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Tara
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Ratingen

Bewertungen

Insgesamt 1269 Bewertungen
Bewertung vom 31.07.2024
Seinetwegen
Del Buono, Zora

Seinetwegen


ausgezeichnet

Grandios geschrieben

„Seinetwegen“ ist ein sehr persönlicher Roman der in Berlin lebenden Schweizer Journalistin, Schriftstellerin und Architektin Zora del Buono.

Im Alter von acht Monaten hat die Autorin ihren Vater bei einem Autounfall verloren. Nun – sechzig Jahre später – will sie sich auf die Suche nach dem Unfallverursacher begeben. Dabei nimmt Zora del Buono ihre Leser mit auf eine Reise durch die Zeit und ihre Familiengeschichte. Sie verknüpft historische Ereignisse mit persönlichen Erfahrungen. Sie erinnert sich an ihre Kindheit, ihre Familie und die Menschen in ihrem Umfeld.

Die Sprache der Autorin ist intensiv, dicht und klar. Immer wieder schweift sie von ihrem eigentlichen Vorhaben - den Unfallverursacher zu finden - ab, verliert aber niemals den roten Faden. Alles hängt zusammen.

Es ist ein sehr persönlicher Roman, in dem auch Bilder von ihr, ihrer Mutter und ihrem Vater zu finden sind. Die Kindheit der Autorin, das Aufwachsen ohne Vater bleibt leider sehr im Hintergrund und stattdessen steht mehr die Mutter als verwitwete Frau im Vordergrund.

Es geht um Schuld, aber auch um Hoffnung und Liebe. Es ist eine ungewöhnliche Spurensuche, in der sich der unbekannte Unfallverursacher zu einem Menschen mit einer eigenen Persönlichkeit verwandelt.

Die Autorin hat hier viel über sich und ihre Familie preisgegeben und dabei weit mehr als nur ihr persönliches Schicksal erzählt.
Mich hat der Roman beeindruckt und gefesselt.

Bewertung vom 30.07.2024
Yoko
Aichner, Bernhard

Yoko


ausgezeichnet

Kaltblütige Rache

„Yoko“ ist ein spannender Thriller des österreichischen Autors Bernhard Aichner.

Yoko hat vor zwei Jahren eine Manufaktur für Glückskekse eröffnet. Bei der Auslieferung ihrer Kekse an ein chinesisches Restaurant sieht sie, wie zwei Männer einen kleinen Hund quälen. Dieser stirbt bevor sie dazwischen gehen kann. Sie geht auf die Männer los, aber diese sind brutal und das nicht nur gegenüber dem Tier. Sie schlagen Yoko bewußtlos, entführen sie und drohen ihr. Yoko hat nur noch einen Gedanken: Rache.

Der Schreibstil von Bernhard Aichner lässt sich leicht lesen, die Sätze sind einfach und es wird direkt zu Beginn dramatisch. Durch die Aneinanderreihung vieler kurzer Sätze steigert er die Spannung und fesselt seine Leser.

Yoko ist eine ungewöhnliche Protagonistin. Durch ihren ursprünglichen Beruf als Metzgerin hat sie die perfekten Voraussetzungen um ihre Rachepläne umzusetzen. Diese stehen im starken Kontrast zu der geschilderten Liebe zu ihrem Vater, dessen Metzgerei sie nach seinem Tod in die Glückskeks-Manufaktur umgewandelt hat.
Obwohl Yoko und ihre Rachepläne alles andere als legal sind, ist ihr Vorgehen menschlich und nachvollziehbar.

Es ist ein spannendes und intensives Leseerlebnis und mich hat der Autor mit seinem Thriller wieder einmal von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt, so dass ich jetzt schon wahnsinnig gespannt bin, was uns als nächstes von Bernhard Aichner erwartet.

Bewertung vom 30.07.2024
Der Riss in der Wand
Maschner, Ina

Der Riss in der Wand


sehr gut

Ganz schön schaurig

„Der Riss in der Wand“ ist ein schauriges aber auch schwieriges Buch der Autorin Ina Maschner.

