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Benutzername: 
rewa
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wien

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Insgesamt 348 Bewertungen
Bewertung vom 02.04.2023
Fontanka
Szaszka, Markus

Fontanka


sehr gut

Damit sie ihrer kleinen Tochter Anna ein besseres Leben bieten kann, beschließt ihre Mutter Dora ihre Heimat in einem kleinen Dorf zu verlassen und nach St. Petersburg zu ziehen, wo sie hofft genügend Geld zu verdienen. Ein kleiner Stoffeisbär, den Dora für ihre Tochter kauft, wird für Anna ein treuer Begleiter in den vielen Jahren, wo sie alleine zu Hause ist, wenn ihre Mutter arbeiten muss. Trotz Schulbesuch bleibt Anna ein zurückhaltendes und naives Mädchen, das stets in ihrer eigenen Welt mit ihrem Eisbärmädchen lebt. Alle Sorgen und Problem, die in den nachfolgenden Jahren auf sie zu kommen, vertraut sie diesem an. So wird aus Anna – Fontanka- die in einer Welt lebt, wo nur sie und ihre mittlerweile vielen anderen Stofftiere mit einander kommunizieren.
,, Fontanka- eine Großstadtballade“ entführt den Leser dieses Mal nach St. Petersburg, wo der Autor Markus Szaszka in seiner gewohnten tiefgründigen und emotionalen Art das Leben von Fontanka beschreibt, einem Mädchen, das von ihrer Kindheit an vieles ertragen und erdulden musste. Es ist ein Ausflug in eine Fantasiewelt, wo Anna eine tragische Figur ist und bis ins Erwachsenenalter ihre kindliche und naive Art beibehält.
Der Autor beschreibt dabei sehr schön, wie ,,Anderssein“ fast schon wie eine Krankheit behandelt wird und somit Fontanka ein Leben lang darunter leiden muss. Aber er zeigt auch, dass es zum Glück Menschen gibt, die sie so akzeptieren wie sie ist.
Themen wie Ausbeutung der Arbeiterklasse, Widerstand gegen Ungerechtigkeit, Freundschaft und Akzeptanz anderen gegenüber sind die Grundthemen dieser Geschichte, die in einer Zukunft spielt, die in manchen Dingen gar nicht weit von unseren Gesellschaftlichen Problemen entfernt ist.
Es ist eine Geschichte zum Träumen und zum Eintauchen in die berührende Welt Fontankas, die aus ihrer schweren Kindheit in eine Fantasiewelt geflüchtet ist um einfach nur glücklich sein zu dürfen.

Bewertung vom 26.03.2023
Menschen und andere seltsame Wesen
Monika Loerchner;Leveret Pale

Menschen und andere seltsame Wesen


sehr gut

22 Kurzgeschichten werden dem Leser in der Anthologie ,, Menschen und andere seltsame Wesen“ von Monika Loerchner und Leveret Pale alias Nikodem Skrobisz präsentiert.
Man findet darin viele Geschichten, wo man eigentlich froh ist, dass sie nur der Fantasie der beiden entsprungen sind, da sie nicht nur traurig oder berührend sondern auch mitunter blutig und gruselig sind.
Denn wer möchte schon von Zombies verfolgt werden oder sich mit einem Löffel in der Nase selbst umbringen.
Die Einfälle der beiden sind dabei herrlich skurril und phantastisch und halten dabei immer wieder den Menschen einen Spiegel vors Gesicht, wo man unweigerlich zum Nachdenken angeregt wird.
Selbst friedliebende und in Not geratene Außerirdische schaffen es nicht, dass sich die Menschen zum Wohle anderer gemeinsam auf eine Lösung einigen können.
Bei 22 Geschichten fällt es natürlich nicht immer leicht zu jeder einzelnen einen persönlichen Zugang zu finden, obwohl jede auf ihre eigene Art und Weise gut war.
Es gibt aber auch humorvolle und völlig abgedrehte Geschichten, wo man einfach nur Schmunzeln kann, ob der Originalität.
Wer sich also über Drachen freuen möchte und miterleben möchte wie sich Drogen und ihre halluzinogene Wirkung auf Menschen auswirken kann, der wird sich hier gut aufgehoben fühlen.
Die bunte Mischung, die diese Kurzgeschichten aufweisen, bereiten dem Leser ein spannendes und vergnügliches Leseerlebnis.

