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Benutzername: 
omami
Wohnort: 
Lannach

Bewertungen

Insgesamt 189 Bewertungen
Bewertung vom 12.12.2022
Die Stunde der Hyänen
Groschupf, Johannes

Die Stunde der Hyänen


sehr gut

Johannes Groschupf hat sich ein brisantes Thema ausgesucht für seinen Roman.
Der junge Postbote Maurice wirbt schon seit Jahren um Britta, die in der selben Kirchengemeinde ihren Dienst leistet wie er.
Die junge Roma Romina ist Polizistin aus Überzeugung, wird allerdings wegen ihrer großen Klappe ins Branddezernat versetzt.
Jette, die ein super Gedächtnis für Gesichter besitzt und für eine Zeitung Berichte recherchiert und schreibt, muß sich plötzlich mit einem Mitbewohner herumärgern, der sie schlägt-
In ihrem Zimmer hängt ein Plakat, darauf sind Hyänen abgebildet. Bei den Hyänen, sagt Romina, ist es umgekehrt, da jagen die Weibchen, die auch größer als die Männchen sind, gute Sache.
Und in seinem Bulli legt sich der arbeitslose ehemalige Fernfahrer Radek, ein Pole zum Schlafen hin, neben sich eine Pulle Wodka. Nach einem Verkehrsunfall starb eine junge Frau, dann fing er an mehr zu trinken, als ihm guttat. Job und Beziehung weg, Endstation Straße.
Plötzlich steht das Auto im Vollbrand, Radek kann gerade noch so aus dem Fahrzeug flüchten, hat aber schlimme Verbrennungen, ein Typ, der zuschaut und dabei onaniert, hilft ihm aber nicht.
Dann brennen jede Nacht Autos, private Wächter gehen die ganze Nacht auf den Straßen im Berliner Kreuzberg-Kiez, aber der Brandstifter entkommt immer wieder.
Romina macht freiwillig Dienst auf den nächtlichen Straßen, Jette schreibt für die Zeitung, Maurice schenkt Britta einen teuren Ring, den sie aber nicht tragen will.
Die Gründe für alle diese Vorgänge erschließen sich dem Leser nach und nach, bis auch die Geschichte mit den Hyänen Sinn macht.
Das Cover mit dem brennenden Auto ist perfekt ausgesucht.

Bewertung vom 09.12.2022
Labyrinth der Freiheit / Wege der Zeit Bd.3
Izquierdo, Andreas

Labyrinth der Freiheit / Wege der Zeit Bd.3


ausgezeichnet

Mittlerweile bin ich ein totaler Andreas Izquierdo - Fan.
Nach "Schatten der Welt", in der wir die drei Hauptpersonen als Kinder und Halbwüchsige kennenlernen, und " Revolution der Träume", als sich die Freunde nach dem Krieg in Berlin wiederfinden, liegt nun das " Labyrinth der Freiheit" in meinen Händen.
Da haben sich die drei Freunde bereits etabliert im Berlin 1922.
Carl arbeitet bei der UFA als Kameramann unter Fritz Lang, Isi, mittlerweile immer noch Luise von Torstayn, immer noch ungewollte Schwiegertochter, die man am Liebsten loswerden möchte.
Und Artur, der mit seinem verunstalteten Gesicht samt Maske perfekt in die Halbwelt passt.
Aber alle drei müssen um ihr Leben bangen, denn der Erzfeind aus Kinder -, Jugend - und Kriegstagen ist hinter ihnen her.
So hält der Autor die Spannung durch alle 101 Kapitel, und nicht zu knapp.
Für mich ist Izquierdo so etwas wie ein deutscher Ken Follett, er schreibt so intensiv, dass man beinahe automatisch in die Haut der Protagonisten schlüpft, weil man versteht, wie sie denken und fühlen, und das tut man dann mit ihnen.
Auch das Cover hat einen Wiedererkennungswert, Aufmachung Farbe und Schrift sind ident.
Diese drei Bücher muß man ganz einfach lesen, denn die Geschichte durch die Jahre 1910 noch in Thorn, heutiges Polen, als auch im Berlin der Jahre 1918 bis 1922 ist nicht nur die Geschichte von Isi, Carl und Artur, sondern echter Geschichtsunterricht mit hohem Unterhaltungswert.

