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Milienne
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Essen

Bewertungen

Insgesamt 115 Bewertungen
Bewertung vom 15.12.2022
Der Horror der frühen Chirurgie
Fitzharris, Lindsey

Der Horror der frühen Chirurgie


gut

Das Cover ist von der Farbgebung und Gestaltung her gut gelungen, trifft es doch die Finsternis, die im Inhalt anschaulich skizziert wird. Der deutsche Titel ist allerdings sehr plump und reißerisch gewählt, wenn man sehr gemein wäre, könnte man hier einen Vergleich mit der BILD anstellen. Der Originaltitel hingegen ist treffend: The Facemaker. A Visionary Surgeon’s Battle to Mend the Disfigured Soldiers of Word War I und zeugt von der Ernsthaftigkeit der Thematik. Sehr eindringlich erklärt die Autorin stellvertretend für die vidionären Schöpfer der Methoden, welchen Stellenwert die Rekonstruktion von Gesichtern in Zeiten der Kriege hatte.
Wo heute jeder kleine Makel gefühlt aus Langeweile ausgeglichen wird, entschieden sich damals Lebensgeschichten.

Auch für Laien verständlich aufbereitet, geht sie in die Details, der rote Faden ist immer noch eine Handlung, trotz des sachlichen Inhalts, wodurch der Lesespaß nicht zu kurz kommt.
Nichtsdestotrotz hatte ich Schwierigkeiten, mitzukommen, da es viel um die britische Geschichte geht und ich das Gefühl hatte, dass mir da das Vorwissen fehlt. Auch bei den vielen Namen kam ich durcheinander und ich es war mir teilweise zu detailliert. Dass mir der Bezug fehlt, ist jedoch nur ein individueller Punkt, der Schreibstil, die Recherche und die Aufmachung sind mehr als gelungen, an Spannung fehlt es allein durch die Thematik nicht. Für alle mit Interesse an dem Thema, die nebenbei noch etwas über die britische Perspektive der Weltkriege lernen wollen.

Bewertung vom 09.12.2022
Taras Augen
Bendixen, Katharina

Taras Augen


gut

Nach einem verheerenden Chemieunfall in der Factory 11 flüchten die Menschen aus dem Campus District nach Tonfato, um dort ein neues Leben anzufangen. Einige kehren jedoch in die gefährliche Zone zurück, sie wollen ihr altes Leben nicht einfach aufgeben. Zu ihnen gehört auch Taras Familie. Tara und Alùn sind 15 und eigentlich seit ihrer Kindheit befreundet und vielleicht sogar verliebt, doch seit kurzem zerstritten. Da Alùns Familie nicht zu den Rückkehrern gehört, kommt jetzt noch die räumliche Trennung hinzu. Alùn kann jedoch nicht aufhören an seine Tarita zu denken und malt weiterhin ihre Augen, was noch zu einer großen, aber auch gefährlichen romantischen Geste wird. Ähnlich wie bei dem wunderschönen Buchschnitt, ist bald die ganze Stadt voll mit Taras Augen. Tara lernt eine neue Bezugsperson kennen und versucht, Alùn zu vergessen, doch das ist in diesen schwierigen Zeiten gar nicht so leicht, vor allem wenn sie weiterhin neben seinem alten Zuhause wohnt.


Die Grundlage einer Umweltkatastrophe mit zerstörerischem Charakter, die die Menschen in zwei teilt, klingt interessant und dramatisch, wer mit entsprechenden Erwartungen anfängt zu lesen, könnte jedoch enttäuscht werden. Zwar ist der Unfall in der Fabrik die ganze Zeit präsent und die Folgen haben auch gesundheitliche Folgen für die Protagonisten, aber irgendwie wird einem die Tragweite nicht so deutlich. So wird man zwar gefordert, sich selbst Gedanken zu solchen Szenarien zu machen, der Spannungseffekt kommt jedoch etwas zu kurz. Auch die dystopische Welt, die Bendixen erschaffen hat, ist in der Theorie faszinierend, innerhalb der Geschichte wirkt sie jedoch leider etwas gewollt. Man kommt schnell durcheinander, Begriffe, die sonst keinen Mehrwert haben, werden einfach eingeworfen und man verliert schnell den Überblick. Im Vordergrund steht eher die Liebesgeschichte der Protagonist*innen, die nunmal einfach verliebte Teenager sind. Ein gut gelungener Plot Twist rettet die Spannung und hat mich nochmal an die Seiten gefesselt.

