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Benutzername: 
Wuschel
Wohnort: 
Nußloch

Bewertungen

Insgesamt 397 Bewertungen
Bewertung vom 08.09.2021
Der Käfig: Entkommen ist tödlich
Chick, Mike

Der Käfig: Entkommen ist tödlich


sehr gut

Ich muss gestehen, dass ich schon lange keinen Thriller mehr gelesen habe, der mich derart gefesselt hat. Mike Chick hat mir Bilder in den Kopf gepflanzt, die mehr als grenzwertig waren. Dabei kamen die Details tatsächlich erst viel später. Gut gefiel mir außerdem, dass die Geschichte detailliert erzählt wird, aber nicht zu ausschweifend. Besonders unter die Haut ging mir mitunter die Nähe zum Schauplatz. Wenn man sich vorstellt, dass so etwas nur eine Stunde von einem entfernt passieren kann - gruselig. Zu Anfang hatte ich einige Szenen aus dem Buch "Tiere" von Simon Beckett im Kopf, während ich gegen Ende hin des Öfteren an Hitchcocks "Psycho" denken musste, wenngleich man auf die berühmte Duschszene - glücklicherweise - vergeblich wartet. Was aber stets präsent war, war der Rhythmus und die Stimme von David Nathan - klingt blöd, ist aber so.

Sehr schön fand ich, dass nicht einfach eine schnöde Geschichte zu einem Mann erzählt wurde, der Menschen in Käfigen hält, sonder auch die Geschichte des Mannes. Diese fand ich unglaublich spannend, besonders, weil Eddie einfach sehr speziell ist und der Autor hier deutlich zeigt, dass man nicht böse geboren wird. Hier hätte man vermutlich noch ein bisschen mehr Sog erzeugen können, wenn die jeweiligen Kapitel enger mit einander verstrickt gewesen wären, da dies oft den Effekt hat, dass man wissen möchte, wie es gerade in der anderen Zeitlinie weiter geht. Ein kleiner Dämpfer gab es bei mir am Schluss, als angedeutet wurde, wie lange Eddie so lebt. Das fand ich ein klein wenig unrealistisch, zumindest für so ein dicht besiedeltes Land wie Deutschland, aber gut, es passiere schließlich ständig Dinge, bei denen man nicht gedacht hätte, dass sie passieren können.

Ich weiß gar nicht was ich noch groß sagen soll, außer, dass ich das Buch regelrecht verschlungen habe. Stil, Handlung, Spannung und was noch alles dazu gehört haben einfach gepasst. Mir hat sich zwar ab und an mal der Magen gedreht, aber das liegt vermutlich einfach daran, dass ich diese Art der Lektüre nicht mehr gewohnt bin. Ich würde mir auf jeden Fall wünschen mehr von dem Autor zu lesen.

Fazit:

Ein spannender Psycho-Thriller über die Manipulierbarkeit des Menschen und deren Auswirkungen.

Bewertung vom 08.09.2021
Funkenfeder
Plagemann, Ines

Funkenfeder


sehr gut

Eine herrliche Urban Fantasy Geschichte und das sogar mit deutschem Setting. Ines Plagemann erzählt die Geschichte des jungen Mädchens Ria unglaublich einfühlsam und authentisch. Sie ist verzweifelt, weil sie niemandem die Wahrheit sagen kann. Ihre Mutter will sie nicht bei sich haben und überhaupt scheint niemand von den Erwachsenen wirklich mit ihr reden zu wollen. Hier vertrete ich ja ganz klar die Meinung, dass es der falsche Weg ist und ich würde mal behaupten, dass mich die Geschichte, wenngleich sie fiktiv ist, sogar bestätigt, denn ich denke, dass für Ria einiges hätte anders kommen können, aber darum geht es ja gerade nicht.

Man merkt deutlich, dass Ria oftmals in eine Zwickmühle gerät, was sie nun eigentlich erzählen soll. Das fand ich beim lesen erst etwas verwunderlich, denn was ist einfacher als so nah wie möglich an der Wahrheit zu bleiben. Doch ich kann mir im Nachhinein auch gut vorstellen wie es sein kann so in Bedrängnis zu geraten. Obwohl in dem Buch, zumindest in den ersten zwei Dritteln, gar nicht so viel passiert, fand ich es trotzdem super spannend der Geschichte zu folgen und wollte es eigentlich gar nicht wirklich aus der Hand legen. Es ist schön geschrieben, wobei sich über die viele Ausrufezeichen sicher streiten ließe, und die Handlung plausibel.

