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Gilasbuecherstube
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Insgesamt 244 Bewertungen
Bewertung vom 14.11.2023
Love You in All Times (eBook, ePUB)
Meissner, Regina

Love You in All Times (eBook, ePUB)


sehr gut

Raelyn nutzt jede Gelegenheit, um ihrem Schwarm Kiran nahe zu sein, auch wenn sie dazu in der Halloweennacht durch den verwunschenen Wald zu einer alten Ruine zu laufen muss.
Doch anstatt Kiran auf sich aufmerksam zu machen, steht in dem verlassenen Turm plötzlich ihr Mitschüler Braden vor ihr. Außerdem hört sie seltsame Geräusche und es geschehen ziemlich merkwürdige Dinge.
Bei einem erneuten Besuch der Ruine entdeckt sie auf dem Boden einen kleinen Handspiegel. Als sie nach einem Blick hinein erwacht, befindet sie sich in Schottland und ist als Zofe von Lady Alanna auf dem Weg nach Violet Court. Zunächst glaubt sie an einen besonders lebhaften Traum, doch immer wieder springt sie in das Leben der Zofe Blaire.
Mit der Zeit beginnt sie die Reisen in die Vergangenheit zu genießen. Doch dann lernt sie Adrik, den Mann, den Alannas Vater als zukünftigen Ehemann seiner Tochter erwählt hat, kennen und ihre Gefühle beginnen verrückt zu spielen. Auch Adrik stellt plötzlich das Leben, dass für ihn vorgesehen ist, infrage und die beiden kommen sich näher.
Aber warum sieht Adrik ihrem Mitschüler Braden so ähnlich? Die Grenzen zwischen Gegenwart und Vergangenheit verschwimmen immer mehr.

Zitat:
„Um zu verstehen, was in der Gegenwart passiert, muss man manchmal einen Blick in die Vergangenheit richten.“

Das Cover des Buches gefällt mir ausgesprochen gut und der Handspiegel und die Veilchen spiegeln die Geschichte perfekt wider.
Ich liebe romantische Zeitreisegeschichten und als ich gelesen habe, dass es auch noch in die schottischen Highlands geht, stand schnell fest, dass ich dieses Buch unbedingt lesen muss.

In letzter Zeit habe ich überwiegend Fortsetzungsromane gelesen, deshalb war es mal wieder schön, ein abgeschlossenes Einzelband in der Hand zu haben. Obwohl ich mich rückblickend über eine Fortsetzung freuen würde, denn ich denke, es gibt, gerade was die Aniteria betrifft, noch viel zu erzählen.

Der Schreibstil ist sehr leicht, flüssig und das Buch ist angenehm zu lesen. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen.
Erzählt wird die Geschichte aus der Perspektive von Raelyn. So gelang es mir von Anfang an, mich gut in sie hineinzuversetzen und ihre Gefühle und Emotionen zu spüren.
Die letzten drei Jahre waren schwer für die siebzehnjährige Raelyn. Sie trauert um ihren Vater und kommt mit diesem Verlust nicht zurecht. Sie zeigt ihre Emotionen offen und fühlt sich zwischen Gegenwart und Vergangenheit hin- und hergerissen was ihre Gefühle betrifft.
Braden ist, im Gegensatz zu Adrik, ein sehr zurückhaltender Junge. Es fiel mir schwer, bei ihm hinter die Kulisse zu schauen und ich hatte teilweise das Gefühl, dass er etwas zu kurz kam.
Vielleicht wäre es schöner gewesen, wenn die Geschichte abwechselnd, aus beiden Perspektiven erzählt worden wäre.

Die Schauplätze sind detailliert beschrieben und gut ausgearbeitet ohne das sie zu kompliziert wirken. Ich hatte den verwunschenen Wald und Violet Court bildhaft vor Augen.
Etwas Probleme hatte ich mit den Aniteria. Irgendwie waren sie den Beiden keine richtige Hilfe und ich habe den Sinn und Zweck der Loge nicht so ganz verstanden.

Fazit
Regina Meißner vereint sehr anschaulich und atmosphärisch die unterschiedlichen Liebesgeschichten in Gegenwart und Vergangenheit. Durch den Wechsel der Zeiten wurde es zu keinem Zeitpunkt langweilig.
Die Handlung ist gut durchdacht, allerdings ging es mir am Ende etwas zu schnell und komplikationslos.
In diesem Fall wäre ein zweiter Teil, der ungeklärte Fragen beantwortet, schön gewesen.

Von mir gibt es 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 14.09.2023
Das Collier mit der Herzblume
Hartlieb, Sophia

Das Collier mit der Herzblume


ausgezeichnet

Die 90-jährige Charlotte lebt seit ihrem 15. Lebensjahr in London. Ihren Heimatort Hangeck musste sie 1943 zusammen mit ihrer Mutter verlassen. Viele Jahre war das Dorf in den Fluten eines Stausees versunken. Doch als es 2018 wieder auftaucht und trocken gelegt wird, reist Charlotte gemeinsam mit ihrer Enkelin Hannah noch einmal zurück in ihre alte Heimat. Dort hat sie nicht nur ihre Kinder- und Jugendzeit verbracht, sondern vor fünfundsiebzig Jahren auch ihre erste große Liebe Paul kennengelernt und wieder verloren. Nun will sie endlich mit der Vergangenheit abschließen.
Angekommen in Hangeck erwacht Charlottes Heimatort erneut zum Leben. Als sie umsieht, entdeckt sie an der gut erhaltenen Kirche sogar das alte Versteck, in dem sie und Paul sich immer Nachrichten in einem Weckglas hinterlegt haben.
Während Charlotte in Erinnerungen schwelgt, macht Hannah Fotos von der Umgebung. Dabei trifft sie auf einen jungen Mann, der für seinen Großvater angereist ist, um Bilder seiner alten Heimat zu machen. Er bittet Hannah darum, ihm ein paar ihrer Aufnahmen zu schicken und beide ahnen nicht, dass sie damit eine Tür in die Vergangenheit öffnen, zu einem Geheimnis, dessen Folgen bis in die Gegenwart hineinreichen.

