BenutzerTop-Rezensenten Übersicht
Bewertungen
Insgesamt 148 BewertungenBewertung vom 15.12.2022 | ||
Fang jetzt bloß nicht an zu lieben Gaslighting mit rosa Cover |
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Bewertung vom 03.12.2022 | ||
Wer ein geisteswissenschaftliches Studium absolviert hat, kennt das „Ich“ als Zentrum des Denkens. Mir begegnete es bewusst zum 1. Mal in den Einführungsvorlesungen meines Soziologiestudiums; vertieft in den anschließenden kultur- und literaturwissenschaftlichen Inhalten. Der Höhepunkt war eine meiner liebsten Vorlesungen über die englischen Romantiker und die diskursive Konstruktion von Identität. Doch das, was die frühen Romantiker ab dem Ende der 1790er Jahre in Jena revolutionär entwickelten, betrifft alle Menschen (Nicht-Ichs) – egal ob sie von dieser Gruppe an Dichter*innen und Denker*innen gehört haben oder nicht. 0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 24.11.2022 | ||
Die neuseeländische Autorin Katherine Mansfield gilt als eine der Begründer:innen und Meisterin der modernen Short Stories. In dieser Ausgabe der Manesse Bibliothek wird eine Auswahl von 27 Kurzgeschichten präsentiert. Wie immer bestechen die kleinen Büchlein durch ihre kunstvolle Gestaltung: hochwertige Materialien, ein eindrucksvolles Cover und – wie auch bereits bei Auszügen aus Katherine Mansfields Tagebüchern – sind die Innenseiten des Hardcovers mit Schriftstücken Mansfields geschmückt. Eine absolute Augenweide. Bei den Stories erging es mir wie bei den meisten Kurzgeschichtensammlungen: manche begeisterten mich, andere konnten mich gar nicht erreichen. Beeindruckt hat mich die Vielfalt der Figuren, der Situationen, der Themen, die Mansfield in ihren Stories erarbeitet hat. Wie sie vom ersten Satz an völlig in die abgebildete Realität eintaucht und die Protagonist:innen der einzelnen Erzählungen trotz des kurzen Moments, den man als Leser:in mit ihnen verbringt, wie komplett abgerundete Charaktere wirken, die Mansfield mit großem sprachlichen Geschick präsentiert. Auch ziemlich interessant fand ich den Aspekt, dass Mansfield häufig – aber nicht ausschließlich – sehr banale alltägliche Szenen für ihre Kurzgeschichten auswählte, obwohl ihr eigenen Leben alles andere als alltäglich war, weder für die damalige noch für die heutig Zeit. Kaum auszumalen, was sich noch alles hätte literarisch erschaffen können, wäre sie nicht 1923 im Alter von gerade einmal 34 Jahren verstorben. |
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Bewertung vom 18.11.2022 | ||
So federleicht wie meine Träume Ein richtig toller Jugendroman, ein Must-Read für Ballett- und Musicalfans und eines meiner Jahreshighlights! Alinas Lebenstraum ist geplatzt: seit sie klein ist, tanzt sie Ballett. Die Profikarriere vor Augen verbrachte sie ihre ganze Zeit beim Training. Nach einem Sturz ist klar, dass sie nie wieder so tanzen kann wie zuvor. Eine Mitschülerin überredet sie, am Schulmusical teilzunehmen, wo Alina unerwartet wieder auflebt. Sie muss sich selbst neu kennenlernen und einen Weg finden mit ihrer Trauer um den Verlust des Lebens, für das sie so hart gearbeitet hat, umzugehen. Hinzu kommt der Konflikt mit ihrer jüngeren Schwester, durch den ihr die Schattenseiten des Balletts bewusst werden. Alina hat japanische Wurzeln, ihre beste Freundin beim Ballett, Colleen, ist schwarz. Beide versuchten – ihrem Traum zuliebe – zu verdrängen, dass sie – wie viele andere nicht weiße Tänzer:innen Diskriminierung erfahren. Die Thematik ist da und wichtig, dominiert aber die Geschichte nicht. Denn im Zentrum stehen Alina und ihre Freund:innen: das Ensemble ist so divers auf eine natürliche Art und Weise, wie es an einer typischen amerikanischen High School der Fall sein könnte. Die Jugendlichen wirken ihrem Alter entsprechend und führen keine hochphilosophischen Dialoge wie in manch anderem Young Adult Roman. Das fand ich sehr erfrischend und authentisch. Die Bande zwischen den Figuren entwickeln sich langsam: es geht um Freundschaft, erste Liebe aber auch die Beziehung zweier entfremdeter Schwestern. Alinas Entwicklung ist keine leichte; nicht immer wirkt sie dadurch nahbar, aber ihr Lernprozess und die Art, sich selbst, ihre Gefühle und ihr Verhalten zu reflektieren, werden von Autorin Mariko Turk einfühlsam und realistisch dargestellt. „So federleicht wie meine Träume“ ist zart und kraftvoll zugleich, wie eine Balletttänzerin, die anmutig und elegant über die Bühne schwebt, den Zuschauer:innen verborgen getragen von der Muskelkraft einer Hochleistungssportlerin. |
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Bewertung vom 18.11.2022 | ||
