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witchqueen
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Lüdinghausen

Bewertungen

Insgesamt 335 Bewertungen
Bewertung vom 21.05.2023
Sherlock ist ausgeflogen / Lesen auf eigene Gefahr Bd.4
Seibold, Jürgen

Sherlock ist ausgeflogen / Lesen auf eigene Gefahr Bd.4


ausgezeichnet

Darum geht es:
In Remslingen verschwinden Haustiere. Erst ein Hund, dann eine Katze. Das ist nun wirklich nichts, womit sich der Buchhändler Robert Mondrian, der auch schon mal undercover eigene Ermittlungen anstellt, befasst. Doch dann verschwindet einer der Kakadus, die sein Mitarbeiter Alfons täglich mit in die Buchhandlung bringt. Das ist schon seltsam. Als dann auch noch der Besitzer des zuvor verschwundenen Hundes tot aufgefunden wird, fängt Robert Mondrian doch an zu ermitteln. Eine erst Spur ergibt sich aus den Namen der Tiere, denn alle wurden nach Ermittlern aus Kriminalromanen benannt. Ein weiter Hinweis ergibt sich aus einem Stück blutverschmierten Flokati, der am jeweiligen Tatort gefunden wird. Aber das alles ergibt eigentlich keinen wirklichen Sinn. Nun ist doch Robert Mondrians kriminalistischer Spürsinn gefragt und er beginnt zu ermitteln. Droht nun auch der Besitzerin der Katze und Alfons Gefahr? Wenn ja, warum und von welcher Seite?

Meine Meinung:
Wieder ein wundervoller, spannender Fall um Robert Mondrian und seinen Mitarbeiter Alfons, bei dem man herrlich mitraten kann und doch nicht auf die Lösung kommt. Immer wenn man denkt, jetzt hat man den Täter, kommt der Twist und man fängt wieder von vorne an. Ein Krimi, wie man ihn sich wünscht. Spannend und wendungsreich von der ersten bis zur letzten Seite.

Sherlock ist ausgeflogen ist der inzwischen 4 Band um den ebenso sympathischen wie charismatischen Buchhändler Robert Mondrian. Für alle, die die Vorgängerbände kennen, ist es wie nach Hause kommen. Alle anderen haben aber auch keine Probleme direkt in die Geschichte einzutauchen. Vorkenntnisse sind hier nicht erforderlich. Es wird alles bestens beschreiben und das Kopfkino bekommt von der ersten Seite an gut zu tun.

Der Schreibstil ist gewohnt leicht und flüssig. Man kommt zügig voran und die 296 Seiten, aufgeteilt in 11 Kapitel (plus Prolog) vergehen wie im Flug. Viel zu schnell ist man am Ende.

Mein Fazit:
Ein Krimi, wie man ihn sich wünscht. Sehr spannend, ohne dabei viel Blut zu vergießen. Ein Buch, das man nicht mehr aus der Hand legen möchte. Ich kann es jedem nur wärmstens ans Herz legen und vergebe hier liebend gerne 5 Sternchen.

Bewertung vom 18.05.2023
Grazer Hexenjagd
Preis, Robert

Grazer Hexenjagd


ausgezeichnet

Darum geht es:
Armin Trost, Sonderermittler der Polizei, wird ins Präsidium gerufen. Auf ihn wartet eine scheinbar verwirrte Frau, die nur mit ihm reden will. Im Präsidium trifft er auf Esther Befana, die ihm eine haarsträubende Geschichte auftischt. Angeblich wird sie seit Jahren gefoltert. Sie gibt auch ein paar merkwürdige Spitznamen an (sowas wie Oswald, das Monster, die Heuschrecke usw.). Besonders warnt sie ihn vor dem Richter. Trost glaubt ihr nicht. Doch schon bald gibt es eine erste Leiche. Diese wurde ebenfalls grausam gefoltert. Als dann eine zweite ebenfalls gefolterte Leiche auftaucht, auf die auch noch die Spitznamen der Liste passen, kann das doch kein Zufall mehr sein. Trost beginnt auf eigene Faust zu ermitteln. Zeitgleich versucht Trost sein Familienleben, genauer gesagt sein Verhältnis zu seinem 19jährigen Sohn zu retten. Die Ermittlungen führen Trost nach Italien, wo eine dritte Leiche auftaucht. Zu dem Zeitpunkt denkt Trost noch, dass es eine gute Gelegenheit ist, sein Verhältnis zu seinem Sohn zu verbessern. Welch ein Trugschluss.

