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Carry
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Essen

Bewertungen

Insgesamt 79 Bewertungen
Bewertung vom 08.03.2022
Das verschlossene Zimmer
Givney, Rachel

Das verschlossene Zimmer


sehr gut

Das Buchcover lädt schon zum Nachdenken ein. Eine junge Frau verschränkt die Arme hinter dem Rücken und hält einen Schlüssel in der Hand. Welches Geheimnis steckt dahinter?

Die Geschichte spielt in der wunderschönen Stadt Krakau in Polen. Der Vater von Marie, ein erfolgreicher Arzt, ist sehr verschlossen und möchte nie über die Vergangenheit, als er im 1. Weltkrieg gedient hat, sprechen. Marie, das einzige Kind sehnt sich nach ihrer Herkunft und nach ihrer Mutter. Sie weiß überhaupt nichts über sie und begibt sich somit auf Spurensuche.

Diese Spurensuche, die im verbotenen Zimmer des Vaters zu spionieren beginnt, ist sehr spannend geschrieben! Die Entdeckung einer kleinen Truhe, mit den letzten Spuren der Vergangenheit. Auch die ganzen weiteren Handlungsstränge im Buch (die aufblühende Liebe zwischen der Nichtjüdin Marie und ihren Jugendfreund Ben, einem Juden), die Anzeichen des drohenden 2. Weltkrieges etc. sind sehr berührend und man fühlt richtig mit.

Die Geschichte hat sehr viele Wendungen und viel Tempo. Aber immer wieder geht es um die verschollene Mutter und die Raffinesse und auch die Energie, die Marie in all ihre Träume steckt (sie möchte u. a. ebenfalls als Frau Medizin studieren) sind einfach wunderbar.

Später im Buch geht es rückblickend um die Lebensgeschichte von Maries Eltern und man erkennt, warum der Vater so verschlossen ist und was damals passiert ist.

Zum Schluss fügt sich alles zusammen und das Nachbeben des 1. Weltkrieges, das Schicksal der Menschen und die Bedrohung des Einmarsch der Deutschen und der Nazis sind stets präsent.

Ein wunderbarer Roman, sehr lesenwert!

Bewertung vom 27.02.2022
Römer müssen draußen bleiben / Idefix und die Unbeugsamen Bd.1
Uderzo, Albert;Goscinny, René;Choquet, Matthieu

Römer müssen draußen bleiben / Idefix und die Unbeugsamen Bd.1


ausgezeichnet

Drei tolle Comic-Geschichten von Idefix, dem Hund von Obelix!

Niedlich, mutig und einfach toll, wie Idefix mit seiner Bande "die Unbeugsamen" durch Lutetia zieht, um die Truppe der Hunde der römischen Armee sowie die Römer selber an die Nase oder besser gesagt die Schnauze herumzuführen! Idefix hat eine Gruppe verschiedener Tiere (Hunde, Katze) etc. um sich, die ihm helfen, für Gerechtigkeit zu sorgen. Total ulkig ist der Vogel Astmatix, der versucht, die Zaubertränke seines Herrn nachzubrauen, die jedes Mal schief gehen!

Aufgemacht und die Zeichnungen sind genau wie Asterix und Obelix. Für Fans also wirklich genial, trotzdem ist diese "Idefix-Reihe" eigenständig und ganz aus der Sicht der Tiere gezeichnet. Mir hat dieses Comic SEHR gut gefallen.

Das Format ähnelt einem Taschenbuch, hier hätte ich mir tatsächlich die gewohnte Größe der Asterix Bände gewünscht! Die Qualität des Buches, der Zeichnungen und des Covers sind hochwertig und toll!

Die Comics gibt es ebenfalls als Filmreihe!

Bewertung vom 04.01.2022
Rob & Jonny (Bd. 1)
Walko

Rob & Jonny (Bd. 1)


gut

Süße Geschichte über einen Roboter, der aus der Fabrik ausreißt, um etwas zu erleben. Auf seiner Reise begegnet er einen Hund, dieser zeigt ihm etliche Sehenswürdigkeiten, zusammen Eis essen, die Natur erleben und fühlen sowie auf einem Straßentanz, Geld verdienen, anderen helfen, heimisch werden.

