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Benutzername: 
chipie2909
Wohnort: 
München

Bewertungen

Insgesamt 95 Bewertungen
Bewertung vom 27.12.2017
Winterengel
Bomann, Corina

Winterengel


ausgezeichnet

Dieses Jahr fiel es mir gar nicht schwer, mich für mein alljährliches Weihnachtsbuch zu entscheiden. Schon im Oktober wußte ich, dass ich Winterengel unbedingt lesen möchte und jetzt im Dezember war es soweit. Dies ist mein erstes Buch von Corina Bomann und ich bin begeistert!

Doch um was geht es in dieser Geschichte? Die 18jährige Anna Härtel hat das Schicksal hart getroffen. Ihr Vater starb unerwartet und so musste sie sich plötzlich alleine um ihre kranke Mutter und ihre kleine Schwester kümmern. Doch da taucht ein Gesandter von Queen Victoria auf mit einer Einladung, ihre selbst gegossenen Glasengel der Königin vorzustellen. Und so macht sie sich mit dem Diener John, der den königlichen Auftrag hat, sie zu begleiten, auf den Weg nach England.

Mein Eindruck vom Buch:
Schon die ersten Zeilen verzauberten mich total. Ich mochte Anna auf Anhieb und die Autorin lässt einen eintauchen in eine längst vergangene Zeit. Der Leser begleitet Anna im Jahr 1895 und ich fand es faszinierend zu lesen, wie damals gelebt wurde und welch Sorgen und Gedanken die Bevölkerung damals hatte. Anna ist wunderbar emotional gezeichnet und so manches mal wurde ich beim Lesen an meine eigene Jugend erinnert. Durch die Tatsache, dass dieses Werk eine Ich-Erzählung ist, kommt man der Hauptprotagonistin sehr nah und ich konnte immer kaum erwarten, wie es weitergeht. Aber auch die anderen Charaktere sind authentisch beschrieben, allen voran John, der sich Anna gegenüber desöfteren undurchschaubar verhält. Gut, die Geschichte ist etwas vorhersehbar, dennoch tut es dem Lesevergnügen keinen Abbruch und es ist einfach eine wundervolle Geschichte für den Advent. Ich war richtig traurig, als ich das Buch zu Ende gelesen hatte und hätte Anna unheimlich gerne noch weiter begleitet.

Fazit:
Einfach eine bezaubernde Geschichte, perfekt zur Weihnachtszeit und von mir gibt’s eine glasklare Leseempfehlung! Dieses Buch werde ich sicherlich nochmal lesen und es wird nicht das letzte dieser Autorin gewesen sein.

Bewertung vom 16.10.2017
Sie zu strafen und zu richten / Sean Corrigan Bd.4
Delaney, Luke

Sie zu strafen und zu richten / Sean Corrigan Bd.4


gut

Rächer der Armen?

Unfassbar, was plötzlich auf einer Plattform im Internet dargeboten wird: Ein selbsternannter Richter führt online Prozesse über entführte wohlhabende Personen und die Zuschauer legen durch Abstimmung das Strafmaß fest! Nur ein einziger Klick reicht aus, um das Todesurteil des "Angeklagten" zu fällen. Hielten es einige anfangs noch für einen makaberen Scherz, wird bald klar, dass es dem Rächer mehr als ernst ist, sein Amt auszuüben. DI Sean Corrigan begibt sich auf die Jagd nach dem Killer und kämpft gegen die Zeit...

