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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Isabel
Wohnort: 
Bietigheim-Bissingen

Bewertungen

Insgesamt 212 Bewertungen
Bewertung vom 18.01.2024
Kinder des Winters
Montefiore, Simon Sebag

Kinder des Winters


sehr gut

Es hätte ein schöner Tag werden sollen, als Stalin mit einer großangelegten Militärparade den Sieg über Nazi Deutschland feiert. Doch Schüsse am Rand der Veranstaltung töten zwei Jugendliche und nichts wird mehr so sein, wie es mal war. Bei der versuchten Aufklärung wird gnadenlos vorgegangen, hier wird nicht mal vor kleinen Kindern haltgemacht …

Ich muss gestehen, dass ich anfangs meine Probleme mit dem Buch hatte. Während ich den Vorgängerroman „Saschenka“ seinerzeit fast verschlungen hatte, tat ich mich diesmal schwer, in die Geschichte reinzufinden. Viele russische Namen kommen ins Spiel und ich dachte fast, nie wieder aus diesem Labyrinth herauszufinden. Doch langsam, aber sicher wächst einem das Buch ans Herz und schnell stellte ich fest, dass ich mir gar nicht alle Namen per se merken, sondern einfach nur im Hinterkopf behalten musste, wer zu den Guten und wer zu den Bösen zählte. Oh, und es waren eine paar besonders Böse und den Bösen. Fassungslos erfährt man als Leser von den fast unmenschlichen Verhör- und Foltermethoden, derer sich die Beamten und hochgestellte Persönlichkeiten bedienen. Keiner ist sicher selbst sechsjährige Kinder werden in die Mangel genommen. Mich schauderte beim Lesen und ich kann es mir schwerlich vorstellen, selbst unter einer solchen Diktatur zu leben. Ob es wohl zur heutigen Zeit besser geworden ist? Gerettet haben mich zwischendurch immer mal wieder kleine, zarte Liebesgeschichten, die eine menschliche Seite zwischen all der Gewalt durchblitzen ließen. Ich vergebe für den Roman „Kinder des Winters“ mit dem wunderschönen Cover an dieser Stelle vier von fünf Sternen mit einer nur bedingten Weiterempfehlung. Man muss schon etwas für das große, kalte Russland übrighaben, damit sich hier der Lesegenuss einstellt.

Bewertung vom 10.01.2024
Gwendolyns Hoffnung / Die Zuckerbaronin Bd.2
Sahler, Martina;Wolz, Heiko

Gwendolyns Hoffnung / Die Zuckerbaronin Bd.2


ausgezeichnet

Auch mit diesem zweiten Band der Reihe um die „süßen“ Schwestern von dem Autorenduo Martina Sahler und Heiko Wolz überzeugt von der ersten bis zur letzten Seite. Schnell war ich wieder drin in der Geschichte um die drei jungen Frauen Martha, Gwendolyn und Helena, die mich zwischen dem Bayrischen Wald und der Schweiz pendeln ließ. Noch immer ist die heißblütige älteste Tochter ihres inzwischen verstorbenen Vaters davon besessen, die Saccharin Schmuggelei aufrecht zu erhalten, auch wenn sie dabei jedes Mal riskiert aufzufliegen. Mit ihrer mittleren Schwester hat sie sich darüber schon böse entzweit, doch Helena, die jüngste steht noch hinter ihr. Aber dann verliebt sich die unerfahrene Helena in den verschlossenen und undurchschaubaren Andrin, der ihr das Leben mit seiner Eifersucht und seinen Besitzansprüchen zur Hölle zu machen gedenkt. Vor allem aber ist dieser zweite Teil Gwendolyn gewidmet, die sich engagiert und mutig in die Führung der Donau-Zucker AG einbringt. Als der Schwiegervater, der nie ein gutes Haar an ihr gelassen hat, stirbt, wächst ihre Hoffnung, dass sich Alexander in der Firma engagieren wird, doch ihre Hoffnung scheint sich nicht zu erfüllen …

Beim Lesen habe ich mich wieder mal mehr als einmal gefragt, wie man es schafft solch wunderbares Kopfkino in seinen Lesern zu erzeugen. Stets hatte ich die Charaktere aber auch die Umgebung vor meinem inneren Auge, was das reinste Vergnügen war. Auch meine Lieblingsdarsteller Onkel Max und Benno spielten natürlich wieder eine nicht unwichtige Rolle, die Beiden sind mir nämlich besonders ans Herz gewachsen. Da es sich bei den Protagonistinnen um drei Schwestern handelt, freue ich mich jetzt schon auf den dritten Band um die junge Helena, vergebe aber für Teil zwei erstmal fünf von Herzen kommende Sterne. Ein toller Roman mit einer Reise in die Vergangenheit, der von mir eine absolute Empfehlung erhält!

