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Benutzername: 
PMelittaM
Wohnort: 
Köln

Bewertungen

Insgesamt 427 Bewertungen
Bewertung vom 14.02.2024
Buffy The Vampire Slayer, Staffel 9, Band 4 (eBook, PDF)
Whedon, Joss; Chambliss, Andrew

Buffy The Vampire Slayer, Staffel 9, Band 4 (eBook, PDF)


ausgezeichnet

Mitten aus einem Kampf mit einer sehr starken Zompirin, wird Buffy unfreiwillig herausteleportiert – von Illyria, die sie um Hilfe bittet.

Dawn ist krank, und fällt schließlich in eine Art Koma, im Krankenhaus ist man ratlos.

Nach Wolfram und Hart nun auch noch Illyria, wer wird wohl noch vom Angelensemble auftauchen? Billy, der Jungjäger aus dem letzten Band wohnt nun bei Buffy und geht mit ihr auf die Jagd nach den Zompiren, dass sie plötzlich aus dem Kampf verschwindet, bringt ihn in große Gefahr. Eine Überraschung haben dagegen die Mitbewohnerin Buffys und die zurückkehrende Willow auf Lager. Man sieht, es bleibt spannend und ist nie vorhersehbar.

Neben der Covergalerie gibt es dieses Mal auch Sketchbookauszüge – gefällt mir!

Auch Band 4 der neunten Staffel hat mich komplett überzeugt.

Bewertung vom 12.02.2024
Monster / Oliver von Bodenstein Bd.11
Neuhaus, Nele

Monster / Oliver von Bodenstein Bd.11


sehr gut

Ein sechzehnjähriges Mädchen wird tot aufgefunden, an ihr finden sich mehrere verschiedene DNA-Spuren, auch die eines abgelehnten Asylbewerbers. Da dieser nicht gefunden werden kann, gibt Oliver von Bodenstein eine Suchmeldung heraus, und tritt, obwohl der Mann zunächst nur als Zeuge gesucht wird, eine Lawine los – man hätte es ahnen können.

Nicht ahnen konnte man, dass man zusätzlich in ein Wespennest gestochen hat, das letztlich das Team ganz persönlich trifft.

Der elfte Band der Reihe nimmt wieder einmal ein aktuelles Thema auf, doch dabei bleibt es nicht, obwohl zum Teil doch, aber es sind vor allem juristische Problematiken, die letztlich im Mittelpunkt stehen, was auch recht früh schon inhaltlich thematisiert wird, auch wenn man zu diesem Zeitpunkt noch nicht mit den kompletten Auswirkungen rechnen kann. Dennoch, einiges kann man als Leser:in ahnen, wenn auch wohl nicht die ganze Brisanz. Die Autorin schaut dabei in gesellschaftliche Abgründe, ich persönlich hätte mir ein deutlicheres Statement gewünscht. So hatte ich, wie bereits im siebten Band, in dem es u. a. um Transplantationen ging, stellenweise ein ungutes Gefühl.

Da ich selbst Mutter bin, ging mir die Trauer, die Gedanken und Gefühle der Familie des toten Mädchens besonders nahe. Hier ist es der Autorin gut gelungen, mich emotional zu packen. Sehr gut nachvollziehen kann ich auch die Empfindungen des Teams um Oliver von Bodenstein und Pia Sander, nachdem es eine schockierende Entdeckung machen muss.

Die Geschichte nimmt einen Verlauf, den ich so nicht erwartet hatte, im Grunde splittet sie sich auf. Ein Teil erhält letztlich eine in meinen Augen recht banale Auflösung, die mich ein bisschen enttäuscht hat, auch wenn sie nicht unlogisch ist, während ein anderer Teil für mich etwas zu langgezogen wird.

Der elfte Band der Reihe ist in meinen Augen nicht der beste, hat mir aber dennoch spannende Lesestunden beschert. Die Thematik ist aktuell, der Verlauf der Geschichte zum Teil vorhersehbar, zum Teil aber auch unerwartet. Ich vergebe 4 Sterne und eine Leseempfehlung für Krimifreunde.

Bewertung vom 11.02.2024
Buffy The Vampire Slayer, Staffel 9, Band 3 (eBook, PDF)
Chambliss, Andrew

Buffy The Vampire Slayer, Staffel 9, Band 3 (eBook, PDF)


ausgezeichnet

Kennedy bietet Buffy einen Job an, sie hat eine Firma gegründet, die Bodyguards stellt. Doch ob das der richtige Job für Buffy ist?