Mein Eindruck vom Buch:
Durch den ersten Prozeß des Your-View-Killers ist man sofort mitten im Geschehen und die Spannung ist richtiggehend spürbar! Doch leider hält dieser Thrill nicht sehr lange an und die Geschichte beginnt, vor sich hin zu plätschern. Ich muss gestehen, ich hatte Schwierigkeiten mit DI Sean Corrigan, denn im Grunde war mir seine Art enorm unsympathisch und das trug mit Sicherheit nicht gerade bei, mich von der Story fesseln zu lassen. Für mich ist Sean ziemlich farblos, auch wenn immer wieder darauf angespielt wird, er verfüge über eine ganz besondere Gabe. Diese hat man aber bis zum Schluß nicht wirklich bemerkt. Auch die anderen Charaktere blieben mir fern, vorallem die Psychologin Anna und Seans Kollegin Sally. Über die beiden hätte ich gerne mehr erfahren, aber bis auf einige Andeutungen blieb vieles im Dunkeln. Zum Glück stieg die Spannung wieder, als ich etwa in der Mitte des Buches angelangt war und begleitete durch das Buch bis zum Schluß. Auch, wenn ich desöfteren das Gefühl hatte, alles schon mal in ähnlicher Form gelesen zu haben, gab es am Ende doch noch Überraschungen, was mich dann wieder regelrecht über die Seiten fliegen ließ. Dennoch blieben für mich viele Fragen offen und mir ist vollkommen unklar, ob diese in den ersten Bänden behandelt wurden, oder ob es noch nie wirkliche Themen in den Büchern waren. Ich bin schon desöfteren mittendrin in eine Reihe eingestiegen, hatte aber noch nie so Probleme damit wie hier bzw. so viele ungeklärte Begebenheiten. Es wird oft auf vorherige Fälle Bezug genommen, die aber mit dem aktuellen Fall nichts zu tun hatten und das hat meiner Meinung nach für unnötige Verwirrung gesorgt. Irgendwie war das nichts halbes und nichts ganzes, denn entweder hätte der Leser mehr über die Vergangenheit erfahren müssen oder eben weniger. So hatte ich desöfteren das Gefühl, in der Luft hängen gelassen zu werden. Was ich jedoch sehr gut dargestellt fand, ist, wie sehr die Polizei bei derartigen Fällen unter Druck steht und wie bedeutsam der Faktor Zeit ist. Hier hat es der Autor wirklich geschafft, dem Leser zu vermitteln, welch harte Arbeit hinter den Ermittlungen stehen und wie gefestigt jeder einzelne Mitarbeiter sein muss, um in diesem Job bestehen zu können.

Fazit:
Anfangs hatte ich den Plan, die vorherigen Bücher nachzuholen, doch nach Beenden des Buches reizt mich die Vergangenheit von DI Sean Corrigan leider nicht mehr. Ich befürchte, seine Arroganz, die immer wieder stark durchsickert, würde mich einfach nur nerven. Schade, denn im Grunde ist es ein solider Thriller und meiner Meinung wurde hier Potenzial verschenkt. Wer die Bücher von Luke Delaney lesen möchte, dem empfehle ich, mit dem ersten Corrigan-Band "Mein bist du" zu starten, um Verwirrungen vorzubeugen.

Bewertung vom 25.09.2017
SOG / Kommissar Huldar Bd.2
Sigurdardóttir, Yrsa

SOG / Kommissar Huldar Bd.2


ausgezeichnet

Nachdem ich den ersten Band „DNA“ über den Kommissar Huldar aus der Feder von Yrsa Sigurðardóttir regelrecht verschlungen habe, freute ich mich wirklich riesig auf die Fortsetzung! In diesem Werk wird zwölf Jahre nach der Vergewaltigung und Ermordung der 10jährigen Vaka eine Zeitkapsel in Reykjavik ausgegraben. Darin sind Briefe enthalten, die Schüler 10 Jahre zuvor geschrieben haben. Aufgabe war es, zu beschreiben, wie sie sich Island im Jahre 2016 vorstellen. Doch ein Brief sticht enorm hervor, denn darauf sind die Initialen von Personen aufgeführt, die 2016 ermordet werden sollen. Huldar ist nicht grad begeistert, auf den Fall angesetzt zu werden und kurz darauf findet man abgetrennte Hände in einem Hot Tub. Hat dies etwa mit dem Brief zu tun, der in der Zeitkapsel gefunden wurde? Huldar macht sich auf die Jagd nach der Wahrheit…

