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Benutzername: 
Eva L.
Wohnort: 
Osnabrück

Bewertungen

Insgesamt 303 Bewertungen
Bewertung vom 19.07.2012
Der Kuss des Feindes
Müller, Titus

Der Kuss des Feindes


gut

In seinem ersten Jugendroman setzt sich Titus Müller mit einem für Jugendbücher eher ungewöhnlichen Thema, der Verfolgung der Christen durch die Araber im ersten Jahrtausend nach Christus, auseinander und platziert darin eine Romeo- und Julia- Geschichte. Eine Christin und ein Araber verlieben sich ineinander und müssen gegen große Widerstände kämpfen, denn ihre Religionen sind seit langer Zeit verfeindet und bekämpfen sich mit großer Gewalt. Gewalttätig geht es auch bei den Arabern untereinander zu, ihr Alltag ist geprägt von Verleumdungen und sie schrecken auch vor Mord nicht zurück, um sich selbst besser dastehen zu lassen und einen Konkurrenten auszuschalten. Diese Gewalt hat es mir besonders zu Beginn des Buches etwas schwer gemacht, es zu mögen. Stellenweise mochte ich gar nicht weiterlesen weil so grausame Pläne geschmiedet wurden, dass ich gar nicht wissen wollte, wie es weiterging. Natürlich erhöhen die Pläne und Intrigen aber auch die Spannung und damit den Sog, den diese Geschichte ausübt, so dass man letztendlich nicht umhin kann, das Buch doch zu ende zu lesen.

Weniger spannend für mich, die mit Religion wenig am Hut hat, waren die Passagen, in denen es um die Feindschaft zwischen Christentum und Islam oder um die Religionen als solches geht. Manchmal lesen sie sich noch recht interessant und versorgen den Leser mit Informationen, manchmal verleiten sie aber auch dazu, diese Stellen nur zu überfliegen und erst konzentriert weiter zu lesen, wenn die Geschichte weitergeht. Ich sehe ein, dass Religion für „Der Kuss des Feindes“ eine große Rolle spielt, aber mir hätte nichts gefehlt, wenn es an wenigeren Stellen um sie gegangen wäre. Ich kann mir jedoch gut vorstellen, dass dieses Buch jemandem, der sich für Religion interessiert, viel Stoff zum nachdenken und diskutieren liefert.

Sehr begeistert haben mich die Figuren, die Titus Müller für seine Geschichte geschaffen hat. Es gibt nicht nur schwarz und weiß, die Charaktere sind äußerst facettenreich und zeigen sich sowohl von ihrer guten als auch von ihrer schlechten Seite. Niemand ist perfekt, alle haben ihre Fehler, der eine mehr, der andere weniger. Es gibt einige wenige Reizfiguren, die man vom ersten Augenblick an hasst, beim größten Teil der Figuren benötigt man jedoch das ganze Buch, um sich ein Bild von ihnen machen zu können. Besonders Arif kann immer wieder überraschen. Das, was sich zwischen ihm und Savina entwickelt, ist nicht immer ganz nachvollziehbar, verleiht der Geschichte aber einen sehr romantischen Touch und vermittelt das Gefühl, dass alles möglich ist, wenn man nur fest daran glaubt. Überhaupt ist dies der Grundton des ganzen Buches und macht es somit zu einer Hommage an die Freundschaft über alle Widrigkeiten hinaus.

„Der Kuss des Feindes“ konnte mich aufgrund der für meinen Geschmack zu sehr im Vordergrund stehenden Religionen nicht 100%ig überzeugen. Trotzdem halte ich es für ein gutes und durchaus wichtiges Buch, denn die Nachricht, die es vermittelt, sollte sich jeder Mensch zu Herzen nehmen.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.06.2012
Vintage Tea Party
Caldicott, Carolyn

Vintage Tea Party


ausgezeichnet

„Vintage Tea Party“ ist, wie es vielleicht auf den ersten Blick scheinen mag, kein einfaches Koch- und Backbuch, welches lediglich Rezepte und ein paar Fotos enthält. Eher ist es ein Leitfaden, wie man eine perfekte Tea Party im Vintage- Stil abhält und befasst sich daher mit allem nur erdenklichen Drumherum, das zu einer solchen Party gehören könnte. Bevor es mit Rezepten überhaupt losgeht, werden erst einmal die Geschichte der Tea Time und des Sandwiches beleuchtet, es gibt Anregungen, wie und wo man das perfekte (und auf keinen Fall neue!) Teegeschirr erstehen kann und wie man sich hilft, sollte man bestimmte Zutaten nicht bekommen oder in Zeitnot bei den Vorbereitungen der Party geraten. Danach befasst sich das Autorenduo mit der Wahl des passenden Tees und dem Zelebrieren des perfekten Aufgießens.