Bewertung vom 25.03.2023
Fuchsjagd auf Mazedonisch
Spreng, Stefan

Fuchsjagd auf Mazedonisch


ausgezeichnet

Seinen Auslandseinsatz nach Mazedonien hätte sich der Fallschirmjäger Timo Jäger auch anders vorgestellt. Aber seine Wut auf seine untreue Freundin haben ihn zu diesem Schritt bewogen und so liegen nun lange Monate in einem Land vor ihm, das nach dem Kosovokrieg und albanischen Aufständen noch immer nicht als ruhig zu bezeichnen ist. Der eintönige Wachdienst in Camp Fox lässt ihn immer öfters an seine Zeit mit seiner Freundin Carolina denken und als er von zu Hause eine unerwartete Nachricht erhält, die plötzlich sein Leben in einem anderen Licht erscheinen lässt, beginnt er einen wahnwitzigen Plan zu fassen.
,, Fuchsjagd auf mazedonisch“ ist der Debüt Roman des ehemaligen Soldaten Stefan Spreng, der nicht nur einen Einblick in das Soldatenleben bietet, sondern auch eine emotionale Geschichte erzählt über einen jungen Mann, der sein Leben nicht immer im Griff hat und somit immer wieder die falschen Entscheidungen trifft.
Das Soldatenleben wird vom Autor gut erzählt und dargestellt. Der oftmals eintönige Alltag im Camp wird interessant und auch teilweise mit einem Hauch von Humor bildhaft gemacht.
Die Geschichte spielt sich auf zwei Handlungsebenen ab, wo man immer wieder von der Gegenwart in die Vergangenheit wechselt und man somit auch von Timos Familienleben und seiner Beziehung zu seiner Freundin erfährt.
Interessant sind dabei auch geschichtliche Anmerkungen darüber , wie es den Menschen nach dem Krieg ergangen ist und zu welchen Konflikten es zwischen den albanischen Minderheiten und der mazedonischen Regierung immer wieder gekommen ist.
Der ,, innere Soldat“, der Timo bei seinem Gedankenkarussell oft ungefragt seine Meinung kundgetan hat, hat mir gut gefallen, weil diese Szenen die innere Zerrissenheit von ihm perfekt dargestellt habe und Timo dadurch bei seinen Entscheidungen nicht immer logisch gehandelt hat.
Den Epilog findet man fast wortwörtlich am spannenden Ende wieder, das doch eine gewisse Überraschung geboten hat.
,, Fuchsjagd auf mazedonisch“ wird sicher auch denjenigen gefallen, die sich nicht für die Bundeswehr interessieren.