Mein Eindruck:
Ich konnte es kaum erwarten, mit dem Buch zu beginnen und schon die ersten Zeilen, in denen es um das Mädchen Vaka ging, haben mich total in ihren Bann gezogen. Ich habe es sehr genossen, wieder von Huldar und Freyja zu lesen und die beiden hatten mein absolutes Mitgefühl, da sie durch den vorherigen Fall degradiert wurden. Meiner Meinung nach hat die Autorin einen fantastischen Schreibstil, in dem immer wieder absolut trockener Humor durchblitzt, was ich an Thrillern liebe! Huldar ist als Charakter mit Stärken, aber mit noch viel mehr Schwächen gezeichnet, was dazu führt, dass ich ihn desöfteren gerne mal schütteln würde, damit er wieder zu Verstand kommt ;-) Er hat ein unglaubliches Talent dafür, sich ständig in Schwierigkeiten zu bringen und lässt kaum ein Fettnäpfchen aus. Vorallem in Bezug auf Freyja hat er ein sehr unglückliches Händchen und da hilft es ihm auch nicht gerade, dass er privat gerne den bequemen Weg geht. Freyja ist mir sehr sympathisch. Nur ging es mir bei ihr auch manchmal so wie bei Huldar und ich hätte sie gerne in die richtige Richtung gelenkt  Besonders schön fand ich, wie Freyja hinter ihrem Bruder Baldur steht, der gerade eine Haftstrafe absitzen muss. Ihr inniges Verhältnis kann man als Leser richtig spüren. Aber auch Huldars Emotionen sind wunderbar dargestellt und die Autorin hat das Talent, seelische Abgründe perfekt darzustellen. Neben den persönlichen Geschichten kam aber die Spannung und der Fall nicht zu kurz! Ich wurde komplett umfangen und konnte das Buch nur schwer unterbrechen. Während dem Lesen hatte ich einige Vermutungen, wer mit wem zusammen hängt, doch die musste ich nach kurzer Zeit meist wieder komplett revidieren und neu justieren. Dennoch hätte ich niemals mit dem Schluß gerechnet! Yrsa Sigurðardóttir versteht es wirklich, den Leser immer wieder zu überraschen.

Fazit:
In letzter Zeit hatte ich bei vielen Thrillern das Gefühl, alles schon mal in ähnlicher Form gelesen zu haben. Nicht so bei der Huldar-Reihe! Für mich ist dieser Thriller eines der Highlights 2017! Wer gerne Thriller liest, sollte sich dieses Buch auf keinen Fall entgehen lassen!

Bewertung vom 21.08.2017
Du sollst nicht leben / Marina Esposito Bd.6
Carver, Tania

Du sollst nicht leben / Marina Esposito Bd.6


gut

Dies ist mein erstes Buch von Tania Carver und als ich es begann, war mir nicht bewusst, dass es sich hierbei bereits um den 6. Band der Brennan-Esposito-Reihe handelt. Und der Start war schon mal rasant, ein Rächer kidnappt Darren und stellt ihn vor die Wahl: Entweder stirbt er oder seine Freundin und das gemeinsame Kind, ebenso von dem Rächer gekidnappt. Darren entscheidet sich dafür, dass seine Lebensgefährtin und seine Tochter getötet werden, er selbst überlebt. Der Killer besteht darauf, mit dem Detective Phil Brennan in Kontakt zu treten, aber der Grund, weshalb ausgerechnet Phil ausgewählt wurde, ist vollkommen unklar. Und wäre das alles nicht schon genug, ist Phils Frau, die Profilerin Marina Esposito, mit einem anderen Fall voll eingebunden und kann ihn nur aus der Ferne unterstützen…

