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Benutzername: 
LadyIceTea
Wohnort: 
Castrop-Rauxel

Bewertungen

Insgesamt 543 Bewertungen
Bewertung vom 21.05.2023
Windprinzessin / Die Seelenpferde von Ventusia Bd.1
Benkau, Jennifer

Windprinzessin / Die Seelenpferde von Ventusia Bd.1


ausgezeichnet

Fantasievolle Pferdewelt

Noch nie hat Fiona so schöne Pferde gesehen wie die beiden wilden Hengste, denen sie beim Ausreiten begegnet ist. Doch die Tiere verhalten sich sonderbar und folgen ihr überallhin. Fiona hat sogar das Gefühl, dass sie ihr etwas sagen wollen. Und dann taucht mitten in der Nacht auch noch ein fremder Junge im Apfelbaum vor Fionas Fenster auf. Nikolan behauptet, dass sie aus dem magischen Reich Ventusia stammt und dorthin zurückkehren muss, um ihr Seelenpferd zu finden und das Land zu retten. Denn das Reich der Pferdevölker ist in größter Gefahr.

„Die Seelenpferde von Ventusia - Windprinzessin“ aus der Feder von Jennifer Benkau nimmt den Leser mit in eine magische Welt, in der Pferde Seelenpartner sind und wütende Göttertöchter alle jungen Mädchen in Gefahr bringen.
Die Zielgruppe sind junge Leser um die 12 Jahre (so alt ist die Hauptfigur), das darf man als erwachsener Leser nicht vergessen.
Jennifer Benkau erzählt ihre Geschichte aus zwei Perspektiven. In Ventusia lernen wir Ria kennen, die als Junge getarnt wird aber eigentlich eine Prinzessin ist. In Irland geht es um Fiona, die Pferde über alles liebt aber irgendwie schon immer gemerkt hat, dass sie anders ist und ihr etwas fehlt.
Beide Mädchen sind mutig, sympathisch und clever. Die Liebe zu Pferden bringt die Autorin in beiden Welten sehr gut rüber. Schön finde ich, dass sie die freie, vertrauliche Beziehung zu Pferden in Ventusia darstellt und die sportliche Beziehung in unserer Welt.
Die anderen Figuren sind auch alle gut gewählt und bereichern die Geschichte. Egal ob Fionas Pflegeeltern, ihr Reitlehrer, die beiden Jungs und ihre Pferde aus Ventusia oder der Königshof dort. Es wurde nicht langweilig.
Ich habe mich richtig mitgenommen gefühlt und wollte mit Fiona in diese wunderbare Welt der Pferde eintauchen.
Leider endet die Geschichte mit einem offenen Ende (nicht mal ein Cliffhanger) und lässt den Leser so auf den nächsten Band warten, der leider erst in ein paar Monaten erscheint.
Die Fortsetzung werde ich auf jeden Fall lesen. Für alle Pferdefans eine klare Empfehlung!

Bewertung vom 16.05.2023
Equilon
Raich, Sarah

Equilon


sehr gut

Spannende Zukunftsvision

Jenna hat es geschafft: Sie hat den Score für die »Eine Milliarde« geknackt und darf als eine von wenigen Privilegierten nach New Valley. Hier wurde EQUILON entwickelt, der Algorithmus, mit dem der von Armut und Klimawandel erschütterte Planet wieder bewohnbar gemacht werden soll. Als Rebellen eine Veranstaltung sprengen, erahnt sie erstmals die Schattenseite dieser glanzvollen Welt.
Dorian aus Old LA hat es satt, denn sein Überleben ist abhängig vom Score der »Eine Milliarde« – und der fällt bei jeder Evaluation. Da trifft er auf die kleine Maggie, deren Mutter im Sterben liegt und ihm nicht nur Maggies Schicksal anvertraut, sondern auch etwas ungleich Wertvolleres: den Schlüssel für die »Eine Milliarde«.

