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Benutzername: 
eurydome
Wohnort: 
Seligenstadt

Bewertungen

Insgesamt 114 Bewertungen
Bewertung vom 12.10.2018
Walter muss weg / Frau Huber ermittelt Bd.1
Raab, Thomas

Walter muss weg / Frau Huber ermittelt Bd.1


ausgezeichnet

Inhalt und meine Meinung:
Im beschaulichen Glaubenthal, einem abgelegenen Dorf mit Postkartenidylle, verstirbt Walter Huber unter äußerst mysteriösen Umständen. Walter und Hannelore Huber haben zwar ihr gesamtes Leben miteinander verbracht, aber konsequent aneinander vorbei gelebt, deshalb hinterfragt Hanni auch nicht Walters Tod, denn sie ist froh, dass er endlich weg ist. Doch Hanni hat sich zu früh gefreut, bei Walters Beerdigung fällt vor der versammelten Trauergemeinde der Sarg in die Grube, öffnet sich und präsentiert einen falschen Leichnam.
Thomas Raab erzählt die Geschichte mit herrlich bösartigem, sarkastischen Humor. Die Ereignisse sind sehr skurril und die Handlung nimmt ständig unvorhersehbare Wendungen. Alles in allem ein gutgemachter Dorfkrimi mit überraschendem Ende. Auch die Gestaltung des Buchumschlages passt super zum Inhalt.

Bewertung vom 12.10.2018
Ich komme mit
Waldis, Angelika

Ich komme mit


ausgezeichnet

Inhalt und meine Meinung:
Vita ist 72 und wohnt in einem Haus in der Torstraße 6. Ihr Mann ist gestorben und ihr Sohn ist nach Australien ausgewandert. Lazy, ein zwanzigjähriger Geschichtsstudent wohnt auch in der Torstraße 6. Er hat nur Augen für seine Freundin Elsie und ist schwer verliebt. Doch das Schicksal meint es nicht gut mit Lazy, er erkrankt an Leukämie. In dieser Phase trefft Vita auf Lazy und die beiden freunden sich an. Vita nimmt Lazy zu sich und versucht ihn aufzupäppeln. Als Lazy aus der Klinik kommt und sein Blutbild nichts Gutes verheißt, sagt Lazy zu Vita »Ich steige aus« und Vita entgegnet ihm »Ich komme mit«. So machen sich die beiden auf eine großartige gemeinsame Reise. Dieser Roman geht zu Herzen, Angelika Waldis schafft es, den Leser mit ihren Worten zu verzaubern und über den Sinn des Lebens nachdenken zu lassen. Ich habe mich gerne mit Lazy und Vita auf ihre Reise begeben und höre auch manchmal im Summen des Kühlschranks eine Melodie.

Bewertung vom 12.10.2018
Befreit
Westover, Tara

Befreit


ausgezeichnet

Inhalt und meine Meinung:
Tara Westover wächst mit ihren Geschwistern in der ländlichen Gegend in den Bergen von Idaho auf. Sie sind Mormonen, diese leben im Einklang mit der Natur und den Gesetzen, die das Familienoberhaupt, der Vater, aufstellt. Dieser ist Fundamentalist und davon überzeugt, dass das Ende der Welt naht. Sämtliche Kinder, auch Tara gehen nicht zur Schule, sie haben keine Geburtsurkunden und müssen dem Vater täglich auf dem Schrottplatz helfen, um über die Runden zu kommen. Das Thema Bildung gibt es in der Familie praktisch nicht und dennoch schafft es Tara sich aus diesem Leben zu befreien. Sie nimmt ihr Leben selbst in die Hand und betritt im Alter von 17 Jahren zum ersten Mal eine Schulklasse. Tara muss sich von ihrer Familie abnabeln, sich selbt finden und ihr Leben eigenständig meistern. Ein schwieriger Prozess, ein Kraftakt. Ich kann es kaum in Worte fassen. Dieses Buch muss man gelesen haben um zu verstehen, wie es Tara ergangen ist und wie schwierig ihr Weg war, sich aus ihrem alten Leben zu befreien. In bin sehr ergriffen über ihren Mut, ihren Ehrgeiz und die immense Kraftanstrengung, die sie aufbringen musste, um da hinzukommen wo sie nun steht. Hut ab vor dieser Leistung, ich empfehle das Buch auf jeden Fall weiter. Ich war beim Lesen oftmals ratlos, hin- und hergerissen und tief berührt.