Die Rezepte sind in sechs Kapitel unterteilt:
* Eingemachtes
* Tee im Salon
* High Tea
* Tee im Garten
* Tee am Kamin
* Tee im Kinderzimmer

Die Marmeladenrezepte sind sehr vielfältig und durchaus auch mal etwas außergewöhnlich. Direkt beim ersten Blick auf ein Rezept ist ersichtlich, welche Zutaten man benötigt. Die Anleitungen sind präzise und verständlich und dürften auch nicht geübte Marmeladenköche nicht überfordern. Leider sind die Bilder in diesem Kapitel etwas dünn gesät. Nur hier und da mal ein kleines Foto und zwischendrin eine Doppelseite von einem englischen Cottage.

Das Kapitel „Tee im Salon“ widmet sich dem sogenannten „Low Tea“, dem Nachmittagstee. Dementsprechend sind die Rezepte ausgewählt, es finden sich überwiegend süße Leckereien und kleine Kuchen, wenig Deftiges oder Herzhaftes. Zusätzlich gibt es drei Rezepte für Cocktails.

Im Kapitel „High Tea“, welcher mittlerweile mit einem Dinner gleichzusetzen ist, tummeln sich die Rezepte herzhafter und sättigender Speisen. Neben reichhaltigen Kuchen, Käsetoast und eingelegtem Lachs findet man Rezepte für Blätterteiggerichte und auch Tee mit Schuss.

„Tee im Garten“ beinhaltet die eher sommerlichen Rezepte, für die man beispielsweise Rosenblütenwasser oder frische Gurken (am Besten aus dem eigenen Garten) benötigt. Sie alle sind in irgendeiner Form frisch und fruchtig, wenn auch nicht sommerlich- leicht, sondern überwiegend auch sehr reichhaltig.
Im Kapitel „Tee am Kamin“ findet man schließlich die Rezepte, die eher zu Herbst und Winter passen wie beispielsweise Dundee Cake mit Zitronat und Orangeat oder aber auch Hagebuttensirup mit Wodka und Soda.

Ganz am Schluss des Buches gibt es noch ein paar Rezepte für Dinge, die Kinder gerne essen: kleine Kuchen, Marmeladenkekse, kleine Biskuitrollen und Pfannkuchen, so dass auch im Kinderzimmer eine tolle Teeparty steigen kann.

Die Rezeptauswahl ist sehr vielfältig und bietet für jeden Geschmack und jeden Anlass das richtige Essen. Getränkerezepte, die kleine Teekunde und Tipps und Tricks für die richtigen Accessoires runden das Buch ab und machen es zu einem sehr guten Leitfaden für die perfekte Tea Party. Appetitlich aussehende Bilder der zubereiteten Speisen regen den Appetit an und machen Lust auf´s Kochen und Backen. Die wunderschönen Fotos der britischen Landschaft laden zum Träumen ein und wecken das Fernweh. Bei einer Tasse englischem Tee und einem Scone mit selbstgemachter Erdbeermarmelade kann man sich für einen kleinen Moment wahrhaftig einbilden, man sei auf der Insel.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.06.2012
Die Rache des Ritters / Ritter Serie Bd.1
St. John, Tina

Die Rache des Ritters / Ritter Serie Bd.1


sehr gut

„Die Rache des Ritters“ ist der erste Teil einer neuen Romantic History Reihe, die im Original bereits Ende der 90er Jahre erschien und nun erstmals bei Egmont Lyx auf Deutsch erscheint. Das Buch spielt im England des 12. Jahrhunderts, zu Zeiten der Ritter und Hofdamen. Die Grundlage der Geschichte bilden, wie eigentlich immer bei Lara Adrian, ein Mann und eine Frau, die sehr verschieden sind und einander zu Beginn nicht ausstehen können, sich dann aber doch miteinander arrangieren. Trotzdem unterscheidet sich „Die Rache des Ritters“ von anderen Adrian- Büchern, denn die Autorin lässt, anders als sonst, jegliche fantastischen Elemente außen vor und konzentriert sich ausschließlich auf die Romantic History. Dies tut der Geschichte jedoch keinen Abbruch, ganz im Gegenteil. „Die Rache des Ritters“ hat mir noch besser gefallen als der Auftakt zu der anderen Romantic History Serie Lara Adrians, „Der Kelch von Anavrin“, denn das Buch ist in sich stimmiger.

