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smartie11
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In Niedersachsen
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Bewertungen

Insgesamt 893 Bewertungen
Bewertung vom 22.11.2023
Sword Catcher - Die Chroniken von Castellan / Sword Catcher Bd.1
Clare, Cassandra

Sword Catcher - Die Chroniken von Castellan / Sword Catcher Bd.1


gut

Gute Ansätze, aber die Story konnte mich nicht „catchen“

„Du bist das Eigentum des Palasts. Deine Aufgabe besteht nicht darin, irgendwo zu sterben, wenn es nicht der Verteidigung meines Sohnes dient. Ohne dich kann er nicht überleben.“ (S. 354)

Meine Meinung:
Cassandra Clare gehört zu den erfolgreichsten zeitgenössischen Fantasy-Bestsellerautorinnen und dementsprechend hoch waren auch meine Erwartungen an ihr neustes Werk.
Nach einem sehr atmosphärischen und neugierig machenden Prolog bin ich gespannt in die Welt von Castellan eingetaucht und brauchte eine ganze Weile, mich in dem umfangreichen Personenwirrwarr zurecht zu finden (Tipp: auf der Homepage der Autorin gibt es ein Personenverzeichnis!). Einige spannende Charaktere mit viel Potenzial und fraglichen Absichten tauchten auf und einzelne Schauplätze Castellans faszinierten mich von Beginn an…ein wirklich vielversprechender Start!
Doch spätestens nach einem Drittel des Buches machte sich bei mir dann immer mehr Ernüchterung breit, das Lesen gestaltete sich immer zäher. Warum? Es fehlte mir die Spannung, die Storyline des Buches kam nicht richtig weg vom Fleck. Dennoch hielt ich durch und las mich wacker bis zur letzten Seite durch.
Am Ende muss ich sagen, dass dieses Buch einige sehr interessante Ansätze bietet (das Beste ist tatsächlich die zwischen den Kapiteln rapide Erzählte Geschichte um das Verschwinden der Magie), es der Autorin aber nicht gelungen ist, eine spannende Story daraus zu konstruieren. Wirkliche Spannung kam erst auf den letzten 50 Seiten auf!
Auch bietet dieses Buch einige geschickt und interessant angelegte Charaktere, doch leider hat die Autorin das Potenzial der meisten davon nicht mal ansatzweise ausgeschöpft. Eine als „Master-Mind-Verbrecherboss“ angelegte Figur verschwindet nach ihrem ersten „Auftritt“ sogar sang- und klanglos. Nur eine der Protagonistinnen, die toughe Lin, ist mir während des Lesens doch sehr ans Herz gewachsen.
Darüber hinaus bietet die Welt von Castellan einzelne interessante Details (wie das VIEL zu kurz kommende Magiesystem!), aber es gelingt der Autorin auch auf 800 Seiten nicht, ein konsequentes Worldbuilding umzusetzen, so dass auch wirklich eine „komplette Welt“ in meinem Kopf entstanden wäre. Bei mir haben sich nur „einzelne Inseln“ im Geist manifestiert, die aber irgendwie zusammenhanglos nebeneinander her zu existieren scheinen. Noch mehr hat es mich gestört, dass einzelne Elemente der Welt von Castellan mir zu viele Parallelen zur realen Welt aufweisen. Hier gibt es tatsächlich „asiatische Nudelküchen“, einen Feiertag namens „Himmelfahrt“ (sorry, der Begriff ist und bleibt für mich von der christlichen Religion besetzt) und dann auch noch eine Königin namens Lilibet (ja, ganz genau wie der Spitzname der verstorbenen Queen Elizabeth II – das muss nicht sein!).
Am Ende sehr gestört hat mich auch das ständige „Beziehungsthema“: wer heiratet wen und wer küsst wen wie oft und warum. Das ist mir zu viel „Bridgerton“ in einer möchtegern-High-Fantasy-Geschichte. Ich habe das Gefühl, dass Cassandra Clare dieses Buch mit wenig Herzblut „dahingeschrieben“ hat und auch gar nicht recht wusste, ob es nun High Fantasy, ein Gesellschaftsdrama oder ein verkappter Liebesroman werden sollte. Selbst für eine gute Romantasy-Story reicht es in meinen Augen nicht. Bezeichnender Weise lässt die Autorin ihre Charaktere immer wieder auf die „Wandererzählergeschichten“ verweisen, was mir bei jedem Mal mehr wie ein Running Gag und augenzwinkernde Selbstironie vorgekommen ist.
Natürlich endet das Buch mit einem Cliffhanger und unzähligen offenen Fragen. Zumindest das hat die Autorin geschickt gemacht, denn meine Neugier will eigentlich Antworten auf diese Fragen bekommen. Aber dafür nochmal 800 Seiten lesen… da bin ich mir momentan noch nicht sicher. Fest steht für mich aber, dass sich die Autorin bei Band zwei gehörig steigern muss!

