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Benutzername: 
jacki-brown
Wohnort: 
Remscheid

Bewertungen

Insgesamt 81 Bewertungen
Bewertung vom 01.09.2020
Ihr Königreich
Nesbø, Jo

Ihr Königreich


ausgezeichnet

Eintauchen!

Das neue Buch von Jo Nesbo „Ihr Königreich“ erzählt von einer sehr innigen Beziehung zweier Brüder, die auch vor Mord und Intrigen nicht zurückschrecken um die Geschwisterliebe nicht zu gefährden.

Das Cover hat mich zunächst nicht angesprochen. Ohne das Buch gelesen zu haben, ist das Cover eher nichtsagend. Wenn man das Buch jedoch gelesen hat, wird einem klar, was der Autor mit dem Cover bezweckte.

Die Geschichte wird aus der Sicht von Roy erzählt. Er verbindet mit seinem jüngeren Bruder eine innige und vertraute Beziehung. Roy ist ein Einsiedler und eher schüchtern und wortkarg. Freunde sind eher flüchtige Bekanntschaften und Liebesbeziehungen ebenfalls nicht mehr als Romanzen mit Distanz. Im Gegensatz dazu steht sein Bruder Carl. Carl kann die Menschen mit Reden und Gesten überzeugen und an sich binden. Ist ein beliebter Mann mit vielen Zielen. Carl ist jedoch im inneren zerbrechlich, übernimmt sich schnell und gerät schnell in Bredouillen sowohl in der Liebe als auch geschäftlich. Sein Bruder hat jedoch immer eine schützende Hand über ihm. Seine Treue zu ihm ist kompromisslos und selbstopfernd.

Die Geschichte spielt in einem kleinen norwegischen Dorf in dem jeder jeden kennt. Die Kenntnis der Einwohner übereinander umschließt natürlich das Leben des Einzelnen von Beginn an und somit auch etwaige Geheimnisse, Abgründe und Liebschaften.

Wer einen Krimi sich erhofft mit viel Aktion sollte von dem Buch Abstand nehmen. Die Geschichte ist intensiv und auch mal langatmig, aber immer wieder mit Spannungsbögen behaftet. Der Fokus liegt eher auf die Erzählung des Verhältnisses der Brüder zueinander und wie dieses in den laufenden Jahren entstanden ist. Die Geschichte ist gespickt mit Geheimnissen, Verbrechen und Vergehen.

Die Erzählweise hat mir sehr imponiert. Wenn ich gelesen habe, habe ich mich voll in Roy hineinfallen lassen und konnte viele seiner Beweggründe nachvollziehen die ich vorher niemals toleriert hätte. Der Autor schafft es einen immer wieder zum Nachdenken anzuregen. Das Buch hat mich im Herzen berührt und wird noch eine Weile in meinem Kopf herumspucken.

Ich spreche eine klare Leseempfehlung aus!

Bewertung vom 23.08.2020
Der beste Notfall der Welt
Pauli, Lorenz

Der beste Notfall der Welt


ausgezeichnet

Beruhigendes und entspanntes Lesen!

Das Buch von Lorenz Pauli Der beste Notfall der Welt erzählt von einem Abenteuer mit einer Maus und einem Fabelwesen wobei zwei Jungs zu Freunden werden.

Ben und Gustav (mögen sich nicht) fahren notgedrungen zusammen in den Urlaub. Auf der Autofahrt huscht eine Maus vor Gustavs Vaters Auto. Er hält an und schaut nach. Nach dem erneuten Einsteigen in das Auto fragt Gustav, ob die Maus tot sei. Sein Vater will schon weiterfahren und die Maus zum Abendessen der Eule oder dem Fuchs überlassen als Gustav und auch Ben gleichzeitig Stopp sagen. Sie sammeln die Maus ein und legen sie in eine Holzkiste (wo zuvor Schachfiguren einsortiert waren) und nehmen sie mit. Sie hoffen, die Maus gesund pflegen zu können. Jedoch streiten sich Gustav und Ben nach der Ankunft sowie am nächsten Morgen. Ben fühlt sich gar nicht wohl im Urlaub und Gustav kann Ben nicht ausstehen.