Es hat mir unglaublich Spaß gemacht das Buch zu lesen. Manchmal war es eine dezente Achterbahn der Gefühle. Die Welt war schön gezeichnet und ich konnte mich wirklich gut einfinden. Das Ende war ein buchstäblicher Gänsehaut Moment. Ich freue mich schon sehr auf den zweiten Band und hoffe, dass ich auch mehr über die Magie der Wandler erfahren werde, denn diese wir leider nur am Rande gestreift.

Fazit:

Ein spannender sowie unterhaltsamer Urban Fantasy Roman mit deutschem Setting, den es sich zu lesen lohnt.

Bewertung vom 08.09.2021
Die Sterne werden fallen / Ophelia Scale Bd.3 (eBook, ePUB)
Kiefer, Lena

Die Sterne werden fallen / Ophelia Scale Bd.3 (eBook, ePUB)


weniger gut

Also im Grunde hätte man aus allen drei Bänden das ganze Geseufze und Beschützer Ding rausstreichen können, dem ganzen etwas mehr Tiefgang betreffend dem Worldbuilding sowie der ganzen Geschehnisse geben können und man hätte eine solide Dilogie gehabt. Für mich war tatsächlich der erste Band fast der beste, denn da stand dieses ganze Liebesgedöns noch nicht so im Mittelpunkt. Bitte nicht falsch verstehen, eine angemessene Liebesgeschichte kann gerne in einem Buch integriert sein, aber bei Ophelia las es sich leider mehr, als wäre die eigentliche Geschichte in die Liebesgeschichte geschrieben, was bei mir jetzt nicht unbedingt Glücksgefühle hervorruft.

Zudem wird es oft dargestellt, als könne nur Ophelia irgendwas bewirken, weil sie ist die Retterin schlechthin. So wirkt sie halt überhaupt nicht. Sorry. Was den Verlauf der Geschichte angeht, so ist eigentlich schon schnell klar was passieren wird und - leider - hat sich auch bewahrheitet was ich im vorherigen Band schon spekuliert habe. Ich mein, die Idee ist wirklich nicht schlecht, aber für mich war es halt leider nicht so wirklich unterhaltsam umgesetzt.

Fazit:

Interessante Grundidee, aber die Umsetzung fand ich eher naja.

Bewertung vom 08.09.2021
Allein durch die Sterne
Daveron, Nika S.

Allein durch die Sterne


gut

Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Den Namen "Katze" fand ich besonders toll, da es so an die alten Columbo Zeiten erinnerte. Die Autorin schreibt flüssig und die Seiten fliegen nur so dahin. Einzig die Wortwahl störte mich gelegentlich, aber zum Charakter von Ariadne passte es. Ich muss nur leider immer an Tiere denken, wenn jemand von sich selbst sagt, dass er frisst oder säuft. Gelegentlich fand ich auch ihre Art etwas dämlich bzw. ihr Handeln unlogisch. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich mehr Camping Erfahrung habe, aber ich glaube, dass ich sie einfach nicht wirklich leiden konnte. Nichtsdestotrotz gefiel mir die Geschichte ganz gut, aber wohl mehr wegen dem Abenteuer.

Wie schon der Klappentext fragt: Man stelle sich nur mal vor, dass man plötzlich alleine ist auf der Erde?! Eine unfassbar erschreckende Vorstellung. Dann noch etwa 4.500 km durch die Welt zu gondeln um den einzigen anderen Menschen auf der Welt zu treffen. Schon allein der Gedanke daran ist ein riesiges Abenteuer. So erlebt man auch allerlei mit den Beiden, wobei die Geschichte selbst nur aus der Sicht von Ariadne erzählt wird. Man kann lachen, sich aufregen, Nägel kauen, auch ein bisschen weinen und das Ende ist halbwegs rund - hier hätte man vielleicht noch ein wieso oder weshalb einfügen können. Es hat mir viel Freude bereitet das Buch zu lesen, denn es war eine leichte Lektüre für's Wochenende. Ich musste nicht viel nachdenken und konnte mich einfach berieseln lassen.

Fazit:

Eine spannendes Abenteuer um sich einfach berieseln zu lassen.

