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Benutzername: 
KimVi
Wohnort: 
Niedersachsen
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 1574 Bewertungen
Bewertung vom 24.02.2024
Blutheide / Katharina von Hagemann Bd.1
Hanke, Kathrin;Kröger, Claudia

Blutheide / Katharina von Hagemann Bd.1


gut

Nach dramatischen Ereignissen in München, hofft die Kommissarin Katharina von Hagemann auf einen  geruhsamen beruflichen und privaten Neustart in Lüneburg. Doch diese Hoffnung bestätigt sich nicht, denn bereits an ihrem ersten Tag wird sie mit ihrem Chef zu einem Leichenfund gerufen. Da wenig später zwei weitere Tote gefunden werden, liegt der Verdacht nah, dass ein Serienkiller umgeht. Die Lage spitzt sich zu, als ein achtjähriges Mädchen auf dem Heimweg von der Schule verschwindet. Nun zählt jede Sekunde...

"Blutheide" ist der erste Fall für Katharina von Hagemann. Da es sich um den Auftakt einer Reihe handelt, lernt man zunächst die Charaktere näher kennen. Dieser Einstieg verläuft anfangs etwas holprig, doch sobald man mit den Protagonisten vertraut ist, nimmt der Krimi langsam Fahrt auf. 

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, wodurch man einen guten Gesamtüberblick bekommt. Außerdem kommt immer wieder der Täter zu Wort, der sich umfangreich zu seinen genialen Plänen äußert. Dabei wird aber nicht zu viel verraten, denn seine Identität gibt er nicht preis. Gemeinsam mit den Ermittlern versucht man, ihm auf die Schliche zu kommen. 

Der Schreibstil ist flüssig und angenehm lesbar. Die kleine Hansestadt Lüneburg wird so eindrucksvoll beschrieben, dass man beinahe meint, selbst durch die Gassen der Stadt zu laufen. 

In diesem Auftakt spielt auch das Privatleben der Hautcharaktere eine große Rolle. Das Verhältnis zwischen Ermittlungsarbeit und privaten Nebenhandlungen ist gerade noch ausgewogen genug, um den eigentlichen Fall nicht in den Hintergrund zu drängen. 

Sobald man den eher gemächlichen Start bewältigt hat und eigene Überlegungen anstellen kann, nimmt der Krimi deutlich Fahrt auf. Die anfangs kaum vorhandene Spannung stellt sich ein und beginnt dann, sich von Seite zu Seite zu steigern, wodurch man sich schließlich nicht mehr vom Gelesenen lösen kann. 

Ein Krimi, bei dem die Spannung anfangs auf Sparflamme kocht, dann aber durchgehend spürbar ist. Die Neugier auf weitere Bände wird dadurch geweckt. 

Bewertung vom 24.02.2024
Verborgen / Mörderisches Island Bd.3
Ægisdóttir, Eva Björg

Verborgen / Mörderisches Island Bd.3


sehr gut

Spannender Island-Krimi

Die Bewohner der Kleinstadt Akranes sind erschüttert, als nach einem Hausbrand die Leiche des jungen Marino geborgen wird. Zunächst geht man von einem tragischen Unfalltod aus. Doch als sich bei der Obduktion herausstellt, dass Marino bereits vor dem Brand nicht mehr gelebt hat, müssen Kommissarin Elma und ihr Kollege Saevar die Ermittlungen ausweiten. Bei ihren Nachforschungen kommt es zu einer unerwarteten Wendung....

"Verborgen" ist nach "Verschwiegen" und "Verlogen" bereits der dritte Band, in dem Kommissarin Elma in Akranes ermittelt. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind, kann man dem aktuellen Geschehen auch dann folgen, wenn man noch keinen Teil dieser Serie gelesen hat. Die private und berufliche Weiterentwicklung der Hauptcharaktere kann man allerdings besser nachvollziehen, wenn man die Reihenfolge einhält. 

Auch in diesem Band versteht es die Autorin wieder hervorragend, Protagonisten und Handlungsorte so zu beschreiben, dass man beim Lesen alles vor Augen hat. Damit kann man sich ganz auf den Fall einlassen. Der hat es dieses Mal wirklich in sich, denn Elma und Saevar müssen mit äußerster Sorgfalt vorgehen, um kein Detail zu übersehen. Denn bei diesen Ermittlungen ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint. Deshalb kommt es zu einigen überraschenden Wendungen. Die Spannung wird früh aufgebaut und kann durchgehend gehalten werden, da man dazu angeregt wird, eigene Überlegungen anzustellen. 