Doch nur zusammen können sie der Maus helfen. Immer wieder versuchen die Jungs zueinander zu finden, aber wenn man so verschieden ist, ist es oft schwer. Nach einiger Zeit entdecken sie, dass in einem Koffer der Beiden ein kleines Lebewesen unterschlupft gefunden hat- das Fabel. Das Fabel gehört jedoch zur gefundenen Flauschmaus. Sie sind ein Team und auf einer sehr wichtigen Mission für ihr Reich. Natürlich brauchen sie dafür die Streithähne Gustav und Ben.
Uns hat die Geschichte sehr gefallen. Im Buch spielen wenige Leute mit, so dass man sich voll auf Gustav, Ben, Fabel und Flauschmaus konzentrieren kann. Wie die Jungs versuchen Freundschaft zu schließen und sich doch immer wieder streiten nimmt einen selbst mit auf eine Gefühlsbahn der Kinder, die sehr schön umschrieben ist und durch die Erzählung der Gedankengänge beider Jungs noch besser ermöglichen sich hineinzuversetzen.

Wirklich toll fanden wir die Idee der Sammlung des Vaters von den Einkaufszetteln. Zu sammeln was andere Leute vergessen wegzuschmeißen und in Ordnern nach Kategorien zu heften, ist wirklich skurril schön.

Das Buch zu lesen wirkt auf einen entspannend, da es einen ruhigen Schreibstil hat und die mega schönen Bleistiftzeichnungen (manchmal über zwei Seiten) sind so liebevoll detailliert, dass man schon mal länger bei der Betrachtung verweilt.
Mein Sohn (10) und ich empfehlen das Buch definitiv weiter.

Bewertung vom 05.08.2020
Das Dorf der toten Seelen
Sten, Camilla

Das Dorf der toten Seelen


ausgezeichnet

Fesselnd!

Mich hat direkt das Cover angesprochen. Ein verwackeltes Bild von einem Dorf in schwarz weiß. Dies trifft haargenau auch auf die Story. Schwarz weiß lässt sich mit der Vergangenheit assoziieren, da immer auch rückblickend erzählt wird. Und es geht hauptsächlich um das Dorf und warum die Einwohner spurlos verschwunden. Das Cover wirkt mystisch und eher wie ein Tatortbild.
Der Spannungsbogen beginnt eigentlich nicht unten sondern direkt oben am Bogen und hat mich direkt gefesselt und zum schnellen Lesen animiert, weil man immer wieder wissen will wie es nun weitergeht. Ich glaube, dass ist das Größte für einen Autoren/Autorin; nämlich den Leser zu fesseln.
Natürlich kommt die Story nicht zu kurz, aber ich möchte nicht spoilern. Viel Spaß beim Lesen!

Bewertung vom 05.08.2020
Der Sommer der Islandtöchter
Baldvinsson, Karin

Der Sommer der Islandtöchter


ausgezeichnet

Gefühlvoll und Naturverbunden!
Die Beschreibung der Natur ist wirklich toll und ich hatte direkt Fernweh. Gerade in Zeiten von Corona, weil Urlaube im Ausland unmöglich sind, kann man mit dem Roman in seiner Vorstellung in das schöne Island reisen. Ich konnte mir die Stadt Husavik sehr bildlich vorstellen.

Es werden die Geschichten von Hannah und Monika auf zwei verschiedenen Zeitebenen geschildert. Zu Beginn hat jede Frau für sich einen eigenen Handlungsstrang und am Ende werden beide verknüpft und ergeben ein Ganzes.

Nach ihrer gescheiterten Ehe, zieht Hannah 2018 mit ihrem Sohn nach Island. Dort möchte sie ein Jahr wohnen und Abstand zu ihrem Leben in Deutschland gewinnen.

Auch Monika zog es 1978 nach Island. Sie träumt von einer Zukunft als Malerin, aber ihre Eltern wollen, dass sie das Familienunternehmen in Lüneburg übernimmt. Auch Sie muss Abstand gewinnen.

Ich konnte mich mit Hannah besser identifizieren als mit Monika, aber das ist sicherlich bei jedem Leser anders.

Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Er war flüssig und gefühlvoll, so dass ich das Buch zügig durchlesen und mich sozusagen in der Geschichte verlieren konnte.

Bewertung vom 05.08.2020
Die Frauen von der Purpurküste - Isabelles Geheimnis / Die Purpurküste Bd.1
Ziegler, Silke

Die Frauen von der Purpurküste - Isabelles Geheimnis / Die Purpurküste Bd.1


ausgezeichnet

Tolle Familiengeschichte- Auftakt der Trilogie

"Die Frauen von der Purpurküste – Isabelles Geheimnis" ist der erste Teil einer Trilogie.

Amelie steht neben sich seit dem Verkehrsunfall vor drei Jahren bei dem ihr Mann und ihr Sohn ums Leben kamen. Sie besucht Ihre Oma in Frankreich um das Passierte aufzuarbeiten und stößt dort auf eine spannende Familiengeschichte. Mehr möchte ich nicht schreiben, da ich dann zu viel verrate. Aber ich kann sagen, dass die Umgebungen der Geschehnisse in Colllioure und an der Côte Vermeille wunderschön naturbeschrieben sind und man direkt Fernweh bekommt.

