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Benutzername: 
kleinbrina
Wohnort: 
Köln

Bewertungen

Insgesamt 1355 Bewertungen
Bewertung vom 20.11.2023
Lichterzauber in Schweden
Lindqvist, Anna

Lichterzauber in Schweden


sehr gut

Die Weihnachtszeit nähert sich in großen Schritten und somit wurde es wie in jedem Jahr wieder an der Zeit, sich einigen Weihnachtsgeschichten zu widmen, um noch mehr in Weihnachtsstimmung zu kommen. Den Anfang macht dabei „Lichterzauber in Schweden“ von Anna Lindqvist - und dieser könnte nicht besser sein, um in Weihnachtsstimmung zu kommen, denn hier wurde ein Setting geschaffen, das quasi dazu einlädt, das Buch mit Spekulatius, Tee und einer warmen Decke zu genießen.

„Lichterzauber in Schweden“ liest sich leicht und flüssig, die Dialoge sind mal herzerwärmend, mal sarkastisch und flirtend, aber immer authentisch, sodass man sich recht schnell an die Figuren, allen voran Lilje und Juha gewöhnen und mit ihnen mitfiebern und vor allem mitfühlen kann.

Die Geschichte wird dabei abwechselnd aus der Sicht von Lilje und Juha erzählt. Während Juha gebürtig aus Jokkmokk kommt und nur über die Weihnachtszeit wieder in seine Heimatstadt reist, wird die junge Flensburgerin Lilje beruflich zu dem kleinen, beschaulichen Ort am Polarkreis geschickt, um als Reisejournalistin dort über den Wintermarkt zu berichten. Da jedoch sämtliche Hotels ausgebucht sind, muss schnell eine Notlösung her und so kommt es, dass ausgerechnet Lilje und Juha sich ein Zimmer teilen müssen, was nicht ohne Folgen bleibt.

Sehr schön ist dabei, dass es in diesem Buch nicht nur um die Begegnung und Annäherung zwischen Lilje und Juha geht, sondern man lernt auch noch die Traditionen der Sami bzw. Lappen zur Weihnachtszeit kennen. Die Beschreibung des Wintermarktes und die Traditionen sind so detailliert und bildgewaltig, dass man das Gefühl hat, selbst vor Ort zu sein.

Obwohl solche Romane grundsätzlich immer ein wenig vorhersehbar sind und hier und da mit Kitsch und Klischees versehen sind, hat es mich bei „Lichterzauber in Schweden“ nicht gestört, da es gut dosiert ist und immer glaubwürdig wirkt, ohne dabei überspitzt zu sein.

Kurz gesagt: „Lichterzauber in Schweden“ ist insgesamt eine schöne Geschichte, die einen nicht nur perfekt in Weihnachtsstimmung bringt, sondern auch mit einer schönen Liebesgeschichte und vielen Informationen über die Sami daherkommt.Wer sich also für ein etwas anderes Weihnachten interessiert, sollte definitiv einen Blick in das Buch werfen.

Bewertung vom 04.10.2023
Das ist mein Platz
Tone, Satoe

Das ist mein Platz


ausgezeichnet

Ich bin immer mal wieder zwischendurch auf der Suche nach Kinder- und Vorlesebücher und somit bin ich durch einen Tipp auf „Das ist mein Platz“ von Satoe Tone gestoßen. Da nicht nur die Kurzbeschreibung sehr interessant klingt, sondern mich vor allem das absolut putzige Cover begeistern konnte, habe ich dem „Das ist mein Platz“ nur allzu gerne eine Chance gegeben und wurde nicht enttäuscht.

Erzählt wird dabei die Geschichte von Cucu, einem kleinen Pinguin, der sich zwar auf sein neues Geschwisterchen freut, aber auch gleichzeitig eifersüchtig ist, da seine Eltern das Ei des noch ungeborenen Pinguins sehr beschützen und stets wärmen.

Cucu vermisst die Zeit alleine mit seinen Eltern und versteht nicht, wieso das Ei genauso viel Zuneigung und Liebe benötigt, wie auch er es braucht. Er wickelt sich somit in eine Decke ein und tut so, als wäre er selbst in einem Ei, nur um ebenfalls wieder die Zuneigung zu erhalten. Seine Eltern gehen jedoch mit der Sache sehr gut um und vermitteln ihm, dass er weiterhin geliebt wird und sie immer für ihn da sein werden, wenn er sie braucht.

