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Benutzername: 
CM94
Wohnort: 
Bielefeld

Bewertungen

Insgesamt 852 Bewertungen
Bewertung vom 28.04.2024
Just Another Missing Person - Findest du sie, wirst du alles verlieren
McAllister, Gillian

Just Another Missing Person - Findest du sie, wirst du alles verlieren


ausgezeichnet

Ich habe schon einiges von Gillian McAllister gelesen, aber trotzdem war ich gefühlt absolut nicht auf dieses Buch vorbereitet. Die Geschichte ist fast schon wahnwitzig wendungsreich und hat eine spannende psychologische Komponente. Hat mich absolut umgehauen, tolles Buch!

Zum Inhalt: Julia Day geht völlig in ihrem Job als Polizistin auf, nur ein einziges Mal hat sie einem Fall, dem Verschwinden von Sadie, nicht ihre volle Aufmerksamkeit geschenkt, da ihre eigene Familie sie dringender brauchte. Seitdem hat Julia ein Geheimnis. Als erneut ein Mädchen vermisst wird, droht Julias Geheimnis sie einzuholen. Ihre einzige Chance: Olivia finden.

Das Buch hat eine sehr interessante Erzählstruktur, über Julia wird in der dritten Person gesprochen, während die Perspektiven von Lewis und Emma als Ich-Erzähler angelegt sind, die sich jeweils an eine namentlich nicht genannte weitere Person richten. Das ist erstmal gewöhnungsbedürftig, trägt aber auch zur Stimmung innerhalb der Geschichte bei.

Der Fall klingt anfangs erstmal nicht weiter spektakulär, entwickelt aber sehr schnell eine bedrohliche Dynamik und wird zunehmend wendungsreicher. Die Richtung die die Geschichte nimmt ist überraschend, perfide konstruiert und wirklich packend.

Zusätzlich sorgt Julias Geheimnis, das enthüllt zu werden droht, für eine angespannte Atmosphäre und macht einen interessanten Gewissenskonflikt auf- was wäre man bereit für seine eigene Familie zu tun?
Hab das Buch nicht weglegen können, so nervenaufreibend war die Story.

Ein toller Thriller, der mich absolut gepackt hat!

Bewertung vom 28.04.2024
The April Story - Ein wirklich erstaunliches Ding
Green, Hank

The April Story - Ein wirklich erstaunliches Ding


gut

Als eine mysteriöse Skulptur in New York auftaucht ist April als erste vor Ort und erlangt mit ihrem Video auf Youtube plötzliche Berühmtheit. Doch schnell baut sich Druck auf, ihre Vormachtstellung bei diesem Thema zu behalten. Ihr Name ist plötzlich in aller Munde, was sie nicht nur zu einem Star in den Medien macht, sondern auch zu einem Feindbild einer radikalen Verschwörergruppe. Und in all dem Trubel droht April sich selbst zu verlieren.

Die Geschichte wird auf eher eigenwillige Art erzählt, nämlich in Form des Buches, dass April selbst zu dem Thema schreibt. Dadurch interagiert sie auf eine Art direkt mit dem Leser, andererseits stehen halt auch ihre voreingenommenen Gedanken und Gefühle im Fokus und manchmal spoilert sie ein bisschen den Verlauf der Handlung, die der Leser ja erst noch erlebt.

Ich fands manchmal seltsam schwer Aprils Gedankengängen zu folgen, weil sie in merkwürdige Richtungen abschweifen. Auch ihre zunehmend verblendete Selbstwahrnehmung fand ich manchmal schwierig, genauso wie ihre Art, mit ihren Mitmenschen umzugehen. Ich fand April einfach nicht sympathisch, was es mir manchmal schwer gemacht hat, Zugang zu ihrer Geschichte zu finden. Ihre Motive erschienen mir oft nicht ganz ehrlich, eher auf Außendarstellung bedacht. Dadurch hatte ich auch das Gefühl, dass das übergeordnete Thema der mysteriösen Skulpturen immer mal wieder in den Hintergrund rutschte.