Der aktuelle Handlungsstrang wird durch Kapitel in kursiv gesetzter Schrift unterbrochen. Hier erfährt man, was sich in der jüngeren Vergangenheit des Au-Pair-Mädchens Lise zugetragen hat. Dadurch ist man den Ermittlern zwar etwas voraus, da man Einblicke hinter die Fassade einer vermeintlich heilen Familienwelt erhält, kann aber dennoch zunächst nicht erahnen, auf was das Ganze zusteuern wird. 

In diesem Band müssen Elma und Saevar sich außerdem mit einer unerwarteten Wendung in ihrem Privatleben auseinandersetzen. Dieser Handlungsstrang drängt sich allerdings nicht zu sehr in den Vordergrund, sondern sorgt eher dafür, dass die beiden Protagonisten noch authentischer wirken. 

Ein spannender Island-Krimi, der durch komplexe Ermittlungen, unerwartete Wendungen und authentische Charaktere überzeugt. 

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.02.2024
Enna Andersen und das weite Land
Johannsen, Anna

Enna Andersen und das weite Land


sehr gut

Als in Butjadingen die sterblichen Überreste des seit zwanzig Jahren vermissten Ehepaares Feddersen gefunden werden, bittet Enna Andersens Chef sie darum, diesen alten Fall neu aufzurollen. Bevor sie sich mit ihrem Team richtig einarbeiten kann, wird Feddersens Bruder, der damals ganz weit oben in der Liste der Verdächtigen stand, ermordet aufgefunden. Enna ist sich sicher, dass der aktuelle Mord untrennbar mit den damaligen Ereignissen verknüpft ist. Der Kollege, der die Ermittlungen zu diesem Todesfall leitet, erweist sich allerdings alles andere als kooperativ...

"Enna Andersen und das weite Land" ist bereits der sechste Fall für das Cold-Case-Team, das von Enna Andersen geleitet wird. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, kann man den aktuellen Ereignissen auch dann problemlos folgen, wenn man noch keinen Teil der Serie gelesen hat. 

Wenn man bereits Bände dieser Reihe gelesen hat, darf man sich über ein Wiedersehen mit den sympathischen Hauptcharakteren freuen und kann beobachten, wie es ihnen mittlerweile beruflich und privat ergangen ist. Diese Handlungsstränge drängen sich allerdings nicht zu sehr in den Vordergrund, sondern fließen harmonisch ins Geschehen ein und sorgen eher dafür, dass die Protagonisten lebendig wirken.
Der erneute Einstieg in die Reihe gelingt problemlos, da die Autorin es wieder hervorragend versteht, Handlungsorte und Akteure so authentisch zu beschreiben, dass man alles vor Augen hat und sich ganz auf die Ermittlungen einlassen kann. Dieses Mal gestaltet sich das Aufrollen des alten Falls für das Team etwas schwierig. Der Ermittler vor Ort gibt nur die nötigsten Informationen weiter und versucht außerdem, Enna und ihre Mitarbeiter aus den aktuellen Mordermittlungen herauszuhalten.

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, wodurch man einen guten Überblick bekommt. Es gilt einigen Spuren zu folgen, da der Bauer politisch engagiert und für sein aufbrausendes Wesen bekannt war. Seine Rolle, bei dem damaligen Vorhaben, Windkraftanlagen zu bauen, wird ausführlich durchleuchtet. Diese Ausführungen wirken zuweilen leider etwas langatmig und hemmen die sonst durchaus vorhandene Spannung. Mühsam gelingt es dem Team, kleine Puzzleteilchen zusammenzutragen. Doch sie ergeben lange Zeit kein stimmiges Bild. Genau wie Enna, versucht man Zusammenhänge zu erkennen und wird zum Miträtseln angeregt. Zum Ende hin verknüpft sich alles stimmig miteinander.

Durch allzu ausführliche Hintergrundinformationen nicht ganz so spannend, wie die vorherigen Teile, aber dennoch lesenswert. 

