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Krimine

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Insgesamt 218 Bewertungen
Bewertung vom 29.12.2017
Hello Sunshine
Dave, Laura

Hello Sunshine


ausgezeichnet

Ein kurzweiliger Frauenroman mit einigen Turbulenzen, etwas frischfrechem Humor und wunderbar lebendigen Figuren

Sunshine Mackenzie führt ein Leben, um das sie viele Menschen beneiden. Als Bloggerin überaus erfolgreich, präsentiert sie ihren Fans leckere Gerichte, die sie vor aller Augen kocht. Aber nicht nur auf den Social Media Kanälen macht sie eine gute Figur. Auch als Buchautorin ist sie bekannt und stolz darauf, dass diese allesamt Bestseller sind. Nur eines verrät die Frau eines gut aussehenden Architekten nicht. Den Umstand, dass sie gar nicht kochen kann, sondern nur eine profitable Marionette ihres ehrgeizigen Produzenten Ryan Landy ist. Ein gut gehütetes Geheimnis, das schon bald zum Äußersten führt. Denn am Tag ihres 35. Geburtstages werden ihre Accounts gehakt und die ganze Welt erfährt, dass Sunshine Mackenzie eine üble Betrügerin ist.

"Hello Sunshine" ist ein kurzweiliger Frauenroman, der mit einigen Turbulenzen, ein wenig frischfrechem Humor und wunderbar lebendigen Figuren gut unterhält. So taucht der Leser gleich von Beginn an in das Leben der erfolgsverwöhnten Bloggerin Sunshine Mackenzie ein und merkt recht schnell, dass sie nicht die talentierte und bodenständige Köchin ist, wie sie es tagtäglich ihren Fans suggeriert. Aber nicht nur sie baut ihren Erfolg auf Lügen auf. Auch ihre Assistentin Violett und vor allem ihr Produzent Ryan sind immer mit dabei, wenn sie mit einer perfekten Inszenierung ins Rampenlicht tritt. Kein Wunder, dass diese scheinbare Idylle plötzlich ein Ende findet und Sunshine vor den Scherben ihres Lebens steht. Doch anstatt den Kopf in den Sand zu stecken, fängt sie noch einmal von vorne an und kämpft darum, so zu sein, wie sie wirklich ist.

Laura Dave ist es in ihrem Roman gelungen, eine Hauptfigur zu präsentieren, deren Entwicklung von einer anfangs nicht sonderlich sympathischen und nur auf ihre Außenwirkung bedachten Profibloggerin zu einer authentischen und liebenswerten jungen Frau glaubhaft vollzogen worden ist. Und genau das, diese schrittweise Veränderung, die der Leser hautnah miterlebt, ist das Besondere an diesem Buch. Denn obwohl das Ende nicht einem gewöhnlichen Happy End entspricht, versteht es die Figur der erfrischend lebensbejahenden Sunshine Mackenzie den Leser mitzureißen und ihm aufzuzeigen, dass auch nach einem persönlichen Tiefschlag ein glückliches Leben möglich ist.

Fazit:
Es hat Spaß gemacht, "Hello Sunshine" zu lesen. Vor allem, weil Sunshine Mackenzie so wie wir alle wunderbar unperfekt ist und trotz Rückschläge ihr Leben zu meistern weiß.

Bewertung vom 11.12.2017
Glück schmeckt nach Popcorn
Adams, Marie

Glück schmeckt nach Popcorn


gut

Ein durchwachsener Roman mit toller Atmosphäre, dem aber die Spannung fehlt

Nachdem Martha in ihrer letzten Beziehung eine Enttäuschung erlebt hat, glaubt sie nicht mehr an das große Glück. Deshalb sucht sie für ihr kleines Lichtspielhaus nur noch Filme aus, die frei von romantischen Plänkeleien sind. Doch wie so oft hat das Leben Überraschungen im Gepäck und schon bald geschieht es, dass ihre Mitarbeiterin Susanne schwanger wird und sich Martha nach einem Ersatz für sie umsehen muss. Den findet sie zwar recht schnell und schon bald fängt der Filmstudent Erik in dem kleinen Lichtspielhaus an. Aber seine ständige gute Laune und seine Bemühungen, das Programm zu verändern, führen dazu, dass Martha bald die Reißleine zieht. Denn nicht nur seine Unbeschwertheit setzt ihr ordentlich zu, auch das Gefühl, dass er mehr als nur ein guter Freund sein will, ist ihr einfach zu viel.