Die 26-jährige Hedwig möchte in Wien Kunst studieren, erhält eine Zusage und freut sich riesig darüber. Allerdings kommen direkt Schuldgefühle auf und sie wagt es nicht, ihre Freude mit ihren Eltern zu teilen, da sie von ihnen manipuliert und klein gehalten wird.
Auf der einen Seite ist da der Drang in ihr, in die Welt hinaus zu gehen und etwas zu erleben aber gleichzeitig kann sie sich nicht von ihrem Elternhaus lösen.
Ihre Eltern Gretel und Karl wirken lieblos. Karl ist gleichgültig und aggressiv und ihre Mutter verbittert.
Ihr Bruder Franz hat es geschafft. Er hat die Familie verlassen und seitdem wird über ihn nicht mehr gesprochen.

Die Handlung wird aus der Ich-Perspektive von Hedwig erzählt und wechselt zwischen der Gegenwart und Erinnerungen aus der Vergangenheit.
Hedwigs Gedanken sind oft wirr und ich fand es nicht immer leicht ihnen zu folgen. Es ereignen sich merkwürdige Dinge in dem Haus und für mich war zunächst unklar was hier wirklich passiert.

Die Atmosphäre des Romans ist durchgehend düster und unheimlich.
Die Kapitel sind kurz und tragen Überschriften die neugierig machen.

Auch wenn ich während des Lesens oft das Gefühl hatte total zu schwimmen, war ich gefesselt. Ein beklemmendes Gefühl und leichte Gänsehaut waren stets zugegen.
Ein Wohlfühlbuch ist dies definitiv nicht, aber wer sich gerne mit menschlichen Abgründen und daraus entstandenen psychischen Erkrankungen auseinandersetzt, für den ist das die richtige Lektüre.

Bewertung vom 28.07.2024
Vorstandssitzung im Paradies
Paasilinna, Arto

Vorstandssitzung im Paradies


ausgezeichnet

Typisch Paasilinna – schräg & unterhaltsam

„Vorstandssitzung im Paradies“ ist ein skurriler und unterhaltsamer Roman des finnischen Autors Arto Paasilinna.

Der finnische Journalist und Ich-Erzähler fliegt von Tokio nach Australien. Mit ihm an Bord sind Hebammen, Ärzte, Krankenschwestern und Waldarbeiter. Vor Melanesien kommt es durch einen Sturm zum Absturz. Die Passagiere und die Besatzung retten sich auf eine Insel. Nun gilt es zu überleben und es wird ein entsprechender SOS-Plan erstellt.

Durch den schnörkellosen, klaren Schreibstil des Autors lässt sich das Buch leicht und schnell lesen.
Die Kapitel sind kurz und es ist kein Problem das Buch über einen längeren Zeitraum zur Seite zu legen, da der Einstieg in die Handlung immer wieder leicht ist.

Die Ideen sind dabei wieder einmal ziemlich unglaublich. Die Situation ist total skurril und die Einfälle der Gestrandeten sind irgendetwas zwischen einfach unglaublich und total logisch. Diese Mischung aus Absurditäten und gleichzeitiger Authentizität ist einzigartig.

Arto Paasilinna zeichnet ein gelungenes Bild von den Menschen, wie sie sich in einer solchen Situation verhalten und wie sich die Lage über Wochen und Monate entwickeln könnte. Dadurch ergeben sich humorvolle Szenen, aber auch solche, über die es sich lohnt nachzudenken, da der Autor auch einiges an Gesellschaftskritik in eine Geschichte verpackt hat. Sein Werk ist bereits 1974 veröffentlicht worden, aber heute so aktuell wie damals.

Diese Story ist – wie man es von Arto Paasilinna gewohnt ist – kurios und voller ungewöhnlicher Ideen.

Bewertung vom 24.07.2024
Sobald wir angekommen sind
Lewinsky, Micha

Sobald wir angekommen sind


ausgezeichnet

Ein wenig skurril und dennoch authentisch

„Sobald wir angekommen sind“ ist ein ungewöhnliches Buch des Autors und Filmregisseurs Micha Lewinsky.

