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Julie209

Bewertungen

Insgesamt 105 Bewertungen
Bewertung vom 04.07.2017
Stell dir vor, dass ich dich liebe
Niven, Jennifer

Stell dir vor, dass ich dich liebe


weniger gut

„Stell dir vor, dass ich dich liebe“ von Jennifer Niven (broschiert 14,99€, erschienen am 22.06.17 bei FISCHER Sauerländer)

Jack, der Coole und Schöne der High School, hat ein Geheimnis: Er hat Prosopagnosie. Er ist gesichtsblind. So kann es schon mal passieren, dass er auf der Party die Falsche küsst. Seine Mitschüler halten ihn für einen Macho und diese Fassade hält Jack um jeden Preis aufrecht.
Dann ist da noch Libby, die noch vor einigen Jahren der fetteste Teenager Amerikas war und mit einem Kran aus ihrem Haus geholt werden musste. 100 Kilo leichter ist Libby immer noch übergewichtig, aber wieder fähig auf eine High School zu gehen. Mobbing und Handgreiflichkeiten führen die beiden letztlich zusammen.

Das Cover finde ich mit dem grellen pink zwar sehr auffällig, aber nicht wirklich schön. Auch der Stern und die Bank mit der Brücke und dem Fluss finde ich zwar schön, aber gar nicht passend zum Inhalt. Es war mein erstes Buch von Jennifer Niven. Der Schreibstil hat mir am Anfang eigentlich zugesagt, doch im Verlauf habe ich mich zu distanziert von den Charakteren gefühlt. Ich konnte gar nicht mit den beiden mitfühlen. Das kann zum einen an den schnellen Szenen- und Perspektivwechsel gelegen haben, die einen zwar anfangs schnell in die Geschichte finden lassen, aber dann die Handlung unterbrochen haben. Es gab viele verschiedene Ideen, die angedeutet wurden, dann aber abrupt abgebrochen wurden und nicht weitergeführt wurden. Leider auch bei wesentlichen zentralen Themen.
Die Charaktere waren mir nicht wirklich authentisch und ihre Wandlungen nicht nachvollziehbar und unstet. Auch die viele indirekte Rede und die abgebrochenen Szenen haben bei mir nicht zum Charakterverständnis beigetragen. Das war wirklich schade, denn ich habe das Buch dadurch als unheimlich schleppend empfunden. Ich habe tatsächlich überlegt, es abzubrechen.
Das Ende war leider auch nicht sehr überzeugend. Es kam abrupt und hat die eigentlichen Probleme, die im Buch vorher thematisiert wurden, überhaupt nicht geklärt, während deren Outing ewig aufgeschoben wurde. Das Thema war dagegen gut recherchiert und hätte sicher besser dargestellt werden. Hier wurde das Potential, meiner Meinung nach, nicht wirklich ausgeschöpft.

Zusammenfassend gesagt:
Das Buch blieb weit hinter den Erwartungen zurück und konnte sein Potential leider nicht ausschöpfen. Die Charaktere blieben zu schwammig und unstet, die Handlungsstränge wurden nicht weiterverfolgt. Schade, bei eigentlich gutem Thema über Mobbing und Prosopagnosie!

Bewertung vom 06.05.2017
Brausepulverherz
Lastella, Leonie

Brausepulverherz


sehr gut

„Brausepulverherz“ von Leonie Lastella (Taschenbuch 9,99€, erschienen am 27.04.17 im FISCHER Taschenbuch Verlag)

Schon seit ihrer Kindheit zieht es Jiara nach Italien, genau nach Finale an der italienischen Riviera. So entflieht sie ihrem Leben in Hamburg und jobbt im Sommer in einer Trattoria, die ihrem besten Freund Dario gehört. Ihr eigentlich geplantes Leben steht allerdings plötzlich Kopf, als Milo, ein Künstler, der mit seiner Gitarre sein Geld verdient, bei Dario auftaucht und für eine Weile bei ihm unterkriechen möchte. Zwischen den beiden fliegen die Funken! Doch Jiaras hat ihren Freund Jonas in Hamburg und plant mit ihm ihre Zukunft. Warum prickelt es dann zwischen Milo und Jiara wie Brausepulver?

