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Hanka

Bewertungen

Insgesamt 81 Bewertungen
Bewertung vom 16.05.2021
Girl A
Dean, Abigail

Girl A


gut

Das Thema ist nicht neu und ich habe ähnliche Bücher wie „Die Moortochter“ von Kare Dionne oder „Liebes Kind“ von Romy Hausmann bereits gelesen. Und doch setzt jedes dieser Bücher einen anderen Schwerpunkt.
Leider hatte ich meine Schwierigkeiten mit diesem Buch. Es liegt nicht am Schreibstil, eher am Erzählstil. Im Mittelpunkt steht Girl A bzw. Lex bzw. Alexandra. Es wird aus ihrer Perspektive erzählt. Jedoch ist es ständiger Wechseln zwischen der Gegenwart und Vergangenheit. Wobei die Vergangenheit nicht unbedingt chronologisch erzählt wurde. Es braucht auch immer ein paar Worte oder Zeilen um zu wissen in welcher Zeit man sich gerade befindet, weil es nirgends kenntlich gemacht ist. Die Kapitel sind den einzelnen Geschwistern übergeordnet, aber manchmal fällt es mir schwer den zwingenden Zusammenhang zu erkennen, weil natürlich auch die anderen Geschwister vorkommen. Zum Teil habe ich die Geschwister kaum kennenlernen können und weiß immer noch nicht, wie es ihnen damals im Haus ergangen ist, was sie geprägt hat, welche Schwierigkeiten sie danach hatten,…
So tragisch und beklemmend das Ganze ist, kommt mir das im Buch nicht wirklich rüber. Wie sich die Situation im Haus zuspitzt und was das für den täglichen Ablaug bedeutet, hätte für mich deutlicher herausgearbeitet werden müssen. Oder auch in welcher Zeitspanne sich das Ganze abspielt.
Und die ganze Zeit habe ich mich gefragt, was uns dieser Roman eigentlich erzählen will. Irgendeinen „Sinn“ muss es ja geben. Denn wie gesagt, das Traumatische an der Situation kam für mich nicht wirklich rüber. Mir fehlte es leider an Emotion. Mit keinem der Kinder konnte ich mitfühlen. Keinem habe ich gewünscht, dass es eine gute und sichere Zukunft hat. Zwischendurch wusste ich nicht mehr, warum ich überhaupt noch bis zum Ende lesen soll. Irgendwie war schon alles erzählt. Schade.

Bewertung vom 02.05.2021
Kein Entkommen / Katja Sand Trilogie Bd.1
Wortberg, Christoph

Kein Entkommen / Katja Sand Trilogie Bd.1


gut

Direkt das erste Kapitel ist sehr gelungen und fesselnd geschrieben: aus der Sicht eines kleinen Kindes. Wenn auch nicht in der ich-Form, so erfahren wir doch, wie sich das Kind fühlt. Was es beruhigt, tröstet oder ängstigt. Und obwohl es eine sehr einfache Sprache ist, finde ich es durch diesen Blickwinkel eindringlich geschrieben und man fürchtet sich davor, wie es zwischen Vater und Kind weitergeht. Aber wo führt uns diese Vor-Geschichte hin?
Diese „kindliche“ Perspektive wird im Laufe des Buches noch aufgegriffen, aber hauptsächlich geht es um die Ermittlerin Katja Sand. Wir erfahren viel über ihr Privatleben. Gefühlt hat es die Hälfte des Buches ausgemacht, so dass ich mich manchmal gefragt habe, um wessen Trauma es hier eigentlich geht. Das von Katja Sand, oder das Trauma des Mörders? Wobei das Trauma von Katja nicht aufgeklärt wird. Gibt uns dies schon an eine Vorausschau auf den folgenden Band?
Durch die vielen privaten Phasen von Katja werden die Ermittlungen leider in den Hintergrund gedrängt. Wobei der Fall durchaus Potenzial hat und interessant ist. So richtige Spannung will dennoch nicht aufkommen, was man bei einem Thriller einfach erwartet.
Insgesamt sehr flüssig zu lesen und Katja ist mir trotz ihrer Probleme mit Tochter und Mutter sympathisch.