Bewertung vom 10.01.2024
Das Leben einer anderen
Maynard, Joyce

Das Leben einer anderen


ausgezeichnet

Daphne Joyce Maynard, eine in Kalifornien lebende amerikanische Autorin, und ihre Art zu schreiben, scheint bei mir stets einen Nerv zu treffen, der mich das jeweilige Buch nicht mehr zur Seite legen lässt. Neben „Der Duft des Sommers“ und „Die Guten“ ist dieses Buch der bereits dritte Roman, der mich begeistern konnte. Sie schenkt dabei den beiden Mädchen Ruth und Dana das Licht der Welt, zwei Kinder, die unterschiedlicher kaum sein können. Schnell ist man als Leser der Meinung, dem Geheimnis der Familien auf die Spur gekommen zu sein, und beim Lesen wollte ich die Charaktere oft einfach nur schütteln, so offensichtlich war der Fehler, der damals passiert sein musste. Ich konnte die Seiten gar nicht schnell genug umblättern und hoffte mit jeder Seite, dass das Geheimnis endlich ans Licht kommen mögen. Und dann, im letzten Viertel des Buchs, kommt doch alles ganz anders und die Auflösung und Umsetzung hinterließen mich fast sprachlos. Ich wollte Edwin einfach nur noch in den Arm nehmen aber auch mit ihm schimpfen, ach ich war einfach voller Emotionen … doch lasst euch selbst auf das Buch ein, ich bin gespannt auf weitere Bewertungen. Trotz einiger Längen vergebe ich für dieses Buch, das nachdenklich stimmt, sehr gerne mit fünf Sternen die volle Punktzahl und spreche eine Leseempfehlung aus an alle, die mal ein wenig was Besonderes suchen.

Bewertung vom 07.01.2024
Aufs Meer hinaus
Enger, Cecilie

Aufs Meer hinaus


gut

Zwei starke junge Frauen, die zu damaliger Zeit aus der Norm fallen … für mich hörte sich das nach einem Rezept für eine Geschichte genau nach meinem Geschmack an. Beide Frauen, Bertha und Hanna, fallen damals auf in der Gesellschaft - keine Männer, keine Kinder - und scheinen sich darum nicht zu scheren. Und so erfährt man als Leser in dem Roman „Aufs Meer hinaus“ von den Beiden und wie sie sich außerhalb der normalen Gesellschaft im Leben schlagen. Leider kann ich soviel mehr gar nicht dazu sagen, denn das Buch plätschert so ein wenig vor sich hin. Selbst die Story rund im die erste weibliche Reederei scheint mehr nur in einem Nebensatz erwähnt zu werden. Hier hätte ich mir mehr Drama und Pizzazz gewünscht. Ich fand die Geschichte interessant aber wenig spannend und berührend. Sie ließ sich flott weg lesen aber die emotionale Bindung hat mir gefehlt. Vor mir gibt es drei von fünf Sternen.

Bewertung vom 02.01.2024
Ein Leben für das Glück der Kinder / Die Hafenärztin Bd.2
Engel, Henrike

Ein Leben für das Glück der Kinder / Die Hafenärztin Bd.2


ausgezeichnet

Sehr zufrieden habe ich gestern diesen zweiten Band der Reihe rund um die Hafenärztin Anne Fitzpatrick, die angehende Lehrerin Helene Curtius und den etwas kauzigen Kommissar Berthold Rheydt beendet. Wieder einmal haben mich die drei lesender Weise auf Trab gehalten. Auch diesmal begab ich mich in meine schöne Geburtsstadt Hamburg, die sich diesmal jedoch von ihrer schmutzigen Seite zeigte. An der Arbeitsstätte Anne und Helenes am Auswandererhafen gibt es Todesfälle und alles deutet auf Vergiftung hin. Doch wer will diesen armen Menschen Böses? Sie versuchen doch nur auf der anderen Seite des Erdballs ein neues und hoffentlich besseres Leben zu beginnen? Kommissar Rheydt beginnt zu ermitteln und plötzlich scheint auch das Leben der Ärztin sowie das Helenes auf dem Spiel zu ziehen. Immer mehr grausame Machenschaften kommen ans Licht und Annes eigenes, stets so gut gehütetes Geheimnis droht ebenfalls aufzufliegen …

