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Krimine

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Insgesamt 217 Bewertungen
Bewertung vom 11.12.2017
Glück schmeckt nach Popcorn
Adams, Marie

Glück schmeckt nach Popcorn


gut

Ein durchwachsener Roman mit toller Atmosphäre, dem aber die Spannung fehlt

Nachdem Martha in ihrer letzten Beziehung eine Enttäuschung erlebt hat, glaubt sie nicht mehr an das große Glück. Deshalb sucht sie für ihr kleines Lichtspielhaus nur noch Filme aus, die frei von romantischen Plänkeleien sind. Doch wie so oft hat das Leben Überraschungen im Gepäck und schon bald geschieht es, dass ihre Mitarbeiterin Susanne schwanger wird und sich Martha nach einem Ersatz für sie umsehen muss. Den findet sie zwar recht schnell und schon bald fängt der Filmstudent Erik in dem kleinen Lichtspielhaus an. Aber seine ständige gute Laune und seine Bemühungen, das Programm zu verändern, führen dazu, dass Martha bald die Reißleine zieht. Denn nicht nur seine Unbeschwertheit setzt ihr ordentlich zu, auch das Gefühl, dass er mehr als nur ein guter Freund sein will, ist ihr einfach zu viel.

"Glück schmeckt nach Popcorn" ist nach "Das Café der guten Wünsche" der zweite Roman von Maria Adams, in dem sie ihre Hauptfigur nach dem ganz persönlichen Glück suchen lässt. Dass es dabei zu einigen Verwicklungen und Missverständnissen kommt, bleibt nicht aus. Doch ganz zum Schluss reicht es immer für ein kleines Happy End und für die Erkenntnis, dass man der Liebe eine Chance geben muss. Das allerdings fällt der Lichtspielbetreiberin Martha unheimlich schwer. Immer ein wenig pessimistisch eingestellt und sich selbst im Wege stehend, pendelt sie zwischen zwei Männern hin und her und merkt nicht, wie schwer sie es sich selber macht. Eine Figur, die man als Leser gerne einmal schütteln würde, damit sie merkt, wie zerstörerisch ihr Selbstmitleid nicht nur für sie, sondern auch für ihre Mitmenschen ist.

Marie Adams versteht es wunderbar eine heimelige Atmosphäre in die Geschichte zu zaubern, indem sie den Hauptteil der Handlung in einem kleinen, altmodischen Lichtspielhaus angesiedelt hat. Hier fühlen sich die Besucher richtig wohl und auch der Leser verweilt gerne dort. Doch trotz der gelungenen Kulisse kommt das Geschehen nur langsam in Schwung. So passiert in der ersten Hälfte einfach zu wenig, was daran liegt, dass vor allem die Gedanken von Martha überhand nehmen, während spannende Dialoge viel zu knapp gesät sind. Auch gibt es weder einen ordentlichen Knall, noch sorgt eine überraschende Wendung dafür, dass der Leser regelrecht mitgerissen wird und um das Glück der Figuren bangen muss. Erst in der zweiten Hälfte lebt die Handlung merklich auf und bahnt sich ihren Weg für ein Happy End.

Fazit:
Ein durchwachsener Roman, dessen tolle Atmosphäre einfach nicht ausgereicht hat, um die fehlende Spannung zu kompensieren. Schade, denn die Idee, eine verzwickte Liebesgeschichte rund um ein Kino und dessen Besitzerin anzusiedeln, ist wirklich gut.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.11.2017
Der junge Inspektor Morse - Staffel 2
Junge Inspektor Morse,Der

Der junge Inspektor Morse - Staffel 2


ausgezeichnet

Clevere britische Krimiunterhaltung mit viel Charme und einer ordentlichen Portion Nostalgie

Nachdem Inspektor Morse einige Tiefschläge und eine Schussverletzung verkraften musste, kehrt er nach einer viermonatigen Zeit der Rekonvaleszenz auf die Wache zurück. Dort erwartet ihn auch gleich ein neuer Fall, der überaus verworren ist und seine volle Aufmerksamkeit verlangt. Denn während eine Schönheitskönigin mit Farbe beschossen worden ist, stürzt ein falscher Zahnarzt in den Tod. Aber nicht nur diese beiden völlig zusammenhanglosen Verbrechen halten Morse auf Trab. Auch das Verschwinden einer jungen Frau lässt ihn nicht ruhen und entgegen der Mutmaßungen seiner Kollegen findet er einen Zusammenhang, der alle drei Taten in ein und demselben Licht erscheinen lassen.

