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Nepomurks

Bewertungen

Insgesamt 155 Bewertungen
Bewertung vom 17.11.2017
Yin Yoga für die Faszien
Zernick-Förster, Sonja

Yin Yoga für die Faszien


ausgezeichnet

Sonja Zernick-Förster legt hier mit „Yin Yoga für die Faszien“ (Südwest Verlag, 2017) ein Buch vor, das für mich von allen Inhalten her bislang das beste Buch ist, das ich zum Thema Yin Yoga gelesen habe. Das Besondere an diesem Buch ist, dass die Autorin einen maßgeblichen Schwerpunkt auf Hinzunahme von gängigen Hilfsmitteln wie Decken, Kissen und Bolster setzt - was mir persönlich auf jeden Fall sehr entgegenkam! Die Übungen sind allesamt variierbar und man hat jeweils verschiedene Optionen, ein Asana auf die individuell bestmögliche Weise durchzuführen. Das Buch ist im Ganzen zudem sehr gut strukturiert, absolut verständlich und mit sehr deutlichen Foto-Darstellungen zu allen Übungen und Varianten versehen.

Zunächst schildert Sonja Zernick-Förster die Hintergründe zum Thema Yin Yoga und Faszien / Bindegewebe. Hatte ich bei anderen Büchern manchmal das Gefühl, dass sie zu sehr ins ‚Esoterische‘ abdriften, kann ich das zu diesem Buch überhaupt nicht sagen. Die Inhalte sind sachlich und informativ beschrieben und die Abbildungen logisch im Aufbau. Es werden zwar auch die Meridiane („Leitbahnen“) beschrieben und diese wiederum nach Yin Yoga Schema erläutert, doch fand ich es in diesem Fall sehr anschaulich, vor allem aber glaubwürdig! Für mich gab es nach dieser gelungenen Einführung bezüglich Faszien und Yin Yoga erst einmal keine Fragen mehr.

Bevor es dann weiter geht zum praktischen Teil und man zu den einzelnen Übungen kommt, erklärt die Autorin auch noch einmal ziemlich ausführlich, welche Hilfsmittel man für die richtige und entspannte Durchführung der Asanas tatsächlich benötigt und welche Alternativen man ggf. benutzen kann. In einer Tabelle wurden hierzu wirklich einmal ganz gezielt alle gängigen Hilfsmittel mit Tipps von der Autorin aufgeführt und beschrieben. Das fand ich für mich persönlich sehr hilfreich, denn es wird genauestens erklärt, in welcher Form die Hilfsmittel zum Einsatz kommen und wie groß, bzw. von welcher Beschaffenheit sie sein sollten. Ich habe mir im Anschluss an die Beschreibungen selber noch einmal ein neues Bolster bestellt und komme nun gut mit den Übungen zurecht!

Die praktischen Darstellungen waren dann für mich ebenfalls wieder ein Highlight, weil hier wie eingangs beschrieben endlich einmal die gängigen „Yin-Yoga-Asanas“ mit Hilfsmitteln dargestellt werden. Gezeigt wird immer erst einmal die „Ausgangshaltung“ auf die dann meist mehrere Abstufungen zum Leichteren folgen. So kann jeder für sich eine Variante erproben und das Yin Yoga „richtig“ ausführen, bzw. korrekt wirken lassen. Die jeweiligen Anleitungen, Hinweise und Ratschläge waren für mich absolut toll strukturiert und im Aufbau sehr gut verständlich. Die bebilderten Darstellungen waren recht clean und schlicht, aber mit direkten Hinweisen versehen, so dass die Körperhaltungen immer gut zu erkennen sind und weiß, worauf man in der Haltung zu achten hat. Zudem ist jede Übung einer Ausrichtung (Vorbeuge, Rückbeuge, Kreuz, etc..) zugeordnet und es gibt neben dem Worttext noch eine dezente Abbildung, welche „Meridiane“ und Körperbereiche im Einzelnen bearbeitet werden.

Zum Abschluss hat Sonja Zernick-Förster einige Asanas zu Sequenzen mit einer Dauer von etwa 50-60 Minuten zusammengestellt, die sich auf jeweilige Körperregionen beziehen (z.B. Schulter, aber auch ganzheitliche Übungen). Die Abläufe sind hier meiner Meinung nach gut zusammengestellt, man kann sich allerdings auch eigene Sequenzen erstellen. Ich komme selber z.B. gut mit den ganzheitlichen Übungen zurecht und finde auch die zwischenzeitlichen „Ausgleichsübungen“ ganz toll.

