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Benutzername: 
Markus1708
Wohnort: 
Wachtendonk

Bewertungen

Insgesamt 111 Bewertungen
Bewertung vom 09.01.2021
Reichsland
Wächtler, Marcus

Reichsland


ausgezeichnet

Eric ist ein karrieregeiler Beamter der es so richtig . .. aber so richtig richtig verbockt hat. Zur Strafe wird er in die Abteilung 8 des Bundeskanzleramts versetzt. Abteilung 8? Nie gehört? Eric ebenfalls nicht, und so hat er schon Schwierigkeiten, seinen neuen Arbeitsplatz überhaupt zu finden. Als er die versteckte Tür dann doch gefunden hat, wird er von seiner neuen Kollegin ersteinmal viele Treppen abwärts geführt - sein Büro ist in einem alten Berliner Tiefbunker. Doch damit nicht genug: als er unten angekommen ist, erwarten ihn Mitarbeiter in SS-Uniformen, and der Wand eine alte Reichsflagge. Wo ist er hier gelandet? Die Antwort lässt ihn anfangs verzweifeln - das Deutsche Reich ist 1945 gar nicht untergegangen , Abteilung 8 kümmert sich um alle daraus resultierenden Konsequenzen ... kaum zu glauben? Na, dann lesen Sie selbst: alles ist schlüssig argumentiert! Oder doch nicht?

Meine Meinung: ein sehr vergnügliches Buch mit vielen kräftigen Seitenhieben auf Chemtrail-Gläubige, Aluhutträger und sonstige Verschwörungstheoretiker - hier bekommen alle ihr Fett weg. Oder ist das gar keine Satire und alles im Buch beschriebene ist WAHR? Ich glaube, dann wäre das Buch schon lange auf dem Index...ich vergebe jedenfalls sehr gerne fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 21.12.2020
Bross. Endstation Hinterhof
Wiemers, Richard

Bross. Endstation Hinterhof


ausgezeichnet

Ein Buch das mit einer Schießerei beginnt - okay, das ist ein Krimi. Ein Buch das mit einer Schießerei beginnt bei der der Kommissar keine Zeit hat nachzuladen und trotzdem einfach weiter schießt - das ist Bross.  Als er danach auch noch im handstreich die komplette deutsche Mafia ausschaltet, wird er von seinem Dezernat ersteinmal in Urlaub geschickt. Doch Bross wäre nicht Bross, wenn er nicht beim ersten Mord direkt wieder die Ermittlungen an sich reißen würde. Denn es gibt nur einen Bross, und der ist unersetzlich ... und schon bald wieder gefragt: eine Leiche baumelt an einer Laterne. Zum Glück gibt es viele Verdächtige, denn so kann Bross seine Kompetenz ausspielen: geschicktes kombinieren bei völliger Ahnungslosigkeit. Das dabei viel Regen fällt, Bross' Zigarette dauernd nass ist und seine Assistent und Sidekick Keule wie ein Wachhund dauernd Autos hinterher rennt, sei nur am Rande erwähnt.

Meine Meinung: selten habe ich ein Buch gelesen, bei dem die eigentliche Handlung so nebensächlich war wie hier. Und selten habe ich ein Buch dabei so Wort-für-Wort gelesen wie hier. Denn der unglaubliche Wortwitz ist so vielfältig, so  manchmal gut getarnt wie hier ... Die Abfolge an abstrusen Szenen ist dicht, das Niveau hoch. Wenn man sich auf die Geschichte einlässt, wird man ausgesprochen gut unterhalten. Die Folge: fünf von fünf Sternen!

Bewertung vom 19.11.2020
Der Pate von Berlin
Al-Zein, Mahmoud

Der Pate von Berlin


sehr gut

Mahmoud Al-Zein wird von vielen als "der Pate von Berlin" bezeichnet. Er, der Anfang der 80er-Jahre über Ost-Berlin nach West-Berlin kam und dort eigentlich "nur gestrandet" ist, wird ... ja was eigentlich? Sein Asyl-Antrag wird abgelehn., Da er nicht abgeschoben werden kann, wird er nur geduldet. Also darf er nicht arbeiten. Also hat er zu viel Zeit und fängt an, "Dinge zu drehen", Rasch hat er eine große Gruppe Gleichgesinnter hinter sich, Familie und Freunde. Es geht um die Herrschaft über die Straße, es geht um das Recht des Stärkeren. Es geht um IHN gegen die Staatsmacht, IHN und sein Clan gegen "die Anderen", mit denen er oft aneinandergerät. Es geht um mehrere Haftstrafen und um zehn Kinder die er dazwischen zeugt. Und es geht um vieles das schief gegangen ist bei der Integration eines Flüchtlings.