Für mich war es das erste Buch, dass ich von Sophia Hartlieb gelesen habe. Mit ihrer lebendigen, anschaulichen und sehr atmosphärischen Schreibweise bin ich gut zurechtgekommen und so fiel mir der Einstieg in die Geschichte auch nicht schwer.

Die Autorin hat sehr geschickt die Handlungsebenen miteinander verwoben. Bei einem Rückblick ins Jahr 1943 befinden wir uns in Hangeck, einem kleinen Ort im Sauerland. Wir begleiten Charlotte, Ilse und Paul durch eine Zeit, in der das Leben in Deutschland für die Juden sehr schwer war. Wir erfahren nicht nur warum Paul so plötzlich fliehen muss, sondern auch warum Charlotte und ihre Mutter die Heimat verlassen mussten.
Im Jahr 2018 treffen Charlotte und Paul nach 75 Jahren in der Schweiz wieder aufeinander und bei der Begegnung der beiden hatte ich vor Rührung einen Kloß im Hals.
Wir verfolgen die Geschichte aus den Perspektiven von Charlotte und ihrer Enkelin Hannah.

Man merkt, mit wie viel Liebe Sophia Hartlieb die Figuren ausgearbeitet hat. Sie sind sehr lebendig gestaltet und zu jeder Zeit greifbar. Ich habe tiefgreifende Einblicke in das Leben der Protagonisten bekommen und konnte ihre Emotionen und Reaktionen so zu jeder Zeit nachvollziehen.

Zitat: Paul: „Wir haben fünfundsiebzig Jahre verschenkt, ich möchte keinen weiteren Tag verlieren.“ Charlotte: „Verschenkt war die Zeit nicht. Es war die Zeit, die wir brauchten, um wundervolle Kinder und Enkelkinder zu bekommen.“

Ich möchte jetzt nicht zu viel zum Inhalt verraten, aber Charlotte und Paul haben mich mit ihrer Stärke begeistert. Ihre Liebesgeschichte ist nicht nur tragisch, sondern auch schön. Doch auch Hannah und Eliah habe ich schnell ins Herz geschlossen und man spürt mit jedem Satz, wie wichtig ihren die Großeltern sind.

Doch auch die anderen Charaktere sind sehr authentisch und bringen viel Individualität in die Geschichte. Egal ob es sich um Charlottes Enkelin Hannah, Pauls Enkel Eliah, seiner Schwester Leona oder seiner Verlobten Marilen handelt, sie haben Tiefe, sind lebendig und authentisch.

Die Schauplätze und vor allem die wunderbare Landschaft sind so bildhaft beschrieben, dass ich mir nicht nur Charlottes Heimatort Hangeck, sondern auch Mürren in der Schweiz gut vorstellen konnte. Die Spannung steigt von Seite zu Seite an und ich habe das Buch innerhalb von zwei Tagen verschlungen.

Fazit

„Das Collier mit der Herzblume“ ist eine bewegende Geschichte, voller Gefühl und emotionaler Momente, aber auch von zerstörten Familien, von Neid, Intrigen, Verlust und einem Neuanfang erzählt.
Dafür gibt es 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 08.05.2023
Valea
Steinert, Carolin A.

Valea


ausgezeichnet

Valea ist eine Heilerin mit einer magischen Begabung, die im Wüstenland Incenteria lebt. Ihre große Liebe gehört jedoch dem Meer und sie nutzt jede Gelegenheit, um an ihrem Lieblingsplatz aufs Wasser zu schauen und sich frei und schwerelos zu fühlen. Doch dann wird sie bei einem ihrer Ausflüge am Hafen entführt und befindet sich plötzlich auf dem gefürchteten Piratenschiff Deamaar. Valea fürchtet um ihr Leben, denn die Crew will sie der Cetus opfern, um dem Schiff eine ruhige Überfahrt zu sichern.
Doch nicht nur ihr Leben ist in Gefahr, auch ihr Herz droht Valea zu verlieren. Außerdem verbirgt die Besatzung der Deamaar etwas vor ihr. Was für ein Geheimnis hütet die Piratencrew und ist ein Pirat es wert, dass sie ihr Herz an ihn verliert?

Ich liebe das Genre Romantasy und als ich den Klappentext gelesen hatte, stand für mich sofort fest, dass ich das Buch unbedingt lesen möchte.
Der Einstieg in die Geschichte fiel mir nicht schwer, denn der Schreibstil der Autorin ist wunderbar leicht und flüssig.
Erzählt wird die Geschichte in der Ich-Perspektive aus der Sicht von Valea und so fiel es mir leicht, ihre Gefühle und Emotionen nachzuempfinden.
Valea ist eine außergewöhnliche Protagonistin, die gutmütig und hilfsbereit ist und ihre Arbeit als Heilerin oft auch ohne Entgelt verrichtet. Aber sie ist auch neugierig auf die Welt, stark, furchtlos und unerschrocken. Als sie von dem Piraten gefangengenommen wird und aufs Schiff gebracht wird, bricht sie nicht in Tränen aus, sondern spuckt dem Kapitän, ohne mit der Wimper zu zucken, ins Gesicht.
In der Piratencrew gibt es sympathische und unsympathische Figuren. Nicht allen kann Valea trauen, aber Banja und Rick habe ich besonders in mein Herz geschlossen.
Mein Lieblingsprotagonist ist jedoch ohne Frage Arvid. Ich will jedoch nicht zu viel über ihn verraten, um nicht zu Spoilern.