FAZIT:
Aus diesen Zutaten hätte man viel mehr machen können – diese Story konnte mich leider gar nicht catchen!

Bewertung vom 22.11.2023
Besser schlafen
Högl, Birgit

Besser schlafen


ausgezeichnet

Perfekt für alle, die sich mit dem Thema „Schlaf“ auseinandersetzen wollen

Meine Meinung:
Obgleich wir einen Großteil unseres Lebens im Schlaf verbringen, sind dieses „Phänomen“ an sich, aber auch damit zusammenhängende Beschwerden und Krankheitsbilder, lange Zeit von der Schulmedizin vernachlässigt worden. Es ist ein noch vergleichsweise junges medizinischen Forschungsgebiet, in dem sich in den letzten zwei bis drei Jahrzehnten sehr viele neue und spannende Erkenntnisse ergeben haben.

In diesem Buch klärt Dr. Birgit Högl, Professorin für Neurologie und Schlafmedizin, in leicht verständlicher, aber fachlich absolut fundierter Weise über das Thema „Schlaf“ auf. Angefangen von den biologischen Abläufen im Körper während des Schlafes, über körperinterne und -externe Einflussfaktoren sowie Folgen des Schlafmangels bis hin zur Vorstellung der heute bekannten Schlafstörungen und -krankheiten. Logisch aufgebaut liefert Prof. Högl einen kompletten und in sich runden Überblick über das Thema und den aktuellen Stand der Wissenschaft dazu. Dabei räumt sie auch immer wieder mit althergebrachten „Mythen“ zum Thema Schlaf auf (z.B. „Nicht jeder Mensch träumt“).

Am Ende dieser sehr interessanten „Reise“ durch das Thema Schlaf steht das Kapitel „Besser schlafen: was wirklich hilft“. Hier gibt die Autorin Tipps, die zwar nicht wirklich neu, aber noch immer gute und sehr berechtigte Ratschläge sind, wie man seien Schlaf verbessern kann. Persönlich gut gefallen hat es mir, dass die Autorin klar davon abrät, bei Schlafproblemen selbständig auf nicht verschreibungspflichtige Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel ohne vorherige medizinische Abklärung der bestehenden Probleme zurückzugreifen.

Obgleich ich mich als Laie schon näher mit dem Thema beschäftigt habe, konnte ich in diesem Buch doch einige neue Erkenntnisse für mich gewinnen. Für „Neulinge“ bietet dieses Buch auf jeden Fall einen sehr gelungenen Komplettüberblick über das Thema!

FAZIT:
Absolut fundiert, hoch interessant und topaktuell – ein gelungener Überblick über das Thema Schlaf(probleme)

Bewertung vom 14.11.2023
Fast verschwundene Fabelwesen. Die sagenhafte Expedition des Konstantin O. Boldt
Schäfer, Florian

Fast verschwundene Fabelwesen. Die sagenhafte Expedition des Konstantin O. Boldt


ausgezeichnet

Ein in allen Belangen großartiges Buch!

„Wir, eine kleine eingeschworene Gemeinschaft, setzten uns für die Erforschung und Bewahrung magischer Kreaturen ein, während der Großteil der Welt ihr Verschwinden begrüßen oder gar nicht bemerken würde. Die Auswirkungen dieses Schicksals würden wir alle tragen. Früher oder später.“ (S. 99)

