Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Avirem
Wohnort: 
Österreich

Bewertungen

Insgesamt 80 Bewertungen
Bewertung vom 26.01.2022
Aurora entflammt / Aurora Rising Bd.2
Kaufman, Amie;Kristoff, Jay

Aurora entflammt / Aurora Rising Bd.2


sehr gut

Meinung





"Aurora entflammt" ist der zweite Band zu einer mehrteilig angelegten Reihe von Amie Kaufman und Jay Kristoff. Erscheinungstermin ist der 26. Februar 2022 im Fischer Sauerländer Verlag. Das Buch umfasst 528 Seiten, ist als ebook oder als Broschur erhältlich und wird ab 14 Jahren empfohlen. Sowohl Amie Kaufman als auch Jay Kristoff haben schon mehrere Bücher veröffentlicht. Auch ist dies nicht ihr erstes Projekt als Autorenduo. Von beiden habe ich schon zuvor Bücher gelesen. Auf jeden Fall hat mich die Kurzbeschreibung zum Auftakt dieses epischen Science Fiction Abenteuers sehr neugierig gemacht und ich fand Band 1 richtig gut. Nachdem nun die Fortsetzung erschien, war es Zeit wieder ein galaktisches Buch zu lesen. Wissenschaftliche und technische Spekulationen. Raumfahrtthemen. Ferne Zukunft. Fremde Zivilisationen. Zukünftige Entwicklungen. Eine Überschreitung unseres normalen Horizontes. Für mich faszinierende und spannende Themen.





Sci-fi ist ein weiter Sprung in die Zukunft und immer eine Art futuristischer Kulturschock. Komplexe Technik und fortgeschrittene Gegebenheiten müssen erst einmal verdaut werden. Zudem gibt es immer viele unbekannte Namen und Ausdrücke mit denen man sich vertraut machen muss. Nachdem man dies alles im Auftaktband bereits kennengelernt hat, ist es hier nur ein erneutes Einfinden in die Umstände. Erleichtert wird das Ganze durch eine Vorstellung der Charaktere und einer integrierten Zusammenfassung der vergangenen Ereignisse. Wie schon bei Band eins wird der Leser direkt ins Geschehen geworfen. Für mich hat sich sehr schnell eine Sogwirkung ergeben. Der Squad 312 ist ein bunt zusammengewürfelter Haufen. Diese Zusammenstellung deckt ein breites Spektrum an Charakteren ab. Schön fand ich hier, dass man die einzelnen Protagonisten immer besser kennenlernt und ihre Weiterentwicklung sehr gut verfolgen kann, mehr Einblick in ihre Vergangenheit erhält.





Tyler hielt sich immer an alle Vorschriften, befolgte jeden Befehl und vergaß dabei zu leben. Mit dem EntschlußssAurora zu helfen, änderte sich alles. Scarlett ist sehr gut in dem was sie tut, jedoch sieht sie auch, dass das Leben nicht nur aus Ernst und Pflicht besteht. Zila ist überaus intelligent, aber soziale Kompetenz ist bei ihr kaum vorhanden. Dies scheint sich langsam zu ändern. Kal wird in mehr als einer Hinsicht diskriminiert und kämpft dazu mit seinen inneren Dämonen. Finian überspielt alles mit Witzen, Scherzen und dummen Sprüchen um niemanden die Wahrheit im Inneren sehen zu lassen. Aurora hadert mit ihrem Dasein und ist mit dem Wissen rund um ihre Aufgabe überfordert. Es handelt sich um ein Jugendbuch und so wird darauf verzichtet auf Technik und Wissenschaft detailliert einzugehen. Auch sind die Sprache und der Umgang dem angepasst. Viele lockere Sprüche und Humor. Manchmal vielleicht etwas zuviel. Es ergaben sich so einige Spannungsmomente und unvorhersehbare Wendungen, aber einige Überraschungen konnte man gut vorausahnen. Neben Witz und Action findet der Bücherliebhaber auch etwas fürs Herz, etwas zuviel körperliche Anziehung und Sexualisierung.





Erzählt wird abwechselnd und kapitelweise von den verschiedenen Protagonisten. Dabei sind die Kapitel sehr unterschiedlich lang. Der Schreibstil des Autorenduos hat mir gut gefallen. Leicht, jugendlich, humorvoll und flüssig geht es durch die Zeilen. Die Sprache fand ich zur Geschichte passend. Das Erzähltempo war angenehm.





Fazit: "Aurora entflammt" ist der zweite Band zu einer dreiteilig angelegten Reihe von Amie Kaufman und Jay Kristoff. Für mich ein sehr gut gelungenes futuristisches jugendliches Abenteuer, welches gut unterhält, mich zwischendrin kurzzeitig verloren hat, letztlich aber wieder Bannkraft entwickelte. Von mir gibt es gute **** Sterne.





