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Europeantravelgirl

Bewertungen

Insgesamt 312 Bewertungen
Bewertung vom 14.03.2024
Kirschfieber
Tietgen, Madita

Kirschfieber


ausgezeichnet

Wirbelsturm zwischen Kirschblütenblättern und Schafen

Da kommt Violinistin Cherry einmal aus ihrem Probenalltag heraus und wagt sich mit ihrer Fiddle in die Einöde eines irischen Sees, und prompt wird sie vom Leben bestraft: Nicht nur dass bei einem Zusammenprall mit einer Schafherde ihre geliebte Violine aus Kirschholz zu Bruch geht, nein auch ihre Finger erleiden eine gefährliche Verletzung. Und als ob dies nicht genug Ironie des Schicksals wäre, geht der ganze Unfall mit Fergus Doyle und seinen Schafen versehentlich live auf Instagram!

Da sind die PR-Teams gefragt, um den Schaden gering zu halten, und die haben die grandiose Idee, Fergus und Cherry in bester Eintracht zu inszenieren. Allerdings prallen mit der temperamentvollen Violinistin und dem ruhigen CEO einer Versicherungsgesellschaft Welten aufeinander.

Es ist ein kleiner, wohliger Kosmos, in den uns die Von-Cider-bis-Liebe-Reihe immer wieder zurückbringt, und auch in diesem Band treffen wir auf viele liebgewonnene Charaktere. Dieses Mal wird jedoch alles mächtig von einem Sturm durcheinandergewirbelt, nämlich von der temperamentvollen Cherry Storm. Diese Frau ist als Protagonistin einfach eine Wucht, denn sie bringt Leidenschaft und Authentizität mit und verkörpert ein starkes und modernes Frauenbild. So wünscht man sich Protagonistinnen! Aber auch Fergus steht dem in nichts nach und bringt in die Geschichte viel emotionale Tiefe, eine tragische Vergangenheit und starke Gefühle ein.
Für mich ist der wunderbare und bildhafte Schreibstil der Autorin ein Merkmal, das die Lektüre dieser Reihe zu so einem ergreifenden und emotional aufwühlenden Lesevergnügen macht. Und vor allem mag ich es, dass inhaltlich konsequent mit Vorurteilen und Klischees aufgeräumt wird.

Von Herzen kann ich für diesen Band und die ganze Reihe eine Leseempfehlung aussprechen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.03.2024
Was die Wahrheit verbirgt / Honesty Bd.1
Kopka, Franzi

Was die Wahrheit verbirgt / Honesty Bd.1


sehr gut

Wahrheit vs. Lüge

Es ist ein friedliches, aber streng reglementiertes Leben in Sestiby im 24. Jahrhundert. Der Staat wurde nach der großen Pandemie und dem Krieg gegründet und fußt auf dem Prinzip der absoluten Wahrheit und der Kontrolle durch eine KI und verschiedene Überwachende. Alle Menschen müssen VeriTab einnehmen, das sie zwingt, immer die Wahrheit zu sagen, und das gewisse Gefühle unterbindet.

Doch bei Mae funktioniert das nicht, irgendetwas an ihr ist „falsch“, und ihre Familie unternimmt alles, um dies zu vertuschen und sie vor etwaigen negativen Konsequenzen zu schützen. Ein neues Partnerschaftsprogramm reißt Mae jedoch aus ihrem geschützten Umfeld, und plötzlich muss sie erschütternde Wahrheiten erfahren.

Dystopie-Queen Franzi Kopka hat nach Gameshow eine neue Reihe und eine neue dystopische Welt erschaffen. Tatsächlich ist es ihr gelungen, auch hier wieder ein geniales Szenario erstehen zu lassen mit interessanten Charakteren. Besonders gelungen fand ich, dass mir lange Zeit nicht klar war, wer der Love Interest von Mae sein wird, das machte die Geschichte für mich wirklich spannend.

Am Anfang einer jeden Reihe steht natürlich das Worldbuilding. Sestiby als Staat mit strenger Hierarchie ist ein beängstigendes Setting. Allerdings hatte ich anfangs ein wenig Mühe, alle Regeln genau zu erfassen. Gerade der Katalog der zugelassenen oder unterdrückten Gefühle war nicht ganz durchschaubar, da hätte ich mir ein paar genauere Erläuterungen gewünscht.