Insgesamt gefällt mir das Buch einfach extrem gut. Ich habe längere Zeit nach solch einem klar und einfach strukturiertem Buch mit gut durchführbaren Asanas gesucht und bin nun endlich fündig geworden. Meines Erachtens hat Sonja Zernick-Förster hier einen perfekten Yin-Yoga-Leitfaden zusammengestellt, der wirklich Spaß beim praktischen Herumprobieren macht! Von mir eine absolute Empfehlung.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.11.2017
Die verzweifelte Republik
Rauscher, Walter

Die verzweifelte Republik


ausgezeichnet

Sehr eindrucksvoll, interessant und informativ!

Walter Rauscher legt mit „Die verzweifelte Republik: Österreich 1918-1922“ wieder mal ein unglaublich interessantes, wie informatives Buch zu Österreichs Geschichte vor. Das Buch bietet zudem neben den geschichtlichen Entwicklungen Österreichs auch eine ganz neue Perspektive auf die politischen Zustände Europas nach dem 1. Weltkrieg. Die Donau-Monarchie zerbricht, Großparteien kämpfen gegen den Zerfall der Republik und man muss sich dem Zugriff der Nachbarstaaten erwehren. Es bilden sich zudem Allianzen und gegnerische Gruppierungen, die die Republik ebenfalls weiter schwächen und zu dramatischen innerpolitischen wie auch gesellschaftlichen Zuständen führen. Die Kindersterblichkeit schnellt hoch, Hunger und anarchische Verläufe nach Kriegsende, dazu Hyperinflation und Deflation. Österreich sucht den Anschluss an Deutschland, doch das soll auch nicht die letzte Lösung gewesen sein..
Walter Rauscher schreibt in seinem aktuellen Buch sehr verständlich und eingängig von den Zusammenhängen zwischen dem Ende der Donau-Monarchie, der innerpolitischen Entwicklungen wie auch von europäischen Verfahrensweisen und Entscheidungen. Das alles ist unglaublich reell (nicht zuletzt, da die Verläufe konkret so geschehen sind) und eindrücklich dargestellt und lässt die geschichtlichen Fakten aufleben. Man versteht erst nach und nach die Brisanz mancher falscher Erlasse der „Entente“ und des Kampfes um innerpolitische Stabilität.
Interessant ist zudem die etwas andere Darstellungsweise des Autors: Walter Rauscher bricht meiner Meinung nach immer wieder mit typisch deutschen Sichtweisen und offenbart dem Leser gänzlich neue und weitläufige Eindrücke. Fakten, einmal aus einer vollkommen veränderten Perspektive betrachtet..
Mir gefiel das Buch im Ganzen sehr gut und ich fand es für ein Sachbuch äußerst flüssig zu lesen und interessant. Es fehlt nicht an sachlicher Dramatik, die durch viele sehr ergreifende Darstellungen direkt der Zeit entnommen zu sein scheint. Durch die fachliche und sachliche Schilderung der geschichtlichen Verläufe ist das Buch meines Erachtens absolut lehrreich. Alles in allem ein stimmiges und äußerst aufschlussreiches Werk, das ich nur empfehlen kann. 5 Sterne.

Bewertung vom 13.11.2017
Gesund durch Yin Yoga
Arend, Stefanie

Gesund durch Yin Yoga


sehr gut

Ein brauchbares Yin Yoga Buch, das den Schwerpunkt auf Besserung der Gesundheit legt...