Bewertung vom 29.03.2021
Geiger / Geiger-Reihe Bd.1
Skördeman, Gustaf

Geiger / Geiger-Reihe Bd.1


gut

Da Cover und der Titel verraten erst einmal gar nichts zum Inhalt. Und genau deswegen habe ich mir den Klappentext durchgelesen und was ich da las, klang unheimlich spannend, interessant und aufregend.
Der Einstieg ist direkt und der Mord lässt nicht lange auf sich warten. Doch was so superspannend begann und ein fulminanter Start war, dümpelt auf den folgenden Seiten träge und zäh vor sich hin. Man fragt sich die ganze Zeit was Agneta zu dieser Tat bewogen hat, aber ihre Rolle, Beweggründe, Flucht, … kommt viel zu kurz.
Stattdessen steht vor allem Sara im Mittelpunkt. Sie hat ihre Kindheit mit den Töchtern des Ermordeten verbracht und lässt sich persönlich in die Ermittlung hineinziehen. Doch teilweise triftet dieses Buch zu einem Psychothriller rund um das Leben, Kindheit, Jugend, Familienleben, Beziehung zur Mutter, … von Sara ab. Diese Abschnitte waren mir einfach zu lang und in dieser Ausführlichkeit unnötig.
Auch das eigentliche Thema des Mordes: Kalter Krieg / DDR Geschichte muss trotz Spoiler hier unbedingt (und eigentlich auch im Klappentext) erwähnt werden. Ja, hier sollte man geschichtlich interessiert und vorgebildet sein, denn sonst wird dieses Thema einem viel abverlangen. Leider hat es mich nicht abholen können. Das mag zum einem an dem geschichtlichen Hintergrund liegen. Und da kann ich leider nicht einschätzen, wieviel Fiktion und wieviel Realität ist. Aber: es war auch einfach nicht spannend präsentiert und geschrieben. Durch einige Passagen habe ich mich mühsam durchkämpfen müssen.
Leider gibt es in diesem Buch keinen Sympathieträger, mit dem man sich identifizieren könnte. Auch wenn manche Akteure zum Schluss ein anderes Gesicht als gedacht zeigen, kann man sich mit keinem freuen und mitfiebern. Sara steht hier eindeutig im Mittelpunkt. Doch ihre Gewaltausbrüche und Verbissenheit lässt sie oft über das Ziel hinausschießen.
So dauert es geschlagene 400 Seiten bis dieses Buch ein bisschen interessanter wird. Leider zu lang um ohne Leserunde durchzuhalten. Der Autor lässt sich einfach zu viel Zeit, um Wendungen einzubauen. Dieses Buch könnte um viele Seiten gekürzt werden, vielleicht wäre es dadurch spannender geworden!?

Bewertung vom 15.02.2021
Der Solist
Seghers, Jan

Der Solist


gut

Ich habe dieses Buch gelesen, da mir Jan Seghers durch die Marthaler-Reihe bekannt ist und ich diese verfolge. Aber wäre ich nach diesem Buch auch andersherum auf die Marthaler Reihe neugierig geworden? Ich denke ich nicht. Dieses Buch lässt mich etwas ratlos zurück und auch ein paar Tage nach dem Leseende, weiß ich immer noch nicht so recht, was ich von diesem Buch halten soll.

Gefallen hat mir die Einbettung in tatsächliche Geschehnisse rund um Anis Amri und den Anschlag auf den Weihnachtsmarkt. Und auch wenn es hier nirgends steht, gehe ich davon aus, dass alle Informationen in diesem Zusammenhang gut recherchiert sind und der Wahrheit entsprechen. Man erhält also eine Art Zusammenfassung der Ermittlungsergebnisse.

Aber schon der Titel „Der Solist“ passt meiner Meinung nach nicht richtig. Da hat man unweigerlich ein anderes Bild im Kopf. Hier bezieht es sich alleine darauf, dass er für die Zentrale in Frankfurt arbeitet und niemandem unterstellt ist. Nur dem BKA Präsidenten. Die Ermittlungen in Berlin führt er zwar etwas unfreiwillig, aber dennoch im Team mit Grabowski durch.
Die Aufklärung geht mir im zeitlichen Verlauf einfach zu schell. Klar, schriftstellerische Freiheit. Wenn das Ganze aber in einen realen Hintergrund eingebettet ist, erwarte ich auch, dass er Rest realistisch ist. Und ich kann mir kaum vorstellen, dass Terrorakte so schnell und leicht aufzuklären sind. Phantombilder die detailgenau erstellt werden und ein IT-Experte der im Handumdrehen fündig wird …
Auch die Aufklärung sehe ich zwiespältig. Achtung Spoiler: natürlich gibt es bei der Polizei schwarze Schafe. Auch in entsprechenden Eliteeinheiten. Aber gibt es diese schwarzen Schafe nicht überall!? Egal ob Arzt, Handwerker, Frisör, Hausfrau,… Da hat mir eindeutig ein Gegengewicht gefehlt!!!
Für mich lebt dieses Buch vor allem durch das Team von Neuhaus und Grabowski und den bissigen Dialogen. Neben Grabowski rückt die Figur von Neuhaus manchmal ins Hintertreffen und erscheint blass.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.02.2021
Leichenblume / Heloise Kaldan Bd.1
Hancock, Anne Mette

