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Ladybella

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Insgesamt 209 Bewertungen
Bewertung vom 23.02.2018
App to Date
Bernard, Carine

App to Date


sehr gut

Jenny arbeitet an einem geheimen Forschungsobjekt ihrer Uni in Düsseldorf. Zusammen mit einem kleinen Team hat sie eine Dating App entwickelt, die schon nach kurzer Zeit einen Mega-Erfolg verzeichnet.
Eine App, die sehr gut in unsere schnelllebige Zeit passt, denn in kürzester Zeit findet sie den passenden Partner für ein Date, basierend auf den Profildaten der Nutzer. Zu Testzwecken nutzen auch die Mitarbeiter mit verschiedenen Avataren und Profilen diese App um ihre wissenschaftlichen Untersuchungen zu untermauern. Untersagt ist es ihnen aber, diese App auch für private Zwecke zu nutzen.
Jennys Bruder Marc kommt zu Besuch und installiert diese auf ihrem neuen Handy, welches er ihr als Geschenk mitgebracht hat und setzt damit Ereignisse in Gang, die fast zu seinem Tod führen, in einem Mord und in einer Liebesgeschichte für Jenny enden.
Sehr rasant und spannend beschreibt die Autorin, Carine Bernard, die Ereignisse in ihrem locker-leichten Sprachstil mit gut ausgearbeiteten, bildhaft gestalteten Charakteren die sie vor unserem inneren Auge erstehen lässt.

Dieser Roman ist kein typischer Krimi mit einer blutrünstigen Handlung, aber auch kein typischer Liebesroman, da die Romanze, die sich anbahnt relativ schnell vonstatten geht. Da hätte ich mir ein wenig mehr Zeit des Kennenlernens gewünscht.
Ob wohl mir der Täter schon sehr schnell bekannt war, hat mich dieses Buch fasziniert, einfach auch deshalb, weil es eine Thematik behandelt, die ich für sehr brisant halte.
Denn es geht hier um unsere Daten, Daten die permanent gesammelt werden – und wer weiß denn schon, was man damit alles anstellen kann, wenn diese Daten in falsche Hände geraten.Machen wir uns nichts vor, diese riesigen Datenpools, die in der Zwischenzeit schon existieren und die permanent gefüttert werden machen uns heute schon so gläsern, dass gewisse Organisationen, wenn sie denn dürften, schon alles über uns abfragen könnten, was sie wissen möchten.

Und das erschreckt mich zutiefst, vor allen Dingen die Tatsache, wie sorglos die Menschen alles mögliche über sich preisgeben und demzufolge auch perfekt manipuliert werden können.
Fazit: Neben der eigentlichen Geschichte ist dieser Roman nicht nur ein Buch, welches mich gut unterhalten hat, sondern auch ein Roman, der mich sehr sehr nachdenklich macht.

Bewertung vom 22.02.2018
Das dunkle Netz / Mark Becker Bd.2
Stolzenburg, Silvia

Das dunkle Netz / Mark Becker Bd.2


ausgezeichnet

Eine Security Firma mit üblen Machenschaften

Als Mark Becker seine Mailbox abhört, registriert er einen Anruf eines ehemaligen Kameraden, der sich wir ein Hilferuf anhört. Kai Jäger, inzwischen Mitarbeiter einer Security Firma, will ihm etwas extrem Wichtiges mitteilen.
Nur was ??
Mehrmals versucht Mark, der als Feldjäger in Ulm stationiert ist, Kai in den folgenden Tagen zu erreichen, aber immer ohne Erfolg. In der Zwischenzeit findet die Mordkommission Stuttgart eine verkohlte Leiche, deren Identität sie nicht feststellen kann. Kommissarin Lisa Schäfer wird mit den Ermittlungen betraut und als die Spurensicherung wenige Tage später das Handy von dem Toten findet, wird Lisa stutzig. Die letzten Anrufe von diesem Handy galten Mark Becker, den sie schon von einem vorigen Fall kennt, aber nicht sonderlich schätzt.
Was hat Mark mit dem Toten zu tun, und ist er etwa verantwortlich für dessen Tod? Lisa bestellt ihn zur Einvernahme aufs Kommissariat.
Relativ schnell stellt sie fest, dass Mark nichts mit dem Tod zu tun hat, aber da auch er sehr an der Aufklärung des Falles interessiert ist und zudem wenige Tage später einen Umschlag erhält, dessen Inhalt auf die Security Firma hinweist, begeben sie sich gemeinsam auf Spurensuche und raufen sich zusammen.
Eine Suche, die sie in brandgefährliche Situationen führt denn sie bekommen es mit gewissenlosen Menschen zu tun, denen ein Menschenleben nichts wert ist.

