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Fernweh_nach_Zamonien
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Buchhaim

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Insgesamt 1184 Bewertungen
Bewertung vom 20.03.2024
Don Quijote, Graphic Novel
Flix

Don Quijote, Graphic Novel


ausgezeichnet

Ein Klassiker in neuem Gewand: tragisch und komisch zugleich, eindrucksvoll in Bildern und Worten!


Inhalt:

Die endlose Weite Mecklenburg-Vorpommerns bietet Platz für Windparks. Nach und nach verkaufen Bauern ihr Land, um dies zu ermöglichen.

In Tobosow im Kreis Müritz jedoch erklärt Alonso Quijano den Windmühlen unserer Zeit den Krieg und setzt sich ein gegen die "Verspargelung" seiner geliebten Heimat.

Schnell wird klar, dass dies nicht der einzige Gegner für den schrulligen Alten ist: Er ist an Alzheimer erkrankt und nach und nach entgleitet ihm die Realität immer mehr.

Alleine sein achtjähriger Enkel Robin (selbst voller Phantasie und ein Ritter: Batman - the Dark Knight) nimmt den alten Mann so wie er ist und spielt das Spiel mit ...

Neuinszenierung eines literarischen Klassikers.


Einbandgestaltung:

Der Einband ist dem schlichten Design der günstigen gelben Reclam-Hefte nachempfunden.

Als Hardcover und in größerem Format als die "normalen" Reclam-Ausgaben wirkt das Buch hochwertiger.

Mit viel Liebe zum Detail und täuschend echt wurden Flecken und Verfärbungen, Abschürfungen und angestoßene Ecken, die bei den dünnen Reclam-Heften unvermeidlich sind, imitiert.


Mein Eindruck:

Dem Vorwort entsprechend nutze ich den Begriff Neuinszenierung (anstelle von Adaption), um die Art, einem literarischen Klassiker einen neuen, zeitgemäßen Anstrich zu verleihen, zu beschreiben.

Zum Verständnis der Geschichte ist es nicht notwendig, das Original gelesen zu haben. Ein Blick auf eine Zusammenfassung jedoch schadet nicht. Lesende dürfen sich freuen auf zahlreiche Anspielungen und Hinweise (in Text, Bild, Zitaten, Namenswahl usw.)

Seine Mitbewohnerin Dulcinea, das schönste Wesen unter der Sonne, gleicht (auch wenn es sich hier um eine Katze handelt) wie in der Originalvorlage einem Phantom.

Die Verwirrung des alten Mannes entpuppt sich allmählich als Demenz. Die Tochter sieht als einzigen Ausweg den Umzug in eine Seniorenresidenz (namens Cervantes). Doch die störrische und uneinsichtige Art Alonso Quijanos macht auch vor Blutsverwandtschaft nicht halt.

Sein erster Schock: Ausgerechnet sein Enkel ist großer Fan der von Alonso Quijano verteufelten Comics.

Der Junge im Batman-Schlafanzug ist ein Außenseiter und ein kluges Köpfchen, geradezu philosophisch:

"Traurigsein ist wie Schokolade. Es ist nicht gut, damit zu lange alleine zu sein."

Robin, (vgl. S. 45)

Die Dynamik zwischen Enkel und Großvater ist außergewöhnlich. Robin spielt das Ganze ohne zu zögern mit und - selbst voller Phantasie und kindlicher Neugier - möchte er auch ein tapferer Ritter sein.

Auf Rosinante (ein klappriges Herrenrad) und einem Esel (Kinderfahrrad mit Stützrädern) "reitet" das ungewöhnliche Duo ins Abenteuer.

In seinem Phantasiekonstrukt verschmilzt der 8-jährige Enkel immer mehr mit seinem besten Freund Sancho Panza. Parallelen sind vorhanden: klein, rundlich und ein wenig ängstlich. Insgesamt das Gegenteil des hochgewachsenen, schlanken 82-Jährigen.

Don Quijote, der Ritter von der traurigen Gestalt, ist ein Idealist und gerät mit seinem Altersstarrsinn in Verbindung mit der fortschreitenden Demenz in Konflikt mit der Realität.

Wahn und Wirklichkeit verschwimmen immer mehr. Die bildgewaltigen "Traum"-Sequenzen sind beeindruckend, denn auch im Bild wechselt Realität und Fiktion permanent.

Dons Tochter bringt es auf den Punkt:

"1) Ist das ein alter Mann und 2) ein achtjähriger Junge in einem Batman- Schlafanzug. 3) Sind die beiden a) auf einem klapprigen Holland-Herrenrad und b) auf einem Kinderrad mit Stützrädern unterwegs."

(vgl. S. 69)

Das Ganze ist zugleich tragisch und komisch.

Ein Scheitern mit großer Knall scheint vorprogrammiert und doch überrascht das Ende.

5 von 5 Drahtesel und eine klare Leseempfehlung für Jung und Alt!


Fazit:

Eine moderne und bildgewaltige Neuinszenierung des Klassikers: temporeich und fesselnd, humorvoll und unterhaltsam, bewegend und vielschichtig.