Meine Meinung:
Ein Krimi, der gleichermaßen im schönen Graz wie auch in Italien spielt. Sämtliche Handlungsort und Charaktere sind gut beschrieben. Man kann sich alles und jeden gut vorstellen und – wären nicht die schrecklichen Verbrechen – könnte man einen schönen Urlaub am Meer machen. Grazer Hexenjagd ist der inzwischen 8. Band um Armin Trost. Man kann dieses Buch auch als Einzelband lesen, allerdings war ich bei Armin Trost, dem Hauptprotagonisten, mehr als einmal mehr als nur ein wenig verwirrt. Denn Armin Trost sieht manchmal Gespenster. Er sieht Trugbilder und hat wirre Träume, wo ich manches mal nicht so wirklich wusste, was ist Traum und was nicht. Hier wäre es sicherlich besser gewesen, die Vorgängerbände zu kennen, um mit seinen Eigenarten vertraut zu sein.

Die Geschichte ist sehr spannend, aber auch recht gruselig. Es geht um Folter und Qual. Also eher nichts für schwache Nerven. Man kann sich herrlich seine eigenen Gedanken machen.

Der Schreibstil ist überwiegend leicht und flüssig. Allerdings habe ich den ein oder anderen Ausdruck (z.B. bamstig um nur eins zu nennen) nachschlagen müssen. Die 296 Seiten des Buches sind in mehrere Kapitel unterteilt. So kann man sowohl in einem Rutsch, aber auch in mehreren Abschnitten lesen. Ganz am Ende des Buches erwartet den Leser noch ein kurzer Exkurs zur Geschichte der Hexenverfolgung.

Mein Fazit:
Spannung pur. Hier ist Gänsehaut garantiert. Kein Buch für Zartbesaitete. Von mir gibt es 5 Sterne.

Bewertung vom 09.05.2023
Maulwurf. Lorenz Lovis ermittelt
Troi, Heidi

Maulwurf. Lorenz Lovis ermittelt


ausgezeichnet

Darum geht es:
Mitten in der Apfelernte ist Lorenz Lovis Hilfe gefragt. Schließlich bewirtschaftet er nicht nur den Messner-Hof, sondern arbeitet auch als Privatdetektiv. Lovis ist nicht unbedingt böse darum. Schließlich ist die Apfelernte eine rechte Plackerei und eigentlich ist er ganz froh, darum ihre zu entkommen. Aber so hatte er sich das nicht unbedingt vorgestellt. Das Altstadtfest steht an und der Theater-Verein „Intermezzo“ will sich mit einer Aufführung daran beteiligen. Doch irgendwem scheint das nicht zu schmecken. Immer wieder wird der Verein sabotiert. Kulissen werden zerstört, Kostüme zerschnitten … Aber wer macht so etwas? Wer hat ein Interesse daran, die Aufführung zu verhindern? Um das herauszufinden, wird Lovis gezwungenermaßen selbst Teil der Laienspieler-Truppe. Das wiederum ist so gar nicht nach seinem Gusto. Aber es hilft nicht, will er den Täter überführen. Und als ob das noch nicht genug ist, wird sein bester Freund und Commissario bei der Polizei, Scatolin, suspendiert. Bei der Kontrolle seines Spindes wurde eine große Menge Bargeld gefunden und er wird verdächtigt, der Maulwurf im Revier zu sein. Doch Lovis glaubt an seine Unschuld. Und auch in diesem Fall ist seine Hilfe gefragt. Wer könnte Scatolin das Geld untergejubelt haben? Wer ist also der „echte“ Maulwurf? Wem im Revier kann man noch trauen und wem nicht? Und schon sehr bald weiß Lovis nicht mehr, wo ihm noch der Kopf steht. Denn in welche Richtung er auch ermittelt, es scheint sich alles als Sackgasse zu entpuppen. Wird Lovis Licht ins Dunkel bringen können?