Das Buch hat eine merkwürdige Dynamik zwischen Selbstdarstellung und der skurrilen Invasion außerirdischer Technologie, die aber trotz allem irgendwie funktioniert. Was ich besonders spannend fand war alles rund um die Traumwelt und die Dreamer, sowie die zahlreichen Rätsel, mit denen die Carls die Menschheit scheinbar testen.

Kernthema für mich war die sozialpolitische Debatte, die rund um die Invasion durch die Carls ausgelöst wird. Viele der angebrachten Gedankenspiele und Verschwörungstheorien fand ich sehr interessant zu verfolgen und auch, wie sich April zwischen Internetruhm und anonymen Hass selbst verliert. Ihre Situation zwischen Angst, Schuld und Egoismus war wirklich faszinierend rübergebracht.

War mal was anderes und durchaus unterhaltsam. Am Ende blieb mir persönlich zu viel ungeklärt, bin nicht sicher ob eine Fortsetzung geplant ist, hätte mir aber ein paar mehr Antworten gewünscht.

Bewertung vom 28.04.2024
Unbeugsam / Die Rebellinnen von Oxford Bd.4
Dunmore, Evie

Unbeugsam / Die Rebellinnen von Oxford Bd.4


gut

Ich habe bisher alle Bände der „Rebellinnen von Oxford“ gelesen und habe sowohl das Setting, als auch die unermüdlichen Bemühungen der Suffragetten geliebt. In diesem Band fehlte mir ein bisschen die Leichtigkeit und ich fand es zwischenzeitlich mühselig den Themen zwischen Frauenrechten, gestohlenen Schätzen und Seidenhandel zu folgen.

Zum Inhalt: Lady Catriona hat ihr Leben ihrer wissenschaftlichen Karriere verschrieben, die nicht zuletzt auch durch ihren Vater stark gefördert wird. Und obwohl sie mit jeder Faser für die Rechte, Freiheit und die Unabhängigkeit von Frauen kämpft, sehnt sie sich nach Liebe, einer Ehe und Familie. Doch bisher ließ sich das für Catriona nie vereinen. Bis sie auf Elias trifft. Doch sind seine Absichten mit ihr ehrlich?

Ich weiß nicht genau woran es lag, aber mir kam dieses Buch ein bisschen überladen vor. Neben den Hauptprotas spielen auch die Beziehungen der anderen Rebellinnen weiter eine Rolle, vor allem Lucys, und auch sonst ist das Buch angereichert mit diversen Themen rund um Catrionas eigenen Bildungsweg, die Ziele und Bemühungen der Rebellinnen und die Interessen von Love Interest Elias.

Nach dem doch stürmischen ersten Aufeinandertreffen von Catriona und Elias hatte nicht mit diesem massiven Slow Burn gerechnet. Denn Gelegenheiten einander näher zu kommen gab es zur Genüge. Stattdessen werden auch Elias vorangegangene Liebschaften beleuchtet und es dauert lange, bis er und Catriona einander auch nur ansatzweise näherkommen. Da ich Slow Burn gerne lese, hat mir das gut gefallen.

Die Figuren selbst haben mir wieder gut gefallen und waren facettenreich und nuanciert ausgestaltet, sie kamen nur für meinen Geschmack einfach nicht so richtig zum Punkt.
Für mich nicht mein liebstes Buch der Reihe, aber ein schönes Wiedersehen mit vertrauten Figuren.

Bewertung vom 28.04.2024
A Song Unnamed / Magic and Moonlight Bd.3
Kazi, Yvy

A Song Unnamed / Magic and Moonlight Bd.3


sehr gut

Die Lovestory zwischen Hazel und Taro hat sich ja bereits in den beiden vorherigen Bänden der Reihe, in denen die Junghexe Gemma im Fokus steht, angedeutet. Ich hab mich total gefreut, dass die sympathische Hazel nun im Fokus eines eigenen Bandes steht. Eine sehr gelungene Nebenhandlung die auch den Handlungsstrang aus Band 2 noch weiter vorantreibt.

Zum Inhalt: als Hazel von ihrer Cousine erfährt, dass sie eine Sirene ist, bricht für sie eine Welt zusammen. Nicht, weil sie nicht an das übernatürliche glaubt, schließlich ist ihre beste Freundin Gemma eine weiße Hexe. Aber nicht nur hat Hazel Angst sich bei Auditions einen unfairen Vorteil verschafft zu haben, Sirenen dürfen sich auch niemals verlieben.