"Glück schmeckt nach Popcorn" ist nach "Das Café der guten Wünsche" der zweite Roman von Maria Adams, in dem sie ihre Hauptfigur nach dem ganz persönlichen Glück suchen lässt. Dass es dabei zu einigen Verwicklungen und Missverständnissen kommt, bleibt nicht aus. Doch ganz zum Schluss reicht es immer für ein kleines Happy End und für die Erkenntnis, dass man der Liebe eine Chance geben muss. Das allerdings fällt der Lichtspielbetreiberin Martha unheimlich schwer. Immer ein wenig pessimistisch eingestellt und sich selbst im Wege stehend, pendelt sie zwischen zwei Männern hin und her und merkt nicht, wie schwer sie es sich selber macht. Eine Figur, die man als Leser gerne einmal schütteln würde, damit sie merkt, wie zerstörerisch ihr Selbstmitleid nicht nur für sie, sondern auch für ihre Mitmenschen ist.

Marie Adams versteht es wunderbar eine heimelige Atmosphäre in die Geschichte zu zaubern, indem sie den Hauptteil der Handlung in einem kleinen, altmodischen Lichtspielhaus angesiedelt hat. Hier fühlen sich die Besucher richtig wohl und auch der Leser verweilt gerne dort. Doch trotz der gelungenen Kulisse kommt das Geschehen nur langsam in Schwung. So passiert in der ersten Hälfte einfach zu wenig, was daran liegt, dass vor allem die Gedanken von Martha überhand nehmen, während spannende Dialoge viel zu knapp gesät sind. Auch gibt es weder einen ordentlichen Knall, noch sorgt eine überraschende Wendung dafür, dass der Leser regelrecht mitgerissen wird und um das Glück der Figuren bangen muss. Erst in der zweiten Hälfte lebt die Handlung merklich auf und bahnt sich ihren Weg für ein Happy End.

Fazit:
Ein durchwachsener Roman, dessen tolle Atmosphäre einfach nicht ausgereicht hat, um die fehlende Spannung zu kompensieren. Schade, denn die Idee, eine verzwickte Liebesgeschichte rund um ein Kino und dessen Besitzerin anzusiedeln, ist wirklich gut.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.11.2017
Der junge Inspektor Morse - Staffel 2
Junge Inspektor Morse,Der

Der junge Inspektor Morse - Staffel 2


ausgezeichnet

Clevere britische Krimiunterhaltung mit viel Charme und einer ordentlichen Portion Nostalgie

Nachdem Inspektor Morse einige Tiefschläge und eine Schussverletzung verkraften musste, kehrt er nach einer viermonatigen Zeit der Rekonvaleszenz auf die Wache zurück. Dort erwartet ihn auch gleich ein neuer Fall, der überaus verworren ist und seine volle Aufmerksamkeit verlangt. Denn während eine Schönheitskönigin mit Farbe beschossen worden ist, stürzt ein falscher Zahnarzt in den Tod. Aber nicht nur diese beiden völlig zusammenhanglosen Verbrechen halten Morse auf Trab. Auch das Verschwinden einer jungen Frau lässt ihn nicht ruhen und entgegen der Mutmaßungen seiner Kollegen findet er einen Zusammenhang, der alle drei Taten in ein und demselben Licht erscheinen lassen.

Vier neue Fälle erwarten die Zuschauer in der zweiten Staffel, die es mit wunderbar kniffligen Mordermittlungen, einem eigenbrötlerischen jungen Morse und einer ordentlichen Portion Atmosphäre verstehen, den Zuschauer zu fesseln. Dabei ist es vor allem Shaun Evans, der in der Rolle des ambivalenten und scharfsinnigen Morse zu Höchstform aufläuft und ihn dermaßen überzeugend spielt, dass alle anderen Ermittler seltsam blass erscheinen. Nur Roger Allam als Detective Inspector Thursday gelingt es, neben ihm zu bestehen, da er in der Rolle des erfahrenen und ihm väterlich zur Seite stehenden Kollegen genauso präsent und an den Ermittlungserfolgen beteiligt ist.

Zeitlich gesehen beginnt die Rückkehr des von vorangegangenen Ereignissen stark gezeichneten Morse im Februar 1966, wo er sich zunächst einmal seinen eigenen Ängsten stellen muss. Zudem wird er mehrfach zusammengeschlagen und von einigen Kollegen als Wunderkind verhöhnt. Eine Zeit, die für ihn prägend ist und sich in einem auflebenden Hang zum Alkohol und einer immer mehr hervortretenden inneren Zerrissenheit manifestiert. Deshalb ist es für das Verständnis von Morses persönlicher Entwicklung und seinem Kampf gegen die inneren Dämonen von Vorteil, die Folgen in chronologischer Reihenfolge zu sehen.