Zuerst hat mich das wunderschöne Cover angelacht. Es ist ein schöner Blickfang mit den sommerlichen Farben, die dem Leser Lust auf eine zumindest gedankliche Reise nach Italien machen. Auch das angedeutete Pärchen gefällt mir sehr gut! Nichts ist schlimmer als ein realistisches Bild auf dem Cover, das einem der ganzen Fantasie beim Lesen beraubt! Auch der Titel wird im Verlauf der Geschichte an Bedeutung gewinnen.
Der Einstieg in die Geschichte war einerseits leicht, weil man Jiara schnell sympathisch findet und auch zu Milo Zugang findet, aus deren Sicht das Buch erzählt ist. Der Schreibstil der Autorin ist sehr bildhaft und schon hat man fantastische Bilder des italienischen Schauplatzes im Kopf. Dennoch wurde die Landschaft aber nicht zu ausschweifend beschreiben, als dass es in der Handlung unterbrechen könnte. Leider ist mir allerdings am Anfang zu wenig passiert. Das hat es für mich teils schleppend gemacht, obwohl es immer mal wieder sehr packende Szenen gab, die mich zum Weiterlesen brachten. Man merkt, dass die Autorin sich in Italien sehr gut auskennt, was mich teils in der Handlung allerdings verwirrt hat. In Süditalien ist es wohl üblich, dass man als Kind ins Familienunternehmen einsteigt, alles andere wird nicht als ehrenvoll empfunden! Mit dieser Information wird es euch leichter fallen, die Handlungen und Intensionen der Charakter zu verstehen. Ich hätte mir gewünscht, dass diese Information dem Leser über das Buch mitgeteilt worden wäre.
Die Charaktere haben mir gut gefallen. Sie haben ihre Ecken und Kanten und genau das macht sie so authentisch. Nur mit Jiaras Freundin Kathi hatte ich so meine Probleme, allerdings ist sie wohl ein runder Charakter, wenn ich mich so über sie ärgern kann!
Die Geduld des Lesers wird leider gegen Ende noch einmal auf die Probe gestellt, aber ich kann euch versichern, dass euch das Ende gefallen wird! Der heimliche Star im Buch war allerdings Jiaras und Milos Freund Dario! Man merkt, dass die Autorin viel Herzblut in diese Geschichte gesteckt hat, vor allem am Ende!

Zusammenfassend gesagt:
Eine schöne Sommerlektüre, die den Leser nach Italien entführt! Leider gab es für mich einige Längen im Verlauf der Geschichte, doch die schöne, prickelnde Liebesgeschichte und die italienische Seeluft, die man zu schnuppern glaubt, entschädigen teils dafür.

Bewertung vom 05.11.2016
Und nebenan warten die Sterne
Spielman, Lori Nelson

Und nebenan warten die Sterne


sehr gut

Als Erika eine ihrer zwei Töchter bei einem Zugunglück verliert, stürzt sie sich noch mehr in ihre Arbeit als Immobilienmaklerin, doch dabei droht sie auch ihre überlebende Tochter Annie zu verlieren. Als Erika langsam wieder ins Leben zurückfindet, ist Annie längst fort und sie erhält rätselhafte Mails von Wunder-gesucht. Hinter dem rätselhaften Absender vermutet sie Kristen, ihre tot geglaubte Tochter. Doch nach welcher Tochter soll sie nun suchen?

