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Hightower667
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Enger

Bewertungen

Insgesamt 110 Bewertungen
Bewertung vom 11.06.2023
City of Dreams / City on Fire Bd.2
Winslow, Don

City of Dreams / City on Fire Bd.2


sehr gut

Packender zweiter Teil der Trilogie

Schon das blaue Buchcover der gebundenen Ausgabe mit den großen goldenen Buchstaben macht mächtig Eindruck und ist ein richtiger Eyecatcher. Die Danny-Ryan-Trilogie geht in die zweite Runde.

Nach den blutigen Auseinandersetzungen im ersten Teil müssen Danny und seine Crew erstmal abtauchen. Der Krieg ist verloren und Flucht die einzige sinnvolle Alternative. Danny muss vor allem an seinen Sohn Ian denken, dem er in Zukunft ein guter Vater sein möchte. Selbst mit seinem schwerkranken Vater hat er seit der Geburt seines Sohnes ein besseres Verhältnis.

Um seinen Namen reinzuwaschen geht er einen Deal mit dem FBI ein und dreht noch ein Ding mit seiner Crew. Er soll einem mexikanischen Drogenboss um mehrere Millionen Dollar erleichtern. Die Aktion gelingt und die Gruppe um Danny trennt sich und versucht von nun an legal über die Runden zu kommen.

In Hollywood plant man unterdessen einen Film über die frühen Jahre im Leben von Danny und seiner Crew. Am Set vor Ort trifft er auf die Schauspielerin Diane Carson. Zum ersten Mal seit dem Tod seiner Frau verliebt sich Danny wieder und ist glücklich. Doch Hollywood bringt ihn wieder in die Öffentlichkeit und seine Feinde haben nur darauf gewartet.

Mit „City of Dreams“ hat Thrillerspezialist Don Winslow die lang ersehnte Fortsetzung seines im letzten Jahr erschienenen Buches „City on Fire“ veröffentlicht.
Der raue, ehrliche Schreibstil hat schon im ersten Teil überzeugt. Auch diesmal geht es hier nicht immer zimperlich zu. Insgesamt ist die Geschichte aber etwas zahmer als im ersten Teil, aber nicht weniger interessant. Gerade die Zeit in Hollywood ist sehr unterhaltsam. Zeigt sie doch sowohl Licht als auch ganz viel Schatten der Filmindustrie auf.
Schön sind auch die verschiedenen Perspektiven, aus der die Geschichte erzählt wird. Nicht nur Ryans Weg wird verfolgt, auch die Schicksale seiner Feinde und Widersacher werden betrachtet.

Fazit: Emotionaler als sein Vorgänger, aber immer noch packend von Beginn an. Es bringt einfach Spaß als Leser/in die Geschichte von Danny Ryan weiter zu verfolgen. Ein Antiheld, zu dem man trotz seiner brutalen Vergangenheit Sympathien aufbauen kann. Wer den ersten Teil gemocht hat, wird mit diesem Teil auch seine helle Freude haben. Hoffentlich vergeht nicht so viel Zeit , ehe der finale Teil in die Buchhandlungen kommt. Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 05.06.2023
Mit zitternden Händen
Persson Giolito, Malin

Mit zitternden Händen


sehr gut

Bedrückende Geschichte mit hochaktuellem Bezug

Dogge und Billy sind beste Freunde. Kennenlernen tun sie sich im jungen Kindesalter auf einem Spielplatz in Rönnviken, einem Vorort Stockholms. Obwohl beide Kinder aus unterschiedlichen Lebensverhältnissen kommen, freunden sie sich an und gehen seitdem durch dick und dünn zusammen.
Während sie noch die zweite Klasse besuchten, begannen sie mit den ersten „Laufarbeiten“ für den Kleinkriminellen Mehdi. Was am Anfang noch wie ein Zeitvertreib unter Kindern und Jugendlichen aussieht, verändert sich im Laufe der Jahre zu immer kriminelleren Aktivitäten wie Sachbeschädigung und ähnlich gelagerten Delikten.