Leichenblume / Heloise Kaldan Bd.1


ausgezeichnet

Das Verbrechen liegt bereits einige Jahre zurück. Es scheint aufgeklärt, jedoch ist die Mörderin Anna Kiel auf der Flucht und konnte bisher nicht gefasst werden. Lediglich die Hintergründe konnten nicht vollständig aufgeklärt werden. War Christoffer Mossing wirklich nur ein Zufallsopfer wie die Polizei vermutet?
Auf einmal bekommt Journalistin Heloise Kaldan Briefe von Anna Kiel. Mit beunruhigenden persönlichen Details. Woher hat sie ihre Kenntnisse? Warum wendet sie sich ausgerechnet an Heloise Kaldan? Was verbindet sie beide? Steckt überhaupt Anna Kiel dahinter?
Heloise Kaldan wittert eine große Story und beginnt auf eigene Faust zu recherchieren. Doch auch die Polizei erhält einen Hinweis auf den aktuellen Aufenthaltsort von Anna Kiel. So treffen bei den Ermittlungen Kommissar Erik Schäfer und Heloise unweigerlich aufeinander. Wenngleich sie getrennt voneinander ermitteln. Der Schwerpunkt liegt hierbei aber eindeutig bei Heloise. Auf der Suche nach der Mörderin und den Hintergründen der Tat, muss sie sich ihrer eigenen Vergangenheit stellen.
Das Buch ist kurzweilig und sehr flüssig zu lesen. Die Kapitel sind kurz und aus unterschiedlichen Perspektiven geschrieben. Die Anzahl der Protagonisten ist überschaubar, so dass man nicht durcheinander kommt. Heloise und Erik ermitteln parallel, wenn auch nicht zusammen. Doch sie sind auch auf die Hilfe und Information des Anderen angewiesen. Wir Leser bekommen jede neue Entwicklung sofort mit, aber Heloise und Erik sind nicht immer auf dem gleichen Wissensstand. So ergeben sich interessante Wendungen und es bleibt konstant spannend und interessant.
Die Lösung ist nicht klar in „schwarz oder weiß“ einzuteilen. Es geht um den eigenen Sinn nach Gerechtigkeit, Selbstjustiz, Schuld, welchen Einfluss hat die Familie, …
Für mich ein wirklich sehr gelungenes Buch. Wenn auch kein „klassischer“ Thriller.

Bewertung vom 04.12.2020
So blutig die Nacht / Kate Marshall Bd.1
Bryndza, Robert

So blutig die Nacht / Kate Marshall Bd.1


ausgezeichnet

Ausnahmsweise möchte ich mein Fazit direkt vorneweg nehmen: bitte nehmt dieses Buch in die Hand und lest es! Das ist ein Autor, der auf jeden Fall mehr Aufmerksamkeit verdient hat. Und lasst euch bitte nicht von diesem merkwürdigen Cover abschrecken. ;-) Keine Ahnung was man sich bei dessen (Farb-) Gestaltung gedacht hat…

Die ersten Sätze passen so gar nicht zu einen Krimi, sonder lassen einen eher schmunzeln: das große, ziegelartige Mobiltelefon mit Antenne. Oh man, kaum mehr vorstellbar. Aber das ist schon nach wenigen Sätzen vergessen, denn sofort ist der Einstieg in den Fall um den „Nine Elms Cannibal“ da, ein Serienmörder der schon seit 2 Jahren aktiv ist.
Zu erleben, wie sich die Lage 1995 für Kate immer mehr zuspitzt, ist überaus spannend und beschert die ersten Gänsehautmomente. Durch einen Zufall wird der Serienmörder enttarnt und Kate gerät in Lebensgefahr.