Mir gefällt das Cover sehr gut. Die Farben harmonieren gut und es ist ein echter Blickfang in der Buchhandlung. Besonders mag ich es, dass die Details auch "zum Anfassen" sind. Das matte Papier gefällt mir gut, weil man da nicht direkt die Fingerabdrücke sieht. Allerdings scheint mir der Buchumschlag etwas weniger stabil, denn nach einmaligem Lesen sieht das Buch schon etwas mitgenommen aus mit seinen Leserillen. Ich verstehe leider auch nicht wirklich, warum auf dem Cover diese riesige blaue Blume abgebildet ist. Für mich gibt es da keinen wirklichen Bezug zur Handlung.
Der Einstieg in die Geschichte fiel mir sehr leicht. Man schließt Erika zwar nicht direkt ins Herz, aber man ist irgendwie direkt mitten in der Handlung. Da aus Erikas und Annies Perspektive abwechselnd erzählt wird, versteht man die jeweilige Gedanken- und Gefühlswelt recht gut. Dennoch habe ich gerade am Anfang einige sehr emotionale Szenen nicht so emotional miterleben können, weil der Tod von Kristen doch sehr distanziert beschrieben war.
Die wechselnde Ich-(Erika) und Sie- (Annie) Perspektive hat es für mich viel leichter gemacht, bei den Kapitelsprüngen die wechselnde n Sichtweisen mitzunehmen ohne aus dem Lesefluss zu kommen. Auch die Vermutung, dass man sich dadurch einem der beiden näher fühlt, hat sich für mich nicht bestätigt. Insgesamt war der Schreibstil sehr angenehm und flüssig zu lesen. Die Autorin geht sehr feinfühlig und dennoch nicht beschönigend mit der Trauer und der Vergangenheitsbewältigung um. Gerade das macht die Geschichte unheimlich berührend.
Die Handlung war zu einem gewissen Grad vorhersehbar, allerdings nicht von Anfang an, deshalb hat es mich nicht sehr gestört. In der Geschichte muss Erika ihre Vergangenheit verarbeiten und manche Passagen waren dadurch etwas mühseliger zu lesen, weil sie mich von der Handlung in der Gegenwart abgehalten haben. Dennoch waren auch die Szenen interessant und hatten im Handlungsstrang ihre Berechtigung.
Das Ende hat mir gut gefallen. Es war ein guter Zeitpunkt die Handlung enden zu lassen und den Rest dem Leser als Gedankenkino zu überlassen.
Der Titel hat sich mir letztlich nicht so wirklich erschlossen, aber dennoch klingt er geheimnisvoll und hat mich dieses Buch lesen lassen.

Zusammenfassend gesagt:
Ein sehr schönes Buch, das mich stellenweise sehr berührt hat.

Bewertung vom 09.10.2016
Für dich soll's tausend Tode regnen
Pfeffer, Anna

Für dich soll's tausend Tode regnen


ausgezeichnet

Hinter dem Pseudonym Anna Pfeffer stecken die beiden Autorinnen Carmen Schmit und Ulrike Mayrhofer, die mit „Für dich soll´s tausend Tode regnen“ ein ganz besonderes Jugendbuch veröffentlich haben.
Ich habe sofort in das Buch hineingefunden und der skurrile Humor hat mir total gut gefallen. Obwohl Emi wirklich etwas seltsam ist, schließt man sie als Leser gleich ins Herz. Ihre Art, anderen Menschen gleich eine Todesart zu verpassen, habe ich als seltsam genugtuend erlebt, wenn gleich sie auch sehr amüsant sind. Besonders gut haben mir die etwas mehr verschachtelten Todeswünsche gefallen. Die Geschichte und die Charaktere wirken alle total authentisch, so dass das Buch einen echten Suchtcharakter auf mich hatte. Ich konnte das Buch kaum noch aus der Hand legen und war etwas enttäuscht, als ich nach etwas über 200 eBook-Seiten bereits am Ende angekommen war. Der Schluss ist etwas ganz besonderes!
Das Cover finde ich sehr passend und wirklich gut gelungen. Die Stimmung passt wunderbar zum Buch! Der Titel ist perfekt für dieses Buch. Er trifft es genau mit seinem leicht ironischen Unterton, wie Emi Erik tausend Tode an den Hals wünscht.

Zusammenfassend gesagt:
Wunderbar skurril, makaber, lustig und liebenswürdig zugleich! Eins meiner Lesehighlights 2016! Ich werde es auf jeden Fall noch einmal lesen!