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.02.2024
Gestehe
Faber, Henri

Gestehe


sehr gut

Startet etwas gemächlich, entwickelt sich dann aber zu einem spannenden Pageturner

Der Wiener Star-Ermittler Johann "Jacket" Winkler ist das Aushängeschild der Polizei, seit ihm ein spektakulärer Schlag gegen die Organmafia gelang. Als er an einen Tatort kommt, glaubt er seinen Augen nicht zu trauen. Es ist  jedoch nicht die brutal zugerichtete Leiche der ermordeten Frau, die ihn ungläubig erstarren lässt, sondern die Tatsache, dass er genau diesen Tatort kennt, da er Teil seines neuen Buchs ist. Allerdings ist es noch nicht veröffentlicht, wodurch niemand die Szenen daraus kennen und nachstellen kann...

Die Handlung wird in der Ich-Perspektive, abwechselnd aus der Sicht von Star-Ermittler Jacket, seinem bisher eher aufs Abstellgleis geschobenen Kollegen Mo und "Er", dem geheimnisvollen Unbekannten, geschildert. Da die Kapitel entsprechend gekennzeichnet sind, fällt die Orientierung leicht. 

Der Einstieg in die Handlung verläuft zunächst eher gemächlich, da die unterschiedlichen Charaktere eingeführt werden. Die Anzahl der Akteure ist relativ überschaubar, wodurch man sie recht schnell zuordnen kann. Allerdings haben auch einige Protagonisten Eigenschaften, die sie nicht besonders sympathisch wirken lassen. Dadurch beobachtet man das Geschehen anfangs etwas distanziert. 

Durch geschickt angelegte Szenenwechsel und relativ kurze Kapitel, gerät man aber dennoch in den Sog der Ereignisse. Denn offenbar hat sich ein Serienkiller dazu entschlossen, die Morde aus dem unveröffentlichten Buch nachzustellen. Der Ich-Erzähler Jacket wirkt unzuverlässig, wodurch man schon bald nicht mehr weiß, was man glauben soll und wem man in dieser Story eigentlich vertrauen kann. Man wird dazu angeregt, eigene Überlegungen anzustellen, die durch überraschende Wendungen aber immer wieder korrigiert werden müssen. Auch wenn man meint, dass man auf der richtigen Fährte ist, bleiben Zweifel, die dafür sorgen, dass man förmlich durch die Zeilen fliegt. Das Ganze gipfelt in einem hochspannenden Finale, das man gebannt verfolgt und wenn man schließlich wieder zu Atem kommt, gelingt es dem Autor, durch erneute Wendungen zu überraschen. 

Ein Thriller, der zunächst eher gemächlich startet, sich im weiteren Verlauf aber zu einem echten Pageturner entwickelt. 

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.02.2024
Dangerous Relations
Cohen, Jennieke

Dangerous Relations


ausgezeichnet

Im April 1817 gerät Lady Victoria Astons Familie in eine Notlage. Nur eine schnelle Heirat kann das Anwesen der Familie retten. Loyal und pflichtbewusst stürzt Vicky sich in die Ballsaison. Schon bald gelingt es ihr, die Aufmerksamkeit einiger Herren zu wecken. Doch leider verlaufen die Begegnungen nicht ansatzweise so, wie es Vicky aus den Büchern ihrer Lieblingsautorin Jane Austen kennt. Deshalb ist es gar nicht leicht, in der Eile einen passenden Ehemann zu finden. Dass Vicky sich ständig in gefährlichen Situationen wiederfindet, macht die Suche nicht einfacher...

Die Handlung ist in 32 Kapitel unterteilt, die immer mit einem Zitat von Jane Austen beginnen. Dadurch wird man wunderbar auf die Ereignisse eingestimmt. Es gelingt der Autorin hervorragend, die damalige Zeit zum Leben zu erwecken, wodurch man sich ganz auf das Geschehen einlassen kann. 

Vicky ist eine junge, sympathische Hauptprotagonistin, die auch nicht davor zurückschreckt, auf dem Landsitz Arbeiten zu verrichten, die nicht unbedingt für junge Ladys geeignet sind. Sie ist außerdem mutig, hartnäckig und nicht auf den Mund gefallen. Die anderen Charaktere werden ebenfalls so authentisch beschrieben, dass man sie sofort vor Augen hat. Man fasst spontane Sympathien, aber auch Abneigungen und beobachtet deshalb gespannt, wie Vicky sich auf dem Heiratsmarkt schlägt. Gemeinsam mit ihr versucht man herauszufinden, welcher Kandidat es ehrlich mit ihr meint und das ist gar nicht so einfach. Denn sowohl der charmante Mr. Carmichael als auch Vickys Jugendfreund Tom, scheinen Geheimnisse zu hüten, die sie nur ungern preisgeben. 

