Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Curin
Wohnort: 
Bielefeld

Bewertungen

Insgesamt 346 Bewertungen
Bewertung vom 16.02.2019
Lichtfängerin
Bee, Zoë

Lichtfängerin


sehr gut

Schon als Kind erlebt Zoe zu Hause und in ihrem Umfeld viel Gewalt und wenig Zuwendung. So sucht sie immer nach Liebe und Erfüllung und probiert dabei verschiedene esoterische und schamanische Richtungen aus, die sie jedoch nie ganz befriedigen und ihr jede Menge Alpträume bescheren... .
Zoe Bee gibt hier einen tiefen Einblick in ihr Leben und zeigt, was sie in esoterischen Szene alles erlebt und wie sie letztendlich bei Jesus Christus Ruhe gefunden hat.
Schon von der ersten Seite an war ich schockiert, was Zoe schon als Kind alles durchmachen musste. Neben Gewalt im Elternhaus wird sie auch schon früh von einem Mann missbraucht und ist durch ihre etwas unangepasste Art schnell das schwarze Schaf der Familie.
So stürzt sie sich ins Leben und erlebt in beruflicher Hinsicht einige Erfolge, aber in ihren Beziehungen scheitert sie wiederum.
Immer wieder schildert Zoe ihre Erfahrungen im esoterischen Bereich. Dabei beginnt sie scheinbar harmlos mit Kartenlegen usw. aber gerät dann immer tiefer in bestimmte Kreise, aus denen sie sich dann wieder löst, um dann wieder eine andere Richtung einzuschlagen. Mich hat beim lesen oft erschreckt, wie sie davon berichtet, wie sie ihren Körper verlässt, merkwürdigen Wesen begegnet und danach zu Hause von unheimlichen Erlebnissen und Alpträumen gequält wird.
Zoe Bee hat einen ungewöhnlichen Schreibstil, den ich als etwas provokant und ein bisschen ungeniert empfunden habe. Sie gibt wirklich einen ehrlichen Einblick in ihre Vergangenheit und zeigt dabei deutlich, dass selbst oft scheinbar harmlose Dinge okkulte Bindungen auslösen und einen schneller herab ziehen als gedacht. Man sieht bei ihr aber auch, wie Jesus sie verändert hat und wie sie dabei einen ganz klaren Schnitt zu ihrem alten Leben machen musste.
Mich persönlich hat das Buch sehr angesprochen, aber gerade die okkulten Sachen, von denen sie hier berichtet, fand ich ganz schön heftig. So ist dies auch keine leichte Lektüre, sondern schon harte Kost.
Insgesamt ist ,,Lichtfängerin" eine Biographie, die an vielen Stellen schockierend und beängstigend ist, aber letztendlich zeigt, dass nur Jesus letztlich Ruhe und Erfüllung bietet. Gerne empfehle ich das Buch hier weiter.

Bewertung vom 14.02.2019
Cainstorm Island - Der Gejagte
Golien, Marie

Cainstorm Island - Der Gejagte


sehr gut

Emilio lebt auf Cainstorm Island, wo die Menschen nicht nur arm sind, sondern auch von den ,,Las Culebras", der sogenannten Schlangengang terrorisiert werden. Um etwas mehr Geld zu verdienen, hat sich Emilio von dem Unternehmen ,,Eyevision" einen Chip einsetzen lassen, der alles filmt, was er sieht und live überträgt. Als er bei den Aufnahmen zufällig auf ein Gangmitglied trifft und sich aus Notwehr verteidigen muss, wird er zum Gejagden... .
Die Autorin Marie Golien hat hier einen sehr rasanten und actionreichen Thriller geschrieben, der sehr spannend ist und dem Leser kaum Zeit zum Verschnaufen gibt. So mochte ich das Buch immer nur ungerne zur Seite legen, weil es immer wieder Momente gab, wo ich unbedingt wissen musste, wie es mit Emilio weitergeht.
Die Geschichte hat auch viele dystopische Züge und das Setting erinnert etwas an einen Slum, wo die Menschen kaum etwas besitzen und Gewalt an der Tagesordnung steht.
So wundert es einen nicht, dass sich Emilio mit der Hoffnung, etwas Geld zu verdienen auf Eyevision eingelassen hat. Mir hat beim lesen sehr gefallen, dass seine Familie ihm wirklich wichtig ist und er auch sonst einen guten Kern hat. Manche seiner Charakterzüge wirkten auf mich allerdings etwas zu unrealistisch auf mich. Er ist manchmal einfach zu mutig und viele Sachen, die macht, sind einfach zu waghalsig.
Marie Golien schreibt gut lesbar und hat es wirklich geschafft, sehr viel Spannung und Action einzubauen. So gibt es keine Langeweile, aber leider auch sehr viel Gewalt. Mir war die Handlung an vielen Stellen einfach zu brutal und ich fand es einfach ein bisschen heftig für ein Jugendbuch.
Ansonsten gibt es viele Überraschungen und unerwartete Wendungen, was mir wieder sehr gefallen hat.
Insgesamt ist ,,Cainstorm Island" ein spannender Thriller, den ich hier gerne weiterempfehle.