Vier neue Fälle erwarten die Zuschauer in der zweiten Staffel, die es mit wunderbar kniffligen Mordermittlungen, einem eigenbrötlerischen jungen Morse und einer ordentlichen Portion Atmosphäre verstehen, den Zuschauer zu fesseln. Dabei ist es vor allem Shaun Evans, der in der Rolle des ambivalenten und scharfsinnigen Morse zu Höchstform aufläuft und ihn dermaßen überzeugend spielt, dass alle anderen Ermittler seltsam blass erscheinen. Nur Roger Allam als Detective Inspector Thursday gelingt es, neben ihm zu bestehen, da er in der Rolle des erfahrenen und ihm väterlich zur Seite stehenden Kollegen genauso präsent und an den Ermittlungserfolgen beteiligt ist.

Zeitlich gesehen beginnt die Rückkehr des von vorangegangenen Ereignissen stark gezeichneten Morse im Februar 1966, wo er sich zunächst einmal seinen eigenen Ängsten stellen muss. Zudem wird er mehrfach zusammengeschlagen und von einigen Kollegen als Wunderkind verhöhnt. Eine Zeit, die für ihn prägend ist und sich in einem auflebenden Hang zum Alkohol und einer immer mehr hervortretenden inneren Zerrissenheit manifestiert. Deshalb ist es für das Verständnis von Morses persönlicher Entwicklung und seinem Kampf gegen die inneren Dämonen von Vorteil, die Folgen in chronologischer Reihenfolge zu sehen.

Fazit:
Clevere britische Krimiunterhaltung mit viel Charme und einer ordentlichen Portion Nostalgie. Einfach sehenswert!

Bewertung vom 19.11.2017
The Ending - Du wirst dich fürchten. Und du wirst nicht wissen, warum
Reid, Iain

The Ending - Du wirst dich fürchten. Und du wirst nicht wissen, warum


sehr gut

Surreal und spannend

Im schneebedeckten Kanada ist eine namenlose Frau mit ihrem Freund Jack im Auto unterwegs, um dessen Eltern kennenzulernen. Schnell entwickelt sich ein Gespräch, das sich um ganz alltägliche Dinge und ihre junge Beziehung dreht. Und während am Anfang zwischen ihnen noch alles in Ordnung ist, schleicht sich ganz allmählich eine nicht zu erklärende Beklemmung ein, die die anheimelnde Atmosphäre kippen lässt. Denn nicht nur Jack weicht persönlichen Fragen seiner Freundin immer wieder aus. Auch die Frau nennt keinen Grund, warum sie ihrem Freund nichts von den eingehenden Handyanrufen eines unbekannten Stalker erzählt. Eine merkwürdige Situation, die immer seltsamer wird. Und schon bald erhärtet sich der Verdacht, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmt.

Aufgebaut wie ein Selbstgespräch, mit undurchsichtigen Andeutungen und Nachrichten von einem fremden Anrufer versehen, versteht es der Thriller auf surrealer Ebene gut zu unterhalten. Zwar passiert am Anfang nicht viel, da der Leser während der Fahrt in eine abgelegene Gegend erst einmal allerhand über die beiden Hauptfiguren, ihren Charakter und das Ziel ihrer Fahrt erfährt. Doch plötzlich unterbricht ein kurzes Kapitel das bis dahin ruhige Geschehen und es wird aus dritter Hand berichtet, dass etwas Schreckliches vorgefallen ist. Von nun an erscheinen die im Auto geführten Gespräche in einem völlig neuen Licht und das was, zunächst wie ein belangloses Geplänkel zwischen einem sich nicht besonders gut kennenden Pärchen anmutet, entpuppt sich als Vorbote einer grausamen Tat.