Meine Meinung:
Fabelwesen haben mich schon immer fasziniert, so dass dieses Buch ein absolutes „must read“ für mich war. Es erzählt die fiktive Geschichte der „Letho-Expedition“ um den klassischen Abenteurer und Forscher Konstantin O. Boldt, der im Jahre 1862 zusammen mit einer sehr illustren Reisegruppe aufbricht, um die Welt der Fabelwesen wissenschaftlich zu erkunden.
Erzählt wird die Geschichte in Form eines Expeditions-Tagebuchs. Auf den rund 200 Seiten finden sich entsprechend datierte Einträge Boldts und zahlreiche Skizzen, Illustrationen, Karten und Pressenotizen. So wird jedes einzelne Umblättern in diesem Buch zu einem kleinen Abenteuer für sich, denn alle – wirklich alle – Doppelseiten sind liebevoll, abwechslungsreich und perfekt passend für ein Reisetagebuch gestaltet. Das Artwork dieses Buches, für das sich die Illustratorin Elif Siebenpfeiffer verantwortlich zeichnet, ist einfach unglaublich und im wahrsten Sinne des Wortes phantastisch. Mit diesem wirklich herausragenden Gesamtkonzept des Artworks können wirklich nur wenige Bücher mithalten.
Aber auch die Story, die sich Florian Schäfer für das Abenteuer Boldts erdacht hat, konnte mich voll und ganz in ihren Bann ziehen. Anfangs hatte ich noch befürchtet, ob die Erzählweise der Tagebucheinträge wirklich durchgehend „funktionieren“ würde, aber nun muss ich sagen: absolut! Diese Geschichte steckt voller Spannung, Abenteuer, Überraschungen und dazu auch noch einigen dramatischen Momenten, die uns Lesende regelrecht mitfiebern lassen mit dem Schicksal der Letho-Expedition. Es ist eine ganz wunderbare Abenteuergeschichte im Stil von „In 80 Tagen um die Welt“!
Sehr gut gefallen hat mir auch, dass an vielen Stellen die langwierigen Recherchen des Autors durchscheinen. Denn auch wenn es die Fabelwesen an sich nicht gibt, gibt es sehr wohl unzählige historische Dokumente und Aufzeichnungen zu ihnen, die der Autor – nicht nur als Basis für dieses Buch – akribisch studiert hat. Dazu kommen noch eine sehr gelungene Einbettung der fiktiven Story in die tatsächlichen historischen Begebenheiten der Zeit und – last but not least – ein immer wieder aufblitzendes, aber unaufdringliches Plädoyer des Autors für die Themen Tier- und Umweltschutz.
Für mich ein wirklich perfektes Gesamtpaket! An dieser Stelle auch mal ein großes Dankeschön an den ArsEdition-Verlag, dass man dieses außergewöhnliche Buch so liebevoll und aufwendig produziert hat!

FAZIT:
Ein im wahrsten Sinne des Wortes phantastisches Buch – ich würde gerne 6 Sterne vergeben!

Bewertung vom 13.11.2023
KoboldKroniken. Mission Bademantel
Bleckmann, Daniel

KoboldKroniken. Mission Bademantel


ausgezeichnet

Perfekt für alle Fans der genialen Koboldkroniken

Unsere Meinung:
Wir sind absolute Fans der mega-genialen Koboldkroniken. Mit „Mission Bademantel“ gibt es nun das zweite Abenteuer-Spielbuch!
Diesmal nimmt Lennard seine Herbstferien-Nebenquest an und rätselt sich durch die Wellnesshotelanlage seiner Großeltern. Hier will er nicht nur den geheimen Eingang nach Kwertz finden, sondern gleich auch noch einen kleinen Kriminalfall lösen…
In diesem Spielbuch nehmen wir als Leser die Geschichte in die Hand und dürfen selbst für Lennard entscheiden und damit den Verlauf der Story beeinflussen. Dazu gibt es noch einige Rätsel zu lösen, die aber alle gut ausbalanciert sind, also weder viel zu leicht, noch zu schwer sind. Und wenn man doch mal Cheaten muss, gibt es am Ende des Buchs die passenden Auflösungen dazu.
Wir selbst haben rund 1,5 spannende und sehr unterhaltsame Lese- und Rätselstunden mit diesem wunderbaren Buch verbracht und mein 12jähriger Sohn war absolut begeistert! Und das Beste: Man kann das Buch auch mehrmals spielen, denn unterschiedliche Wege führen zum Ziel!

FAZIT:
Eine waschechte „Koboldkroniken“-Story mit jeder Menge Spielspaß, Abenteuer und Spannung – einfach super!

Bewertung vom 10.11.2023
Hundert Klassiker
Henssler, Steffen

Hundert Klassiker


ausgezeichnet

Damit fällt das Kochen leicht - eine gelungene „Allzweckwaffe“!