Der Polizist Farid begleitet die beiden Jungen schon über einen längeren Zeitraum und versucht auf ihr Verhalten einzuwirken. Vom Ausstieg aus dem kriminellen Milieu ist die Rede. Doch dann ist Billy plötzlich tot. Erschossen durch einen Schuss in den Hinterkopf. Dogge gilt als Hauptverdächtiger!

Der Roman „Mit zitternden Händen“ von Autorin Malin Persson Giolito beschreibt ein düsteres Bild der heutigen Jugend in den Vororten einer Großstadt wie Stockholm. Stattfinden könnte er aber auch in jeder anderen größeren Stadt auf diesem Planeten.
Fast schon nüchtern, aber sehr angenehm zu lesen, erzählt die Autorin von der Orientierungslosigkeit, den Versuchungen und den falschen Entscheidungen der Hauptcharaktere seit Beginn ihrer Schulzeit. Es gibt wenig Licht, dafür umso mehr Schatten. Es ist so ein Reinrutschen in eine Szene, in der man sich nach einiger Zeit vielleicht gar nicht mehr wohlfühlt, aus eigener Kraft aber nicht mehr entkommen kann.

Das Verhalten von Billy und Dogge berührt auch andere Menschen im Umkreis und sorgt für Chaos, Unruhe und Trauer.
Farid zum Beispiel plagen Selbstzweifel, da er als Polizist helfen möchte, aber nicht an den Kern der Jugendlichen gelangt. Oder Leila, Billys Mutter, die es trotz all ihrer Liebe zu ihrem Jungen nicht schafft, dass er von den kriminellen Machenschaften ablässt.

Die Charaktere im Buch sind sehr authentisch und glaubhaft beschrieben. Es gibt die ein oder andere Länge beim Lesen, aber insgesamt packt einen die Geschichte und als Leser/in stellt sich weniger die Frage wer es war, sondern eher wie konnte es dazu kommen?

Fazit: Ein packender, aber zugleich auch erschreckender Roman. Sympathische Charaktere sind Mangelware, ein richtiger „Held“ nicht zu erkennen. Dennoch funktioniert das Buch sehr gut. Gerade weil es sich mit hochaktuellen gesellschaftlichen Themen auseinandergesetzt. Leseempfehlung!

Bewertung vom 24.05.2023
Baddog und Goodboy
Olschi

Baddog und Goodboy


sehr gut

Hunde mit Superkräften

Im neuen Manga „Baddog und Goodboy“ von Olschi geht es um einen Dackel mit Superkräften, der die Menschen nicht leiden kann und ihnen deshalb Leid zufügen möchte. Doch irgendwie steht er am Ende immer als der Gute da, was ihn noch wütender werden lässt.

Ihm gegenüber steht der Golden Retriever Goodboy, welcher offiziell der eigentliche Held ist und dieses auch verkörpert. Er erscheint meist dort, wo Baddog Unheil anrichten möchte.

Im Laufe der Geschichte erfährt man einiges über die Beweggründe Baddogs und seinen Hass auf die Menschheit. Sein Motiv ist Rache. Ob ihm das gelingen wird, sei an dieser Stelle natürlich nicht verraten.

Die russische-deutsche Autorin Olschi hat mit „Baddog und Goodboy“ ihren ersten Manga für den Carlsen Verlag veröffentlicht. Dabei ist ihr ein Werk gelungen, welches sich zeichnerisch durchaus mit den japanischen Mangas messen kann. Der einzige Unterschied ist, dass hier wie sonst auch von links nach rechts gelesen wird und nicht wie bei japanischen Mangas von rechts nach links.

Man sieht sofort woher die Autorin ihr Inspiration für ihre Hauptfigur bezogen hat. Baddog sieht dem DC Helden Batman sehr ähnlich, ohne ihn plump zu imitieren. Im Gegensatz zu Goodboy, der irgendwie immer leicht treu doof guckt, ist Baddog der viel interessantere Charakter. Das vermeintlich Böse rockt einfach!
Einzig die wirklich nie in die Tiefe gehende Geschichte und das etwas abrupte Ende trüben den ansonsten sehr positiven Gesamteindruck.