Mein Eindruck:
Auch, wenn ich die ersten Bände nicht kenne, fiel mir der Einstieg ins Buch sehr leicht, denn der Start war rasant und versprach Spannung. Der Leser begleitet Phil Brennan bei seinen Ermittlungen, ebenso aber auch den Killer und Marina Esposito. Diese Aufteilung fand ich sehr gelungen und die meisten Kapitel enden mit Cliffhangern, so dass man gerne weiterliest. Die Charaktere der Hauptprotagonisten Phil und Marina sind sympathisch dargestellt und auch die Gedankenwelt des Killers wurde gut ausgearbeitet. Dennoch fehlte mir da „Farbe“, die Figuren waren mir zu unscheinbar, zu gewöhnlich. Vielleicht bin ich aber auch einfach durch andere Reihen mit skurrilen Ermittlern einfach zu sehr „verwöhnt“ ;-) Zudem ist die Grundidee alles andere als neu und ich hatte teilweise das Gefühl, ich hätte das alles schon mal in anderen Thrillern gelesen. Was allerdings verwirrend war, ist die Geschichte um die Figur von Fiona Welch. Hier hatte ich ganz eindeutig das Gefühl, dass mir „Insiderwissen“ aus den vorherigen Bänden fehlt. Schade, dass es hier keine genaueren Erklärungen gab. Alles andere hat das Autorenduo aber zum Glück nochmal kurz aufgegriffen, so dass es dem Leser leicht gemacht wird, in die Geschichte zu finden. Das Ende ist ein absoluter Cliffhanger und ließ mich dann doch mit ein paar Fragen zurück die wahrscheinlich im 7. Band auf den Leser warten.

Fazit:
Nice to read, aber kein must have! Um ehrlich zu sein bezweifle ich, dass ich die Reihe weiter verfolgen werde und befürchte, dass mir das Buch nicht in Erinnerung bleiben wird. Es war einfach „nett“ zu lesen.

Bewertung vom 12.08.2017
Projekt Orphan / Evan Smoak Bd.2
Hurwitz, Gregg

Projekt Orphan / Evan Smoak Bd.2


ausgezeichnet

Der Klappentext von "Projekt Orphan" hat mich gleich umgehauen! Ich wollte diesen Thriller unbedingt lesen, auch wenn ich den Vorgänger "Orphan X" nicht kannte.

Doch um was geht es genau? Evan Smoak lebt ein Doppelleben, denn hinter seiner unscheinbaren Fassade ist er der "Nowhere Man". Er kämpft für diejenigen, die für sich keinen Ausweg mehr sehen und ihn per Telefon um Hilfe bitten. Doch er wird gnadenlos gejagt von seinen Ex-Kollegen, den Orphans, mit denen er jahrelang im geheimen Auftrag des US-Verteidigungsministeriums getötet hat. Als er gerade dabei ist, einer Jugendlichen aus den KLauen eines Mädchenhändlers zu helfen, wird er selbst gekidnappt. Er muss sich unbedingt befreien, bevor es zu spät für das Mädchen ist...

Mein Eindruck:
Anfangs hatte ich etwas Bedenken, dass es von Nachteil ist, den ersten Band nicht zu kennen. Dies stellte sich aber gottseidank als unberechtigte Sorge heraus und mich hat das Buch sofort gefesselt. Zuerst wusste ich nicht so recht, was ich von dem Hauptprotagonisten Evan halten soll, doch je mehr ich über ihn las und auch von seiner Vergangenheit erfuhr, umso sympathischer wurde er mir. Gregg Hurwitz hat es hier perfekt geschafft, Evan menschlich und doch knallhart darzustellen, was mit Sicherheit eine enorme Herausforderung für einen Autor ist. Rückblenden in Evans Vergangenheit klären einiges auf, was dazu beiträgt, dass der Leser eine besondere Bindung zum "Nowhere Man" aufbauen kann und dieser Thriller ist ein wahrer Pageturner. Ich konnte es immer kaum erwarten zu erfahren, wie es mit Evan weitergeht, wie seine Gefangenschaft weiter verläuft und was seine Feinde gerade wieder aushecken. Denn nicht nur Evan Smoak ist eine interessante Figur in diesem Werk. Auch sein Entführer verfügt über eine wahrlich schillernde Persönlichkeit und hat eine sehr facettenreiche Crew um sich gescharrt. Zudem ist er ein Meister der Illusion. Ich finde es faszinierend, welch unterschiedliche Charaktere aus der Feder von Hurwitz entstanden sind, jede einzelne klasse ausgearbeitet. Denn auch Evans Ex-Kollegen sind Gegner, die er in keiner Sekunde unterschätzen darf, schließlich haben sie die gleiche Ausbildung genossen. Und so beginnt eine Jagd auf Leben und Tod...