...

Rezensiertes Buch: "Don Quijote" von Flix im Carlsen Verlag aus dem Jahr 2012

6 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.03.2024
Bücher? Nein, danke! / Lesen nervt! Bd.1
Schumacher, Jens

Bücher? Nein, danke! / Lesen nervt! Bd.1


sehr gut

Phantasievoll und herrlich lustig! Ein Büchlein für Lesemuffel mit haarsträubenden Argumenten gegen das Lesen.


Inhalt:

Weberknechtdame Karoline Kneberwecht lebt zwischen verstaubten und mit Spinnweben bedeckten Büchern in einer Bibliothek und will einfach nur ihre Ruhe und ein gemütliches Heim.

Daher lässt sie nichts unversucht, neugierige, kleinen Lesende dazu zu bringen, die Bücher ganz fix wieder aus der Hand zu legen.

"Halt! Stop! Auf gar keinen Fall weiterlesen!
Schlag das Buch sofort wieder zu! Stell es zurück ins Regal!

Lesen ist DOOF!
Geschichten sind LAAAAAANGWEILIG! Buchstaben NERVEN!
Alles viel zu KOMPLIZIERT!
NIEMAND der cool ist liest!"

...

Oder stimmt das etwa nicht? Alles nur Vorurteile?

Je mehr Gründe Karoline nennt, desto haarsträubender werden ihre Beispiele und Argumente.

Vielleicht ist Lesen ja doch ganz unterhaltsam ...?


Altersempfehlung:

ab 7 Jahre

(ein wenig Übung und Erfahrung vorausgesetzt, da u.a. verschiedene Schriftarten und -größen, sich steigernder Schwierigkeitsgrad)


Illustrationen:

Vielfältig, farbenfroh und mit Liebe zum Detail gestaltet gibt es in den Illustrationen einiges zu entdecken.

Herrlich unterhaltsam werden die Bilder genutzt, um die Ausführungen von Karoline Kneberwecht mit Witz und Charme zu unterstreichen.


Mein Eindruck:

Der Buchtitel und das Cover haben mich direkt angesprochen und im Geist auch sogleich als Antwort ein dickes "Auf gar keinen Fall" hervorgerufen ;-)

Die Kombination von provokativen Aussagen, die (völlig hanebüchen) Gründe gegen das Lesen formulieren, und die überspitzt gezeichnete Mimik von Karoline funktioniert hervorragend.

Lesende werden direkt angesprochen und je verrückter die Argumentation, desto mehr möchte man "Jetzt erst Recht!" ausrufen und zum Buch greifen.

Spielerisch lockern zudem Leserätsel (Lückentext, vertauschte Buchstaben, Bilder im Text usw.), die in die verschiedenen Kurzgeschichten einfließen und zur Argumentation gehören, das Gelesene auf.

Karoline behauptet, es wäre unmöglich, diese Rätsel zu lösen. Da ist der Ehrgeiz geweckt, ihr das Gegenteil zu beweisen :-)

Der Schwierigkeitsgrad wächst mit den einzelnen, in sich abgeschlossenen Geschichten in der Geschichte. Die Texte werden nicht nur länger und anspruchsvoller, sondern auch die Rätsel etwas schwieriger. Dennoch ist jede Aufgabe mit ein wenig Übung zu bewältigen.

Das Spiel mit Schriftart und -größe sowie verschiedenen Farben usw. erleichtert das Lesen aber nicht unbedingt. Das Konzept verdient 5 von 5 Bücherstapel. Die Umsetzung ist aber nicht perfekt ausgereift.

Humorvoll und mit viel Charme veranschaulicht dieses Büchlein am Ende, dass Lesen eben NICHT nervt. Eine spannende und lehrreiche Lektüre für Lesemuffel!

Mit "Bloß keine Bücher!" erscheint im Sommer ein weiterer "Lesen NERVT!"-Band.


Fazit:

Herrlich schräge und absolut haarsträubende Gründe, weshalb Lesen langweilig und uncool ist.

Auf diese unterhaltsame Weise wird erst Recht die Leselust geweckt. Leseerfahrung wird aber vorausgesetzt.


...

Rezensiertes Buch: "Lesen NERVT! - Bücher? Nein, danke!" aus dem Jahr 2024

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.03.2024
Das Mädchen, das die Bücher retten wollte
Hagerup, Klaus

Das Mädchen, das die Bücher retten wollte


ausgezeichnet

Ein kostbarer Bücherschatz und eine Liebeserklärung an alle Bücher. Herzerwärmend und phantasievoll erzählt und bildgewaltig in Szene gesetzt!


Inhalt:

Die fast 10-jährige Anna liebt Bücher so sehr, dass ihr Lieblingsort die Bücherei ist und die Bibliothekarin zu ihren besten Freundinnen gehört.

Als eines Tages Frau Monsen betrübt berichtet, was mit den Büchern passiert, die niemand mehr ausleihen möchte, wird auch Anna nachdenklich.

Aus Platzgründen werden ungeliebte Bücher vernichtet.