Doch auch die Ausarbeitung aller anderen Charaktere ist der Autorin wunderbar gelungen. Sie wirken durchdacht, sind glaubwürdig und sehr realistisch und ich konnte sie mir bildhaft vorstellen.
Die Liebesgeschichte entwickelt sich in einem schönen, langsamen Tempo und ist sehr authentisch.
Auch mit der Beschreibung des Worldbuildings konnte die Autorin mich überzeugen. Carolin A. Steinert hat das Setting wunderbar in Szene gesetzt und ich hatte zu jeder Zeit das Gefühl mitten im Geschehen zu sein und die Geschichte durch Valeas Augen zu verfolgen.

Eine latente Spannung zieht sich durch den ganzen Plot und es fiel mir schwer, dass Buch zwischendurch zur Seite zu legen.

„Valea – Das Geheimnis der Deamaar“ ist eine mitreißende, fesselnde Story die eine starke Sogwirkung auf mich hatte und auf jeden Fall ein Highlight ist. Ich bin schon sehr gespannt auf die Fortsetzung und vergebe für Teil 1 verdiente 5 Sterne

Bewertung vom 25.04.2023
Kein Weg zurück / Elbendunkel Bd.1
Fischer, Rena

Kein Weg zurück / Elbendunkel Bd.1


ausgezeichnet

Es ist das Jahr 2044. Unruhen zwischen den Menschen und den Elben bestimmen das Leben in San Francisco. Seit die Dunkelelben und die Lichtelben aus der Anderswelt in die Menschenwelt geflüchtet sind, gibt es scharfe Gesetze gegen sie. Sie werden verfolgt und unterdrückt, denn die Menschen fürchten ihre körperliche und mentale Überlegenheit.
Luz bekommt von alldem nicht viel mit, denn sie führt als Tochter des Oberbefehlshabers der Elbenaufsichtsbehörde ein sorgenfreies Leben in einem behüteten Umfeld. Doch dann ändert sich von einem Tag auf den anderen plötzlich alles.
Bei einem heimlichen Date mit dem Mischling Niall betritt sie das Elbenghetto und landet in einem Club. Während sie sich die Vorstellung des Poetry-Slamer Darel auf der Bühne anschauen, stürmt eine Razzia ihres Vaters den Club und Luz landet als Gefangene auf dem Revier.
Sie hofft, dass ihr Vater die Verwechslung bald aufklärt, aber anstatt mit ihm nach Hause zu fahren, ist plötzlich ihr Leben in Gefahr und sie befindet sich, in Begleitung von Darel, auf der Flucht vor ihrem Vater. Doch was hat Darel mit ihr vor und wohin will er sie bringen? Kann sie ihm überhaupt vertrauen?

Das Cover gefällt mir ausgesprochen gut. Es zeigt die Golden Gate Bridge in San Francisco und Luz und (ich vermute mal) Darel.

Der Schreibstil der Autorin ist fantastisch! Bildhaft und eloquent für sie ihre Leser durch die Geschichte und macht so das Lesen zum Vergnügen. Ob man will oder nicht, man kann sich der Story nicht entziehen.
Im Mittelpunkt stehen Luz, Darel und Niall und aus ihren Perspektiven verfolgen wir auch die Handlung. Es fiel mir leicht, mich in die Gefühle und Gedanken der Figuren hineinzuversetzen und so hatte ich von allen Seiten Einblicke in die Geschichte.

Nachdem Luz bei einer Razzia in einem Untergrundclub der Elben festgenommen wird, ändert sich ihr Leben von einem Moment auf den anderen. Denn dort wird ein Geheimnis aufgedeckt, dass Luz das Gefühl gibt, den Boden unter den Füßen zu verlieren.
Luz, die sich im weiteren Verlauf der Geschichte Ash nennt, ist eine unheimlich starke Protagonistin, die meiner Meinung nach, von allen Charakteren die größte Entwicklung macht.
Sie hat starke Einschneidungen und Schicksalsschläge zu verarbeiten, doch sie lässt sich nicht unterkriegen. Es ist einfach imposant, wie sie sich im Laufe der Handlung weiter entwickelt und ihr Mut und ihre innere Stärke immer mehr zum Ausdruck kommen.

Aber auch alle anderen Charaktere sind komplexe Persönlichkeiten. Der Autorin ist es auf eine beeindruckende Art gelungen. keine 0815- Typen zu erschaffen, sondern den Protagonisten Leben einzuhauchen und sie vielschichtig und authentisch zu gestalten. Von den Nebencharakteren hat mir Luz Freundin Kelly am besten gefallen, denn sie geht, ohne zu zögern, für Luz ein sehr großes Risiko ein.

Unglaublich viele überraschende, dramatische Wendungen und Plot-Twist, aber auch emotionale Momente sorgten dafür, dass es bis zum Schluss konfliktgeladen bleibt und die Spannung konstant auf einem hohen Niveau ist.