Ben Oppenheim fürchtet den Dritten Weltkrieg, hat das Worst-Case-Szenario schon lange im Kopf und nun ist es soweit – denkt er. Als einzigen Ausweg sieht er Brasilien, dem Ziel, dass auch sein Lieblingsautor Stefan Zweig gewählt hat. Zusammen mit seiner Exfrau Marina und den gemeinsamen Kinder Rosa und Moritz will er von Zürich aus dorthin flüchten. Seine neue Freundin Julia mit ihrem Sohn Prince plant er dabei nicht ein. Schließlich handelt es sich um eine Flucht und nicht um einen Urlaub.

Der Schreibstil von Micha Lewinsky liest sich sehr angenehm. Er ist klar, lebendig und amüsant. Tiefgründiges, Gedanken, die nachdenklich machen und leichter hintergründiger Humor wechseln sich ab.
Mit Ben Oppenheim hat der Autor einen eigenwilligen Protagonisten erschaffen, der sich viele Gedanken über die Entwicklung in der Welt macht. Die Handlung beleuchtet ganz alltägliche Begebenheiten und obwohl Bens Gedanken durchaus nachvollziehbar sind, wirkt das ganze Szenario ein wenig skurril.

Thematisch birgt der Roman einiges in sich. Es geht um die jüdischen Wurzeln des Protagonisten und den damit verbundenen Fluchtinstinkt, Ängste, Familie, Selbstfindung, Atomkrieg und vieles mehr.

Ich habe das Buch gerne gelesen, es ist einfach mal etwas Anderes und alles andere als Mainstream.

Bewertung vom 22.07.2024
When The Moon Hatched / Moonfall Bd.1
Parker, Sarah A.

When The Moon Hatched / Moonfall Bd.1


ausgezeichnet

Fantastischer Reihenauftakt

„When The Moon Hatched: Die Auserwählten“ ist der erste Band einer fantasievollen und düsteren Fantasiereihe der in Australien lebenden Autorin Sarah A. Parker.

Im Mittelpunkt der Ereignisse steht Raeve. Sie ist Mitglied der Rebellion und in ihr brodelt es, nachdem ihre beste Freundin bei einem Attentat zu Tode gekommen ist. Sie ist eine starke und eigenwillige Protagonistin, die auch vor Gewalt nicht zurückschreckt.

Da die Handlung sehr komplex und nur schwer in wenigen Worten wiederzugeben ist, möchte ich an dieser Stelle gar nicht viel mehr verraten. Nur noch so viel: Es gibt verschiedene Königreiche, von denen jedes seine eigene Welt mit magischen Wesen hat.

Ich habe einige Zeit gebraucht, um richtig in die Story einzutauchen. Anfangs habe ich nur Informationen aufgenommen, aber dann konnte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.
Der Schreibstil ist einfach unglaublich toll und wie geschaffen für diese magische Welt. Hier passt wirklich alles perfekt zusammen.

Der größte Teil wird aus der Perspektive von Raeve geschildert, die eine tolle Entwicklung durchläuft. Dadurch waren ihre Emotionen gut nachvollziehbar und ich habe sehr mit ihr gelitten. Einige wenige Kapitel werden auch aus der Sicht anderer Charaktere erzählt, was zum einen eine tolle Abwechslung und zum anderen hilfreiche Informationen bringt.

Ich bin einfach begeistert von dem Buch, da es so ein stimmiges Gesamtpaket ist.
Es ist nicht allein das Setting und die Charaktere, die die Autorin hier in wunderbare Worte gefasst hat. Auch die optische Gestaltung des Buches ist ein echtes Highlight.
Zunächst gibt es eine geniale Widmung und dann wird die Story durch eine Karte zu Beginn, wundervoll gestaltete Kapitelanfänge, Schilder, Pergamente, kleine Illustrationen und Tagebucheinträge gelungen abgerundet. Abschließend gibt es noch ein hilfreiches Glossar, das ich gerne genutzt habe.

Am Ende sind – wie zu erwarten - noch einige Fragen offen, da es sich um den ersten Band einer Reihe handelt. Dennoch fand ich es gelungen und konnte das Buch zufrieden zuklappen.