Zitat





"Dass ich mich so winzig fühle, lässt mich verstehen, dass wir an etwas teilhaben, was ungeheuer groß ist. Und hier draußen in all der Leere zu sein, macht mir

Bewertung vom 23.12.2021
Das Biest von Beswick (eBook, ePUB)
Howard, Amalie

Das Biest von Beswick (eBook, ePUB)


gut

Meinung



"Das Biest von Beswick" ist eine historische Romanze in der Regency - Zeit von Amalie Howard. Das Buch ist am 7. November 2021 bei MORE, einem Imprint von Aufbau Digital erschienen, umfasst 394 Seiten und ist als ebook erhältlich. MORE steht für mitreißende Love and Landscape Schmöker, cosy Small Town Romances, klassische Liebesromane und auch spannende Romantic Suspense Stories. Amalie Howard ist USA Today und Publishers Weekly Bestsellerautorin und hat schon viele Bücher veröffentlicht. Für mich war dies das erste Buch, welches ich von ihr gelesen habe. Der Begriff des Regency umschreibt eine kurze Epoche des Vereinigten Königreiches Großbritannien. Es ist eine interessante Epoche starker sozialer, politischer und stilistischer Veränderungen. Sowohl der Titel als auch die Kurzbeschreibung haben mich ein wenig an "Die Schöne und das Biest" erinnert. Da ich Märchenaspekte in Erzählungen gerne mag und ich Geschichten in der Regentschaftszeit gerne erkunde, habe ich mit Freude nach diesem Buch gegriffen und interessiert zu lesen begonnen.



Der Einstieg in die Geschichte fiel mir sehr leicht. Man lernt Lady Astrid Everleigh, ihre Schwester und die ausweglose Situation in der sie gefangen sind, kennen. Rettung scheint nur durch einen einflussreichen Mann möglich zu sein. Lord Nathaniel Harte wird auch das Biest von Beswick genannt und ist für Lady Astrid die letzte Hoffnung. Immerhin benötigt er einen Erben und sie ist bereit ihm diesen zu schenken. Im Gegenzug erbittet sie Zuflucht und seine schützende Hand. Lord Harte hat nicht vor Kinder in diese Welt zu setzen oder sich an eine Frau zu binden. Zwei Sturköpfe treffen aufeinander und die Dinge nehmen ihren Lauf. Astrid ist clever, mutig und fürsorglich. Ihre Vergangenheit hat sie gezeichnet, aber das machte sie nur stärker und energischer. Nathaniel ist innerlich und äußerlich vom Krieg versehrt. Er kapselt sich ab und verkriecht sich auf seinem Anwesen. Anderen gegenüber benimmt er sich abweisend, verletzend und beleidigend. Ich mochte beide Charaktere sehr gerne. Auch für so manchen Nebencharakter habe ich Sympathien entwickelt.



Die Erzählung ist sehr unterhaltsam zu lesen. Beide Hauptcharaktere sind ungezügelt und erregbar - von anzüglichem Geplänkel über leidenschaftliche Wortgefechte bis hin zu offenem Streit. Astrid und Nathaniel scheinen sehr unterschiedlich zu sein, doch sie passen gut zusammen und ergänzen sich. Von Anfang an besteht eine körperliche Anziehung. Die sexuelle Spannung wurde für mich zu wichtig genommen und letztendlich war im weiteren Verlauf der Geschichte das sinnliche Treiben der Protagonisten zu gewichtig für meinen Geschmack. Für mich hätte die körperliche Begierde ruhig etwas zurückhaltender eingearbeitet werden können. Ansonsten ist die Geschichte ein auf und ab, denn öffnet sich Nathaniel nur um sich kurz darauf wieder in sich zurück zu ziehen und Astrid kann sich nur schwer überwinden ihr Herz zu öffnen und einem anderen Menschen Vertrauen zu schenken. Insgesamt eine ansprechende und unterhaltsame Romanze in der Regency - Zeit, die für mich zu sehr auf das Gebiet der Erotik verlagert wurde.



Erzählt wird abwechselnd aus der Sicht von Astrid und Nathaniel. Mit dem Schreibstil der Autorin kam ich gut zurecht. Leicht, klar, locker und flüssig führt sie durch die Zeilen. Die Sprache fand ich teilweise etwas zu modern. Ich weiß nicht ob das der Autorin oder der Übersetzung geschuldet ist. Das Erzähltempo empfand ich angenehm.



Fazit: "Das Biest von Beswick" ist eine historische Romanze von Amalie Howard. Eine Geschichte die ein wenig an "Die Schöne und das Biest" erinnert. Insgesamt eine ansprechende und unterhaltsame Romanze in der Regency - Zeit, die für mich aber zu sehr auf das Gebiet der Erotik verlagert wurde. Von mir gibt es gute *** Sterne.



Zitat



"Die Menschen haben schon immer angenommen, wenn jemand aussah wie ein Monster, war er auch eins."