Meine Meinung:
Wieder ein wunderbarer, spannender und wendungsreicher Fall um den charismatischen Ermittler Lorenz Lovis. „Maulwurf – Lorenz Lovis ermittelt“ ist der 4. Band aus dieser Reihe. Das Buch lässt sich aber unabhängig davon lesen und ist in sich abgeschlossen.

Sämtliche Charaktere und Handlungsorte sind wunderbar beschrieben. Man kann sich zu allem und jedem ein genaues Bild machen. Man wird von der ersten Seite in die Geschichte hingezogen. Auch wird man in diesem Buch immer wieder dazu animiert, sich seine eigenen Gedanken zu Tätern und/oder Motiv zu machen. Und jedes Mal, wenn man glaubt, man weiß, wie es gewesen ist, kommt die Wendung und man steht – genau wie Lorenz – wieder am Anfang. Herrlich. So liebe ich Krimi lesen.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig. Da es sich um einen Brixen-Krimi handelt, kommt das ein oder andere italienische Wort/Satz in der Wörtlichen Rede vor. Das ist aber sehr wenig und wird im nächsten Satz für all jede übersetzt, die des italienischen nicht mächtig sind. So gibt es auch hier keinerlei „Verständnis-Probleme“.

Das Buch ist 333 Seiten lang und in 9 Kapitel unterteilt. So kann man es auch bequem in mehreren Abschnitten lesen – wenn man es denn aus der Hand legen kann. Mir ist das nur schwer gelungen.

Ganz am Ende gibt es auch noch die Rezepte zu drei Gerichten, die im Buch erwähnt werden, zum Nachkochen.

Mein Fazit:
Wer Lorenz Lovis kennt … lesen. Wer ihn noch nicht kennt … ganz schnell lesen und Lorenz Lovis unbedingt kennenlernen. Das ist Krimi-Unterhaltung at its best. Von mir gibt es hier verdiente 5 Sterne. Ich freue mich auf mehr davon!

Bewertung vom 06.05.2023
Kuschelglück und Gummistiefel / Lichterhaven Bd.7
Schier, Petra

Kuschelglück und Gummistiefel / Lichterhaven Bd.7


ausgezeichnet

Darum geht es:
Maiks Leben ist aus den Fugen geraten. Gerade noch führte der erfolgreiche Anwalt in Berlin ein Leben auf der Überholspur. Doch dann schlug das Burn-out gnadenlos zu. Und während Maik noch mit seiner eigenen Genesung alle Hände voll zu tun hat, stirbt auch noch seine Halbschwester. Er hat sie kaum gekannt. Doch sie hat ihn in seinem Testament zum Vormund über ihre beiden Kinder, die vierzehnjährige Michelle und den achtjährigen Jakob, bestimmt. Das hat ihm auch noch gefehlt. Aber er will die beiden auch nicht im Stich lassen und so beschließt er, alle Brücken hinter sich abzubrechen und in Lichterhaven ein neues Leben zu beginnen. Sehr zum Missfallen von Michelle, die sich so gar nicht auf ein Leben fern der Großstadt einlassen will. Schließlich gibt es in Lichterhaven nur Dorftrampel und Schafweiden. Unverhofft trifft Maik wieder auf Hannah (mit der er schon bei seinem letzten Besuch in Lichterhaven recht unschön aneinandergeraten ist) und muss sich als erstes von ihr über seine ungesunden Essgewohnheiten belehren lassen. Schnell wird aber aus der anfänglichen Belehrung ein Kochkurs für ihn und die Kinder. Schon bald merken sowohl Maik als auch Hannah, dass sie offenbar mehr für den anderen empfinden, als ihnen lieb ist. Kann das gut gehen? Und auch Michelle und Jakob leben sich nach und nach in Lichterhaven ein.

Meine Meinung:
Wunderschöne, leichte Unterhaltung für den Sommer. Ein Buch, dass zum Träumen einlädt. Ein Buch, das einen zu Tränen rührt. Ein Buch, das einem zeigt, was wirklich wichtig ist. Ein Buch, dass einen auf eine wunderschöne Reise an die See entführt.