Für London Fans super, da die Stadt hier doch sehr im Vordergrund steht und auch englische Sätze geschrieben werden (hieran hatte mein älterer Sohn seine Freude!). Die Story an sich hat mich letztendlich nicht ganz so überzeugt und nicht ganz vom Hocker gerissen.

Aber ganz tolle Zeichnungen, liebevolle Bilder und sehr farbenfroh gestaltet. Was mich besonders angesprochen hat, ist auch die Schriftart. Diese Schrift ist sehr fein und liest sich ausgesprochen gut.

Das Buchcover ist schön kunterbunt gestaltet und auch hier sieht man im Hintergrund die Sehenswürdigkeiten von London.

Bewertung vom 02.01.2022
Der schwarze Winter
Lindemann, Clara

Der schwarze Winter


ausgezeichnet

Ich hatte richtig Lust auf dieses Buch und ich muss sagen - 24 Stunden später - und es war ausgelesen :-)!
In diesem Buch geht es um zwei Schwestern im Winter 1947, die Nachkriegszeit ist noch spürbar! Es ist bitterkalt, die Lebensmittel knapp und der Schwarzmarkt blüht!
So auch sind diese 2 Schwestern, als sie ihre Arbeit auf einem Bauernhof niederlegen, im Schwarzhandel tätig, nachdem sie ins pulsierende Hamburg durch einen Kontaktmann kommen.
Hier schließen sich sich eine kleinen Bande an und jeder steht für jeden ein! Die britischen Soldaten versuchen, Recht zu sprechen und für Gerechtigkeit zu sorgen, aber auch bei denen sind die Entbehrungen der Heimat, das knappe Essen etc. spürbar.
Der schiefe Hans, ein Krüppel, der auf der Straße Macht und Einfluss besitzt, hilft den Schwestern beim Neustart und auch die Liebe kommt nicht zu knapp :-)

Mir hat der Schreibstil dieses Buches sehr gefallen, auch das der Krieg vorkommt, aber nicht zu extrem, es gibt viel schmerzvollere Bücher hierüber. Das Buch ist sehr spannend - wie ein Krimi geschrieben und bleibt bis zum Schluss wirklich gut!

Bewertung vom 02.01.2022
Sing mit dem Rentier
Brosche, Heidemarie

Sing mit dem Rentier


sehr gut

Dieses tolle Mitmachabenteuer wird ab 3 Jahren empfohlen. Meine Tochter 6,5 Jahre hat sich das Buch gewünscht und es war (auch noch) für sie ein totales Vergnügen! Kleine, überschaubare Texte. Schön gestaltete Bilder mit vielen Details. Vorne im Einband sind sehr schöne und viele Tannenbäume, was das Weihnachtsbuch direkt "heimelig" macht, das Rentier wird wach und man begleitet ihn durch einen Wintertag.

Das Kind muss zu den kleinen Strophen Sachen ausführen z. B. mit seinem Finger einen Vogel füttern, das Buch Hin- und Herschaukeln etc. Das gibt noch einmal einen Pfiff in die Geschichte und meine Tochter hat teilweise richtig gejauchzt dabei.

Man erlebt somit die Gefühle des Rentiers mit und fiebert auch mit, ob er zum Schluss einen Traumbaum erhält? Ich fand diesen am Ende des Buches zwar etwas fragwürdig, aber es geht wohl um das gemeinsame Gestalten der Tiere des Waldes :-)

Meine Tochter sagte zum Schluss: Wie schon vorbei? An für sich ist das Buch vom Seitenumfang aber eine gute Vorlesegeschichte für 2 Abende!

Bewertung vom 02.01.2022
Die Ullsteinfrauen und das Haus der Bücher
Rygiert, Beate

Die Ullsteinfrauen und das Haus der Bücher


sehr gut

Dieses Buch aus dem Hause "Ullstein" erzählt die Geschichte von drei jungen Frauen, in Zeiten des Umbruchs und alle drei sind für sich großartig erzählt. Aus unterschiedlichen Schichten kommend und dennoch jede für sich um ihre persönliche Freiheit kämpfend.