QUEEN ELIZABETH II.: Ihr Leben in Bildern, 1926-2022 Ein schöner Bildband, der einen interessanten roten Faden präsentiert, aber dennoch ein wenig hinter meinen Erwartungen zurückblieb. Da es sich um ein von der BBC in Auftrag gegebenes Buch handelt, spielt die British Broadcasting Corporation auch eine größere Rolle: sie wurde gegründet 1922, vier Jahre bevor Elizabeth II. geboren wurde. Der rote Faden durch den Bildband sind daher Ereignisse im Leben der Queen, die auch durch die BBC geprägt waren. Das ist vor allem in der ersten Hälfte ihres Lebens sehr spannend: Radioübertragungen – zuerst durch ihren Vater, der ja bekanntlich erst König wurde, nachdem sein Bruder abgedankt hatte; dann aber auch durch die noch sehr junge Prinzessin selbst. Fotografen bei ihrer Hochzeit, Fernsehübertragungen bei ihrer Krönung – heute eine Selbstverständlichkeit, damals ein absolutes Novum, nicht nur im Zusammenhang mit dem Königshaus. Ein wenig verpasst es daher aber der Autor diesen Trend mit ins 21. Jahrhundert zu nehmen. Ähnlich wie die Königsfamilie sich selbst neu erfinden muss, um weiterhin relevant zu bleiben – vor allem in Zeiten in denen die Monarchie grundsätzlich in Frage gestellt wird –, muss dies sicher auch die BBC. Das zu reflektieren hätte dem Bildband, gerade bei dem roten Faden der Medien und Kommunikation, gutgetan. Auch wird völlig unkritisch auf das Leben der Queen geblickt; selbst größere Krisen, die es gab und gibt, spielen keine Rolle. 2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 14.11.2022 | ||
Wissenschaft auf Wish bestellt! Linguistin Valerie soll in die Arktis reisen: Klimaforscher Wyatt hat dort ein Mädchen im Eis gefunden, das eine unbekannte Sprache spricht. Der Ansatz, dass ein Kind in einen Eisblock gefroren gefunden wird, ist zwar nicht sehr realistisch, aber spannend. Leider konnte die Autorin aus ihrer eigentlich genialen Idee nichts machen. |
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Bewertung vom 07.11.2022 | ||
Sehr hochwertig gestaltet beschäftigt sich dieses Buch mit Büchern, in denen gereist wird. Aber man sollte nicht fälschlicherweise eine Art Reiseführer erwarten, denn auch wenn auf dem Cover von „abenteuerlichen Reisen“ die Rede ist, so ist die Herangehensweise der Essays, die die einzelnen Bücher vorstellen, eher eine literaturwissenschaftliche. Je nachdem wie stark die interpretatorische Ebene dabei ins Metaphorische geht, kann das für Leser:innen eventuell befremdlich sein (so hatte ich zumindest den Eindruck von der Leserunde). Mir persönlich hat das gefallen und ich hatte auch nicht mit einem Reiseführer gerechnet (obwohl ich doch zugeben muss, warum die Vermarktung des Buches dahingehend irreführend sein könnte). Natürlich wird bei dem Umfang hier und da quergelesen, einige Essays fand ich interessanter als andere. Ein kleiner Kritikpunkt ist, dass die erste der vier Zeitepochen extrem weit gefasst ist im Vergleich zu den anderen; da ging definitiv das ein oder andere Buch unter. Zudem hätte ich mir ein bisschen mehr Diversität gewünscht: der Anteil der Autorinnen ist – auch in der Postmoderne und Gegenwart – deutlich geringer im Vergleich zu den männlichen Kollegen. (Im Klappentext wird beispielsweise Jane Austen erwähnt, im Buch selbst taucht dann aber keines ihrer Werke auf.) Auf jeden Fall ist das Buch super hochwertig, eine tolle Haptik, die Illustrationen sind wirklich sehr passend gewählt und versprechen eine schöne Schmökerzeit. |
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Bewertung vom 07.11.2022 | ||
Miss Bridgerton und der geheimnisvolle Verführer / Rokesby Bd.3 Wieder ein sehr unterhaltsamer Roman von Julia Quinn! Durch das meist gleichbleibende Setting der Schiffskabine zeigt die Autorin, wie super sie Dialoge schreiben kann – Andrew und Poppys „Wortgefechte“ wirken sehr dynamisch, die beiden Figuren toll gezeichnet. Das Knistern zwischen den beiden kann man wirklich gut spüren. Die große Entführung, also die zweite, die in Portugal, hätte ich nicht unbedingt gebraucht, aber ich bin mir sicher, dass viele andere Leser:innen auch das sehr unterhaltsam finden werden. Ein bisschen schade war, dass der Roman relativ abrupt endete, zwar mit dem für Julia Quinn üblichen Epilog, aber nach der dramatischen Entführung und Rettungsaktion hätte ich gerne noch etwas mehr Zeit mit Andrew und Poppy und den restlichen Bridgertons und Rokesbys in Kent verbracht. Aber dennoch einer der Quinn-Romane, die ich eher weit oben einordnen würde. |
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Bewertung vom 02.11.2022 | ||
Mit „Heumahd“ erfindet Autorin Susanne Betz eine Geschichte für das „Mädchen mit weißem Kopftuch“ von Wilhelm Leibl, zu sehen in der Bayerischen Staatsgemäldesammlung. Mit 23 verwittet ist Vroni erleichtert, nicht mehr den Misshandlungen des Bauers ausgesetzt zu sein. Sie beginnt ihr neues Leben als Hofherrin des kleinen Bergbauernhofs. Stur geht sie ihren Weg und arbeitet hart. Neben Magd und Knecht gibt es auch noch den Onkel des Bauern und Rosl, ein Kind aus dessen erster Ehe. Vroni ist abhängig vom Wetter, muss Grenzen akzeptieren, die ihr Körper ihr aufzeigt, und ist unter ständiger Beobachtung des Dorfes: nicht mehr heiraten wollen, in dem jungen Alter, sorgt für Unruhe. |
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Bewertung vom 01.11.2022 | ||
Ein Jahreshighlight! |
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