Bewertung vom 12.10.2018
Tel Aviv by Neni
Molcho, Haya

Tel Aviv by Neni


ausgezeichnet

Bunt, vielfältig und weltoffen, so ist Tel Aviv und auch dieses Buch. Durch die
stimmungsvollen Fotos, die spannenden Geschichten und landestypischen Rezepte wird dieses Buch lebendig. Haya Molcho, Gründerin der NENI-Restaurants, ist in Tel Aviv aufgewachsen. Gemeinsam mit ihren vier Söhnen Nuriel, Elior, Nadiv und Ilan zeichnet sie ein lebendiges Porträt ihrer pulsierenden und sich ständig verändernden Heimatstadt. Die Rezepte liefern vielerlei Anregungen und sind gut durchdacht, hier ist für jeden Geschmack etwas dabei. Man merkt Haya Molcho ihre Leidenschaft beim Kochen sofort an. Da ich selbst auch schon einmal in einem Neni Restaurant zum Essen war, habe ich mich auch sofort für dieses Buch begeistern können, es spiegelt die Lebensfreude und die Freude am Essen sehr gut wider. Die Geschichten der Einheimischen, die besonderen Rezepte, die man aber recht leicht nachkochen kann und die vielen bunten Fotos machen dieses Buch zu etwas Besonderem. Es behält nun einen festen Platz in meiner Küche

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.08.2018
Der Duft des Lebens
Bagus, Clara Maria

Der Duft des Lebens


ausgezeichnet

Inhalt und meine Meinung:
Der kleine Aviv wird geboren, leider überlebt seine Mutter die Geburt nicht. Selma die Hebamme nimmt sich des kleinen Aviv an und zieht ihn liebevoll groß. Bei seinem Ziehvater lernt er das Handwerk des Glasbläsers. Kaminski andererseits hat eine schwarze Seele, er ist hochintelligent und gebildet, ist aber die personifizierte Boshaftigkeit. Sein Plan ist es Sterbenden die Seelen zu rauben, die er dann in Glasfläschchen konserviert. Aviv soll Kaminski die Glasfläschchen herstellen. Schließlich kommt Aviv Kaminski auf die Schliche und versucht mit allen Mitteln ihn davon abzuhalten, der Seelen vieler gutmütiger und freundlicher Menschen habhaft zu werden. Dieser Roman hat mich tief berührt. Die Handlung ist wunderschön beschrieben und außerdem auch noch richtig spannend, man leidet und bangt mit Aviv mit Kaminski unschädlich zu machen und seine böse schwarze Seele zu besiegen. Poetisch, tiefgründig und märchenhaft ich habe das Buch sofort weiterverschenkt um meine liebste Freundin ebenfalls an dieser wundervollen Geschichte teilhaben zu lassen.

Bewertung vom 18.08.2018
Wie ich fälschte, log und Gutes tat
Klupp, Thomas

Wie ich fälschte, log und Gutes tat


ausgezeichnet

Inhalt und meine Meinung:
Benedikt Jäger und seine Kumpels Vince und Prechtl leben in Weiden in der Oberpfalz in einer Vorzeigekleinstadt. Sie gehen gemeinsam zur Schule, gewinnen das Landesfinale des Tennisjugendturniers und feiern die Nächte im Butterhof durch. Benedikts Mutter veranstaltet mit den Lady-Lions Charity-Barbecues für Flüchtlinge, sein Vater ist Arzt und seine Zwillingsschwestern studieren in den USA. Benedikts Schulleistungen sind nicht die Besten und er fälscht regelmäßig die Arbeiten, Unterschriften und Noten.
Die Geschichte ist aus Benedikts Perspektive rasant und temporeich erzählt. Die Handlung ist humorvoll, manchmal auch bitterböse. Ich konnte mich schnell in die Handlung einfinden, die mich dann auch sofort gefangengenommen hat. Die Geschichte ist kurzweilig und hat mich gut unterhalten. Die Gestaltung des Buchumschlages gefällt mir gut, einzig mit dem Titel kann ich mich nicht so recht anfreunden, er passt zwar, dennoch fällt er in der Buchhandlung erst beim zweiten Blick auf.