Es handelt sich um reale Personen sowie auch fiktive Personen. Die kurze Ehe von Rosalie Gräfenberg und dem Generaldirektor Franz Ullstein gab es wirklich und es ist nicht viel hierüber bekannt gewesen. Der Altersunterschied von knapp 30 Jahren gibt natürlich viel Anlass für Gerüchte, warum die junge Rosalie die Ehe einging. Vicki Baum, ihre Freundin, eine moderne aufgeschlossene Frau, die ihren Mann seine Eskapaden und zahlreichen Liebschaften verzeiht und ihr Tippfräulein Lilly (diese Person ist fiktiv) und ihren Traum, selber Autorin im großen Ullstein-Verlag zu werden.

Mir haben alle drei Lebensgeschichten gut gefallen! Gut fand ich, dass die Intrigen innerhalb der Geschäftsleitung sehr spannend geschrieben waren und es immer wieder auf diesen großen Buchverlag zurückkommt, also die Geschichte schweift nicht ab. Die schrecklichen Vorboten des 2. Weltkrieges rücken auch näher und man merkt die Stimmung in Berlin gegenüber den jüdischen Mitbürgern und somit sind Rosalie und auch Franz gefährdet. Gut fand ich hierzu das Nachwort und auch die Danksagung der Autorin, da sich hier der Kreis dann schließt.

Insgesamt ist es kein Meisterwerk, aber ein seichtes Buch und informativ und für den Herbst sehr lesenswert!

Das Buchcover ist ebenfalls sehr schön gestaltet und passt auch zu diesem Jahrzehnt

Bewertung vom 02.01.2022
Karma
Sadhguru

Karma


gut

Das Buch hat mich vom Thema und Inhalt sehr gereizt. Der Autor, der auch einige Vorträge etc. gehalten hat, war mir bisher nicht bekannt. Es beginnt mit einer beindruckenden Geschichte über ein Schiffbruch und was wirklich wichtig ist mit einer Art "schwarzen Humor" So weit so gut.

Das Buch selbst ist in 3 Teile unterteilt sowie in verschiedenen Sutra´s mit Lehrsätzen. Der Schreibstil ist wirklich gut, teilweise liest es sich aber doch sehr wie ein Sachbuch und ich kam mir vor, als wenn ich einen Sachbericht "runterlesen" muss, dann wiederum lockert es mit Geschichten und Begebenheiten wieder auf.

Mir hat am besten das Kapitel über "Warum leiden manche Menschen als andere", die "Quelle des Unglücks" und was du jetzt aus der Vergangenheit machst wirklich sehr gut gefallen. Auch der Ursprung und das teilweise Urängste von Generationen in einem schlummern.

Allerdings habe ich auch vieles überflogen, was mich jetzt nicht so ansprach und mein Fazit ist, dass ist wirklich nur ein Buch, wer sich mit dem Thema "Karma" auseinander setzen möchte.

Das Buchcover hat mich leider nicht angesprochen, es ist sehr religiös angehaucht und es wäre vielleicht etwas anderes ebenso stimmig gewesen.
Leider daher nur diese Bewertung von mir.

Bewertung vom 02.01.2022
Schwarzes Herz
Kuhnke, Jasmina

Schwarzes Herz


ausgezeichnet

Dieses Buch hat mich vom allerersten Satz an gefesselt und es hat mich nicht mehr losgelassen, so dass ich es an einen kompletten Abend direkt verschlungen habe!!!

Eine Kindheit über das "Anderssein". Jasmina wächst bei ihrer alleinerziehenden Mutter, die Kroatin ist, auf. Ihren Vater, einen Mann mit dunkler Hautfarbe, hat sie nie kennenlernen dürfen, da dieser sehr früh verstorben ist. Ihre Mutter ist stets im Dauerstress und am Dauerarbeiten, versucht, ihr dadurch eine gute Kindheit zu ermöglichen.