Ich habe schon den Vorgänger zu diesem Band, „Blutfährte“, mit großem Vergnügen gelesen, denn hier handelt sich zum einen um ein interessantes Ermittlerduo, wie es gegensätzlicher nicht sein könnte, und um ein Setting, das spannende Einblicke in einen Bereich gewährt, der dem Leser normalerweise nicht so zugänglich ist.
Sprache und Schreibstil lassen sich leicht und flüssig lesen, und die Autorin, Sylvia Stolzenburg, versteht es gekonnt, den Leser von Anfang bis zum Ende zu fesseln und den Spannungsbogen konsequent auf einem hohen Niveau zu halten.
Die Qualität ihrer Schreibe ist meiner Meinung nach noch besser geworden, brillante Dialoge, sehr gut recherchierte Beschreibungen des Umfeldes (da ich einige der Schauplätze sehr gut kenne, kann ich dies uneingeschränkt bestätigen) und die lebensecht beschriebenen und dadurch authentisch wirkenden Charaktere der Handlung bis hin zu den Nebenfiguren, ist beeindruckend gut.
Einen kleinen Kritikpunkt muss ich allerdings anmerken: die vielen Abkürzungen, die zwar teilweise im Anhang erklärt wurden, aber den Lesefluss doch etwas störten. Aber das ist Kritik auf hohem Niveau.

Es war für mich wieder einmal eine Freude, ein Buch aus ihrer Feder zu lesen und ich freue mich schon auf ein, hoffentlich baldiges, neues Abenteuer mit Mark und Lisa. 5 wohlverdiente Sterne für ein äußerst spannendes Leseerlebnis.

Bewertung vom 20.02.2018
Tochter der Inquisition
Orontes, Peter

Tochter der Inquisition


ausgezeichnet

Mit diesem historischen Roman ist dem Autor, Peter Orontes, ein wahrhaftig großer historischer Roman gelungen.
Von Anfang an zieht er den Leser in seinen Bann. Man verfolgt mit atemloser Spannung die Geschehnisse, die dieser Geschichte zugrunde liegen. Die Verfolgung der Waldenser als Ketzer, die detailliert beschriebene Menschenjagd auf Andersgläubige und ihre grausamen Folterungen durch die Knechte des Inquisitors. Die Kirche und wie sie ihre ganze Machtfülle ausspielt
Im Fokus stehen Falk und Christine, ein sympathisches, unerschrockenes Paar, die versuchen, soviel Menschen als möglich vor dem Scheiterhaufen zu retten, auch unter Einsatz ihres eigenen Lebens. Gleichzeitig ermitteln sie wegen des Todes einer jungen Frau auf Bitten ihres Mannes, Wernher von Sternberg.
Als eine Reihe von Morden geschieht und die beiden in einem unterirdischen Gewölbekeller mehrere mumifizierte Mädchenleichen finden, kommen sie bei ihren Ermittlungen in lebensbedrohliche Situationen, und auch der Inquisitor, Peter Zwicker, verfolgt sie.
Der Leser findet sich in ihnen wieder, erlebt ihre Ängste, ihre Furcht vor dem unerbittlichen Inquisitor hautnah mit, leidet mit den so grausam Gefolterten und kann sich dem Schrecken dieser Zeit nicht entziehen.
Ganz klar: dieses Buch ist nichts für schwache Gemüter, denn die einzelnen Szenen in den Kerkern der Folterknechte, die Leiden und Qualen der Menschen dort sind so lebensecht und ergreifend reell beschrieben, dass sich einem vor Grauen die Haare sträuben.
Wenn man dann mal Atem holt ist man froh, nicht in dieser Zeit gelebt zu haben.
Der Roman ist von einer Eindringlichkeit, einer Intensität, die ihresgleichen sucht. Die Charaktere sind, auch in ihren Nebenfiguren, ,brillant gezeichnet und entstehen bildhaft und lebensecht vor unserem geistigen Auge.
Auch Steyr und das Umfeld sind so großartig beschrieben, dass man sich fast dort wähnt, den Rauch riecht, der durch die alten Gassen zieht, die umtriebigen Menschen, die durch sie hindurcheilen.
Sehr gelungen auch das Dramatis Personae am Anfang des Buches mit der Aufzählung historischer und fiktiver Persönlichkeiten, sowie das ausführliche Nachwort mit Erläuterungen zu den fiktiven und historischen Begebenheiten.
Ein Glossar am Ende rundet das Ganze perfekt ab.
Ein dramatisches und aufregendes Buch, welches mich voll überzeugt und mitgenommen hat und dem ich gerne 5 Sterne und meine absolute Leseempfehlung ausspreche.