Iain Reid versteht es mit beiläufigen Bemerkungen, abgebrochenen Sätzen und bruchstückhaften Tatsachen eine Geschichte zu erzählen, die den Leser lange Zeit in die Irre führt. Dabei spielt er gekonnt mit dessen Neugier, lässt ihn wie ein Voyeur in fremde Leben schauen und sorgt dafür, dass er eigene Vermutungen anstellt. Und das alles, ohne zu merken, dass einem Trugbild erlegen ist. Denn erst ganz zum Schluss wird ihm klar, wie die undurchsichtigen Ereignisse zusammenhängen und warum sich das Pärchen im Auto so seltsam verhalten hat. Ein geschickt inszeniertes Psychospiel, das mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht die Vorliebe aller Leser trifft, aber die, die den mit Horrorelementen gemischten Nervenkitzel mögen, werden mit diesem Buch spannende Lesestunden haben.

Fazit:
Eine Empfehlung für Horror- und Thrillerfans, die surreale Geschichten mögen.

Bewertung vom 09.11.2017
Der junge Inspektor Morse - Pilotfilm & Staffel 1
Junge Inspektor Morse,Der

Der junge Inspektor Morse - Pilotfilm & Staffel 1


ausgezeichnet

Rätselhafte Fälle, ein genialer Ermittler und viel britischer Charme

Wer kennt ihn nicht, den immer etwas in sich gekehrten Inspector Endeavour Morse, der bei der Mordkommission in Oxford seinen Dienst versieht und mit einem unglaublichen Gespür für knifflige Rätsel alle seine Fälle löst. Ein Publikumsmagnet, der während seiner Ausstrahlung ab dem Jahr 1987 hohe Einschaltquoten erreichen konnte. Deshalb wundert es auch nicht, dass mit seinem Assistenten Robert Lewis zunächst eine Spin-off-Serie erschien und nun mit dem jungen Inspektor Morse ein Prequel ins Fernsehen kam. Denn eines muss man der Figur lassen, die Colin Dexter, ein aus Oxford stammender Schriftseller ersann, sie ist einfach genial.

Beginnend mit dem Pilotfilm und seinem ersten Fall, in dem der Mord an einem Mädchen aufzuklären ist, überzeugt der hochintelligente und mit ungewöhnlichen Methoden agierende ehemalige Oxfordstudent vor allem durch seine Hartnäckigkeit. Auf der unteren Stufe der Karriereleiter befindlich, steht es ihm nur zu, Handlangertätigkeiten zu verrichten und den anderen Detektivs dienlich zu sein. Aufgaben, die Morse zwar ohne zu murren erfüllt. Aber trotzdem lässt es sich der hoch konzentriert arbeitende Constable nicht nehmen, eigene Beobachtungen und Schlussfolgerungen kundzutun. Vor allem das bringt ihn die Beachtung von DI Fred Thursday ein, der ihn kurzerhand unter seine Fittiche nimmt, während die als wundersam empfundene Kombinationsgabe Morses von anderen Kollegen gern ins Lächerliche gezogen wird.

Fünf spannende und vielschichtige Mordermittlungen erlebt der Zuschauer in der ersten Box, die geprägt von der kultivierten Atmosphäre in der altehrwürdigen Universitätsstadt Oxford, verblüffend viele Abgründe offenbaren. Sei es ein Serienkiller, dessen Morde auf bekannte Opern basieren oder ein altes Familiengeheimnis, das für den Tod bringende Ambitionen sorgt. Immer wieder wird der Zuschauer überrascht, wie erfindungsreich und clever die Verbrecher in Oxford sind und wie geschickt sie ihre Morde begehen. In den sechziger Jahren spielend, überzeugt die liebevoll arrangierte Krimiserie mit einem Setting, das angepasst an die damailige Zeit mit alten Autos und toupierten Frisuren aufwarten kann.

Fazit:
Rätselhafte Fälle, ein genialer Ermittler und viel britischer Charme. Eine gute Wahl für alle Liebhaber von „Inspector Morse“ und seinem ehemaligen Assistenten Lewis (Lewis – Der Oxford Krimi).