Bewertung vom 19.07.2024
VERMINTE HEIMAT
Gantis, Ruben

VERMINTE HEIMAT


ausgezeichnet

Südafrika

Das Buch „Verminte Heimat“ wurde von dem in Berlin lebenden Autor, Ex-Top-Management-Berater und Investor unter dem Pseudonym Ruben Gantis verfasst.
Die Handlung beginnt im März 2017 mit Jarons Rückkehr aus den Niederlanden in seine Heimat nach Südafrika. Seine Frau Margaretha ist an Krebs verstorben und ihre letzte Nachricht „Geh zurück in deine Heimat. Finde deine Geschwister.“ setzt Jaron nun um. Allerdings trifft er nicht mehr auf das Südafrika, das er vor Jahren verlassen hat.
Der Schreibstil von Ruben Gantis ist sehr lebendig und lässt sich angenehm leicht lesen. Er versteht es das Land, die Umgebung, die Atmosphäre und die Menschen bildhaft zu beschreiben, so dass schon nach kurzer Zeit mein Kopfkino angesprungen ist.

Südafrika ist kein Land, in dem man jeden trauen kann, im Gegenteil, es ist Vorsicht geboten. Jaron wird betrogen, bedroht und bestohlen. Sein Leben spiegelt ein authentisches Südafrika mit Höhen und Tiefen wider.

Ich habe mich gerne auf die Reise in einen anderen Kontinent eingelassen und Jaron ein Stück in seinem Leben begleitet.

Bewertung vom 19.07.2024
Romantic Comedy
Sittenfeld, Curtis

Romantic Comedy


ausgezeichnet

Lebendig, dramatisch & humorvoll

„Romantic Comedy“ ist ein humorvoller Roman der amerikanischen Autorin Curtis Sittenfeld.

Die 36-jährige Sally Milz ist Comedyautorin und geht voll in ihrem Job auf. Für Beziehungen ist kein Platz. Dennoch verspürt sie eine gewisse Wut darüber, dass sich in ihrem Umfeld immer wieder ungleiche Paare bilden, in denen ein - ihrer Meinung nach unter - durchschnittlicher Mann mit einer wundervollen Frau zusammenkommt. Andersherum ist das NIE der Fall. Ihre Methode mit dieser Ungerechtigkeit umzugehen lautete: Comedy.
Als Sally den erfolgreichen und gut aussehenden Singer-Songwriter Noah Brewster kennenlernt, sind sie sich direkt sympathisch. Aber nach Sallys Theorie würde er sich niemals für sie interessieren.

Die Handlung erstreckt sich über den Zeitraum von April 2018 bis April 2023. Damit beinhaltet er den kompletten Zeitraum der Corona-Pandemie. Bisher habe ich noch keinen Buch gelesen, in dem das Thema so gelungen mit eingebunden wurde wie hier.

Die Dialoge zwischen den Protagonisten sind humorvoll und scharfsinnig und machen einfach Spaß. Ebenso genial lesen sich die e-Mails zwischen den beiden. Ich glaube ich hatte während der gesamten Lektüre des Buches durchgehend ein Lächeln im Gesicht.

Sally und Noah sind zwei sehr unterschiedliche Protagonisten, deren Beziehung sich langsam – aber in einem passenden Tempo – entwickelt.

Das Buch gibt einen interessanten Einblick hinter die Kulissen die Kulissen des TV-Comedy-Schreibens, die Vorbereitungen am Set und die dort vorherrschende hektische Atmosphäre.

Da die Story aus Sallys Perspektive geschildert wird, bleiben auch ihre politischen und gesellschaftlichen Ansichten nicht geheim. Diese bieten durchaus Stoff zum Nachdenken, wenn es z.B. um Sucht oder Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern geht.

Auch wenn dieser Roman einige Klischees bedient hat, für mich war es dennoch beste Unterhaltung mit sympathischen und authentischen Charakteren.

Bewertung vom 19.07.2024
Hey Charlie...
Maichl, Antje

Hey Charlie...


ausgezeichnet

Ein wundervoller Wohlfühlroman mit tollen Protagonistinnen

„Hey Charlie…“ ist ein berührender Roman und der erste Band einer Tetralogie der Autorin Antje Maichl.