Raina d´Bussy, die weibliche Hauptfigur, ist kein typisches Burgfräulein, wie man es von der Tochter eines Barons vielleicht erwarten würde. Sie hat das Herz auf dem rechten Fleck und ist sich nicht zu schade, sich auch mal die Hände schmutzig zu machen. Obwohl sie sehr behütet aufgewachsen ist, ist sie nicht so naiv, wie man zuerst glauben mag. Sie hat gelernt, sich gegen Männer durchzusetzen und sie um den Finger zu wickeln, was sie zu einem perfekten Gegenpart zu Gunnar Rutledge macht, der es nicht gewohnt ist, von irgendwem Widerworte zu bekommen. Die Dialoge zwischen den beiden Starrköpfen sind wunderbar amüsant und reizen oftmals zu lautstarken Heiterkeitsausbrüchen. Gunnars schwere Kindheit und die Verluste, die er in seinem Leben bereits erleiden musste, erwecken Mitgefühl im Leser und verleihen der Geschichte eine gewisse Tiefgründigkeit. Abgerundet wird das Ganze durch niveauvoll geschriebene Liebesszenen.

Spannungstechnisch gewinnt die Geschichte erst im letzten Drittel ordentlich an Fahrt, vorher ist sie ziemlich vorhersehbar, aber keinesfalls langweilig. Witzige Dialoge und das Warten darauf, wohin sich Gunnars und Rainas Gefühle entwickeln, halten das Interesse an der Geschichte aufrecht. Das Ende hält schließlich noch einige Überraschungen bereit und macht die Geschichte zu einer runden, in sich abgeschlossenen Sache, was sehr gut ist, denn so wie es scheint, handelt der zweite Band der Serie, „Der dunkle Ritter“ von völlig anderen Personen, über die man in diesem ersten Band noch überhaupt nichts erfahren hat.

„Die Rache des Ritters“ unterscheidet sich stark von Allem, was man bisher von Lara Adrian kennt, kann aber trotzdem überzeugen. Fans der Adrian- Vampire werden an dieser Geschichte ebenso ihre Freude haben wie Liebhaber historischer Romane. Selbst mich als History- Muffel konnte das Buch überzeugen und bekommt daher 4 von 5 Sternen.

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.06.2012
Den Tod im Griff / Numbers Trilogie Bd.3
Ward, Rachel

Den Tod im Griff / Numbers Trilogie Bd.3


sehr gut

„Numbers Den Tod im Griff“ ist der Abschluss der Trilogie um Jem und ihren Sohn Adam, die in den Augen anderer Menschen deren Todesdatum sehen können. Zwei Jahre sind nach dem Ende von Band zwei vergangen, und Adam ist (gezwungenermaßen) erwachsen geworden. Von dem Jungen, der er in „Den Tod vor Augen“ noch war, ist nicht mehr viel übrig und es fällt schwer, sich vorzustellen, dass er erst 18 Jahre alt sein soll. Adam trägt eine unglaubliche Last auf seinen Schultern, denn neben seiner Gabe trägt er auch noch die Verantwortung für Sarah und Mia. War ihm im zweiten Band noch eine gewisse Leichtigkeit zueigen, ähnelt er in diesem Abschlussband umso mehr seiner Mutter Jem, die man im ersten Teil als schüchtern und in sich gekehrt kennenlernte.

Auch Sarah hat ihr Päckchen zu tragen. Es ist bewundernswert, mich welcher Liebe und Hingabe sie sich um ihre Tochter Mia kümmert, wenn man die Umstände der Zeugung des Kindes bedenkt. Doch die zwei Jahre sind nicht spurlos an ihr vorübergegangen und haben sie misstrauisch und melancholisch werden lassen. Fröhlichkeit und Freude sucht man in „Den Tod im Griff“ vergebens, die ganze Geschichte ist sehr düster, die Stimmung gedrückt. Dazu trägt ebenfalls der Schauplatz, den die Autorin für den Abschluss ihrer Trilogie gewählt hat, bei. Es wird ein Gefühl der Enge, des Gefangen seins erschaffen, welches sehr bezeichnend für die Geschichte ist und den Leser deutlich die Atmosphäre, die um Sarah und Adam herum herrscht, spüren lässt.