Was aber geschieht dann mit den Menschen, die in diesen Büchern leben? Werden auch sie ausgelöscht und zerfallen zu Staub?

Anna findet diesen Gedanken unerträglich und beschließt, diese Bücher zu retten ...


Altersempfehlung:

ab 5 Jahren zum Vorlesen

ab 9 Jahren zum Selberlesen (normal große Schrift, Flattersatz, kurze Abschnitte, viele Illustrationen)


Einbandgestaltung/Illustrationen:

Abgesehen von der Geschichte und Thematik, haben mich die kunstvollen Zeichnungen der norwegischen Illustratorin Lisa Aisato zu diesem Buch greifen lassen.

Der Bucheinband ist bereits optisch ein kleiner Bücherschatz: in Halbleinen gebunden mit Spotlack veredeltes Titelbild.

Ein wahres Gewusel an Büchern in Regalen ziert den Buchvorsatz, wobei hinten im Buch eine kleine und herzerwärmende Ergänzung des Motivs zu sehen ist.

Im Innern ergänzen ausdrucksstarke und mit viel Liebe zum Detail gezeichnete Illustrationen die Geschichte. Ihnen wird viel Raum gegeben und oftmals nehmen sie eine ganze Seite für sich ein.

Lisa Aisato erzeugt unter anderem auch durch die Farbgebung eine zu Beginn wunderbare und zur jeweiligen Szene passende Atmosphäre.

Die zahlreichen Bücherstapel und die glückselige Miene des Mädchens sind das Highlight.


Mein Eindruck:

Das fast 10-jährige Mädchen wird zu Beginn der Geschichte so sympathisch beschrieben:

"Anna liebte Bücher.
Sie las den ganzen Tag.
Sie las morgens vor dem Aufstehen.
Sie las abends vor dem Zubettgehen.
Sie las abends nach dem Zubettgehen.
Wenn ihre Mama oder ihr Papa reinkamen, tat sie so, als schliefe sie.
Doch sie schlief nicht.
Sie las unter der Decke.
In den Büchern fand sie Hunderte von neuen Freunden."
(vgl. S. 9)

Bücherwürmer finden sich sofort in ihr wieder und der Wunsch, die Bücher vor der Vernichtung zu retten, ist nachvollziehbar.

Da blutet das Herz jedes Buchliebhabers.

Die rührende Rettungsaktion wird spannend und mit viel Herz erzählt und nimmt eine überraschende Wendung.

Anna wird nicht - wie ich erwartet hätte - zur heldenhaften Retterin der Bücher, indem sie die Bücher und die Bibliothek wieder attraktiver für junge Menschen macht.

Was aber gefällt ist die unvorhergesehene Geschichte in der Geschichte (auch optisch hervorragend dargestellt), die aufzeigt, was das Lesen mit uns macht und wie jedes Buch unsere Gedanken erweitert.

In Verbindung mit den kunstvollen und ausdrucksstarken Illustrationen von Lisa Aisato beschert dieser Bücherschatz Jung und Alt ein großartiges Lesevergnügen!


Fazit:

Eine herzerwärmende Geschichte über die Magie des Lesens.

Die zahlreichen kunstvollen Illustrationen erzeugen eine beeindruckende Atmosphäre.


...

Rezensiertes Buch: "Das Mädchen, das die Bücher retten wollte" aus dem Jahr 2018

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.03.2024
Kurt, Einhorn wider Willen. Irgendwas ist immer
Schreiber, Chantal

Kurt, Einhorn wider Willen. Irgendwas ist immer


ausgezeichnet

Ein herrlich lustiges und turbulentes Abenteuer mit schräg-charmanten Charakteren und märchenhaften Illustrationen.


Inhalt:

Um Heldentaten zu vollbringen, muss man ausgeschlafen sein!

Doch heute kommt Kurt überhaupt nicht zur Ruhe, den ein Freund nach dem anderen benötigt seine Hilfe.

Egal ob Wellen für das Training der Ninja-Goldfische oder Kinderbespaßung im Königspalast ... Irgendwas ist immer.

das Einhornleben kann ganz schön anstrengend sein!

Wie schön wäre es, einfach mal abzutauchen ...


Altersempfehlung:

etwa ab 3 Jahre



Illustrationen:

Großformatige, farbenfrohe und detaillierte Illustrationen ergänzen das Abenteuer.

Die Vorlesetexte fügen sich harmonisch in die Illustrationen ein.

Der Zeichenstil ist märchenhaft und Kurts grummelige Gesichtsausdrücke sind wie immer herrlich lustig anzusehen.

Auch in den Bildern geht es rasant und turbulent zu: umherwirbelende Ninja-Goldfische, von Rosenduft benebelte Bienen uvm. So drollig!


Mein Eindruck:

Da dies nicht der 6. Band in der bisherigen Reihe zum Vorlesen ab etwa 5 Jahre ist, sondern eine neue Geschichte auf 32 Seiten, die sich an Kinder ab etwa 3 Jahren richtet, findet man sich auch ohne Vorkenntnisse schnell zurecht.