Bewertung vom 29.11.2022
EAST. Welt ohne Seele / Jan Jordi Kazanski Bd.1
Jensen, Jens Henrik

EAST. Welt ohne Seele / Jan Jordi Kazanski Bd.1


ausgezeichnet

Der Autor Jens Henrik Jensen war bis zu diesem Buch für mich ein Unbekannter. Das hat sich nun geändert. Denn der erste Roman einer Trilogie gibt ordentlich Gas.
Die Hauptperson des Romans, der CIA-Agent Jördi Jan Kazansky, Sohn einer Spanierin und eines Polen, ist ein außergewöhnlicher Typ. Seine Familie hat er bei einem Anschlag in Moskau verloren, daran ist aber seine Karriere beim CIA ziemlich ins Stocken gekommen, denn Der Alkohol hat seinen Tribut gefordert. Auch freundschaftstechnisch sieht es gar nicht gut aus, einzig ein Kollege und guter Freund aus der Zeit , als die Familie noch intakt war, ist ihm geblieben.
Und nun soll Kazansky noch einmal eine Chance bekommen, er soll in Krakau eine Frau mit dem Decknamen " Die Witwe" finden, die mit der Organisation in Verbindung getreten ist, aber nun anscheinend untergetaucht ist.
Kazansky ergreift die Chance und fliegt nach Krakau.
Was dann alles passiert und wen er kennenlernt, wen er trifft und welche Verwicklungen sich daraus ergeben, das ist ein Thema, dem sich der Autor voll und ganz widmet.
Und noch dazu lernt man die Stadt Krakau etwas kennen, auch wie die Polen ticken.
Ich bin jedenfalls sehr gespannt, wie sich die Geschichte weiterentwickelt, denn Amerikaner und Russen sind darin gar nicht so verfeindet, wie wir allgemein meinen.
Das Cover ist ein echter Hingucker.

Bewertung vom 09.11.2022
Alle Farben meines Lebens
Ahern, Cecelia

Alle Farben meines Lebens


ausgezeichnet

Cecilia Ahern ist wohl eine der bekanntesten Schriftstellerinnen unserer Zeit.
In ihrem neuen Buch " Alle Farben meines Lebens" hat sie sich für sehr kompliziertes Thema entschieden, es aber brillant bewältigt.
Alice beginnt im Alter von etwa 8 Jahren, die Gefühle ihrer Mitmenschen in Farben wahrzunehmen. Das belastet das Kind sehr, denn die Verhältnisse zu Hause sind problematisch und sehr schwer für Alice zu verarbeiten. Der Vater hat die Familie verlassen, was wiederum auf den Gemütszustand der Mutter und damit auf Alice im Besonderen "abfärbt".
Das Buch beschreibt intensiv, wie sich Alice bemüht, das alles zu verarbeiten. Ihr einziger Beistand ist dabei ihr älterer Bruder Hugh.
Auch in der Schule läuft es nicht rund und man schiebt sie mehr oder weniger in eine Schule ab, die speziell für "schwierige " Kinder da ist.
Dort bekommt sie zumindest einen geringen Leitfaden, um ihr Leben einigermaßen in den Griff zu bekommen.
Sie verlässt Dublin und sucht sich in London eine Stelle, und sieht dort eines Tages einen Mann, der keine Farben hat.......
Migräne und die Wahrnehmung von Gefühlen in Farbe, das ist das Grundthema des Buches, aber darum herum hat die Autoren die Geschichte eines Mädchens bis zum Heranwachsen zur Frau und Mutter in vielen unterschiedlichen Farbtönen gesponnen.
Ein wirklich lesenswertes Buch, das man nur ungern aus der Hand legt.
Auch das Cover mit den schönen bunten Farben ist ein Highlight und Hingucker.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.10.2022
Dark Clouds
Falk, Thilo