Stefanie Arend legt mit „Gesund durch Yin Yoga“ (Südwest Verlag) ein sehr umfangreiches und interessantes Buch vor. Es ist unterteilt in 3 Leit-Kapitel, die da grob wären: Theorie, Praxis und Gesundheit.
Der erste Teil führt in das generelle Thema des Yin Yoga ein, gibt diesbezüglich viele Informationen zu allem Wissenswerten und den Meridianen (Leitbahnen) und zeigt den Bezug zu bestimmten Erkrankungen oder Beschwerden auf. Für mich waren diese Inhalte zunächst einmal zu sehr einer gewissen "Esoterik“ entnommen, was mich persönlich generell nicht so sehr anspricht. Die grafischen Darstellungen waren dagegen sehr gut und man konnte sich ein wenig ein eigenes Bild davon machen, wie sich Yin Yoga (eine sehr sanfte Yoga-Art) auf die Anatomie und den Körper auswirken kann.
Im zweiten Teil folgen denn vielfältige Yin-Yoga-Übungen, die ich anhand einer sehr guten Darstellungsform durch diverse Foto-Abbildungen gut verständlich fand und auch als „Einsteigerin“ im jeweiligen Ablauf gut nachvollziehen konnte. Die Bilder sind durchweg mit Anweisungen und Erklärungen versehen und es gibt auch immer viele Hinweise oder Alternativvorschläge (Hinzuziehen von Hilfsmitteln wie Bolster oder auch generelle Abwandlung, z.B.). Diesen ersten praktischen Teil fand ich denn auch sehr gut und überzeugend.
Als großes, 3. Leit-Kapitel folgt denn noch die direkte Zusammenführung von Yin-Yoga-Übungen und dessen gezielte positive Auswirkung auf bestimmte Organe, Gelenke oder Beschwerden und Krankheiten. Hierzu hat Stefanie Arend zu vielen verschiedenen Bereichen (u.a. Infektanfälligkeit, Nackenschmerzen und Kopfschmerzen, Unruhe, etc…) einzelne Sequenzen aus den vorhergehenden Yoga-Figuren und Übungen zusammengestellt. Die jeweiligen Übungsvorschläge bestehen meist aus einer Mischung von Übung und Entspannungs-Einheiten und sind in der Gänze eigentlich allesamt umsetzbar.
Die Strukturierung des Buches gefiel mir insgesamt äußerst gut. Es ist übersichtlich, verständlich und die Yoga-Übungen, die wohl sehr gängig und eher einfach sind, können gut umgesetzt werden. Die Anleitungen sind sprachlich gut nachvollziehbar und die zahlreichen Bilder sind ebenfalls sehr hilfreich. Von der praktischen Seite fand ich das Buch für mich als Yoga-Neuling brauchbar und gut, doch wegen meiner eingangs beschriebenen Kritik ziehe ich einen Punkt ab. Deshalb 4 Sterne.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.11.2017
Penguin Bloom
Bloom , Cameron;Greive, Bradley Tr.

Penguin Bloom


ausgezeichnet

„Penguin Bloom“ ist die Geschichte einer australischen Elster, die weltweit Bekanntheit erlangt hat. Als Jungvogel während eines Sturms aus dem Nest gefallen und schwer verletzt, wird sie von einem kleinen Jungen gerettet und gelangt auf diesem Weg zu Familie Bloom. Penguin Bloom wird aufgepäppelt und wächst zu einer prachtvollen Raben-Dame heran. Und genau von diesem Weg und den Erlebnissen der Familie erzählt dieser wunderbare Bildband.

Sam Bloom, Ehefrau von Cameron und Mutter der 3 Kinder Rueben, Noah und Oliver, hat in einem der Familienurlaub einen sehr schweren Unfall, kämpft wochenlang um ihr Leben und überlebt, bleibt anschließend jedoch querschnittsgelähmt. Nach dramatischen Monaten findet Noah das kleine Vögelchen, ebenfalls schwer verletzt und schwach, woraufhin die Familie entscheidet, alles daran zu setzen, die kleine australische Elster zu retten. „Penguin Bloom“ wird sie von nun an genannt, wegen der eines Pinguin ähnelnden, schwarz-weißen Gefiederfärbung. Und Penguin setzt in der Familie, in der die Mutter mit ihrem schweren Schicksal und ihrer Gesundheit hadert, neue Akzente. Die Familie ist sich heute sicher, dass dieser kleine Vogel, der so viel Freude und Liebe zurück ins das Haus der Familie Bloom brachte, die Familie letztlich gerettet hat.