Bewertung vom 11.02.2019
I can see U
Morgenroth, Matthias

I can see U


sehr gut

Mit ,,I can see u " hat Matthias Morgenroth einen Jugendroman geschrieben, der ein hochaktuelles Thema behandelt. Es wird dargestellt, wie schnell alleine durch Datenklau und manipulierte Bilder Menschen zu Mobbingopfern werden können und kaum mehr eine Chance haben, sich zu Wehr zu setzen.
Die Handlung selbst habe ich als ein wenig schleppend und wenig spannend empfunden. Man erlebt aus Maries Sicht, wie mit sich mit Ben auf einmal die ganze Atmosphäre in der Klasse langsam zu verändern beginnt. Gerade dieser Prozess wird einfach sehr langatmig dargestellt und man hat das Gefühl, seitenweise passiere einfach nichts.
Marie ist ein typischer Teenager, der sich schnell verliebt und dabei mit der rosaroten Brille auf der Nase lange nicht bemerkt, dass mit Ben einfach etwas Grundlegendes nicht stimmt.
Herr Morgenroth schreibt gut lesbar, aber er hat es bei mir nicht geschafft, mich mitzureißen und richtig zu begeistern. Dafür fehlt es einfach an Spannung. Dennoch denke ich, dass hier teilweise genau die Probleme beschrieben werden, die heutzutage nicht nur in Schulen vorhanden sind. Man sieht, wie schnell Fotos manipuliert oder private Dinge öffentlich werden können, wenn man nicht sorgsam damit umgeht.
Insgesamt ist ,,I can see u" ein aktueller Jugendroman, dem ein bisschen mehr Spannung gut getan hätte. Gerne empfehle ich das Buch hier weiter.

Bewertung vom 11.02.2019
Das Erwachen / H.O.M.E. Bd.1
Siegmund, Eva

Das Erwachen / H.O.M.E. Bd.1


gut

Zoe ist Schülerin an einer Eliteakademie, wo sie für eine spätere Mission ausgebildet wird. Als sie dann plötzlich in einem Krankenhaus aufwacht, meint sie erst, eine weitere Prüfung ihrer Lehrer bestehen zu müssen. Jedoch muss sie erfahren, dass sie angeblich schon seit Jahren im Koma liegt und sich wohl alles nur eingebildet hat. Doch sagt man ihr wirklich die Wahrheit?
,,H.o.m.e. - Das Erwachen" ist eine Dystopie, die mitten in Deutschland spielt und das Thema Wasserknappheit aufgreift. Ich erwartete vor dem Lesen eine spannende Handlung mit vielen Überraschungen, doch leider blieb die Geschichte meistens flach und bis auf wenige gute Momente konnte mich die Autorin nicht überzeugen.
Alles wird aus der Sicht von Zoe geschildert und man bekommt anfangs einen kleinen Einblick in die Zeit in der Akademie und erlebt auch mit, wie sie plötzlich aus dem Koma erwacht.
Was hier noch so vielversprechend beginnt, entwickelt sich schnell zu einer vorhersehbaren Handlung, die für mich nicht immer ganz logisch war. Es gibt jedoch immer wieder gute Szenen, wo gerade die Auswirkungen der Wasserknappheit im Alltag der Berliner Bevölkerung richtig verdeutlicht werden. Gerade diese Momente sind immer wieder schnell vorbei und werden nicht ausgebaut, wodurch aus meiner Sicht viel Potenzial verschenkt wird.
Zoe ist ein junges Mädchen, die einen sehr merkwürdigen Charakter hat. Auf der einen Seite wirkt sie taff und stark, aber dann wieder nachgiebig und fast schon hilflos. Ich wurde mit ihr nicht warm und fand auch ihre Beziehung zu Jonah, einem jungen Mann aus der Academy mehr als seltsam.
Sympatisch waren mir nur ihr kleiner Bruder und Kip, der zwar ein bisschen schräg, aber irgendwie nett und nicht so verbissen rüber kommt. Er wirkte auf mich am authentischsten.
Eva Siegmund schreibt passend für ein Jugendbuch sehr kurzweilig und gut lesbar. Leider verschenkt sie viel Potenzial durch oftmals unlogische und vorhersehbare Teile in der Handlung und Figuren, die nicht echt rüber kommen. Generell finde ich die Idee zu dem Roman sehr gut, aber es hapert doch deutlich an der Umsetzung. Gerade das Ende habe ich als haarsträubend und wenig überzeugend empfunden.
Insgesamt ist ,,H.o.m.e - Das Erwachen" eine Dystopie, die aus meiner Sicht noch nicht ganz ausgreift ist. Ich empfehle sie deshalb nur bedingt weiter.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.02.2019
Das Tal der Puppen
Susann, Jacqueline