Bewertung vom 14.03.2023
Veljkos Café
Petersen, Nils

Veljkos Café


ausgezeichnet

Veljkos Cafe ist ein beliebter Treffpunkt für den Prophet Obadja, wenn nicht eines Tages gleich gegenüber ein schrecklicher Mord passiert wäre. Bevor die Polizei eintrifft, hat er den Mord an der alten Prostituierten Berit von der Bremer bereits voraus gesehen. Als die Kommissarin Paula Philipp die Ermittlungen aufnimmt merkt Obadja, dass es kein gewöhnlicher Mord war, denn Berits vermeintlicher alter Gehhilfe Stock entpuppt sich als der legendäre Aaronstab, der ein magisches Artefakt aus längst vergangener Zeit ist und als verschollen galt. Plötzlich gerät das ruhige und gemächliche Leben Obadjas gehörig außer Kontrolle und seine seltsamen Freunde und er stehen einer großen Gefahr gegenüber. Bis sie auch die Kommissarin davon überzeugen können, dass sie nur gemeinsam den Fall lösen können, passieren einige ungewöhnliche Dinge, die besser nicht an die Öffentlichkeit geraten sollten.
,, Veljkos Cafe“ ist der spannende Urban- Fantasy Roman in dem der Autor Nils Petersen seine Leser in das magische Hamburg entführt, wo man in eine humorvolle und geheimnisvolle Welt von Feen, Trollen, Nixen und Sehern eintauchen kann.
Liebevoll beschreibt hierbei der Autor immer wieder Orte und Plätze in Hamburg wo die Protagonisten ihre Abenteuer zu bestehen haben.
Es ist eine interessante Geschichte wo Magie immer wieder eine Rolle spielt. Dabei werden wunderbar die Eigenheiten von Obadja, dem Propheten, Monica, der Fee, Lau, der Nixe und Tjark, dem Troll, dargestellt.
Die Mischung zwischen feinem Humor, magischen Elementen und Spannung macht den Roman zu einem Lesevergnügen.
Es macht Spaß mit zu fiebern und sich immer wieder überraschen zu lassen, ob der interessanten Einfälle des Autors.
Wer sich also verzaubern lassen möchte, der wird in ,,Veljkos Cafe“ auf seine Kosten kommen.

Bewertung vom 26.02.2023
Das Schweigen der Puppen (eBook, ePUB)
Bartsch, Simon

Das Schweigen der Puppen (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Kriminalhauptkommissar Philipp Jansen und sein Team bekommen es mit einer furchtbaren Mordserie zu tun. Junge und hübsche Frauen werden grausam ermordet. Das Besondere daran ist aber, dass sie alle wie Puppen geschminkt werden und ihre Leichen fast schon liebevoll drapiert werden.
Die Kölner Ermittlerin Iris Lottner hat ebenfalls einen Mord aufzuklären, wo eine alleinstehende alte Frau erschlagen in ihrer Wohnung gefunden wurde.
Beide ermitteln fieberhaft weiter bis zu dem Zeitpunkt, wo es anscheinend Gemeinsamkeiten bei den Fällen gibt nämlich Puppen. Und somit müssen Jansen und Lottner gemeinsam ermitteln, wenn sie den Serienkiller stoppen wollen.
Das düster Cover mit der nackten Puppe im Vordergrund ist bereits ein guter Eyecatcher für den Kriminalroman ,, Das Schweigen der Puppen“ , wo der Autor Simon Bartsch den Leser von Beginn weg in seinen Bann zieht.
Die kurzen Kapitel,die jeweils aus der Sicht des Mörders sowie den beiden Ermittlern berichten, steigern immer wieder die Spannung.
Es ist oft ein beklemmendes Gefühl dabei, wenn man durch die Augen des Mörders blickt und andererseits ist es dann im Laufe der Geschichte traurig zu lesen, warum er tötet.
Dabei hat der Autor gut die Emotionen, Gedanken und Gefühle eingefangen.
Die beiden Kommissare sind für meinen Geschmack nicht wirkliche Sympathieträger, aber im Laufe des Romans habe ich mich an sie gewöhnt und durch ihre gemeinsame Zusammenarbeit, die nicht immer reibungslos verläuft, ist sogar eine gewisse Spannung und Neugierde aufgetreten, wie die beiden zurecht kommen werden.
Sowohl Jansen, als auch Lottner haben beide mit privaten Schwierigkeiten und Problemen zu kämpfen, wo beide nicht immer korrekt handeln. Besonders Jansen zeigt sich dabei nicht immer von seiner besten Seite. Dadurch bekommt man als Leser gleich mehrere spannende Geschichten erzählt.
Auch wenn man nicht alle Hintergründe über gewisse Charaktere und deren Handlungen erfährt, hat es Spaß gemacht diesen spannenden Roman zu lesen und ich bin sicher, dass Jansen und Lottner bestimmt noch einmal gemeinsam ermitteln könnten.