Der Bildband erzählt in einzelnen Episoden und kurzen Beiträgen von dieser Geschichte. Optisch ist das Buch schon von außen sehr ansprechend. Cover, Einband und Innenleben sind sehr hochwertig gestaltet und allein schon das Coverbild ist (wie ich finde) einfach nur klasse. Innen ist jede Doppelseite jeweils mit einem Foto von Penguin - solo oder mit einem der Familienmitglieder in teils recht witzigen Situationen oder Momentaufnahmen - und einem Kommentar oder einer kurzen Erzählung versehen. Die Fotos sind meiner Meinung nach wirklich großartig und zeigen, wie „warm“ und herzlich das Leben der Blooms mit ihrem kleinen tierischen Freund verläuft. Dazu liest sich die Geschichte der Elster, wie auch die von Sam Bloom unglaublich packend und hat mir mehrfach Gänsehaut verursacht. Es ist alles sehr eingängig und authentisch beschrieben und schafft eine wahnsinnig tolle Atmosphäre. Inhaltlich sind die Texte durchweg sehr authentisch und passen immer sehr gut zu den Abbildungen. Sehr eindrücklich war für mich zudem, dass immer wieder hervorgehoben wurde, wie Penguin von Familie Bloom eigentlich schon früh im Garten „ausgewildert“ werden sollte. Doch Penguin hat immer wieder zu ihrer Familie zurückgefunden und kehrte so immer wieder ins Haus zurück, suchte den Anschluss an "ihre Menschen". So lebt sie nun teils draußen ihr Elstern-Leben, kehrt aber oft auf Besuch zur Familie zurück. „Penguin Bloom“ weiß ganz offensichtlich sehr genau, was ihr ihre Menschen-Familie bedeutet... :)

Sam und Penguin – man merkt, dass zwischen beiden eine besondere und tiefe Verbindung besteht. Die Kinder und auch den Ehemann kann man nach den Schilderungen nur bewundern und beglückwünschen, denn sie haben etwas sehr Besonderes mit ihrer Familie und ihrem Vogelfreund! Ich habe die Geschichte von „Penguin Bloom“ sehr, sehr gerne gelesen und war absolut berührt. Somit würde ich das Buch jederzeit weiterempfehlen! 5 Sterne.

Bewertung vom 10.11.2017
Des Menschen Erde
Herchen, Oliver

Des Menschen Erde


ausgezeichnet

Absolut lesenswert, denn das Thema geht uns alle an...

Oliver M. Herchen, von Beruf eigentlich studierter Wirtschaftsingenieur, beschäftigt sich seit Jahren mit diversen Umweltthemen, insbesondere dem Klimawandel und dessen Ursachen. In „Des Menschen Erde – Inferno Anthropozän“ schildert er nun alle betreffenden Zusammenhänge zum Thema Klima und Klimawandel auf sehr eingängige und beinahe dramatische Weise.

Schnell wird klar, dass es nicht gut um unseren Planeten steht und wir dabei sind, unsere Lebensgrundlage völlig zu zerstören - nicht zuletzt wegen des modernen Lebenswandels, industrieller Verfahrensweisen, einer wohl unübertroffenen Luftverschmutzung und überwiegenden Monokulturen in der Landwirtschaft (usw.). Hier knüpft Oliver Herchen an und erläutert in seinem Buch sehr eindrucksvoll und verständlich die Ursachen für die dramatischen Veränderungen unserer Umwelt und des Klimas. Diverse Beispiele und „Anekdoten“ zeigen auf, wie die verschiedenen Teilbereiche in Kontext stehen und welche Wechselwirkungen letztlich aus welchen kausalen Gründen von statten gehen. Viele Inhalte entnimmt der Autor neuesten Studien oder sonstigen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Für mich waren viele Zusammenhänge in der beschriebenen Form neu und auch erschreckend korrelativ. Jedes der 6 themenbezogenen Kapitel widmet sich zunächst und vordergründig einem Themenbereich (Gaia-Teorie als Art Prolog, dann Luft & Klimawandel, Wald, Boden, Wasser und der „blaue Punkt“ (die Erde) als Abschluss, bzw. Epilog).

In jedem Abschnitt werden die Ursachen und Auswirkungen genauestens unter die Lupe genommen – und das ist unglaublich aufschlussreich, zudem aber auch sehr ernüchternd. Die Wechselbeziehungen zwischen den verschiedenen (Themen-) Bereichen lassen erst deutlich werden, wie weit der Prozess der Zerstörung schon fortgeschritten ist. Ich fand den Schreibstil, in dem Oliver M. Herchen die Ausführungen darlegt durchgängig sehr anschaulich und direkt. Die Sprache ist einfach gehalten, so dass man kein Studium braucht, um den Inhalten folgen zu können. Zudem wirkte das Buch auf mich weniger wie ein Sachbuch (obwohl es unglaublich viele Informationen enthält), sondern eher wie eine Sammlung von, in gewisser Korrelation stehender Erzählungen. Die Beispiele und Schilderungen sind sehr aussagekräftig und flüssig lesbar, so dass das Buch meiner Meinung nach an keiner Stelle langatmig oder langweilig wird. Allein schon die Dramatik der Inhalte und Beschreibungen bietet ‚Spannung‘ genug und ist doch auch immer wieder erschütternd zu lesen.