„Diesmal geht es nicht um Schnelligkeit, sondern darum, auf dem einfachsten Weg zum perfekten Ziel zu kommen“ (S. 3)

Meine Meinung:
Zum Autor muss ich wohl nichts mehr schreiben, dieser dürfte wohl bestens aus der deutschen Medienwelt bekannt sein. Nach seinen „Schnellen Nummern“ legt er nun also den Fokus auf die „Klassiker“ der Küche und hat die traditionellen Rezepte und Zubereitungsweisen weiterentwickelt, um sie einfacher und gleichzeitig auch „geling-sicherer“ zu machen.

Wer also auf der Suche nach neuen Rezepten und Ideen ist, sollte sich lieber für ein anderes Buch Hensslers entscheiden. Wer aber schon immer mal die absoluten Klassiker wie Rinderrouladen, Wiener Schnitzel, Roastbeef, Forelle Müllerin, Lasagne al Forno, Schweizer Rösti oder auch Créme Brulée zubereiten wollte, sich aber bislang nicht so recht daran getraut hat, ist mit diesem Buch bestens beraten! Insgesamt finden sich hier über 100 Rezepte, die alle Anlässe und mit Sicherheit auch die meisten Geschmäcker treffen dürften. Da es sich um „Klassiker“ der Küche handelt, sind die meisten Rezepte allerdings mit Fleisch / Fisch, so dass Vegetarier weniger Spaß und Veganer (fast) keinen Spaß mit diesem Buch haben dürften.

Die Zubereitungsanweisungen sind sehr ausführlich und wirklich kinderleicht verständlich formuliert – auch für Küchenlaien! Angaben über Personenzahl, (durchaus realistische!) Zubereitungszeiten (sowie ggf. Wartezeiten) Tipps und „wichtige Hinweise“ ergänzen die Rezepte und stellen sicher, dass auch wirklich keine Frage offenbleibt. Wer sich strikt an die Anweisung des Autors hält (mein persönlicher Tipp: immer vorher einmal alles durchlesen, bevor man beginnt!), sollte mit diesem Kochbuch auch mit tollen Ergebnissen belohnt werden!

Bei einigen Rezepten „verstecken“ sich noch sehr schöne Unterrezepte zu klassischen „Side-Kicks“, wie etwa die Kräuterbutter bei dem „perfekten Steak“ oder auch die Remoulade beim „Roastbeef“ sowie das Pesto zur Pasta. Zu den Rezepten gibt es dann noch jede Menge Tipps und Tricks vom Profi, die versierteren Kochenden sicherlich meist schon bekannt sein dürften, die für Anfänger*innen aber wirklich wertvoll sind!

FAZIT:
Steffen Henssler bezeichnet dieses Buch selbst als „Küchenbibel“ und „Allzweckwaffe“– und recht hat er!

Bewertung vom 03.11.2023
Das große Buch vom Auge
Wilhelm, Helmut

Das große Buch vom Auge


ausgezeichnet

Kleines Organ mit großer Komplexität – gut und verständlich erklärt

Meine Meinung:
Nach einer kurzen Einführung zum Aufbau des Auges und der Augenhöhle widmet sich der Autor den wohl am verbreitetsten Augenproblemen: Kurz- & Weitsichtigkeit, Presbyopie (Probleme mit dem „Autofokus“) und Hornhautverkrümmung. Dies alles erklärt er leicht verständlich und nachvollziehbar. Damit dürften sich dann auch schon viele Betroffene auf den ersten 50 Seiten wiedererkannt haben.

Danach wird es dann sukzessive zunächst immer „spezieller“, aber nicht weniger spannend und aufschlussreich! Aber auch weitere „Volkskrankheiten“ folgen später im Buch, wie etwa Grüner & Grauer Star. Wie gesagt: alles auch für Laien (wie mich) sehr gut verständlich beschrieben. Hierzu tragen auch die vielen anschaulichen Bilder und Grafiken bei, die auch komplexere Materie anschaulich darstellen. Viele Fotos verdeutlichen darüber hinaus, wie sich bestimmte Sehprobleme auf die Wahrnehmung auswirken.

Auch wenn mir einiges schon bekannt war, habe ich in diesem Buch doch auch vieles noch dazulernen können. Themenkomplexe wie die Simultanagnosie oder Parasiten wie der Schmalzbohrwurm waren mir neu. Auch dass eine bakterielle Entzündung der Augenhöhle lebensgefährlich sein kann oder dass intensives Lesen eine Myopie (Kurzsichtigkeit) fördert, hat mich überrascht.