Der Protagonist und seine Freunde werden im Buchvorsatz kurz vorgestellt.

Jeder Charakter hat Ecken und Kanten, die eine oder andere skurrile Eigenheit und bricht wunderbar mit Klischees: In Märchen sind Einhörner anmutig, hilfsbereit und treue Begleiter der Prinzessinnen, die in rosa Tüll gehüllt den ganzen Tag träumen von ihren Prinzen, den heldenhaften Rettern ...

Kurt aber ist kein typisches Einhorn, obwohl seine Pupse nach Rosen duften ;-)

Kurt ist verschlafen und verfressen, tiefenentspannt und immer ein wenig mürrisch.

Ich muss gestehen, dass ich Kurt vom ersten Abenteuer an - trotz oder gerade wegen seiner grummeligen Art - sehr sympathisch finde. Er ist der Antiheld schlechthin, weswegen seine Abenteuer sowohl für Mädchen als auch für Jungen interessant sind.

Dieses Abenteuer ist kurz gehalten, die Storyline geradlinig und für kleine Kurt-Neulinge geeignet.

Es thematisiert Stress und wie wichtig es ist, auf sich Acht zu geben und Auszeiten zu nehmen!

Kurt ist ein tougher Kerl, aber auch er braucht Verschnaufpausen und kleine Nickerchen, zu hastiges Essen schlägt ihm auf den Magen …

Nach all seinen uneigennützigen Aktionen sind es am Ende seine Freunde, die ihm helfen.

Ein außergewöhnliches und total schräges Bilderbuch.


Fazit:

Einhorn kann jeder! Aber Kurt ist genial!

Höchste Zeit, dass die Reihe der Vorlesebücher ergänzt wird durch ein lustiges Bilderbuch.

Die originelle und rasante Geschichte bietet Jung und Alt eine Auszeit vom hektischen Alltag und thematisiert altersgerecht und mit einem Augenzwinkern, wie wichtig Erholung sein kann.

Die farbenfrohen Illustrationen ergänzen das Abenteuer perfekt.


...

Rezensiertes Bilderbuch: "Kurt - Irgendwas ist immer" aus dem Jahr 2024

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.03.2024
Weißt du eigentlich, wie lieb ich dich hab? Mini-Bilderbuch
McBratney, Sam;Jeram, Anita

Weißt du eigentlich, wie lieb ich dich hab? Mini-Bilderbuch


ausgezeichnet

Ein herzerwärmender Bilderbuchklassiker im Mini-Format. Einfühlsam erzählt und traumhaft schön illustriert.


Inhalt:

Der kleine Hase hat den großen Hasen sehr lieb.

Aber wie lieb? Wie soll man diese Liebe zeigen?

Er breitet die Ärmchen aus: Soooo lieb!

Doch die Arme des großen Hasen reichen sehr viel weiter.

Wie lieb kann man sich überhaupt haben?


Altersempfehlung:

ab 3 Jahre


Mein Eindruck:

Eine zuckersüße Geschenkidee und vom Buchmarkt kaum wegzudenken ist dieser Kinderbuchklassiker.

"Weißt du eigentlich, wie lieb ich Dich hab?" feiert in diesem Jahr seinen 30. Geburtstag.

Neben verschiedenen Ausgaben, sprachlichen Variationen und einer großen Auswahl an Merchandise bleibt Favorit das Bilderbuch.

Dieses misst im Mini-Format gerade einmal 15,5 x 13,5 cm und ist prima als Geschenk geeignet: zum Muttertag oder zum Vatertag, zur Geburt oder als kleine Liebeserklärung zwischendurch.

Mit viel Herz und Charme spinnen die beiden Hasen das Sichtbarwerden der Liebe immer weiter.

Der Gedanke "Ich hab dich lieb bis zum Mond ... und wieder zurück!" ist inzwischen mit diesem Bilderbuch-Klassiker fest verbunden.

Unterstrichen wird die Geschichte durch detaillierte und naturnahe Illustrationen, die auch im Kleinformat sehr gut zur Geltung kommen.

5 von 5 Herzen für diese berührende Liebeserklärung.


Fazit:

Ein herzerwärmender Bilderbuchklassiker mit traumhaften Illustrationen und der wohl schönsten Liebeserklärung der Welt!

Dieses Büchlein eignet sich perfekt als Geschenk, um einfach mal zu zeigen, wie lieb man jemanden hat.


...

Rezensierte Ausgabe: "Weißt du eigentlich, wie lieb ich dich hab?" Mini-Bilderbuch aus dem Jahr 2022

6 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.02.2024
Ein Fall für Sherlock - Vorsicht, Skelett!
Prévot, Pascal

Ein Fall für Sherlock - Vorsicht, Skelett!


sehr gut

Eine spannende und unterhaltsame Schnitzeljagd zum Mitraten. Perfekt für 2. Klasse.


Inhalt:

Im Turm der alten Burg taucht seit 20 Jahren regelmäßig ein Skelett auf.

Ein mysteriöses und bisher nicht aufgeklärtes Phänomen. Sogar der berühmte Sherlock Holmes hat sich daran die Zähne ausgebissen!

