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Bewertungen
Insgesamt 104 BewertungenBewertung vom 20.03.2023 | ||
Arielle hat Depressionen, obwohl sie es scheinbar geschafft hat. Ihr Gepäck versteckt sie ziemlich erfolgreich: eine in der Kindheit verschwundene Mutter, keinen Vater, aber offensichtlich seine Gene; sie ist bindungsunfähig, hat eine lieblose Großmutter und einen Backround, dem sie auf nimmerwiedersehen entfliehen wollte. Kurz nach dem sie aus der Psychiatrie entlassen wurde, kehrt sie zurück nach Essen Katernberg, weil Großmutter Varuna sie braucht. Dort wartet nicht nur Varuna, sondern auch ehemalige Mitschülerinnen, ihr altes Zimmer und die Geschichte ihrer Mutter auf sie. |
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Bewertung vom 19.03.2023 | ||
Ein Mann, der selbstkritisch und, ja ich sage es einfach, feministisch über Männlichkeit und Patriarchat nachdenkt, geht das überhaupt? Für „Prägung“ von Christian Dittloff lautet mein Antwort: Jein. |
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Bewertung vom 16.03.2023 | ||
Damani ist Fahrerin. Sie nimmt jede Fahrt mit, tut was sie kann und kommt trotzdem nicht über die Runden. Die Rechnungen stapeln sich und die Unzufriedenheit wächst - nicht nur bei ihr. Die Stadt ist in Aufruhr, Communities verdichten sich und gehen auf die Straße, doch die große Veränderung lässt auf sich warten. Zwischen dem Aktionismus ihrer Freund*innen und der Pflege ihrer Mutter, fehlt Damani die Energie, aber vor allem die Möglichkeit etwas zu verbessern, obwohl sie die Voraussetzungen dafür mitbringt, denn sie ist gebildet. |
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Bewertung vom 11.03.2023 | ||
Josi ist Polizistin und hat bereits seit Kindheitstagen einen großen Traum: Mit dem Bulli durch Europa zu reisen. Dafür spart, plant und arbeitet sie. Paul steckt in seinem Bürojob und Leben fest. Ein Vortrag über das Reisen in einem umgebauten Jeep gibt ihm den Schubs den er gebraucht hat. |
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Bewertung vom 04.03.2023 | ||
Julia kehrt in das Dorf ihrer Kindheit zurück; in das Haus, in dem sie aufwuchs und in dem der Vater nun allein lebt, verlassen von der Mutter. Freiwillig tut sie das nicht, sie war gern Krankenschwester, aber in dem Beruf kann sie nicht bleiben und aus der Wohnung in der Stadt muss sie auch ausziehen. Die alten Strukturen, aus denen die Mutter erst vor kurzem ausgebrochen ist und die vom Patriachiat geprägt sind, nehmen ihr die Luft und als dann auch noch der Städter Oskar auftaucht, der ein ebenso Gestrandeter ist, nur freiwillig in das Dorf kommt, passt das zu Julias Ziellosigkeit. |
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Bewertung vom 25.02.2023 | ||
Morgen, morgen und wieder morgen „Morgen, morgen und wieder morgen“ von Gabrielle Zevin ist in vielerlei Hinsicht ein besonderer und überaus komplexer Roman. |
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Bewertung vom 23.02.2023 | ||
Ursula Wiegeles „Malvenflug“ ist eine Familiengeschichte, in denen die Frauen im Mittelpunkt stehen sollen. Gerade Vater Pavel, ein regelrechter Hallodri, kommt dabei schlecht weg; er macht nur das, worauf er gerade Lust hat. Mutter Emma ist allerdings nur einen Deut besser, denn sie kümmert sich auch nicht selbst um die vier Kinder, Helga, Alfred, Lotte und Fritz, sondern ist nach Davos gegangen um zu Arbeiten. Sie will die Schulden abbezahlen und genug verdienen, um den Kindern ein gutes Leben zu ermöglichen. Das ist zur Zeit des zweiten Weltkrieges, wo der erste Teil des Romans spielt, nicht leicht. Einblicke in die Leben der Kinder wechseln mit denen der Eltern. Die Schwere und Unsicherheit der Zeit wird deutlich. Im zweiten Teil rekapituliert die älteste Tochter Helga die Erlebnisse nach dem Krieg. |
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Bewertung vom 23.02.2023 | ||
„Ohne mich“ ist Esther Schüttpelz überaus gelungenes Debüt. Über ein Jahr begleiten wir die Erzählerin. Dieses Jahr ist besonders, denn es ist ihr Trennungsjahr. Den Ehemann hatte sie eher aus einer Laune heraus geheiratet und jetzt, wo sie wieder allein ist, weiß sie nicht so recht, wohin. Nebenher macht sie ihr Referendariat, denn sie studiert Jura. Das hält sie nicht davon ab, feiern zu gehen und jede nur mögliche Ablenkung mitzunehmen. Natürlich bleibt da das ein oder andere emotionale Loch nicht aus und am Ende steht eine Erkenntnis - wie es sich für einen guten Roman gehört. |
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Bewertung vom 14.02.2023 | ||
Liv führt scheinbar das perfekte Leben. Sie ist Pflegerin und hat zwei Kinder, um die sie sich gemeinsam mit ihrem Partner kümmert. Sie lebt in einem schönen Haus und kennt keine Geldsorgen. Doch da ist die Tat, die in Livs Vergangenheit liegt. Lange will sie es sich nicht eingestehen, obwohl sie in einer Notfallambulanz war. Sie will auch das Wort nicht aussprechen: Vergewaltigung. Sie will ihm keinen Raum geben, nur gelingt es nicht. Immer wieder wird sie darauf gestoßen. Sie ist Eine von Zehn. Sie kann die Gedanken, die immerzu darum kreisen, nicht abstellen. |
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Bewertung vom 26.01.2023 | ||
Frank, der keinesfalls Frankie genannt werde will, ist fast 14 als sein Opa nach 18 Jahren aus dem Gefängnis entlassen wird. Franks Mutter kümmert sich anfangs um den Opa, der schnell in eine eigene Wohnung zieht. Sie hat Angst vor ihm, verrät Frank aber nicht, was der Opa getan hat. Eigentlich will Frank auch gar nichts mit ihm zu tun haben, denn der Opa bezeichnet sich selbst als ‚Arschloch‘ und verhält sich auch so. Das färbt, gewollt oder ungewollt, auf Frank ab. Als der Opa weg will, schließt sich Frank kurzerhand und unüberlegt an. |
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