Charlotte - Charlie - lebt seit ihrer Kindheit in dem kleinen Dorf Steinhagen in Süddeutschland, in dem jeder jeden kennt. Dort betreibt sie mit ihren beiden Freundinnen Louisa und Sarah eine gut gehende Bäckerei mit französischem Flair. Ihre Bäckereikenntnisse hat sie von ihrer Oma Fanny, die bereits vor vier Jahren verstorben ist. Fanny ist in der Provence aufgewachsen und durch ihre große Liebe Frederic nach Deutschland gekommen.
Zu ihrem 30. Geburtstag erhält Charlie durch einen Notar einen Brief von ihrer verstorbenen Großmutter, in dem sie ihr ein Landgut in der Provence vermacht, das bisher von dem Verwalter Vincent geführt wird.

Ich habe schon langen keinen Roman mehr gelesen, in dem ich mich von der ersten Seite an so wohl gefühlt habe.
Der Schreibstil von Antje Maichl ist unglaublich detailliert. Das hat dazu geführt, dass direkt mitten im Geschehen war und das Gefühl hatte Funny, Louisa, Sarah und die Einwohner von Steinhagen zu kennen. Die drei Freundinnen sind ein wirklich tolles, rundum sympathisches Trio und ergänzen sich gut.

Das Buch ist ein sehr intensives und dichtes Leseerlebnis. Es geht um Geheimnisse der Vergangenheit, Freundschaft, Liebe, Gemeinschaft, Vertrauen, Romantik, Zusammenhalt und vieles mehr.

Ich habe die Beschreibungen der Provence geliebt, das französische Flair und auch die Momente in der Backstube sehr genossen. Wer danach nicht Lust auf Backwaren hat, muss schon sehr abgehärtet sein.

Mich hat das Buch wirklich begeistert, es ist ein wundervolles Wohlfühlbuch und ich freue mich schon jetzt auf den nächsten Band.

Bewertung vom 16.07.2024
Ich komm da nicht mehr mit
Schlenz, Kester

Ich komm da nicht mehr mit


ausgezeichnet

Digitale Informationsflut und Überforderung

„Ich komm da nicht mehr mit“ ist ein ausgesprochen interessantes und aktuelles Buch von dem Journalisten, Redakteur und Autor Kester Schlenz.

Ich habe schon einige Bücher von Kester Schlenz gelesen, in denen es immer eine Menge zu lachen gab. Dieses Mal geht es um ein sehr ernstes Thema, die Informationsflut und die alltägliche Überforderung, die vermutlich jeder von uns schon einmal verspürt hat.

Dank des lockeren Schreibstils liest sich der Ratgeber leicht und auch dieses Mal hat es der Autor geschafft, mich zum Schmunzeln zu bringen. Es gab viele Situationen, in denen ich einfach nur gedacht habe „Ja, genau so ist es“, „Das stimmt“ oder mich regelrecht erwischt gefühlt habe.

Das Buch besteht aus zehn Kapiteln. Die ersten sechs beschäftigen sich mit der digitalen Welt, der Informationsflut und den stetig wachsenden Anforderungen an uns.
Während uns vermittelt wird, dass das Leben dadurch einfacher werden soll, bleibt das Gefühl, dass es immer komplizierter wird. Hierzu gibt es eine Menge alltägliche Beispiele, in denen sich vermutlich jeder von uns irgendwo wiederfindet.
In den letzten vier Kapiteln werden Lösungen aufgezeigt. Diese klingen plausibel, sind aber nicht unbedingt einfach umzusetzen. Aber auch das verschweigt der Autor nicht und rät dazu, es immer und immer wieder zu versuchen.
Es lohnt sich, die Natur wieder mehr in den Fokus zu rücken und dort nicht als erstes die Kamera des Smartphones zu zücken oder mal wieder ein DIY-Projekt zu starten.

Eine kurzfristige Umsetzung ist vermutlich für die meisten nicht das Problem. Aber wie behält man diese Veränderung bei, wenn sich um einen herum nichts ändert und das Bombardement der Daten, Informationen und Anforderungen weitergeht?
Auch hierzu hat Kester Schlenz von seinen Erfahrungen berichtet und abschließend acht hilfreiche Tipps, die durchaus machbar sind, zusammengefasst.

Dieser Ratgeber betrifft uns alle und wer sich der digitalen Welt ein klein wenig entziehen und den damit zusammenhängenden Stress reduzieren möchte, dem kann ich das Buch nur empfehlen. Abgesehen davon ist es unterhaltsam und liest sich einfach angenehm.