Bewertung vom 14.02.2018
Je tiefer man gräbt / Gärtnerin Mags Blake Bd.1
Fox, Mary Ann

Je tiefer man gräbt / Gärtnerin Mags Blake Bd.1


sehr gut

Mit diesem charmanten Roman schickt uns die Autorin, Mary Ann Fox, auf die Reise nach Cornwall, berühmt für seine wunderschönen Landschaften und die bezaubernd schönen Gärten. Und zu Mags.

Die ist nach einer gescheiterten Ehe wieder in die Heimat zurückgekehrt, um das Erbe ihrer verstorbenen Eltern anzutreten. Aber sie hat enorme Schulden und muss das Haus verkaufen.
Mit Hilfe ihrer Vermieterin kann die sympathische Mags ihr eigenes kleines Gärtnereigeschäft aufbauen. Als sie eines Tages von einem Jugendfreund den Auftrag erhält eine Gruppe von Gartenfreunden durch seinen berühmten Garten zu führen, bringt ihre gärtnerische Neugier sie in eine ungewöhnlich Situation. Um dem Geheimnis einer nicht alltäglichen Färbung gewisser Hortensienblüten auf den Grund zu gehen, gräbt sie, und zwar tief – und entdeckt das Geheimnis, sie findet Überreste von menschlichen Knochen.

Ab jetzt ist nicht nur Mags sondern auch der Leser ist hinter einem Mörder her.
Eine sympathische Protagonistin, viel Hintergrundwissen zum Gärtnern und ein angenehm flüssiger Schreibstil, der den Leser nur so durch die Seiten fliegen lässt, machen den Reiz dieses Cosy-Krimis aus, der ohne Blutvergießen und die schrecklichen Taten eines Serienmörders oder anderer Gewalttäter auskommt.
Aber er ist deswegen nicht weniger spannend, viele falsche Fährten und unerwartete Wendungen halten den Leser in Atem, und Mags muss vorsichtig ermitteln, um nicht selber in Gefahr zu geraten.
Alles in allem ein rundes Lesevergnügen, das Spaß macht. Man kann dieses Buch abends, gemütlich ins Bett gekuschelt lesen, ohne deshalb gleich Albträume zu bekommen.
Meine Empfehlung für Liebhaber dieses Genres und 4 Sterne für den gelungenen Auftakt einer Reihe, von der es hoffentlich noch viele spannende Fälle zu lesen gibt.

Ganz herzlich bedanken möchte ich mich beim Verlag und NetGallery.com für das Rezensionsexemplar.

Bewertung vom 12.02.2018
Die Seele des Bösen - Stumme Schreie / Sadie Scott Bd.7 (eBook, ePUB)
Dicken, Dania

Die Seele des Bösen - Stumme Schreie / Sadie Scott Bd.7 (eBook, ePUB)


sehr gut

Auch der siebte Fall aus der Reihe Sadie Scott / Whitmann hat es wieder in sich.

Hier handelt es sich um einen sogenannten Cold Case. Nicky Sheridan, eine Polizistin deren kleiner Bruder vor fast 20 Jahren entführt wurde und seitdem verschwunden ist. Sie und Sadie ermitteln gemeinsam und entdecken Ungeheuerliches.

Bei ihren Recherchen stoßen sie auf einen unvorstellbar grausamen Serienmörder, der innerhalb von fast dreissig Jahren 19 Menschen auf die grausamste Art und Weise gefoltert, gequält und ermordet hat.