( Zitat "Das Biest von Beswick", Pos.: 699 )

Bewertung vom 17.12.2021
Elisa Hemmiltons Kofferkrimi
Rina, Lin

Elisa Hemmiltons Kofferkrimi


sehr gut

Meinung





"Elisa Hemmiltons Kofferkrimi" ist eine Geschichte von Lin Rina. Das Buch ist am 16. November 2021 im Drachenmond Verlag erschienen, umfasst 425 Seiten und ist als ebook oder als Klappenbroschur erhältlich. Die Autorin hat bereits mehrere Bücher veröffentlicht und es ist nicht das erste Buch das ich von ihr gelesen habe. Wer Animant Crumbs Stauchronik kennt, der kann sich bestimmt an den Vorfall mit dem geheimnisvollen Koffer erinnern, der an einem regnerischen Tag das Dach der Bibliothek durchschlug und für Aufregung sorgte. In diesem Buch geht es nun um besagten Koffer und die Perspektive wechselt zu Animant Crumbs Freundin Elisa Hemmilton. Dieser Umstand zeigt das die Geschehnisse der Staubchronik und der Kofferkrimi parallel zueinander stattfinden. So könnte der Gedanke aufkommen, dass man Animant Crumbs Geschichte kennen muss, um die von Elisa Hemmilton mit allen Facetten verstehen zu können. Dies ist jedoch nicht der Fall. Die beiden Bücher können unabhängig voneinander gelesen werden.



Mir allerdings hat es sehr viel Spaß gemacht, abermals auf Animant Crumb und Thomas Reed zu treffen, denn ich mochte die Staubchronik wirklich sehr gerne. Die zwei Bücher haben ihre Verbindung, sind aber doch sehr unterschiedlich. Zwar wollen beide Frauen unabhängig sein und sich beweisen, so liegt der Fokus der Staubchronik aber auf einer sich entwickelnden Liebesgeschichte, wohingegen der Kofferkrimi die Ereignisse rund um das mysteriöse Stück zu lösen versucht. Elisa Hemmilton kommt aus sehr einfachen Verhältnissen und kann durch die Unterstützung einer Gönnerin studieren. Sie verhält sich meist nicht sehr damenhaft und kämpft sich durch die Unwägbarkeiten der Zeit. Durch Zufall trifft sie auf den Uhrmacher und Mechaniker Jamie Lennox, erfährt so vom Koffer und lässt sich in die Vorkommnisse hineinziehen. Die Geschehnisse rund um den Koffer kommen ihr nicht ungelegen, denn sie ist sehr neugierig und forsch.



Mit Enthusiasmus stürzt sie sich in die Aufklärung. Dabei geht es nicht ganz gesetzeskonform, gefährlich aber auch unterhaltsam zur Sache. Ich mochte Elisa sehr gerne. Sie ist aufgeweckt, frech und unkonventionell. Auch Jamie war mir sympathisch, aber doch irgendwie zu ängstlich, schreckhaft und wenig standhaft. Der Leser lernt viele weitere Charaktere kennen, sei es aus der besseren oder einfacheren Gesellschaft und der Polizei. Ich hatte keinerlei Probleme in die Erzählung einzusteigen und fand den Hergang der Dinge interessant, doch es dauerte recht lange bis es mich packen konnte. Im Vordergrund steht hier der Vorfall mit dem Koffer, doch auch romantische Gefühle spielen eine Rolle - nicht nur ein Pärchen findet zueinander. Die Autorin hat eine ansprechende Geschichte erdacht, die unterhält und dem Bücherliebhaber angenehme Lesestunden beschert, aber mein Herz hängt doch mehr an Animant Crumb und Thomas Reed in der Staubchronik.



Die Geschichte ist ein Bericht, welchen Elisa Hemmilton im Anschluss an die Aufklärung verfasst. Sie weiß zum Zeitpunkt des Schreibens was noch alles passieren wird und lässt dies durch manche Anmerkung durchklingen. Mit dem Schreibstil der Autorin kam ich gut zurecht. Außerdem finden sich im Buch extra Anmerkungen zum Bericht - sowohl von Elisa als auch von Jamie. Das Buch lässt sich flüssig und gefällig lesen. Die Sprache fand ich der Zeit angepasst und das Erzähltempo angebracht, wobei es zwischendurch vielleicht etwas straffer hätte sein können.



Fazit: "Elisa Hemmiltons Kofferkrimi" ist eine Geschichte von Lin Rina. Eine neue Erzählung aus der Staubchronik Welt, welche unabhängig voneinander gelesen werden kann. Die Autorin hat eine ansprechende Geschichte erdacht, die unterhält und dem Bücherliebhaber angenehme Lesestunden beschert, aber mein Herz hängt doch mehr an Animant Crumb und Thomas Reed in der Staubchronik. Von mir gibt es **** Sterne.



Zitat



"Tief in meinen Eingeweiden hatte ich Angst, nicht gut genug zu sein. Meine Leistungen nich

Bewertung vom 11.12.2021
Shadowborn (eBook, ePUB)
Lane, Melanie

Shadowborn (eBook, ePUB)


sehr gut

Meinung



"Shadowborn - Is my soul too dark for you?" ist eine Geschichte von Melanie Lane. Das Buch ist am 26. November 2021 bei Loomlight - einem digitalen Imprint der Thienemann-Esslinger Verlagsgruppe - erschienen, umfasst 520 Seiten und ist als ebook oder als Paperback erhältlich. Die Autorin hat bereits Bücher veröffentlich. Für mich war dies das erste Buch von ihr. Voodoo bezeichnet unsichtbare Mächte, die die Menschen sich nicht erklären können. Es ist eine fremde und unheimliche Welt, von der bei uns nur wenig bekannt ist. Für die Anhänger ist es eine lebendige Kraft und sie bestimmt ihr tägliches Leben. Einerseits ein sehr interessantes Thema, aber für mich immer auch ein wenig gruselig. In der Geschichte geht es um Juliette Agatha Benoit. Sie gehört zur bekanntesten Familie des Voodoo. Ein Pakt mit dem Schattenkönig verhilft ihnen zu mehr Macht und kostet sie jedes Monat die Seele eines Unschuldigen.