Wer eine gut durchdachte alternative Realität erwartet, wird enttäuscht. Der Titel “Taras Augen” verrät allerdings schon, dass das Hauptaugenmerk auf einer Beziehung liegt. Alles andere ist nur drumherum, weswegen die genannten Abstriche in Ordnung sind. Sehr schön ist allerdings das Glossar am Ende sowie die Karte der Ortschaft. Interessierte Leser*innen können sich so doch noch einen Überblick über die Begriffe verschaffen.
Insgesamt eine nicht langweilige, aber auch nicht hochspannende Geschichte von zwei Jugendlichen und ihrer Beziehung und Schwierigkeiten, die in einer dystopischen Umwelt leben.

Bewertung vom 30.11.2022
Letztendlich waren wir auch nur verliebt
Hussey, William

Letztendlich waren wir auch nur verliebt


ausgezeichnet

Die schönste und tragischste Liebesgeschichte des Jahres

Was bleibt von der Liebe übrig, wenn der andere geht?

Dylan bleibt nicht mehr viel, außer Wut, ganz viele Fragen und eine unendliche Leere, denn Ellis ist nicht einfach “irgendwo hingegangen”, er starb bei einem Autounfall nach dem Osterball, der ihr erster gemeinsamer offizieller Auftritt war. Nach der Veröffentlichung eines Videos der beiden, blieb ihnen keine andere Wahl. Zu dem Unbekannten, der sie heimlich gefilmt hat, gesellt sich nun ein unbekannter Retter, dem Dylan alles andere als dankbar ist, hätte er Ellis doch genau so retten können.

Er schwört sich, herauszufinden, wer dafür verantwortlich ist, dass die bereits geplante Zukunft der beiden so nicht stattfindet. So gerät er in einen Strudel von dunklen Geheimnissen und lernt schnell, dass es nicht immer nur eine Wahrheit gibt und ihrer Liebe mehr im Weg stand, als er annehmen konnte.

Wir tauchen in die Geschichte der beiden ein, als ihr größtes Problem noch das Outing vor allen anderen war. Dylan setzt als Erzähler vor dem Unfall ein, wir sind bei seinem hoffnungslosen Kampf und beim Aufwachen dabei, wenn er realisiert, dass seine große Liebe tot ist und der Schmerz, den er verspürt, geht über gedruckte Seiten hinaus. Durch Rückblicke wird klar, wie verliebt er, aber auch Ellis waren, jedoch wird genauso deutlich, dass nicht immer alles so einfach war. Die einzige Stütze, die Dylan bleibt, ist sein krebskranker Freund Mike, gemeinsam stellen sie sich der Suche und den heuchlerischen Mitschülern, von denen genug als Verdächtige in Frage kommen. So emotional und mitreißend, dass man sich nach jedem Kapitel denkt “Eins geht noch”, denn die Spannung ist kaum auszuhalten. Zwischendurch hat man Zweifel, dass Dylan die Wahrheit herausfindet, bzw. dass die Geschichte logisch aufgelöst wird. Doch tragischerweise ergibt am Ende alles Sinn.

Es hätte nicht nur eine große Liebesgeschichte sein sollen, es war eine, jedoch eine viel zu kurze, die einen nachdenklich, traurig aber auch glücklich über diese kurzweilige Verliebtheit zurücklässt.