Zum Schluss gibt der Autor noch einen Ausblick darauf, wie sich die Augenheilkunde in Zukunft entwickeln könnte, welche Ansätze und Ideen es gibt. Das ist spannend zu lesen, aber nun mal auch noch Zukunftsmusik.

Nach dem Lesen dieses Buches fühle ich mich nun über die wichtigsten Themen rund um das Auge sehr gut informiert, auch wenn natürlich nicht alle Krankheiten Platz im Buch gefunden haben (wie z.B. das Thema AION / „Augeninfarkt“). Ein detailliertes Schlagwortverzeichnis am Ende stellt sicher, dass man im Bedarfsfall schnell und einfach die richtigen Stellen im Buch wiederfindet.

FAZIT:
Ein sehr gutes Buch, das aus Laien mündige und aufgeklärte Patienten macht

Bewertung vom 03.11.2023
Gaukeley
Disney

Gaukeley


ausgezeichnet

Ein spannendes und modernes Abenteuer mit der jungen Gundel Gaukeley

"Jeder würde sehen, dass ich würdig war, die nächste Großhexe zu werden. Ich wusste, ich würde es schaffen... und ahnte nicht, welche Katastrophe ich auslösen würde" (S. 25)

Meine Meinung:
Wer die Comics mit Donald & Dagobert Duck kennt, kennt auch die ewige Erzfeinding des Fantastilliardärs: die umtriebige Hexe Gundel Gaukeley, stets auf der Jagd nach Dagoberts „Nr. 1“.

Nun beschert uns „BÄNG! Comics“ eine abenteuerliche, actionreiche und mitreißende Geschichte über die vierzehnjährige Junghexe Gundel Gaukeley, die nur ein Ziel hat: zur Großhexe zu werden, dem Oberhaupt der magischen Welt - genau wie ihre Tante Gloria!

Doch die junge Hexe, die wir hier kennenlernen dürfen, hat noch nicht viel gemein mit der Gegenspielerin Dagoberts. Die meiste Zeit ist sie ganz allein und auf sich selbst gestellt, während sie nahezu erdrückt wird von einer Vielzahl von Verpflichtungen und der hohen Last der Erwartungen, die an sie gestellt werden. Kein Wunder also, dass sie es sich selbst und allen anderen beweisen will, was in ihr steckt. Nur leider begibt sie sich dabei auf einen sehr gefährlichen Weg…

Es entspannt sich eine spannende Geschichte um Gundel, voller Überraschungen, Action und auch einigen dramatischen Szenen. Es ist aber nicht nur eine Story, die voll und ganz zu fesseln weiß, sondern die gleichzeitig auch von der Last des Erwachsenwerdens erzählt. So geht es hier auch um Themen wie Selbstvertrauen, Mut, Freundschaft und Zusammenhalt – und darum, zu seinen Entscheidungen zu stehen und sich für die möglichen Folgen verantwortlich zu zeigen. Erstaunlich viel Tiefgang also für einen Comic!
Während mich die Geschichte voll und ganz überzeugt hat, und zwar nicht nur als „alten Disney-Fan“, haben mich insbesondere auch die modernen, phantastischen Illustrationen begeistert. Jede Seite bietet aufs Neue einen Genuss für die Augen und viele Details zu entdecken. Ein großartiges Artwork!

FAZIT:
Gundel mal ganz anders – ein moderner, spannender Comic mit erstaunlichem Tiefgang!

Bewertung vom 03.11.2023
Kocht mit Checker Tobi - Meine Lieblingsgerichte, Mitmach-Checks und Checker-Fragen rund ums Essen
Krell, Tobias;Eisenbeiß, Gregor

Kocht mit Checker Tobi - Meine Lieblingsgerichte, Mitmach-Checks und Checker-Fragen rund ums Essen


ausgezeichnet

Eine geballte Ladung Wissen, unterhaltsam angerichtet und serviert mit tollen Rezepten

