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aebbies.buechertruhe

Bewertungen

Insgesamt 1003 Bewertungen
Bewertung vom 19.01.2024
Alte Schuld / Ida Rabe Bd.2
Stein, Lea

Alte Schuld / Ida Rabe Bd.2


ausgezeichnet

Im Jahr 1948 bereitet sich die Hamburger Polizei auf die Währungsreform vor, denn die Ganoven wittern ihre Chance, ganz schnell an das neue Geld zu kommen. Für die Schutzpolizistin Ida Rabe wird das allerdings zur Nebensache, als eine misshandelte Frau in ihrem Büro erscheint. Die Frau bittet um Hilfe, aber sie ist so verängstigt, daß sie nur ungenaue Angaben macht und eine Menge verheimlicht. Da es sich bei dem gewalttätigen Mann um einen hochrangigen britischen Staatsbürger handelt, sind Ida die Hände gebunden. Als der Mann kurz darauf ermordet wird, ist für die Polizei schnell klar, daß die junge Frau ihn getötet hat. Ida gibt aber nicht auf und ermittelt auf eigene Faust weiter. Sie schreckt nicht davor zurück, sich unter den eigenen Kollegen umzuhören ind begibt sich dabei in große Gefahr. Sie weiß bald nicht mehr, wem sie noch trauen kann und setzt alles auf eine Karte.

Im zweiten Fall für die Polizistin Ida Rabe läßt Lea Stein wieder sehr viel Zeitgeschehen mit einfließen. In dem Buch "Alte Schuld" geht es um die Währungsreform. Die Geschichte führt die Leser in die Stadt Hamburg, die noch in Trümmern liegt. Durch die realistische Beschreibung der zerstörten Häuser und der Armut der Menschen gibt die Geschichte ein düsteres Bild ab. Die Handlung ist sehr spannend erzählt. Bis zum Schluß bleibt es unklar, wie die scheinbar verschiedenen Fälle zusammenhängen. Die Rolle der britischen Besatzungsmacht wird dabei nicht geschönt dargestellt. Durch die Figur der Ida Rabe, die mit ihrer etwas sperrigen Art oft aneckt, fällt die Geschichte aus dem Rahmen. Man kann aber merken, daß Idas Eispanzer, den sie sich zugelegt hat, langsam auftaut. Es wird interessant zu erleben, wie ihre Gefühlswelt sich entwickelt. Vielleicht in Teil drei, den ich mit Spannung erwarte!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.01.2024
Der Verrat von Oyster Shore
Saberton, Ruth

Der Verrat von Oyster Shore


ausgezeichnet

Die junge Schriftstellerin Lowenna fährt nach dem Ende ihrer Beziehung nach Cornwall, um zur Ruhe zu kommen. Sie hat dort viele Sommer ihrer Kindheit bei ihrer Großmutter verbracht. Jetzt hat Lowenna das alte Bootshaus von Oyster Shore gemietet. Sie trifft dort auf den Australier Noah, der den Wunsch seiner Verstorbenen Mutter erfüllen und in Cornwall seine Familiengeschichte erforschen will. Lowenna findet Gefallen daran, auch ihre Familie bis in die Jahre um 1904 zu verfolgen und arbeitet mit Noah zusammen. Sie kommen einer tragischen Geschichte auf die Spur: Eine Liebe, die es in dieser Zeit gar nicht hätte geben dürfen und die durch Krieg und Verrat ein bitteres Ende findet. Lowennas und Noahs Nachforschungen bringen ein verblüffendes Ergebnis ans Licht, daß ihr Leben auf den Kopf stellen wird.

Selten hat mich eine Geschichte so tief berührt wie "Der Verrat von Oyster Shore". Die Empfindungen, die beim Lesen auf einen einstürmen, kann man kaum mit Worten beschreiben. Empörung, Wut, Mitleid und Schadenfreude sind nur einige von ihnen. Der Autorin Ruth Saberton ist es schon ein paarmal ausgezeichnet gelungen, geheimnisumwobene Geschichten zu schreiben. Diesmal hat sie sich aber selbst übertroffen. Sie gibt ihren Lesern das Gefühl, die Geschichte hautnah mitzuerleben und alle Personen gut zu kennen. Es fällt schwer, die Charaktere in gut und böse einzuteilen, denn alle haben einen Hintergrund, der sie geprägt hat. Die Erzählweise von Ruth Saberton hat mir sehr gut gefallen. Sie wechselt mühelos von heiteren Kinderspielen zu romantischen Liebesschwüren bis hin zu den Grauen des Krieges und paßt ihre Sprache den Situationen immer ganz genau an. Ich bin von diesem Buch total begeistert!