Bezüglich der Spannung steht dieser dritte Teil seinen beiden Vorgängern in nichts nach. Von der ersten Seite an baut sich kontinuierlich ein Spannungsbogen auf, der ungemein fesselt und das Buch zu einem Pageturner macht. Immer wieder gibt es überraschende Wendungen und neue Erkenntnisse, so dass es gelingt, die Spannung auch über die kompletten 311 Seiten aufrecht zu erhalten. Langweilige Passagen gibt es nicht, ganz im Gegenteil, manchmal ist das Buch so spannend, dass man es nicht mehr aushält und eine Pause davon braucht.

Trotzdem hat mir aber an manchen Stellen etwas gefehlt. Steht Adams Gabe auch im Mittelpunkt der Geschichte, so ist sie mir doch zu wenig präsent, so wird ihr doch zu wenig Bedeutung beigemessen. Ebenfalls vermisse ich London als Schauplatz und seine Weitläufigkeit, derer sich Rachel Ward in den ersten beiden Bänden so wunderbar bediente. „Numbers Den Tod im Griff“ ist mir zu beschränkt, zu eingeengt, sowohl vom Ort des Geschehens als auch von der Geschichte selbst. Trotzdem halte ich es für den würdigen Abschluss einer gelungenen Trilogie, die mir spannende Lesestunden beschert hat.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.05.2012
Verlangen / Unter dem Vampirmond Bd.3
Hocking, Amanda

Verlangen / Unter dem Vampirmond Bd.3


gut

„Verlangen“ ist der dritte Teil der Tetralogie „Unter dem Vampirmond“ und in meinen Augen der bisher schwächste Band. Alices Herzenswunsch hat sich endlich erfüllt, sie ist zum Vampir geworden und kann ihrem alten Leben inklusive ihrer Mutter endlich den Rücken kehren. Außerdem wurde ihre Bindung zu Peter durch die Verwandlung gelöst, so dass eine gemeinsame Zukunft mit Jack möglich ist. Doch Alice ist trotzdem nicht zufrieden. Ständig mäkelt sie herum, dass sie wegen ihrer Blutgier nicht mit Jack schlafen kann und ist eifersüchtig auf ihren Bruder, der seinen Durst deutlich besser unter Kontrolle hat. Dieses Thema zieht sich durch das ganze Buch, von der ersten bis zur letzten Seite, gespickt mit ein paar „gefährlichen“ Situationen, in die Alice gerät (oft aus eigener Dummheit) und absolut unnötigen, dramatischen Szenen mit Peter, von dem sich Alice auch ohne Bindung nicht fernhalten kann. Die Hoffnung, diese unsägliche Dreiecksgeschichte habe nach Alices Verwandlung endlich ein Ende, hat sich leider nicht erfüllt.

Wie schon im zweiten Band kann Alice kaum Sympathiepunkte einheimsen. Sie muss immer und überall im Mittelpunkt stehen, ist total selbstbezogen, permanent unzufrieden und zerrt damit an den Nerven des Lesers. Jack hingegen gewinnt endlich an Tiefe und das Herz des Lesers.

Mae, die Mutter der Kompanie, die mir schon in „Verführung“ gehörig auf die Nerven ging, weil sie Alice ununterbrochen betüdelt und befingert, wird in „Verlangen“ zu einem richtigen Hassobjekt. Ihr Wunsch nach einem Kind war bislang noch nachvollziehbar, aber das Verhalten, was sie in diesem Buch an den Tag legt, ist schon krankhaft und völlig unverständlich. Ich hoffe sehr, dass sie sich im vierten Teil wieder fängt oder ihre Rolle deutlich kleiner sein wird. Mae ist wirklich nicht auszuhalten!

Auch mit „Verlangen“ kann Amanda Hocking nicht an ihren starken ersten Teil „Versuchung“ anknüpfen. Die Handlung gibt wenig her außer einer ständig meckernden Protagonistin und deren hausgemachten Problemen. Ich hoffe, dass es der Autorin gelingt, die Geschichte im vierten Teil „Schicksal“ zu einem befriedigenden Ende zu bringen.