Unsere Meinung:
Welches Schulkind kennt ihn nicht: Checker Tobi! Der Moderator und Namensgeber der Sendung „Checker Tobi“ begeistert inzwischen seit 2013 mit seinen coolen und unterhaltsamen Wissensendungen nicht nur die Kids, sondern auch uns Eltern immer wieder. Hier lernt man mit ganz viel Spaß und Freude!
Und - Welche Eltern kennen das nicht: Die Kids mäkeln am Essen rum und sortieren zielgerichtet die gesündesten Zutaten raus. Das beste „Rezept“ dagegen ist noch immer, mit den Kids zusammen einzukaufen und gemeinsam zu kochen. Schnell merkt man dann, wie viel Spaß die Kids dabei haben – und schmecken tut es ihnen hinterher dann meist auch!
Nun hat Tobi Krell also ein wunderbar buntes und super-informatives Buch für junge Leser*innen und auch uns Eltern herausgebracht, in dem (nicht nur!) die Kiddies ganz viel interessante Dinge rund um die Themen Essen, Ernährung und Kochen lernen. Neben „klassischen“ Kinder-Fragen wie etwa „Wie wird Korn zu Mehl?“, „Warum müssen wir furzen?“ oder auch „Wer hat die Nudeln erfunden?“ beantwortet Tobi in diesem Buch auch einige für Erwachsene seht interessante Fragen. Wussten Sie z.B. was „Vertical Farming“, ein Mycel oder auch Waidgerechtigkeit sind? Ich wusste es zumindest bislang noch nicht.
Natürlich gibt es zu den vielen sehr interessanten Fakten und Erklärungen auch viele sehr schöne Rezepte zum Nachkochen mit den Kiddies. Von Tobis eigenem „Lieblingsfamiliensonntagsessen“ (Rinderrouladen mit Rösti und Bohnen) über „Mama Krells Kartoffel-Nudel-Auflauf“ bis hin zu internationalen Spezialitäten, die uns kulinarisch nach Georgien, Ungarn, Italien, Israel, Japan, Vietnam, Marokko, Äthiopien, Indien, Süd- und Nordamerika führen. Tobi zeigt, dass auch exotisches Essen spannend und lecker für die Kids sein kann! Bei manchen Rezepten „verstecken“ sich noch kleine Side-Rezepte, wie z.B. für eine geniale Erdnuss-Sauce, die sich auch für viele andere Rezepte verwenden lässt. Besonders schön finde ich, dass es auch ein ganzes Kapitel zum Thema „Fleischlos glücklich“ gibt (natürlich auch mit passenden Rezepten).
Zum Schluss noch ein paar Worte zum Layout des Buches: bunt, abwechslungsreich, ansprechend und neugierig machend ist es. Durch zahlreiche Fotos mit Tobi und seiner Familie hat dieses Buch zugleich einen sehr persönlichen Touch, der mir gut gefällt.

FAZIT:
Ein absolut gelungenes Buch rund um die Küche – gecheckt!

Bewertung vom 28.10.2023
Das Nachthaus
Nesbø, Jo

Das Nachthaus


ausgezeichnet

Der Thriller-König kann auch anders - eine absolut surreale und fesselnde Geschichte


„Selbst dr Nebel schien von dem Zaun abgehalten zu werden, der sich um das Anwesen zog. Nur eine dünne Dunstschicht lag über der deutlich hervortretenden Silhouette des Gebäudes. Der hohe Mittelteil wurde von zwei niedrigen Seitenflügeln eingerahmt. Der hohe Teil schien Hörner zu haben, vielleicht waren sie es, die mich an einen Stier oder einen Drachen denken ließen.“ (S. 59)

Meine Meinung
(Hoch-)Spannung kann er ja, der norwegische Bestsellerautor Jo Nesbo. Doch dieses Buch ist anders als seine bisherigen Krimis und Thriller - ganz anders! Schon nach wenigen Seiten hatte ich das Gefühl, einen neuen „Stephen King“ zu lesen. Die Geschichte driftet ab in ein surreales Geschehen, das dem US-amerikanischen Altmeister der Horrorliteratur alle Ehre machen würde. Ich war absolut überrascht, zutiefst erstaunt und - als alter „King-Fan“ - gleichzeitig auch hoch erfreut. Immer merkwürdiger werden die Begebenheiten der Geschichte, die ebensogut als Vorlage für eine neue Stranger-Things-Staffel hätte dienen können. Wahnsinnig schnell und atemlos hetzt die Story voran bis zu einem Ende, das überraschend schnell kommt. Und dann lauert schon die nächste große Überraschung: denn die Geschichte scheint zu Ende, doch das Buch ist es noch lange nicht! Eine erzählerische Vollbremsung, gefolgt von einem waghalsigen U-Turn und dem bis dato größten Überraschungs-Paukenschlag dieser Story.