Sarah Raich hat sich mit „Equilon“ in das Genre der Dystopien eingereiht.
Sie zeichnet eine Welt, einige Jahre in der Zukunft in der die Menschen um ihr Fortbestehen kämpfen. Die Klimakatastrophe hat Teile der Welt zerstört und viele Menschen leben in Armut und Mangel. Dazu gibt es die „Eine Milliarde“, eine Gruppe von intelligenten, wissenschaftsbegabten Menschen, die aufgrund verschiedenster Dinge, eine Milliarde Punkte gesammelt haben und nun in eine Arte „Save Haven“ dürfen, wo angeblich nach Mitteln gesucht wird, um die Erde zu retten.
Unsere Hauptfigur Jenna hat sich ihr Leben lang abgerackert und die Milliarde geknackt. Sie kommt von der Armut hinein in eine Welt voller Überfluss und modernster Technik. Doch sie erfährt schnell von den Schattenseiten dieser Welt und muss sich bald entscheiden, zu welcher Seite sie gehören will.
Jenna gehört einerseits zu den klügsten Köpfen und andererseits ist sie sehr naiv und wirkt oft nicht besonders schlau. Manchmal war sie wirklich wie ein dummer Teenager. Der Eindruck ändert sich dann schnell wieder aber leider fehlt es an Charaktertiefe, um wirklich viel mehr über sie zu sagen. Das ist ein bisschen schade, denn an sich fand ich sie sympathisch und interessant.
Ebenso Dorian. Er ist meilenweit von der Milliarde entfernt und schlägt sich so durch. Wirklich viel Sinn hat sein Leben für ihn nicht mehr. Dann begegnet er der kleinen Maggie und befindet sich plötzlich auf dem Weg in die „eine Milliarde“.
Er ist nicht ganz so naiv wie Jenna aber so richtig viel schlauer auch nicht. Er hinterfragt wenig, was ich in seiner Situation aber noch eher verstehen kann und verhält sich leider manchmal eher irrational. Aber insgesamt mochte ich ihn richtig gern. Er ist mutig und kümmert sich, zumindest zur Hälfte, selbstlos um Maddie.
Beide Erzählstränge fand ich aber, trotz der kleinen Charakterschwächen, recht spannend. Die Geschichte hat mich weitergezogen und ich wollte immer mehr über diese Welt in der Zukunft erfahren. Hier hätte die Autorin auf jeden Fall noch in die Tiefe gehen können.
Das Buch hat ein richtig gutes Konzept und wäre ein absolutes Highlight, wenn es in einigen Punkten mehr in die Tiefe gehen würde. Trotzdem hat es mir gut gefallen und ich würde es weiterempfehlen. Es handelt sich einfach um eine Dystopie, die einerseits Lust auf mehr macht und andererseits dem Leser einen Schauer über den Rücken jagt.

Bewertung vom 08.05.2023
Der Donnerstagsmordclub und die verirrte Kugel / Die Mordclub-Serie Bd.3
Osman, Richard

Der Donnerstagsmordclub und die verirrte Kugel / Die Mordclub-Serie Bd.3


ausgezeichnet

Erneut spannend und skurril

Im Puzzlezimmer der luxuriösen Seniorenresidenz Coopers Chase stapeln sich die Akten ungelöster Mordfälle. Und weil Joyce nun einmal ein Faible für Celebritys hat, ermittelt der Donnerstagsmordclub jetzt in dem Fall Bethany Waites. Die junge Journalistin nämlich war die Kollegin des attraktiven Anchormans der Lokalnachrichten und wurde vor fast zehn Jahren ermordet, weil sie den Strippenziehern eines riesigen Steuerbetrugs zu nahegekommen ist. Schneller als den Beteiligten lieb sein kann, wird aus dem cold case ein sehr heißer. Dann verschwindet auch noch Elizabeth und wird vor eine grausame Wahl gestellt: Töten oder getötet werden. Nicht, dass sie als ehemalige Geheimagentin keine Erfahrungen darin hätte, aber der Donnerstagsmordclub wäre nicht der Donnerstagsmordclub, wenn er keinen eleganteren Weg aus dieser Zwickmühle finden würde und ganz nebenbei die Bedrohung für seine Zwecke zu nutzen wüsste.