Bewertung vom 25.08.2021
Arkas Reise / Die Stadt ohne Wind Band Bd.1
Devillepoix, Éléonore

Arkas Reise / Die Stadt ohne Wind Band Bd.1


sehr gut

Was soll ich nur sagen?! Der Insel Verlag bringt immer mal wieder Bücher raus, die sehe ich, schaue sie mir höchstens flüchtig an und weiß, dass das mit uns funktioniert. Genau so war es bei diesem Buch auch. Ich möchte es nicht vergleichen, aber beim Lesen fühlte ich mich ein bisschen wie bei der Spiegelreisenden von Christelle Dabos, aber die Geschichte, der Stil alles war anders. Dennoch war da ein ähnliches Gefühl. Ich finde es unfassbar spannend was sich die Autorin hat einfallen lassen. Der subtile Humor, Arkas Schlagfertigkeit, Lastyanax Verbohrtheit, die zauberhafte Stadt in welcher ich selbst gern auf Streifzug gegangen wäre. Einfach herrlich. Es war großartig zu lesen und hat unglaublich Spaß gemacht. Die Geschichte wird immer wieder aus verschiedenen Sichten erzählt, wodurch es zu einem lebhaften Leseerlebnis wird.

Ich könnte mir gut vorstellen, dass es dem einen oder anderen Leser doch ein paar Längen zu viel sind, da die Geschichte eher vor sich hin plätschert. Das Augenmerk liegt hauptsächlich auf der Ermittlung, weil Lastyanax ein Verbrechen vermutet und dem ganz persönlichen Chaos von Arka. Und obwohl sich die Ereignisse gegen Ende hin förmlich überschlagen, strahlt die Geschichte aus meiner Sicht eine unbeschreibliche Ruhe aus. Mir fallen tatsächlich keine großartigen Kritikpunkte ein. Klar, ich hätte mir vermutlich noch mehr Details gewünscht, aber ich sehe es auch realistisch, dass es ein Buch für Lesende ab 12 Jahren ist.

Die Magie fand ich verständlich und nachvollziehbar beschrieben. Wer manche Begriffe gern näher erklärt möchte, der kann sich diese im Anhang erklären lassen. Einige Fragen bleiben noch offen, aber ich denke, dass man diese im zweiten Band, welcher im Frühjahr 2022 erscheinen soll, beantwortet bekommt. Ich würde mich außerdem sehr freuen, wenn dieser eine Karte beinhalten würde. Nicht unbedingt von Hyperborea, sonder von der Welt, denn immer wieder werden Kolonien, Konflikt mit anderen Orten und ähnliches erwähnt, aber sich dies vorzustellen fällt dann doch schwer, so ohne nähere Angaben.

Fazit:

Eine tolle Geschichte für Jugendliche mit spannendem Worldbuilding und greifbaren Charakteren in die man einfach nur abtauchen möchte.

Bewertung vom 18.08.2021
Game of Blood (eBook, ePUB)
Mahurin, Shelby

Game of Blood (eBook, ePUB)


weniger gut

Was soll ich nur sagen.... ehrlich gesagt war das Buch im Vergleich zu Band 1 wirklich ein Krampf. Ich konnte oftmals die Protagonisten nicht verstehen, viele Handlungen waren einfach unlogisch oder wirkten aufgesetzt. Spannung war eher naja, da man ja wusste in welche Richtung es läuft und schlussendlich war es einfach nicht zufrieden stellend für mich. Irgendwann nach der Hälfte gab ich das Lesen quasi auf und hörte das Buch nur noch. Dadurch brach ich zwar nicht in Begeisterungsstürme aus, aber es fühlte sich besser an, da ich nebenher noch andere Dinge erledigen konnte.

Ihr seht, ich bin wirklich gar nicht begeistert. Es tut mir auch wirklich leid, weil der erste Band so unfassbar viel Potential hatte. Im Grund war aber in diesem Teil kaum etwas davon vorhanden, was ich an dem Vorgänger schätzte. Es gab neue Magieformen, die alten wurden weiter aufgegriffen, aber wirklich mehr Erklärung gab es leider auch nicht. Deswegen will ich gar nichts mehr groß dazu sagen. Zu dem nächsten Band werde ich mir auf jeden Fall vorher die Meinungen anderer Leser zu Gemüte führen, aber Stand heute fehlt mir dezent die Lust weiter zu lesen.

Fazit:

Leider absolut der Gegensatz zum ersten Band, der mich leider gar nicht überzeugen konnte.

Bewertung vom 18.08.2021
Pri und der unterirdische Garten (eBook, ePUB)
Larkin, Mat

Pri und der unterirdische Garten (eBook, ePUB)


sehr gut

Ich muss gestehen, das Buch war schräg! In der ganzen Geschichte gibt es gefühlt kaum einen normal tickenden Charakter. Die Handlung wirkt absolut überdreht, die Protagonisten oft verdreht. Begonnen bei Pris permanenten Selbstgesprächen, über Slotcars kryptische Aussagen, der Mutter, die ein mystisches Problem hat und auf die man immer Rücksicht nehmen soll sowie Attica, welche überhaupt erst zur Suche nach dem Obstgarten anstachelt. Doch obwohl alles etwas schräg wirkte, passte es. Ich meine, wir reden hier von der Geschichte über einen unterirdischen Garten. Schon allein der Gedanke daran ist mehr als schräg.