Doch während ich noch über diese Wendung staune, beschleunigt der Twist nach kurzer Atempause wieder auf Höchstgewschwindigkeit und lässt die Seiten dahinfliegen. Und dann: wieder eine Vollbremsung, wieder ein U-Turn. Wow!

Erst der letzte Akt steuert die Geschichte in die finale Richtung und bringt sie - diesmal in gemächlicherem Reisetempo - zu einem runden Ende, das auf seine Weise wiederum an den Beginn des Buches anknüpft.

Dieses Buch hat mich von der ersten bis zur letzten Seite extrem gut unterhalten und voll und ganz gefesselt. Doch ich könnte mir vorstellen, dass diese Geschichte, die einer russischen Matrjoschka-Puppe gleicht, nicht nach „jedermanns“ Geschmack sein dürfte. Man sollte schon Geschichten á la Stephen King mögen, um dieses Buch voll und ganz genießen zu können.

Wenn Sie dieses Buch allerdings schon gekauft haben, und sich nach den ersten Kapiteln fragen, was das alles soll, geben Sie dem Buch noch eine Chance und lesen Sie es bis zum Schluss!

FAZIT:
Surreal, stellenweise gar verstörend - geradezu wie aus der Feder Stephen Kings. Ein waschechter Page-Turner voller Wortmagie.

Bewertung vom 10.10.2023
Die Davenports - Liebe und andere Vorfälle
Marquis, Krystal

Die Davenports - Liebe und andere Vorfälle


gut

Ein Mix aus YA und Liebesroman, der die ernsten Themen für mich ein wenig zu kurz kommen lässt

„Als sich sein Mund endlich auf ihren drückte, verflogen alle Gedanken daran, wie sie sich aus dieser Situation befreien könnte. Den Geschmack von seinen Lippen auszukosten, war alles, wozu sie im Stande war.“ (S. 213)

Meine Meinung:
Chicago, Anfang des 20. Jahrhunderts. Rund 50 Jahre nach der Abschaffung der Sklaverei in den USA sorgen die Jim-Crow-Gesetzte dafür, dass die Diskriminierung von People of Color fortbesteht. In diesem Umfeld träumen vier junge Frauen mit gleicher Hautfarbe aber unterschiedlicher Herkunft von einem glücklichen und erfüllten Leben. Zum einen die beiden Davenport-Schwestern Olivia & Helen, dazu noch Olivias beste Freundin Ruby und die Bedienstete Amy-Rose. Dass auch eine privilegierte Herkunft nicht automatisch ein einfaches Leben garantiert, zeigt sich an speziellen Geheimnissen, die zwei der Mädchen hüten.

Krystal Marquis erzählt abwechselnd aus der Perspektive der vier jungen Frauen vom Erwachsenwerden, von Träumen und Plänen, die sich manchmal auch verändern und deren Erreichung oft einen langen und steinigen Weg mit sich bringt. Der schnelle und häufige Perspektivwechsel sorgt beim Lesen für Abwechslung und einen zumeist flüssigen Lesefortschritt, auch wenn es zwischendurch mal Längen gibt. Interessiert folgt man der Entwicklung der vier jungen Persönlichkeiten, wobei ich zu Amy-Rose mit Abstand am meisten Nähe und Sympathie aufbauen konnte – ein klassisches „Underdog-Phänomen“.

Allerdings hat die Geschichte nicht ganz gehalten, was ich von ihr erwartet hatte. Für mich persönlich sind die drängenden Themen dieser Zeit rund um die noch immer tief verwurzelte Diskriminierung, obwohl immer wieder erwähnt, am Ende dann doch zu „nebensächlich“ geblieben. Kaum treten Probleme auf, verblassen diese bei der nächsten Liebelei-Szene auch schon wieder. Sie dienen also eher als Beiwerk für einen Young Adult Roman mit starken Liebesroman-Genen. Besonders schade finde ich das, da die Autorin im Nachwort selbst eindringlich auf diese Themen eingeht. Von dieser Eindringlichkeit hätte ich mir auch im Roman selbst mehr gewünscht, dann hätte es dieser ansonsten seichten Geschichte deutlich mehr Tiefgang verliehen.

FAZIT:
Eine unterhaltsame Geschichte – leider mit deutlich weniger Tiefgang als erwartet.