Das Thema Eifersucht unter Geschwistern wird dabei sehr gut aufgearbeitet und man erhält auch als Elternteil hier und da kleinere Tipps, was man zu seinem Kind sagen kann, damit erst gar keine Eifersucht oder das Gefühl von Verlustangst entsteht.

Die Zeichnungen sind wunderschön und oft in Pastellfarben gehalten, was ich persönlich sehr schön und ansprechend finde. Man merkt sofort, wie viel Liebe in das Buch hineingesteckt wurde.

Somit ist „Das ist mein Platz“ insgesamt ein wunderschönes, süß anzusehendes Vorlese- und Kinderbuch, das mit einem wichtigen Thema daherkommt und perfekt für zwischendurch geeignet ist.

Bewertung vom 17.09.2023
Truly / In Love Bd.1
Reed, Ava

Truly / In Love Bd.1


schlecht

Ich habe schon einige Jugendbücher aus der Feder von Ava Reed gelesen und fand die Bücher bislang immer recht interessant und schön geschrieben, sodass ich mich nun auch vermehrt auf ihre New Adult-Romane konzentrieren wollte. "Truly", der Auftakt der "In Love"-Trilogie stand dabei schon eine ganze Weile im Regal und sollte nun endlich eine Chance erhalten. Ich habe mich auf eine schöne und emotionale Geschichte gefreut, habe allerdings eine Geschichte vorgefunden, die voller Klischees ist und Figuren beeinhaltet, die unsympathischer und toxischer nicht sein könnten.

Dass Ava Reed schreiben kann, hat sie schon häufig bewiesen und bislang habe ich ihren oftmals einfühlsamen Schreibstil auch immer sehr gemocht, aber hier wollte es für mich leider nicht nicht funktionieren. Die Dialoge sind sehr holprig, es kommt zu ständigen Wiederholeungen und die Geschichte hat sich für mich auch leider nicht authentisch angefühlt.

Schuld daran ist vor allem Andie, die die Farm ihrer Familie verlässt, um aufs College zu gehen. Dort hat sie jedoch weder eine Wohnung, noch einen Platz im Wohnheim, geschweige denn Geld. Ihre beste Freundin June, die in einem der Studentenwohnheime lebt, lässt sie illegal bei sich wohnen und damit beginnt auch schon das ganze Chaos. Obwohl Junes Mitbewohnerin dagegen ist, dass Andie dort lebt, beschlagnahmt Andie direkt alles für sich. Sie räumt Regale um, Kerzen werden komplett anders hingestellt und egal, wie sehr sich Andie auch oftmals daneben benimmt, steht June ihr immer direkt bei und greift andere Menschen vollkommen unberechtigt verbal an. Während Andie eigentlich so manches Mal ein schlechtes Gewissen haben sollte, ist sie jedoch komplett stolz auf June und beklatscht sie für ihr oftmals toxisches Verhalten. Dies wird hauptsächlich in Andies Gedanken erzählt, denn sie spricht dann immer von "Mein inneres Ich". So schwinkt ihr inneres Ich u.a. Pompoms hin und her oder applaudiert June auch mal stürmisch zu, was mich beim Lesen sehr gestört hat.

Dazu kommt, dass vieles in dem Buch widersprüchlich ist. So fühlt sich Andie oftmals von anderen Männern bedrängt, wenn sie nur vor ihr stehen oder sie anschauen, aber bei ihrem neuen Arbeitskollegen Jack ist es kein Problem für sie, wenn er sie direkt bei der Hand nimmt oder den Arm um sie legt. Allgemein ist auch die Art und Weise, wie Andie an ihren Job als Barkeeperin kommt, absolut unrealistisch. Sie hat kein einziges Wort mit ihrem neuen Arbeitgeber gewechselt, bekommt aber den Job, weil ihr Chef "beeindruckt" ist, weil ihre beste Freundin ihm wortlos einen Cocktail über den Kopf schüttet, ohne ebenfalls jemals ein Wort mit ihm gewechselt zu haben. Aufgrund solcher Momente fiel es mir sehr schwer, die Geschichte ernst zu nehmen und Spaß an ihr zu haben.