Rena Fischer hat mit einer sehr ausdrucksstarken Beschreibung des Worldbuildings ein dystopisches Szenario erschaffen, dass für mich zu jeder Zeit greifbar war.

Gut gefallen hat mir auch das Glossar am Ende des Buches. Es gibt nicht nur ein ausführliches Verzeichnis der wichtigsten Personen mit Hinweisen, wie die elbischen Namen ausgesprochen werden, sondern auch einen Überblick über die Hierachi der Dunkel- und Lichtelben, über die Organisationen und Institute, über die technologischen Besonderheiten des Jahres 2044 und über besondere Elbenbegriffe. Das war mir eine große Hilfe, bei der doch sehr komplexen Geschichte.

Fazit:
In „Elbendunkel - Kein Weg“ zurück treffen, Spannung, Action, Drama, Magie, Liebe und Emotionen aufeinander. Zusammen ergibt es eine unfassbar beeindruckende, vielschichtige und komplexe Story, die aus der Masse hervorsticht und für mich zu meinen Jahreshightlights gehört. Ich werde jetzt den zweiten Teil lesen.
Wer dieses Meisterwerk von Rena Fischer noch nicht gelesen hat, sollte das dringend nachholen! Dafür gibt es verdiente 5 Sterne!

Bewertung vom 24.04.2023
Blut der Mächte: Ein Ende und ein Anfang (eBook, ePUB)
Kent, Zara

Blut der Mächte: Ein Ende und ein Anfang (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Seit dem Krieg der Mächte sind 20 Jahre vergangen. Die nächste Generation ist herangewachsen und zu Wächtern ausgebildet worden. Sie wahren den Frieden und schützen die Menschen und die magische Welt. Doch der Friedensvertrag, der damals mit den Vampyren geschlossen wurde, beginnt zu bröckeln und Übergriffe von Schattenwesen sind immer öfter an der Tagesordnung.

Während Lian Hollow zu den Wächtern gehört, hat seine Schwester Lucy keine magischen Fähigkeiten. Doch als Lucy zum 18. Geburtstag von ihrer Mutter eine Kette mit einem magischen Amulett bekommt, verändert sich ihr Leben. Obwohl sie in dem Wissen, dass es die magische Welt gibt, aufgewachsen ist, versucht ihre Mutter sie davon fernzuhalten. Warum beantwortet ihr keiner ihre Fragen und warum meldet sich Lian nicht mehr bei ihr? Wird der verschlossen wirkende Bellamy ihr helfen können?

Das tolle Cover hat mich sofort begeistert. Es sticht direkt ins Auge und passt perfekt zur Story.
Ich habe bereits die „Spiel der Mächte“ – Reihe von Zara Kent verschlungen und mich schon seit Wochen auf die neue Reihe gefreut. Endlich sind mit den Kindern von Eric, Rachel, Vincent und Mia, die Wächter der nächsten Generation erwachsen geworden.

Die besten Bücher sind die, die man, einmal begonnen, nicht mehr aus der Hand legen kann.
Und genau so ist es mir mit dem ersten Teil von "Blut der Mächte" ergangen.
Ich habe es innerhalb kürzester Zeit regelrecht verschlungen.
Der Schreibstil der Autorin ist mir bereits von ihren anderen Büchern bekannt.
Er ist unbeschwert, locker und wunderbar lebendig. Ich wurde schon nach wenigen Seiten tief in die Geschichte hineingezogen.

Im Mittelpunkt steht Bellamy, der Sohn von Vincent und Mia.
Erzählt wird die Geschichte im Wechsel aus seiner Sicht und der von Lian und Lucy. Ich liebe diese Perspektive, denn so fällt es mir leicht, mich in die Charaktere hineinzuversetzen und ihre Gedanken und Emotionen nachzuvollziehen.
Bellamy ist einer der Hauptprotagonisten, mittlerweile 21 Jahre alt und hat große Ähnlichkeit mit seinem Vater. Er hat eine düstere Ausstrahlung, ist stur und verschlossen, jedoch auch sehr selbstbewusst. Aber Bellamy ist auch sehr loyal.
Trotz seiner zu Beginn recht schroffen und uncharmanten Art, habe ich mich sofort in ihn verliebt!

Gut gefallen haben mir auch Killian genannt Lian und Lucy. Lian ist sehr verantwortungsbewusst und hat eine starke Hexerbegabung, die er von seiner Mutter Rachel geerbt hat.
Seine Schwester Lucy, bei der sich bisher keine magischen Fähigkeiten gezeigt haben, ist ihm sehr wichtig und er würde alles für sie tun.
Die 18-jährige Lucy ist, auch wenn sie ab und zu etwas naiv wirkt, eine starke Protagonistin, die nicht nur stur und eigensinnig ist, sondern auch couragiert und kämpferisch.

Zara Kent ist es wunderbar gelungen, alle Charaktere plastisch und realistisch zu gestalten.
Sie sind authentisch, haben Tiefe und bringen viel Individualität in die Geschichte hinein.

Beim Worldbuilding hat Zara sich auf das Wesentliche konzentriert. Die Schauplätze sind gut beschrieben, ohne, dass es zu ausschweifend und bildgewaltig wird. Ich liebe es, wenn ich mir meine eigenen Bilder im Kopf kreieren kann.
Es gibt keine langweiligen Längen, sondern immer wieder unvorhersehbare, dramatische Situationen, Geheimnisse und Überraschungen, die dafür sorgten, dass es während des ganzen Plots spannend bleibt.