Juliettes verrückter, gewissenloser und blutrüstiger Familie macht das nichts aus. Sie hingegen hat damit zu kämpfen, auch wenn sie seit Teenagertagen darauf vorbereitet wurde, eine mitleidlose und berufene Priesterin und Anführerin zu werden. Als ihr Freund Dean einen Pakt mit dem Schattenkönig eingeht ist es an Juju ihn zu retten, denn auch wenn sie ihre romantischen Gefühle für ihn nicht zulassen kann, so kann sie ihn auch nicht sterben lassen. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir nicht schwer. Der Leser startet mit einem Prolog, in welchem er in die Welt des Voodoo, New Orleans und Juliettes Familie eingeführt wird. Danach startet die eigentliche Erzählung. Juliette, von Freunden Juju genannt, ist eine sympathische Protagonistin. Sie ist weder gut noch böse, wandelt im Grau dazwischen und versucht mit den Gegebenheiten in ihrem Leben zurechtkommen. Sie ist mutig und tough. Bei der Skrupellosigkeit ihrer Familie will sie nicht mitmachen.



Zu Dean fühlt sie sich hingezogen, doch in ihrer Familie sind Männer nur Mittel zum Zweck, und so muss es bei Freundschaft bleiben. Ansonsten zählt sie nur noch Dawn zu ihren Freunden. Ihr tierischer Vertrauter ist Mort, ein Schattenwolf in der Tarnung eines normalen Hundes. Die Protagonisten sind jenseits der Teenagerjahre und mit ihren Mitte Zwanzig bereits im Leben angekommen. Das fand ich sehr ansprechend. Es geht um Magie, Familie, Freundschaft und Liebe. Um das Streben nach Macht und Mittel diese zu halten und auszubauen. Dabei lässt die Autorin sowohl Action und Kämpfe, wie auch sinnliches Treiben und Geplänkel mit einfließen. Die Lüftung eines großen Geheimnisses am Ende kam für mich wenig überraschend und generell gab es kaum ungeahnte Wendungen. Trotzdem fand ich die Geschichte unterhaltsam, habe Juju gerne kennen gelernt, durch New Orleans begleitet und gesehen was sie bewirken kann.



Erzählt wird aus der Sicht von Juju. Mit dem Schreibstil der Autorin kam ich gut zurecht. Leicht, klar, jung und flüssig führt sie durch die Zeilen. Die Sprache fand ich zur Geschichte passend und das Erzähltempo angenehm.



Fazit: "Shadowborn - Is my soul too dark for you?" ist eine Geschichte von Melanie Lane. Eine Erzählung rund um Voodoo, Familie, Freundschaft und Liebe, sowie dem Streben nach Macht. Für mich war es weniger spannend als erhofft, aber trotzdem unterhaltsam und lesenswert. Von mir gibt es **** Sterne.



Zitat



"Mein ganzes Leben balancierte ich durch diverse Grautöne. Ich praktizierte weiße Magie, die nicht ganz so weiß war, wie sie sein sollte. Ich nutzte schwarze Magie, jedoch nie, um allzu großen Schaden anzurichten - zumindest nicht, wenn es sich vermeiden ließ. Ich hatte getötet und jetzt rettete ich. Ich tat Buße. Und ich rebellierte. Nur um im nächsten Augenblick untertänig zu sein. Mein Leben war voll von Grautönen."

(Zitat aus "Shadowborn - Is my soul too dark for you?", Pos.: 2159)

Bewertung vom 06.12.2021
Witches & Hunters
Schneider-Tidigk, Janina

Witches & Hunters


sehr gut

Meinung



"Witches & Hunters - Verbranntes Vertrauen" ist eine Geschichte von Janina Schneider - Tidigk. Das Buch ist am 15. November 2021 im Drachenmondverlag erschienen, umfasst 372 Seiten und ist als ebook oder als Klappenbroschur erhältlich. Die Geschichte ist das Debüt der Autorin. Eine Liebe zwischen Hexe und Hexenjäger. Immer wieder findet der Leser in Büchern ein Szenario vor, in welchem sich Jäger und Gejagte zueinander hingezogen fühlen. "From enemies to lovers" ist ein beliebtes Schema, welches man in verschiedenen Genres findet. Meist geht es kämpferisch und dramatisch dahin, bis die Liebenden zueinander finden. In diesem Buch ist die Sache etwas anders. Hexe und Hexenjäger verlieben sich ineinander und werden ein Paar. Erst danach kommen ihr Familienhintergrund und ihre Fähigkeiten ans Licht. Das birgt eine Menge Konflikt- und Herzschmerzpotential.