Das klingt doch nach einer schaurig schönen Spurensuche und einem kniffligen Fall für Sherlock Holmes junior und seine Freunde!


Hilft mit, Hinweise zu entschlüsseln und dem sonderbaren Geheimnis auf den Grund zu gehen!


Altersempfehlung:

etwa ab 2. Klasse

Die Schrift ist groß und die Sätze kurz und leicht verständlich.

Innerhalb der Geschichte gibt es verschiedene Rätsel, die im weiteren Verlauf aufgelöst werden.


Illustrationen:

Zahlreiche farbenfrohen Illustrationen ergänzen das Abenteuer.

In den ganzseitigen Illustrationen verstecken sich meist Hinweise, die zur Lösung des Falles beitragen. Genaues Hinsehen zahlt sich aus!

Die Gestaltung von Sherlock junior, seinem besten Freund Doc Watson und seinem tierischen Assistenten Strolch ist ganz zauberhaft gelungen. Vor allem die Mimik lässt sie lebendig und sehr sympathisch wirken.

Vielfältig und authentisch gezeichnet sind auch die anderen Freunde des Nachwuchsdetektivs. Zum Glück haben die Zwillinge Amelie und Emilie unterschiedliche Frisuren, sonst würde man sie ständig verwechseln ;-)


Mein Eindruck:

Das Büchlein ist übersichtlich und gut strukturiert.

Zuallererst werden die wichtigsten Charaktere in Bild und Steckbrief kurz vorgestellt. Auch ohne Vorkenntnisse kommt man demnach gut zurecht.

Bei Sherlock handelt es sich tatsächlich um den Sohn des berühmten Meisterdetektivs.

Der Kinderkrimi ist in sieben kurze Kapitel unterteilt, in denen es acht Rätsel zu lösen gilt. Die Handlung ist einfach, aber interessant gehalten. Das Ganze gleicht einer Schnitzeljagd, bei der ein Hinweis zum nächsten führt.

Neben dem Erfolgserlebnis selbständig zu lesen, gilt es, die verschiedenen Rätsel zu lösen. Sie sind sehr abwechslungsreich und fordern unter anderem sprachlich und logisch heraus.

Genaues Beobachten der Illustrationen zahlt sich übrigens auch aus. Wenn man nicht weiterkommt, ist das kein Problem, denn die Lösung ergibt sich aus dem Fließtext.

Dies sorgt für Abwechslung und gezielte Verschnaufpausen beim Lesen.

Das Abenteuer enthält alles, was man von einem Kinderkrimi erwartet und wird kurzweilig und unterhaltsam erzählt. Es ist weniger Grusel als erhofft und eher eine lustige Schnitzeljagd. Auch ist die Auflösung des Spuks unspektakulär, führt aber zu einem runden Abschluss.

4 von 5 bleiche Knochen und eine Leseempfehlung!


Fazit:

Dank großer Schrift, kurzer Kapitel und einfacher Dialoge gut geeignet für Lesende etwa in der 2. Klasse.

Mit sympathischen Charakteren, Rätseln zum Mitkombinieren und vielen farbenfrohen Illustrationen.


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Rezensiertes Buch: "Ein Fall für Sherlock - Vorsicht, Skelett!" aus dem Jahr 2023

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.02.2024
Furzipups und der gruselige Schnarch-Schreck (Bd. 4)
Lüftner, Kai

Furzipups und der gruselige Schnarch-Schreck (Bd. 4)


ausgezeichnet

Herrlich lustiges und ein wenig gruseliges Abenteuer. Vervollständigt durch witzige Geräusche und regenbogenbunte Illustrationen.


Inhalt:

Nachts herrscht eine wunderschöne Stille im Drachental. In weiter Ferne zirpt eine Grille. Friedlich schlummert der kleine Knatterdrache Furzipups.

Plötzlich jedoch ist er hellwach!

Dort knirscht und knackt es. Hier raschelt es.

So kann er nicht schlafen!

Im Dunkeln sieht die Welt ganz anders aus. So unheimlich!

Woher kommen nur diese Geräusche?

Mutig und mit einem Licht gewappnet zieht der kleine Drache los …

Mit fluoreszierendem Schnarch-Button zum Mitschnarchen und Mitpupsen.


Altersempfehlung:

etwa ab 3 Jahre


Illustrationen:

Einen kleinen Vorgeschmack auf das zauberhafte Spiel mit Licht und Schatten und traumhafte Farbverläufe bieten bereits das Cover sowie der Buchvorsatz.

Regenbogenbunte, mit viel Liebe zum Detail und in knalligen Farben gestaltete Illustrationen ergänzen das nächtliche Abenteuer perfekt.

Funkelnder Sternenhimmel und ein winziges, leuchtendes Kerzchen in Furzipups' Pfote bilden einen tollen Kontrast zur tiefschwarzen Nacht.

Die Stimmung wird wunderbar eingefangen und ist gar nicht so gruselig.