"Truly" hätte sicherlich ein schöner Auftakt werden können, wenn man eine sympathischere und authentischere Protagonistin geschaffen hätte, mit der man sich hätte identifizieren können. So habe ich allerdings nur eine klischeehafte Geschichte mit einer unglaubwürdigen Liebesgeschichte vorgefunden, die mich weder packen noch berühren konnte und dazu geführt hat, dass ich das Buch nach etwas mehr als 70 Prozent abgebrochen habe. Somit werde ich auch die Folgebände "Madly" und "Deeply" nicht mehr lesen.

Bewertung vom 13.09.2023
Never Coming Home
Williams, Kate

Never Coming Home


gut

Da ich schon immer eine kleine Schwäche für Bücher hatte, die auf einsamen Inseln spielen, da dabei immer viele Möglichkeiten für Geheimnisse, versteckte Orte und das große Unbekannte gegeben sind, bin ich auf „Never Coming Home“ von Kate Williams aufmerksam geworden.

Eine geheime Insel mit einem großen Luxushotel, auf der zehn Influencer*innen, die unterschiedlicher nicht sein können, eingeladen werden, um für Unknown Island zu werben, klingt auf den ersten Blick sehr vielversprechend und somit habe ich mir eine spannende und ereignisreiche Geschichte mit vielen Twists gewünscht. Nun, dies habe ich auch im Grunde genommen tatsächlich erhalten, mein Problem ist jedoch, dass die Geschichte insgesamt viel zu schnell abgearbeitet wurde und somit keinerlei Charakterentwicklung bei den Protagonisten stattfinden konnte.

Die Geschichte wird zwar an sich recht spannend von der Autorin erzählt, allerdings ist die Handlung auch mehrfach holprig, wird phasenweise zu schnell abgearbeitet und leider sind auch die Figuren teilweise so oberflächlich, dass ich sie nicht voneinander unterscheiden konnte. Am Anfang des Buches werden die zehn Influencer*innen zwar in kleinen Steckbriefen vorgestellt, allerdings konnte ich mir nur bei sehr wenigen von ihnen merken, für was sie auf Instagram, TikTok und Co. einstehen und werben. Auch der eigentliche Grund, wieso man letztendlich auf der Insel gelandet ist und welches Geheimnis alle in irgendeiner Weise miteinander teilen, ist mir teilweise zu schnell abgearbeitet worden und es hat der Geschichte somit oft an Tiefe gefehlt. Aus dem Inselszenario hätte man insgesamt deutlich mehr herausholen können, aber leider ist man nur wenig auf die Insel eingegangen, sondern hat sich mehr auf Bungalows und die Poolanlage eingeschränkt, was wieder einmal eine verpasste Chance von der Autorin ist.

Positiv ist allerdings, wie man hier mit dem Thema Social Media umgegangen wird. So wird ganz genau darauf hingewiesen, dass es oft mehr Schein als Sein ist und wie toxisch die sozialen Medien sein können, da man nicht nur viele Neider um sich scharrt, sondern auch selbst immer wieder unter Druck gerät, eine gewisse Leistung zu vollbringen, um seine Followerzahlen zu verbessern.

Ein wenig ratlos hat mich dagegen die Auflösung der Geschichte zurückgelassen, denn diese wollte meiner Meinung nach nicht zur eigentlichen Geschichte passen. Die Autorin hat sich zwar bemüht alles logisch zu erklären, allerdings hat vieles davon für mich keinen Sinn ergeben, was ein wenig schade ist.

Insgesamt ist „Never Coming Home“ zwar ein Buch, das im Großen und Ganzen okay ist, aber bei dem deutlich mehr drin gewesen wäre, wenn die Umsetzung etwas besser gewesen wäre. Die Ideen, die die Autorin hatte, waren definitiv nicht schlecht, aber letztendlich hätte man mehr aus der Geschichte herausholen können, wenn man den Figuren mehr Tiefe und Zeit eingeräumt hätte.

Bewertung vom 11.08.2023
House of Gods (eBook, ePUB)
Humpert, Rebecca

House of Gods (eBook, ePUB)


schlecht

Also so langsam weiß ich nicht mehr, ob es wirklich an mir liegt oder tatsächlich an den Büchern von Impress, denn leider habe ich schon wieder ein Buch aus dem Verlag abgebrochen. „House of Gods“ von Rebecca Humpert klang auf den ersten Blick sehr interessant und ich wollte dem Buch nur allzu gerne eine Chance geben, doch relativ schnell entpuppte sich die Geschichte für mich als sehr langatmig, die sich in ihren Erklärungen immer wiederholt und dazu noch mit oberflächlichen und zu einfach gestrickten Figuren gespickt ist.