Fazit:
Clevere britische Krimiunterhaltung mit viel Charme und einer ordentlichen Portion Nostalgie. Einfach sehenswert!

Bewertung vom 09.11.2017
Der junge Inspektor Morse - Pilotfilm & Staffel 1
Junge Inspektor Morse,Der

Der junge Inspektor Morse - Pilotfilm & Staffel 1


ausgezeichnet

Rätselhafte Fälle, ein genialer Ermittler und viel britischer Charme

Wer kennt ihn nicht, den immer etwas in sich gekehrten Inspector Endeavour Morse, der bei der Mordkommission in Oxford seinen Dienst versieht und mit einem unglaublichen Gespür für knifflige Rätsel alle seine Fälle löst. Ein Publikumsmagnet, der während seiner Ausstrahlung ab dem Jahr 1987 hohe Einschaltquoten erreichen konnte. Deshalb wundert es auch nicht, dass mit seinem Assistenten Robert Lewis zunächst eine Spin-off-Serie erschien und nun mit dem jungen Inspektor Morse ein Prequel ins Fernsehen kam. Denn eines muss man der Figur lassen, die Colin Dexter, ein aus Oxford stammender Schriftseller ersann, sie ist einfach genial.

Beginnend mit dem Pilotfilm und seinem ersten Fall, in dem der Mord an einem Mädchen aufzuklären ist, überzeugt der hochintelligente und mit ungewöhnlichen Methoden agierende ehemalige Oxfordstudent vor allem durch seine Hartnäckigkeit. Auf der unteren Stufe der Karriereleiter befindlich, steht es ihm nur zu, Handlangertätigkeiten zu verrichten und den anderen Detektivs dienlich zu sein. Aufgaben, die Morse zwar ohne zu murren erfüllt. Aber trotzdem lässt es sich der hoch konzentriert arbeitende Constable nicht nehmen, eigene Beobachtungen und Schlussfolgerungen kundzutun. Vor allem das bringt ihn die Beachtung von DI Fred Thursday ein, der ihn kurzerhand unter seine Fittiche nimmt, während die als wundersam empfundene Kombinationsgabe Morses von anderen Kollegen gern ins Lächerliche gezogen wird.

Fünf spannende und vielschichtige Mordermittlungen erlebt der Zuschauer in der ersten Box, die geprägt von der kultivierten Atmosphäre in der altehrwürdigen Universitätsstadt Oxford, verblüffend viele Abgründe offenbaren. Sei es ein Serienkiller, dessen Morde auf bekannte Opern basieren oder ein altes Familiengeheimnis, das für den Tod bringende Ambitionen sorgt. Immer wieder wird der Zuschauer überrascht, wie erfindungsreich und clever die Verbrecher in Oxford sind und wie geschickt sie ihre Morde begehen. In den sechziger Jahren spielend, überzeugt die liebevoll arrangierte Krimiserie mit einem Setting, das angepasst an die damailige Zeit mit alten Autos und toupierten Frisuren aufwarten kann.

Fazit:
Rätselhafte Fälle, ein genialer Ermittler und viel britischer Charme. Eine gute Wahl für alle Liebhaber von „Inspector Morse“ und seinem ehemaligen Assistenten Lewis (Lewis – Der Oxford Krimi).

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.10.2017
Der kleine Teeladen zum Glück / Valerie Lane Bd.1
Inusa, Manuela

Der kleine Teeladen zum Glück / Valerie Lane Bd.1


sehr gut

Ein anheimelnder Wohlfühlroman mit kleinen Schwächen

In der Valerie Lane, einer romantischen Gasse in Oxford betreibt Laura Harper einen kleinen Teeladen, in dem ihre Kunden nach Herzenslust stöbern und probieren können. Aber nicht nur das Ausschenken von Tee bereitet der sympathischen Ladenbesitzerin viel Freude, sondern Laura ist auch immer mit dem Herzen dabei, wenn sie jemandem helfen kann. Nur mit der Liebe will es nicht so richtig klappen, obwohl Laura bereits seit einem halben Jahr von dem smarten Teelieferanten Berry träumt. Doch so unbeholfen, wie sie in diesen Dingen ist, gibt es kaum eine Chance, mit Berry glücklich zu sein. Ein Dilemma, dass ihre Freundin Orchid erkennt und für das sie auch gleich eine Lösung weiß.