Sämtliche Charaktere, Handlungsorte und Begebenheiten sind wundervoll gezeichnet und treffend beschrieben. Man kann sich sofort zu allem und jedem ein konkretes Bild machen. Kuschelglück und Gummistiefel ist der inzwischen 7. Lichterhaven-Band. Wer die Vorgängerbände schon kennt, wird direkt wieder an den kleinen Ort an der Nordsee versetzt. Wer noch keinen der Vorgängerbände gelesen hat, bringt sich zwar um eine Menge Lesevergnügen, hat aber ansonsten keinerlei Probleme, dieses Buch auch als Einzelband zu lesen.

Eine weitere Besonderheit dieser Roman-Reihe: Wie in allen Lichterhaven-Romanen spielt auch in diesem Buch ein Hund (in diesem Fall eine junge Airedale-Terrier-Dame) eine zentrale Rolle. Hier wird aber nicht nur über den Hund geschrieben, sondern auch kurze Passagen aus Sicht des Hundes. Diese sind gut daran zu erkennen, dass sie jeweils in Kursiv-Schrift gedruckt sind.

Der Schreibstil ist gewohnt leicht und flüssig. Es lässt sich alles sehr angenehm lesen und man kommt zügig voran. Die 431 Seiten sind in 22 Kapitel unterteilt. So kann man beim Lesen bequem auch mal eine Pause einlegen.

Mein Fazit:
Ein Roman, wie er besser nicht sein könnte. Man kann mitlieben, mitlachen, mitweinen, mitträumen … Was will man mehr. Meine absolute Leseempfehlung für eine zauberhafte Sommerlektüre. Ich vergebe hier 5 Sterne.

Bewertung vom 03.05.2023
Ich bin MARI
Dietz, Shari und André

Ich bin MARI


ausgezeichnet

Klappentext:

Mari ist ein Kind wie jedes andere.
Sie lacht, spielt, isst, trinkt, schläft, tanzt geht in die Schule, liebt Bücher und Fernsehen, macht Pipi und Kacka. Alles normal, oder?
Doch manche Dinge sind eben besonders normal bei Mari. Mari hat das Angelman-Syndrom, das ist ein seltener Gendefekt. In diesem Buch erzählt sie ihre Geschichte und wie sie die Welt seiht. Das Besondere daran ist: Sie hat sie bisher niemandem erzählt, weil sie gar nicht sprechen kann. Aber ihre Eltern verstehen sie und haben ihre Geschichte für sie aufgeschrieben.

Meine Meinung:
Schon das wundervoll gestaltete Cover lässt erkennen, dass es sich bei dem Buch um eine Geschichte um besondere Kinder und Inklusion handelt. Man möchte dieses Buch in die Hand nehmen, um näher zu erkunden, um was genau es geht.

Die Geschichte von und mit Mari ist äußerst kindgerecht aufgeschrieben. Hier verstehen auch schon die Kleinsten um was es geht und vor allem, wie besonders Mari ist. Maris Alltag und das Familienleben werden super beschrieben. So bekommt man einen tollen Einblick, wie besonders und doch so normal der Alltag von Mari, ihren Eltern und ihren Geschwistern ist. Hier begreift wirklich jeder, dass jeder besonders ist. Ob er nun normal ist, oder eben anders als andere. Jeder ist auf seine Weise besonders und das ist gut so. Das wir hier in diesem Buch auf bezaubernde Weise deutlich.

Auf jeder Seite befindet sich eine wunderschöne und liebevoll gestaltete, farbige Illustration. So wird den kleinen „Lesern“ auch noch mal bildlich gezeigt, was bei Mari besonders und doch normal ist.

Ganz am Ende befindet sich ein kurzes „Wörterbuch“ marisch-deutsch. Also hier werden nochmal alle Begriffe, die Mari sagt, für uns ins hochdeutsche übersetzt. So kann man schnell mal nachschauen, was gemeint ist. Eine ganz wundervolle Idee.

Mein Fazit:
Ein wunderschönes, bezauberndes Buch darüber, das Besonders eben einfach normal ist. Ich kann es jedem wirklich nur ans Herz legen und empfehle es gerne weiter. 5 Sterne!

Bewertung vom 02.05.2023
Willkommen in Rodderbach
Schier, Petra

Willkommen in Rodderbach


ausgezeichnet

Ich habe das Print gelesen!