Bewertung vom 16.01.2024
Die lange Reise
Cristoforetti, Samantha

Die lange Reise


ausgezeichnet

Samantha Cristoforetti verbrachte 200 Tage an Bord der Internationalen Raumstation ISS. In ihrem Buch "Die lange Reise" berichtet sie von ihrem 5jährigen Weg vom Auswahlverfahren bis hin zum Einsatz auf der ISS. Dies ist wahrlich ein langer Weg, denn die Ausbildung umfaßt so unendlich vieles. Die Ausbildung findet sowohl in Seminaren, als auch in russischen Wäldern statt, umfasst Belastungstest in Zentrifugen und Vakuumkammern und Tests in Raumanzügen in Wasserbecken. Hier wird deutlich, wie beschwerlich diese Ausbildung ist und welche Willenskraft man aufbringen muß, um dies alles zu bestehen. Samantha beschreibt ihren Werdegang auf sehr lockere und sympathische Art, gibt Einblicke in ihre Gefühlswelt und läßt den Leser hautnah an ihrem Abenteuer teilhaben. Dabei vergisst sie nicht, an die Menschen zu erinnern, die sonst eher am Rande des Geschehens stehen und doch wichtig für das Gelingen der Mission sind. Die Personen bilden eine Gemeinschaft und ich finde es gut, daß auch sie hier einmal Erwähnung finden. Samantha Cristoforetti vermittelt hier auf ganz leichte Art Fachwissen, ohne den Leser dabei zu verlieren. Ihre Erklärungen sind leicht verständlich und unheimlich interessant! Sie erläutert alltägliche Dinge, die hier auf der Erde kein Problem darstellen, jedoch in Schwerelosigkeit Fragen aufwerfen. Dabei ist sie grundehrlich und berichtet nicht nur von der Schönheit der Raumfahrt, sondern auch davon, was für sie persönlich belastend war. Diese Ehrlichkeit tut gut und macht ihren Bericht absolut glaubhaft. Dieses Buch öffnet die Augen für die Beschwerlichkeiten des Weges und Lebens auf der ISS. Wenn man sie nach dem Genuss dieses Buches als kleinen Punkt am Nachthimmel sieht, wird man noch andächtiger zu ihr hinauf schauen!

Bewertung vom 14.01.2024
Monster / Oliver von Bodenstein Bd.11
Neuhaus, Nele

Monster / Oliver von Bodenstein Bd.11


ausgezeichnet

In einem Feld wird die Leiche der 16jährigen Larissa gefunden. Sie wurde erdrosselt. Durch eine DNA - Analyse gerät ein abgelehnter Asylbewerber, der zu einer Haftstrafe verurteilt, jedoch aufgrund einer Beschwerde wieder frei gekommen ist, unter Verdacht. Bevor Pia und von Bodenstein mit ihm sprechen können, ist er bereits untergetaucht. Doch es gibt einen weiteren Fall. Auf einer Landstraße wird ein Mann überfahren, dessen Körper mit Bisswunden übersät und dessen Gesicht entstellt ist. Er ist kein Unschuldiger - hatte er bei einen illegalen Autorennen eine schwangere Frau überfahren. Pia und von Bodenstein stoßen bei ihren Ermittlungen auf mehrere Todes- und Vermisstenfälle und auf Parallen zum Fall Larissa. Dabei geraten sie dicht an eine Katastrophe.

Mit "Monster" begibt sich Nele Neuhaus in die politische Richtung. Sie thematisiert Fremdenhass, Vorurteile und Selbstjustiz, ohne dabei jedoch die Moralkeule zu schwingen. Dies hebt das Buch aus der Menge der Krimis heraus. Sie hat hier Charaktere erschaffen, die alle ihre Geheimnisse hüten und dadurch dem Buch das gewisse Etwas verleihen. Auch die Ermittler erleben hier wieder ein Zusammenspiel von Beruf und Privatleben. Dies empfinde ich als besonders schön, denn auf diese Weise erlebt man nicht nur das offizielle Gesicht, sondern erhält Einblick in ihr innerstes. Sie bleiben vertraut und man nimmt an ihrem Leben teil. Die Handlung besticht auch in diesem schon 11. Fall durch einen steten Spannungsbogen und Wendungen, die den Leser immer wieder überraschen. Die Taunus-Krimis von Nele Neuhaus sind immer wieder etwas Besonderes. Sie verbindet hier gute Unterhaltung mit wichtigen Themen, erzeugt Spannung und gibt dem Leser das Gefühl, endlich wieder daheim im Team der Ermittler zu sein. Dieser Krimi ist absolut empfehlenswert!