Die Geschichte endet mit einem richtig gemeinen Cliffhanger, der mich mit offenem Mund zurücklässt, aber perfekt gewählt ist und total neugierig auf die Fortsetzung macht.

„Blut der Mächte – Ein Ende und ein Anfang“ ist ein gelungener Auftakt der Reihe und ich liebe sie jetzt schon.

Ich hoffe, Zara lässt mich nach diesem Highlight nicht zu lange warten!
Ein Must-Read für alle Romantasy-Liebhaber*innen, das natürlich 5 Sterne erhält.

Bewertung vom 20.04.2023
Monsieur Lucile und die Suche nach dem Glück
Sagenroth, S.

Monsieur Lucile und die Suche nach dem Glück


ausgezeichnet

„Monsieur Lucile und die Suche nach dem Glück“ von S. Sagenroth

Eine Geschichte, die einem bewusst machen, wie wichtig die kleinen Glücksmomente im Leben sind.

Die 25-jährige Luisa hat ihren Weg noch nicht gefunden und hält sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser.
Als ihre Schwester Merle sie am Neujahrsmorgen telefonisch mit den Worten: „Oma ist abgehauen, du musst sie suchen…“ aus dem Bett wirft, ahnt sie noch nicht, das die besten und verrücktesten Tage ihres Lebens und ein großes Abenteuer auf sie warten.

Nachdem mich die Autorin schon mit ihrer Abenteuer-Reihe A.S, Tory begeistert hat, war ich gespannt auf ihr neues Buch. Ich habe mich sehr gefreut, als ich gesehen habe, dass es sich um eine Zeitreise-Story handelt, denn ich lese Zeitreise-Bücher unheimlich gerne.
Das Buch hat 255 Seiten und ist in kurze Kapitel aufgeteilt, die unterbrochen werden von Zwischenspielen, in denen der geheimnisvolle Zeitenwandler sich zu Wort meldet.

Der Schreibstil der Autorin ist, wie ich es von ihr gewohnt bin, sehr flüssig und leicht zu lesen. Ihre Geschichten sind für Jugendliche, aber auch als Erwachsene liebe ich ihre Abenteuer-Romane sehr, denn sie verfügen nicht nur über viel Tiefe, sondern behandeln Themen, die zum Nachdenken anregen.

Luisa ist eine etwas verpeilte und tollpatschige junge Frau, die auch schon mal Cola über die Tastatur kippt und damit für einen Stromausfall im ganzen Vorort sorgt.
Luisas Oma Else ist alles andere als eine „normale Oma“, denn sie ist unkonventionell und eigenwillig und nicht der Typ für ein Pflegeheim. Doch dort lebt sie, seitdem ein Oberschenkelhalsbruch sie an den Rollstuhl fesselt.
Für Else, die für Frankreich schwärmt und die Hippiezeit liebt, sind der Rollstuhl und das Pflegeheim kein Grund, nicht nach Jean Baptiste Lucile zu suchen, den sie vor 40 Jahren in Paris getroffen hat.
Fiete ist ein Altrocker, der aussieht wie ein böser Junge, aber ein guter und loyaler Kerl ist. Seine besten Tage hat er schon hinter sich, aber er hat ein Herz für Else.
Der Vierte im Bunde ist der Schriftsteller Frederic, der unter einer Schreibblockade leidet und ein neues Buchprojekt plant, bei dem Fiete ihm helfen soll.
Gemeinsam begeben die vier sich mittels einer alten Kamera auf eine skurrile und aufregende Zeitreise durch das vergangene Jahrhundert. Was wird sie erwarten? Welche Gefahren drohen ihnen? Welche Rolle spielt Monsieur Lucile in der Geschichte?

S. Sagenroth hat die einzelnen Schauplätze der Handlung wunderschön bildhaft beschrieben. Sie wecken nicht nur die Sehnsucht nach Paris, sondern auch danach, das Festival in Woodstock 1969 zu besuchen.

Obwohl die Geschichte völlig verrückt, abgefahren und crazy ist, habe ich sie geliebt. Denn sie ist humorvoll, spannend, temporeich und verfügt über unheimlich viel Tiefe. Sie regt zum Nachdenken an und man wird sich plötzlich wieder bewusst, wie wichtig die kleinen Glücksmomente im Leben doch sind.
Eine Story, die nicht nur für Jugendliche, sondern auch für Erwachsene absolut lesenswert ist. Dafür gibt es 5 Sterne.

Bewertung vom 05.04.2023
Die Krone der Feen
Steen, K.T.

Die Krone der Feen


ausgezeichnet

Prinzessin Aryana ist ein Naturwesen und liebt es, als Fee durch die Lüfte zu fliegen, den warmen Wind in den Haaren zu spüren und sich frei und ungebunden zu fühlen. Doch sie muss mit ihrer Magie haushalten, denn in den Wäldern des Königreichs Oritrea versiegen die Magiequellen. Je weiter die Magie verschwindet, desto schwieriger wird die Situation, denn die Naturwesen brauchen sie zum Überleben.
Die einzige intakte Magiequelle im Land ist die Königskrone ihres Vaters, doch er alleine entscheidet, wer in ihre Gunst kommt. Aryna, soll ihm bald als Thronerbin folgen, doch sie träumt lieber von einem Leben in Freiheit weit weg vom königlichen Hof. Aber um diesen Traum leben zu können, muss sie viel Magie sammeln.
Als Aryana während einer Zeremonie dem Volk ihre Feengestalt präsentieren soll, kann sie plötzlich nicht mehr auf ihre Magie zugreifen. Hat Kian Sommerfeld, der verdächtigt wird, zu den Rebellen zu gehören, ihre Magie gestohlen?
Ihr Vater, der glaubt, dass sie verschwenderisch mit ihren Kräften umgegangen ist, schickt sie daraufhin mit einer Gruppe Wandersleute auf eine gefährliche Reise durch die Wälder. Sie soll sich die Magie wie jeder andere Bürger des Landes verdienen. Doch ausgerechnet Kian Sommerfeld ist ebenfalls unter den Wanderern.