Sicher bleiben für den Erwachsenen Leser hier unglaublich viele Fragen offen, wie beispielsweise die mögliche Erschließung eines so unbekannte und abgelegenen Ort oder andere Kleinigkeiten, aber ich denke, dass das dem jungen Leser ziemlich schnuppe sein dürfte. Der ist nämlich sowieso mit Nägel kauen beschäftigt, weil er wissen möchte wie das Abenteuer der jungen Protagonisten weiter geht, denn wie nicht anders zu erwarten, stolpern die beiden (plus/ minus einiger Mitverschwörer, Freunde und auch Feinde) von einem Rätsel zum nächsten und das nicht immer ohne etwas zu erleben.

Das Buch ist einfach und gut zu lesen. Die Beschreibungen sind schlicht, aber präzise, ohne viele Schnörkel. Die Geschichte hat unglaublich viel Spaß gemacht und wer auf der Suche nach rasanter Unterhaltung und Spannung ist, der ist hier gut bedient. Es gibt Gelegenheit sich zu gruseln, zu lachen und manchmal auch zum staunen oder nachdenken.

Fazit:

Eine unterhaltsame und spannende Geschichte, umwerfendem Einfallsreichtum und fantastischer Ideen.

Bewertung vom 18.08.2021
Das Gift der Lüge / Die Morde von Edinburgh Bd.2 (eBook, ePUB)
Parry, Ambrose

Das Gift der Lüge / Die Morde von Edinburgh Bd.2 (eBook, ePUB)


sehr gut

Was für eine Fortsetzung! Dieses mal kam ich zudem in den Genuss das Hörbuch parallel zu hören. Beides absolut zu empfehlen. In diesem Band gibt es kein großes Kennenlernen, aber dennoch werden die einen oder anderen Informationen erneut eingestreut, sodass einem das Erinnern leichter fällt. Ich fand es super spannend teilweise den Vergleich zur heutigen Medizin zu erleben. Wo heute teilweise wie am Fließband operiert wird, war es damals verpönt den Bauch überhaupt zu öffnen, da dies im Allgemeinen den Tod mit sich brachte. Von der Stellung der Frau muss ich wohl erst gar nicht anfangen. Auch wenn ich nach heutigem Maßstab nicht so leben möchte, dafür geht uns einfach viel zu gut, liebe ich das Setting der viktorianischen Zeit einfach unglaublich.

Wieder packte mich die Geschichte und der Stil war sehr schön zu lesen. Die letzten 20% des Buches verbrachte ich mit Schnappatmung und Luft anhalten. Wie schon im ersten Band erscheint alles als ganz logisch, dann noch ganz viel Drama ob es alle überleben werden, weil die die Zeit nicht reicht und dennoch bleibt es aufregend, denn durch den häufigen Szenenwechsel stand ich buchstäblich zwischendrin. Ich glaube mit Doktor Raven, Professor Simpson und Sarah Fischer, hat der Autor Charaktere erschaffen, die ich in meinem Leben nicht mehr missen möchte. Die Handlung wirkt rund, das Setting authentisch und überhaupt könnte ich bereits in den ersten Zeilen des Buches direkt abtauchen in eine andere Zeit.

Fazit:

Wie ich schon zu Band 1 schrieb:
Ein Spannungsroman aus dem viktorianischen Edinburgh, der hält was er verspricht. Detailreich, atmosphärisch und unterhaltsam.

Bewertung vom 18.08.2021
Fluch der sieben Seelen / All the Stars and Teeth Bd.1
Grace, Adalyn