Bewertung vom 09.10.2016
Ausgerechnet wir
Peetz, Monika

Ausgerechnet wir


gut

„Ausgerechnet wir“ von Monika Peetz (9,99€, erschienen am 08.09.16 im Verlag Kiepenheuer & Witsch)

Tom ist ein Zahlen-Nerd und wünscht sich nichts sehnlicher als eine Beziehung. Daher gibt er sich in die Hände der Partnervermittlung Ein plus 1, deren Matching System auf komplizierten Algorithmen beruhen soll, denn Tom vertraut Zahlen. Schnell ist seine perfekte Partnerin ausgemacht: Lisa hat 94% Übereinstimmungen mit Tom. Doch das erste Date läuft so gar nicht wie erwartet. Sind die 6% Unterschied einfach zu groß? Tom befolgt den Rat seines Freundes Joshi und versucht 28 Menschen glücklich zu machen, dann muss das Glück ihm noch auch begegnen oder?

Das Cover gefällt mir total gut. Es ist schlicht und dennoch springt es einem ins Auge. Das Buch liegt mit einem Papier sehr gut in der Hand und die Blütenblätter sind fühlbar glatter als der Hintergrund. So etwas gefällt mir immer sehr gut, wenn man das Cover mit mehr Sinnen erleben kann.
Der Einstieg war ganz gut. Ich hatte zwar am Anfang ein wenig Schwierigkeiten mich an die männliche Erzählweise zu gewöhnen, die ich sonst nicht aus Liebesromanen kenne, aber nach und nach wächst einem Tom mit seinem Zahlen-Tick ans Herz. Es ist angenehm humorvoll erzählt und die kurzen Kapitel haben mir sehr gut gefallen.
Die Charaktere sind wirklich gut. Man kann sich als Leser nur schwer entscheiden, ob man sie mag oder nicht, weil sie so unberechenbar sind. Das hat mir sehr gut gefallen!
Allerdings war mir die Handlung im zweiten Drittel des Buches etwas zu konstruiert. Die Pannen etwas zu groß und unrealistisch. Das fand ich schade, weil die Idee 28 Menschen mit kleinen Geschenken glücklich zu machen wirklich schön ist. Auch die Entwicklung, dass man dabei besser im Verborgenen bleiben sollte, damit es nicht zu einem großen Missverständnis kommt, finde ich gut.
Das Buch ist mit seinen knapp über 300 Seiten einfach zu dünn für die vielen angefangenen Handlungsstränge, die mir teilweise nicht ausführlich genug weitergeführt wurden. Das finde ich ziemlich schade, denn das Potential ist definitiv da. Dennoch fand ich das Ende zufriedenstellend und realistisch gewählt.

Zusammenfassend gesagt:
Ein schöner Roman, der mich allerdings nur teilweise überzeugen konnte!

Bewertung vom 22.07.2016
Memories To Do
Schipp, Linda

Memories To Do


ausgezeichnet

„Memories to do: Allies Liste“ von Linda Schipp (eBook: 0,99€/Taschenbuch: 10,99€, erschienen am 01.05.16)

Als Allie im Krankenhaus erwacht muss sie nicht nur feststellen, dass sie keine 17 mehr ist (sondern 34 Jahre alt), sondern auch, dass sie die dazwischen liegenden Jahre vergessen hat. Partielle retrograde Amnesie. Ihr Ehemann Aaron und ihr Sohn Mo sind ihr fremd. Einzig Luis, ihr bester Freund aus der Vergangenheit, ist eine Stütze für sie, denn von ihrem Teenager-Leben scheint wenig übrig geblieben zu sein. Auf der Suche nach ihren verlorenen Erinnerungen beschließt Allie schließlich, neue Erinnerungen zu schaffen. Zum Beispiel auf eine Hochzeit eingeladen zu werden, ein Candle Light Dinner zu haben und so weiter.