Dadurch, dass Vicky und Tom abwechselnd im Zentrum des Geschehens stehen, wirkt die Handlung durchgehend interessant und kurzweilig. Durch die mysteriösen Vorfälle, bei denen Vicky ständig in Gefahr gerät, enthält dieser Roman auch spannende Elemente. Man wird dazu angeregt, eigene Überlegungen anzustellen, wer der Drahtzieher ist und welches Motiv ihn antreibt. Deshalb beäugt man Vickys Verehrer äußerst misstrauisch. 

Romantik- und Spannungsanteil sind fein aufeinander abgestimmt, wodurch man früh in den Sog der Ereignisse gerät und dazu verleitet wird, das Buch erst aus der Hand zu legen, wenn man am Ende angekommen ist. 

Bewertung vom 17.02.2024
Obsession
Kanehara, Hitomi

Obsession


schlecht

Hitomi Kanehara erzählt in diesem Buch vier Abschnitte aus dem Leben der jungen japanischen Schriftstellerin Rin.

Das Buch ist in der Ich-Form geschrieben. Rin ist am Anfang 22 Jahre alt, gerade frisch verheiratet und befindet sich mit ihrem Ehemann Shin auf dem Rückflug ihrer Hochzeitsreise. Der junge Mann kümmert sich fürsorglich um Rin, doch plötzlich wird sie von starker Eifersucht ergriffen und jede Frau mutiert zur potentiellen Rivalin. Auch das spätere Alltagsleben der beiden gestaltet sich für den Ehemann nicht ganz einfach, denn Rin fordert seine volle Aufmerksamkeit und stellt ihr Leben komplett auf ihn ein. Selbstverständlich fordert sie die gleiche Hingabe von ihm, doch Shin braucht Freiräume. Um sich diese zu schaffen, greift er zu Notlügen und schließt sich öfter in seinem Zimmer ein. Doch jedes noch so kleine Geheimnis fordert neue Eifersuchtsattacken heraus und für Rin wächst die Angst verlassen zu werden.
Es ist mir wirklich schwer gefallen, dieses Buch zu beenden und eine Rezension zu schreiben. Denn die Protagonistin war mir zutiefst unsympathisch und bei einer Erzählung in der Ich-Form empfinde ich das schon mal sehr störend. Deshalb konnte das Buch mich einfach nicht fesseln.

Die Gedankengänge und Handlungen konnte ich kaum nachvollziehen und deshalb war bei mir schnell der Punkt erreicht, an dem ich nicht mehr an der Geschichte interessiert war. Obwohl ich sehr viel lese, kommt das eher selten bei mir vor. Die teilweise sehr vulgäre Sprache tat ihr übriges und ließ bei mir keine rechte Lesefreude aufkommen. Dass Hitomi Kanehara in Japan eine gefeierte Autorin ist, kann ich kaum glauben. Aber wahrscheinlich unterscheidet sich mein Büchergeschmack stark von dem der Japaner.

Sicher kann man viel in dieses Buch hineininterpretieren und die Lebensgeschichte der Protagonistin aus verschiedenen Blickwinkeln durchleuchten und zu den unterschiedlichsten Auslegungen kommen. Denn der Auslöser für ihre Tablettensucht ist sicher schon in ihrer Kindheit zu suchen. Dafür müsste ich mich aber noch genauer mit dem Buch auseinandersetzen, dazu bin ich allerdings nicht bereit, denn ich habe nur einen Wunsch: dieses Buch ganz schnell vergessen!

Bewertung vom 17.02.2024
Die Zwerge von Amboss
Plischke, Thomas

Die Zwerge von Amboss


sehr gut

Immer mehr Menschen drängen als Flüchtlinge aus den zerrissenen Reichen ins Dampfland der Zwerge. Dort sind sie nicht gut angesehen, denn die fortschreitende Industrialisierung führt dort zur Arbeitslosigkeit. Der Unmut im Zwergenbund wächst, ungern werden Geschäfte mit Menschen gemacht. Diese werden hauptsächlich als Diener der Zwerge geduldet. Demnächst steht die Wahl des Obersten Vorarbeiters im Zwergenbund an. Da geschieht ein brutaler Mord. Ein Zwerg aus einer hochangesehenen Familie wird hinterrücks mit seiner Flöte erstochen. Natürlich kann nur ein Mensch der Täter sein!