Was folgt ist die Überleitung in die Gegenwart und eine geschickte Zusammenfassung wie es für Kate weiterging. Aber gleichzeitig erfahren wir auch mehr über die weiteren Opfer. Und ja, die Beschreibungen der Morde sind stellenweise echt brutal und kaum zu ertragen. Unglaublich, dass sich ein „Fan“ animiert fühlt, diese Morde nachzuahmen. Aber nicht nur das. Er ist auch bereit den Serienmörder zu befreien und mit Hilfe der Mutter hecken sie einen verrückten Plan aus. Wie wird dieses aussehen? Kann er tatsächlich gelingen? Warum macht der „Fan“ dies alles? Seine Identität bleibt bis zum Schluss verborgen, aber es lässt sich herrlich rätseln. Ob man wohl richtig liegt?
Bisschen klischeemäßig (einzige winzige Kritik) stehen auf der Seite der Guten: Kate samt Familie und Freunde. Und die Bösen sind natürlich der Serienmörder (dessen Identität ich nicht verraten möchte) und sein „Fan“. Wobei alle Figuren überaus realistisch erscheinen. Doch was ist mit der Mutter des Serienmörders. Ihre Rolle ist sehr zwielichtig und über ihre Person und Beteiligung kann sich jeder seine eigenen Gedanken machen. Ist sie schuldig oder nicht?

Also greift zu diesem düsteren Thriller und lasst euch von dieser Geschichte und den Personen gefangen nehmen und in den Bann ziehen. Erlebt eine geschickt konstruierte, aber trotzdem realistische Story, die sich Stück für Stück auf den Höhepunkt zubewegt.

Bewertung vom 27.11.2020
Dark
Fox, Candice

Dark


sehr gut

Da habe ich bereits unzählige Bücher gelesen, aber mir fällt kein vergleichbares zu „Dark“ ein. Die Beschreibung mag an den Woman-Murder-Club von James Patterson erinnern. Aber dort sind die Frauen alles rechtschaffende Bürgerinnen und miteinander befreundet und ziehen an einem Strang.

Hier finden sich jedoch vier Frauen zusammen, die unterschiedlicher nicht sein können. Und so unterschiedlich ihre Stellung in der Gesellschaft, ihr persönlicher Hintergrund ist, so unterschiedlich ist auch ihre Motivaton sich an der Suche nach der verschwundenen Dayly zu beteiligen. Welche das tatsächlich sind, zeigt sich Stück für Stück im Verlauf des Buches. Blaire und Sneak sind die treibenden Kräfte und suchen sich ungewöhnliche Hilfe. So werden auch Ada und Jessica mit hineingezogen, aber es finde keine wirkliche Zusammenarbeit zwischen den vier Frauen statt. Immer mal wieder kreuzen sich ihre Wege und mit ihrer Hartnäckigkeit kommen Blaire und Sneak der Lösung immer näher. Gefährlich nahe. Können sie Dayly finden und retten? Was steckt nun hinter ihrem Verschwinden?

Der wer sind diese Frauen? Ist ihr Weg bereits vorgezeichnet? Nach dem Motto „einmal Mörder, immer Mörder“, oder steckt mehr in ihnen? Für welchen Weg wird sich jede einzelne von ihnen entscheiden?

Fazit: ein ungewöhnlicher Thriller (besser kann ich es nicht beschreiben) mit ebenso ungewöhnlichen Charakteren. Aber durchaus lesenswert, wenn man keine Berührungsängste mit der Unterwelt hat.

Bewertung vom 24.11.2020
Helle und der falsche Prophet / Kommissarin Helle Jespers Bd.3
Arendt, Judith

Helle und der falsche Prophet / Kommissarin Helle Jespers Bd.3


sehr gut

Der dritte Fall für Kommissarin Helle Jespers, aber mein erster Fall mit ihr. Ich habe ein paar Seiten gebraucht, um mir ein Bild von ihr machen zu können, aber dann bin ich gut in den Band gestartet und es war kein Problem, dass ich die ersten beiden nicht kannte. Also auch für Neueinsteiger geeignet.
Helle Jespers fand ich zum Teil sehr herrisch und eigensinnig. Sie hat nicht meine volle Sympathie geweckt, aber sie hat auf jeden Fall einen weichen Kern und ist mit ganzem Herzen Polizistin. So nimmt sie der Tod um Merle auch sehr mit. Umso mehr als sie deren Eltern persönlich kennt. So ist es ihr eine Herzensangelegenheit die Umstände vollständig aufzuklären. Selbst als eigentlich alles klar zu sein scheint, kann sie noch keine Ruhe geben, bis nicht alles bis ins letzte Detail aufgeklärt ist. Bei ihrer Suche nach den Hintergründen stößt sie auf eine Sekte und deren Anführer. Wir als Leser haben einen Wissensvorsprung, da die Story aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt wird. Aber aus der Sicht von Helle Jespers, waren mir dann manche Gedankengänge doch zu sprunghaft. Und so interessant das Thema Sekte auch ist (vor allem da hier die Sicht von mehreren Betroffenen erzählt wird), so fand ich es leider auch zu klischeehaft. Hätte mir gerne ein paar neue Aspekte gewünscht.
Fazit: Ein netter Kriminalroman der ohne großes Blutvergießen und Brutalität auskommt. Eher versucht mit Atmosphäre und den Protagonisten und deren Privatleben zu punkten.