Das weitere Ausbreiten der Handlung war tatsächlich äußerst spannend, und zum Ende gab es rasante Entwicklungen und den Cliffhanger des Todes, so dass ich nun voller Ungeduld auf die Fortsetzung dieser wirklich aufregenden Dystopie warte!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.03.2024
The Breakup Tour - Der Sound unserer Liebe
Wibberley, Emily;Siegemund-Broka, Austin

The Breakup Tour - Der Sound unserer Liebe


gut

Herzschmerz in Noten

Riley Wynn ist die Breakup-Queen, die mit ihren Trennungssongs zum Superstar geworden ist und riesige Stadien füllt. Aber natürlich sind nicht alle ihrer Trennungen einvernehmlich verlaufen. Insbesondere die zerbrochene Ehe mit einem berühmten Schauspieler hängt ihr noch nach, weil er an ihrem Ruhm teilhaben will. Genau deshalb sucht sie ein Gesicht aus ihrer Vergangenheit auf: Max war die Vorlage für „Until you“, ihren größten Hit, und gleichzeitig ist er eine Wunde auf ihrer Seele, die niemals ganz geheilt ist. Diese Wunde trägt auch Max auf seiner Seele, und plötzlich wird diese wieder aufgerissen.

Die Story beginnt wirklich goldig mit dem Wiedersehen von Max und Riley. Einst verliebte Jugendliche, nun ist sie ein Superstar und er leitet ein Altersheim. Die Dialoge fand ich witzig, die Konflikte spannend.
Vielversprechend war auch die Idee, dass Max mit Riley auf Tour geht und sie bei „ihrem“ Trennungssong auf dem Klavier begleitet. Und tatsächlich entspinnt sich eine schöne Geschichte um die Tour durch die größten und genialsten Stadien der USA, Nächte im Tourbus, Lampenfieber, nächtliche Schreibsessions und sehr viel Musik. Dieser Aspekt der Geschichte gefiel mir außerordentlich gut und war wirklich mitreißend geschildert.

Der weitere Verlauf ließ mich allerdings die Charaktere verlieren. Natürlich ist bekannt, dass Riley als Hommage an Taylor Swift konzipiert ist, aber die Geschichte und Rileys Charakter verkamen hier regelrecht zur rosaroten Fanfiction, die als eigentliche Erzählung einfach nicht viel hergab. Auch die Gefühle zwischen Max und Riley konnten nicht wirklich überzeugen oder berühren, sondern muteten streckenweise wie eine Geschichte für sehr junge Jugendliche an und erging sich nur in Glorifizierungen von Taylor, äh Riley.

Trotz schöner Ansätze konnte mich diese Geschichte leider nicht abholen.

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Bewertung vom 06.03.2024
Datteleis und Sternenfunkeln
Diemer, Sandra

Datteleis und Sternenfunkeln


ausgezeichnet

Der Wert der kleinen Dinge

Der Zwischenstopp auf dem Weg zu ihrem Traumjob in New York heißt für Isabelle Tel Aviv. Nicht dass sie wirklich viel Ahnung von Israel hätte, aber die braucht sie auch gar nicht, denn schließlich ist Tel Aviv einfach nur das Sprungbrett, das sie schließlich zu ihrem Ziel New York katapultieren wird. Immerhin hat sie lange und hart für diesen Traum gearbeitet. Eine zufällige oder eher schicksalhafte Begegnung mit dem Barkeeper Eilon lässt sie dann jedoch alles in Frage stellen, vor allem ihre eigenen Ziele im Leben. Denn Eilon lebt ein anderes Tempo, er lebt für den Moment und für die kleinen Dinge.

Diese wunderbar erzählte Geschichte pulsiert regelrecht von Gegensätzen. Hier prallen Welten aufeinander mit der deutschen Karrierefrau und ihrer inneren Leere auf der einen Seite und dem gechillten, in sich ruhenden israelischen Beachboy auf der anderen Seite. Aber dieser Zusammenprall führt nicht etwa zur Explosion, sondern zu einer ganz wundervollen Verschmelzung und gegenseitigen Bereicherung der Charaktere und der Kulturen. Isabelle und Eilon begeben sich gemeinsam auf den Weg, lernen den jeweils anderen näher kennen, und vor allem Isabelle beginnt ihre eigene Haltung zu hinterfragen – dies mit zunehmender Dringlichkeit, weil in ihrem Business ein Feierabend kaum vorgesehen ist, während das Leben direkt vor ihrer Tür stattfindet. Und es ist ein ganz wunderbares Leben in Tel Aviv mit traumhaften Genüssen, köstlichen Geschmäckern, verzaubernden Düften – und Eilon. Die Erzählung spricht wirklich alle Sinne an. Mehr als einmal ist mir beim Lesen das Wasser im Mund zusammengelaufen und ich hatte Sehnsucht nach Hummus, Tahine und würde zu gerne einmal Datteleis kosten. Aber auch die Kultur wird beim Lesen nähergebracht, die einzigartige Landschaft in Israel mit dem Toten Meer. Die politische Lage wird angesprochen, aber angemessen und zurückhaltend bewertet.