Mich hinterlässt dieses Buch sehr zwiegespalten. Denn auf der einen Seite ist der Blick hinter die Kulissen der Clans sehr interessant. Man liest mit einer Faszination derer man sich im nächsten Augenblick schon schämt. Denn der Blick ist der eines Insiders, schonungslos und stellenweise brutal. Und man guckt hin wie bei einem Autounfall auf der Autobahn, auch wenn man "das" nicht sehen will. Da ist jemand, der sich über den Rechtsstaat stellt. Der "Recht spricht" was kein Recht sein darf, denn darauf hat der Staat das Monopol. Und so habe ich mir mehr als einmal die Frage gestellt: darf man das? Darf man diesem Mann so ein Forum geben, in Form eines Buchs seine Geschichte selbstherrlich und ohne kritische Kommentare zu glorifizieren? Das Buch ist zweifelsohne spannend geschrieben, man bekommt Einblicke in eine Parallelwelt von der man nur ahnen kann dass es sie so tatsächlich gibt. Und das ist es, was mir als Kritik am Buch bleibt: dieses Buch hätte eigentlich einen kritischen Kommentar nötig. Jemand, der das Geschilderte einordnet und dje Fakten darlegt, Im Fazit vergebe ich daher vier von fünf Sternen.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.11.2020
Die Krieger / Nick Marzek ermittelt Bd.1
Maurer, Martin

Die Krieger / Nick Marzek ermittelt Bd.1


sehr gut

1984 ... Nick Marzek ist 43, von Berlin nach München verzogen, Kriminalkommissar der mit seinen neuen Kollegen und mit der Mentalität in Bayern noch fremdelt. Als in der Diskothek "Liverpool" ein Brandanschlag verübt wird, deutet zunächst alles auf Revierkämpfe im Rotlichtmilieu hin. Doch dann die unerwartete Wendung: von der italienischen Polizei kommt ein Bekennerschreiben einer Gruppe die sich LUDWIG nennt. Es hilft nichts: Nick muss nach Italien. Da er jedoch kein italienisch spricht und auf die Schnelle kein Übersetzer aufzutreiben ist, wird die italienische Putzfrau des Kommissariats, Graziella, auserkoren, mit ihm nach Mailand zu fahren. Auch hier fremdelt Nick zunächst, doch als er sich mit Graziella zusammengerauft hat und sich erste Spuren ergeben , wird Nick immer klarer, dass der Fall eine größere Dimension hat, als zunächst angenommen . ..

Meine Meinung : ich war am Ende echt überrascht , dass es sich bei den beschriebenen Anschlägen um wahre Verbrechen handelt. Die Gruppe LUDWIG hat es tatsächlich gegeben , ebenso die geschilderten Anschläge in München und Italien. Rund um diese Verbrechen strickt der Autor geschickt eine Story um den - natürlich - fiktiven Kommissar Nick Marzek und seine Reise nach Italien. Das ist sehr spannend geschrieben, hat aber ein paar Längen und manchmal ist es angesichts der zahlreichen Personen ein bisserl schwierig , den Überblick zu behalten. Insgesamt habe ich mich aber sehr gut unterhalten gefühlt und vergebe sehr gerne vier von fünf Sternen