Henrike Engel hat es geschafft, sich mit der Hafenärztin auf einem recht überfluteten Büchermarkt einen respektablen Platz zu erobern. Sie hebt sich meiner Meinung nach vom Mainstream ab, obwohl sie ein beliebtes und gern verwendetes Thema rund um die emanzipierte Frau beschreibt. Sie schafft das, indem sie nicht nur ihren Frauen eine eigene Stimme verleiht, sondern auch die Herren der Schöpfung mit ermitteln lässt und das ganz Hand in Hand. Ich freue mich heute schon auf die nächsten beiden Bände der Reihe und vergebe für diesen zweiten Band der Bestsellerautorin sehr gerne satte fünf Sterne verbunden mit einer absoluten Leseempfehlung.

Bewertung vom 02.01.2024
Der Teepalast Bd.1
Herrmann, Elisabeth

Der Teepalast Bd.1


sehr gut

Dieser dicke Schmöker war genau das Richtige für die dunkle Jahreszeit. Ein schönes Glas Tee, ein gutes Buch in der Hand und schon kann sie losgehen, die erlebnisreiche Reise gemeinsam mit der jungen Lena Vosskamp aus Hogsterwaard in Ostfriesland, die es in ihrem kurzen Leben bis jetzt wahrlich nicht immer guthatte. Das Schicksal will es, dass sie am gleichen Tag ihren Vater verliert, eine seltene Münze geschenkt bekommt und den Zorn ihres ganzen Dorfes auf sich zieht. Ihr bleibt nur die Flucht nach vorne und so landet sie erst im Gefängnis und beginnt nach einer mehr als knappen Freilassung ihre Reise in die vermeintliche Unabhängigkeit, die sie sich durch einen eigenen Teehandel erhofft.

Die Abenteuer, die sie auf ihrem Weg bestehen muss, würden selbst einen Indiana Jones vor Neid erblassen lassen, ich aber ließ mich ein auf die gemeinsame Odyssee mit Lena sowie all ihren Neidern und Wohlgesonnenen. Oft meinte ich beim Lesen Soundeffekte wahrzunehmen, so schillernd schildert die Autorin Elisabeth Herrmann ihren aufregenden Roman. Manchmal kam es mir fast wie ein Märchen vor, denn was die kleine Lena, die anfangs kaum lesen und schreiben konnte, geschweige denn noch vor einigen Jahren jemals daran gedachte hätte, ihr Heimatdorf zu verlassen, erlebte, stieß doch des Öfteren an die Grenzen der möglichen Realität und wurde somit an manchen Stellen ein wenig unglaubwürdig. Dennoch hat das Buch einen hohen Unterhaltungswert und ich empfehle ihn allen, die gerne mal wegtauchen und sich weg lesen möchten aus dem tristen Alltag. Ich vergebe gerne funkelnde vier von fünf Sternen und freue mich jetzt schon auf „Der Teegarten“ und somit zweiten Band der Reihe. Ich könnte mir gut vorstellen, dass Lenas Enkelin Bettina ihrer Großmutter in nichts nachstehen wird!