Ich mochte es, dass man in diesem Buch einen noch tieferen Einblick in die arkane Welt bekommt, bisher lag der Fokus der Reihe j sehr stark auf Hexen. Aber durch Hazel lernt man nicht nur andere Wesen kennen, sondern erfährt auch mehr über die Hexenjäger. An sich war dieses Buch wie eine komplett eigene Storyline, die die vorangegangenen Bände aber auch weiter ergänzt, also richtig cool gemacht.

Hazel selbst ist einfach eine großartige Protagonistin, die wahnsinnig sympathisch ist und die ich richtig schnell ins Herz geschlossen habe. Finde auch die Love Story- irgendwo zwischen Forbidden Love und Slow Burn- super angelegt und hab Hazels Zerissenheit so gefühlt. Und Taro muss man ja einfach lieben. Für mich sind die beiden ne richtig gute Kombination.

Fand das Buch super spannend erzählt, weil in der magischen Welt rund um Hazel und Gemma wieder viel passiert. Auch alles rund um die Eliteschule M.U.S.E. war interessant und stimmungsvoll angelegt. Das Buch liest sich insgesamt sehr flüssig und ich finde diese Art der Urban Fantasy sehr ansprechend. Das Ende macht natürlich neugierig, wie die Geschichte weitergeht.

Bewertung vom 28.04.2024
Das Ende von gestern ist der Anfang von morgen
Engel, Kathinka

Das Ende von gestern ist der Anfang von morgen


ausgezeichnet

Ich liebe, liebe, liebe dieses Buch. Nicht nur weil das Londoner Setting mich mitten ins Herz getroffen hat , sondern weil auch die Figuren wieder alles sind, wofür Bücher von Kathinka Engel in meinen Augen stehen- Warmherzigkeit, Charme, Gewitztheit und eine kleine Prise Chaos. Ein wunderschönes Buch, das ins Herz trifft.

Zum Inhalt: nachdem Gilly sich einvernehmlich von ihren Freund Luke getrennt hat muss sie feststellen, dass der Wohnungsmarkt in London ein Albtraum ist. Die Wohnung in der Tolpuddle Road erscheint ihr daher wie ein Hauptgewinn. Doch schon kurz nach ihrem Einzug soll das Haus geräumt werden. Aber Gilly und die anderen Bewohner setzen alles daran, das Haus zu retten und entdecken dabei nicht nur die Geschichte ihres Hauses, sondern auch London von einer ganz anderen Seite.

Dieses Buch ist New Adult für alle, die eigentlich schon zu alt für New Adult sind. Die Figuren der Gegenwartsgeschichte sind alle schon etwas älter, was mir sehr gut gefallen hat. Gillys Lebenssituation wirkte authentisch und ansprechend auf mich, weil ich mich auch schonmal in einer ähnlichen Situation wiedergefunden habe. Eine Prota, mit der ich mich identifizieren konnte und mit der ich selbst gerne befreundet wäre.

Zusätzlich gibt es eine Parallelhandlung, die das Leben im London der 70er beleuchtet- jünger, punkiger, mittendrin im Geschehen aber am Rande der Gesellschaft. In diesem Teil der Geschichte Ost für mich ein echter Funke übergesprungen. Auch hier wieder mit einer genialen Protagonistin, die eine mutige junge Frau ist, die über die Grenzen, die die Gesellschaft und familiäre Erwartungen ihr auferlegt haben, hinauswächst. Ich fand die Kontraste und Parallelen aus beiden Geschichten sehr einnehmend und toll miteinander verwoben.

Kathinka Engel schreibt einfach unfassbar toll und nahbar. Ich habe die Geschichte so geliebt, das Buch ist ein echtes Highlight für mich, sehr stimmungsvoll, aber authentisch und einfach mitreißend. Wieder ganz großes Emotionskino und ein Buch, an dem mir einfach alles gefallen hat.