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.10.2017
Der kleine Teeladen zum Glück / Valerie Lane Bd.1
Inusa, Manuela

Der kleine Teeladen zum Glück / Valerie Lane Bd.1


sehr gut

Ein anheimelnder Wohlfühlroman mit kleinen Schwächen

In der Valerie Lane, einer romantischen Gasse in Oxford betreibt Laura Harper einen kleinen Teeladen, in dem ihre Kunden nach Herzenslust stöbern und probieren können. Aber nicht nur das Ausschenken von Tee bereitet der sympathischen Ladenbesitzerin viel Freude, sondern Laura ist auch immer mit dem Herzen dabei, wenn sie jemandem helfen kann. Nur mit der Liebe will es nicht so richtig klappen, obwohl Laura bereits seit einem halben Jahr von dem smarten Teelieferanten Berry träumt. Doch so unbeholfen, wie sie in diesen Dingen ist, gibt es kaum eine Chance, mit Berry glücklich zu sein. Ein Dilemma, dass ihre Freundin Orchid erkennt und für das sie auch gleich eine Lösung weiß.

"Der kleine Teeladen zum Glück" ist ein anheimelnder Wohlfühlroman, der am besten auf der heimischen Couch mit einer Tasse Tee zu genießen ist. Denn das erfrischende Getränk und jede Menge Herzensangelegenheiten bilden den Mittelpunkt des turbulenten Geschehens, das mit viel Gefühl, einer kleinen Portion Humor und mit einigen Lebensweisheiten in Szene gesetzt worden ist. So geht es in diesem Roman vor allem darum, Menschen glücklich zu machen und wenn es nur mit einer warmen Strickjacke oder einem Lieblingsessen ist. Denn neben Lauras Liebesproblem kümmern sich die fünf in der Valerie Lane ansässigen Ladenbesitzerinnen auch darum, dass ein Obdachloser ein Stück Heimat findet und eine alte Frau nicht mehr so einsam ist.

Als Auftakt einer neuen Reihe funktioniert "Der kleine Teeladen zum Glück" wunderbar. Bereits nach einigen Seiten fühlt sich der Leser in der Valerie Lane zu Hause und nimmt Anteil an den Ereignissen, die eine quirlige Geschenkeverkäuferin, eine aufopferungsvolle Antiquitätenhändlerin, eine als graue Maus zu bezeichnende Wolladenbesitzerin, eine begnadete Pralinenherstellerin und die bereits hinlänglich erwähnte Lauri als Teeladenbesitzerin erleben. Angenehm flüssig erzählt, mit sympathischen Charakteren und einer interessanten Geschichte über die Namensgeberin der Straße versehen, versteht es dieser Roman gut zu unterhalten. Allerdings dauert es etwas zu lange, bis die eigentliche Story in Fahrt gerät, die dann auch noch viel zu plötzlich ein Ende findet.

Fazit:
Mit vielen Gefühlen und der Aussicht auf weitere Besuche in der Valerie Lane hat es "Der kleine Teeladen zum Glück" verstanden, den Leser für sich zu gewinnen und mit einigen interessanten Teerezepten aus Laries Lädchen zum Nachkochen und Selberprobieren zu verführen.

Bewertung vom 16.10.2017
The Missing-Staffel 2
Missing,The

The Missing-Staffel 2


ausgezeichnet

Düster, wendungsreich und enorm spannend

Im nordrhein-westfälischen Eckhausen wird die 13-jährige Alice Webster auf dem Weg von der Schule nach Hause entführt. Elf Jahre danach taucht die Tochter britischer Armeeangehöriger in einem völlig desolaten Zustand wieder auf und das erste, was sie im Krankenwagen erwähnt, ist der Name von Sophie Giroux, die in Frankreich entführt worden ist. Ein merkwürdiger Fall, den die britische Offizierin Eve Stone übernimmt, bei dem sie aber nicht weiterkommt. Denn der schwangeren Frau fehlt die Besessenheit, die der im Ruhestand befindliche französische Inspektor Julien Baptiste besitzt, der nicht eher ruht, bis er weiß, was mit den Mädchen geschehen ist.

Nachdem im ersten Teil der britischen Krimiserie "The Missing" ein fünfjähriger Junge während eines Urlaubs in Nordfrankreich verschwand und nie geklärt werden konnte, ob er noch lebt, gibt es im zweiten Teil der von Harry und Jack Williams entwickelten Fernsehproduktion ein scheinbares Happy End. Denn die inzwischen erwachsen gewordene Alice Webster ist nach einem Jahrzehnt der Ungewissheit plötzlich wieder da und sorgt dafür, dass erneut ermittelt wird. Doch anstatt nun endlich den Täter zu stellen, fischt die verantwortliche Ermittlerin im Trüben, während die Familie von Alice arge Probleme hat, mit ihr und ihrem erlebten Trauma umzugehen.