Fazit:
Lesen, lesen, lesen!! Ich habe das Buch innerhalb kürzester Zeit komplett verschlungen. Leser werden sich öfter mal an James Bond verbunden mit Robin Hood erinnert fühlen und auch das macht einen ganz besonderen Reiz aus. Ich hoffe sehr, bald wieder von Evan zu lesen und bis dahin werde ich den ersten Band "Orphan X" lesen :) Von mir kommt eine glasklare Leseempfehlung!

Bewertung vom 16.07.2017
Murder Park
Winner, Jonas

Murder Park


ausgezeichnet

Nachdem ich "Die Zelle" von Jonas Winner regelrecht verschlungen habe, freute ich mich sehr auf "Murder Park". Meine Erwartungshaltung war enorm hoch und ich war sehr gespannt, ob der Autor wieder einen grandiosen Thriller geschaffen hat. Und was soll ich sagen? Ich wurde ganz und gar nicht enttäuscht! Im Gegenteil, ich konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Für mich ist "Murder Park" ein absoluter Pageturner.

Doch um was geht es in diesem Werk? Ein Serienmörder bringt in einem beliebten Freizeitpark drei junge Frauen auf brutalste Art um. Der Mörder wird gefasst, der Park jedoch geschlossen. 20 Jahre später soll an selber Stelle der "Murder Park" eröffnet werden, ein Vergnügungspark ganz anderer Art. Hier soll mit den Ängsten der Besucher gespielt werden und mehr noch: Es soll eine ganz neue Variante von "Partnervermittlung" entstehen. Vorab werden 12 Personen ausgewählt, die an einem Wochenende dieses zweifelhafte Vergnügen testen, darunter Paul Greenblatt, der über den "Murder Park" einen Bericht schreiben soll. Plötzlich geschieht ein Mord und den Parkbesuchern wird auf grauenhafte Weise klar, dass sie im "Murder Park" gefangen sind, denn kein Telefon funktioniert und auch sonst sind sie von der Außenwelt abgeschnitten. Die Fähre, die sie wieder abholen soll, kommt erst in drei Tagen...

Ich war sofort im Bann dieses Thrillers. Paul Greenblatt begegnet man in der dritten Person, als er gerade auf dem Weg zum "Murder Park" ist. Jedoch wird der Leser immer wieder ca. 4 Wochen in die Vergangenheit geführt, zurück zu Interviews, die der Psychologe Sheldon Lazarus mit jedem einzelnen Teilnehmer führt. Diese verschiedenen Blickwinkel haben mich total begeistert, Winner versteht es ausgezeichnet, jeden einzelnen Protagonisten perfekt zu charakterisieren und dies aber auf so unduchsichtige Weise, dass man aus dem rätseln nicht mehr herauskommt. Ich weiß nicht, wie oft ich einen Verdacht hatte, der aber dann auch wieder schnell auf grandiose Weise wieder zunichte gemacht wurde. Ich habe mitgefiebert, mitgelitten, konnte mich von der Geschichte nicht mehr losreissen und dieses Werk ist ein mächtigerer Thrill, als die abenteuerlichste Geisterbahn je zustande bringen könnte. Und der Schluß? Einfach WOW! Überraschung pur, Spannung vom Feinsten und einfach ein genialer Showdown!

Für jeden Thrillerfan ist dieses Buch ein absolutes Musthave! Ich habe jede einzelne Seite sehr genossen und freu mich jetzt schon auf weitere spannende Geschichten von Jonas Winner! DANKE für dieses Meisterwerk :-)

Bewertung vom 04.06.2017
Das Panama-Erbe
Aernecke, Susanne

Das Panama-Erbe


sehr gut

"Das Panama Erbe" ist der zweite Band der Trilogie um das Wunderheilmittel Amakuna. Das erste Buch der Reihe "Tochter des Drachenbaums" habe ich regelrecht verschlungen und ich konnte es kaum erwarten, mit "Das Panama Erbe zu starten".