In „Der Donnerstagsmordclub und die verirrte Kugel“ ist Richard Osman eine weitere richtig gute Fortsetzung gelungen. Auch der dritte Band kann unabhängig von den anderen gelesen werden.
Unsere sympathischen alten Leute geraten auch dieses Mal direkt wieder an mehrere aufregende Fronten. Elizabeth wird entführt, der Mordclub ermittelt im Fall einer Journalistin, Ibrahim wird zum Therapeuten einer Drogenkönigin, Ron, Chris und Donna kommen ins Fernsehen und ein Wikinger bringt alle in Gefahr. Oder doch eher sich selbst?
Es wird einfach nicht langweilig und nicht weniger skurril. Normal kann ja jeder.
Der Autor bleibt seinem Schreibstil treu und bringt die unterschiedlichen Charaktere, den englischen Stil und Humor sehr gut rüber.
Die Kapitel werden wieder aus unterschiedlichen Sichtweisen, passend zum aktuellen Ereignisstand erzählt. Das hat mir bisher jedes Mal sehr gut gefallen. Denn so weiß der Leser nie mehr als die Figuren und kann richtig gut miträtseln.
Auch in Band drei hat Richard Osman wieder viele lose Stränge geschaffen, die alle für sich ein wenig verwirrend aber sehr spannend sind und hat sie am Ende richtig gut miteinander verwoben. Dazu gibt es noch tolle Charakterentwicklungen, die dem Ganzen noch was richtig herzliches Geben.
Ich hatte viel Spaß und hoffe, dass es bald weitergeht.

Bewertung vom 08.05.2023
Things We Never Got Over / Knockemout Bd.1
Score, Lucy

Things We Never Got Over / Knockemout Bd.1


ausgezeichnet

Unglaublich gut!

Der Tag könnte für Naomi nicht schlechter laufen. In einer Kurzschlussreaktion flieht sie von ihrer eigenen Hochzeit, wird von ihrer entfremdeten Zwillingsschwester ausgetrickst, steht ohne Auto und Handtasche da und muss sich plötzlich um ihre Nichte kümmern, von der sie nicht wusste, dass es sie überhaupt gibt. Entgeistert bittet sie im erstbesten Diner um Hilfe – und wird hochkant herausgeworfen. Denn ihre Zwillingsschwester, der sie zum Verwechseln ähnlich sieht, ist in Knockemout äußerst unbeliebt. Und als ein attraktiver Fremder sie auf der Straße anbrüllt, reißt ihr die Hutschnur. Wo ist sie hineingeraten?
Bad Boy Knox hat in seinem Leben keinen Platz für Drama. Doch die wunderschöne Fremde, die aus dem Nichts für Unruhe in Knockemout sorgt, bringt alles durcheinander. Als Naomis Leben direkt vor seinen Augen implodiert, ist das Mindeste, was Knox für sie und ihre Nichte tun kann, sein Gästehaus anzubieten. Doch dann werden aus ihren Schwierigkeiten handfeste Probleme.

„Things we never got over“ von Lucy Score hat mich aus verschiedenen Gründen angezogen.
Zunächst finde ich den Titel und das Cover einfach toll. Ich finde, beides passt super zusammen und ist richtig schön gestaltet. Dann war ich natürlich neugierig, ob der „TIKTOK Erfolg“ wirklich so gut ist. Der Klappentext hat mich dann vollends vom Lesen überzeugt.
Ich muss sagen, alles hält was es verspricht.
Lucy Score hat einen wirklich schönen Schreibstil. Sie variiert je nach Figurensicht und sie beschreibt Knockemout und die Bewohner so gut, dass ich das Gefühl hatte, ebenfalls dort zu leben.
Die Kapitel erzählen mal aus Naomis Sicht und mal aus der von Knox.
Naomi ist eine super sympathische Hauptfigur. Sie ist eine Powerfrau und kümmert sich vor allem um alle anderen und immer erst zuletzt um sich selbst. Natürlich eilt sie da ihrer Zwillingsschwester, die mehr als einmal auf die schiefe Bahn geraten ist, zur Hilfe. Doch selbst Hilfe annehmen fällt ihr schwer. Gut, dass der grummelige Knox ihr immer wieder hilft, auch wenn sie versucht seine Hilfe abzulehnen. Warum er ihr so dringend helfen will, verstehen beide nicht wirklich aber unter seiner harten Schale steckt eben ein weicher Kern.
Naomis Nichte ist auch einfach klasse. Sie hat schon viel zu viel Mist erleben müssen aber ist total clever und blüht richtig auf.
Alle anderen Figuren, die die drei bei ihrer Geschichte begleiten passen perfekt und geben dem Buch die Wärme, die es so besonders macht.
Die Geschichte ist an einigen Stellen ein wenig vorhersehbar, was mich aber nicht gestört hat, denn die Story ist voll mit Spannung, Gefühlen, Romantik, Humor, Familie, Freundschaft und Erotik. Der Autorin ist eine richtig gute Mischung gelungen, so dass ich dauerhaft mitgefiebert habe und immer weiterlesen wollte.
Ich habe mich absolut in Knockemout und die Bewohner verliebt und freue mich schon auf die Fortsetzung!