Es handelt sich um Urban Fantasy, dass heißt das die Erzählung in unserer realen Welt spielt. So ist es leicht in die Geschichte einzutauchen und die Gegebenheiten und die Protagonisten kennenzulernen. Begonnen wird mit einem Prolog, der ein Geschehnis vor mehreren Hundert Jahren erzählt. Danach springt der Leser in die Gegenwart. Cataleya und Alistair haben sich ineinander verliebt und erkennen nacheinander, wer der Andere tatsächlich ist. So nehmen die Dinge ihren Lauf. Cataleya ist eine sympathische Protagonistin. Sie ist liebenswert, aufrichtig und tough. Gemeinsam mit vier anderen bildet sie einen Zirkel, der mehr oder weniger ihre Familie ist. Ich habe sie sehr gerne durch dieses Abenteuer begleitet. Auch Alistair mochte ich von Anfang an. Er ist kein überzeugter Hexenjäger. Das Verhältnis zu seinem Vater ist angespannt und der Zusammenhalt mit seinen Brüdern durchwachsen. Die Charaktere waren allesamt interessant angelegt, sodass man schnell Sympathie und Antipathie aufbauen kann.



Die Liebesgeschichte spielt eine wichtige Rolle, doch auch eine ungeahnte Gefahr tut sich auf, welche nicht nur die Hauptprotagonistin betrifft. Großartige Wendungen oder viele ungeahnte Überraschungen gibt es nicht. Hexen wurde stets eine besondere Nähe zu Kröten, Raben, Eulen oder Katzen nachgesagt. Auch Cataleya hat einen tierischen Begleiter. Dieser kann sogar sprechen. Für mich hätte er gerne eine größere Rolle spielen dürfen. Einige schöne Bausteine treffen hier aufeinander, die mich grundsätzlich sehr angezogen haben. Trotzdem konnte die Geschichte mich nicht so recht in ihren Bann ziehen. So blieb das mithoffen, mitfiebern und mitbangen aus. Das fand ich natürlich sehr schade. Den Grund dafür kann ich nicht wirklich herausfiltern und benennen. So sehe ich dieses Debüt als solide gelungen und durchaus empfehlenswert, auch wenn es für mich nicht die erhoffte Bannkraft besaß.



Erzählt wird abwechselnd von den beiden Hauptprotagonisten. So kann der Leser gut an ihren Gedanken und Gefühlen teilhaben. Mit dem Schreibstil von Frau Schneider - Tidigk kam ich gut zurecht. Leicht, klar, jugendlich und recht flüssig ging es durch die Zeilen. Die Sprache fand ich zur Geschichte passend und das Erzähltempo in Ordnung.



Fazit: "Witches & Hunters - Verbranntes Vertrauen" ist eine Geschichte von Janina Schneider - Tidigk. Verschiedene ansprechende Bausteine hat die Autorin zu einer Geschichte verwoben. Trotzdem konnte mich die Erzählung leider nicht vollkommen von sich überzeugen. Insgesamt ein solide gelungener fantastischer Roman. Von mir gibt es 3,5 Sterne die ich auf **** Sterne aufrunde.



Zitat



"Die Frau schrie, als die Flammen langsam auf sie zukrochen und nach ihrem Fleisch lechzten. Sie bettelte und flehte, doch keiner meiner Brüder war gewillt, ihren Worten Gehör zu schenken. Für solche wie sie gab es kein Erbarmen, keine Vergebung und vor allem: keinen Ausweg."

(Zitat aus "Witches & Hunters - Verbranntes Vertrauen", Pos.: 79)

Bewertung vom 29.11.2021
Das Tagebuch der Jenna Blue
Adrian, Julia

Das Tagebuch der Jenna Blue


sehr gut

Kurzbeschreibung



Ich denke darüber nach, meine Schwester zu töten. Ein gespanntes Nylonseil an der Treppe. Eine gelockerte Schindel. Es gibt so viele Arten, den Halt zu verlieren und gleichsam das Leben.



Jenna und Scarlett sind Schwestern – und Feinde bis aufs Blut. Zwischen ihnen entbrennt ein Kampf um Macht und die Wahrheit. Was geschah wirklich, damals vor zehn Jahren, als ihre Mutter am helllichten Tag und ohne eine Spur verschwand? Jenna kämpft gegen das Vergessen und das Schweigen in ihrem eigenen Haus. Doch wenn sie sich selbst schon nicht trauen kann, wem dann?



Meinung



"Das Tagebuch der Jenna Blue" ist eine neue Geschichte von Julia Adrian. Das Buch ist am 18. August 2021 im Drachenmond Verlag erschienen, umfasst 259 Seiten, ist als ebook oder als Klappenbroschur erhältlich und wird ab 14 Jahren empfohlen. Julia Adrian hat mich mit ihren märchenhaften Adaptionen rund um die Dreizehnte Fee und Winters zerbrechlichem Fluch begeistert. Ich habe mich gefreut als ich hörte, dass ein neues Buch von ihr erscheint. Diesmal aber in anderem Genre, was mich umso neugieriger werden ließ. Thriller lese ich sehr selten. Jugendthriller schon eher. Dieser ist ohne darüber nachzudenken auf meiner Wunschliste gelandet. Die Kurzbeschreibung ist sehr neugierig machend. Zwei Schwestern die sich derart hassen, dass sich mörderische Gedanken in ihren Köpfen festsetzen. Eine Mutter die spurlos verschwand und ihre kleinen Mädchen einfach zurückließ. Ein Heim in welchem diese Ereignisse totgeschwiegen werden und welches zusehends verfällt, wie auch seine Bewohner.