Beginnen wir mit dem traumhaften Cover! Es wirkt in keiner Weise überladen und die tolle Farbe, die Krone und die kleine Fee harmonieren wunderbar mit der Geschichte.

Ich habe mich sehr auf das neue Buch von K.T. Steen gefreut, denn sie hat mich bisher mit all ihren Fantasy-Storys begeistert.
Ihr Schreibstil ist einfach fantastisch und ich fühlte mich sofort in der Geschichte wohl.
Leicht, flüssig und eloquent leitet sie ihre Leser durch die Handlung und es gelingt ihr, mit Worten eine wundervolle magische und emotionale Atmosphäre zu erschaffen, die ihre Leser fesselt.

Kronprinzessin Aryana liebt die Natur und würde viel lieber als Fee in Freiheit leben, anstatt ihrem Vater auf den Thron zu folgen. Sie nutzt jede Gelegenheit, um ihre Gestalt zu wandeln, doch dabei verbraucht sie viel Magie. Magie, die sie eigentlich sparen müsste, um frei und ohne Verpflichtungen zu sein und den Hof irgendwann verlassen zu können.
Von ihrem Vater erhält sie keine Sonderbehandlung, sondern muss sich, wie alle anderen beweisen, um Magie von ihm zu erhalten.
Ary ist eine außergewöhnliche und starke Protagonistin, die einerseits zart und verletzlich erscheint, aber anderseits mutig ist und hat ein großes Herz für alle.
Bei ihr hat mir besonders ihre Entwicklung im Laufe der Handlung sehr gefallen. Man spürt mit jeder Seite, wie sie mit den Ereignissen auf der gefährlichen Reise wächst.
Kian wird zu Beginn seiner Rebellenrolle gerecht, doch im Laufe der Reise lernt man nach und nach eine andere Seite an ihm kennen.
Wenn ich für die Charaktere Oskars verleihen könnte, würden zwei an die tierischen Begleiter von Ary und Kian gehen. Der Beutelbär Baba und der Kockerhasel Clairy. Beide haben mich richtig begeistert und obwohl Baba oft ziemlich schlecht gelaunt und ein richtiger Griesgram ist, liebe ich ihn einfach. Doch Vorsicht – alles, was glitzert sollte man aus seiner Reichweite entfernen. ;-)
Clairy ist der tierische Begleiter von Kian und eine Mischung aus Hund und Hase. Ich will nicht zu viel verraten denn was an ihm so besonders ist, erfahrt Ihr im Laufe der Geschichte.
Für mich sind die Beiden aber die heimlichen Helden der Story.

Die Autorin hat ein Händchen für die Gestaltung der Charaktere und sie versteht es einfach, den Protagonisten ein Gesicht zu geben. Sie sind nicht nur wunderbar herauszuarbeiten, sondern haben Tiefe, sind lebendig gestaltet und authentisch.

„Die Krone der Feen“ ist kein Buch, das ständig auf dramatische Höhepunkte zusteuert, aber das braucht die Geschichte auch nicht.
Die Handlung wechselte immer wieder zwischen ruhigen und spannenden Momenten. Ich wusste nie, wie die Geschichte weitergeht und so kam es im Laufe des Plots zu einigen überraschenden Situationen.

Das Worldbuilding ist traumhaft schön und die Schauplatzbeschreibungen sehr detailliert.
Die Wälder, Berge und Höhlen sind so bildhaft in Szene gesetzt, dass die Orte förmlich vor meinen Augen zum Leben erweckt wurden. Ich mag es, wenn ich das Gefühl habe, hautnah dabei zu sein und habe es sehr genossen, Ary und Kian auf ihrer Reise zu begleiten.

Fazit
K.T. Stehen hat mit „Die Krone der Feen“ wieder eine Geschichte auf Bestseller Niveau aus dem Hut gezaubert, die es aufs Treppchen der besten Romantasy-Bücher des Jahres 2023 geschafft hat.
Ich habe mich von der ersten Seite an in dieses Buch verliebt und kann es Euch nur wärmstens empfehlen. Für mich ist wieder ein Jahreshighlight

Bewertung vom 27.03.2023
Bienenstich & Beerentarte
Krais, Milena

Bienenstich & Beerentarte


ausgezeichnet

Mittlerweile sind so viele Back- und Bastelbücher auf dem Markt, dass mein erster Gedanke war:
"Nicht noch ein Backbuch"

Doch "Bienenstich & Beerentarte" hat mich angenehm überrascht!
Milena Krais hat eine wunderbare Sammlung aus tollen Rezepten und einfachen Bastelideen zusammengestellt.
In ihrem Buch finden sich über 60 Back- und Basteltipps für alle, die gerne kreativ sind.