Sehr schön hat mir gefallen die Erzählweise des Wechsels zwischen der Vergangenheit und Gegenwart.
Die Protagonisten Isabelle sowie Amelie haben mich überzeugt und beeindruckt. Ich konnte mich direkt gut in sie hineinversetzen. Aufgrund dessen konnte ich förmlich am Buch kleben bleiben ;-)

Danke für die wundervolle bildliche Entführung nach Frankreich!

Außerdem lädt das Cover dazu ein, Platz zu nehmen und zu entspannen ;-)

Ich werde definitiv die Fortsetzung lesen.

Bewertung vom 05.08.2020
Der Würfelmörder / Fabian Risk Bd.4
Ahnhem, Stefan

Der Würfelmörder / Fabian Risk Bd.4


sehr gut

Spannend, aber zu viele Parallelgeschichten

Der Thriller spielt in Helsingborg. Dort treibt ein Mörder sein Unwesen. Es ist schwer dem Serientäter auf die Schliche zu kommen, da er seine Opfer und auch Tatwaffen zufällig auswählt und einen Zusammenhang für die Ermittler schwer nachzuvollziehen ist.

Der Spannungsbogen ist zu Beginn eher flach und steigt erst zum Ende. Aufgrund dessen ist man dann schon mal geneigt das Buch aus der Hand zu legen, aber wer bis zum Ende durchhält wird belohnt.

Ich habe zuvor noch kein Buch des Autors gelesen. Aufgrund dessen war es manchmal schwer den Parallelgeschichten zu folgen. Man sollte zumindest den dritten Teil (dieser ist sozusagen der vierte Teil) gelesen haben oder sich als Hörbuch anhören um den Anschluss besser zu finden.

Der Schreibstil ist stimmig und locker. Leider ist das Ende eher unbefriedigend, aber dafür gibt es ja eine Fortsetzung.

Das Cover ist schön gehalten durch den Eyecatcher der Würfel und der knalligen Farbe. Auch die Fortsetzung ist dem angelegt und optisch sehr stimmig.

Im Übrigen sei anzumerken, dass der Thriller bereits unter dem Titel "10 Stunden tot" erschienen ist und manchen bereits bekannt sein sollte. Dies hätte man für Fans des Autors besser kommunizieren müssen (Buchdeckel etc.), da sonst die Enttäuschung sehr groß sein kann und der Autor eher Gefahr läuft eine negative Rezension zu erhalten.

Bewertung vom 05.08.2020
Der Fahrer / Kerner und Oswald Bd.3
Winkelmann, Andreas

Der Fahrer / Kerner und Oswald Bd.3


sehr gut

Mega spannend aber dann abgesackt

Also, generell ist das Buch wirklich toll zu lesen. Spannung von Anfang an und in dem Ermittlerteam war man direkt als Leser voll involviert. Jens war jedoch wegen seiner privaten Fede mit seinem Bruder etwas anstrengend, aber das gehörte halt zur Story. Der Schreibstil ist flüssig und rein, so dass man am Buch kleben bleibt.

Manko: Den Titel find ich nicht passend genug und das Ende zu abrubt. Auch wie man von dem Morsehinweis so schnell auf die Verzweigung und dann zum Täter kam, war mir zu phantasiert. Natürlich war die Zeit knapp, aber dann hätte man früher den Hinweis einbauen müssen. Ich hätte mir auch noch eine kurze Aussprache der Brüder gewünscht, da das Drumherum so hochgeputscht wurde.

Ich würde das Buch weiterempfehlen!

Bewertung vom 05.08.2020
Der Drache des Feuers / Dragon Ninjas Bd.2
Petrowitz, Michael

Der Drache des Feuers / Dragon Ninjas Bd.2


ausgezeichnet

Wunderbare Fantasy!

Auch im zweite Teil schafft es der Autor die Geschichte spannend fortzuführen. Es geht wieder um Lian mit seinen Freunden Sui und Pepp. Auch wer den ersten Teil nicht kennt kommt schnell in die Geschichte, da der Autor kurz und knackig den Inhalt und Ausgang des ersten Teils wiedergibt. Die Ninjakids gehen alle auf eine Ninja Schule und verbringen jede freie Minute zusammen.
In diesem Teil müssen sie das magische Blasrohr in Sicherheit bringen das jedoch noch im Besitz von Feuerdrachen Long Lung. Es beginnt ein spannendes Abenteuer und liest sich richtig toll. Man fühlt sich beim Lesen als wäre man dabei und fiebert mit.
Auch das Cover ist ebenfalls wie zu Band eins wirklich schön gestaltet und weckt den Abenteuergeist.
Klare Lesempfehlung!