Geschwisterbeziehungen überdauern meist die Beziehung zu den Eltern, zu vielen Freunden, manchmal auch die zum Partner. Oft weiß man über niemand anderen so viel wie über Schwester oder Bruder. Man ist zusammen aufgewachsen, hat miteinander gespielt, sich getröstet und geholfen. Man hat sich verpetzt und verletzt, den anderen alleingelassen oder ausgeschlossen. Manchmal schlägt Geschwisterliebe in Geschwisterhass um. Gespannt habe ich zu lesen begonnen und die Grundsituation kennenzulernen fand ich interessant. Gepackt hat es mich allerdings nicht ganz. Doch nach dem ersten Viertel entwickelte sich langsam ein Sog. Man lernt die Protagonisten besser kennen und es werden viele Fragen aufgeworfen. Alles scheint ein Rätsel zu sein. Es ist nicht wirklich greifbar, wohin die Autorin den Bücherliebhaber führen will. Spürbar ist eine Düsternis, Niedergeschlagenheit und Rivalität. Jenna ist ruhig, zurückgezogen und einsam. Sie verschwindet im Schatten ihrer jüngeren Schwester. Scarlett ist ein richtiges Biest und spielt gerne mit Jenna Gefühlen.



So auch als zwei Jungs in Jennas Leben treten und sie zum ersten Mal Schmetterlinge im Bauch spürt. Ihr Auftauchen hebt die Stimmung. Die Konkurrenz der beiden Schwestern tritt dann etwas in den Hintergrund und das Verschwinden der Mutter wird zum zentralen Thema. Jenna gräbt in der Vergangenheit und will endlich die Wahrheit wissen. Wenn ich auch die eine oder andere Ahnung hatte, so wurde ich mit der Auflösung doch überrascht. Zum Ende hin nimmt die Spannung zu und der Leser ist neugierig auf die endgültige Enthüllung. Auch wenn es sich diesmal um keine wundersame Begebenheit handelt, hat die Autorin trotzdem ein Märchen eine kleine Rolle spielen lassen, was ich sehr gerne mochte. Ich persönlich würde die Geschichte nicht als Jugendthriller einordnen. Für mich war es eher ein Familiendrama, auch wenn das Ende etwas Nervenkitzel beinhaltet. Insgesamt eine düstere Erzählung, die tief blicken lässt und in der sich Abgründe auftun.



Erzählt wird die Geschichte von Jenna. Den Schreibstil der Autorin habe ich bereits kennen und lieben gelernt. Fantasievoll, poetisch, ein wenig besonders und flüssig, so hatte ich ihn in Erinnerung. Für märchenhafte Erzählungen wunderbar, aber ich war gespannt, wie sich das in einem anderen Genre gestaltet. Für mich hat er auch hier einwandfrei funktioniert. Ich kann mir aber

Bewertung vom 23.11.2021
Azurie 1: Tochter aus Mondlicht und Tränen (eBook, ePUB)
Amankona, Jessica

Azurie 1: Tochter aus Mondlicht und Tränen (eBook, ePUB)


sehr gut

Kurzbeschreibung





Joyas Haut ist weiß, ihre Augen blau – doch nicht nur ihr Aussehen kennzeichnet sie als Rarität. Denn seit dem unerklärlichen Verschwinden ihrer Mutter ist sie das einzige Mädchen in ihrem Stamm, in einem Land, in dem drastischer Frauenmangel herrscht. Ihr letztes bisschen Freiheit büßt sie ein, als ihr Vater sie mit dem Sohn des Stammesoberhauptes verlobt. Patrice ist kühl und grausam, sie sollte fliehen und ihn vergessen. Doch seine Nähe weckt in ihr eine tief verborgene Macht, die ihr und allen Frauen die Freiheit schenken könnte. Joya ist nämlich kein normales Mädchen – sie ist die letzte Azurie!





Meinung





"Azurie - Tochter aus Mondlicht und Tränen" ist der erste Band einer Diloge von Jessica Amankona. Das Buch ist am 27. August 2021 bei Loomlight - einem digitalen Imprint der Thienemann-Esslinger Verlagsgruppe - erschienen, umfasst 468 Seiten und ist als ebook erhältlich. Es handelt sich um das Debüt der Autorin. In vielen Teilen der Welt sind Frauen gegenüber Männern benachteiligt. Sie werden ausgenutzt, eingeschränkt oder Opfer von Gewalt. Diese Thematik spielt in der Geschichte von Jessica Amankona eine wichtige Rolle. In der Welt die die Autorin erdacht hat, gibt es nur noch wenige Frauen. Kaum Mädchen werden noch geboren. Man sollte meinen, dass Frauen daher auf Händen getragen werden. Dies ist jedoch nicht der Fall. Sie werden bevormundet, unterdrückt und klein gehalten. Ihr Schicksal ist vorherbestimmt, doch die Hauptprotagonistin dieses Buches, will sich diesem nicht einfach fügen.