Ohne große Erklärungen oder Einleitung ist man direkt mitten in der Geschichte, in der die 22-jährige Keira auf eine Insel gebracht wird, die im kommenden Jahr ihr neues Zuhause sein soll, da sie ein Stipendium am Aeternitas Institut erhalten hat. Dieses Institut ist allerdings für jeden Inselbewohner gänzlich unbekannt, was an sich hätte spannend sein können, allerdings befindet sich Keira dann von der einen auf die andere Minute im Institut, wo sie und auch andere Studenten – ebenfalls ohne Erklärung – von den Dozenten dort mit einem Messer verletzt wird.

Dazu kommt, dass in dieser, aber auch etlichen anderen Szenen, dabei keine großen Emotionen aufkommen. Keira nimmt nahezu alles einfach so hin, als sei sie ein Mensch ohne Emotionen. Bei anderen Szenen, die dagegen komplett unnötig sind und die Geschichte nicht im Ansatz weitergebracht haben, wird dagegen an Erklärungen nicht gespart und diese sogar immer und immer wieder wiederholt.

Ein weiteres Problem war für mich, dass in diesem Buch unglaublich viele Sätze und Wörter auf Latein sind. Wer Latein in der Schule hatte, der wird hier sicherlich profitieren. Wer jedoch kein Latein hatte und sich auch sonst nicht damit beschäftigt hat, der wird hier ein großes Problem haben, denn Übersetzungen sind hier nicht vorhanden. Dies ist für mich ein großes No Go, denn als Autor*in und Verlag kann ich nicht vom Leser erwarten, dass diese die Wörter ständig nachschlagen und sich übersetzen lassen, zumal dies den kompletten Lesefluss stört.

Dies und die Tatsache, dass die Geschichte für mich zu langatmig und zu wirr geschrieben ist und ohne den berühmten Faden daher kommt, haben dazu geführt, dass ich das Buch frustriert nach etwas mehr als 250 Seiten abgebrochen habe.

0 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.07.2023
Hildes Regenzauber - Ein Ausflug ins Wolkenschloss
Paradigi, Jana

Hildes Regenzauber - Ein Ausflug ins Wolkenschloss


sehr gut

Was passiert, wenn man sich monatelang auf einen ausgiebigen Strandurlaub freut und dieser wortwörtlich aufgrund des Wetters ins Wasser fällt? Man langweilt sich.
So ergeht es der kleinen Cora, als sie mit ihren Eltern und ihrer Oma Hilde ans Meer fährt und es seit drei Tagen dauerhaft regnet.

Während ihre Eltern deswegen das Beste draus machen wollen und ein Museum besuchen wollen, bleibt Cora lieber bei ihrer geliebten Oma, die sich von dem Wetter jedoch nicht abhalten lässt und trotzdem täglich den Strand besucht. Um den Regen endgültig zu entkommen, reisen Cora und Hilfe in ein Wolkenschloss, um dort zu erreichen, dass der Regen abgestellt wird, damit der Strandurlaub für die kleine Cora gerettet ist, was doch insgesamt eine süße Idee ist.

Das kleine, aber feine Buch ist dabei sehr schön und detailliert illustriert und es gibt immer wieder etwas zu entdecken. Da die Geschichte kindgerecht ist und auch der Schreibstil sehr einfach gehalten ist, ist „Hildes Regenzauber“ nicht nur ein gutes Vorlesebuch, sondern vor allem auch bestens für Leseanfänger geeignet.

Bewertung vom 10.07.2023
Starfish
Fipps, Lisa

Starfish


weniger gut

Da ich Bücher in Versform liebe, war ich mal wieder auf der Suche nach Büchern, die genau in mein Beuteschema passen und bin dabei auch auf "Starfish" von Lisa Fipps gestoßen, welches mich direkt angesprochen hat. Da Themen wie Bodyshaming und Selbstliebe niemals alt werden und in der heutigen Gesellschaft auch immer noch viel zu kurz kommen, habe ich mir hier eine interessante und emotionale Geschichte gewünscht und ich muss sagen, dass ich doch insgesamt sehr enttäuscht bin.