Dark Clouds


ausgezeichnet

Das ist ein Buch nach meinem Geschmack.
Der Autor ( Pseudonym) Tilo Falk beschreibt in seinem Thriller, was alles passiert, wenn das Wetter mit Stürmen, Starkregen usw. verrückt spielt.
Wie schnell da auf der einen Seite die Hilfsbereitschaft abnimmt, auf der anderen aber zu.
Im Roman geht es darum, dass in verschiedenen Teilen Deutschlands derart unterschiedliches Wetter herrscht, dass sich einige Leute Gedanken machen, ob das noch ganz normal dem Klimawandel zuzuschreiben ist.
Da ist der Schadensgutachter Philip Graf, dem auffällt, dass "etwas " nicht stimmt. Da ist die Wolkenforscherin Fjella Lange, die eine Wolkenformation sieht, die dort eigentlich gar nicht vorkommen sollte.
Und da ist der IT Spezialist Arian Fischer und sein Hund Konrad, der knapp aus einer U-Bahn vor einem nicht vorhergesehenen Hochwasser fliehen kann.
Und auch Jan Baumann und seine kleine Tochter Mia müssen vor dem Wetter kapitulieren und gelangen auf einen abenteuerlichen Trip durch Deutschland.
Durch ihr Interesse an diesen Wetterphenomänen kommen die drei zusammen und tauschen sich aus und durch seine Computeranalysen ist sich Arian ziemlich sicher, dass nicht allein die Natur dahinter steckt.
Aber Politik und Wirtschaft verfolgen eigene Ziele und wollen das nicht wahrhaben.
Ein spannender und auch interessanter Thriller, der noch lange nach dem Lesen nachhallt, obwohl nicht alles der Realität entspricht.
Das Cover mit den titelgebenden dunklen Wolken ist schön und durch die technische Gestaltung auch praktisch .
Auf jeden Fall sollte man das Buch lesen.

Bewertung vom 16.10.2022
BLAUES GOLD
Wegner, Gerhard

BLAUES GOLD


ausgezeichnet

Dem Autor Gerhard Wegener ist der Schutz der Meerestiere ein ganz besonderes Anliegen.

In seinem neuen Roman, dem nunmehr vierten Odyssee-Thriller, geht es um die Haie. Mit einem Vorwort des Schauspielers Hannes Jaenicke wird es doppelt wichtig, denn viele Leute wissen gar nicht, wie kurz vor Zwölf der Zeiger der Weltuhr bereits steht.

Stellt man sich bei einem Teller Haifischflossensuppe die Frage, wie kommt die Suppe auf den Teller? Nein! Aber das sollte man, geht auch bei einem Teller Erbsensuppe, die schmeckt dann wenigstens, wenn man die Antwort hat.

Wie viele Haie für nur einige Teller Suppe ihr Leben lassen müssen, auf bestialische Weise ihrer Flossen beraubt und dann wieder zum Verenden ins Meer geworfen werden? Wie viele kriminelle Organisationen damit schmutziges Geld in Milliardenhöhe verdienen? Wo der Sitz dieser Organisationen ist und wie diese Leute mit Leuten aus den eigenen Reihen umgehen? Das wissen Sie nicht?

Lesen Sie dieses Buch.

Da wird zwar nicht nur Information geboten, diese jedoch in einen packenden Abenteuer-Thriller verpackt und tellerfertig geliefert.

Man muß sich nun nur noch ein passendes Plätzchen finden und los geht die Reise in traumhaft schöne Unter- und Überwasserwelten.

Wer sich das Cover genau anschaut, darf schon einmal Überlegungen anstellen, was da auf ihn zukommt.

Absolute Leseempfehlung für Menschen, denen unsere Welt wichtig ist und die auch gerne in abenteuerliche Gefilde "abtauchen"!

Bewertung vom 02.10.2022
Mörderische Hitze
Izquierdo-Hänni, Daniel

Mörderische Hitze


ausgezeichnet

Der Autor Daniel Izquierdo-Hänni hat mich mit seinem reichen Wissen über die Lebensweise und Gewohnheiten der Valencianer durch einen Krimi begleitet, der mich dazu verleitet hat, auf Google alles genauer anzuschauen.

Fast schon nebenbei ist der kriminelle Teil des Buches aber immer präsent und der sympathische Taxler Alapont, der seine Polizeivergangenheit nicht ganz ablegen kann, läßt den Leser an seiner Gedankenwelt teilhaben.