Bewertung vom 19.02.2023
Knochen & Dampf
Jülicher, Jasmin

Knochen & Dampf


ausgezeichnet

Die Privatermittlerin Mary Parker wird vom Kaiser persönlich mit einem höchst delikaten Auftrag betraut. Im Ossarium ist ein Skelett zu viel aufgetaucht und Mary soll nun die Identität des Toten herausfinden. Gemeinsam mit dem jungen Forensiker Max findet sie bald heraus, wer der Tote ist und dass er ermordet wurde. Unter strengster Geheimhaltung sollen nun beide den Mörder finden. Viele Geheimnisse umgeben die Menschen im Palast und Mary ist wieder einmal bereit ihr Leben aufs Spiel zu setzen, damit sie den Mörder rechtzeitig finden kann.
Der Roman ,, Knochen und Dampf“ ist ein Krimi mit einem steampunkigen Setting, wo die Autorin Jasmin Jülicher den Leser ins fiktive Deutsche Autonome Kaiserreich des 19. Jahrhunderts entführt.
Von einer Mauer umgeben sollen die Menschen geschützt werden, da schon viele Kriege geführt wurden. Damit niemand das Patent der Dampfmaschinen stehlen kann gibt es für die Bewohner nur ihr Leben inmitten der Mauer.
Darauf baut nun der Krimi auf, da der Kaiser sein Reich in Gefahr sieht. Mit der Protagonistin Mary hat die Autorin eine Frau erschaffen, die als General in der Armee gedient hat und schwer verletzt wurde und sich nun ihren Lebensunterhalt als Privatermittlerin verdient. Ihre meist ruppige und direkte Art prallt dabei auf den ruhigen und besonnenen Forensiker Max, der ein toller Partner für sie ist.
Es ist eine spannende Geschichte wo es interessant zu lesen ist, wie akribisch Max bei seiner Arbeit nachgeht und wie genervt Mary dabei manchmal ist. Obwohl beide sowohl charakterlich als auch von ihrer Mentalität überhaupt nicht zusammen passen, gelingt es ihnen Schritt für Schritt den Fall gemeinsam zu lösen.
Dass dabei auch der Humor nicht zu kurz kommt und Max immer wieder Mary auf die Palme bringen kann, passt zu der Geschichte gut dazu.
Auch wenn ich mir mehr Steampunk gewünscht hätte wie z.b besondere Geräte mit denen Max in seinem Labor arbeitet, oder verschiedene Fortbewegungsmittel... war es trotzdem interessant zu erfahren, wie die Menschen im Kaiserreich leben und man am Ende überrascht war ob des Motivs des Täters.
Der Ausflug ins 19. Jahrhundert hat Spaß gemacht und so wie Mary und Max als Team aufgetreten sind, kann man sich als Leser nur wünschen, dass sie wieder einmal in einem Kriminalfall ,,ermitteln“ dürfen.

Bewertung vom 28.01.2023
Die Grenze der Dunkelheit
Hirtzy, Michael

Die Grenze der Dunkelheit


gut

Nach vielen Wochen in der Tiefschlafkammer sind Erin und ihre Frau Jantila bereit, sich einem großen Abenteuer zu stellen. Völlig überraschend ist nach 40 Jahren plötzlich der verschollen geglaubte experimentelle Forschungskreuzer Koukishin im Weltall aufgetaucht und Erin möchte wissen, was damals mit ihrem Großvater Ishmael Molina und seiner Crew passiert ist. Das Schiff scheint viele Geheimnisse in sich zu bergen und schon bald stehen sie einer Bedrohung gegenüber, aus der es scheinbar kein Entrinnen gibt. Schmerzhaft erfährt Erin nach und nach, was ihr Großvater mit seinen Experimenten damals ausgelöst hat.
,,Die Grenze der Dunkelheit“ lässt den Leser eintauchen in das Jahr 2192, wo ein Schrottsammler auf das verschwundene Schiff Koukishin trifft, dessen Schöpfer Molina im Jahr 2154 versucht hatte, durch ein Portal in eine andere Galaxie zu gelangen, aber nie zurückgekehrt ist. Der Autor Michael Hirtzy lässt dabei seine Protagonisten 40 Jahre später ein waghalsiges Abenteuer erleben. In Rückblenden erfährt man dabei wie kaltblütig dabei Molina das Leben seiner Crew aufs Spiel gesetzt hat ob seines Experimentes ohne zu ahnen welche Kettenreaktion er dabei ausgelöst hat. Das, was mit dem Schiff zurückgekehrt ist löst nicht nur beim Leser Gänsehaut Gefühl aus.
Es sind spannende Einblicke, wo ich mir aber bei vielen Szenen nicht immer vorstellen konnte wie die ganzen technischen Abläufe funktionieren. Da war es dann für mich etwas schwierig bei der Handlung dran zu bleiben.
Man findet aber auch recht gruselige und brutale Szenen wo sich SF und Horror vermischen.
Eine spannende Geschichte also die zeigt, dass es manchmal besser ist nicht zu erfahren, was sich in in den unendlichen Weiten des Weltalls befindet.