Garep Schmied, ein erfolgreicher und erfahrener Sucher (Polizist), und sein Gehilfe Bugeg nehmen die Ermittlungen auf. Schnell ist der vermeintliche Täter gefunden. Es ist der menschliche Diener des Opfers. Doch vor der Verhaftung begeht der Verdächtige Selbstmord. Für den übereifrigen Suchergehilfen Bugeg ist der Fall gelöst. Doch in Garep Schmied kommen Zweifel auf, denn zu viele Ungereimtheiten lassen ihn daran zweifeln, dass der Fall tatsächlich abgeschlossen ist. Doch schon bald geschieht wieder ein Mord. Ist das der Beginn einer menschlichen Revolution? Krieg liegt in der Luft.

In diesen unruhigen Zeiten begibt sich der menschliche Söldner und Bestienjäger Siris auf die Reise ins Dampfland. Denn er wartet schon lange auf eine Nachricht seiner Zwillingsschwester Sira. Ist die geschäftstüchtige Menschenfrau in Schwierigkeiten?

Zur gleichen Zeit macht der Leiböffner Himek Steinbrecher unglaubliche Entdeckungen in der Heilanstalt zu Stahlstadt. Er beobachtet seinen Vorgesetzten, den Anstaltsleiter Kolbner, bei grausamen Versuchen an Menschen und Halblingen. Was geht nur vor im Zwergenbund?

Die drei Handlungsstränge verknüpfen sich im Laufe der Geschichte zu einem spannenden Mix aus Fantasy, Krimi und Abenteuerroman. Anfangs hatte ich leichte Startschwierigkeiten mit dem Buch. Denn es ist mir schwer gefallen, die ungewohnten Namen einzuordnen und mich mit den Gebräuchen im Zwergenland vertraut zu machen. Denn eigentlich mag ich keine Zwerge! Und mit Zwergenbüchern habe ich normalerweise gar nichts am Hut.

Aber sobald sich die drei Handlungsstränge miteinander verknüpft hatten, war es mir beinahe unmöglich das Buch aus der Hand zu legen. So gefesselt war ich von der eindrucksvoll beschriebenen Zwergenwelt, den lebhaft geschilderten Figuren, ihren unterschiedlichen Charakteren und der spannenden Handlung.

Bewertung vom 17.02.2024
Eichengrund
Rimkus, Claudia

Eichengrund


sehr gut

Charlotte Stern war Mitarbeiterin im Kriminalarchiv, ist mittlerweile aber pensioniert. Die rüstige Rentnerin hält sich fit und genießt ihren Ruhestand. Doch dann erfährt sie, dass es innerhalb kurzer Zeit zwei Todesfälle in der Seniorenresidenz Eichengrund gab. Charlottes ehemalige Kollegen berichten ihr, dass es sich um Unfälle handelte. Doch Charlottes Misstrauen ist geweckt. Sie meldet sich in der Seniorenresidenz zum Wohnen auf Probe an und beschließt, sich dort etwas genauer umzusehen. Als es zu einem weiteren Todesfall kommt, ist Charlotte klar, dass das kein Zufall sein kann...

Der Einstieg in diesen Krimi verläuft zunächst gemächlich. Die Hauptprotagonistin Charlotte wirkt sehr sympathisch. Sie ist sportlich, attraktiv und nicht auf den Mund gefallen. Gemeinsam mit ihr erkundet man gerne die Seniorenresidenz und lernt die Bewohner näher kennen. Claudia Rimkus versteht es hervorragend, Handlungsorte und Protagonisten so lebendig zu beschreiben, dass man schon bald das Gefühl hat, selbst vor Ort zu sein. Charlotte wird von einigen Bewohnern herzlich aufgenommen, wodurch sie schnell Teil einer freundschaftlichen Runde wird. 