Doch um was geht es hier? Amakuna, das Heilmittel von der Kanaraninsel La Palma, hat wahrlich die Kraft die Welt zu verändern. Zum einen heilt es jede Verletzung, jede Krankheit und wäre das nicht Wunder genug, lässt einen Amakuna in die Vergangenheit bzw. auch in die Zukunft reisen und verbindet Seelen. Amakuna wäre die Rettung der Welt, würden nicht so viele Menschen wegen der Gier nach Macht und Reichtum buchstäblich über Leichen gehen. Solange dies noch so ist, muss das Geheimnis von Amakuna bewahrt werden und auf dieser Mission begegnen wir in diesem Werk Sina in der heutigen Zeit. Sie ist die zukünftige Erbin der größten Bank Panamas unn dementsprechend wird sie erzogen und auf Erfolg getrimmt. Doch da stößt sie auf die Kunas, die Ureinwohner Panamas und entdeckt das uralte Geheimnis des Pilzes, aus dem Amakuna gewonnen wird. Nicht jedem gefällt dies und plötzlich wird klar, dass sich Sina mit der Entdeckung Amakunas in Lebensgefahr gebracht hat.

Der Leser begleitet ebenso Tamanca, der im 16. Jahrhundert als Médico in das gerade von Spanien eroberte Panama ankommt. Bei sich trägt er Amaakuna, das unter allen Umständen geheim bleiben muss. Auch, wenn es seinem Vater überhaupt nicht passt, stellt er sich auf die Seite der unterdrückten Ureinwohner und verliebt sich unsterblich. Nicht nur sein Vater ist gegen die Verbindung mit den Ureinwohnern und Tamanca begibt sich in große Gefahr...

In jeder Zeile in diesem Buch spürt man die Liebe der Autorin Susanne Aernecke zu den kanarischen Inseln. Sie hat ein Meisterwerk geschaffen, in dem sie die Vergangenheit perfekt mit der Gegenwart verbindet. Viele der historischen Begebenheit sind belegt und der Leser erfährt hier viel über die Geschichte von Panama und den kanarischen Inseln. Alles verpackt in einer spannenden Geschichte, besser geht es nicht. Man begleitet ein paar Kapitel Sina in der heutigen Zeit und dann reist man für ein paar Kapitel in die Vergangenheit und verfolgt mit, wie Tamanca für die Ureinwohner kämpft, bevor man wieder zu der Gegenwart wechselt. Beide sind jede Sekunde danach bestrebt, Amakuna zu schützen. Ich habe mich sehr gefreut, auch wieder Personen zu begegnen, die ich aus "Tochter des Drachenbaums" kannte. Vorallem sehr interessant, nachdem dieses Werk ungefähr 25 Jahre nach dem ersten Band spielt. Ich habe den Kapiteln um Sina immer sehr entgegengefiebert, konnte es immer kaum erwarten zu erfahren, wie es mit ihr weitergeht. Die Geschichte um Tamanca hat mich leider nicht so sehr gefesselt und ich fand, manchmal waren in den Kapiteln ein paar Längen, die unnötig waren. Dennoch hat mich natürlich auch seine Geschichte interessiert und vorallem am Schluß habe ich extrem mit ihm mitgefühlt.

Fazit: Alles in allem eine gelungene Fortsetzung, auch wenn es mich nicht ganz so sehr gepackt hat wie "Tochter des Drachenbaums". Deshalb gibt es auch ein Sternchen Abzug. 2019 soll der letzte Band der Trilogie erscheinen, den ich natürlich auch unbedingt lesen möchte. Susanne Aernecke besitzt ein ganz besonderes Talent dafür, Geschichten so zu erzählen, dass man sich mittendrin fühlt und ich kam mir manchmal wirklich so vor, als wäre ich gerade auf den Kanaren. Das geht soweit, dass für nächstes Jahr ein Urlaub auf Teneriffa geplant ist. DANKE auch dafür :-)