Der Einstieg in die Geschichte fiel mir nicht schwer. Schnell hatte ich das Gefühl, dass diese Erzählung anders werden würde, als ich nach dem Lesen der Kurzbeschreibung vermutet hätte. Jetzt da ich das Buch beendet habe kann ich sagen, dass es in keinster Weise so war wie ich erwartet hatte. Der Leser lernt Joyas Stand, ihren Alltag, den für sie bestimmten Weg und ihr Bestreben diesem zu entkommen kennen. Dies Alles ist alles andere als leicht und ich habe Joya gerne begleitet. Sie ist kämpferisch und leidenschaftlich, aber auch naiv und teilweise gutgläubig. Vieles ist beklemmend, erniedrigend und barbarisch. Auch der junge Mann den Joya heiraten soll. Patrice ist abweisend, überheblich und auch grausam. So kennt ihn Joya zumindest. Im Verlauf der Geschichte zeigt er mehr Facetten und Vielschichtigkeit. Es gibt nur einen weiteren Jungen im Dorf der in Joyas Alter ist. Dieser begegnet ihr mit Hilfsbereitschaft und Zuneigung. Doch als einziges Mädchen kann sie sich seiner Gefühle nicht sicher sein.



Zuerst hatte ich das Gefühl in einer Dystopie gelandet zu sein. Das Setting wurde stark durch die afrikanischen Wurzeln der Autorin beeinflusst. Der Mangel an Frauen ließ mich an ein erschreckendes Zukunftsszenario denken. Dieses Gefühl blieb weit bis über die Hälfte des Buches hinaus. Doch es tauchen irgendwann fantastische Elemente auf. Allerdings nur in geringem Maße. Dieser Aspekt hätte für mich deutlich stärker hervortreten können. Sehr vieles ist verachtend, gewaltsam und herabwürdigend für Frauen. Auch eine große Zahl an Kindern haben kein einfaches Los gezogen. Bücherliebhaber die mit Frauenunterdrückung, körperlicher Gewalt, Missbrauch oder Neonatizid nicht zurechtkommen, sollten eher Abstand von der Geschichte nehmen. Romantische Gefühle kommen auf. Ob aus Hass Liebe wird oder ob der hilfsbereite Sohn des Medizinmannes Joyas Herz höher schlagen lässt, lasse ich mal dahingestellt. Eine unerwartete Geschichte, in einer grausamen von Männern dominierten Welt, die bei mir eher dystopisch als fantastisch ankam.



Erzählt wird von Joya und einer weiteren Person. Mit dem Schreibstil der Autorin kam ich gut zurecht. Flüssig, jugendlich und beklemmend geht es durch die Zeilen. Die Wortwahl ist immer wieder derb und vulgär, passt aber in die Welt, in der die Männer das Sagen haben. Das Erzähltempo war in Ordnung.



Fazit: "Azurie - Tochter aus Mondlicht und Tränen" ist de

Bewertung vom 10.11.2021
Die Akten der Ars Obscura
Ackermann, Anika

Die Akten der Ars Obscura


sehr gut

Meinung



Am liebsten lese ich High Fantasy, doch zwischendurch erkunde ich auch gerne Urban Fantasy. So bezeichnet man Geschichten, die einen Realitätsbezug aufweisen und gleichzeitig Fantasyelemente beinhalten. Ich habe zu lesen begonnen und bin schnell und problemlos in der Erzählung gelandet. Der Bücherliebhaber begleitet Aurora zu ihrem neuen Arbeitsplatz, lernt ihren Arbeitgeber, ihren Kollegen sowie ihre neue Aufgabe kennen. Die Atempause und den Frieden den Aurora sich erhofft, verwandelt sich in etwas ganz anderes. Aurora Eden Ambrose war früher unbeschwert, manchmal albern, aber vor allem mutig und stark. Nun ist sie in sich zurückgezogen, verunsichert und sowohl innerlich als auch äußerlich durch Narben gekennzeichnet. Mit ihr als Hauptprotagonistin kam ich gut zurecht. Auroras Chef Adriel ist sehr freundlich und zuvorkommend, hat aber etwas eigenes an sich. Ihr Kollege Caspian ist ein Einzelgänger, abweisend, in sich gekehrt und immer mit düsterer Miene im Gesicht.



In der Welt die Anika Ackermann erdacht hat, beschützen die Ars Obscura die Menschen vor den Crae, ohne das diese etwas von dieser Gefahr ahnen. Die Idee die die Autorin zu Papier gebracht hat, hat mir gut gefallen. Sie bezieht das Leben nach dem Tod mit ein, die Phantasie der Menschen oder auch Dante Alighieris "Göttliche Komödie". Vieles das die Autorin eingebaut hat, konnte ich gut vorausahnen. Mit einigem hat sie mich auch überrascht. Auroras Kollege Caspian ist düster und behandelt sie ablehnend, hat das Herz aber am rechten Fleck. Er scheint einen Grund zu haben, warum er sich von Aurora fernhält. Ein Typ also, wie man ihn öfter in derlei Geschichten kennengelernt. Für mich ergab sich eine neugierig machende Grundspannung. Es gab ein paar Dinge die ich nicht ganz nachvollziehen konnte oder die mir nicht vollkommen schlüssig erschienen sind. Ansonsten kam ich mit der Geschichte wunderbar zurecht und ich wurde gut unterhalten.