In einer zweiten Geschichte lernen wir Billy, den Vampirjäger kennen, der zunächst so gar nicht in das Bild eines Vampirjägers passt, aber mit Mut und Willen punktet.

Dieser Band hat mich überrascht, denn ein Feind aus der Angel-Serie taucht auf, Wolfram und Hart, und mischt sich direkt gewaltig in Buffys ersten Bodyguard-Job ein. Mir hat das richtig Spaß gemacht und ich bin jetzt noch mehr gespannt, was uns in den weiteren Bänden erwarten wird.

Natürlich gibt es auch in diesem Band wieder eine sehenswerte Covergalerie.

Band 3 der neunten Staffel hat mir sehr gut gefallen.

Bewertung vom 08.02.2024
Ein ko(s)mischer Auftrag (eBook, ePUB)
von Wantoch, Patrick

Ein ko(s)mischer Auftrag (eBook, ePUB)


sehr gut

Eigentlich will der Privatdetektiv Thomas Lohbeck sich gerade umbringen, doch dann erhält er einen Auftrag, dem er sich nicht verweigern kann. Dafür sorgt schon der sprechende Teddybär, der vor ihm steht.

Patrick von Wantoch hat sich offenbar dem skurrilen und abgefahrenen Genremix verschrieben. Ich weiß gar nicht, in welche Kategorie ich diesen Roman einsortieren sollte. Ein bisschen Crime noir, ein bisschen Fantasy, ein bisschen Horror und ein gut Teil Science-Fiction ergibt jedenfalls einen Roman, auf den man sich einlassen muss, damit er einen gut unterhalten kann, und das ist nicht immer einfach, vor allem, wenn er hin und wieder ziemlich derbe wird. Kennt jemand den Film „Ted“? An ihn musste ich bei Bo Bär, dem Teddy-Protagonisten direkt denken. Ähnlichkeiten gibt es einige. Apropos Film: Der Roman bietet einige popkulturelle Anspielungen, nicht nur aus dem Film-, sondern auch aus dem Serien- und Musikbereich. So ist Bo ein großer Fan des „King of Pop“, Thomas dafür einer des „King of Rock 'n' Roll“.

Nicht nur Bo ist ein sehr skurriler Charakter, neben Thomas, der noch am normalsten ist, schließt sich dem Team noch der „Infomann“ Werner, der sich als Prepper einen Bunker unter einer Bibliothek eingerichtet hat, und der „Waffenmann“ Harald, der ein früherer Polizeikollege Thomas' ist, und wirklich alles beschaffen kann, an. Der ko(s)mische Auftrag des Teams ist übrigens nichts anderes als die Rettung der Welt, wie sie vom tatsächlichen Auftraggeber nach einer Reise mit einem Raumschiff ans andere Ende des Universums erfahren. Und auch dort, wird es ziemlich skurril.

Ob die Rettung der Welt gelingt, verrate ich hier natürlich nicht. Es gibt auf jeden Fall ein passendes Ende, und bis dahin geht es sehr actionreich und teilweise recht blutig zu. Und es wird nebenbei eine der bekanntesten Fragen der Welt beantwortet.

„Ein ko(s)mischer Auftrag“ ist ein ziemlich abgefahrener Genremix, dessen Titel perfekt passt. Mich hat der Roman gut unterhalten, mit seinem skurrilen Geschehen und ebensolchen Charakteren. Gut haben mir auch die vielen popkulturellen Referenzen gefallen. Ich werde sicher weitere Romane des Autors lesen, einer liegt bereits auf meinem Reader.

Bewertung vom 06.02.2024
Ohrenzeugen / Kommissare Lisa Luft und Heiko Wüst Bd.1
Streng, Wildis

Ohrenzeugen / Kommissare Lisa Luft und Heiko Wüst Bd.1


schlecht

Der Hohenloher Bauer und Kaninchenzüchter Rudolf Weidner wird im Angesicht seiner viel prämierten Tiere mit einer Axt erschlagen. Kommissar Heiko Wüst ermittelt mit seiner Kollegin Lisa Luft.