Bewertung vom 02.05.2023
Das Geheimnis des Duke
Neeb, Stefanie

Das Geheimnis des Duke


sehr gut

Netter Escape-Roman

Du liebst die Irrungen und Wirrungen der feinen englischen Gesellschaft zu Beginn des 19. Jahrhunderts? Dann ist dieses romantische Rätselabenteuer die perfekte Herausforderung für dich! Denn Charlets Herz schlägt für Jasper. Doch ausgerechnet dessen Zwillingsbruder, der ihr so verhasste Arthur, soll noch in diesem Sommer ihr Ehemann werden. Eine perfekte Partie, denn Arthur wird als Erstgeborener nicht nur den Titel des Duke, sondern auch das Familienvermögen erben. Und dieses soll Charlets Familie vor dem Ruin retten.

„Das Geheimnis des Duke“ ist ein süßer Escape-Roman mit der Story von Stefanie Neeb und den Illustrationen von Toni Hamm.
Das Buch ist so aufgebaut, dass man immer ein Kapitel Geschichte hat und am Ende ein Rätsel gelöst werden muss, welches den Leser zur nächsten Doppelseite führt.
Die Seiten sind zum Auftrennen und die Rätsel geben immer drei mögliche Antworten vor, mit einem Suchbildchen. Manchmal steht ein kleiner Tipp am Rand, manchmal nicht.
Die Rätsel sind für geübte Rätsler keine Schwierigkeit 4 von 5 aber für Neueinsteiger bestimmt knifflig.
Nicht so gut hat mir die anfängliche Erläuterung gefallen. Es ist nicht zu 100% klar, wo man startet. Es gibt auch Bücher die mittendrin starten oder eben ein anfängliches Rätsel haben. Dies wird hier nicht erläutert. Ebenso wird nicht genau erklärt, ob man links oder rechts von der illustrierten Seite auftrennen muss. Das erklärt sich dann relativ schnell von selbst aber für mich war es ein bisschen „trial and error“, was ich schade fand, da es nicht an den Rätseln an sich lag. Die Rätsel sind gut gelungen und ich hatte nicht einmal das Gefühl, dass sie nicht schlüssig wären. Das hat mir gefallen.
Die Illustrationen sind schön und passen gut zur Geschichte und den Rätseln.
Die Geschichte ist süß und es macht Spaß sie zu verfolgen. Sie ist nicht besonders tiefgründig, was man aber bei nicht mal 60 Seiten auch nicht erwarten kann. Ein bisschen vorhersehbar ist die Geschichte auch aber für mich lag der Reiz in der Kombination mit den Rätseln. Dazu finde ich so kleine Liebesgeschichten auch einfach schön.
Mir hat das Buch ganz gut gefallen, auch wenn es noch ein paar Verbesserungen geben könnte.

Bewertung vom 01.05.2023
Die Herzchirurgin
Jordan, Jack

Die Herzchirurgin


gut

Wie weit würdest du für dein Kind gehen?