Dies liegt vor allem an der Darstellung von der fast 12-jährigen Elizabeth, die von allen nur Ellie oder auch Splash genannt wird. Sie wird als krankhaft übergewichtig beschrieben, denn mit gerade einmal 11 Jahren wiegt sie laut Beschreibung so viel wie zweieinhalb erwachsene Frauen. Während dabei eigentlich bei jedem Menschen die Alarmglocken schrillen sollten, wird in "Starfish" es quasi zelebriert, dass Ellie so dermaßen übergewichtig ist. Sie findet sich selbst makellos und wunderschön, was zwar bewundernswert ist, allerdings wird hier auch so ein wenig die Realität verschwiegen, welche Folgen noch auf sie zukommen könnten.

So wird zwar aufgezeigt, dass Ellie in der Schule aufgrund ihres Gewichts gehänselt wird und ihre Mutter Angst um ihre Tochter hat und sie dementsprechend versucht auf Diät zu setzen, allerdings wird das oft von der Autorin auch verharmlost. Das Verhältnis zwischen Mutter und Tochter ist sehr angespannt, Ellie sieht in ihrer Mutter das Böse in Person, was teilweise sogar von ihrer Therapeutin, zu der sie gehen muss, bestätigt wird. Anstatt anzuerkennen, dass krankhaftes Übergewicht nicht immer schön und sogar gefährlich ist, wird hier auf eine leidende und sich Sorgen machende Mutter eingeprügelt, die augenscheinlich nur das Beste für ihre Tochter möchte.

Dazu ist Ellie auch leider nicht der sympathischste Buchcharakter. Wenn sie zuhause ihrer Meinung nach zu wenig zu essen bekommt, geht sie einfach zu den Nachbarn und lässt sich dort praktisch durchfüttern. Sie wird gemobbt, mobbt aber auch selbst andere Menschen für ihr Gewicht, ihr Aussehen oder sogar für Armut. Dass das nicht in Ordnung ist, wird jedoch nur einmal gegen Ende in einem Halbsatz erwähnt.

Allgemein ist mir "Starfish" dadurch viel zu einseitig dargestellt. Selbstliebe und Selbstakzeptanz ist so wichtig, allerdings hätte man in diesem Buch deutlich mehr auf das krankhafte Übergewicht und die Folgeerkrankungen eingehen müssen, anstatt es einfach nur zu zelebrieren, dass Ellie aussieht wie sie eben aussieht. Mir hat es dadurch auch insgesamt an Tiefe und Charakterentwicklung gefehlt, was das Buch dringend benötigt hätte, um mich zu überzeugen.

Kurz gesagt: "Starfish" brachte auf den ersten Blick alles mit, was ein gutes Buch benötigt und wurde doch so sehr von der Autorin gegen die Wand gefahren. Da mir weder die Figuren, noch der Grundtenor des Buches gefallen haben, kann ich somit keine Empfehlung aussprechen.

Bewertung vom 19.06.2023
The Players' Table - Wer nicht mitspielt, hat verloren (eBook, ePUB)
Goodman, Jessica

The Players' Table - Wer nicht mitspielt, hat verloren (eBook, ePUB)


gut

"The Players' Table – Wer nicht mitspielt, hat verloren" hat auf dem ersten Blick alles, was ich mir von einer Highschool-Gechichte erhoffe: Menschen, die ihren Platz noch nicht auf der Welt gefunden haben, Cliquen und jede Menge Drama. Da das Buch dazu noch mit den beiden TV-Serien "Gossip Girl" und "Elite" verglichen wird, wurde mein Interesse noch mehr geweckt. Leider entpuppt sich "The Players' Table – Wer nicht mitspielt, hat verloren" dann jedoch als sehr oberflächliche Geschichte, die mit nur sehr wenigen Überraschungen und Spannungsmomenten daher kommt.