Der Einstieg in die Geschichte war zwar überraschend, denn er beginnt weit in der Zukunft, aber ist plausibel gestaltet. Der Schreibstil der Autorin tut sein übriges dazu, denn er liest sich locker und leicht. Dennoch hatte ich am Anfang das Gefühl, dass die Geschichte nicht voran möchte, doch ab dem siebten Kapitel konnte sich das auch legen.
Der Titel passt wunderbar zum Inhalt. Das Cover finde ich auch wunderschön, wie im Hintergrund Allies Liste angedeutet ist und ist in der Buchhandlung definitiv ein Blickfang! Besonders gut hat mir gefallen, dass es kein typischer Liebesroman war! Obwohl ich mit dieser Erwartung an dieses Buch gegangen bin, wurde ich nicht enttäuscht. Die Autorin weiß es, wie man Spannung aufbaut. Gerade das letzte Drittel war zum Finger-Nägel-Runterkauen! Vor allem haben mich die nicht vorhersehbaren Ereignisse überraschen, die dennoch vorher sorgfältig angedeutet waren, aber trotz der Überraschung total authentisch in die Geschichte gepasst haben! Respekt!
Die Charaktere waren schlüssig und authentisch. Man konnte gut ihre Handlungen nachvollziehen und ich finde es toll, wie wunderbar schlüssig die Charaktere in die ausgefeilte Handlung eingebaut waren.
Das Ende hat mich überrascht und auch wieder nicht. Am besten macht ihr euch selbst ein Bild davon. Ich hätte es mir etwas kitschiger gewünscht, aber auf die Art und Weise passte es besser zum Buch.
Als kleine Anmerkung für Buch-Zitate-Sammler: Das Buch hat so einige tolle Zitate zu bieten, wo mir als Leser so richtig das Herz aufgegangen ist!

Zusammenfassend gesagt:
Sehr toll ausgearbeitete Handlung mit tollen Charakteren! Obwohl es ein Frauenbuch ist, blieb die Handlung spannend und die Geschichte wenig vorhersehbar!

Bewertung vom 22.07.2016
Tränen aus Blut / Post Mortem Bd.1
Roderick, Mark

Tränen aus Blut / Post Mortem Bd.1


gut

„Post Mortem – Tränen aus Blut“ von Marc Roderick (12,00€, erschienen am 25.02.16 im FISCHER Taschenbuch Verlag)

Eine vierköpfige Familie verschwindet und ein Toter in einem Hotel mit einem Schuss in der Hand und im Schädel. Avram Kuyper, ein Aufragskiller, und die Interpol Agentin Emilia Ness erhalten beide eine eher rätselhafte Nachricht. Dabei wird klar, dass Goran als Reporter einer ganz großen Sache auf der Spur war, die nicht nur ihn das Leben gekostet hat! Die beiden nehmen sich auf unterschiedlicher Weise der Sache an: Avram aus Rache; Emilia, um die Verantwortlichen vor Gericht zu bringen.

Der Schreibstil des Autors lässt sich gut lesen und so bin ich gerade auch durch den spannenden Prolog gut in das Buch reingekommen. Allerdings wurde es schon bald schleppend, weil die zwei Sichtweisen nach jedem Kapitel zwischen Emilia und Avram hin und her schwenken. Das zog sich leider bis etwa zur Mitte des Buches. Erst dann nahm die Handlung wieder richtig Fahrt auf.
Die Handlung ist gut durchdacht und wurde schlüssig aufbereitet. Allerdings waren die vielen gedanklichen Aufreihungen der Fakten, die schon bekannt waren, gerade in Emilias Sicht häufig sehr schleppend und trugen nicht zum flüssigen Lesen bei. Die Gewaltverbrechen sind oftmals sehr genau und detailliert beschrieben, was mir persönlich zu viel des Guten war, aber da ist vermutlich jeder anders.
Die Charaktere waren gut ausgearbeitet und schlüssig. Schön, dass es diese unterschiedlichen Sichtweisen gab, die dem Leser die beiden Seiten zeigen, die an Gefühlen bei so einem Verbrechen aufkommen. Mal abgesehen von dem mehr als dramatischen Schmerztabletten-Konsum der Charaktere (insbesondere Emilia) gab es wunderbar viele Ecken und Kanten. Dennoch hat es mit der Sympathie zu Emilia bei mir irgendwie nicht geklappt. Der kaltherzige Umgang mit ihrer Tochter und diese ausschweifenden Gedanken über Mikka Kessler waren mir doch etwas zu viel.
Das Ende fand ich persönlich sehr gelungen! Ich kann mir zwar nicht so ganz vorstellen, wie da noch ein zweiter Teil folgen soll, aber ich bin gespannt.

Zusammenfassend gesagt:
Sehr durchdachte Handlung, die mir aber stellenweise zu detailreich und am Anfang zu schleppend war.