Bewertung vom 22.01.2023
Ich habe dich im Auge
Paul, Ramona

Ich habe dich im Auge


sehr gut

Alessa Ahrens ist eine junge attraktive Frau aus wohlhabenden Haus. Bisher verläuft ihr Leben in geordneten Bahnen bis zu dem Zeitpunkt, als sie immer öfter das Gefühl hat beobachtet und verfolgt zu werden. Plötzlich scheinen Dinge in ihrer Wohnung nicht mehr an dem Platz zu stehen, wo sie hin gehören und als sie Drohbriefe erhält ist sie sicher, dass sie einen Stalker hat. Da tritt der sympathische Finn in ihr Leben, der ihr Sicherheit und Geborgenheit vermittelt auch wenn er sich manchmal etwas geheimnisvoll verhält. Unheimliche Anrufe und weitere Drohbriefe lassen Alessa langsam aber sicher verzweifeln und bald schon weiß sie nicht mehr, ob oder wem sie noch vertrauen kann.

,, Ich habe dich im Auge“ ist der spannende Thriller von Ramona Paul, wo sie geschickt mit den Ängsten der Protagonistin spielt und auch den Leser daran verzweifeln lässt wer wohl der Stalker sein könnte.
Gleich von Beginn weg wird man Zeuge davon, wie leicht man jemanden ein ungutes Gefühl vermitteln kann und wie hilflos man sich dabei fühlen kann wenn nicht nur unerklärliche Dinge passieren, sondern man auch gestalkt wird und man keine Chance sieht aus diesem Teufelskreis heraus zu kommen.
Mit Finn bekommt Alessa einen sympathischen Mann zur Seite gestellt, der sehr einfühlsam und empathisch ist, obwohl man als Leser auch nicht wirklich sicher sein kann, ob er ein ehrliches Spiel mit ihr spielt oder nicht.
Die ganzen Drohungen spitzen sich mit der Zeit immer mehr zu, wo man sich manchmal fragt, ob Alessa nicht zu lethargisch dabei wirkt und nicht anders handeln könnte. Denn selbst wenn die Polizei nicht gleich aktiv wird, hätte es trotzdem Situationen gegeben, wo sie diese einschalten hätte sollen.
Es ist ein Katz- und Mausspiel wo es einige an Verdächtige gibt und die Autorin den Leser auf eine falsche Spur schickt.
Interessant waren dabei auch Rückblenden, wo man Stück für Stück an den wahren Täter und seine Beweggründe heran geführt wird.
Ein spannender Roman über Hass, Verzweiflung und dem verzweifelten Wunsch nach
Gerechtigkeit.