Der Kriminalroman spielt in Crailsheim, und da ich nicht weit davon aufgewachsen bin, hatte er mich vor einigen Jahren interessiert, nun habe ich ihn endlich gelesen. Heimatgefühle haben sich dabei leider nur bedingt eingestellt, lediglich der Dialekt, in dem die viele der Dialoge geschrieben sind, hat bei mir angeschlagen. Der könnte allerdings auf jene abschreckend wirken, die ihn nicht kennen, aber ich denke, der Roman lässt sich dennoch verstehen. Auch, weil Lisa Luft erst kürzlich von jenseits der Main-Linie zugezogen ist, und auch nichts versteht, so dass Heiko öfter mal für sie übersetzen muss. Das wirkt leider von Anfang an fragwürdig, denn sprachlich so schlecht kann man gar nicht aufgestellt sein, wie Lisa, die immerhin schon ein paar Monate mit den Leuten dort zu tun hat, und trotzdem wirklich gar nichts versteht. Das mag am Anfang vielleicht noch witzig sein, wird im Laufe des Romans aber immer nervtötender.

Aber, was soll's. Viel nervtötender ist es, dass man von Krimi hier kaum sprechen kann. Klar, es gibt einen Fall, und der wird am Ende auch aufgelöst, spielt aber im Grunde eher eine Nebenrolle. Im Mittelpunkt der Geschichte stehen die „Gefühle“, die Heiko für Lisa hat, und fast noch mehr im Zentrum stehen seine Vorurteile, die er gegenüber Frauen hat, die sind nämlich oft zickig, und haben komische Vorlieben. Aber auch über Lisas Gedanken musste ich oft den Kopf schütteln. Beide finden den jeweils anderen ständig „putzig“ und „süß“, manches soll vielleicht auch witzig sein, kam bei mir aber nicht so an. Zwischendurch musste ich mal schauen, aus welchem Jahr der Roman stammt, 2011, kaum zu glauben.

Leider habe ich mich immer mehr über diesen Roman geärgert. Warum ich ihn trotzdem zu Ende gelesen habe, weiß ich nicht so genau, wegen Hohenlohe wahrscheinlich. Immerhin ist die Auflösung einigermaßen okay.

Der Roman ist der erste Band einer Reihe, für mich wird er der letzte gewesen sein. Ich habe leider keine Freude an ihm gehabt, allenfalls der Hohenloher Dialekt, der in manchen Dialogen zum Ausdruck kam, hat mich ein bisschen in Erinnerungen schwelgen lassen. Ansonsten kann ich „Ohrenzeugen“ leider gar nicht empfehlen.

Bewertung vom 05.02.2024
Transatlantik / Kommissar Gereon Rath Bd.9
Kutscher, Volker

Transatlantik / Kommissar Gereon Rath Bd.9


sehr gut

Berlin 1937: In einer Garage wird die Leiche des SS-Mannes Klaus von Rekowski gefunden. Andreas Lange, der Gereon Raths Platz bei der Mordkommission übernommen hat, ermittelt. Der Tote war durch Auspuffgase erstickt, Suizid wird schnell ausgeschlossen.

Charlie Rath lebt nun als Witwe, arbeitet weiterhin in Wilhelm Böhms Detektei und ist wieder zu ihrer Freundin Greta Overbeck in die Spenerstraße gezogen. Als Greta längere Zeit nicht nach Hause kommt, und eines Tages zur Polizei vorgeladen wird, muss sich Charlie Sorgen um die Freundin machen, denn ihr Lippenstift wurde bei Rekowskis Leiche gefunden, und Greta kannte den Toten. Charlie fängt eigene Ermittlungen an.

Außerdem muss sie sich auch Sorgen um Fritz Thormann, ihr ehemaliges Pflegekind, machen. Fritz und seine Freundin Hannah wurden nach den Ereignissen im Briefroman „Mitte“ in eine psychiatrische Heilanstalt eingewiesen. Charlie, die Jura studiert hatte, strengt ein Gerichtsverfahren an, doch das Ergebnis ihrer Bemühungen hatte sie sich anders vorgestellt.

Derweil ist Gereon Rath in Wiesbaden untergetaucht und trifft eine alte Bekannte. Sein Weg führt ihn an Bord des Zeppelins „Hindenburg“, der auf dem Weg nach Lakehurst ist.