Es gibt Verdächtige, aber nie genügend Beweise, so daß die Spannung am Köcheln gehalten wird. Erst am Ende des Buches erfährt man, was wirklich da gelaufen ist.

Ein Buch, das man durchaus in einem Rutsch lesen kann.

Und die Hitze, die Ponentà, kann man auf dem Cover erahnen.

Bewertung vom 16.09.2022
Bullauge
Ani, Friedrich

Bullauge


sehr gut

Der Autor Friedrich Ani hat in sein " Bullauge" jede Menge Gedanken seines Protagonisten verpackt.
Aber nur so versteht man die teils politisch angehauchte Handlung .
Der Polizist Kay Oleander, der bei einem Einsatz bei einer Demonstration so unglücklich von einer Flasche getroffen wird, dass er auf einem Auge erblindet,
sitzt nun unglücklich und unzufrieden zu Hause und geht in Gedanken immer wieder die mageren Ermittlungen durch, kommt aber so zu keinem Schluss.
Nachdem Kay jede Menge Zeit zur Verfügung hat, recherchiert er nun für sich und glaubt, fündig zu werden.
In Folge treten einige Nebenfiguren, aber auch noch eine Hauptfigur, die Verdächtige Via Glaser auf und es entwickelt sich eine teils skurrile, teils nachvollziehbare Handlung, in deren Verlauf so etwas wie eine Beziehung zur Verdächtigen entsteht.
Der Autor schafft es wie immer spielend. den Leser mitten in das in Ich-Form geschriebene Geschehen zu ziehen.
Das Ende überrascht sicher jeden, der das Buch liest.
Das Cover könnte nicht besser gewählt sein und lädt zum Zugreifen und Lesen ein.

Bewertung vom 05.09.2022
Elbpakt
Wollschlaeger, Nicole

Elbpakt


ausgezeichnet

In ihrem siebenten Elb-Krimi ist die Autorin Nicole Wollschlaeger diesmal mit ihrem Polizisten-Trio auf der Suche nach der Antwort, wem wohl zwei abgehackte Finger fehlen könnten.

Und rund um die Suche spielt es sich so richtig ab.

Nicht nur der oft hektische, dann wieder Akten - lastige Polizeialltag wird hier unter die Lupe genommen, auch die privaten und persönlichen Beziehungen mit- und untereinander sind humorvoll beschrieben. Und wenn die Thematik so brisant ist, haben alle viel zu recherchieren und sind viel unterewegs.

Der Leser profitiert auf jeden Fall davon, wird bestens unterhalten und auch gefordert, denn die Ermittlungen gehen kreuz und quer.

Der Kreisel auf dem Cover führt in die richtige Richtung.

Bewertung vom 01.09.2022
Canaria Mortal
Verano, Daniel

Canaria Mortal


sehr gut

In Daniel Veranos Kanarenkrimi geht es anders herum.

Der Journalist Felix Faber bekommt bei der kanarischen Zeitung La Vida einen Job, eine Wohnung.. und eine Mentorin, und als er sich in seiner neuen Arbeitsstätte vorstellt, auch einen Hauch von kanarischer Arbeitsmoral.

Dann passiert etwas Schreckliches, ein junges Mädchen wird tot auf einem Berg gefunden und bald ist klar, das war kein Unfall, obwohl es einigen Leuten besser gefallen hätte.

Das Mädchen war die Freundin des Sohnes des Vorsitzenden einer radikalen Partei, der natürlich solche Anti-Propaganda gar nicht brauchen kann und buchstäblich über Leichen geht.

Aber das und noch einiges anderes findet Felix alles durch eigene Nachforschungen heraus.

Auf 284 spannend geschriebenen Seiten präsentiert der Autor die Kanareninsel von einer Seite, wie sie Touristen eher nicht zu Gesicht bekommen, abgesehen von traumhaft schönen Sonnenuntergängen...

Ein Buch, das man, wenn man begonnen hat, zu lesen, nicht mehr aus der Hand legen will.

Das Cover könnte auch in einem Reiseprospekt bestehen.