Meine Meinung:

Dies ist das vierte Abenteuer des Drachen, kann aber ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Nach PUPS und HICKS und RÜLPS dreht sich nun alles um Schnarch ... Kinderhumor vom Feinsten!

Wir haben einige Soundbücher im Regal stehen, aber dieses ist eines der ungewöhnlichsten und witzigsten.

Statt Melodien oder Alltagsgeräuschen stehen hier SCHNARCH! und GÄHN! und PUPS! im Fokus. Wann man auf den beiliegenden Button drückt, schreibt die Geschichte nicht vor. Nach Lust und Laune ist dies den kleinen Lesenden selbst überlassen.

Einige der verschiedenen Hicks-, Rülps- und Pups-Geräusche sind überraschend lang und allesamt in einer angenehmen Lautstärke. Bei so manchem Geräusch darf erst einmal gerätselt werden ... Was ist das???

Auf der Rückseite des Hicks-Buttons befinden sich Lautsprecher und Batteriefach mit Knopfzellen zum Wechseln. Einen An/Aus-Schalter gibt es nicht.

Praktischerweise wird der Button nach dem Lesen wieder "im" Buch verstaut. Vorausgesetzt er wurde nicht zuvor von kleinen Zuhörenden stibitzt ;-)

Da es ein nächtliches Abenteuer ist, leuchten der Button und einige Details auf dem Buchcover im Dunkeln. Ein tolles Highlight.

Neben den lustigen Geräuschen und den wunderschönen Illustrationen gefallen aber auch die Reime und die Geschichte.

Vor lauter Lobgesang Technik soll dies hier natürlich nicht zu kurz kommen :-D

Das nächtliche Abenteuer von Knatterdrache Furzipups wird mit Herz und Humor und in eingängigen Reimen erzählt.

Der kleine Drache streift mutig auf der Suche nach der Ursache des Geräusches durch das Tal. Huhn Hicksi (liebenswert verpeilt und ungewollt lustig) schließt sich ihm an und später kommt Mammut Rüdiger hinzu. Zu dritt wächst der Mut um ein Vielfaches!

Ob tatsächlich ein Monster im Drachental sein Unwesen treibt, wird selbstverständlich nicht verraten.

Lesende dürfen sich auf ein witziges, interaktives Mut-mach-Abenteuer freuen mit einer kleinen Portion (kindgerechtem) Grusel. Das Mitmachkonzept ist gelungen und funktioniert auch bei wiederholtem Lesen (selbst wenn der Überraschungseffekt dann weg ist) sehr gut.

Wir geben eine Vorlese-, Drück- und Hör-Empfehlung für dieses unterhaltsame, nächtliche Abenteuer, welches bei Jung und Alt gleichermaßen für viel Begeisterung gesorgt hat.

"Fürchtet das Dunkel nicht!
Die Nacht ist ganz so wie der Tag -
nur ohne Licht!"
(Zitat)


Fazit:

Ein außergewöhnliches Kinderbuch mit viel Humor, schräg-charmanten Charakteren und liebevoll gestalteten Illustrationen.

Der fluoreszierende Schnarch-/Pups-Button ist DAS Highlight und sorgt für Unterhaltung bei Groß und Klein.


...

Rezensiertes Buch: „Furzipups und der gruselige Schnarch-Schreck" aus dem Jahr 2023

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.02.2024
Fritzi Frühaufsteher
Mawil

Fritzi Frühaufsteher


ausgezeichnet

Herrlich unterhaltsam und so wahr! Eltern und Kinder fühlen sich gleichermaßen angesprochen!

Inhalt:

Sobald Fritzi die Augen aufschlägt, ist er hellwach!

Die Uhr zeigt erst halb vier? Egal!

Fritzi will los! In die Kita! Was erleben!

Seine Eltern jedoch sind unfassbare Schlafmützen.

Um ein paar Minuten länger im Bett bleiben zu können, ist ihnen jedes Mittel Recht:

herumtragen, singen, kuscheln, vorlesen, Schafe zählen ... Sogar mit heißer Milch mit Honig versuchen sie es.

Aber nicht mit Fritzi Frühaufsteher!


Altersempfehlung:

ab 3 Jahre


Mein Eindruck:

Bei Nachteulen und Frühaufstehern prallen Welten aufeinander. An diesem Büchlein werden Eltern und Kinder gleichermaßen ihre Freunde haben, denn Fritzi Frühaufsteher verkörpert alles, was ein quirliges und neugieriges Kerlchen ausmacht. Er möchte nichts verpassen, weshalb der Ausgang der Geschichte umso unterhaltsamer ist.

Mitleid und gleichzeitig Verständnis empfindet man sowohl für Fritzi als auch für die übermüdeten Eltern. Es ist eine alltägliche Situation, die in jeder Familie bestimmt schon vorgekommen ist, hier jedoch bis zum Äußersten gesponnen wird.

Mit einer großen Portion Humor schildert Mawil in einprägsamen Reimen und eindrucksvollen Bildern den herrlich schrägen Konflikt und die amüsanten Versuche jeder Partei, zu ihrem Willen zu kommen.

Die Eltern haben keine Chance, schlafen sogar im Stehen ein.