Bewertung vom 05.04.2017
Ragdoll - Dein letzter Tag / New-Scotland-Yard-Thriller Bd.1
Cole, Daniel

Ragdoll - Dein letzter Tag / New-Scotland-Yard-Thriller Bd.1


ausgezeichnet

Als allererstes fiel mir bei dem Thriller Ragdoll das Cover auf. Das nenne ich wirklich einen absoluten Eyecatcher! Die Schrift als auch der Vogel sind glänzend unterlegt und der Titel wurde sogar geprägt. Und auch der Klappentext fesselt einen schon total! In diesem Werk geht es um den Detective Wolf. Er wird zu einem Tatort gerufen und kann kaum glauben, mit was er dort konfrontiert wird. An unzähligen Fäden hängt eine Leiche, doch bei genauerem Hinsehen wird klar, dass es sich hier um eine "Ragdoll" handelt. Eine Leiche mit sechs Opfern, deren Körperteile mit groben Stichen zusammen genäht wurde. Und wäre das nicht schon genug, wird Wolfs Exfrau plötzlich eine Liste mit Namen zugespielt: die nächsten Opfer des Ragdoll-Killers und auch Wolf taucht darauf auf. Und somit macht er sich auf die Jagd nach diesem wahnsinnigen Mörder und versucht alles, um ihn aufzuhalten...

Meiner Meinung nach ist dieser Thriller ein absolut gelungenes Debut eines neuen Autors! Schon die ersten Seiten ziehen einen in den Bann, so dass man unbedingt wissen möchte, wie es weitergeht. Ich liebe undurchsichtige Detectives und auch Wolf war von anfang an ein ganz besonderer Charakter, der in diesem Werk neu erschaffen wurde. Generell finde ich, dass hier interessante Personen aufeinander treffen und es hat sehr viel Spaß gemacht, zum Beispiel die Weiterentwicklung des Protagonisten Edmunds zu verfolgen. Auch Baxter wurde sehr facettenreich gezeichnet, so wie natürlich auch Wolf. Spannend finde ich aber auch die Botschaft, die hinter diesem Thriller steckt: Wie weit geht man in abgrundtiefer Verzweiflung? Wieviel Böses steckt in einem selber? Für mich war dieses Buch auf keiner Seite vorhersehbar und ich wurde auch so manches mal überrascht. Ebenso überzeugt mich das Ende, doch um nicht zu spoilern, möchte ich nur dazu noch anmerken, dass ich wirklich sehr gespannt bin, wie es mit Wolf weitergeht!

Fazit:
Ich kann es kaum erwarten, wieder von Daniel Cole zu lesen und von meiner Seite aus kommt eine glasklare Leseempfehlung für jeden Thriller-Fan! Hoffentlich wird auch in sienen kommenden Werken der Spannungspegel so hoch gehalten wie auf den Seiten von Ragdoll! :-)

Bewertung vom 22.03.2017
Gezeichnet / Rat der Neun Bd.1 (2 MP3-CDs)
Roth, Veronica

Gezeichnet / Rat der Neun Bd.1 (2 MP3-CDs)