Einen weiteren alten Bekannten trifft man in den USA an, und der hat noch ein Hühnchen mit Gereon zu rupfen und weiterhin Beziehungen nach Deutschland. Natürlich trifft man auch weitere ehemalige Kollegen Gereons, die nun mit Andreas Lange arbeiten, und selbstverständlich hat auch Ernst Gennat seinen Auftritt. Reinhold Gräf spielt auch hier wieder eine Rolle, welche, darauf darf man gespannt sein.

Wie es sich für die Reihe gehört, gibt es auch hier eine Mordermittlung, die in Zeiten des nationalsozialistischen Deutschlands ihre eigenen Schwierigkeiten hat. Dass nicht mehr Gereon Rath der Mordermittler ist, ist gewöhnungsbedürftig, mir hat aber Andreas Lange auch gut gefallen. Am Ende sind die Kreise, die die Ermittlung zieht, unerwartet groß.

Schließlich sind die meisten Erzählstränge aufgelöst, Sorgen mache ich mir vor allem um Fritz, der Junge, oder sollte man mittlerweile der junge Mann sagen, wird hier ganz schön gebeutelt. Fritz ist nun schon seit einigen Bänden ein wichtiger Charakter der Reihe, ich hoffe, für ihn endet alles gut. Offenbar soll die Reihe mit dem nächsten Band enden, ich bin schon sehr gespannt, und hoffe für die Charaktere, die ich mag, endet alles gut..

Ich bin vom ersten Band an ein Fan der Reihe, dieser neunte Band hat mir aber ein bisschen weniger gut gefallen wie die meisten Vorgänger. Vielleicht liegt das an der stark veränderten Situation, in der sich die Protagonist:innen befinden, vielleicht auch an der etwas überzogenen Rolle, die Charlie hier spielt, genau kann ich es nicht sagen. Dennoch ist auch dieser Band spannend und lesenswert und vor allem Fritz' Schicksal hat mich sehr berührt. Insgesamt kann ich die Reihe um Gereon Rath weiterhin sehr empfehlen.

Bewertung vom 03.02.2024
Elfenwinter / Die Elfen Bd.2
Hennen, Bernhard

Elfenwinter / Die Elfen Bd.2


ausgezeichnet

Alle 28 Jahre treffen sich die Elfenfürsten zum Fest der Lichter, wo sie die Königswürde Emerelles erneut bestätigen. Dieses Mal gab es im Vorfeld mehrere Attentate auf Emerelle, was ihren Schwertmeister Ollowain in höchste Alarmbereitschaft versetzt. Und tatsächlich gibt es während der Feierlichkeiten einen erneuten Anschlag, und gleich darauf einen Angriff auf die Stadt.

Alfadas lebt glücklich mit seiner Familie im Fjordland, doch dann erhält er Besuch aus der Albenmark ...

Die Trolle wurden vor Jahrhunderten von Emerelle aus der Albenmark verbannt, doch nun sehen sie eine Möglichkeit, sich ihre Heimat zurückzuerobern. Orgrim ist ein junger Rudelführer mit Ambitionen, dem aber der Trollkönig viele Steine in den Weg legt.

Die drei Protagonisten dieses zweiten Elfen-Bandes könnten unterschiedlicher nicht sein. Der Elfe Ollowain lebt sein Leben für Emerelle, der Mensch Alfadas, Sohn Mandreds, des Protagonisten des ersten Bandes, kennt die Albenmark gut, denn er hat einen Teil seines Lebens dort verbracht, möchte aber eigentlich nur für seine Familie da sein, während der Troll Orgrim wie alle Trolle Elfen hasst und Menschen isst, aber dennoch besonders ist. Ich mochte sie alle Drei auf ihre Weise gern. Man lernt sie sehr gut kennen, und da abwechselnd aus ihren Perspektiven erzählt wird, kam ich auch allen Drei näher und konnte gut mit ihnen mitfühlen.

Daneben gibt es eine ganze Reihe anderer Charaktere, nicht nur Elfen, Menschen und Trolle, auch andere Wesen, wie z. B. Kentauren. Auch unter ihnen gibt es viele, die man näher kennenlernt und für die man positive oder negative Gefühle entwickelt. Im Anhang gibt es ein Personenregister, tatsächlich muss man sich aber nicht jeden Charakter, auf den man trifft, merken, wer wichtig ist, erkennt man schnell daran, wie oft jemand auftaucht bzw. erwähnt wird.