Es ist für jede Alterstufe etwa dabei und die Anleitungen sind leicht und verständlich. Auch kleinere Kinder können so mithelfen, selbst kreativ werden und kleine Geschenke herstellen.
Egal, ob es sich um Ideen für den Kindergeburtstag handelt, Anleitungen um Kirschblüten aus Transparentpapier zu basteln, Osterglocken aus Eierpappe für die Kuchentafel, wunderschöne Blattsterne oder Windlichter aus getrockneten Blüten herzustellen, dass Buch ist einfach eine tolle Inspirationsquelle.

Auch die vielen Rezepte haben mich begeistert. Ich wusste gar nicht, was ich zuerst nachbacken soll.
Gegliedert und abgestimmt ist alles nach dem Lauf der Jahreszeiten. So findet man im Frühling zum Beispiel tolle Back- und Bastelvorschläge zum Osterfest. Zum Beispiel Bastelanleitungen für Marmor-Ostereier, Hühner aus Transparentpapier, Rezepte für Oster-Butterkekse, einen Karotten-Marmorkuchen und verschiedene leckere Tarte-Rezepte.
Im Sommer gibt es Frozen-Joghurt.Bites, Bundstiftkuchen zur Einschulung, Mini-Quiches mit Sommertomaten, schöne Sonnenblumen-Geschenkanhänger oder Windlichter zum basteln. Im Herbst und im Winter entstehen dann Zimtschnecken, Foccias, Kartoffelbrot-Geister, Bratapfelringe oder kleine Laternen und Engel für die Weihnachtszeit.
Es gibt sowohl süße, als auch herzhafte Backideen und alle Zutaten sind leicht zu beschaffen oder in fast jedem Haushalt vorhanden.
Die Rezepte sind leicht umzusetzten, denn sie sind sehr detailliert beschrieben und ergänzt mit vielen Fotos. Es macht einfach Spaß, immer wieder durch die Seiten zu blättern und neues auszuprobieren.

Es ist das erste Backbuch, bei dem ich sagen kann, ich backe ALLE Rezepte nach.

Fotos zu den ersten Rezepten gibt es auf Facebook und Instagram unter Gilasbackstube

Anmerken möchte ich jedoch, dass das Buch nicht so dick ist, wie es auf dem Foto des Verlages aussieht. Es hat 190 Seiten.

Bewertung vom 03.03.2023
Knospen aus Finsternis / Die Dunkeldorn Chroniken Bd.3
Seck, Katharina

Knospen aus Finsternis / Die Dunkeldorn Chroniken Bd.3


ausgezeichnet

Nachdem Opal vom Königsgleichen in die Zermahlerin verbannt wurde, kämpft sie Tag für Tag ums Überleben. Die Arbeit auf den Plantagen war im Gegensatz zu dem, was sie hier erdulden muss, Luxus. Gemeinsam mit den anderen Gefangenen steht sie in einer Fabrikhalle, ohne Tageslicht und stellen das Dunkeldornpulver her. Jeder einzelne Tag ist die Hölle und ein Kampf ums Überleben, denn sie sind nicht nur den Dämpfen des Dunkeldornpulvers ausgesetzt, sondern sobald sie ihre Leistungen nicht mehr erbringen oder krank werden, tauscht man sie aus und niemand will wissen, wo sie anschließend landen.
Gerade, als Opal zu zerbrechen droht und kurz vor dem Aufgeben ist, wird sie vom dunklen Rat gerettet und ins schwarze Kolosseum gebracht.
Auch ihr Jugendfreund Julian hat sich dem dunklen Rat angeschlossen, doch sein Körper ist schwer gezeichnet von den Experimenten, die man an ihm durchgeführt hat.

Im Kolosseum schließen sich die Rebellen zusammen, um den Dunkeldornprinzen zu vernichten.
Aber warum hat man Opal gerettet? Sie hat ihre Gabe verloren und ist völlig wertlos.
Wie soll sie den Königsgleichen besiegen?

Nachdem ich von den ersten zwei Bänden bereits total geflasht war, habe ich die Tage im Kalender gezählt, bis endlich der finale Teil der Reihe erscheint und ich ihn lesen darf.
Ich bin wirklich froh, dass ich mich nicht allzu lange gedulden musste, denn es gibt nichts Schlimmeres, als nach einem fiesen Cliffhanger ein Jahr auf die Fortsetzung zu warten.

Einmal angefangen, konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen, und das nicht zuletzt, dank des wunderbar leichten und flüssigen Schreibstils der Autorin. Sie hat mich wieder von der ersten Seite an mitgenommen, denn sie hat einfach ein Händchen dafür, Worte in eine wundervolle Geschichte umzuwandeln und sie so bildhaft zu beschreiben, dass ich die Handlung lebendig vor Augen hatte.
Auch die oft etwas bedrückende und düstere Atmosphäre hat sie gekonnt eingefangen.

Die charakeristische Entwickung von Opal ist einfach nur toll. Sie ist eine außergewöhnliche, starke und mutige Protagonistin. Immer wieder tauchen Schwierigkeiten und Probleme auf, die es zu beseitigen gilt und man hat das Gefühl, sie wächst an jeder Herausforderung, die sie meistern muss.