Als die erfolgreiche Herzchirurgin Anna Jones eines Abends nach Hause kommt, ist ihre Babysitterin tot, ihr kleiner Sohn verschwunden. Die Entführer stellen Anna vor die Wahl: Entweder lässt sie den beliebten Politiker Ahmed Shabir, der als der nächste Premierminister gehandelt wird, in zwei Tagen auf ihrem OP-Tisch sterben; oder ihr Sohn wird sein Leben verlieren.
Auch Krankenschwester Margot steht vor einem Dilemma. Sie hat enorme Schulden, beklaut die eigenen Kollegen. Kurz vor ihrer Entlarvung macht sie eine ungeheuerliche Beobachtung, die ihr Leben an den Abgrund rückt.

Jack Jordan greift in seinem Thriller „Die Herzchirurgin“ ein großes moralisches Dilemma auf und gibt ihm einen brutalen Rahmen.
Die Herzchirurgin Dr. Anna Jones soll einen berühmten Politiker am Herzen operieren, doch kurz vorher wird ihr Sohn entführt und sie erpresst. Sie soll den Politiker umbringen.
Der Autor stellt den Zwiespalt zwischen dem eigenen Kind und dem Hippokratischen Eid ziemlich gut dar. Man merkt durchweg, in welchem Dilemma Anna sich befindet. Auch ihre Gedanken nach ihrer Entscheidung fand ich recht gut nachvollziehbar. Ein bisschen zu krass fand ich es, wie kalt Anna eigentlich die ganze Zeit war. Sie zeigt sehr wenig Gefühle und wenn doch, dann nur ganz kurz. Das fand ich ein wenig übertrieben und irgendwie hat sie dadurch Menschlichkeit eingebüßt. Ob das so der Plan des Autors war, weiß ich nicht. Ihr Tick mit dem Haare Auszupfen hat sich für mich auch nicht so erklärt. Diese Erkrankung von Anne hat viel Raum im Buch eingenommen aber so richtig warum, hat sich mir nicht ergeben.
Einige Kapitel sind auch aus der Sicht der Krankenschwester Margot geschrieben. Sie ist kein sympathischer Charakter. Sie klaut und erpresst. Aber sie ist wichtig für die Geschichte und auch wenn sie „unangenehm“ ist, fand ich ihre Kapitel eigentlich ganz gut.
Einzelne Abschnitte sind auch aus Sicht einer Ermittlerin geschildert. Das fand ich eigentlich ziemlich spannend und interessant. Schade, dass es doch keinen so großen Einfluss auf alles hatte. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass der Autor schon auf eine Fortsetzung hinarbeitet.
Die ganze Geschichte ist etwas vorhersehbar und hat mich oft an Greys Anatomy gepaart mit Mafia erinnert. Die Spannung war durchaus da, grade als sich ein neuer Weg gegen Ende ergibt aber trotzdem war manches nicht nach meinem Geschmack. Entweder zu vorhersehbar oder zu sehr Actionfilm.
Das Ende fand ich etwas unausgereift, hier hätte man noch etwas mehr rausholen können.
Insgesamt fand ich die Geschichte ganz gut aber leider wurde zu oft das Potenzial nicht ausgenutzt. Für Thrillerfans aber ein recht guter Schmöker für ein paar entspannte Stunden.

Bewertung vom 23.04.2023
Kannibal. Jagdrausch
Benecke, Mark

Kannibal. Jagdrausch


weniger gut

Besser als der erste Band aber immer noch kein Highlight

Ein Koffer voller menschlicher Gebeine taucht in der deutschen Hauptstadt auf. Der rätselhafte Fund stellt Hauptkommissarin Kami Bogatsu vor ein Rätsel: Handelt es sich hierbei um ein Verbrechen oder „nur“ um ein altes Skelett, dessen Ursprung sich nicht mehr zurückverfolgen lässt? Bogatsu bittet das Privatermittler-Duo Bastian Becker und Janina Funke um Unterstützung. Als die gerichtsmedizinische Untersuchung Schabspuren an den Knochen zutage fördert, kommt Becker ein schauriger Verdacht: Könnte es sich um einen Fall von Kannibalismus handeln?