Darum geht es:
Larissa ist auf der Suche. Auf der Suche nach so vielem. Grade hat sie eine unschöne Scheidung hinter sich. Ihr Ex hat sie nie „für voll“ genommen. Hat sie klein geredet. Sie und auch ihren Beruf. So ein bisschen Geschreibsel. Es ist ja wirklich gnädig von ihm, dass er ihr dieses schöne Hobby erlaubt. Jetzt ist der Ex Geschichte. Und für eine neue Geschichte begibt sich Larissa auf eine Recherchereise. Ein historischer Roman soll es werden. Dabei landet Larissa in Rodderbach, einem kleinen, beschaulichen Ort in der Eifel. Ihre Ferienwohnung, die sie für ganze drei Monate gemietet hat, liegt auf einem Bauernhof. Sie wird von ihren Vermietern auf’s herzlichste Empfangen und knüpft schnell erste Bekanntschaften. Der Ort gefällt Larissa ausnehmend gut. Und nicht nur der Ort. Auch einer der Söhne der Vermieter, Holger, löst in Larissa bis dahin unbekannte Gefühle aus. Aber eigentlich hatte sich Larissa doch geschworen, so schnell keinen Mann mehr an sich heranzulassen. Larissa begibt sich also nicht nur auf die Suche nach Material für ihren neuen Roman, sondern auch auf die Suche nach ihrem Selbstwertgefühl, Anerkennung und vielleicht sogar die große Liebe? Und schon sehr bald muss Larissa eine schwerwiegende Entscheidung fällen.

Meine Meinung:
Wieder ein wunderschönes, romantisches und emotionsgeladenes Buch aus der Feder von Petra Schier. Rodderbach und seine Bewohner werden hier so bildhaft dargestellt, dass man meint, man befindet sich dort. Man wird beinah direkt in die Geschichte hineingesogen und erst ganz am Ende wieder ausgespuckt. In der Zwischenzeit begleitet man Larissa durch Höhen und Tiefen. Mit Lachen und Tränen. Und manches Mal will man ihr auch einfach nur gute Ratschläge erteilen oder sie schütteln. Man liebt, leidet und freut sich mit. Die Figuren und auch Rodderbach wachsen einem sehr schnell ans Herz. Auch wird einem in diesem Buch nähergebracht, wie viel Arbeit es wirklich ist, ein Buch zu schreiben. Hier erfährt man einiges über den Autorenberuf.

Der Schreibstil ist gewohnt leicht und flüssig. Die 429 Seiten sind in 19 Kapitel (plus Pro- und Epilog) unterteilt. Das ermöglicht es einem, das Buch in einem Rutsch oder aber auch in mehreren Abschnitten zu genießen.

Der Epilog lässt darauf hoffen, dass dies nicht der letzte Band um Larissa und Rodderbach ist.

Mein Fazit:
Ein sehr gelungener Auftakt zu einer neuen Serie, von der ich gerne mehr lesen würde. Ich empfehle es gerne weiter und freue mich auf eine Fortsetzung. 5 Sterne von mir.

Bewertung vom 24.04.2023
Jonas und Fricka, Ebbe und Flut
Paluch, Andrea

Jonas und Fricka, Ebbe und Flut


gut

Darum geht es:
Jonas, das Großstadtkind aus Berlin, hat Sommerferien. Sonst ging es immer ans Mittelmeer. Sonne, Strand, Schwimmen … das alles hat ihm gut gefallen. Aber dieses Jahr ist alles anders. Mit Blick auf Corona wollen seine Eltern lieber in Deutschland bleiben. Daher haben sie Urlaub auf einer Hallig gebucht. Ausgerechnet! Was soll da schon los sein. Das ist doch alles sehr komisch da. Ihr Vermieter kommt zwar mit dem Auto zum Fähranleger, nimmt aber nur ihre Koffer mit. Jonas und seine Eltern müssen laufen. Aber wohin eigentlich? Welches ist die richtige Warft? Und was ist überhaupt eine Warft? Im Urlaubsquartier angekommen trifft Jonas auf Fricka, ihre Eltern und die beiden Brüder. Fricka zeigt Jonas die Hallig und was man alles dort erleben kann. Auch hier scheint die Sonne, man kann schwimmen, im Watt wandern, und auch sonst allerlei erleben. Im Gegenzug bringt Jonas Fricka etwas über Massentierhaltung und vegane Lebensweise bei. Schade, dass die Ferien doch so schnell vorübergehen.