Das Tal der Puppen


sehr gut

1945: Die junge Anne möchte ihrer Heimatstadt entfliehen und träumt von einem unabhängigen Leben in New York. Dort beginnt sie, bei dem bekannten Staranwalt Henry Bellamy zu arbeiten und lernt Neely und Jennifer kennen, die beide ganz nach oben wollen. Bald schon geraten alle drei in einen Strudel des Erfolgs, der nicht nur gute Seiten in ihnen hervorbringt... .
Jacqueline Susan hat diesen Roman vor über 50 Jahren veröffentlicht, aber er hat nichts an Aktualität und Brisanz verloren. Auch wenn viele Szenen darin die Leute heute nicht mehr so schockieren wie früher, sieht man doch noch sehr deutlich, wie schwer der Aufstieg zum erfolgreichen Star ist und zu welchen Mitteln dabei gegriffen wird.
Anne ist die eigentliche Protagonistin des Buches und war auch meine Lieblingsfigur. Sie kommt zwar gerade zu Anfang ein wenig naiv rüber, aber sie hat das Herz am rechten Fleck und ist für die damalige Zeit sehr modern eingestellt. Sie möchte nicht wie alle anderen Frauen in ihrem Alter jung heiraten, sondern unabhängig sein. Leider gerät sie im Verlauf der Handlung immer wieder an falsche Menschen und begegnet dem verhängnisvollen Lyon Burke.
Während Anne einfach Klasse besitzt, sind ihre Freundinnen Neely und Jennifer immer nur auf ihren eigenen Vorteil aus. Gerade an den beiden kann man später sehr gut sehen, wie schnell der Erfolg einem zu Kopf steigen kann und das dann oft nur noch Drogen und Schlafmittel helfen, um tagsüber die gewohnte Leistung abrufen zu können.
Jacqueline Susann schreibt sehr flüssig und obwohl das Buch mit seinen ca. 600 Seiten sehr dick ist, kann man es verhältnismäßig schnell durchlesen. Man möchte einfach immer wissen, wie es mit den Figuren weitergeht und was als nächstes passiert. So ist das Buch nie langatmig, sondern regelrecht spannend und auch unterhaltsam.
Jedoch gibt es auch Stellen im Roman, wo ich kurz das Buch zuschlagen musste, weil es dann doch ein bisschen viel war.
Insgesamt ist ,,Das Tal der Puppen" ein spannender und wie ich finde auch realistischer Roman, der einfach zeigt, wie es oft wirklich im Showbusiness aussieht. Gerne empfehle ich das Buch hier weiter.

Bewertung vom 04.02.2019
So verführerisch / Broken Darkness Bd.1
O'Keefe, M.