Insgesamt habe ich den Roman als perfekt abgerundetes Leseerlebnis empfunden, ich konnte so großartig in diese Geschichte und ihre besondere Atmosphäre eintauchen, und vor allem hat auch diese Erzählung wie immer bei der Autorin eine wertvolle Botschaft.

Große Leseempfehlung aus tiefstem Herzen!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.03.2024
You, with a View
Joyce, Jessica

You, with a View


ausgezeichnet

Roadtrip mit Großvater

Darf ich vorab bitte festhalten, wie sehr mich dieser Roman begeistert hat?

Noelle ist gescheitert. Anders kann sie es gar nicht sehen. Arbeitslos, motivationslos, wohnt wieder bei den Eltern. Bei einer Aufräumaktion entdeckt sie im Nachlass ihrer geliebten Großmutter ein Foto mit einem fremden Mann und einen Liebesbrief. Nicht von ihrem Großvater wohlgemerkt! Noelle lädt einen Aufruf auf TikTok hoch, der überraschend viral geht. Und noch viel überraschender stellt sich heraus, dass ihr ehemaliger Klassenkamerad und härtester Konkurrent in der Schule der Enkel des Mannes auf dem Foto ist! Theo Spencer ist heute erfolgreicher CEO eines selbst gegründeten Unternehmens. Und Paul ist sein Großvater und der geheimnisvolle Mann auf dem Foto. Welche Geschichte verbirgt sich dahinter? Völlig unerwartet findet sich Noelle auf einem verrückten Roadtrip mit zwei Männern auf den Spuren einer früheren Liebe.

Jaaa, die Handlung klingt auf den ersten Blick ein wenig gewollt, aber die Autorin erzählt die Geschichte einfach so wunderbar, dass man sich ganz und gar darauf einlassen kann. Und vor allem hat der Roman einen riesigen Joker: Grandpa Paul, den nicht nur Noelle, sondern auch ich ganz bald ins Herz geschlossen haben. Es ist ein spannender Trip zu aufregenden Orten, aber zugleich auch eine Reise in die Vergangenheit und überraschenderweise zu sich selbst.

Mich konnten die Charaktere rundum überzeugen und begeistern, auch die Nebenfiguren wie Noelles verrückte Familie, die irgendwie immer betrunken feiert, dazu gabs herrliche Landschaftsbeschreibungen und wunderbar pointierte Dialoge. Und nicht zuletzt eine ordentliche Portion Spice und noch viel innigere Gefühle.

Ein großartiges Wunderpaket von Roman, für das ich gerne eine Leseempfehlung ausspreche!

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Bewertung vom 02.03.2024
Helenes Träume / Die Fabrik der süßen Dinge Bd.2
Romes, Claudia

Helenes Träume / Die Fabrik der süßen Dinge Bd.2


ausgezeichnet

Aufziehendes Unheil

Im zweiten Band der Süßwaren-Saga rund um Fabrikantentochter Helene sind wir in den 1930er Jahren angekommen. Die Wirtschaftskrise schlägt zu und die sich stark braun verfärbende politische Landschaft hinterlässt deutliche Spuren im Alltagsleben. Auch privat geht es bei Helene turbulent zu, doch da gehe ich nicht weiter in die Details, um niemanden zu spoilern.

Mir hat dieser Fortsetzungsband noch einmal viel besser gefallen als der Auftakt. Dieser zweite Band war in seinen Emotionen, den politischen Schilderungen und den zwischenmenschlichen Beziehungen so viel stärker ausgearbeitet und emotional noch tiefer und hat mich völlig positiv überrascht. Es war ein wahres Vergnügen, den Fortgang der Erzählung zu verfolgen, und dieses Mal konnte ich mich noch viel mehr in die Protagonist*innen hineinversetzen. Ich konnte so sehr mit Helene hoffen und leiden, dieser Charakter bekam in diesem Band einen wesentlichen Zugewinn an Tiefe, ebenso wie einige Nebencharaktere. Besonders gut gefiel mir, dass die Aufteilung in Gut und Böse durchbrochen wird, indem Motivationen und Gefühle erläutert und verständlich gemacht werden.

Dazu fand ich die politischen Veränderungen wahnsinnig stark geschildert, nämlich nicht durch drastische Formulierungen, sondern das Grauen schleicht sich hier langsam ein, und man bekommt beim Lesen wirklich eine Gänsehaut, weil sich viele Vorgänge und Äußerungen ganz aktuell wiederholen.

Eine wirklich gelungene Fortsetzung der Romanreihe, die auf weitere Teile hoffen lässt!