Fazit: Ein tolles Debüt zweier ungleicher tierischer Superhelden. Jugendliche und junggebliebene Erwachsene werden ihre Freude mit dem Buch haben. Jüngeren Leser/innen könnte der Inhalt aber zu dunkel und brutal sein.
Hoffentlich folgen noch weitere Abenteuer.
Leseempfehlung!

Bewertung vom 16.05.2023
Schlaflose Ferien / Pferdeflüsterer-Mädchen Bd.6
Mayer, Gina

Schlaflose Ferien / Pferdeflüsterer-Mädchen Bd.6


sehr gut

Ein Muss für Pferdefreunde/innen

Mit „Schlaflose Ferien“ erscheint der bereits sechste Band der Pferdeflüsterer Mädchen. Das Buchcover ist ein Muss für die Zielgruppe und macht Lust auf das neue Abenteuer.

Der Leser/in ist wieder zu Gast auf der Ocean Ranch, direkt auf den Klippen am Meer. Ruby und ihre Freunde/innen können sich diesen Sommer vor Arbeit gar nicht retten. Die Besitzer der Ranch haben endlich ihren lange geplanten Urlaub angetreten und somit müssen alle anderen mehr Pflichten als sonst übernehmen. Trotz der Mehrbelastung kommt der Spaß aber nicht zu kurz!
Aufregend wird es allerdings als der Hof Zuwachs von einem völlig apathischen und womöglich misshandelten Pferd bekommt. Als in diesem Zusammenhang dann auch noch in der Nähe eingebrochen wird ist für Ruby klar, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmt.

Die Pferdeflüsterer Mädchen sind wieder da. Gina Mayer hat ein abwechslungsreiches
,aber auch spannendes Kinderbuch geschrieben, bei dem man sich als Leser/in fühlt, als habe man ewige Sommerferien. Gute Laune und Abenteuer wechseln sich ab und man hat immer das Gefühl, dass das Gute am Ende die Oberhand behält.

Fazit: Wer Pferde liebt, der liebt die Pferdeflüsterer Mädchen. Die Zielgruppe weiß Bescheid. Alle anderen sollten mal ein Kapitel Probe lesen.

Bewertung vom 16.04.2023
Die Radfahrerin
Leonard, Susanna

Die Radfahrerin


gut

Die Vorfreude auf den Roman war groß! Die fast vergessene Geschichte von Anna Kopchovsky genannt Annie Londonderry, die als erste Frau Ende des 19. Jahrhunderts versucht hatte, alleine mit einem Fahrrad die Welt zu umrunden.

Annie kommt aus ärmlichen Verhältnissen, hat Familie und Kinder und hält sich mit dem Verkauf von Werbeanzeigen über Wasser. Sie fühlt sich gefangen in einem Leben, dass sie sich so nicht gewünscht hat. Durch Zufall hört sie von einer Wette zweier wohlhabender Geschäftsmänner, die behaupten eine Frau könne es niemals ohne fremde Hilfe mit dem Fahrrad um die Welt schaffen.
Annie bewirbt sich und wird ausgewählt. Mit höchst fragwürdigen zusätzlichen Auflagen darf sie das Abenteuer ihres Lebens beginnen.

Wer sich jetzt aber auf Reiseabenteuer im Stil von Jules Verne „In 80 Tagen um die Welt“ eingestellt hat, der wird doch eine Enttäuschung erleben. Schon der Start der Fahrt in Amerika verläuft zäh. Es dauert eine gefühlte Ewigkeit bis die Protagonistin mal ein wenig Strecke macht und die Geschichte Fahrt aufnimmt.
Die Episode in Europa ist dann auch das Highlight vom Buch. Die Zeit in Paris ist sehr schön geschildert und man hat beim Lesen regelrecht das Gefühl Annie sei in einem neuen Leben angekommen, welches sie ihr altes Leben fast vergessen lässt. Ihre 15 Minuten Ruhm.

Zu Annie habe ich eine ambivalente Beziehung entwickelt. Einerseits bewundere ich ihren Mut fast spontan aus alten starren Regeln und Normen auszubrechen, die es zu jener Zeit noch viel strikter gab. Egal zu welchem Preis. Andererseits wirkt sie durch ihre manipulative und es nicht immer mit der Wahrheit genau nehmenden Art unsympathisch.