So verführerisch / Broken Darkness Bd.1


sehr gut

Auf der Flucht vor ihrem gewalttätigen Ehemann ist Annie McKay auf einem Trailerpark gelandet. In ihrem Wohnwagen klingelt plötzlich ein fremdes Handy und am anderen Ende der Leitung ist ein Mann namens Dylan, der ihr allein mit seiner Stimme und seiner Art Vertrauen einflösst. Bald schon entsteht zwischen den beiden ein intimes Verhältnis, welches sich am Telefon abspielt... .
Die Autorin hat hier eine etwas düstere erotische Geschichte geschrieben, die viel Spannung enthält, aber teilweise auch etwas zu klischeehaft rüberkommt. Man erlebt die Handlung meistens aus der Sicht von Annie, die wirklich Schlimmes hinter sich hat und einfach nur einen Neuanfang will. Dabei ist sie in dem heruntergekommenen Trailerpark gestrandet, wo sie mehr und mehr auch mit den anderen Bewohnern in Kontakt kommt.
Mir persönlich hat Annie sehr leid getan und man sieht bei ihr deutlich, wie schwer es für Frauen ist, von einem brutalen Mann wegzukommen. Die Autorin lässt sie leider oft ein bisschen klischeehaft als das unschuldige Mädchen vom Land rüberkommen, dass sich auf den bösen Jungen Dylan einlässt, den sie nur vom Telefon kennt. Genau das ist auch einer meiner Kritikpunkte, denn eigentlich würde man ja erwarten, dass sie sich nicht wieder so schnell auf einen Mann, dazu noch auf einen Fremden, einlässt.
In nur wenigen Kapiteln erlebt man Dylan, der auch eine schlimme Vergangenheit hat und sehr zurückgezogen lebt. Er ist der typische Badboy, der reich ist, Probleme hat, aber sehr männlich und dominant rüber kommt. Als Figur mochte ich ihn allerdings sehr gerne.
Die Autorin schreibt sehr gut lesbar mit vielen Details und hat geschafft, auch neben der eigentlichen Telefonbeziehung zwischen den Protagonisten eine tolle Nebenhandlung zu entwerfen. So besteht das Buch nicht nur aus erotischen Szenen, sondern lebt auch von Annies Erlebnissen auf dem Trailerpark, wo sie unterschiedliche Leute, wie den alten Mann Ben kennen lernt. Mir persönlich waren einige Szenen im Buch zu viel des Guten und alle, die keine Bücher mit Erotik mögen, sollten hier die Finger von lassen.
Auch gab es im Roman eine Stelle, wo Annie Dylan etwas aus ihrer Vergangenheit erzählt, was ich eindeutig als Missbrauch deuten würde. Leider wurde von den Figuren genau dieses Erlebnis eher als heiß und erregend dargestellt, was aus meiner Sicht absolut nicht in Ordnung ist.
Gerade im zweiten Teil des Buches, wo die Beziehung zwischen den beiden sich noch weiter entwickelt, aber immer wieder ins Stocken gerät, entstanden bei mir viele Fragezeichen. Hier schafft es die Autorin nicht, glaubhafte Erklärungen abzuliefern. Auch den Cliffhänger am Ende der Geschichte fand ich natürlich fies, aber ich hatte mit der Situation ehrlich gesagt schon irgendwie gerechnet.
Insgesamt ist ,,Broken Darkness" ein spannender und unterhaltsamer Roman mit kleinen Schwächen. Gerne empfehle ich das Buch hier weiter.

Bewertung vom 04.02.2019
Die Sünden aus der Vergangenheit / Baltimore-Team Bd.1
Pettrey, Dani