Doch die Autorin schafft es, auch allen anderen Figuren ein Gesicht zu geben. Sie verfügen über ausreichend Tiefe, sind lebendig beschrieben und waren für mich zu jeder Zeit greifbar.
Bei einigen Charakteren wusste ich lange nicht, wem Opal trauen kann und wo sich ein Verräter versteckt.
War ich im letzten Band noch zuversichtlich, mich in einem Protagonisten getäuscht zu haben, musste ich hier feststellen, dass meine Hoffnung zerstört wurde.
Gut gefallen hat mir auch, dass die Liebesgeschichte sich in einem angenehmen Tempo entwickelt und nicht so sehr im Fokus steht.
Am Ende gibt es ein packendes und fesselndes Finale und ich muss mich von Opal, Julian und allen anderen Protagonisten verabschieden.

Fazit
Spannend, brutal, düster, emotional.
Eine tolle eptische Fantasy-Story, voller actionreicher Szenen, die mich mit fantastischen Charakteren und einer fesselnden und emotionalen Komponente überzeugt hat.
Eine der besten Fantasy-Trilogien, die ich seit langem gelesen habe. Ich hätte gerne mehr als 5 Sterne für diesen Pageturner gegeben.

Bewertung vom 28.02.2023
Laurelin - Das Flüstern des Lichts / Die Flüsterchroniken Bd.2
Brinkmann, Caroline

Laurelin - Das Flüstern des Lichts / Die Flüsterchroniken Bd.2


ausgezeichnet

Laureline de Jong lebt in Amsterlock. Einer Stadt, in der es neben den Menschen auch Flüsterwesen. Sie ist die Tochter von Beatrice de Jung, der Baronin der Liebe.
Ihre Mutter, die Baronin der Liebe, regiert gemeinsam mit fünf anderen Baronen die Stadt. Doch die Barone arbeiten nicht nur alle gegeneinander, sondern sie haben auch einen sehr fragwürdigen und zweifelhaften Ruf. Ihre Machtstellung halten sie aufrecht durch Schmuggel, Erpressung und Diebstahl.
Laurelin ist für ihre Mutter von unschätzbarem Wert, denn sie spioniert ihre Gegner aus und schafft sie aus dem Weg. Doch sie hütet auch ein dunkles Geheimnis und wenn dieses ans tageslicht kommen sollte, ist nicht nur ihr Leben in Gefahr, sondern das ihrer ganzen Familie.

Als eine ihrer Schwestern ermordet wird, macht Laurelin sich auf die Suche nach dem Verantwortlichen und gerät immer tiefer in ein Konstrukt aus Verschwörungen und Intriegen.

Nachdem mir im ersten Teil die Protagonisten einige Probleme machten, war ich gespannt auf „Laurelin – Das Flüstern des Lichts“.
Die Bücher sind völlig unabhängig voneinander lesbar, denn wir begegnen hier ganz anderen Figuren.
Das Cover ähnelt Band eins sehr, ist aber diesmal in einem dunklen Farbton gehalten. An der Innenseite des Covers finden wir eine Übersicht der Barone, die Amsterlock regieren.

Der Schreibstil ist wieder sehr leicht und flüssig und es fiel mir nicht schwer, in die Geschichte einzutauchen. Allerdings ist mir gleich zu beginn ein ziemlicher Logikfehler aufgefallen. Auf Seite 8 trägt Laurelin einen Smoking und zwei Seiten weiter zupfen ihre Finger den Rock hoch, um an die Klinge zu gelangen.
Allerdings sind mir anschließend keine gravierenden Fehler mehr aufgefallen.

Wir verfolgen die Geschichte aus drei verschiedenen Perspektiven, die alle in der Ich-Form geschrieben sind. Einmal Laureline de Jong und aus den Sichtweisen des Diebes Quentin und der Elfe Zori. So bekommen wir zu jeder Zeit Einblicke in die Gefühlswelt und in die Gedanken der drei Hauptfiguren.

Am Anfang hatte ich die Befürchtung, dass Laurelin eine einkalte Killerin ist, die alle Gegner ihrer Mutter ohne Skrupel tötet. Doch ich habe mich Gott sein Dank getäuscht. Sie ist eine außergewöhnliche Protagonistin, die nicht nur mit einer kämpferischen Haltung punktet. Laurelin beweist auch, dass sie eine warmherzige Person ist, die sich um ihre Familie sorgt und auch bei anderen zeigt, dass sie Mitgefühl und ein Herz hat.
Auch Quintus ist ein vielschichtiger Charakter, der mich mit seinem Faible für schicke Kleidung und seinen Äußerungen so manches Mal zum Lachen gebracht hat.
Zori ist eine sanftmütige Elfe. Ich hätte sie am liebste manchmal geschüttelt. Anstatt sich selbst zu retten, begibt sie sich immer wieder in Gefahr, um anderen zu helfen.
Sehr gut hat mir auch die zarte Liebesgeschichte gefallen, die sich am Rande der Handlung entwickelt. Die Emotionen zwischen den Beiden waren zu jeder Zeit deutlich spürbar.

Caroline Brinkmann hat in diesem Buch die Charaktere sehr realistisch und glaubwürdig gestalten.
Auch die Nebencharaktere, wie zum Beispiel Laurelins Geschwister, Seraphina und Gerlina oder Ophelia wurden sehr lebendig beschrieben und rundeten die Geschichte wunderbar ab. Wem können unsere Hauptprotagonisten überhaupt noch trauen? Wo ist die undichte Stelle? Es ist zu keinem Zeitpunkt ersichtlich, wo der Feind sich befindet und so steigt durch immer neue Hinweise und überraschende Wendungen die Spannung immer weiter an.
Am Ende konnte mich Caroline Brinkmann nicht nur mit ihrer Story, sondern auch mit den Charakteren überzeugen und ich empfehle diese Fantasystory gerne weiter.