"Der kleine Teeladen zum Glück" ist ein anheimelnder Wohlfühlroman, der am besten auf der heimischen Couch mit einer Tasse Tee zu genießen ist. Denn das erfrischende Getränk und jede Menge Herzensangelegenheiten bilden den Mittelpunkt des turbulenten Geschehens, das mit viel Gefühl, einer kleinen Portion Humor und mit einigen Lebensweisheiten in Szene gesetzt worden ist. So geht es in diesem Roman vor allem darum, Menschen glücklich zu machen und wenn es nur mit einer warmen Strickjacke oder einem Lieblingsessen ist. Denn neben Lauras Liebesproblem kümmern sich die fünf in der Valerie Lane ansässigen Ladenbesitzerinnen auch darum, dass ein Obdachloser ein Stück Heimat findet und eine alte Frau nicht mehr so einsam ist.

Als Auftakt einer neuen Reihe funktioniert "Der kleine Teeladen zum Glück" wunderbar. Bereits nach einigen Seiten fühlt sich der Leser in der Valerie Lane zu Hause und nimmt Anteil an den Ereignissen, die eine quirlige Geschenkeverkäuferin, eine aufopferungsvolle Antiquitätenhändlerin, eine als graue Maus zu bezeichnende Wolladenbesitzerin, eine begnadete Pralinenherstellerin und die bereits hinlänglich erwähnte Lauri als Teeladenbesitzerin erleben. Angenehm flüssig erzählt, mit sympathischen Charakteren und einer interessanten Geschichte über die Namensgeberin der Straße versehen, versteht es dieser Roman gut zu unterhalten. Allerdings dauert es etwas zu lange, bis die eigentliche Story in Fahrt gerät, die dann auch noch viel zu plötzlich ein Ende findet.

Fazit:
Mit vielen Gefühlen und der Aussicht auf weitere Besuche in der Valerie Lane hat es "Der kleine Teeladen zum Glück" verstanden, den Leser für sich zu gewinnen und mit einigen interessanten Teerezepten aus Laries Lädchen zum Nachkochen und Selberprobieren zu verführen.

Bewertung vom 16.10.2017
The Missing-Staffel 2
Missing,The

The Missing-Staffel 2


ausgezeichnet

Düster, wendungsreich und enorm spannend

Im nordrhein-westfälischen Eckhausen wird die 13-jährige Alice Webster auf dem Weg von der Schule nach Hause entführt. Elf Jahre danach taucht die Tochter britischer Armeeangehöriger in einem völlig desolaten Zustand wieder auf und das erste, was sie im Krankenwagen erwähnt, ist der Name von Sophie Giroux, die in Frankreich entführt worden ist. Ein merkwürdiger Fall, den die britische Offizierin Eve Stone übernimmt, bei dem sie aber nicht weiterkommt. Denn der schwangeren Frau fehlt die Besessenheit, die der im Ruhestand befindliche französische Inspektor Julien Baptiste besitzt, der nicht eher ruht, bis er weiß, was mit den Mädchen geschehen ist.

Nachdem im ersten Teil der britischen Krimiserie "The Missing" ein fünfjähriger Junge während eines Urlaubs in Nordfrankreich verschwand und nie geklärt werden konnte, ob er noch lebt, gibt es im zweiten Teil der von Harry und Jack Williams entwickelten Fernsehproduktion ein scheinbares Happy End. Denn die inzwischen erwachsen gewordene Alice Webster ist nach einem Jahrzehnt der Ungewissheit plötzlich wieder da und sorgt dafür, dass erneut ermittelt wird. Doch anstatt nun endlich den Täter zu stellen, fischt die verantwortliche Ermittlerin im Trüben, während die Familie von Alice arge Probleme hat, mit ihr und ihrem erlebten Trauma umzugehen.

Emotional ergreifend, mit einer düsteren Atmosphäre und sich langsam entfaltenden Handlungssträngen versehen, versteht es die Geschichte um zwei entführte junge Mädchen fesselt zu unterhalten. Dabei stehen im Mittelpunkt der dramatischen Ereignisse vor allem die Schicksale der Figuren, die in dem vielschichtigen Plot eine Rolle spielen. Da sind zum einen die Eltern der verschwundenen Alice, die in einem britischen Militärstützpunkt unweit von Hannover leben und mit der plötzlich eingetretenen Situation überfordert sind. Zum anderen kämpft ihr jüngerer Bruder Matthew darum, mit der ihm selbst auferlegten Schuld klarzukommen und gerät dadurch auf die schiefe Bahn. Und dann gibt es noch die beiden Ermittler, von denen eine viel zu eng mit der Familie Webster verbunden ist und sich deshalb im Dickicht der Ermittlungen verrennt, während der andere exessiv vorwärtstreibt und dadurch sein Leben riskiert. Und nicht zu vergessen die entführten Mädchen, deren unbeschwerte Kindheit durch die erlebten Qualen viel zu schnell beendet ist.