Die Sünden aus der Vergangenheit / Baltimore-Team Bd.1


gut

Der ehemalige Scharfschütze Griffin McCray arbeitet als Park Ranger auf den Schlachtfeldern von Gettyburg und entdeckt dort eine Leiche. Gemeinsam mit der forensischen Anthropologin Dr. Finley Scott und dem FBI beginnt er zu ermitteln, doch irgendjemand möchte mit aller Gewalt verhindern, dass die Leiche identifiziert und der Mörder gefunden wird... .
Nachdem mich die ,,Alaska-Reihe" der Autorin schon sehr begeistert hat, waren meine Erwartungen bei dem neuen Buch von Dani Pettrey entsprechend hoch. Dieses Mal konnte sie mich zwar wieder mit glaubhaften und authentischen Figuren überzeugen, aber die Handlung wirkte auf mich teilweise unrealistisch und irgendwie auch übertrieben künstlich auf Spannung getrimmt.
Ich brauchte auch mehr Zeit als gewöhnlich bei einem Buch, um mich richtig einzulesen und mit den Figuren vertraut zu werden. Sie werden aus meiner zu schnell eingeführt und nötige Hintergrundinformationen werden oft erst spät beiläufig erwähnt. So war mir lange nicht klar, woher Griffin Parker und Declan vom FBI kennt und warum sie so verhalten miteinander umgehen.
Griffin und Finley sind die Figuren, die meistens im Mittelpunkt der Handlung stehen. Beide schleppen eine schwere Vergangenheit mit sich herum, die sie stark geprägt und verändert hat. Dennoch halten sie beide an ihrem Glauben an Gott fest, was durch immer wieder kleine Gebete in der Handlung deutlich wird.
Dani Pettrey schreibt wie gewohnt flüssig und gut lesbar. Allerdings gelingt es ihr diesmal nicht so gut, die verschiedenen Szenarien zu beschreiben. So konnte ich mir beispielsweise Gettyburg mit seinen Schlachtfelder nicht richtig vorstellen. Auch finde ich die Entwicklungen zwischen Griffin und Finley nicht sehr überzeugend dargestellt.
Insgesamt konnte mich ,,Die Sünden der Vergangenheit" nicht ganz überzeugen. Für bleibt dieses Buch weit hinter der Alaska-Reihe zurück. Dennoch empfehle ich es hier gerne weiter.

Bewertung vom 02.02.2019
Winter
Schaefer, Barbara

Winter


ausgezeichnet

Während viele Menschen sich im Winter lieber verkriechen und auf den Frühling warten, freut sich Barbara Schaefer auf die kalte Jahreszeit und bereist Länder am liebsten, wenn dort die Seen zufrieren und der Schnee gefallen ist.
In diesem Buch erzählt sie von ihren vielen Reisen und erklärt viele Phänomene, wie die Entstehung des Polarlichts und was es mit der sogenannten Winterdepression auf sich hat.
,,Winter: Eine Liebeserklärung" ist ein wunderschön gestaltetes und zum Teil biographisch angehauchtes Buch, indem Barbara Schaefer einmal die die kalte Jahreszeit in den Mittelpunkt stellt. Ihr ist es nach wenigen Seiten gelungen, mich mit ihrer Liebe zum Winter anzustecken. Es ist einfach einerseits richtig spannend, was sie beispielsweise in einem Zug auf der Strecke der Transsibirischen Eisenbahn und am Baikalsee erlebt, aber es ist auch unheimlich interessant, wie sie bestimmte Dinge rund um Kälte und Schnee erläutert.
Man hat beim lesen gar nicht das Gefühl, ein Sachbuch in der Hand zu halten und ich fühlte mich die ganze Zeit über gut unterhalten. Das Schöne ist hier auch, dass man alle Kapitel unabhängig voneinander lesen und so einfach nach Lust und Laune im Buch stöbern und sich einen Abschnitt herausgreifen kann.
Aus meiner Sicht gelingt es der Autorin sehr gut, den Winter in den Mittelpunkt zu stellen und damit auch deutlich zu machen, wie wichtig es ist, gegen den Klimawandel vorzugehen und diese ganz besondere Jahreszeit zu erhalten.
Insgesamt ist ,,Winter: Eine Liebeserklärung" ein sehr schönes und angenehm lesbares Buch, welches mir sehr gut gefallen hat. Auch als Geschenk eignet es sich sicher gut. Gerne empfehle ich es hier weiter.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.02.2019
Wer ist Michael Swann?
Reardon, Bryan

Wer ist Michael Swann?