„Kannibal. Jagdrausch“ ist der zweite Band der Krimireihe von Mark Benecke.
Der erste Band „Viral. Blutrausch“ hat mich leider etwas enttäuscht und so war ich mir erst nicht sicher, ob ich „Kannibal“ Lesen soll. Da beide Bücher nicht besonders lang sind, habe ich mich dann doch dazu entschieden.
Um das Fazit direkt vorweg zu nehmen, ist Band zwei auf jeden Fall besser als Band eins aber leider immer noch kein Highlight.
Der Fall an sich ist spannend. Es tauchen plötzlich Knochen in einem Koffer auf und schnell wird klar, dass jemand das Fleisch fachmännisch abgeschabt hat. Ist hier ein Kannibale am Werk? Natürlich wird Privatermittler Bastian Becker wieder hinzugezogen, um die Polizei zu unterstützen.
Leider hat Benecke es für mich auch dieses Mal nicht geschafft, diese Spannung durchgehend und schlüssig aufrecht zu erhalten.
Die Ermittlungen der Polizei sind schnell nur Hintergrundrauschen. Hauptkommissarin Kami Bogatsu taucht eigentlich nur auf, um Becker zurechtzuweisen. Becker geht es immer noch richtig schlecht, was man schon aus Band eins kennt aber was da wirklich los ist, erfährt man nicht. Das ist irgendwie frustrierend, denn man erfährt so wenig über Becker, dass man sich keinen Reim darauf machen kann. Immerhin erfährt man etwas mehr über seine Vergangenheit bei der Polizei.
Becker verrennt sich leider ziemlich wahnhaft bei seinen Ermittlungen, was vielleicht Spannung hätte bringen können aber für mich ein bisschen anstrengend war. Seine Partnerin Janina ermittelt bodenständiger aber leider ebenso wenig spannend.
Leider fehlt bei dem Ganzen auch etwas, was die alten soliden Krimis mit sich bringen. Da ist die Ermittlungsarbeit auch meist eher schlicht aber trotzdem spannend. Wenn ich an Kannibal denke, denke ich an grau. Alles ist irgendwie ein bisschen eintönig.
Selbst die neuen Figuren, die Benecke einbringt, bringen entweder keine wirkliche Bereicherung oder sind so offensichtlich wichtig für die Geschichte, dass ich eher ungeduldig wurde.
Der Fortschritt zu Band eins ist definitiv, dass man mehr über Beckers Vergangenheit erfährt und der Fall durch seine Geschichte und Skurrilität recht interessant ist.
Die Auflösung am Ende hätte spektakulär sein können, wurde dann aber doch zu schnell abgearbeitet. Das war schade.
Insgesamt wurde auch in diesem Band wieder sehr viel Potenzial verschenkt. Ob ich eine weitere Fortsetzung lesen würde, weiß ich nicht.

Bewertung vom 21.04.2023
Storchenherzen / Die Hebammen vom Storchennest Bd.1
Teichert, Fritzi

Storchenherzen / Die Hebammen vom Storchennest Bd.1


ausgezeichnet

Richtig schöner Wohlfühlroman

Helga betreibt zusammen mit Kollegin Monika eine kleine Hebammenpraxis. Zwar liebt Helga ihren Job, aber nicht alle werdenden Mütter können mit ihrer ruppigen Art etwas anfangen. Zum Glück taucht Madita auf: Sie ist seit Kurzem ausgebildete Hebamme, zwanzig Jahre jünger und strotzt vor Tatendrang. Helga ist entsetzt: Madita redet ohne Punkt und Komma, ist ekelhaft fröhlich und macht laufend esoterische Verbesserungsvorschläge. Zu allem Überfluss hat Helga eine handfeste Ehekrise. Auch für Madita ist der Start ruckelig: An ihrem ersten Tag verursacht sie beinahe einen Unfall: Doch statt der Versicherung tauchen plötzlich lästige Verliebtheitsschmetterlinge auf.