Insgesamt fand ich das Buch sehr überzeugend und lehrreich, aber auch wahnsinnig erschreckend und packend. Es gehört meines Erachtens auf jede Bestseller-Liste (denn das Thema geht alle an) und ist in meinen Augen so etwas wie ein „must-have“ für all diejenigen, die sich möglichst umfassend über die Themen Umwelt und Klimawandel informieren wollen und es vielleicht einfach leid sind, wegzuschauen.. Ein absolut empfehlenswertes Buch, deshalb ganz klar 5 Sterne!

Bewertung vom 10.11.2017
Belgien
Müllender, Bernd

Belgien


ausgezeichnet

Bernd Müllender hat mit „Belgien – Ein Länderporträt“ ein wie ich finde komplett lustiges, aber dennoch informatives und interessantes Buch verfasst. Man lernt Belgien einmal von einer ganz neuen Seite kennen, auch wenn Müllender viele Inhalte des Buchs nicht ohne „Augenzwinkern“ beschreibt und manches bestehende Vorurteil gegenüber Belgiern auf die Schippe nimmt. Viele der Anekdoten, Schilderungen und Darstellungen sind einfach sehr witzig, was mich mehrfach heftig zum Lachen gebracht hat! Trotzdem bietet das Buch auch viele tatsächlich gute Informationen und beinhaltet diverse Ratschläge, Reise- und „Geheimtipps“. Außerdem erhält man unterschiedlichste Einblicke in die typisch belgische Art („Scheinitaliener, Fastdeutsche und Vonwegenfranzosen“) und z.B. deren Kulinarik („Fritten“). Insgesamt zeichnet Bernd Müllender ein durch und durch sympathisches Bild vom kleinen und doch ganz großen Belgien ab und enthüllt einige überraschende Fakten. Es kommen viele Leute zu Wort, ob nun Wallonen, Flamen oder „deutsche Belgier“. Und so gibt es zu sehr unterschiedlichen Themen Beiträge, die allesamt sehr interessant zu lesen sind. Trotz allen Humors im Schreibstil bleibt die Sachlichkeit nicht auf der Strecke und man kann Buch wohl auch für „seriöse“ Reiseplanungen absolut gebrauchen. Müllender schreibt durchgängig sehr leicht und locker, weshalb das Buch super zu lesen ist.
Für mich war es zwar eine umfangreiche, aber auch ziemlich kurzweilige und muntere Lektüre. Ich hatte definitiv viel Spaß an den Inhalten, bin um einige Informationen reicher und würde es absolut empfehlen!

Bewertung vom 07.11.2017
Wie der Rücken die Seele und die Seele den Rücken heilt
Mosetter, Kurt;Mosetter, Reiner

Wie der Rücken die Seele und die Seele den Rücken heilt


sehr gut

Ein sehr interessantes und aufschlussreiches Buch mit großem praktischem Teil!