Energiebündel Fritzi macht es vor: Lasst euch ja nicht einlullen! Bleibt wach! Dabei ist er durchgehend sympathisch und ein liebenswerter Quälgeist ... Ein Schelm, der nicht sofort an den eigenen Nachwuchs denkt.

Zuckersüß, wir der kleine Fritzi letztendlich alles alleine macht, um endlich (um halb vier morgens!) in die Kita zu kommen: Frühstück, Anziehen, Zähne putzen ... Zu dumm, dass er nicht an die Klinke heranreicht ;-)

Noch süßer und herrlich lustig anzusehen, wie sich exakt diese Bildfolge später wiederholt und er (nachdem endlich der Wecker geklingelt hat) den schlaftrunkenen Vater für die Arbeit "herrichtet" :-D

Wer sich selbst nicht allzu ernst nimmt, wird seine Freunde an dem Büchlein haben. Das überraschende Ende bringt Groß und Klein zum Lachen.

Eine Leseempfehlung für alle Kinder, denen immer neue Gründe einfallen, warum sie nicht (mehr) müde sind und die Welt entdecken wollen! Aber auch für geplagte Eltern, die erkennen, dass der eigene Nachwuchs gar nicht so schlimm ist ;-)


Fazit:

Eine herrlich lustige und gleichzeitig sehr alltägliche Geschichte!

Perfekt für kleine Frühaufsteher und große Langschläfer!


...

Rezensiertes Buch: "Fritzi Frühaufsteher" aus dem Jahr 2023

Bewertung vom 14.02.2024
Spirou in Berlin / Spirou + Fantasio Spezial Bd.31
Flix

Spirou in Berlin / Spirou + Fantasio Spezial Bd.31


sehr gut

Ein temporeiches und gefährliches Abenteuer im Ostberlin der 1980er Jahre.


Inhalt:

Der Erfinder und Wissenschaftler Graf Rummelsdorf schlägt eine Einladung zu einem Pilzkongress in Ostberlin aus und verschwindet kurz darauf spurlos ...

Die Freunde Spirou und Fantasio setzen alles daran, ihn zu retten ... selbst wenn - im Spätsommer 1989 - diese Mission sich als Himmelfahrtskommando entpuppen und im Gefängnis enden könnte.

Mysteriöse Ereignisse, neue Freunde und alte Bekannte warten hinter dem eisernen Vorhang ...


Text und Zeichnungen von Flix.
Farben von Marvin Clifford mit Ralf Marczinczik.


Mein Eindruck:

Als erster deutscher Zeichner adaptiert Flix den frankobelgischen Comicklassiker und versetzt die Figuren in das Ostberlin kurz vor dem Mauerfall.

Die politische Situation ist auf dem Siedepunkt, Spitzel und Misstrauen überall. Alleine die Grundstimmung sorgt von Beginn an für Tempo und Nervenkitzel und wird durch entsprechende Farbgebung unterstützt.

Das Abenteuer in Ostdeutschland wird rasant und - trotz aller Brisanz - mit viel Humor erzählt.

Plötzlich ist der ehemalige Hotelpage Spirou auf sich allein gestellt und muss nach der Entführung des rasenden Reporters Fantasio gleich zwei Freunde retten.

Das Bilderbuchidyll (in fröhlichen Farben) täuscht und die Schattenseiten (tatsächlich in dunkleren, tristen Farbtönen) werden immer deutlicher.

Durchgehend die Frage "Wem kann man trauen?" im Hinterkopf, gefällt es mir sehr, dass bei all den männlichen Charakteren auch eine weibliche Hauptfigur hinzukommt.

Momo ist tough und mutig, bereit für Veränderungen zu kämpfen und Opfer in Kauf zu nehmen.

"Wenn Clowns regieren, muss man mit Zirkus rechnen."
(vgl. S. 34)

Immer mittendrin ist auch das putzige Eichhörnchen Pips. Ein verfressenes, quirliges Kerlchen, das jedem die Show stiehlt. Unterstützung bekommt es von einer Horde Affen ... verrückter geht's kaum.

Bei all dem Trubel und der intensiven Bilder gerät die eigentliche Storyline manchmal ein wenig in den Hintergrund. Keine Zeit für eine Verschnaufpause.

Klischees und Sozialkritik, Running Gags sowie Anspielungen und kleine Easter Eggs (hier muss man oft zweimal hinsehen) sorgen für ein abwechslungsreiches Lesevergnügen sowohl in Bildern als auch sprachlich.

Die Szenerie wird auch durch die besondere Anordnung der Panels zum Hingucker. Noch nie war das Schließen von Aufzugtüren derart spannend. Das Timing ist hier perfekt. Gleiches gilt für die Mimik.

Flix verleiht den bekannten Figuren einen eigenen Schliff. Typische Merkmale bleiben dabei erhalten und sind klar erkennbar.

Zum Fortgang der Rettungsmission sei nur so viel verraten: Es wird actionreich und gefährlich. Wem man Vertrauen schenkt, sollte gut bedacht werden.