Bewertung vom 28.04.2024
Vengeance / Academy of Dream Analysis Bd.1
Braun, Ruby

Vengeance / Academy of Dream Analysis Bd.1


sehr gut

Mich hat einfach alles an diesem Buch angesprochen; die Aufmachung, das Thema. Ich hatte beim Lesen immer mal das Gefühl, dass es mir bekannt vorkommt, kann es aber immer noch nicht greifen und weiß nicht, woran mich die Geschichte erinnert. Daher kann ich nur sagen, dass das Buch mir gut gefallen hat und ich auf den weiteren Verlauf der Geschichte gespannt bin.

Zum Inhalt: Nemesis ist nicht nur eine Traumwandlerin, sie entstammt auch einer Familie von Schlafwandlern. Ihren Bruder hat dieses Erbe sein Leben gekostet und so sinnt sie auf Rache. Als sie an der Academy of Dream Analysis angenommen wird, ist ihr Ziel also klar. Doch dann trifft die auf Mercy, der nicht nur alles infrage stellt, wofür sie kämpft, sondern seine eigene Dunkelheit mitbringt.

Ich muss sagen, dass die Geschichte eher gemächlich losgeht und sich vor allem der Einstieg für mich ein bisschen in die Länge zog, bis man alle Informationen beisammen hatte, um sich voll auf die Storyline einzulassen. Danach fand ich Tempo und Spannungsbogen aber sehr gelungen und hatte wirklich Spaß an der Handlung, die deutlich düsterer angelegt ist, als von mir erwartet.

Das Thema rund ums Traumwandeln, Albträume und Schlafwandeln fand ich interessant angelegt und ansprechend konstruiert. Es gibt in diesem Buch einiges zu entdecken, weil auch die Protas sich und ihre Fähigkeiten kontinuierlich entwickeln. Dadurch macht es Spaß sich in der Story rund um die Traumakademie zu verlieren, an der vieles nicht so ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Auch die Lovestory ist vielschichtig anleget und funktioniert echt gut ohne sich aufzudrängen. Man merkt den Protas und ihren engeren Freunden ihre jugendliche Naivität und ihre Selbstbezogenheit zwar stark an, was nicht mehr so ganz mein Fall ist, aber im Gesamtkontext der Story funktioniert das.

Es werden einige Schauplätze und Dilemma in diesem ersten Band eröffnet, von denen nicht alle aufgelöst werden, sodass das Buch am Ende einen fiesen Cliffhanger birgt und diverse Fragen offen lässt. Mir haben vor allem die vielen geheimen Interessen der Figuren, die verzwickten Familienverhältnisse und die Finsternis der Traumwelt gefallen. Ich hab auf jeden Fall richtig Lust auf den zweiten Band.

Bewertung vom 28.04.2024
Funny Story
Henry, Emily

Funny Story


sehr gut

Bücher von Emily Henry sind für mich immer wie kleine Seelentröster, einfach was fürs Herz statt für den Kopf. Ich verlier mich einfach unglaublich gern in ihren Geschichten, die ich zugegeben immer sehr klischeehaft finde, die aufgrund ihrer Berechenbarkeit und Witzes aber auch herrlich angenehm sind. So auch hier, eine Geschichte die einfach Spaß macht.

Zum Inhalt: Daphne wurde nicht einfach nur von ihrem Verlobten verlassen, sie wurde am Abend seines Junggesellenabschiedes verlassen. Für die hinreißende Frau und beste Freundin, wegen der sich keine Sorgen machen sollte. Und mit einer Woche Zeit aus seinem Haus und seinem Leben auszuziehen. Dabei strandet sie bei Miles, der ebenfalls verlassen wurde. Von der Frau, die jetzt mit Daphnes Ex-Verlobten zusammen ist.

Dieses Szenario nach einer Trennung beim Ex der neuen Partnerin des eigenen Ex unterzukommen finde ich sehr klischeehaft selbst für Romcom, und irgendwie wahnsinnig unrealistisch. Es schafft aber natürlich auf skurrile und völlig überzogene Art eine geniale Ausgangsbasis für diese Geschichte, bei der Chaos vorprogrammiert ist.