ausgezeichnet

„Rat der Neun“ ist mein erstes Hörbuch überhaupt und ich bin begeistert! Wie konnten mir Hörbücher nur so lange Zeit entgehen? Die Messlatte ist jedenfalls mit diesem Werk sehr hoch gelegt worden und ich werde auch zukünftig meine Autofahrten dazu nutzen, Hörbücher zu hören! Doch um was geht es eigentlich in „Rat der Neun“? Total angesprochen hat mich erstmal das Cover. Es verspricht eine spannende und auch eine mystisch anmutende Story. Und man wird nicht enttäuscht, wir lernen Akos kennen, ein jugendlicher Thuvesi, der mit seiner Familie unter einem friedliebenden Volk lebt. Doch eines Tages werden sie angegriffen und Akos und sein Bruder werden entführt und leben von nun an als Gefangene bei den Shotet, deren Anführer der machtbesessene Ryzek ist. Und dort werden auch ihre „Gaben“ sichtbar. Jeder Bewohner hat eine solche, nur ist damit leider nicht immer etwas Gutes getroffen. Akos Bruder Eijeh hat die Gabe, als Orakel in die Zukunft zu sehen und genau dies möchte sich Ryzek zu nutzen machen. Akos trifft auf Cyra, Ryzeks Schwester. Sie besitzt die Gabe, Schmerzen zuzufügen, leidet aber auch selbst enorm darunter. Sie ist Ryzeks beste Waffe, denn durch Cyras Hände lässt er seine Gefangenen foltern und sogar töten. Nachdem Akos‘ Gabe ist, den „Strom“ unterbrechen zu können und dadurch Cyras Leiden zu lindern, wird er dafür eingesetzt Cyras Diener zu sein, damit sie jederzeit von seiner Gabe gebrauch machen kann. Doch schon bald findet Akos heraus, dass Cyra vielleicht doch kein so kaltes Herz hat, als es den Anschein hat…

Mein Eindruck:
Ich habe mich wahnsinnig auf dieses Werk gefreut und konnte es kaum erwarten, anzufangen. Allerdings muss ich zugeben, dass ich zu Beginn etwas überfordert war. Die vielen ungewöhnlichen Namen und Zusammenhänge haben mich doch ziemlich irritiert und ich habe eine Weile gebraucht, um wirklich alles zu koordinieren. Hierbei wäre eine Art „Aufstellung“ hilfreich gewesen. Ich weiß nicht, ob es davon vielleicht etwas in der Printausgabe gibt, beim Hörbuch ist leider nichts derartiges zu finden. Aber hat man erstmal alle Personen und Völker zugeordnet, fesselt dieses Werk einen auf’s Feinste! Veronica Roth schafft mit „Rat der Neun“ eine fantastisch faszinierende Welt und ich bin vollkommen in diese Welt abgetaucht. Auch die Charaktere, die sie zum Leben erweckt hat, sind facettenreich und tief gezeichnet. Das Hörbuch wurde gesprochen von Laura Maire und Shenja Lacher und hier hat man auch gleich mal was ganz anderes: Ist Cyra durch Laura Maire in der Ichform erzählt, so spricht Shenja Lacher Akos‘ Kapitel in der dritten Person. Dies führt natürlich dazu, dass man zu Cyra ein innigerers Verhältnis aufbaut als zu Akos, dennoch fiebert und leidet man auch sehr mit ihm mit. Generell ist Cyra für mich ein absolut faszinierender Charakter und Laura Maire hat ihr unter ihrer kalten, rauen Schale soviele Emotionen, soviel Feinfühligkeit und soviel Leben eingehaucht, dass ich wirklich glaubte, Cyra existiert tatsächlich irgendwo da draußen in einer weit entfernten Galaxie. Und auch, nachdem das Hörbuch gut 15 Stunden Laufzeit hat, wurde es mir keine einzige Minute langweilig. Im Gegenteil, die Geschichte ist gespickt mit Überraschungen, so dass ich sogar lang nach Ankunft im Auto geblieben bin, um noch einen Abschnitt zu hören… und noch einen… und noch einen… ;-) Einen minimalen Kritikpunkt hätte ich noch, dafür kann allerdings die Geschichte an sich nichts: Der Titel ist meiner Meinung nach absolut falsch gewählt. Der Rat der Neun existiert zwar und wird auch manchmal erwähnt, hat aber in dem Buch keine gewichtige Rolle.

Fazit:
Ich liebe diese Geschichte! Und kann sie jedem Fantasy-Fan wärmstens empfehlen. Auf jeden Fall fiebere ich der Fortsetzung entgegen und bin sehr gespannt, ob Veronica Roth uns auch wieder so intensiv in die Gedankenwelt Cyras eintauchen lässt, oder ob wir dort vielleicht mehr mit Akos‘ Sichtweisen überrascht werden. Oder vielleicht geschieht auch ganz was anderes…