Erzählt wird aus der Sicht von Aurora. Mit dem Schreibstil der Autorin kam ich gut zurecht. Klar, leicht und flüssig ging es für mich durch die Zeilen. Die Sprache fand ich zur Geschichte passend und das Erzähltempo angenehm.



Fazit: "Die Akten der Ars Obscura - Dunkelwanderer" ist eine Geschichte von Anika Ackermann. In der Welt die Anika Ackermann erdacht hat, beschützen die Ars Obscura die Menschen vor den Crae, ohne das diese etwas von dieser Gefahr ahnen. Es gab ein paar Dinge die ich nicht ganz nachvollziehen konnte oder die mir nicht vollkommen schlüssig erschienen sind. Ansonsten kam ich mit der Geschichte wunderbar zurecht und ich wurde gut unterhalten. Von mir gibt es **** Sterne.



Zitat




"Manchmal kostet Vergebung unendlich viel Kraft. Und manchmal braucht sie Zeit. Aber am Ende heilt sie nicht nur denjenigen, der sie erbittet, sondern vor allem dich selbst."

(Zitat aus "Die Akten der Ars Obscura - Dunkelwanderer", Pos.: 5639)

Bewertung vom 10.11.2021
Spielmannsbraut
Danck, Anne

Spielmannsbraut


ausgezeichnet

Meinung


Ich liebe Märchen, Märchenadaptionen und Geschichten mit Märchenaspekten. Eine Adaption von König Drosselbart habe ich bislang noch nicht kennenlernen dürfen. Neugierig habe ich das Buch zur Hand genommen und zu lesen begonnen. Ich bin gut und schnell in der Erzählung gelandet. Mirelle von Sahrmingen hat lange Zeit um die Liebe und die Anerkennung ihres Vaters geworben, doch nun ist die Vater - Tochter - Beziehung ein laufendes Gefecht. Auch Mirelles Verheiratung wird zu einem Kampf den sie verliert und so nehmen die Dinge ihren Lauf. Anders als im Märchen von einem Erzähler berichtet, verleiht die Autorin der Prinzessin eine Stimme, und so erkennt der Leser recht bald, dass Mirelle ihre Verletzlichkeit hinter harschen Worten sowie Spott und Hohn verbirgt. Sie trifft zwar viele falsche Entscheidungen, aber sie erschienen nachvollziehbarer. Vor allem macht sie eine Entwicklung durch, die man so gut mitverfolgen kann. Selbstfindung. Es ist eine Suche nach Liebe, Wahrheit und innerer Freiheit, nach der Würde des Menschen und echter Verbundenheit zwischen Mann und Frau.

Bei ihrer Erzählung ist Frau Danck recht nahe am Märchen geblieben. Das bedeutet zwar das es kaum Überraschendes gibt, da es sich um eine Interpretation eines bekannten Märchens handelt, habe ich das aber auch nicht erwartet. Ich habe auf unterhaltsame Lesestunden gehofft und diese habe ich bekommen. Dabei konnte ich die Handlung direkt vor mir sehen, als würde ich einer Verfilmung meine Aufmerksamkeit schenken. Das Märchen wurde nicht modernisiert interpretiert, was mir liegt, denn ich liebe mittelalterliche Schauplätze. Gewarnt wird vor Leichtsinn und Hochmut, vor Blendung und Rache. Davor sich selbst im Weg zu stehen und das man mit Eitelkeit nicht weiter kommt. Es wird der Wert von Arbeit thematisiert sowie die Ungleichheit von Menschen. Die Liebesgeschichte mochte ich gerne, vor allem weil sich eine langsame Annäherung einschleicht. Für mich eine sehr schön gelungene Adaption die mich wunderbar unterhalten hat und mit diesem einen Band abgeschlossen ist.

Erzählt wird aus der Sicht von Prinzessin Mirelle. Den Schreibstil der Autorin mochte ich sehr gerne. Leicht, gut beschreibend und teilweise verspielt führt sie durch die Zeilen. Die Sprache fand ich großteils passend und das Erzähltempo angenehm.

Fazit: "Spielmannsbraut" ist eine Geschichte von Anne Danck. Es ist eine Adaption des Grimm'schen Märchens König Drosselbart. Es ist eine Suche nach Liebe, Wahrheit und innerer Freiheit, nach der Würde des Menschen und echter Verbundenheit zwischen Mann und Frau. Für mich eine sehr schön gelungene Adaption die mich wunderbar unterhalten hat. Von mir gibt es ***** Sterne.

Zitat

"Ich war nicht stark, denn als es darauf angekommen war, hatte ich mich nicht retten können. Ich war nicht klug, denn ich hatte keine Ahnung, welcher Fehler mich beinahe das Leben gekostet hätte. Ich war nicht tapfer, denn ich hatte der blanken Angst ins Gesicht gesehen, und ich wusste, ich würde alles tun, um ihr nie wieder begegnen zu müssen."
(Zitat aus "Spielmannsbraut", Pos.: 2747)