Bewertung vom 02.01.2024
Sehnsucht nach Somerton Court / Somerton Court Bd.3
Rasheed, Leila

Sehnsucht nach Somerton Court / Somerton Court Bd.3


sehr gut

Es war mir eine Freude, auch diesen dritten und letzten Teil der Somerton Court Reihe von Leila Rasheed lesen zu dürfen und das Wiedersehen mit den Mitgliedern der Familie Averley und Templeton war zumeist hervorragend gelungen. Die Autorin zieht nochmals alle Register und lässt ihre Charaktere zu Höchstform auflaufen. Rose, die die Flitterwochen mit ihrem Mann Alexander in Ägypten verbringt, tritt ein wenig in den Hintergrund, deswegen fühlt sich Georgianna gezwungen das Anwesen am Laufen zu halten. Der Krieg fordert immer neue Opfer von der Bevölkerung und so bleibt es nicht aus, dass sich Charlotte und auch Sebastian zum Dienst für ihr Vaterland melden. Lediglich Ada konzentriert sich weiterhin auf ihr Studium, nichtsahnend dass sie auch damit bald einen wichtigen Beitrag leisten wird …

Mit Bewunderung habe ich die positive Verwandlung von Charlotte, einem sonst so snobistischem Stadtkind miterlebt. Und auch Sebastian wächst über sich hinaus. Frau Rasheed zeichnet ein recht authentisches Bild der damaligen Zeit und verknüpft ihre Geschichte mit genügend Überraschungen, dass es nicht langweilig wird. Der Roman bekommt ein rundes und schlüssiges Ende, das mich doch recht zufrieden zurückließ. Aber … ja, ein kleines Aber gibt es, denn sonst hätte ich ja die Bestnote vergeben. Mich hat das Buch an vielen Stellen doch ein wenig zu sehr an Downton Abbey erinnert. Aber vielleicht lief es damals in den Gutshäusern einfach sehr ähnlich ab und ich interpretiere zu viel hinein. Von mir bekommt dieser wirklich starke letzte Teil jedenfalls wohlverdiente vier leuchtenden Sterne und ich möchte mich bei der Autorin für die vielen angenehmen Lesestunden, die sie mir mit ihrer Trilogie verschafft hat, bedanken.

Bewertung vom 29.12.2023
Die Gabe der Sattlerin
Dorweiler, Ralf H.

Die Gabe der Sattlerin


ausgezeichnet

Voller Verzweiflung und um einer ungewollten Eheschließung zu entgehen flieht Charlotte am Morgen ihres vermeintlichen Hochzeitstages mit ihrem geliebten Hengst aus dem Haus der Eltern. Schnell merkt sie, dass sich ihr ein wenig kopfloser Aufbruch alles andere als einfach gestaltet. So gerät sie schließlich in die Fänge einer Bande von Räubern, die sie zu ihrem Spielball machen, indem sie sie als eine Art Spionin im Hofgestüt Marbach einschleusen. Doch die clevere Charlotte weiß sich zu helfen und bald schon schließt sie mit dem Arzt und Dichter Friedrich Schiller eine Art Pakt, der ihrer beider Überleben garantieren soll …

Nicht nur einmal habe ich mir beim Lesen dieses amüsanten und durchaus spannenden Abenteuerromans gedacht, wie interessant es in der Gedankenwelt des cleveren Autors Ralf H. Dorweiler aussehen muss. Mittlerweile kenne ich fast alle seiner Romane und auch diesmal hat er mich nicht enttäuscht. Er nahm mich abermals mit auf eine Reise durch meine Wahlheimat Baden-Württemberg, deren Orte mir so vertraut sind und die doch durch ihn in einem ganz neuen Licht erschienen. Eine gelungene Mischung aus Robinsonade und Humor ließen mich nur so durch die Seiten fliegen und ließen mich ein wenig atemlos zurück. Sehr gerne vergebe ich für diesen gelungenen historischen Roman mit fünf Sternen die absolute Bestnote und freue mich bereits heute auf weitere Abenteuer aus seiner Feder!

Bewertung vom 20.12.2023
Die Tänzerin (eBook, ePUB)
Urch, Marion

Die Tänzerin (eBook, ePUB)