Bewertung vom 13.01.2024
Das Nachthaus
Nesbø, Jo

Das Nachthaus


ausgezeichnet

Der 14jährige Richard verliert bei einem Wohnunsbrand seine Eltern, wird danach von seinem Onkel Frank und seiner Tante Jenny aufgenommen. Nun lebt er in dem kleinen Dorf Ballantyne. Freunde findet er nicht, einzige Ausnahme ist Tom, der durch sein Stottern ebenfalls nur schwer Anschluss findet. Eines Tages spielen sie jemandem einen Telefonstreich - und Tom wird durch den Telefonhörer eingesaugt. Niemand glaubt Richard und als auch Jack spurlos beim Spielen mit ihm verschwindet, wird er in eine Erziehungsanstalt geschickt.

Mit "Das Nachthaus" geht Jo Nesbo einmal einen ganz neuen Weg, fernab seiner Krimiserie. Denn dieser Roman ist allerfeinster Horror im Stile des frühen Stephen King. Der einzige Unterschied besteht darin, daß die Handlung kompakter gehalten ist, so daß man hier von einer gruseligen Szene zur nächsten rast und kaum zum Durchatmen kommt. Mir gefällt dieses Tempo sehr gut. Der Autor umgibt den Leser mit einer Atmosphäre, die Gänsehaut erzeugt und ihn gefangen nimmt. Mit seinem Schreibstil, der äußerst bildhaft ist, erzeugt er im Kopf des Lesers einen Film, der einfach an Spannung kaum zu überbieten ist. Das Buch ist in drei Abschnitte unterteilt. Alle Abschnitte sind aus Richards Sicht geschrieben, man begegnet stets den gleichen Charakteren in anderen Rollen. Man fragt sich immer wieder, was nun der Wahrheit entspricht und was sich nur in Richards Phantasie abspielt. Selbst am Ende des Buches war ich mir dieser Sache noch immer nicht wirklich sicher. Hier kann sich jeder seine eigenen Gedanken machen. Mich hat Jo Nesbo mit diesem Buch voll überzeugt. Hoffentlich schreibt er noch mehr solcher Bücher im Stile von Stephen King - denn er hat hier bewiesen, daß er auch in diesem Genre ein absoluter Könner ist!

Bewertung vom 12.01.2024
Klytämnestra
Casati, Costanza

Klytämnestra


ausgezeichnet

Mit "Klytämnestra" erzählt Constanza Casati die Geschichte einer bedeutenden Frau der griechischen Mythologie einmal völlig neu. Denn Klytämnestra, Tochter des Königs von Sparta, Schwester der Helena und Frau des Agamemnon, wurde als Mörderin angeklagt und so auch bisher stets dargestellt. Doch hier erfährt der Leser die wahre Geschichte, nämlich die der Mutter, die von ihrem Ehemann gezwungen wurde, die eigene Tochter zu opfern. Wut und Trauer übermannen sie und sie wird zu einer starken und unabhängigen Frau und Königin, die nun ihr Schicksal selbst bestimmt. Constanza Casati beschreibt diesen Lebensweg auf sehr fesselnde Weise. Man ist sofort mitten im Geschehen und taucht ein in die Welt der griechischen Mythologie. Selbst Leser, die sich bisher wenig dafür interessiert haben, werden hier keinerlei Probleme haben. Die Autorin läßt den Leser teilhaben am Leben von Klytämnestra, man erlebt ihren Weg von ihrer Kindheit bis hin zu der Frau, die durch Willenskraft erstarkt ist. Dabei lernt man sie sehr gut kennen und das Verständnis für sie wächst immer mehr, ja, vor ihrer Willenskraft bekommt man sogar Ehrfurcht. Die Entwicklung, die sie durchmacht, berindruckt und macht deutlich, daß bisher ein völlig falsches Bild von ihr vorlag. Constanza Casati beschreibt hier nicht irgendeine Sagenfigur, sondern läßt hier den Menschen Klytämnestra lebendig werden. Sie durchleuchtet hier jede ihrer Facetten. Einerseits ist sie gütig und eine liebende Mutter, andererseits zeigt sie auch die nötige Härte, um in ihrer Welt bestehen zu können. Dabei wird klar, daß Klytämnestra eigentlich nur eines möchte: geliebt zu werden, anstatt ständiger Mißachtung ausgesetzt zu sein. Dadurch wird große Sympathie für sie geweckt! Constanza Casati schreibt diese Geschichte auf wunderbar leichte Weise. Man merkt gar nicht, daß man sich in der eigentlich schweren literarischen Welt der griechischen Mythologie befindet. So macht diese Thematik eindeutig richtig Spaß!