Kurt und Reiner Mosetter geben in ihrem Buch „Wie der Rücken die Seele und die Seele den Rücken heilt“ einen sehr detaillierten Einblick in die psychosomatischen Auswirkungen äußerer Faktoren auf den Körper. Man mag es kaum glauben, aber Stress, Probleme & Co. können sich sehr massiv und negativ auf unsere Wirbelsäule und andere Gelenke oder Organe auswirken.
Kurt und Reiner Mosetter erfanden zur Abkehr und Linderung von Gelenkproblemen und Beschwerden die KiD-Methode, was so viel heißt wie „Kraft in Dehnung“. Und in diesem Kontext finden sich im vorliegenden Buch neben der Theorie auch viele praktische Tipps.
Zunächst einmal werden einige Fall-Beispiele geschildert und so ein genereller Bezug zum Thema hergestellt. Die Zusammenhänge fand ich hier sehr verständlich, interessant und gut erläutert. Definitiv steht bei den Mosetter-Brüdern eine ganzheitliche Beurteilung von Schmerzzuständen im Vordergrund. Zwar werden auch Bezüge zur konventionellen Medizin genommen, doch das Hauptaugenmerk liegt ganz klar bei der Behandlung psychischer Komponenten und einer Behandlung durch KiD und über die „Meridiane“ (heißt: Leitbahnen, aus der Traditionellen Chinesischen Medizin). Daneben werden zudem noch wichtige Hinweise für eine passende, ausgewogene und gesunde Ernährung gegeben.
Im 2. Teil geht es dann an die praktische Seite mit vielen Übungen, Anleitungen und Ratschlägen. Eingangs gibt es dazu noch einen Fragebogen, der entsprechend beantwortet und per Punkteschema ausgewertet werden kann. So lassen sich die problematischen Körperpunkte oder -bereiche leicht ausmachen. Bei den anschließenden Übungen gefiel mir besonders, dass die Autoren die Bezugspunkte zwischen Übung und problematischem Organ oder Körperbereich immer klar herausstellen und benennen. Das gibt dem Buch eine übersichtlichere Struktur. Die dazugehörigen Abbildungen für besagte Übungen hätten dagegen inhaltlich für meinen Geschmack noch etwas klarer sein können oder mit ausführlicheren Anleitungen, also etwas mehr Text, bestückt werden können. Manches Mal war mir nicht gleich klar, worauf genau zu achten ist oder welche Bewegungsabfolge exakt gewollt wird.
Ansonsten ist das Buch aber absolut stimmig und auch sehr interessant. Es lässt sich gut lesen und die praktischen Inhalte gefielen mir grundsätzlich ebenfalls recht gut. Wegen meines Kritikpunktes bzgl. der Darstellung einzelner Übungen ziehe ich einen Punkt ab, deshalb noch gute 4 Sterne.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.11.2017
Hochsensibilität und die berufliche Selbstständigkeit
Tissot, Sandra

Hochsensibilität und die berufliche Selbstständigkeit


ausgezeichnet

„Hochsensibilität und berufliche Selbstständigkeit“ - geht das?! Sandra Tissot schildert in ihrem Buch den eigenen Weg: Raus aus dem Bürojob, rein in die Selbstständigkeit. Ein Buch, das möglicherweise so manchen Hochsensiblen (und vielleicht auch andere) aus dem Kreislauf einer ungeliebten Anstellung „retten“ könnte, denn Sandra Tissot spricht hier sehr viel Mut für einen gewagten Schritt in Richtung Selbstständigkeit zu (auch wenn dies letztlich noch einmal sehr viel persönliche Abwägung verlangt..).

Der Stil des Buches ist sehr eingängig und die Inhalte sind allesamt gut lesbar und verständlich. So mancher Hochsensible wird sich wohl in den Anekdoten und Schilderungen der Autorin wiederfinden. Insgesamt ist es zudem ein interessantes und informatives Buch mit vielen Beispielen, auch aus alltäglichen „Randbereichen“. Das Buch gibt auf jeden Fall einen Anstoß, über das Thema Selbstständigkeit nachzudenken.

Allerdings stellten sich mir auch einige Frage bzgl. der inhaltlichen Ausführungen. Die Planungen und zeitlichen Abläufe schienen mir in manchem Kontext nicht immer ganz passend zu sein. Wer kündigt denn schon seinen Job, ohne bereits mit „dem Neuen“ begonnen zu haben? Sandra Tissot hat es gemacht und ihren Weg ganz offensichtlich gefunden. Ob nun mit ein wenig „Glück“ oder einfach durch ein gut durchdachtes Konzept und durch viel Elan – das lässt sich für mich mit diesem Buch nicht beantworten. Inhaltlich ist Tissot‘s kleiner Wegweiser trotzdem absolut lesenswert, allein schon wegen der vielen „kleinen Geschichten“ und Beispiele.

Sicher ist wohl, dass man viele Verläufe und Inhalte für sich wiedererkennt und sich bei den Ausführungen von Sandra Tissot gut aufgehoben fühlt. Mir gefällt das Gesamtkonzept und der stilistische Aufbau des Buches ganz gut, weswegen ich es durchaus weiterempfehlen würde.