Fazit:

Eine riskante und rasante Rettungsaktion!

Spannend gestaltet und trotz hohem Tempo ausgestattet mit Easter Eggs und Running Gags.


...

Rezensiertes Buch: "Spirou in Berlin" aus dem Jahr 2018

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.02.2024
Gaston: Aus dem Leben eines Chaoten (Hochwertige Jubiläumsedition 100 Jahre Franquin)
Franquin, André

Gaston: Aus dem Leben eines Chaoten (Hochwertige Jubiläumsedition 100 Jahre Franquin)


ausgezeichnet

Lesespaß für Jung und Alt: der sympathische wie tollpatschige Bürobote Gaston treibt ein ganzes Büro in den Wahnsinn.


Inhalt:

Gaston!

Plötzlich war er da.

Woher er kam und warum ...

Wer er war und was er hier tun sollte ...

Das wusste niemand in der Redaktion des Spirou-Magazins.

Der Tollpatsch wirbelt den Büroalltag gehörig durcheinander und selbst einfache Aufgaben vermasselt er: alphabetisch vorsortierte Karteikarten werden der Einfachheit halber zum Transport in einen großen Sack geworfen.

Vielleicht kann er mit automatisierten Schubladen punkten?


Hinweis des Verlags:

"Aus dem Leben eines Chaoten" wurde erstmals 1965 in Frankreich als einfaches Taschenbuch veröffentlicht.

Das Besondere an diesem Band: Es handelt sich zwar um bereits aus den Alben bekannte Comic-Strips, diese wurden aber von André Franquin für die kompakte Ausgabe ganz neu gezeichnet.

Franquin hat seinen Büroboten stilistisch zudem so angepasst, dass er sich von dem frühen Gaston deutlich unterscheidet.

Dieser Band erscheint in deutscher Erstveröffentlichung und neuer Übersetzung.

Hochwertige Jubiläumsedition: 100 Jahre Franquin.


Zum Autor:

André Franquin (1924-1997) ist neben Hergé (Tim & Struppi) und Morris (Lucky Luke) einer der berühmtesten Comic-Zeichner Belgiens.

Er setzte die Serie "Spirou und Fantasio" fort und schuf hierfür ganz eigene Charaktere, beispielsweise das Marsupilami. Später folgte der tollpatschige, aber liebenswerte Bürobote Gaston.

Franquins Arbeiten zählen zu den wichtigsten und stilprägenden Werken frankobelgischer Comics.


Mein Eindruck:

Das gebundene Buch ist zusätzlich mit einem Schutzumschlag versehen, um der Vermarktung "Hochwertige Jubiläumsedition" gerecht zu werden.

Mini-Steckbriefe über die Vita von Franquin und Jidéhem mit einer gelungen Portion Humor zieren bereits den Schutzumschlag. Im Buch finden sich als Blick hinter die Kulissen Hinweise zur Entstehung, einleitende Worte der Redaktion des Spirou-Magazins uvm.

Das turbulente Büroleben wird in kurzen Episoden, die teilweise aufeinander aufbauen oder Bezug nehmen, erzählt.

Dank lebendigem Strich wirken die Figuren dynamisch und das Setting trotz schwarz-weißer Tuschezeichnung detailliert und authentisch.

Gaston ist ein ungewöhnlicher Charakter. Zwar ist er ein Tollpatsch und oft begriffsstutzig, versteht vieles falsch und richtet Chaos an, jedoch ist er - wenn es darum geht, Unsinn auszuhecken - außerordentlich erfinderisch und pfiffig.

Nicht auszudenken, welche Auswirkungen es hätte, würde er all diesen Enthusiasmus und seine Energie in seine Arbeit stecken ... auch wenn niemand genau weiß, worin Gastons Aufgaben eigentlich bestehen.

Er ist ein herzensguter Kerl, dem man nie lange böse sein kann. Auch wenn er seinen Büronachbarn Fantasio immer auf's Neue zur Weißglut treibt.

Mal ist es Schusseligkeit (Öl zum Schmieren der Scharniere von Schubladen, Türen usw. wird verwechselt mit Sekundenkleber) und mal sind es pures Vergnügen und Schadenfreude (Scherzartikel & Co.).

Zudem ist Gaston durchgehend mit Basteleien und Erfindungen beschäftigt, die der Optimierung dienen, jedoch meist durch unglückliche Verkettung in das Gegenteil umschlagen.

Ein großartiges Vergnügen für Außenstehende und eine Geduldsprobe für Fantasio.

Herrlich unterhaltsam und überdreht!

Fantasio fasst es selbst am besten zusammen:
"Dieses Büro ist das reinste Kuriositätenkabinett."
(vgl. S. 82)


Fazit:

Comic-Spaß für Jung und Alt!

Absurd komische Kurzgeschichten, die mit viel Humor die Missgeschicke und den Schabernack eines liebenswert tollpatschigen Büroboten zeigen.


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Rezensierte Ausgabe: "Gaston: Aus dem Leben eines Chaoten" (Hochwertige Jubiläumsedition 100 Jahre Franquin) aus dem Jahr 2024

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