Gerne hätte ich noch mehr über den eigentlichen Reiseverlauf erfahren. So bleiben viele Etappen im Dunkeln, vielleicht auch weil es keine gesicherten Informationen über diese Abschnitte gibt.

Das Buchcover hat mir gut gefallen. Fahrrad fahren war zu Annies Zeiten noch ganz anders als man es heute kennt. Dies ist auf dem Cover gut nachvollziehbar.

Fazit: Mit „Die Radfahrerin“ ist Susanna Leonard ein durchaus interessantes Buch gelungen. Hier und da hätte ich gerne mehr über die eigentliche Reise gelesen, aber der Fokus liegt hier eindeutig auf dem Charakter Annie mit ihrer Entwicklung von einer verarmten Ehefrau und Mutter, die es schafft dich von allen Ketten ihres alten Lebens zu lösen und das macht, worauf sie Lust hat. Leider wird man die Figur Annie Londonderry nach Lesen des Buches nicht im Gedächtnis behalten.

Bewertung vom 11.04.2023
Der Schatten der Nachtfee / Fabula Bd.2
El-Bahay, Akram

Der Schatten der Nachtfee / Fabula Bd.2


ausgezeichnet

Endlich geht es weiter!

Autor Akram El-Bahay legt nach. Nachdem voriges Jahr bereits der tolle erste Teil seiner Fabula-Reihe veröffentlicht wurde, folgt nun die Fortsetzung mit dem Titel „Der Schatten der Nachtfee“.

Man muss den Vorgänger eigentlich gar nicht gelesen haben, um der Geschichte folgen zu können. Für das vollständige Leseerlebnis bietet sich die Lektüre des Vorgängers natürlich zwingend an.

Wenn man bereits den ersten Teil gelesen hat fühlt man sich zu Beginn des neuen Abenteuers sofort heimisch. Der Leser:in trifft auf viele Charaktere, die einem ans Herz gewachsen sind und regelrecht lieb gewonnen hat. Man freut sich auf die neuen Abenteuer mit ihnen.

Im Mittelpunkt stehen, wie schon bei Teil eins die Zwillinge Will und Charlotte. Seit sie New York vor dunklen Mächten gerettet haben, ist etwas Zeit vergangen. Charlotte wächst in ihre neugewonnene Rolle als Fee hinein, während Will seine Fähigkeiten als Erzähler weiter vertieft. Dieses Mal hat es die Dunkelheit direkt auf Fabula abgesehen. Nur zusammen mit den Bewohnern Fabulas haben die beiden eine Chance den Kampf zu zu gewinnen.

Action und Humor geben sich hier die Klinke in die Hand. Immer passiert irgendwas Unvorhersehbares und unsere Helden müssen ständig neuen Gefahren ins Auge blicken. Manchmal ist der Gegner bekannter als man denkt.

Fazit: Fabula begeistert auch im zweiten Buch auf ganzer Linie. Fantasiebegeisterte Kinder ab zehn Jahren, aber auch jung gebliebene Erwachsene werden ihre helle Freude mit dem Buch haben. Ich hoffe Fabula wird uns noch eine ganze Weile begleiten. Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 07.04.2023
30 Tage Dunkelheit
Madsen, Jenny Lund

30 Tage Dunkelheit


ausgezeichnet

Spannendes Debüt

Kriminalromane aus Skandinavien sind ja nach wie vor sehr beliebt bei den Leser:innen. Im Gegensatz zu den amerikanischen Krimis geht es hier zumeist etwas gemächlicher und gewaltarmer zu.
Aber auch bei den skandinavischen Vertretern ähneln sich die Geschichten immer häufiger und es wird zunehmend schwieriger einen halbwegs interessanten Plot zu konstruieren.
Auch bei Jenny Lund Madsens Buchpremiere „30 Tage Dunkelheit“ gibt es alles, was einen nordischen Krimi auszeichnet: Dunkelheit, Schnee und ein mysteriöses kleines Dorf! Nur mit dem kleinen Unterschied, dass die Ausgangslage nicht in der Vergangenheit liegt, sondern ganz aktuell im hier und jetzt.