Bewertung vom 09.01.2024
Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen / Die mörderischen Cunninghams Bd.1
Stevenson, Benjamin

Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen / Die mörderischen Cunninghams Bd.1


gut

Ernest Cunningham nimmt nur sehr ungern am ersten Familientreffen seit Jahren teil. Gern gesehen ist er dort nämlich auch nicht, denn man hat ihm noch immer nicht verziehen, daß er seinen Bruder Michael wegen Mord angezeigt hat. Als dann in dem völlig eingeschneiten Skiressort, in dem die Cunninghams logieren, eine Leiche gefunden wird, beginnt Ernest mit seinen Ermittlungen. Schließlich schreibt er ja Anleitungen zum Krimischreiben, er kennt sich also mit Mordfällen aus!

"Die mörderischen Cunninghams- Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen" ist ein sehr gewöhnungsbedürftiges Buch. Denn hier erzählt Ernest die Geschichte im Alleingang aus seiner Sicht. Er spricht die Leser auf direkte Art an und spoilert die Handlung selbst. So erfährt man z. B. direkt zu Beginn, auf welchen Seiten man auf einen Mord stößt. Irgendwie hat mir dies alles doch ein wenig die Spannung genommen und dieser Stil wirkte auf mich stark erzwungen. Da hilft es auch nicht, daß der Fall immer neue überraschende Wendungen nimmt, gut durchdacht und außergewöhnlich ist. Der Funke sprang bei mir nicht richtig über. Vielleicht lag es daran, daß ich Ernest nicht wirklich viel Sympathie entgegen bringen konnte. Ich fand ihn einfach irgendwie nervig, der Typ Mensch, auf den man gern verzichtet. Der Handlung selbst liegt eine gute Idee zugrunde und trotz aller Kritikpunkte wollte ich doch die Lösung des Falles wissen. Es ist wirklich schwer, dieses Buch zu bewerten. Einerseits hat es mich nicht wirklich gepackt, andererseits konnte ich es aber auch nicht einfach weglegen. Zu groß war die Neugier.

Bewertung vom 04.01.2024
Lady Hardcastle und der Mord am Meer / Lady Hardcastle Bd.6
Kinsey, T E

Lady Hardcastle und der Mord am Meer / Lady Hardcastle Bd.6


ausgezeichnet

Im Juli 1910 möchte Lady Emily Hardcastle mit ihrer Zofe Florence Armstrong einen entspannten Urlaub am Meer machen. Am ersten Abend lernen sie im Hotel den Wissenschaftler Dr. Goddard kennen. Er erzählt ihnen, daß er für die britische Regierung an einem geheimen Projekt arbeitet. Am nächsten Tag ist der etwas einfältig wirkende Wissenschaftler spurlos verschwunden, ebenso wie der geheimnisvolle Metallkoffer, der sich in seinem Zimmer befand. Der Hotelmanager möchte auf keinen Fall die Polizei hinzuziehen und bittet Lady Hardcastle um Hilfe. Die macht sich mit ihrer Zofe Florence an die Arbeit. Die zwei Ex-Agentinnen merken schnell, daß sich unter den Hotelgästen viele ausländische Spione aufhalten. Als es dann auch noch den ersten Mord gibt, ist es klar, daß Lady Hardcastle und Flo ihren Urlaub vergessen können und stattdessen unter Lebensgefahr ermitteln müssen.