Fritzi Teichert hat mich mit ihrem neuen Roman „Storchenherzen“ richtig überrascht.
Ich muss ehrlich gestehen, dass ich einen seichten Frauenroman erwartet habe, der mich kurzweilig unterhält aber zum Glück bietet dieses Buch einiges mehr.
Der Schreibstil gefällt mir richtig gut. Er ist locker leicht und hat mich wirklich gut durch die Geschichte getragen. Manchmal finde ich, dass es bei deutschen Büchern so ist, wie mit deutschen Serien – es fehlt einfach der Pfiff im Vergleich zu den amerikanischen. Fritzi Teichert gelingt es jedoch gut, diesen Pfiff rüberzubringen und eine Geschichte zu erzählen, die lustig, herzerwärmend und berührend ist.
Ich mag es, wenn ich als Leser die Figuren in ihren eigenen Kapiteln kennenlernen darf. Die Kapitel wechseln hier zwischen Helga und Madita. Beide sind super unterschiedliche Charaktere und ich finde, man hat das in den wechselnden Kapiteln auch wirklich gemerkt. Helga ist ein alter Hase unter den Hebammen und nimmt oft kein Blatt vor den Mund, wenn es um die Gesundheit von Mutter und Kind geht. Dadurch macht sie sich nicht immer beliebt, obwohl sie eigentlich immer Recht hat. Sie ist eine sehr direkte Person. Man merkt oft, dass sie frustriert und ein wenig festgefahren ist. Umso toller fand ich ihre Entwicklung und wie sie gegen Ende des Buchs aufblüht.
Madita ist fast schon das Gegenteil von Helga. Sie ist eigentlich immer gut drauf und versucht in allem das Positive zu sehen. Dabei ist sie süß naiv und ein kleiner Chaot. Sie ergänzt aber durch diese Art, die etwas schroffe Helga perfekt. Ich fand die kleinen Reibereien der beiden echt herrlich.
Aber nicht nur das Zusammenspiel der Figuren hat mir einfach gut gefallen, eins meiner Highlights des Buchs waren die Beschreibungen, die die Autorin zum Thema Geburt und Kinder gefunden hat. Sie hat es perfekt rübergebracht, wie besonders eine jede Geburt ist und was dies in den Frauen und den Familien bewegt. Sie geht sehr sensibel mit den Themen Postnatale Depression, stille Geburt, Abtreibung, Leihmutterschaft, Unfruchtbarkeit aber auch mit gelungenen Schwangerschaften und den Freuden und Problemen der Elternschaft um. Ich hab oft entweder gegrinst oder hatte Tränen in den Augen.
Ich finde, dass diese Stellen das Buch zu etwas Besonderem machen und es von der Masse der Frauenromane abheben.
Mir hat das Buch wirklich gut gefallen und ich empfehle es gerne weiter.

Bewertung vom 19.04.2023
Let's be wild / Be Wild Bd.1
Böhm, Nicole;Stehl, Anabelle

Let's be wild / Be Wild Bd.1


ausgezeichnet

Absolutes Highlight!

Mit ihrem neuen Job in der angesagtesten Influencer-Agentur New Yorks geht für Shae ein Traum in Erfüllung. Nicht nur, dass sie in die Fußstapfen ihres Onkels und Mentors tritt, sie kann darüber hinaus einen positiven Einfluss auf Social Media nehmen. So zumindest ihre Hoffnung. Doch es ist nicht so leicht wie gedacht, sich in New York zu behaupten. Das muss auch Shaes bester Freund Tyler feststellen, der gemeinsam mit ihr einen Neustart wagt. Shaes Kollegin Ariana und die Fotografin Evie versuchen in der Weltstadt ebenfalls nach den Sternen zu greifen und müssen dabei so manchen Rückschlag hinnehmen. Aber ihre Freundschaft gibt den vieren die nötige Kraft, die eigenen Träume niemals aus dem Blick zu verlieren.