Bewertung vom 30.07.2018
Die Kunst, einfache Lösungen zu finden
Ankowitsch, Christian

Die Kunst, einfache Lösungen zu finden


ausgezeichnet

Inhalt und meine Meinung:
Dieser Ratgeber verspricht schnelle und einfache Lösungen auf vielerlei Alltagsprobleme, die sich, so der Bestsellerautor Christian Ankowitsch, auf zeitsparende und entspannte Weise aus der Welt schaffen lassen, ohne sich mühselig in ihre Vorgeschichte zu vertiefen. Oftmals genügt es schon kleine Details zu ändern, um nachhaltige Veränderung anzustoßen. Dieser Ratgeber hat mich nicht enttäuscht, Christian Ankowitsch präsentiert auf lockere und humorvolle Art Denkanstöße wie wir zwischenmenschliche Konflikte schnell und einfach gar nicht erst aufkommen lassen, wenn wir nur vorher den Blickwinkel ändern oder einfach mal alte Gewohnheiten verändern. Man sollte viel öfter mal anders agieren und auch reagieren, als es der Gegenüber von einem sonst gewohnt ist. Ich konnte aus diesem Ratgeber viel für mich persönlich mitnehmen und versuche nun diese Ansätze zu nutzen und auch umzusetzen. Gerne empfehle ich diesen Ratgeber weiter. Ich habe ihn auch sofort weitergegeben, damit auch andere von diesen einfachen und unkomplizierten Tipps profitieren können.

Bewertung vom 07.07.2018
Die Unruhigen
Ullmann, Linn

Die Unruhigen


sehr gut

Inhalt und meine Meinung:
Tochter und Vater sitzen zusammen und wollen das Altern des Vaters dokumentieren. Sie benutzen ein Aufnahmegerät, um dann später das Gesprochene zu Papier zu bringen und ein Buch zu veröffentlichen. Bis sie ihr Vorhaben schließlich in die Tat umsetzen ist das Altern des Vaters schon so weit fortgeschritten, dass sich ihr Werk recht schwierig und zeitaufwändig gestaltet. Die Handlung ist strukturiert, sachlich und nüchtern beschrieben, mir fehlt in Ullmanns Schreibstil leider ein wenig die Herzenswärme. Sie beschreibt die Protagonisten immer nur mit Vater, Mutter und Kind, dies lässt mich sehr lange keinen rechten Bezug zum Inhalt erlangen. Dennoch war ich von der Geschichte mehr als angetan, ungewöhnlich, eigen, still und besonders sind die Worte, mit denen ich diesen Roman beschreiben möchte. Ich fühlte mich beim Lesen als heimlicher Beobachter der Szenerien. Auch die Gestaltung des Buchumschlages ist nüchtern und einfach gehalten, absolut passend für dieses Buch. Die Lektüre hat mich nachdenklich gestimmt und nachhaltig berührt.

Bewertung vom 13.05.2018
Sommernachtstod
Motte, Anders de la

Sommernachtstod


ausgezeichnet

Inhalt und meine Meinung:
Sommer 1983: In einem kleinen Dorf in Südschweden verschwindet der fünfjährige Billy Lindh spurlos. Die Polizei und auch das ganze Dorf suchen nach Billy, doch es findet sich keine Spur. Billys Mutter nimmt sich nach dessen Tod das Leben und hinterlässt ihren Mann und die zwei Kinder Veronica und Mattias. Man findet zwar einen Verdächtigen in diesem Fall, doch lässt sich ihm nichts nachweisen. Auch der Verdächtige verschwindet schlißlich spurlos. Man glaubt, dass er untergetaucht ist, er lässt seine Frau und ebenfalls zwei Kinder zurück. Veronica, Billys Schwester, die sich nun Vera nennt, arbeitet heute als Therapeutin. Als in ihrer Therapiegruppe plötzlich Isak auftaucht und ihr eine Geschichte von einem verschwundenen Jungen erzählt, will sie nun auch endlich wissen was damals mit ihrem Bruder geschah. Sie weiht ihren Bruder Mattias mit ein, der inzwischen Polizist ist. Sie beginnt systhematisch in der Vergangenheit herumzuwühlen, dies gefällt aber nicht jedem im Dorf.
Die Handlung hat mich schon von den ersten Seiten an in ihren Bann gezogen. Die Ereignisse sind nachvollziehbar erzählt und fesseln sofort. Besonders gut haben mir die Zeitsprünge gefallen zwischen den aktuellen Ereignissen und den Rückblicken in den Sommer 1983, als Billy verschwand. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, so hat mich die Geschichte begeistert. Die abwechselnden Kapitel mit den Rückblicken in den Sommer 1983 haben die Handlung immer wieder neu belebt und die Ereignisse immer wieder in einem andern Licht erscheinen lassen. Auch die Gestaltung des Buchumschlages und der Titel passen wunderbar zum Inhalt. Ein guter Krimi der von der ersten bis zur letzten Seite kurzweilige Unterhaltung verspricht. Alle offenen Fragen werden bis zum Ende aufgelöst und sind plausibel erläutert.