Der neue Fall für Lady Emily Hardcastle und ihre treue Zofe Florence trägt den Titel "Lady Hardcastle und der Mord am Meer". T E Kinsey schickt diesmal die Titelheldin an die Küste Englands und läßt sie dort auf Spione einiger Großmächte treffen. Die ziemlich verwirrende Handlung zieht den Leser schnell in ihren Bann und es wird nie langweilig. Für ordentlich Humor sorgen in dieser Geschichte die herrlichen Dialoge zwischen Lady Hardcastle und ihrer Zofe. Man muß den Übersetzer Bernd Statthaus dafür loben, daß der Humor bei seiner Übersetzung nicht verloren gegangen ist. Die verschiedenen Charaktere dieser Geschichte, angefangen bei dem verschrobenen Wissenschaftler bis zur versnobten amerikanischen Millionärin, werden so lebendig beschrieben, daß man sie sofort vor Augen hat. So entstehen Bilder im Kopf, die einen beim Lesen nicht mehr loslassen. Dieses Buch sorgt für schöne und entspannte Stunden.

Bewertung vom 02.01.2024
Das Flüstern der Gezeiten / Der Milchhof Bd.2
Kölpin, Regine

Das Flüstern der Gezeiten / Der Milchhof Bd.2


ausgezeichnet

Im Jahr 1920 versuchen Lina und ihre Tochter Alea die Molkerei der Familie am Laufen zu halten. Linas Söhne Wilko und Ludger sind zwar aus dem Krieg heimgekehrt, aber sie sind körperlich und seelisch verwundet. Ohne den Obermeier Derk Voigt hätte Lina die Molkerei längst aufgeben müssen und auch sonst spielt Derk eine wichtige Rolle in Linas Leben. Die beiden wissen genau, daß sie sich lieben, aber Derk ist mit Talke verheiratet und kann sie nicht verlassen. Als es dem Milchhof durch die Inflation immer schlechter geht, sieht Lina keinen anderen Ausweg, als den wohlhabenden Bankier Wilhelm de Vries zu heiraten. Daß dieser sich der neuen Partei angeschlossen hat und auch bald einen wichtigen Posten bekleidet, redet Lina sich zunächst schön. Doch lange kann sie die Augen nicht verschließen. Sie muß sich entscheiden, ob sie der Strömung der Zeit folgen soll, oder ob sie mutig dagegen ankämpfen will.

Im zweiten Teil der Milchhof-Saga, "Das Flüstern der Gezeiten", beschreibt Regine Kölpin die Zeit von 1920 bis zum Ausbruch des zweiten Weltkrieges. Die Leser bekommen einen beklemmenden Eindruck von dieser Zeit. Regine Kölpin stellt die Personen ihres Romanes so lebendig dar, daß man sofort mit ihnen vertraut ist. Die Arglosigkeit, mit der sich manche von ihnen ködern lassen, ist schon bemerkenswert. Aber auch die anderen, die mit Scheuklappen durch die Welt gehen, kann man nur schlecht verstehen. Daß diese Konflikte sogar oft einen Graben durch Familien ziehen, wird in diesem Buch sehr drastisch dargestellt. Doch wer ein Buch von Regine Kölpin liest, bekommt auch immer eine frische Brise Nordseeluft frei Haus mitgeliefert. Das macht die Bücher von ihr so besonders. Man kommt nicht umhin, sich in diese Region zu verlieben. So ist auch dieses Buch wieder eine gelungene Geschichte über Menschen, die in ihrer Heimat fest verankert sind.

Bewertung vom 02.01.2024
Weapons Of Mass Seduction (2cd Digisleeve)
Lord Of The Lost

Weapons Of Mass Seduction (2cd Digisleeve)


ausgezeichnet

Lord of the Lost haben sich mit "Weapons of mass seduction" einen lang gehegten Wunsch erfüllt und ein Cover - Album herausgebracht. Dies ist ihnen absolut gelungen! Ihre Songauswahl ist äußerst abwechslungsreich. Hier findet sich vom 80er-Jahre-Hit bis hin zum Metal einfach alles wieder. Allen Songs ist eines gemein: Sie sind absolute Kracher, die Spaß machen und gute Laune bereiten. Bei mir läuft das Album mittlerweile täglich. Es gibt hier tatsächlich keinen Song, der mir nicht gefällt. Ganz im Gegenteil - und das ist bei solch einer bunten Mischung durchaus nicht selbstverständlich. Dadurch, daß Lord of the Lost den Songs ein klein wenig ihren eigenen Stil geben, mag ich sogar die Lieder, die mir im Original (Michael Jackson z. B) nie gefielen. Hier hat für meinen Geschmack tatsächlich jeder Song eine Verbesserung erhalten.
Dieses Album ist inhaltlich so bunt wie das Cover. Dadurch ist hier für jeden musikalischen Geschmack etwas dabei. Ich liebe dieses Album und kann es jedem nur ans Herz legen!