Bewertung vom 05.08.2020
DUNKEL / HULDA Trilogie Bd.1
Jonasson, Ragnar

DUNKEL / HULDA Trilogie Bd.1


ausgezeichnet

Ungewöhnlich, aber gut!

Zunächst einmal sei anzumerken, dass ich das Buch nicht gewonnen habe, sondern selbst aufgrund der positiven Rezensionen und dem stylvollen interessanten Cover gekauft und gelesen habe.

Meine Ewartungen gingen in Richtung Henning Mankell und Winkelmann, aber weitgefehlt. Zunächst einmal ist das Buch recht kurz und in den ersten hundert Seiten passiert kriminalistisch nicht viel, sondern im Vordergrund steht Hulda und Ihr baldiger Ruhestand bei der Polizei. Hulda "darf" sich noch einen letzten cold Case aussuchen und ermitteln. Wobei Sie ein ziemlich enges Zeitfenster gesetzt bekommen hat. Sie sucht sich einen alten Fall eines nicht so mögenden Kollegen aus und ermittelt neu. Dabei werden nur Kleinigkeiten ab und an aufgedeckt, die jedoch eher zufälliger Natur sind und noch nicht wirklich auzuermitteln sind. Weiteres über den Inhalt werde ich nicht schreiben, sonst macht es keinen Sinn mehr den Thriller zu lesen. Aufjedenfall sei anzumerken, dass wenig passiert, jedoch der Autor die Story trotzdem schafft fesselnd und flüssig zu schreiben, dass man am Buch kleben bleibt.
Das Ende hat mich verblüfft und ich bin gespannt ob im zweiten Teil dort weitererzählt wird.
Das Buch ist erfrischend anders und ich empfehle es gerne weiter. Wer jedoch ein actionüberladendes Kapitel nacheinander gepaart mit einer skurillen Mordstory erwartet, sollte hiervon Abstand nehmen.

Bewertung vom 05.08.2020
Die verstummte Frau / Georgia Bd.10
Slaughter, Karin

Die verstummte Frau / Georgia Bd.10


ausgezeichnet

Spannend brutal!

"Die verstummte Frau" ist ein Thriller der Autorin Karin Slaughter.

Die Handlung spielt abwechselnd in der Gegenwart und acht Jahre zurück parallel im Wechsel.
Ein Gefägnisinsasse behauptet, dass er nicht der Täter der Frauenmorde in der Umgebung gewesen sei und veranlasst dadurch die Fälle neu aufzurollen. Der Gefägnisinsasse wurde nur anhand von Indizien als damaliger Täter in Betracht gezogen.
Bei den neuen Ermittlungen entdecken Sara und Will, dass der Täter anscheinend noch weiterhin in den letzten acht Jahren gemordert hat, da weitere Opfer die gleichen Spuren aufweisen. Doch wie kommt der Täter zu den Opfern und welche Beziehung haben diese zueinander. Gibt es überhaupt eine Beziehung zueinander oder tötet der Mörder die Frauen wahllos? Für die neuen Ermittlungen werden die Aufzeichungen und Notizen der alten Mordermittlung relevant. Dies gestaltet sich jedoch schwierig, da der "Chief" Jeremy bereits verstorben ist und die Ermittlungen durch einen damaligen Fehler der Polizei überschattet wurden.

Die Autorin erzählt die zwischenmenschliche Beziehung zwischen dem damaligen Paar Sara und Jeremy und dem jetzigen Sara und Will gepaart mit brutalen detaillierten Erzählungen der Frauenmorde. Die Morde werden an die Grenzen der Vorstellung detaillreich erklärt und natürlich auch mit Fachwissen der Gerichtsmedizin unterlegt. Dies macht das Buch zum Pageturner.
Ich habe das Buch in 6 Tagen durchgelesen mit Vollzeitjob und Familie, da ich jede freie Minute wissen wollte wie es weitergeht und vor allem wer für diese grauenhaften Morde verantwortlich ist. Für mich war es das erste Buch von Karin Slaughter, jedoch fand ich mich schnell in die Rolle der Ermittler ein. Jedoch denke ich, wenn man das Buch über einen längeren Zeitraum liest, ist es schwierig den Wechsel zwischen der jetzigen Ermittlung und der Damaligen zu folgen. Es sind viele Frauenleichen, jede Menge Ermittlungsrichtungen und vor allem viele Ermittler und deren persönliche Eindrücke zu den Emittlungen.
Für jeden Fan der Grant-County-Reihe und Georgia Serie ein Muss! Beide sind in diesem Teil miteinander verbunden.

Ich spreche eine klare Leseempfehlung aus!