Emotional ergreifend, mit einer düsteren Atmosphäre und sich langsam entfaltenden Handlungssträngen versehen, versteht es die Geschichte um zwei entführte junge Mädchen fesselt zu unterhalten. Dabei stehen im Mittelpunkt der dramatischen Ereignisse vor allem die Schicksale der Figuren, die in dem vielschichtigen Plot eine Rolle spielen. Da sind zum einen die Eltern der verschwundenen Alice, die in einem britischen Militärstützpunkt unweit von Hannover leben und mit der plötzlich eingetretenen Situation überfordert sind. Zum anderen kämpft ihr jüngerer Bruder Matthew darum, mit der ihm selbst auferlegten Schuld klarzukommen und gerät dadurch auf die schiefe Bahn. Und dann gibt es noch die beiden Ermittler, von denen eine viel zu eng mit der Familie Webster verbunden ist und sich deshalb im Dickicht der Ermittlungen verrennt, während der andere exessiv vorwärtstreibt und dadurch sein Leben riskiert. Und nicht zu vergessen die entführten Mädchen, deren unbeschwerte Kindheit durch die erlebten Qualen viel zu schnell beendet ist.

Verkörpert werden die völlig unterschiedlichen Charaktere durch Darsteller, die authentisch agieren, wodurch das beunruhigende Geschehen eine ganz besondere Glaubwürdigkeit erhält. Hinzu kommt ein Handlungsaufbau, dessen Abschnitte an unterschiedlichen Schauplätzen und zu verschiedenen Zeiten angesiedelt sind und die volle Aufmerksamkeit des Zuschauers verlangt. So erlebt dieser am Anfang die Entführung und die Rückkehr von Alice mit, um danach zum Zeugen weiterer Vorkommnisse zu werden, die mit dem Schicksal des britischen Mädchens eng verbunden sind. Abwechselnd und mit dramatischen Wendungen erzählt, taucht er tief in ein Geflecht aus Verbrechen ein, das seine volle Tragweite erst spät offenbart.

Fazit:
Die zweite Staffel der britischen Krimiserie "The Missing" überzeugt mit einem außergewöhnlich vielschichtigen Vermisstenfall, der düster und wendungsreich in Szene gesetzt wurde und enorm spannend ist.

Bewertung vom 02.10.2017
Engelsschuld / Jana Berzelius Bd.3
Schepp, Emelie

Engelsschuld / Jana Berzelius Bd.3


ausgezeichnet

Ein temporeicher und spannender dritter Fall für Staatsanwältin Jana Berzelius

In der schwedischen Stadt Norrköping geht ein brutaler Serienmörder um. Ohne Skrupel zu hegen, trennt er seinen Opfern Körperteile ab, um sie dann an einen Stuhl gefesselt, verbluten zu lassen. Ein schrecklicher Anblick für das herbeieilende Rettungsteam, das trotz großer Bemühungen keinen der so vorgefundenen Menschen am Leben erhalten kann. Deshalb wundert es auch nicht, dass der Sanitäter Philipp Engström zu mehr, als der üblichen Dosis Beruhigungstabletten greift, um die Umstände seiner Einsätze verkraften zu können. Denn während seine Kollegin mit der derzeitigen Situation routiniert umzugehen versteht, ist ihm längst klar, dass er alle Opfer kennt und ein lang gehütetes Geheimnis auch ihm gefährlich werden kann.

"Engelsschuld" ist der dritte Band der Reihe um die erfolgreiche und hart arbeitende Staatsanwältin Jana Berzelius, die neben einem an die Nieren gehenden Fall auch noch mit persönlichen Problemen zu kämpfen hat. Denn völlig unerwartet ist ihre Mutter einem Herzinfarkt erlegen, während sie sich nun um den kranken Vater kümmern muss. Doch als wäre das nicht schon genug, tauchen die Schatten der Vergangenheit in Gestalt eines gesuchten Mörders bei ihr auf, der verlangt, dass sie ihm bei seiner Flucht hilft. Aber nicht nur sie muss erfahren, dass einst begangenes Unrecht nicht ewig ruht. Auch weitere Personen werden von ihren traumatischen Erlebnissen heimgesucht und müssen eine Lösung finden, um damit umzugehen.