weniger gut

Als in einer New Yorker U-Bahnstation eine Bombe explodiert, ändert sich Julias Leben schlagartig. Eben hat sie noch mit ihrem Mann Michael telefoniert, der sich am Anschlagsort befand und erfährt dann, dass man ihn für einen der Täter hält. Doch kann es wirklich sein, dass ausgerechnet ihr Ehemann zu so einer Tat fähig ist oder verdächtigt man den Falschen?
Bryan Reardon hat hier einen Roman mit einem sehr aktuellem Thema geschrieben, der mich neugierig gemacht hat, aber leider meine Erwartungen nicht erfüllen konnte. Statt eines spannenden und rasanten Thriller, den ich mir gewünscht hätte, zieht der Autor viele Teile der Handlung in die Länge. So war das Buch für mich teilweise sehr zäh zu lesen und konnte mich überhaupt nicht mitreißen.
Sehr detailliert wird erzählt, wie Julia auf die Nachricht reagiert, dass ihr Mann am Tatort war. Hier wird tatsächlich sehr realistisch dargestellt, wie sie erst an der Hoffnung festhält, dass Michael noch leben könnte und alles dafür tut, um ihn zu finden. Selbst als sie damit konfrontiert wird, er könnte der Täter gewesen sein, hält sie zu ihm. Für mich war Julia die einzige Figur, die wirklich glaubhaft und authentisch rüber kam.
Einen großen Teil der Handlung wird auch aus der Sicht von Michael Swann erzählt. Hier wird haarklein berichtet, wie er aus der U-Bahnstation läuft und scheinbar hilflos und mit einem Gedächtnisverlust durch die Straßen irrt. Dabei verpasst ihn Julia später immer wieder nur kurz. Gerade diese Szenen habe ich als langweilig empfunden.
Bryan Reardon schreibt flüssig, aber geht an vielen Stellen zu sehr ins Detail. Seine Idee zum Buch ist eigentlich sehr gut, aber leider schafft er es nicht, sie wirklich authentisch umzusetzen und verliert sich darin, zu beschreiben, was seine Figuren gerade machen und denken und bringt dabei die Handlung nicht voran. Erst zum Schluss des Thrillers entsteht etwas Spannung und es gibt eine Wendung, die ich so nicht erwartet hätte.
Insgesamt ist ,,Wer ist Michael Swann" ein langatmiger Roman, aber für mich definitiv kein richtiger Thriller. Daher empfehle ich das Buch hier auch nur bedingt weiter.

Bewertung vom 27.01.2019
Fehltritt / Doggerland Bd.1
Adolfsson, Maria

Fehltritt / Doggerland Bd.1


sehr gut

Als die Frau ihres Chefs tot aufgefunden wird, muss Kommissarin Karen Eiken Hornby die Leitung des Ermittlungsteams übernehmen. Leider gibt es nur wenige konkrete Hinweise auf einen Täter und auch sonst war die Ermordete nicht sehr beliebt. Bald schon stellt Karen fest, dass irgendein Ereignis in der Vergangenheit etwas mit dem Tod der Frau zu tun hat... .
Mit ,,Doggerland" hat die Autorin Maria Adolfson nicht nur einen spannenden Kriminalroman geschrieben, sondern auch noch zusätzlich eine längst verschwundene Inselgruppe so mit eingebaut, als würde sie in unserer Zeit wirklich noch existieren. Man braucht zwar eine gewisse Zeit, um sich einzulesen und es gibt auch immer wieder längere Phasen, wo die Handlung feststeckt, aber dann passiert wieder etwas und man möchte unbedingt weiterlesen.
Die Protagonistin Karen ist von Anfang an keine Sympathieträgerin. Mich hat schon sehr gestört, dass sie morgens verkatert neben ihrem Chef aufwacht und dies vor den Kollegen verheimlicht. Andererseits wirkt sie durch solche Fehler auch sehr menschlich und irgendwie auch echt. Mir hat bei ihr die Art gefallen, wie sie ermittelt und wie sie ihr Gegenüber analysiert. Man merkt, dass sie schon sehr scharfsinnig ist und auch mal um die Ecke denkt.
Maria Adolfsson schreibt flüssig und gut lesbar und hat es wirklich geschafft, einen tollen Krimi zu schreiben. Allerdings hätte die Handlung noch spannender und weniger langatmig sein können. Manchmal hat man beim lesen einfach den Eindruck, es passiert seitenweise gar nichts. Gelungen ist allerdings die Beschreibung von Doggerland. Wenn man es nicht wüsste, würde man wirklich denken, dass es diese Inselgruppe in der Nordsee mit ihrer rauhen Landschaft und dem Austernfest tatsächlich gibt.
Insgesamt ist ,,Doggerland" ein guter und durchdachter Kriminalroman, der bis auf kleine Schwächen wirklich gut geschrieben ist. Gerne empfehle ich das Buch hier weiter.