Die dänische Schriftstellerin Hannah Krause-Bendix reist nach Island, um dort Inspiration für einen Kriminalroman zu finden. Der Grund dafür ist einer der originellsten, den ich in den letzten Jahren gelesen habe. Hier hat die Autorin eine echt tolle Idee gehabt, die einfach unverbraucht rüberkommt. Viel mehr möchte ich an dieser Stelle auch nicht verraten, da es sich lohnt jede Seite zu lesen und zu genießen!

Jenny Lund Madsen hat einen tollen Schreibstil, dem man als Leser:in gerne folgt. Positiv hervorheben möchte ich auch noch das sofort ins Auge fallende Buchcover, welches zugleich geheimnisvoll als auch wunderschön ist.

Fazit: Nicht umsonst wurde das Buch zum besten dänischen Kriminalroman 2021 gewählt. Hier stimmt einfach alles. Jede Seite ist ein Genuss und unterhält bestens. Ich würde mich freuen, wenn es weitere Bücher mit der streitbaren Schriftstellerin geben würde! Für Krimifans ein Muss!

Bewertung vom 01.04.2023
Der weiße Fels
Hope, Anna

Der weiße Fels


gut

Schwieriger Zugang!

Als ich zum ersten Mal das Buchcover gesehen habe, war ich sehr angetan davon. Das Bild mit dem Felsen besitzt eine Ausstrahlung und auch eine Anziehungskraft, die mich an das Fernweh erinnert hat, welches Menschen manchmal überkommt. Sehr kraftvoll.

Vier Geschichten erzählt die Autorin Anna Hope in ihrem neuen Roman „Der weiße Fels“. Vier Geschichten, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Vier Geschichten von Menschen die verbunden sind durch einen Felsen vor der Küste Mexikos. Dabei sind die Geschichten mal mehr, mal weniger spannend erzählt. Am spannendsten und abwechslungsreichsten sind dann die Erzählungen, die am weitesten in die Vergangenheit gehen. So richtig Interesse an den Charakteren kommt aber nicht auf. Da hilft auch nicht der wunderbare Schreibstil der Autorin, die wirklich bildhaft erzählt und ein richtiges Kopfkino entstehen lässt.

Der Fels strahlt etwas mystisches und geheimnisvolles aus, was eine ganz besondere Anziehung auf die Figuren im Buch hat. Es geht um Beginn und Ende, Erlösung und Verdammnis. Dies hat teilweise schon etwas zwanghaftes. Einem richtigen Ziel folgen die einzelnen Episoden nämlich nicht.
Ich persönlich habe jedenfalls keinen richtigen Zugang zum Inhalt des Romans bekommen, was ich sehr bedauerlich finde, da die Ausgangssituation des Buches so faszinierend ist. Da ist mir leider wieder zu viel Kunst und zu wenig Herz im Spiel. Das Ganze bleibt irgendwie farblos und steril.

Fazit: Ein Buch wie ein Rausch, aber leider auch mit Kopfschmerzen am nächsten Tag. Ohne Frage toll geschrieben, aber die Geschichten wirken farblos und bleiben nicht im Gedächtnis haften. Meine Erwartungen wurden leider nicht erfüllt. Schlecht ist das Buch aber beileibe nicht!

Bewertung vom 21.03.2023
Völlig übergeschnAPPt! / SWITCH YOU. Völlig übergeschnAPPt! Bd.1
Fesler, Mario

Völlig übergeschnAPPt! / SWITCH YOU. Völlig übergeschnAPPt! Bd.1


gut

Lustige Körpertauschgeschichte

Geschichten mit dem Thema Körpertausch gibt es ja viele. Meistens tauschen dabei zwei Personen ihren Körper und erleben im jeweils anderen Körper turbulente Abenteuer.
Hier ist die Ausgangslage aber eine andere. Fred kann durch eine App auf seinem neuen Handy in den Körper seines älteren Bruders wechseln. Während er in also im Körper seines Bruders ist steht für ihn selber die Zeit still.