Bewertung vom 27.10.2020
Rache, auf ewig / Grall und Wyler Bd.3
Schütz, Lars

Rache, auf ewig / Grall und Wyler Bd.3


sehr gut

Was für eine bizarre und unfassbare Form, einen Menschen zu töten: Hugo Bellmer liegt rücklings auf einem Sprungfederrahmen, er ist fixiert und kann sich nicht bewegen. Unter ihm sind mehrere, armdicke Bambussprossen. Und die wachsen bei Dunkelheit senkrecht nach oben, was auch immer sich ihnen in den Weg stellen will. Und zwar mehrere Zentimeter pro Tag.
Dies ist der Auftakt zu einer Mordserie, die an Schrecklichkeit ihresgleichen sucht. Der Täter bekommt von den Ermittlern den Namen „Der Erlöser", denn er behauptet, ein hehres Ziel zu verfolgen: seine Opfer sind einflussreiche Personen der Wirtschaft, die – so seine Lesart – Schuld an Umweltverschmutzung und Artensterben sind. Als dann auch noch die BKA-Ermittlerin Anita Ichigawa entführt wird, kommen Jan Grall und Rabea Wyler ins Spiel. Die beiden sind ehemalige BKA-Ermittler und haben sich als „Fall-Analytiker" selbstständig gemacht. Bei der nun folgenden Hetzjagd ist Ihnen der Täter immer mindestens einen Schritt voraus, bringt sie an zahlreiche Schauplätze quer durch Europa, und es benötigt nicht nur kriminalistischen Spürsinn, sondern auch Glück, Intuition und Geduld um dem Täter und seinem Geheimnis endlich auf die Spur zu kommen…
Meine Meinung: der Anfang ist reichlich bizarr und brutal, der Roman als Ganzes spannend und reißerisch geschrieben, der Showdown am Ende packend und spannend. Wäre eigentlich fünf Sterne wert, gäbe es da nicht diese Szene die für mich völlig unglaubwürdig und unpassend war. Um nicht unnötig zu spoilern kann ich natürlich nicht weiter ins Detail gehen. Als Gesamtwert springen von mir daher „nur" vier von fünf Sternen raus.

Bewertung vom 10.10.2020
Stille Nacht in der Provence
Rademacher, Cay

Stille Nacht in der Provence


ausgezeichnet

Nicola und Andreas Kantor sind eigentlich kurz davor, ihre Ehe zu beenden. Da bietet sich ihnen die Gelegenheit, Weihnachten im Haus eines Freundes in der Provence zu verbringen, in einem kleinen Dorf das winters nur spärlich bewohnt ist - eine letzte Chance , sich noch mal näher zu kommen? So frostig wie es anfangs zwischen den beiden zugeht, so kalt wird es bald schon draußen: es schneit und schneit und schon bald ist ein altes Gewölbe neben dem Haus eingestürzt. Als Andreas danach sieht, findet er einen Sarg mit einer zum Teil verwesten Leiche. Als er sich Hilfe im Ort sucht und zum Haus zurückkehrt, ist der Sarg verschwunden. War das nur ein besonders plastischer Albtraum? Während er mit seiner Frau die Ermittlungen aufnimmt, kommen nicht nur er und seine Frau sich wieder näher, sie tauchen auch ein in die Geschichte des Dorfs und einen alten Vermisstenfall.

Meine Meinung: Ich LIEBE die Romane von Cay Rademacher und habe sie alle mit Begeisterung gelesen. Sein neuestes Buch reiht sich nahtlos ein: tolle Story, toller Schreibstil, Spannung und gute Unterhaltung ergeben für mich volle fünf von fünf Sternen .

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.10.2020
Ringelpietz mit Abmurksen
Minck, Lotte

Ringelpietz mit Abmurksen


ausgezeichnet

Loretta Lucha, Sex-Hotline-Mitarbeiterin und Hobby-Detektivin,  ist auf Freiersfüßen. Ihre Freunde  haben beschlossen, dass es mal wieder Zeit für die Liebe in ihrem Leben ist. Und so hat sie innerhalb kürzester  Zeit  erst  einen Account auf einer Internet-Plattform und dann drei Gutscheine fürs speed-dating. Doch wie das bei Loretta so ist: schon bei der ersten Veranstaltung  an der sie teilnimmt gibt es einen Toten: Mike hat in der Damenwelt so manches Herz gebrochen,  nun liegt er scheinbar vergiftet im Cafe. Die Auswahl der Verdächtigen ist überschaubar, aber wer es nun letztendlich war, ergibt sich erst recht spät und ist doch überraschend. Ebenso wie die eine oder andere Wendung die es sonst noch in diesem Buch zu entdecken gibt... ich habe das Buch jedenfalls vor einer halben Stunde beendet und grinse immer noch... Wer mit grinsen möchte, dem kann ich dieses köstliche Werk aus der Feder der zauberhaften Lotte Minck nur ans Herz legen. Nur logisch, dass ich da sehr gerne fünf von fünf Sternen vergebe, oder?