Ihre Nachforschungen wirken authentisch. Sie ist darauf bedacht, ihre Fassade, mit dem Gedanken zu spielen, sich irgendwann in der Seniorenresidenz zur Ruhe zu setzen, aufrechtzuerhalten. Gemeinsam mit ihr versucht man, den geheimnisvollen Todesfällen auf den Grund zu gehen. Man wird dazu angeregt, eigene Überlegungen anzustellen. Doch zunächst lässt sich kein Motiv erahnen. Charlotte ist allerdings hartnäckig. Als sie erste Zusammenhänge sieht, beginnen sich die Ereignisse zu überschlagen. Der bis dahin durchgängig interessante Handlungsverlauf nimmt deutlich Fahrt auf, wodurch man das Buch kaum noch aus der Hand legen mag. Private Nebenhandlungen nehmen zwar immer wieder ein wenig Tempo aus der Handlung, sorgen aber dafür, dass man sich in diesem Krimi wohlfühlt und all die Charaktere vor Augen hat. Zum Ende hin steigert sich das Tempo nochmals. Man fiebert mit und hofft, dass alles gut ausgehen wird.

Der erste Fall für Charlotte Stern startet zwar zunächst etwas gemächlich, zieht einen dann aber schnell in seinen Bann. Die Neugier auf die Fortsetzungen wird definitiv geweckt, da man auf ein Wiedersehen mit den liebenswerten Charakteren hofft. 

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.02.2024
Seven Days / Eddie Flynn Bd.6
Cavanagh, Steve

Seven Days / Eddie Flynn Bd.6


ausgezeichnet

Randal Korn hat mehr Menschen in die Todeszelle gebracht, als jeder andere Bezirksstaatsanwalt in der Geschichte der USA. Er klagt nie einen Mörder an, ohne die Todesstrafe zu fordern. Randal Korn ist der König der Todeszelle und er genießt diesen Ruf. Er schreckt auch nicht davor zurück, Beweise zu manipulieren, Zeugen zu beeinflussen und das Recht zu beugen, um seine Prozesse zu gewinnen. Die Schuld der Angeklagten ist für ihn nebensächlich. Nun hat Korn Andy Dubois, einen jungen Afroamerikaner, im Visier. Dubois soll seine weiße Kollegin Skylar brutal ermordet haben. Für Korn ist schon vor dem Prozess klar, dass Dubois auf dem elektrischen Stuhl landen wird. Der Prozess ist für ihn reine Formsache. Doch dann taucht der New Yorker Anwalt Eddie Flynn auf und versucht den Fall zu übernehmen. Flynn gerät dabei in große Gefahr, denn der Bezirksstaatsanwalt macht ihm unmissverständlich klar, dass er in seinem Gerichtssaal nicht erwünscht ist....

"Seven Days" ist bereits der sechste Band einer Serie um den New Yorker Strafverteidiger Eddie Flynn. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind, kann man diesen Justiz-Thriller auch ohne Vorkenntnisse lesen. Wenn man allerdings an der beruflichen und privaten Weiterentwicklung der Hauptcharaktere interessiert ist, dann empfiehlt sich, wie bei jeder anderen Bücherserie auch, die Einhaltung der Reihenfolge. 

Bereits auf den ersten Seiten wird klar, dass der Bezirksstaatsanwalt Randal Korn kein Interesse an Schuld oder Unschuld der Angeklagten hat. Es geht ihm nur darum, jemanden auf den elektrischen Stuhl zu bringen. Er ist äußerst gut vernetzt und weckt von Anfang an den Anschein, über dem Gesetz zu stehen und es zu seinen Gunsten zu beugen. 

Da man unbedingt erfahren möchte, wie es Eddie Flynn gelingen soll, den jungen Afroamerikaner aus den Klauen des Bezirksstaatsanwalts zu reißen, ist man sofort mitten im Geschehen. Die Handlung wird aus wechselnden Perspektiven betrachtet, dadurch hat man einen guten Überblick über die Gesamthandlung. Deshalb beobachtet man fassungslos, welche Manöver Korn ausführt, um den Prozess zu beeinflussen. Dabei schreckt er nicht einmal vor Mord zurück. 

Eddie reist mit seinem Team an und muss schon bald feststellen, dass er in dem County nicht erwünscht ist. Vorurteile, Rassismus, Intrigen, Korruption und unbändiger Hass sorgen dafür, dass nicht nur Eddies Leben in Gefahr gerät. Durch die unterschiedlichen Perspektiven, die häufig an entscheidenden Szenen wechseln, gerät man früh in den Sog der Ereignisse. 