sehr gut

Auf Lola Montez und ihr Leben war ich schon sehr lange neugierig. Ich traf das erste Mal auf sie vor über 20 Jahren, als ich in einer Porzellanfirma arbeitete, in der der Seniorchef verliebt war in die Schönheitengalerie König Ludwigs I., die im Schloss Nymphenburg zu bewundern ist und 38 Porträtmalereien von Münchner Frauen sowohl adeliger als auch bürgerlicher Herkunft umfasst. Zu den Porträtierten gehörten unter anderem die Tänzerin Lola Montez, die Geliebte des Königs, die Schustertochter Helene Sedlmayr, die Schauspielerin Charlotte von Hagn, die damals vom Publikum in München, Berlin bis nach Sankt Petersburg verehrt wurde, sowie Marianna Marchesa Florenzi, eine Vertraute des Königs. Wie gesagt, interessiert war ich schon lange und nun durfte „Die Tänzerin“ von Marion Urch endlich vom SuB auf meine Leseliste hüpfen. Sie erzählt ihre eigene Geschichte, an deren Anfang sie als Irin geboren wurde und den Namen Eliza Gilbert erhielt. Ihre Mutter, eine junge und sehr ambitionierte Hutmacherin dachte damals den großen Fang gelandet zu haben, indem sie sich einen Offizier als Mann geangelt hatte. Durch seine Versetzung findet sich die Familie bald in Indien wiederfindet. Hier will die Mutter endlich ihre gesellschaftliche Karriere vorantreiben und kann dabei kein anhängliches Mädchen gebrauchen. So muss Eliza wieder Abschied nehmen und endet bald auf einem einsamen schottischen Landgut bei mürrischen Verwandten, die sie so schnell wie möglich verheiraten wollen. Das ist der Punkt an dem Eliza aussteigt. Sie wird nach und nach zu Lola Montez und das kleine Entchen entwickelt sich bald zu einem schillernden Schwan, der allen Anstößigkeiten zum Trotz leben, lachen und tanzen will.

Marion Urch hat es mit ihrem Roman geschafft, mir diese wunderbare, exotische Frau näher zu bringen. Wenn ich sie auch nicht immer verstanden und schon gar nicht immer beneidet habe, so war es doch ein Erlebnis in ihr leider viel zu kurzes Leben einzutauchen und ihre Abenteuer zu teilen. Während ihre Kindheit bis in Detail beschrieben war, fand ich ihr Leben als Erwachsene manchmal fast ein wenig zu flatterhaft erzählt, fast hatte ich manchmal beim Lesen das Gefühl den Fokus zu verlieren. Alles in allem aber habe ich die Geschichte geliebt und freue mich nun ein wenig mehr zu wissen über die schöne Lola Montez, vor der sogar die Könige nicht halt machten. Von mir gibt es vier begeisterte Sterne und eine Empfehlung an alle, die nun auch neugierig geworden sind 😉

Bewertung vom 20.12.2023
Die Tote vom Naschmarkt / Sarah Pauli Bd.2
Maxian, Beate

Die Tote vom Naschmarkt / Sarah Pauli Bd.2


sehr gut

Na, diesmal kommt es für Sarah Pauli aber recht Stiefels dick daher. Ein kleines Päckchen mit dem Daumen, Zeige und Ringfinger einer menschlichen Hand landet auf ihrem Schreibtisch. Wenn das mal nicht ein perfekter Einstieg für Sarahs nächste Kolumne ist, die sich ja – wie bekannt – mit dem Thema Aberglauben beschäftigt. Doch schnell stellt sich heraus, dass es hier mitnichten um übersinnliche Spielereien handelt. Die Journalistin merkt bald, dass sie als Spielfigur in einer Anklage fungieren soll, bei der auch der prominente Anwalt Harald Koban wieder seine Finger im Spiel hat. Die Finger sind erst der Anfang …

Da ich die Stadt Wien liebe und mir auch Sarah durch den ersten Band der Reihe schon ein wenig ans Herz gewachsen ist, war für mich dieser zweite Teil natürlich ein absolutes Muss. Trotzdem „Die Tote vom Nachmarkt“ auch wieder ein eher ruhiger Krimi ist, wird der Spannungsbogen bis zum Schluss recht gut aufrechterhalten und lädt den Leser zum Miträtseln ein. Sarah, von Berufswegen ja eigentlich Journalistin, findet sich mal wieder mittendrin in den Ermittlungen und nimmt ihre Leser mit auf eine kleine Reise quer durch Wien. Ein wenig mehr Wiener Einblicke wären schön gewesen, daher vergebe ich mit soliden vier Sterne nicht ganz die Bestnote. Dennoch bleibe ich natürlich an dieser Reihe dran und freue mich schon auf Band drei, der natürlich wieder mit einem Toten und Sarah mittendrin aufwarten wird. Ich bin gespannt!