Bewertung vom 21.01.2023
Der Fluch des Fremden
Hartung, Alexander

Der Fluch des Fremden


ausgezeichnet

Wie jedes Jahr in Furtenblick freuen sich die Menschen auf ihr Dorffest. Doch dieses Mal taucht ein unheimlicher Fremder auf, der den Tod von vier Menschen prophezeit. Der Fluch alleine ist schon furchtbar, aber als er sich auch noch über den Klippen in den Tod stürzt ist die Aufregung natürlich groß.
Es dauert nicht lange und der erste Tote wird so gefunden, wie der Fremde es voraus gesagt hat. Panik ob des Fluches macht sich im Dorf bemerkbar, nur die Witwe Katharina Volck glaubt nicht wirklich daran. Gemeinsam mit ihrem Nachbarn Jakob Kohlhepp beschließt sie der Sache auf den Grund zu gehen.
Aufgestachelt von dem Priester Theobald hat es Katharina schwer ihre Freunde und Bekannten davon zu überzeugen, dass es sich nicht um einen Fluch handelt, sondern um Mord. Als man bald danach die nächste Leiche findet ist ihr klar, dass sie schnellstens den wahren Mörder finden muss.
Der historische Roman ,, Der Fluch des Fremden“ entführt den Leser ins 17. Jahrhundert, wo eine unheimliche Mordserie die Dorfbewohner in Angst und Schrecken versetzt. Der Autor Alexander Hartung hat dabei mit seiner sehr willensstarken, klugen und unerschrockenen Protagonistin Katharina eine ,,Ermittlerin“ in Szene gesetzt, die einem von Beginn weg sympathisch ist. Dabei hat er ihr mit dem Witwer Jakob einen tollen ,,Helfer“ an die Seite gestellt, der nicht nur einmal an ihrem Dickkopf verzweifelt. Es mag zwar für die damalige Zeit etwas überraschend wirken, dass sie so emanzipiert und ,,modern“ ist, da sie nicht so wie alle anderen an einen Fluch glaubt oder sich alleine auf einen beschwerlichen Weg in die nächste Stadt auf macht um dort nach Hinweisen zu suchen.
Der Roman ist dafür gespickt an humorvollen Dialogen, wo der arme Jakob nicht nur einmal von Katharina an den Rande der Verzweiflung gebracht wird, er aber dann trotzdem bei jeder ,,Schandtat“ hilfreich zur Seite steht. Spannende, menschliche Schicksale, die bis weit in die Vergangenheit reichen, machen die Geschichte interessant und der angenehme und flüssige Schreibstil des Autors tragen dabei zu einem Lesevergnügen bei.
Die Dorfbewohner werden ebenfalls gut beschrieben, wo der Aberglaube eine große Rolle spielt. Dass aus Liebe Rache wird, ist in dem Roman das Hauptthema, das der Autor gut umgesetzt hat und es hat Spaß gemacht die resolute Katharina dabei zu begleiten, wie sie die ganzen Mordfälle aufklären kann.

Bewertung vom 15.01.2023
Ein Reigen - Erzählungen und Kurzgeschichten
Ambronn, D.G.

Ein Reigen - Erzählungen und Kurzgeschichten


ausgezeichnet

Auf gerade einmal 100 Seiten schafft es der Autor D.G. Ambronn mit seinen 11 Geschichten den Leser in andere Zeiten und Länder zu entführen.
,, Ein Reigen – Erzählungen und Kurzgeschichten“ bietet eine Sammlung an vielfältigen Gedanken des Autors, wo man als Leser immer wieder zum Nachdenken angeregt wird. Besonders die Fabeln in dem kleinen Büchlein zeigen auf, dass Fremdsein oder Boshaftigkeit einem schwächeren gegenüber, sehr menschliche Züge aufweisen. Dafür ist aber dann die Hilfsbereitschaft und die Hoffnung auf ein besseres Leben wieder ein positiver Aspekt.
Man findet ein breites Spektrum an Geschichten, die unter anderem vom Krieg, vom ersten Verliebtsein, aber auch von Trennung und Schmerz erzählen.
Dass man das Gute und das Böse nicht immer gleich erkennen kann wird dabei vom Autor ebenfalls gut in seinen Geschichten verpackt.
Menschliche und tierische Schicksale halten dem Leser oftmals einen Spiegel vor, um über sich selbst und seine Mitmenschen, immer wieder einmal nach zu denken.