Bewertung vom 16.11.2022
Bunte Fische überall
Schrocke, Kathrin

Bunte Fische überall


sehr gut

Dank eines Notizbuches, was Barnies Väter für wesentlich sinnvoller halten als ein Tablet, lässt Barnie uns an ihrem Leben teilhaben. Was zunächst kein Tagebuch werden soll, wird irgendwie doch eins. Und es gibt genug zu berichten: Vom Alltag mit Papa und Dad, die doch sehr streng sein können, von ihrer abwechslungsreichen Verliebtheit und natürlich von ihrer Radiergummisammlung und ihren Fischen. Ein neues Schulprojekt soll sie nochmal mehr auf Trab halten: Babys mit künstlicher Intelligenz sollen das Leben mit Kind simulieren. Die "Familie" gründet sie mit Sergej, in den sie sich verliebt. Ihre Väter bekommen so halb alles mit, das Projekt, den neuen Freund und das übliche Chaos, trotzdem muss Barnie viel für sich selbst erkennen und entscheiden, was wirklich wichtig ist.

Der Einstieg in das Tagebuch wirkte etwas aufgesetzt und Barnie wie jeder genervte Teenager. Jedoch wird das Tagebuch mit dem Verlauf immer authentischer und man lernt ein junges, leicht verwirrtes, jedoch sehr schlaues Mädchen mit einer eigenen Persönlichkeit kennen, zusätzlich ist sie auch einfach lustig. Es ist schön zu lesen, wie selbstverständlich für sie der Alltag mit zwei Vätern ist, trotzdem werden die einhergehenden Schwierigkeiten von Außen nicht ignoriert. Die Idee, die Story um das Baby-Projekt herum zu spinnen, kommt dem Tagebuch zu Gute, denn es wird alles außer langweilig.

Bewertung vom 16.11.2022
Skellig
Almond, David

Skellig


sehr gut

Im Mittelpunkt der bereits 1998 veröffentlichten Geschichte steht Michael, der verschiedene Schwierigkeiten durchmacht. Alleine ein Umzug kann für Kinder schon stressig genug sein, dass es sich dabei auch noch um ein gruseliges altes Haus handelt, schafft die perfekte Grundlage für eine mysteriöse Story. Da seine Mutter sich um die zu früh geborene kleine Schwester kümmern muss, erkundet Michael alleine die Gegend. Lange bleibt er nicht auf sich gestellt, denn er lernt das Mädchen Mina kennen. Dann dieses seltsame Wesen in der Garage, das noch viel mehr Fragen aufwirft, als Michal sowieso bereits im Kopf rumschwirren.

Eine ganz besondere Geschichte, die sehr gut gealtert ist, in der Umgebung des alten Hauses fällt es kaum auf, dass sie vor über 20 Jahren verfasst wurde. Die mystischen Einflüsse sind wie bei “Bone Music” sehr subtil und verleihen dem Plot eine realistische Basis mit traumhaften Elementen.

Für Leser*innen, die sonst nicht so gerne Fantasy lesen, aber auch etwas mehr als die pure Realität brauchen, wird hier genau die richtige Mischung präsentiert. Die Sprache ist tiefgehend, mal eben lesen und verstehen ist nicht unbedingt drin, es werden Fragen aufgeworfen und nicht eindeutig beantwortet werden. So bekommt man allerdings vermutlich den besten Eindruck von Michaels Gefühlslage, denn auch er muss sich angesichts der familiären Probleme und des seltsamen Wesens einige Fragen des Lebens selbst oder vielleicht auch gar nicht beantworten. Wirklich berührend, nachdenklich stimmend und unterhaltend kommt dieses Buch ohne erzwungene Liebesgeschichte aus und legt damit den Fokus auf viele andere wichtige Themen.