Handlungsorte und Protagonisten werden so lebendig geschildert, dass man meint, selbst vor Ort zu sein. Man hofft und bangt mit Eddie und seinem Team mit. Deshalb beobachtet man fassungslos das Geschehen und kann sich schon bald nicht mehr vom Gelesenen lösen. Die früh aufgebaute Spannung kann nicht nur durchgehend gehalten werden, sondern sich im Verlauf der Ereignisse sogar steigern. Die Kreuzverhöre, die Eddie vor Gericht führt, haben es wieder in sich. Denn dieses Mal muss er sich an jeden noch so kleinen Strohhalm klammern. Dabei wird er von seinem Team perfekt unterstützt, wodurch beim Lesen keinen Moment Langeweile aufkommt. 

Ein spannender Justiz-Thriller, der sich früh zu einem echten Pageturner entwickelt, den man kaum aus der Hand legen mag. 

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.02.2024
Alice in La La Land
Oram, Kelly

Alice in La La Land


ausgezeichnet

Alice hat einen großen Traum. Sie will unbedingt Musikerin werden und probt deshalb heimlich mit ihren Freunden. Heimlich deshalb, weil ihre Mutter nichts davon erfahren darf. Denn ihre Mutter hält künstlerische Ambitionen für Zeitverschwendung. Sie drängt Alice in Kurse, die es ihr ermöglichen, auf eine Elite-Universität zu gehen. Eines Tages entdeckt die Mutter, was Alice hinter ihrem Rücken tut. Es kommt zu einem schlimmen Streit, bei dem der Mutter Andeutungen über den Vater von Alice herausrutschen. Alice beginnt nachzuforschen und kommt zu dem Schluss, dass ihr Vater ein berühmter Mann ist und dass sie die Halbschwester von Brian Oliver ist. Da sie sich von den beiden Unterstützung erhofft, will sie unbedingt nach Los Angeles, um Vater und Halbbruder kennenzulernen. Doch dabei lernt sie Teenie-Star Dylan kennen, der verspricht, sie den beiden vorzustellen, wenn sie gemeinsam mit ihm zu einer Filmpremiere geht, um seine Ex-Freundin eifersüchtig zu machen. Alice ahnt nicht, auf was sie sich einlässt und wie diese Entscheidung ihr Leben beeinflussen wird....

Dieses Buch ist Teil des Cinder & Ella-Universums. Wenn man diese Bücher gelesen hat, darf man sich über ein Wiedersehen mit Brian und Ella freuen. Da die beiden hier Nebenrollen einnehmen, ist es aber nicht zwingend notwendig "Cinder & Ella" vorher zu lesen. 

Die Handlung wird in der Ich-Form, aus der Sicht von Alice und Teenie-Star Dylan, erzählt. Dadurch kann man hautnah in ihre Gedanken und Gefühle eintauchen und erfährt außerdem, was sie voneinander denken und wie sie aufeinander wirken. 

Beide Charaktere wirken sofort sympathisch, wodurch man sich von Anfang an auf die Geschichte einlassen kann. Auch die Nebencharaktere überzeugen, da man sie lebhaft vor Augen hat. Man fasst spontane Sympathien, aber auch Abneigungen. Dadurch gerät man früh in den Sog der Ereignisse. 

Alices Ausflug in die Welt der Stars und Sternchen, wird eindrucksvoll beschrieben. Man merkt sofort, dass hier ihre Leidenschaft liegt - und nicht an einer Elite-Universität. Schnell wird klar, dass Dylan, der durch sein Bad-Boy-Image bekannt wurde, erfrischend sympathisch ist und dass hinter seiner Fassade viel mehr steckt. Der Schreibstil ist locker und angenehm lesbar. Humorvolle Dialoge und Szenen sorgen dafür, dass man oft unverhofft schmunzeln muss. Dennoch gibt es auch ernste Themen, die zum Nachdenken anregen, und Momente, die direkt ins Herz treffen. Dadurch liest sich dieses Buch quasi von selbst. 

Eine zuckersüße Liebesgeschichte, die so lebendig beschrieben wird, dass man das Buch kaum aus der Hand legen mag.