Bewertung vom 23.10.2020
Bluthölle / Detective Robert Hunter Bd.11
Carter, Chris

Bluthölle / Detective Robert Hunter Bd.11


gut

Der Einstieg in das Buch ist tatsächlich neu, ungewöhnlich und sehr interessant: die Taschendiebin Angela Wood macht fette Beute. Nur diesmal kein Geld, sondern ein Tagebuch des Todes. Darin sind 16 Opfer dokumentiert. Ihre Namen, ein Foto, Datum und Ort des Angriffs, Mordmethode und zu guter Letzt auch noch ihr Auffindeort. Dieses Tagebuch schickt sie an das LAPD und dort wird dessen Brisanz erkannt. Nachdem Robert Hunter und Carlos Garcia den ersten Eintrag gelesen haben, machen sie sich zu dem angegebenen Ort auf. Werden sie dort wirklich eine Leiche finden?
Aber danach geht es nur mäßig spannend weiter. Für mich hat sich langsam das Model der Serie „Superhirn trifft Serienmörder“ tot gelaufen. Leider. Aber es ist nicht realistisch, dass es immer einen noch schlimmeren, bestialischeren, kaltblütigeren,… Serienmörder geben soll. Und die Ermittlungsarbeit findet ausschließlich im Kopf von Robert Hunter statt. Sein Partner Carlos Garcia, Chefin Barbara Blake und wir als Leser können da nur staunend zusehen, wie er allein durch Lesen der ersten beiden Einträge in dem Tagebuch bereits den Hintergrund des Mörders erkennt. Das ist zwar stimmig und nachvollziehbar, aber irgendwie zu glatt gebügelt. Es braucht keine forensischen Spuren, Zeugenbefragungen,…. Es gibt keine falschen Spuren, keine Erkenntnisse die die Einschätzung und Lage ändern. Es läuft „wie am Schnürchen“. Und innerhalb weniger Tage ist ein Serienmörder „gefasst“, von dem man im Vorfeld nicht einmal wusste, dass er überhaupt existiert.
Schade, aber das hat mittlerweile deutlich an Reiz und Überzeugung verloren!

Bewertung vom 03.10.2020
Zerrissen / Fred Abel Bd.4
Tsokos, Michael

Zerrissen / Fred Abel Bd.4


sehr gut

Das Cover und der Titel lassen keinen Zweifel, dass dieses Buch zur Reihe um Dr. Fred Abel gehört und hat somit einen großen Wiedererkennungswert.
Der Prolog erinnert mich ein wenig an „Abgefackelt“. Schade. Da wäre bestimmt mehr Variation möglich gewesen.
Für mich war es ein durchaus lesenswertes Buch, da es einen sehr authentischen Charakter hat. Man bekommt einen Eindruck wie Obduktionen ablaufen, was es für spezielle Fälle geben kann, das Kleinigkeiten entscheidend sind, wie der Tagesablauf sein könnte,.. Das wirkt alles sehr real und auch im Nachwort ist zu lesen, dass mehrere Sachverhalte auf wahren Fällen beruhen. Das Ganze ist eingebettet in eine kriminalistische Ermittlung. Aber ein Thriller ist es für mich nicht. Das ist natürlich Ansichtssache, aber dafür kamen mir brenzlige Situationen, Gänsehautmomente,.. zu kurz. Auf den letzten 30 Seiten kommt es zum großen Showdown und endet mit einem Cliffhanger. Aber der Weg dahin ist bis auf wenige Ausnahmen eher unspektakulär. Fred Aber ist aus seiner beruflichen Perspektive in dieses Fall verstrickt und so ist ein Großteil der Aufklärung auch auf pathologische, technische,… Befunde zurückzuführen. Schade das Fred Abels Name den Verbrechnern mal wieder durch einen Verantwortlichen genannt und somit bekannt wird. Das hatten wir doch auch schon mal!?
Fazit: Der Faktor Thriller ist hier überbewertet, aber von der Arbeit eines Rechtsmediziners bekommt hier eine überaus realistische Vorstellung.