Bewertung vom 16.11.2022
Bone Music
Almond, David

Bone Music


gut

Sylvias Mum ist ganz begeistert von der Urlaubsplanung: raus aus der Stadt, rein in die Natur von Northumberland. So ganz nebenbei kann sie sich dann Gedanken über ihre Ehe machen. Ohne Handyempfang bleibt der 15-Jährigen Sylvia nichts anderes übrig, als die Natur zu erkunden. Dabei macht sie einige mystische Entdeckungen, vor allem mit ihren Ohren. Alleine bleibt sie bei der Entdeckung ihrer Verbundenheit mit der Natur nicht, denn sie lernt einen Jungen kennen, der ganz altertümlich eine Knochenflöte spielt.
Es ist schwer zu greifen, was genau die Handlung ist. Es geht vielmehr um das Wahrnehmen, das in-sich-kehren , ohne Ablenkung sein und die Erkundung der Vergangenheit. Für Jugendliche ist es vielleicht nicht ganz so leicht dran zu bleiben, wenn nichts einschlägiges passiert. Dafür ist der deskriptive Schreibstil sehr fesselnd und das Cover ergänzt die Vorstellung von Sylvia, der Musik und der Natur perfekt. Es ist gar nicht so leicht, Gefühle und Empfindungen, die von Klängen verursacht werden, in einem Buch einzufangen, als Hörspiel stelle ich es mir gerade an einem verregneten Tag jedoch wirklich stimmungsvoll vor. Zum Lesen muss man sich definitiv erst mal drauf einlassen, aber auch dann kann es bestimmt ein magisches (Lese-)Erlebnis werden.

Bewertung vom 16.11.2022
Arti - Auf Freundschaft programmiert
Elsäßer, Tobias

Arti - Auf Freundschaft programmiert


ausgezeichnet

Eigentlich sollte der Roboter, den Jessy von ihren Eltern zum 11. Geburtstag geschenkt bekommt, einen guten Einfluss auf sie einüben. Dass sie mit Hilfe von Frau Westic es schafft, ihn umzuprogrammieren, führt allerdings zum genauen Gegenteil. Allerdings auch nicht ohne Gefahr, denn Arti entwickelt seinen eigenen Willen und trifft selbständig Entscheidungen. Neben dem Chaos, das er dadurch in ihrem Leben verursacht, entwickelt er sich zu einem potenziellen Freund. Auch wenn er einiges anders sieht oder nicht versteht, z.B. warum man als Mensch so sehr an alten Gegenständen hängt. Doch auch Jessy und ihr Kumpel Ludwig können so von ihm lernen: Vielleicht brauchen wir nicht unbedingt jenes oder dieses, um uns zu erinnern, sondern einfach regelmäßige Gespräche. Weder die künstliche Intelligenz, noch die menschlichen Kinder wirken in der Beziehung unter- oder überlegen. Sie begegnen sich trotz aller Schwierigkeiten auf Augenhöhe und erleben innerhalb weniger Tage so einiges. Obwohl sich die Geschichte um einen Roboter dreht, bleiben die Emotionen nicht aus. Bereichernd für die Geschichte sind die gelungenen Illustrationen von Julia Christians, die genau richtig eingesetzt werden, um ein doch etwas abstraktes Thema noch realer wirken zu lassen. Auch wenn es Arti ist, der auf Freundschaft programmiert wurde, können wir alle hier etwas darüber lernen.

Bewertung vom 15.11.2022
Märchenland für alle
Bölecz, Lilla

Märchenland für alle


ausgezeichnet

Ein Märchenland für alle, auch wenn Viktor Orbán es am liebsten niemanden lesen lassen würde. Denn im Entstehungsland Ungarn ist das Buch sogar verboten worden. Zu offen, zu vielfältig, zu wenig “traditionell”, was auch immer das für Traditionen sind, an denen festgehalten wird. Denn die Tradition des Märchens wird beibehalten, nur darf wirklich jede und jeder mitmischen, ungeachtet der sexuellen Orientierung, des Geschlechts, der Hautfarbe oder anderer Hintergründe. Die Prinzessin möchte lieber ein Prinz sein? Gerade in einer magischen Märchenwelt sollte das ein Leichtes sein! Viele kreative Ideen wurden mit alt bekannten Märchenmerkmalen verknüpft und Raum für neue, vielfältige Vorbildfunktionen geschaffen. Es ist kaum zu glauben, dass diese Märchensammlung mit dieser wunderschönen Botschaft in Ungarn öffentlich geschreddert und durch Hetze bestraft wurde. Umso schöner, dass es trotzdem ein Bestseller wurde und mittlerweile auf deutsch verfügbar ist. Ein Buch, das nicht nur durch seinen Inhalt, sondern auch durch seine Wirkung und seine Hintergründe beeindruckt.