Emilie Schepp erzählt ihren Thriller in einer Sprache, die nah an der Realität angesiedelt ist und nichts beschönigt. Auf den Punkt gebrachte Dialoge, Figuren mit Ecken und Kanten und Handlungsweisen, die nicht immer gesellschaftlichen Normen entsprechen werden hier in eine Atmosphäre gepackt, die düster und bedrohlich ist. Dabei wechseln sich unterschiedliche Handlungsstränge miteinander ab, während die Sicht der Ereignisse aus der Perspektive verschiedener Figuren heraus erfolgt. So erhält der Leser viel Informationen, taucht in das Leben der beteiligten Menschen ein und ist stets dabei, wenn Einsatzbesprechungen abgehalten und Tatorte besichtigt werden. Ein vielschichtiger Aufbau, der kombiniert mit einer Reihe an dramatischen Ereignissen und ausufernden Gefühlen, enorme Spannung erzeugt.

Fazit:
"Engelsschuld" ist ein wendungsreicher Thriller, der mit einem temporeichen Verlauf, einer brutalen Mordserie und schwer zu durchschauende Figuren spannend unterhält.

Bewertung vom 17.09.2017
Todesreigen / Sabine Nemez und Maarten Sneijder Bd.4
Gruber, Andreas

Todesreigen / Sabine Nemez und Maarten Sneijder Bd.4


ausgezeichnet

Ein nervenzerreißender Thriller

Eine Serie von Selbstmorden unter langjährigen Kollegen lässt Sabine Nemez stutzig werden. Aber nicht nur ihr unerklärliches Ableben sorgt dafür, dass die versierte Ermittlerin Interesse an ihren Fällen zeigt. Auch die Tatsache, dass immer einer ihrer Angehörigen kurz zuvor ermordet wurde, lässt sie an eine Verschwörung denken. Deshalb nimmt sie Kontakt zu ihrem ehemaligen Ausbilder und Kollegen Maarten S. Sneijder auf und bittet ihn um Hilfe. Sneijder, der aufgrund einer Suspendierung nicht mehr im aktiven Dienst verweilt, ist der einzige Polizist, dem Sabine wirklich vertrauen kann. Allerdings rät er ihr die Finger von weiteren Ermittlungen zu lassen und schon bald muss Sabine erkennen, warum sogar er diesmal einem Verbrechen nicht auf den Grund gehen will.

"Todesreigen" ist der vierte Fall für den Misanthropen Maarten S. Sneijder, der in seiner Freizeit Bücher klaut und Marihuana raucht und seine einstige Studentin Sabine Nemez. Zwei Ermittler, die eine ganz besondere Beziehung zueinander hegen. Deshalb sind sie auch diesmal wieder ein Team, das sich nicht scheut, bis zum Äußersten zu gehen und sogar ihr Leben dem anderen anzuvertrauen. Und das steht in diesem Fall ordentlich auf der Kippe. Geht es schließlich darum, einen seit Jahrzehnten existierenden Ring aus korrupten Kollegen auszuheben.

Ursprünglich als Trilogie geplant, wurde die erfolgreiche Serie um das ungewöhnliche Ermittlerteam von Andreas Gruber zur Freude aller Thrillerfans weitergeführt. Und auch diesmal werden sie nicht enttäuscht. So wartet der neue Fall mit einer überaus spannenden und gleichermaßen undurchsichtigen Handlung auf und lässt den Leser regelmäßig die Nackenhaare zu Berge stehen. Dabei ist es egal, ob ein Amokfahrer auf der Autobahn gestoppt werden muss oder die erhoffte Unterstützung in einer überaus brenzligen Situation ausbleibt. Andreas Gruber versteht es, mit knappen Worten und einer bildhaften Sprache das Grauen lebendig werden zu lassen und die Nerven aller Beteiligten bis zum Zerreißen zu spannen. Da stört es auch nicht, dass sich Sneijder oft merkwürdig und unrealistisch benimmt. Denn ein brillanter Fallanalytiker kann eben nicht gewöhnlich sein.

Fazit:
"Todesreigen" ist ein überaus spannender Thriller, der tief in menschliche Abgründe blicken lässt und der die Hoffnung seiner Leser schürt, dass es noch weitere Fälle mit dem ungewöhnlichen Team des BKA Wiesbaden gibt.