Bewertung vom 15.05.2012
Göttlich verloren / Göttlich Trilogie Bd.2
Angelini, Josephine

Göttlich verloren / Göttlich Trilogie Bd.2


sehr gut

„Göttlich verloren“ ist der zweite Teil der „Göttlich“- Trilogie um die Halbgötter Helen und Lucas, die die griechische Mythologie mitten im modernen Amerika wieder auferstehen lässt. Teil eins, „Göttlich verdammt“, bot einen rasanten Start und erweckte den Wunsch nach einer direkten Fortsetzung und legt damit die Latte ziemlich hoch für den zweiten Teil, dessen Stellenwert erfahrungsgemäß gerade bei Trilogien nicht sonderlich hoch ist. Doch „Göttlich verloren“ ist ein durchaus würdiger Nachfolger, bei dem Josephine Angelini ihr Können erneut unter Beweis stellt.

Lag im ersten Band der Fokus noch sehr auf der Liebesgeschichte zwischen Helen und Lucas und der Erörterung der Umstände in Helens Leben, so dreht sich in „Göttlich verloren“ beinahe alles um die griechische Mythologie. Man erfährt sehr viel Interessantes und Wissenswertes darüber, besonders bei Helens Aufenthalten in der Unterwelt. Die Gefühle zwischen ihr und Lucas kommen zwar auch immer wieder zur Sprache, stehen aber eher im Hintergrund. Ebenso die Beziehung zwischen Helen und Orion, wofür ich sehr dankbar bin, denn die Autorin strickt kein Dreiecks- Beziehungs- Drama daraus.

Die Stimmung ist dieses Mal deutlich düsterer als in „Göttlich verdammt“ und macht für den Leser spürbar, wie sehr die Charaktere unter dem Fluch der Furien und Helens schier unlösbarer Aufgabe leiden. Besonders Lucas büßt viel von seinem Witz ein, was ihn aber keine Sympathien kostet, denn er ist nach wie vor eine Figur, die man mögen muss. Orion bringt ein wenig frischen Wind in die Geschichte und stellt einen starken Sympathieträger dar, der hoffentlich auch im dritten Teil der Trilogie erhalten bleibt. Lediglich Helen ist beinahe ZU perfekt und zerrt mit ihrer absoluten Selbstaufgabe ein wenig an den Nerven der Leser.

Wie schon in „Göttlich verdammt“ gelingt es Josephine Angelini auch dieses Mal, die Spannung, die sich von der ersten Seite an kontinuierlich aufbaut, durch geschickt platzierte Wendungen und die ein oder andere Überraschung immer weiter auf die Spitze zu treiben, bis sie schließlich einen fulminanten Höhepunkt erreicht – an dem leider das Buch zu Ende ist. Dies hinterlässt ein etwas unbefriedigendes Gefühl, schürt aber die Vorfreude auf den dritten Teil „Göttlich verliebt“ umso mehr und lässt vermuten, dass das, was in diesem Buch noch kommt, noch um ein Vielfaches spannender und aufregender sein wird als das, was uns Josephine Angelini bisher präsentiert hat. Ich kann es kaum erwarten, das Buch in den Händen zu halten.

9 von 18 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.05.2012
Vintage Tea Party
Adoree, Angel

Vintage Tea Party


ausgezeichnet

Mit „Vintage Tea Party“ hat Angel Adoree ein Buch geschaffen, das seinesgleichen sucht. In den meisten Büchern, die sich mit der traditionellen britischen Tea Time befassen, finden sich ausschließlich Rezepte, überwiegend zu Scones in allen Variationen, Sandwichs und Kuchen. Rezepte findet man in „Vintage Tea Party“ selbstverständlich auch, aber viel umfassender und passend zu jeder Tages- und Nachtzeit. Und das ist längst nicht alles, denn Angel Adoree hat von der Einladung zur Tea Party über Dekoration von Location und Tisch bis hin zu Styling und Make up an alles gedacht. Neben Rezepten tummeln sich Bastelvorschläge, Kopiervorlagen und Spielanleitungen, alle typisch britisch, so dass die Party auch wirklich stilecht wird.

Das Buch ist in verschiedene Kapitel unterteilt: „Brunch“, „Afternoon“, „Evening“ und „Style“. Passend dazu gibt es die jeweiligen Rezepte, die sich nicht nur auf Speisen beschränken, sondern ebenso Getränke beinhalten. So gibt es beispielsweise Anleitungen für einen leckeren Guten- Morgen- Trunk oder Kaffee- Spezialitäten, aber auch zu selbstgemachten Eistees, Cocktails und Bowlen. Dazwischen finden sich immer wieder Deko- und Stylingtipps, Bastelanleitungen etc.