Verkörpert werden die völlig unterschiedlichen Charaktere durch Darsteller, die authentisch agieren, wodurch das beunruhigende Geschehen eine ganz besondere Glaubwürdigkeit erhält. Hinzu kommt ein Handlungsaufbau, dessen Abschnitte an unterschiedlichen Schauplätzen und zu verschiedenen Zeiten angesiedelt sind und die volle Aufmerksamkeit des Zuschauers verlangt. So erlebt dieser am Anfang die Entführung und die Rückkehr von Alice mit, um danach zum Zeugen weiterer Vorkommnisse zu werden, die mit dem Schicksal des britischen Mädchens eng verbunden sind. Abwechselnd und mit dramatischen Wendungen erzählt, taucht er tief in ein Geflecht aus Verbrechen ein, das seine volle Tragweite erst spät offenbart.

Fazit:
Die zweite Staffel der britischen Krimiserie "The Missing" überzeugt mit einem außergewöhnlich vielschichtigen Vermisstenfall, der düster und wendungsreich in Szene gesetzt wurde und enorm spannend ist.

Bewertung vom 02.10.2017
Engelsschuld / Jana Berzelius Bd.3
Schepp, Emelie

Engelsschuld / Jana Berzelius Bd.3


ausgezeichnet

Ein temporeicher und spannender dritter Fall für Staatsanwältin Jana Berzelius

In der schwedischen Stadt Norrköping geht ein brutaler Serienmörder um. Ohne Skrupel zu hegen, trennt er seinen Opfern Körperteile ab, um sie dann an einen Stuhl gefesselt, verbluten zu lassen. Ein schrecklicher Anblick für das herbeieilende Rettungsteam, das trotz großer Bemühungen keinen der so vorgefundenen Menschen am Leben erhalten kann. Deshalb wundert es auch nicht, dass der Sanitäter Philipp Engström zu mehr, als der üblichen Dosis Beruhigungstabletten greift, um die Umstände seiner Einsätze verkraften zu können. Denn während seine Kollegin mit der derzeitigen Situation routiniert umzugehen versteht, ist ihm längst klar, dass er alle Opfer kennt und ein lang gehütetes Geheimnis auch ihm gefährlich werden kann.

"Engelsschuld" ist der dritte Band der Reihe um die erfolgreiche und hart arbeitende Staatsanwältin Jana Berzelius, die neben einem an die Nieren gehenden Fall auch noch mit persönlichen Problemen zu kämpfen hat. Denn völlig unerwartet ist ihre Mutter einem Herzinfarkt erlegen, während sie sich nun um den kranken Vater kümmern muss. Doch als wäre das nicht schon genug, tauchen die Schatten der Vergangenheit in Gestalt eines gesuchten Mörders bei ihr auf, der verlangt, dass sie ihm bei seiner Flucht hilft. Aber nicht nur sie muss erfahren, dass einst begangenes Unrecht nicht ewig ruht. Auch weitere Personen werden von ihren traumatischen Erlebnissen heimgesucht und müssen eine Lösung finden, um damit umzugehen.

Emilie Schepp erzählt ihren Thriller in einer Sprache, die nah an der Realität angesiedelt ist und nichts beschönigt. Auf den Punkt gebrachte Dialoge, Figuren mit Ecken und Kanten und Handlungsweisen, die nicht immer gesellschaftlichen Normen entsprechen werden hier in eine Atmosphäre gepackt, die düster und bedrohlich ist. Dabei wechseln sich unterschiedliche Handlungsstränge miteinander ab, während die Sicht der Ereignisse aus der Perspektive verschiedener Figuren heraus erfolgt. So erhält der Leser viel Informationen, taucht in das Leben der beteiligten Menschen ein und ist stets dabei, wenn Einsatzbesprechungen abgehalten und Tatorte besichtigt werden. Ein vielschichtiger Aufbau, der kombiniert mit einer Reihe an dramatischen Ereignissen und ausufernden Gefühlen, enorme Spannung erzeugt.

Fazit:
"Engelsschuld" ist ein wendungsreicher Thriller, der mit einem temporeichen Verlauf, einer brutalen Mordserie und schwer zu durchschauende Figuren spannend unterhält.