Meine Meinung:
Ein Buch über Freundschaft, Vertrauen, und gegenseitigem Lernen und Verstehen. Der Einstieg in die Geschichte fällt leicht. Sämtliche Figuren und auch die Hallig mit allen ihren Eigenheiten werden hier gut und treffend beschrieben. Man kann sich alles sehr gut vorstellen und das Kopfkino bekommt ordentlich zu tun. Die 178 Seiten der Geschichte sind in 18 mehr oder weniger kurze Kapitel unterteilt. So kann das Buch auch in mehreren Abschnitten gelesen werden. Zum selbst lesen fand ich für ab 8jährige schon ein bisschen zu viel Text und zu wenig Illustrationen (die im Übrigen immer sehr schön und treffend waren). Zum Vorlesen ist es aber durchaus okay so. Der Schreibstil ist an einigen Stelle doch etwas „gestelzt“ (z.B. gleißte das Licht hinein), so dass es meiner Meinung nach noch etwas schwer zu verstehen ist für diese Altersgruppe.
Auch fanden wir die Geschichte etwas „vegan/vegetarisch-lastig“. Man konnte das Gefühl bekommen, hier „missioniert“ zu werden, zumal das immer wieder thematisiert wurde. Erst das Video, dass Jonas Fricka zeigt, dann Fricka, die ihre Eltern bekehren will und all springen auf diesen Zug auf und lassen sich bekehren … Zuviel des Guten. Ja, wir verstehen, dass das ein wichtiges Thema ist. Aber nicht ein halbes Buch lang, was eigentlich ja von Ebbe und Flut handeln soll. Das Thema fanden wir hier völlig deplatziert. In einem eigenen Buch okay, hier definitiv zu viel des Guten. Der Titel und der Klappentext suggerieren hier etwas anderes, nämlich eine Sommer-, Strand- und Abenteuergeschichte!

Mein Fazit:
Ich bin geteilter Meinung. Was die Hallig, ihre Bewohner und alles, was man darüber lernt angeht, ein tolles Buch, das ist gerne weiterempfehle. Was Massentierhaltung, Tierwohl und vegane Lebensweise angeht, zu viel des Guten. Aufgrund dessen vergebe ich hier 3 Sterne.

Bewertung vom 21.04.2023
Am Faden des Spielers
Hartung, Alexander

Am Faden des Spielers


gut

Darum geht es:
In München werden zwei Polizisten erschossen, als sie einen gesuchten Straftäter in eine geschlossene Bar verfolgen. Kurz darauf taucht der mutmaßliche Schütze, Kevin Cuizek, bei Nik Pohl (Ex-Polizist und inzwischen Privatermittler) in einer anderen Bar auf. Inklusive einer Geisel, die er genommen hat. Bei dieser Geiselnahme wird Kevin erschossen. Aber vorher beteuert er immer wieder, dass er die Polizisten nicht erschossen hat. Für die Polizei ist der Fall klar, und Kevin der Täter. Doch Nik Pohl wird misstrauisch und beginnt selbst Ermittlungen anzustellen. Und mehr Nik ermittelt, umso mehr verdichten sich die Hinweise, dass Kevin in eine Falle gelockt wurde. Es sollte so aussehen, als ob er der Täter war. Noch weiß Nik nicht, wer der wahre Täter ist. Aber er rückt ihm Stück für Stück weiter auf die Pelle. Auch, wenn das bedeutet, dass er sich mit dem mächtigsten Drogenboss von ganz München anlegt.

Meine Meinung:
Am Faden es Spielers ist der inzwischen 5. Band um den Privatermittler Nik Pohl und spielt (wie die gesamte Reihe) in München. Dieses Buch kann aber auch ohne weiteres als Einzelband gelesen werden. Man hat keinerlei Probleme, in die Geschichte einzusteigen. Vorkenntnisse aus den Vorgängerbänden sind nicht nötig. Die Charaktere und Handlungsorte sind sehr gut herausgearbeitet und beschrieben. So bekommt man schnell einen guten Überblick und Zugang zu den Figuren.

Der Schreibstil ist, wie nicht anders gewohnt bei Alexander Hartung, leicht und flüssig. Alles lässt sich gut lesen und man kommt zügig voran.