Ich finde ja Daphne eine sehr nahbare Protagonistin, die sich in ihrer Beziehung selbst verloren hat und nach der Trennung so richtig aufblüht und über ihren Ex und das ganze Drama hinauswächst. Quasi die klassische Heldin ihrer eigenen Geschichte, was ich absolut feiere. Natürlich nicht, ohne sich zuvor absolut kindisch zu verhalten. Aber ich liebe die spürbare Entwicklung und die Erkenntnis, dass ihr Selbstwert nicht von ihrem Ex abhängt. Solche Bücher über starke, unabhängige Frauen kann es nie genug geben.

Wie bei allen Büchern von Emily Henry vergöttere ich auch hier wieder die Figuren. Nicht nur die Protas, sondern die vielen tollen Nebenfiguren, die die Handlung so herrlich leicht und amüsant machen. Der Handlungsverlauf ist zwar sehr vorhersehbar, klassisch Romcom eben, das finde ich aber überhaupt nicht schlimm, da es charmant und herzlich rübergebracht wird und einfach großartige Unterhaltung bietet. Ein perfekte Sommerbuch zum Schmunzeln und Schmachten.

Bewertung vom 28.04.2024
Die Vermesserin der Worte
Seck, Katharina

Die Vermesserin der Worte


ausgezeichnet

Das Buch kommt ja in einer geradezu schlichten Schönheit daher und mir hat der Klang des Titels einfach unglaublich gut gefallen, sodass ich direkt neugierig auf die Geschichte war. Ich liebe Geschichten über die Kraft der Worte und die Magie, die Geschichten innewohnt. Und genau so ein Buch ist das Buch. Über die Liebe zur Literatur und die Geschichten, die das Leben schreibt.

Zum Inhalt: Ida ist eine Autorin, der die Worte fehlen. Und ohne Worte fällt es ihr zunehmend schwerer ihr Leben zu bestreiten. Als sie über eine Anzeige einen Job als Haushälterin bei Ottilie bekommt, ändert sich nicht nur, wie sie ihr eigenes Leben wahrnimmt, sondern auch die Wahrnehmung ihrer Umwelt. Und während Ottilies Gedanken und Erinnerungen zunehmen verblassen, findet Ida die Worte, die Ottilie ins Leben zurückholen.

Dieses Buch ist auf besondere Art magisch. Mit Ottilies Haus- dem papiernen Anwesen- wird ein ganz besonderer Ort geschaffen, an dem Geheimnisse schlafen und Geschichten atmen. Die Autorin hat es absolut geschafft mich mit ihren bildhaften Beschreibungen zu verzaubern und auf eine Reise in Ottilies Vergangenheit und Idas Gegenwart mitzunehmen.

Ein ganz besonderes Highlight an diesem Buch war für mich die Geschichte innerhalb der Geschichte, die Ida für Ottilie erfindet und mit der sie nicht nur Ottilie zurück in die Welt der Lebenden holt, sondern sich auch selbst heilt. Ich liebe einfach diese Art von Geschichten, die den Zauber von Büchern in den Fokus stellen. Auch die besondere Verbindung, die zwischen Ottilie und Ida entsteht, die vorher beide einsame Außenseiter waren, ist einfach herzerwärmend und schön zu verfolgen.

Das Buch ist einfach toll geschrieben, flüssig zu lesen und hat mich absolut gefangen genommen. Eine wunderschöne Geschichte über Abschiede und Neuanfänge, das Weggehen und Ankommen und über ganz besondere Freundschaften. Ein Buch das berührt und nachklingt.

Bewertung vom 17.04.2024
Falling for Dr. Heartless (eBook, ePUB)
Bieber, Cassia

Falling for Dr. Heartless (eBook, ePUB)


sehr gut

rankenhaus-Romance ist seit Greys Anatomy voll mein Ding und die Ausgangslage dieses Romans klang für mich spannend und ansprechend. Im Zentrum steht hier eindeutig das Lovetriangle, ich mochte aber, dass das Buch ab ca. der Hälfte eine andere Richtung bekam, die etwas deeper war, das vorhandene Potential aber nicht voll ausgeschöpft hat.

Zum Inhalt: seit ihrer Jugend ist Lexy verliebt in Ikaros Angelis, doch sie war immer nur die Tochter des Chaffeurs für ihn. Nach ihrem Studium und als sie sich einen Namen als Healthcare Managerin gemacht hat, kehrt sie zurück in ihre Heimat mit einer Mission: den Angelis und besonders Ikaros zeigen, dass sie es geschafft hat, dass die würdig ist. Doch plötzlich ist das Ares, Ikaros älterer Bruder, der alles durcheinander bringt.