Berührend waren die Feriengeschichten bei ihrer Oma, die alles für sie tut und sie auch gegenüber anderen verteidigt. Temperamentvolle fantastische und auch recht laute Familie!

Allerdings merkt Jasmina früh, "dass sie anders ist", Kinder können grausam sein. Als dann der Stiefvater ins Leben kommt, der einerseits liebevoll ist, andererseits sein Leben nicht in die Reihe kriegt (Dauerstudium) und Jasmina schon piesackt aufgrund ihrer Herkunft, gibt dies der Familienidylle eine Riss. Auch ändert dies die Beziehung zur Mutter. Die Mutter ist und bleibt Alleinverdienerin und versucht nach wie vor, Allem gerecht zu werden (z. B. Geburtstagskuchen backen in der Nacht, wenn sie von der Schicht kommt).

An der Grundschule im Brennpunktviertel fühlt sich Yasmina wohl, hier ist sie einfach ein Kind unter vielen "Multikultis" und ich glaube, dies war ihre schönste Zeit.

Dann folgt ein Gymnasium nach dem nächsten und ich kann mir vorstellen, wie diese "Rich-Kids" sind. Am besten war diese sehr tolerante Waldorf-Schule beschrieben, wo Yasmina dann landet. Die Eltern so "super tolerant" und die Kinder - nun einmal nicht. Rassismus an jeder Ecke und selbst bei den Lehrern Alltag (Sportlehrer gibt eine Note schlechter, da Yasmina "aufgrund ihrer Herkunft" Heimvorteil hat). Hammer!

Der Leistungssport hält sie aufrecht und dort ist Yasmina top!

Als sie ihren zukünftigen Ehemann kennenlernt, schwebt sie auf Wolke 7. Er steht auf "Dunkelhäutige". Erst liebevoll, danach ein frauenverachtender Sadist. Man fragt sich, wie eine Frau sich die Erniedrigungen, die Schläge gefallen lässt. Ohne Berufsausbildung ist sie finanziell abhängig und total hörig.

Das Buch liest sich in einem rasanten Tempo, unzensiert und sehr gut.

Ich selber fand die Kapital nur teilweise "zu kurz" bzw. es ist ein recht dünnes Buch, daher hat man es sehr schnell durch. Andererseits ist hier auch alles dann erzählt.

Das Buchcover passt - finde ich - nur bedingt hierzu, man hätte ein passenderes Motiv wählen können.

Bewertung vom 02.01.2022
Eine kurze Liste meiner Probleme (Mutter nicht mitgezählt)
Steinfeld, Mimi

Eine kurze Liste meiner Probleme (Mutter nicht mitgezählt)


sehr gut

Das Buchcover fällt alleine schon durch die knallige und bunte Schrift sowie dem flotten Mädel auf dem Cover sehr auf! Die Farben etc. sind gut gewählt, so dass es sehr ins Auge sticht. Das gefällt mir insgesamt schon sehr gut! Außerdem ist der Klappentext sehr lustig gestaltet!

Es ist ein richtig seichter Roman, den man "gut zwischendurch" lesen kann! Sehr witzig geschrieben, teilweise aber auch etwas ordinäre Umgangssprache (dies hat mir nicht so gefallen), natürlich eine kleine Liebesgeschichte (hier ist das Ende sehr absehbar!). Macht aber "trotzdem" Spaß zu lesen.

Mir hat am besten dieser schreiende Nachbar Hr. Wischnewski (Eis kann nicht schlecht werden!) gefallen. Der ist wirklich eine Marke für sich.
Der stets ruhige und besonnene Psychologe Hr. Lindholm mit seinen Lebensweisheiten ist auch wie aus dem Leben gegriffen.

Ansonsten handelt es sich um eine komplett chaotische Familienstory und einer sehr unorganisierten Hauptperson namens Cressida. Purzelt von einer Situation in die Nächste, der Schreibstil ist sehr flott und liest sich in einem weg!