Erzählt wird wieder sehr fesselnd und anschaulich, für mich war auch dieser Band ein Pageturner, die vielen Seiten flogen nur so dahin. Da ich nicht nur diesen und den Vorgängerband kennen, sondern auch bereits zwei Bände der Schattenelfen, hat mir gut gefallen, bekannte Namen aus diesen wieder zu treffen. Mir gefällt gut, wie alles miteinanderverbunden ist, und ich freue mich schon auf weitere Bände dieses Universums.

Neben dem Personenregister findet sich im Anhang außerdem ein Glossar und eine Auflistung der Schauplätze, eine Karte findet sich bereits zu Beginn des Romans.

Ich mag diese Welt nach wie vor sehr und freue mich immer ein Buch daraus zu lesen. So hat mir auch „Elfenwinter“ wieder sehr gut gefallen, mich gefesselt und mir unterhaltsame Lesestunden beschert.

Bewertung vom 25.01.2024
Prospektor (eBook, ePUB)
Huber, Patrick

Prospektor (eBook, ePUB)


sehr gut

Bern(adette) lebt in einer unwirtlichen, dystopischen Welt und sammelt Dinge, die sie auf dem Markt zu Geld machen oder tauschen kann. Die Kurzgeschichte erzählt einen spannenden und gefährlichen Tag in ihrem Leben.

Eine dystopische Geschichte, die im China einer nahen Zukunft spielt – Patrick Huber ist damit weit weg von seinem sonstigen Sujet, seine bisherigen Geschichten spielten in einer Fantasywelt und Zwerge kamen vor. Ich war also schon sehr gespannt, und, ja, er kann auch Dystopien.

Man erfährt relativ wenig von dem, was vorher passiert ist, schön kann es aber nicht gewesen sein, Radioaktivität, Gift und gefährliche Banden machen das Leben schwer, und Bern kann froh sein, einen Tag nach dem anderen zu überleben.

Wie schon mit seinen anderen Geschichten, hat der Autor mich schnell gepackt, und mir von Anfang an einen guten Eindruck von der Welt, in der Bern lebt, vermittelt. Tatsächlich könnte ich mir auch weitere Geschichten aus Berns Leben gut vorstellen, oder sogar einen ganzen Roman aus dieser Welt. Andererseits ist die Geschichte knackig und pointiert genug, um für sich alleine zu stehen.

Patrick Huber kann auch Dystopien, mich hat er mit dieser Kurzgeschichte wieder schnell gepackt, gerne empfehle ich sie weiter.

Bewertung vom 23.01.2024
Monsteranwalt / Monsteranwalt Daniel Becker Bd.2
Buckingham, Royce

Monsteranwalt / Monsteranwalt Daniel Becker Bd.2


ausgezeichnet

Daniel Beckers kleine Anwaltskanzlei für vorwiegend übernatürliche Fälle hat sich etabliert, auch wenn sie wenig Geld einbringt. Als eines Tages eine mögliche Mandantin die Kanzlei betritt, sich kurz darauf in eine Schlange verwandelt, versucht Daniel zu töten, und sich hinterher an nichts mehr erinnert, steckt er wieder einmal in einem höchst gefährlichen Fall.

Doch das ist nicht der einzige, um den er sich kümmern muss. Da ist noch die alte Dame, deren Mann sich durch ein chemisches Produkt in einen Blobb verwandelt hat, und die möchte, dass der Hersteller bezahlt, außerdem der Minderjährige, der sich für volljährig erklären lassen möchte, damit er sich weiter ungestört um eine Reihe Dämonen kümmern kann, und die Bürgermeisterin, der ein paar Schiffe abhanden gekommen sind, und die erwartet, dass Daniel das abstellt.

Genug zu tun also für Daniel, seine Privatermittlerin Martina Malone, die halb Mensch und halb Ratte ist, seinen Rechtsanwaltsgehilfen Dennis, einen Hund, der nicht nur sprechen kann, und seinen Praktikanten Phil, ein ganz normaler Mensch. Auch Daniels Tochter Lucy und seine Schreckensbestie Brett Bremen sind natürlich wieder mit von der Partie. Ein bisschen habe ich den richtenden Donnervogel aus dem ersten Band vermisst, doch das Gericht, vor dem sich Daniel dieses Mal bewähren muss, ist auch nicht ohne.