Die Auswahl der Rezepte ist sehr vielfältig, so dass sich für jeden Geschmack und jede Gelegenheit das richtige Essen und die richtigen Getränke finden sollten. Ob es wirklich nötig ist, passende Deko zu basteln und sich stilecht zu kleiden, sei mal dahingestellt und ist jedem selbst überlassen. Es macht aber auch jeden Fall unglaublich großen Spaß, „Vintage Tea Party“ durchzublättern und in Angel Adorees Ideen zu schwelgen. Einige davon sind sicherlich ziemlich außergewöhnlich, um nicht zu sagen „abgedreht“, aber es sind ja nur Anregungen und niemand ist gezwungen, sie auch zu nutzen. Das Buch vermittelt das Gefühl, man könnte, wenn man wollte, eine stilecht britische Tea Party geben, aber es verleiten ebenfalls dazu, einfach mal zum Sonntagsfrühstück „Coddled Eggs“ auszuprobieren oder zum Familienkaffee statt schnöden Kuchens Scones zu servieren. „Vintage Tea Party“ ist in meinen Augen das perfekte Buch für alle, die sich für die British Tea Time und dazu passende Rezepte interessieren. Wer dieses Buch hat, braucht kein anderes mehr.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.05.2012
Du oder die große Liebe / Du oder ... Trilogie Bd.3
Elkeles, Simone

Du oder die große Liebe / Du oder ... Trilogie Bd.3


ausgezeichnet

„Du oder die große Liebe“ ist der dritte und somit letzte Teil der grandiosen Trilogie um die drei Fuentes- Brüder Alex, Carlos und Luis. Dieses Mal ist der jüngste der Brüder, Luis, an der Reihe, um seine Geschichte zu erzählen. Luis ist seinem ältesten Bruder Alex sehr ähnlich, ebenso klug und ehrgeizig, aber deutlich weniger vom harten Leben als mexikanischer Einwanderer gezeichnet. Für Luis ist das Leben ein Spiel, er denkt wenig über die Konsequenzen seines Handelns nach und wenn, dann meistens erst, wenn es zu spät ist. Das bringt ihn oft in gefährliche, aber auch durchaus lustige Situationen, die dem Anfang des Buches Leichtigkeit und Komik verleihen, was man aus den ersten beiden Bänden gar nicht kennt. Doch natürlich hat auch Luis sein Päckchen zu tragen.

Nikki, Luis weibliches Gegenstück, ist im Gegensatz zu Alex´und Carlos Partnerinnen Brittany und Kiara, Mexikanerin, doch ihre Familie ist mehr amerikanisch denn mexikanisch. Sie ist behütet aufgewachsen, doch das hat sie nicht davor bewahrt, schreckliche Erfahrungen mit ihrer ersten großen Liebe zu machen. Daher ist sie allen Männern gegenüber sehr misstrauisch und kann sich nur schwer auf sie einlassen. Simone Elkeles hat ihre weibliche Protagonistin sehr authentisch dargestellt, von allen drei Mädchen ist Nikki diejenige, in die sich hineinzuversetzen am leichtesten fällt.

Die Handlung läuft nach dem gleichen Schema wie in „Du oder der Rest der Welt“ und „Du oder das ganze Leben“ ab: Junge und Mädchen lernen sich kennen, haben am Anfang ein paar Probleme, finden dann zueinander bis plötzlich die Latino Blood ins Spiel kommt, die einen Anspruch auf den jeweiligen Fuentes- Bruder erhebt. Diese Vorhersehbarkeit stört mich ein wenig, vor allem, da eine Gangzugehörigkeit so gar nicht zu Luis, der große Ziele im Leben hat, passen will. Zwar gelingt es der Autorin, Luis Geschichte stimmig zu schreiben, aber ich hätte es schön gefunden, wenn sein Weg sich von dem seiner Brüder unterschieden hätte.

Alles in allem ist „Du oder die große Liebe“ aber eine wunderbare Geschichte und der krönende Abschluss einer grandiosen Buchreihe, von der ich noch gar nicht glauben kann, dass sie wirklich zu Ende sein soll. Alle drei Fuentes- Brüder schleichen sich auf die ein oder andere Weise ins Herz des Lesers und nehmen dort ihren festen Platz ein, ebenso die Autorin mit ihrer wundervollen Art, Geschichten zu erzählen. Diese Buchserie begeistert und wird sicher noch das ein oder andere Mal hervorgeholt und wieder gelesen.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.