Durch diese Technik erfährt Fred, dass sein Bruder in Schwierigkeiten stecken könnte. Mit Hilfe seiner schlauen besten Freundin Svetlana versucht er seinem Bruder zu helfen und dem Geheimnis der App auf dem Telefon auf die Spur zu kommen.

Eine richtig kurzweiliges und und sehr lustiges Buch ist Mario Fesler mit „Switch you“ gelungen. Während man früher allerlei Objekte zum Tauschen eines Körpers brauchte, ist hier nur noch eine App vonnöten. So haben sich auch hier die Zeiten geändert. Junge Leser werden definitiv begeistert sein von Freds Abenteuern. Auch die „wissenschaftlichen Anmerkungen“ von Svetlana sorgen für heitere Stimmung. Die Bilder von Nikolai Renger werten die Geschichte noch weiter auf. Zudem sind weitere Abenteuer in Planung. Ich hoffe, dass bei weiteren Episoden mehr auf die Hintergründe der Switch-App eingegangen wird. Dies könnte sehr spannend werden.

Fazit: Frische Ausrichtung einer klassischen Geschichte. Junge Leser und junggebliebene Erwachsene werden bei dem Buch auf ihre Kosten kommen.

Bewertung vom 14.03.2023
Das erbarmungslos ehrliche Tagebuch der Rebella Rosin
Stich, Daniela

Das erbarmungslos ehrliche Tagebuch der Rebella Rosin


ausgezeichnet

Herrlicher Tagebuchspaß mit Botschaft

Als erstes fällt dem Leser:in das phantastisch gestaltete Buchcover ins Auge. An diesem wunderschön gezeichneten Einband voller Farben kann man sich einfach nicht sattsehen. So bekommt man schon vor dem Lesen gute Laune.

In der Geschichte geht es um die junge Rebella Rosin, die unfreiwillig ihre Ferien bei ihrer Oma an der Nordsee verbringen muss. Sie soll sich zusammen mit ihr um die vernachlässigte Algenfarm kümmern, da ihre Oma die Bewirtschaftung aufgrund anderer wichtiger Tätigkeiten zeitlich nicht mehr schafft.
Von diesem Zeitpunkt an erlebt Rebella die Ferien ihres Lebens. Sie erlebt ständig neue Abenteuer, lernt neue Freunde kennen und muss sogar noch einen Diebstahl aufklären.

Daniela Stich ist mit „Das erbarmungslos ehrliche Tagebuch der Rebella Rosin“ ein wirklich lustiges und unterhaltsames Buch gelungen. Gerade die Wahl des Ich-Erzählers erweist sich als Volltreffer, da Rebella schonungslos ehrlich ihre Gedanken, Träume und Wünsche in ihr Tagebuch einträgt. Das Meckern und Schimpfen ist zwar manchmal ein wenig zu viel des Guten, aber wahrscheinlich ticken pubertierende Teenager so. Die Zielgruppe des Buches wird sich im Verhalten von Rebella aber bestimmt irgendwo wiederfinden.

Neben der eigentlichen Geschichte spricht das Buch noch Themen wie Meeresverschmutzung und Artenschutz an.
Am Ende des Buches gibt es dann auch noch nützliche Tipps zur Vermeidung von Müll und insbesondere Plastik, sowie kleine Rätsel über die Inhalte des Buches. Eine sehr lobenswerte Sache, die hoffentlich auch in anderen Büchern ihre Fortsetzung findet.

Der absolute Höhepunkt im Buch sind aber die Illustrationen von Laura Rosendorfer. Selten haben in der jüngeren Vergangenheit so liebevolle, lustige und die Geschichte begleitende Zeichnungen Einzug in ein Druckwerk erhalten. Dadurch macht das Lesen gleich doppelt Spaß.

Fazit: Ein tolles Buch für jung und alt. Sehr phantasievoll und lustig geschrieben. Wer bis jetzt noch nichts mit Algen anfangen konnte wird es jetzt erlernen. Hoffentlich wird es eine Fortsetzung geben. Klare Leseempfehlung!