„Let´s be wild“ ist der neue Roman aus der Feder der Autorinnen Anabelle Stehl und Nicole Böhm und Leute, die beiden haben wirklich abgeliefert!
Als ich den Klappentext gelesen habe, habe ich ein typisches YA Buch erwartet. Junge Leute, die in Amerika ihren Weg suchen und ihr Glück finden. Ja klar, im Prinzip bekommt man das hier auch aber tatsächlich bekommt man echt viel mehr.
Also erst mal ist der Schreibstil einfach toll. Die beiden Autorinnen ergänzen sich unglaublich gut. Man merkt in keinem einzigen Kapitel einen Stilbruch. Egal ob die Kapitel aus der Sicht von Shae, Evie, Ariana oder Tyler erzählt werden, sie passen immer perfekt zum Charakter der Figur und greifen absolut gut ineinander. Manchmal habe ich bei mehreren Autoren die Befürchtung, dass man quasi zwei verschiedene Bücher liest aber hier ist es einfach perfekt.
Die Figuren sind der Hammer. Kennt ihr das, wenn man ein Buch liest und sofort mit den Figuren befreundet sein möchte? So erging es mir hier mit dieser Clique.
Shae ist absolut liebevoll und herzerwärmend. Man merkt, dass ihr das Wohlbefinden der anderen am Herzen liegt und dass sie eine loyale Freundin ist. Dabei ist sie kreativ und ehrgeizig.
Ihr bester Freund Tyler ist einfach zum dahinschmelzen. Er ist ein Mann, der zwar gerne mit vielen Frauen schläft aber dabei ist er respektvoll und ehrlich. Er ist so süß mit Shae und das Paradebeispiel, wie Freundschaft zwischen Mann und Frau funktionieren kann.
Evie kommt aus Deutschland, ist ebenfalls total kreativ und richtig süß und naiv. Sie macht sich über das was ihre Freunde betrifft viel zu viele Gedanken und merkt oft nicht, wie sehr sie gemocht wird. Sie ist herrlich verplant aber zum Glück überhaupt nicht anstrengend.
Ariana ist eine absolute Powerfrau. Sie macht Kampfsport und setzt sich als Führungspersönlichkeit durch. Aber bei ihr merkt man schnell, dass hinter einer harten Schale oft ein weicher Kern steckt und dass nicht jeder, der nach außen so stabil wirkt auch in allen Bereichen des Lebens so abliefert.
Aber nicht nur diese vier wundervollen Figuren machen dieses Buch zu solch einem Highlight für mich. Normalerweise bin ich immer etwas skeptisch und manchmal auch genervt, wenn Autoren versuchen, alle grade aktuellen und wichtigen Themen in einem Buch zu verwursten. Aber auch hier, haben die Autorinnen den richtigen Ton und das passende Gleichgewicht gefunden.
Es geht um Gleichberechtigung, um LGBTQ, um Bodyshaming, um sexuelle Belästigung, die sich hauptsächlich aber eben nicht nur auf Frauen beschränkt, um Frauen, die gerne lockeren Sex haben und um Personen, die auch als Erwachsene noch nie Sex hatten. Es geht um so viele wichtige und gleichzeitig normale Themen. Es sind Dinge, die jeder aus seinem eigenen Leben und aus seinem Umkreis kennt und die zum einen eigentlich absolut normal und überhaupt nicht besonders sein sollten, es aber in unserer heutigen Zeit immer noch nicht sind und die zum anderen viel mehr Beachtung und Präsenz bekommen sollten, die aber immer noch kleingeredet und als unwichtig abgestempelt werden.
Die Autorinnen gehen mit so viel Fingerspitzengefühl an diese Sache, dass jedes dieser Themen Raum bekommt, ohne zu plakativ zu sein. Ich hatte nicht das Gefühl, dass darüber geschrieben wird, weil man das halt grade so macht, sondern weil es den Autorinnen am Herzen liegt und sie wissen, wovon sie schreiben.
Ich hatte durchweg ein richtig gutes Gefühl beim Lesen dieses Buchs und wollte nicht das es endet. Ich habe mit allen Figuren mitgefiebert, mitgelacht, mitgefühlt und mitgeweint. Ich habe sie so gerne durch New York begleitet, welches btw als Setting richtig gut rüberkommt, und habe ihre Arbeit in der Agentur mit Begeisterung verfolgt.
Mit hat alles an diesem Buch Spaß gemacht und mich begeistert. Ich kann das Wiedersehen mit den vieren nicht mehr erwarten und kann dieses Buch wirklich nur weiterempfehlen!