Das 273 Seiten lange Buch ist in 12 Kapitel (plus Pro- und Epilog) unterteilt. So lässt es sich bequem in mehreren Abschnitten lesen.

Leider hat mir in diesem Buch komplett die Spannung gefehlt. Es konzentriert sich alles auf die Ermittlungsarbeit, die sich doch sehr langwierig und teils langweilig gestaltet. Es plätschert alles mehr so vor sich hin. Ich würde hier definitiv nicht von einem Thriller sprechen. Ja nicht einmal von einem spannenden Krimi. Das ist eher Cosy-Crime und es gibt erheblich bessere Bücher aus der Feder von Alexander Hartung.

Mein Fazit:
Nicht das, was man sonst von Alexander Hartung kennt. Definitiv kein Thriller. Aber für diejenigen, die Cosy-Crime und reine Ermittlungsarbeit lieben, sehr gut geeignet. Daher vergebe ich hier 3 Sterne.

Bewertung vom 11.04.2023
Schwarze Dünen / Kommissar John Benthien Bd.9
Ohlandt, Nina;Wielpütz, Jan F.

Schwarze Dünen / Kommissar John Benthien Bd.9


sehr gut

Darum geht es:
Sanna Harmstorf ist die neue Staatsanwältin in Flensburg und damit die neue Vorgesetzte von John Benthien und seinen Kollegen. Sie hat sich von München in den hohen Norden versetzen lassen. Und das nicht ohne Grund. Doch den behält sie schön für sich. Schließlich muss davon niemand erfahren. Bei ihrem ersten Fall wird sie gleich mit einem Sonderauftrag vom Oberstaatsanwalt betraut. Sie soll herausfinden, ob John Benthien und seine Kollegen den letzten Fall korrekt zu Ende gebracht haben. Doch viel dringender haben Sanna, John und seine Kollegen den Fall eines abgestürzten Kleinflugzeuges zu lösen. Bei diesem Absturz wurde die Pilotin lebensgefährlich verletzt, der Passagier getötet. Schnell stellt sich heraus, dass an der Unglücksmaschine manipuliert wurde. Doch warum? Wen sollte dieser Mordanschlag treffen? Die Pilotin? Der Passagier? Beide? Wer war der Passagier und warum hatte er einen Koffer voller Bargeld bei sich? Bei ihren Ermittlungen stoßen John und seine Kollegen auf eine Menge Ungereimtheiten und Widersprüche. Jeder scheint etwas zu wissen, nur keiner will mit seinem Wisser herausrücken. Und wie, um alles in der Welt, passt da ein ungelöster Fall von 1985 in die aktuellen Ermittlungen?

Meine Meinung:
Der inzwischen 9. Band der Reihe um Kommissar John Benthien kommt gleichermaßen spannend wie wendungsreich daher. Man kann herrlich mitraten und sich seine eigenen Gedanken machen. Und jedes Mal, wenn man denkt: Jetzt weiß ich aber, wie es gewesen ist … Zack, wird man eines Besseren belehrt und die Handlung nimmt eine unerwartete Wendung. Das Kopfkino hat reichlich zu tun. Wer die Reihe um John Benthien und sein Team schon kennt, der wird sich von der ersten Seite wieder „wie zuhause“ fühlen. Alle anderen haben auch keinerlei Probleme hier einzusteigen oder dieses Buch als Einzelband zu lesen. Sämtliche Charaktere und Handlungsort sind bestens beschrieben. Man kann sich sofort zu allem und jedem ein Bild machen.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig. Es lässt sich alles sehr angenehm lesen und man kommt zügig voran. Die 509 Seiten dieses Buches sind in insgesamt 63 Kapitel (plus Pro- und Epilog) unterteilt. So kann man auch bequem in mehreren Abschnitten lesen.
Alles in allem hätte es an der ein oder anderen Stelle etwas kürzer sein können (z.B. ein Unwetter einmal zu beschreiben reicht völlig aus; man muss es nicht aus dreierlei Sichtweisen beschreiben bekommen; um nur ein Beispiel zu nennen).

Mein Fazit:
Ein solider Krimi, den man gerne weiterempfiehlt. Von mir gibt es 4 Lesesternchen