Man muss zwar sagen, dass Jessica Goodman hier viele gute Ansätze hatte und es auch tatsächlich geschafft hat, dass man die Geschichte aufgrund des sehr lockeren Schreibstils schnell durch hat, allerdings blieb die gesamte Geschichte rund um Jill, Graham und die Players so oberflächlich, dass man als Leser*in immer außen vor blieb und ich somit nie das Gefühl hatte, selbst ein Teil der Players zu sein. Die Dialoge wirken teilweise viel zu hochgestochen und fehl am Platz und manchmal wirkt es so, als wäre alles nur ein großes Theaterstück, da sich die Gespräche wie aufgesagt lesen und die Figuren fast allesamt nicht miteinander harmonieren.

Dabei ist die eigentliche Idee rund um die Players gar nicht mal so verkehrt: Eine Gruppe von Schülern, die teilweise tatsächlich sehr gut miteinander befreundet und zusammen aufgewachsen ist, haben Zugriff zu sämtlichen Hausaufgaben, Klausuren und Collegetests der letzten Jahre und sorgen somit dafür, dass ihr Leben und ihr Schullalltag angenehmer und vor allem einfacher gestaltet wird. Dazu gibt es jede Menge Parties und viele der Mitglieder sind immer wieder auf der Suche nach dem nächsten Kick. Allerdings sind für mich die Freundschaften zu schnell in den Hintergrund geraten und das Drama stieg ständig an, was teilweise viel zu künstlich aufgebauscht wurde, um spannend zu sein oder dafür zu sorgen, dass man sich mit der ein oder anderen Figur identifiziert.

Die Geschichte spielt zwar grundsätzlich in der Gegenwart, allerdings gibt es auch immer wieder Rückblicke in die Vergangenheit, die nicht nur die Geschichte Entstehungsgeschichte und Entwicklung der Players thematisiert, sondern auch auf den Mord an Shaila angeht. Dabei kommen immer mehr neue Details ans Tageslicht, sodass man sich stets mit der Frage beschäftigen muss, ob Graham sie wirklich getötet hat, es ein Unfall war oder jemand anderes Schuld an dem tragischen Tod hat. An sich war die Suche nach dem Täter anfänglich durchaus spannend, allerdings ist es auch sehr schnell klar, woraus es am Ende hinauslaufen wird und somit war ich doch ein wenig enttäuscht, als die Auflösung am Ende meinen doch sehr frühen Verdacht bestätigt hat.

Kurz gesagt: "The Players' Table – Wer nicht mitspielt, hat verloren" hätte ein fantastischer und spannender Jugendthriller sein können, der mit spannenden und zeitgemäßen Themen daher kommt. Leider entpuppte sich die Geschichte dann doch als sehr fade und wenig spannende Angelegenheit, der gegen Ende deutlich die Puste ausgeht.

Bewertung vom 13.06.2023
Wildes Vergessen
Jagger, Steph

Wildes Vergessen


weniger gut

„Wildes Vergessen“ ist ein autobiographischer Roman, der das Verhältnis zwischen der Autorin und deren demenzkranker Mutter beschreibt. Steph Jagger hatte leider nie das beste Verhältnis zu ihrer Mutter und hatte lange Zeit das Gefühl, nicht ausreichend über sie und ihre Vergangenheit zu wissen.

Erst seit der Diagnose kommen sich Mutter und Tochter näher und so erfährt die Autorin auf einem Roadtrip durch die Wälder von Montana und Wyoming immer mehr aus dem Leben ihrer Mutter, reist mit ihr durch die Vergangenheit und lernt sie zu verstehen.

Was auf dem ersten Blick spannend und interessant klingt, veränderte sich bei mir allerdings in reine Ernüchterung, denn es ist teilweise unerträglich, wie die Autorin mit ihrer Mutter umgeht. Es ist natürlich klar, dass jeder Mensch ganz anders mit Diagnosen umgeht und einige eher den humorvollen, als den dramatischen Weg einschlagen. In „Wildes Vergessen“ war es mir jedoch oftmals zu viel von allem, denn die Autorin spricht unter anderem davon, wie sie ihre Mutter immer wieder in Form von Ablenkung ruhig stellt.

Es werden sehr oft Formulierungen verwendet, die zwar schonungslos sein sollen, aber auf mich rücksichtslos, unsympathisch und verantwortungslos wirken. Dies ist sehr schade, denn Steph Jagger kann tatsächlich gut schreiben, allerdings hat sie es für mich hier und da deutlich übertrieben und somit konnte ich mich leider weder mit ihrer persönlichen Geschichte, noch mit ihren Worten sonderlich anfreunden.