Hab am Anfang noch gedacht wie schwach mir Lexy vorkam, dass ihr gesamter Lebensweg scheinbar darauf ausgerichtet war, gut genug für Ikaros und seine Familie zu sein. Dabei wirkten die nicht mal ansatzweise sympathisch. Besonders Ikaros erschien mir wie ein absoluter Idiot und schnell entbrannte eine Art Wettstreit zwischen den Brüdern, was ich absolut kindisch und unausstehlich finde. Aber zum Glück für die Geschichte erscheint Lexy zunehmend tough, weniger wie ein Spielball, sondern als starke, selbstbestimmte Frau, die nicht von Männern abhängig ist.

Überrascht war ich vor allem von der krassen Entwicklung und den Offenbarungen rund um Ares Angelis, der zwar auch nicht unfehlbar, aber doch zumindest Sympathieträger ist. Ging mir an sich alles ein bisschen zu schnell, wie er eine komplette 180 Grad Wende hinlegt, aber zumindest bekam das Buch so eine gute Dynamik zwischen den beiden Protas. Besonders anhand seiner Geschichte hätte für mich noch mehr Tiefe aufgebaut werden können.

Da innerhalb der Geschichte zahlreiche Themen angeschnitten werden, bleibt es eher oberflächlich, trotzdem ist es kurzweilig und unterhaltsam, mit einer Prise Spice. Würde einen zweiten Band durchaus lesen, weil es da sicherlich noch einiges zu erzählen gibt.

Bewertung vom 17.04.2024
Böse Mädchen sterben nicht
Henry, Christina

Böse Mädchen sterben nicht


sehr gut

Ich lese die Bücher von Christina Henry sehr gerne, weil sie düster und mitreißend erzählt sind. „Böse Mädchen sterben nicht“ ist jetzt das erste Buch ohne Märchen/Sagenbezug und ich fand den Klappentext total ansprechend. Der episodenhafte Erzählstil ist etwas gewöhnungsbedürftig, von Henry aber gekonnt und temporeich umgesetzt.

Zum Inhalt: drei Frauen, die sich in Situationen wiederfinden, die sie nicht unter Kontrolle haben und von denen sie nicht verstehen, wie ihnen das passieren konnte. Jede kämpft für sich und jede weiß, wenn sie entkommen will, ist sie auf sich allein gestellt. Wer treibt hier seine Spielchen mit ihnen?

Vom Aufbau her wirkt das Buch wie drei separate Kurzgeschichten, die erst am Ende zusammengeführt wurden. Dadurch gelingt es der Autorin einen interessanten Genremix zu kreieren. Alle drei Szenarien fand ich grausig und zugleich spannend, aber dadurch, dass die einzelnen Abschnitte recht kurz sind, bleibt die Storyline selbst recht oberflächlich. Bin zwar eher kein Fan von Kurzgeschichten, die Autorin schafft es aber Stimmung und Unbehagen bei mir zu erzeugen. Ich hatte zwischenzeitlich echt Gänsehautfeeling.

Ich glaube ich hätte es besser gefunden, wenn der Abschnitt, der alle drei Frauen verbindet etwas länger gewesen wäre, denn das ging mir am Ende alles ein bisschen zu schnell und erschien mir auch nicht ganz logisch. Dabei hatten die drei Einzelstories eigentlich ganz solide vorgelegt und Potential für eine wirklich perfide Storyline. Das Ende hat da ein bisschen was verschenkt und war für mich eher enttäuschend.

Die kurzen Kapitel hatten den Charme sehr kurzweilig und temporeich zu sein, außerdem waren die jeweiligen Geschichten sehr atmosphärisch und bitterböse- mochte ich sehr. Spannung war auf jeden Fall da und ich hab bis zum Ende überlegt was dahinterstecken könnte. Das Buch ist also durchaus wieder mitreißend erzählt. Trotzdem hat es mich am Ende nicht völlig überzeugt. Das Konzept war gut, kommt für mich aber nicht an die bisherigen Bücher der Autorin ran.