Der Täter ist aufgrund des ausgezeichneten Täterprofils von Sadie schnell gefunden, aber das, was Sadie und ihr Team bei den Vernehmungen erwartet, damit hatten sie nicht gerechnet.
Es wartet auf sie ein Täter, dem es ungeheuren Spaß macht, auch im Nachhinein noch unfassbares Grauen zu erzeugen,auch beim Leser.
Den fesselnden Schreibstil von Dania Dicken braucht man nicht noch extra zu betonen, er ist unvergleichlich gut. Man lernt die Protagonisten immer besser kennen und auch die neu Hinzugekommenen hinterlassen einen intensiven Eindruck.
Einen Großteil des Buches machen die Rückblenden zu Sadies Vergangenheit aus, was mir, ehrlich gesagt, fast schon ein wenig zu viel war wenn man die Vorgängerbände kennt. Für Quereinsteiger sicherlich hilfreich zum besseren Verständnis des Ganzen. Dennoch würde ich mir das für die Folgebände etwas weniger ausführlich wünschen.

Aber auch dieser Fall, in den die Autorin auch viel Wissenswertes über die Motivation des Täters eingebaut hat, hier speziell der Bezug zum 2. Weltkrieg, liest sich spannend und man fiebert und leidet mit.


4 Sterne für diesen spannenden Teil.

Bewertung vom 10.02.2018
Das Mündel der Hexe
Röckle, Doris

Das Mündel der Hexe


ausgezeichnet

Kurz bevor Almut, eine weise Kräuterfrau, auf dem Scheiterhaufen als Hexe verbrannt werden soll, erfährt die junge Ita, dass die Frau, die sie ihre Mutter nennt, nicht ihre wirkliche Mutter ist. Sie muss fliehen, nur mit einem Bernsteinkreuz als einzigem Hinweis auf ihre Herkunft. Sie beschließt, nach ihrer Mutter zu suchen und schließt sich einer Gauklertruppe an.

Gustavo, der Führer der Truppe ist ein etwas undurchsichtiger Charakter und nicht gerade davon angetan, sie in seinem Gefolge zu haben, denn er ist nicht das, was er zu sein vorgibt. Die Ereignisse überstürzen sich und Ita schwebt mehrere Male in Lebensgefahr. Aber sie ist eine mutige junge Frau und stellt sich den Gefahren.

Es folgt eine temporeiche, vor Spannung strotzende, dramatische Reise, auf welcher sie sich verliebt, wertvolle verschwundene Bücher (Codices) wiederfindet und gefährliche Abenteuer übersteht.


Ich liebte den Schreibstil von Doris Röckle schon in ihrem ersten Roman, „die Flucht der Magd“ und bin auch diesmal wieder restlos begeistert wie sie ihren Charakteren, sowie auch den Schauplätzen an welcher die Geschichte spielt, Leben einhaucht und dem Leser so ein lebendiges Bild der damaligen Zeit vermittelt.

Man sieht die trutzigen Burgen vor sich, das liebliche Rhyntal, wo der Fluss sich im Frühling in ein reißendes Gewässer verwandelt, die Küche, in welcher sie sich als Küchenmagd abplagt, oder die Kemenate der Gräfin, der sie eine Zeitlang als Kammerzofe dient.

Eindringlich sind auch die Gefahren geschildert, in die sie sich auch wegen ihrer Neugier und dem Wunsch, ihre Mutter zu finden, begibt.

Fesselnd und mitreißend ist die Sprache, derer sich die Autorin bedient, glaubhaft und authentisch die Protagonisten, die wunderbar herausgearbeitet sind.

Fakten und Fiktion werden so auf einzigartige Weise zu einem Roman verbunden der den Leser unweigerlich in den Bann zieht und ein farbenprächtiges Bild der damaligen Zeit, ihrer Sitten und Gebräuche, sowie der nicht einfachen Lebensumstände vor unserem inneren Auge entstehen lässt.

Doris Röckle ist auch mit ihrem zweiten Buch ein wunderbarer historischer Roman gelungen, der mich restlos begeistert hat.


Ich kann ihn nur wärmstens jedem Leser empfehlen der an mittelalterlicher Geschichte interessiert ist, denn es agieren sowohl viele historisch verbürgte Gestalten in der spannenden Handlung, als auch Personen, die ihrer Fantasie entsprungen sind und hervorragend in die Handlung integriert wurden.

Die Karte, die ihre gefahrvolle Reise dokumentiert und das Namensregister tragen zum besseren Verständnis des Gelesenen bei.


Meine absolute Empfehlung und 5 Sterne.