Fluch der sieben Seelen / All the Stars and Teeth Bd.1


gut

Vorab möchte ich mal sagen, dass der Klappentext leider nicht so toll gewählt ist und außerdem wirkt er reißerischer als die Geschichte eigentlich ist.. Es ist nämlich Amoras Aufgabe einen Mann hinzurichten. Die Umsetzung dieser Zeremonie und das teils unnötige Palaver drum herum las ich leider auch nur mit mäßiger Begeisterung. Zuerst gibt sich die Autorin super viel Mühe, dass man sich in der Welt einfindet, alles förmlich vor sich sehen kann, und zudem erwähnt sie immer wieder wie bereit Amora doch ist, aber leider kommen diese Emotionen an den Stellen, wo es nötig wäre, leider nicht wirklich an. Hier habe ich mich des öfteren gefragt ob sich die Autorin nicht einen Gefallen damit getan hätte, wenn sie die Geschichte aus der Perspektive der dritten Person erzählt hätte. Gelegentlich liest es sich etwas plump und auch im allgemeinen erinnert das Buch eher an ein Jugendbuch als an "epische Fantasy". Ich finde das ehrlich gesagt sehr schade, denn an sich hat die Geschichte unglaublich viel Potential und auch der Stil liest sich weitestgehend gut. Manchmal etwas abgehackt, aber das kann mitunter der Übersetzung geschuldet sein.

Es ist jetzt auch wirklich nicht meine Absicht das Buch schlecht zu reden, denn es hat mich gut unterhalten - und sonst hätte ich mir nicht schon den zweiten Band besorgt. Es war kurzweilig, abenteuerlich und magisch. Ich finde die Idee hinter dem ganzen Aufbau der Welt unglaublich toll und auch die Auflösung der Geschichte. Mir gefiel, dass das Buch schön abschließt und einen nicht mitten in der Luft baumeln lässt. Wie schon erwähnt, hätte ich einfach etwas mehr Tiefe und Umfang erwartet. Amora merkt man oftmals ihr Alter von 18 Jahren gut an. Sie hat diesen jugendlichen Übermut, kombiniert mit dem Drang ernst genommen zu werden, da sie ja nun erwachsen ist. Einige werden sicher nachvollziehen können was ich sagen möchte. Durch ihre Erziehung möchte sie auch gerne Herrscherin "spielen". Alles in allem ist sie eine interessante und authentische Charaktere mit Ecken und Kanten, wie man es in dem Alter auch erwartet - hier möchte ich anmerken, dass sie als Person zwar greifbar ist, aber ihre Emotionen oft etwas schwach rüber kommen, was ich als Leser jedoch erwarte, wenn sie mir selbst schon die Gesichte erzählt. Bastian und Co. sind ebenfalls schön dargestellt. Die Welt steckt sowieso voller Liebe zum Detail. Ich freue mich auf jeden Fall schon auf den zweiten Band und habe meine Erwartungen einfach entsprechend zurück geschraubt.

Fazit:

Eine grandios gezeichnete Welt mit einer spannenden Geschichte, jedoch auch noch mit Luft nach oben.

Bewertung vom 05.08.2021
Ferris & Ich - Verrückt werden für Fortgeschrittene
Wasner, Simon

Ferris & Ich - Verrückt werden für Fortgeschrittene


sehr gut

Das Buch hatte mich schon binnen weniger Minuten absolut abgeholt. Der Autor fackelt nicht lange, sondern kommt relativ schnell zur Sache. Ich fand die Idee schon klasse als ich die Buchbeschreibung gelesen hatte, aber das Buch selbst war noch mal ein Knüller für sich. Ferris ist einfach eine Nummer für sich und das absolute Gegenteil von Lars. Er will saufen, feiern und das Leben genießen, während Lars auf geometrische Muster, Mathematik und anderen wissenschaftlichen Kram steht. Manchmal tat mir Lars auch wirklich leid, denn er wird oftmals wie ein Aussätziger behandelt, nur weil er eben andere Interessen hat. Die Art wie seine Kollegen, Freunde und Schüler mit ihm umgingen, machte mich teilweise richtig wütend.

Glücklicherweise ist es in dem Fall auch reine Fiktion und im Laufe des Buches wird es ja auch besser, dank Ferris - zumindest so oder ähnlich, aber dennoch finde ich, dass man bei solchen Bücher mit reflektieren beginnen und vielleicht einfach mal etwas einfühlsamer mit den Menschen um uns herum umgehen sollten. Ansonsten fand ich das Buch auch super unterhaltsam, denn Ferris ist wirklich eine Nummer für sich und bringt Lars' Leben wirklich ganz schön durcheinander. Den Schreibstil fand ich schön zu lesen, wenngleich er an manchen Stellen etwas aufgesetzt wirkte, aber wirklich nur ab und an. Wer also auf der Suche nach humoristischer und kurzweiliger Lektüre ist, der dürfte hier auf jeden Fall fündig werden.

Fazit:

Eine unterhaltsame Geschichte über die Tücken des eigenen Unterbewusstsein, die aber gleichermaßen etwas zum Denken anregt.