Mit diesem Band hat mich die Reihe, und auch ihr Protagonist, endgültig abgeholt. Die Ideen des Autors sind herrlich, und Daniel zum Glück kein Superheld, sondern ein Mensch, dem nicht alles glückt, der auch mal Fehler macht und der sich mit Herz und Verstand um seine Mandant:innen kümmert. Royce Buckingham lässt Daniel auch hier selbst in Ich-Form erzählen, man ist also direkt mittendrin.

Der Autor erzählt wieder sehr spannend und humorvoll, die Geschichte ist abwechslungsreich und immer wieder überraschend, ich habe mich prächtig unterhalten. Schließlich sind die Fälle (fast) alle zu einem Ende gebracht, auch wenn es nicht immer das erwartete oder gar erhoffte ist. Und natürlich geht es Daniel wieder ganz schön an den Kragen, und er muss Opfer bringen.

Der zweite Band der Reihe hat mich von Anfang an sehr gut unterhalten, die Fälle sind spannend und ihre Entwicklung überraschend, ich bin schon sehr gespannt auf den nächsten Band und vergebe dieses Mal sehr gerne volle Punktzahl und eine Leseempfehlung für Genrefans.

Bewertung vom 16.01.2024
Atalanta
Saint, Jennifer

Atalanta


ausgezeichnet

Atalanta wird direkt nach ihrer Geburt von ihrem Vater ausgesetzt, eine Bärenmutter zieht sie zusammen mit ihrem Nachwuchs auf, schließlich wird sie von Artemis, der Göttin der Jagd, aufgenommen.

Atalanta entwickelt sich zu einer starken und talentierten Jägerin, die schneller als jeder andere laufen kann, so dass Artemis sie schließlich ausschickt, sich zu ihren Ehren den Argonauten anzuschließen. Diese sind zwar zunächst gar nicht davon angetan, eine Frau in ihren Reihen aufzunehmen, entschließen sich aber dann doch dazu.

Die Argonautensaga ist sicher den meisten zumindest in Grundzügen bekannt. Sie nimmt in diesem Roman einen großen Part ein, aber auch Atalantas Leben vor- und nachher wird erzählt. Die Autorin lässt dabei die Protagonistin selbst in Ich-Form erzählen, was der Geschichte guttut. Atalanta kommt mir trotzdem nicht so nahe, wie ich es mir gewünscht hätte, ihre Gedankengänge und Gefühle kann ich zwar verstehen, aber nicht immer nachempfinden. Das ist aber etwas, was vielen Romanen, die sie sich mit mythologischen Charakteren befassen, eigen ist, erzählt werden keine „normalen“ Leben, so dass man sich nicht unbedingt mit den Charakteren identifizieren kann.

Atalantas Leben ist interessant, und auch immer wieder spannend. Artemis hat Atalanta zudem eine Bedingung gestellt. Schon vorher hat man erlebt, was Artemis von Männern hält, und wie sie mit Gefährtinnen umgeht, die Männern näher gekommen sind, egal ob gewollt oder, meist, ungewollt. Atalanta also soll die Finger von Männern lassen, gar nicht so einfach, wenn man auf einem Schiff voller Männer unterwegs ist, und darunter auch welche sind, die man mag. Dass Atalanta mit so vielen Helden unterwegs ist, und sich behaupten kann, gibt dem Roman einen feministischen Touch.

Atalantas Name sagte mit erst einmal nichts, obwohl ich natürlich die Argonautensaga kenne, jetzt, nach dem Lesen, werde ich ihn wohl nie wieder vergessen. Ich habe während des Lesens viel gegoogelt, vor allem auch die anderen Argonauten, die Autorin erwähnt eine ganze Reihe, aber natürlich auch Atalanta. Der Autorin ist es in meinen Augen gut gelungen, die mythologischen Geschichten zu verarbeiten und atmosphärisch umzusetzen. Insgesamt hat mir der Roman sehr gut gefallen.

Atalanta – ein Name, der nun in meinem Wissen um die griechische Mythologie seinen Platz gefunden hat. Der Roman ist atmosphärisch erzählt, und auch wenn mir die Protagonistin nicht so nahe gekommen ist, wie ich es erhofft habe, habe ich ihr Leben interessiert begleitet und den Roman gerne gelesen.