Bewertung vom 15.11.2022
Die 5 Doppelpunkte und das verschwundene Skelett
Braig, Maria

Die 5 Doppelpunkte und das verschwundene Skelett


ausgezeichnet

Allein der Titel ist ein schöner Verweis auf die berühmten “ Drei ???” und die 5 Doppelpunkte erfüllen sich den Traum, den wohl jedes Kind irgendwann mal hatte: selber einen Kriminalfall lösen. Neben ihren ausgezeichneten detektivischen Fähigkeiten zeichnet sich die Gruppe auch noch in ihrer Vielfalt aus. Ferrari sitzt im Rollstuhl, die Väter der Zwillinge sind schwul, Abdo kommt aus Afrika und Slash lässt sich nicht einfach in ein Geschlecht einordnen. Meine erste Angst, dass durch die Gruppenkonstellation die Geschichte an einem Entwurf von Inklusion und Integration vorbeischlittert, da sich die “Außenseiter”der Klasse zusammentun, hat sich erfreulicherweise nicht bestätigt. Die fünf wissen vielleicht um ihre Besonderheit, sehen sie aber als normal an und fordern wie selbstverständlich ihre Beachtung im Alltag. Selbstbewusst und schlau, gehen sie auch die Suche nach dem verschwundenen Skelett an. Und auf die Lösung muss man erstmal kommen, da gilt es nicht nur, die Figuren dafür zu loben, sondern auch die Autorin für ihre Kreativität. Eine wirklich schöne Krimigeschichte für Kinder, die ganz nebenbei eine wichtige Botschaft vermittelt. Hoffentlich lösen sie noch weitere Fälle zusammen!

Bewertung vom 14.11.2022
Reden ist Verrat
Geldof, Wilma

Reden ist Verrat


ausgezeichnet

Wie weit darf man im Widerstand gehen ohne wie der Feind zu werden?

„Du wolltest die Welt verändern, aber die Welt hat dich verändert‟, wirft ausgerechnet Peter der 15-jährigen Freddie vor. In einem anderen Leben wären die beiden frisch verliebte Teenager, deren größte Sorge die strengen Eltern sind. Doch in diesem Leben müssen sich die beiden über moralische Fragen in Kriegszeiten streiten, denn während Freddie zusammen mit ihrer Schwester Truus in einer Widerstandsgruppe ist, tut Peter , laut Freddie, “nichts”.

Ihre besagte Veränderung dürfen wir im Roman eindringlich beobachten, denn das, was sie tut, lässt sie nicht los. Da hilft es auch nicht, töten “liquidieren” zu nennen, wie der Anführer der Widerstandsgruppe Frans es immer wieder tut. An solchen Liquidationen ist sie beteiligt, gleichzeitig steht bei ihr die Gerechtigkeit als übergreifendes Ziel immer im Vordergrund. Einerseits die Geschichte einer Heldin des Widerstands, andererseits die eines viel zu jungen Mädchen, das sich traumatischen Erfahrungen und moralischen Dilemmas stellen muss. Und das alles muss sie auch noch eigentlich mit sich selbst ausmachen, denn Reden ist Verrat.

Ergänzend zu der fiktiven Rahmengeschichte, wird der wahre Kern in Bezug auf Freddie Oversteegen von der Autorin erklärt. Aufrüttelnd und erschütternd zugleich wird hier eine Geschichte erzählt, die leider so viel Wahrheit enthält. Eine wertvolle Ehrung und Erinnerung der Schwestern Freddie und Truus Oversteegen, besonders da Freddie lange nicht über ihre Erfahrungen sprach und erst 2014 offiziell geehrt wurde, wie man ebenfalls durch das Buch erfährt.