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Bewertung vom 01.03.2024
Der Traum der Lady Flower / Celtic Dreams Bd.1
MacIver, Kristin

Der Traum der Lady Flower / Celtic Dreams Bd.1


ausgezeichnet

Die willensstarke Highlanderin

Die neue Trilogie von Kristin MacIver führt uns ins Schottland am Ende des 15. Jahrhunderts. Für ihren Vater Gregor MacKay steht fest, dass seine Töchter taktisch klug verheiratet werden müssen. Da immer wieder kriegerische Auseinandersetzungen losbrechen, sind kluge Allianzen zum Erhalt des Clans überlebensnotwendig.
All diese Überlegungen spielen im Herzen von Flower, der ältesten Tochter, kaum eine Rolle, denn dieses schlägt bei ihr für die Heilkunde. Dabei geht es Flower nicht nur um die Heilung von Menschen, sondern sie möchte auch Tierheilerin werden.

Als ihre Verheiratung ansteht, wird aufgrund einer Verkettung von Umständen ausgerechnet der Mann beauftragt, ihr einen passenden Ehemann zu suchen, der seit ihrer Jugend Flowers Herz höherschlagen lässt: Cailan. Der wiederum lässt nichts anbrennen und lässt keinen Zweifel daran, in welcher Rolle er seine künftige Ehefrau sieht. Da bietet sich Flower ein unerwarteter Ausweg durch den jungen Lord Finley MacLeod. Er ist anders als die übrigen Clanführer und strebt nach Wissen statt nach Macht, und als Zweitgeborener seines Clans kann er sich das sogar leisten.

Hach, am liebsten würde ich die Handlung einfach weitererzählen, denn man taucht beim Lesen tief ein in diese Welt der schottischen Highlands mit Clans, Hochlandrindern und spannenden Momenten. Starke Frauenfiguren wie die Heldin und ihre Schwestern, aber auch Küchenhilfe Hailey und Dorfheilerin Greer lassen uns einiges über das gesellschaftliche Leben erfahren, aber auch über die Heilkräuter und die Heilmethoden zu jener Zeit.

Der Roman liest sich ganz wunderbar und vermittelt ein lebendiges Bild der Clanstrukturen. Überhaupt breitet die Autorin ihre Geschichte mit viel Leidenschaft vor uns aus, vor allem wenn Flower sich entscheiden muss zwischen ihren Gefühlen für einen Mann und ihrer Hingabe zur Heilkunst. Aber genau dagegen beginnt sie sich aufzulehnen, gegen diese Zwickmühle, sich überhaupt entscheiden zu müssen, denn Flower will beides: Liebe und Selbstverwirklichung!

Ein aufregendes Leseerlebnis, für das ich gerne eine Leseempfehlung ausspreche!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.02.2024
Februarsturm
Jennar, C.K.

Februarsturm


sehr gut

Mystery in Irland

Das jährliche Treffen der Freundesgruppe um Karen, Francis, Isabelle, Stephen und Hartford steht an. In diesem Jahr soll es an der irischen Küste stattfinden und wird von Karen ausgerichtet, die liebevoll alles ausgesucht und vorbereitet hat. Eine ganz besonders schöne Atmosphäre möchte sie schaffen, denn schließlich feiert auch Isabelle ihren Geburtstag. Doch bald schon geschehen unerklärliche Dinge, rätselhafte Gegenstände tauchen auf und schließlich wird allen klar, dass es um Leben und Tod gibt. Doch was steckt dahinter? Ein Fluch, der vor einigen Jahren ausgesprochen wurde?

Dies ist das perfekte Buch zum heutigen Tag, den 29. Februar. Das ist der Tag, den es nur alle vier Jahre in Schaltjahren gibt, und dieses Datum hat im Roman eine ganz besondere Bedeutung. In Irland, wo die Geschichte spielt, gibt es dazu den Brauch, dass Frauen an diesem Tag einen Heiratsantrag machen dürfen. Wenn der Mann diesen jedoch ablehnt, muss er der Frau eine Entschädigung zahlen.

Vor dem Hintergrund eines rauen irischen Sturms und der irischen Mythen entspinnt sich ein rätselhafter Thriller mit wahren Schockermomenten, der nicht nur die Freundesgruppe, sondern auch die Lesenden verunsichert und sich fragen lässt, ob hier übernatürliche Kräfte am Werke sind.

Der Roman ist eine Garantie für Gänsehaut, Grusel und Spannung.

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Bewertung vom 24.02.2024
Der Preis der Gier / Gameshow Bd.1
Kopka, Franzi

Der Preis der Gier / Gameshow Bd.1


ausgezeichnet

Von Gamblern und Gamern

Die geniale Dystopie von Franzi Kopka entführt uns nach New London. Es ist das 22. Jahrhundert, und in der Welt gelten andere Regeln. Harte Regeln. Es ist die Welt der Game Show, eine streng hierarchisch geprägte Gesellschaft. Die untersten Schichten spielen als Gamer um nichts Geringeres als ihr Leben; die Gambler platzieren Wetten, um es bis ganz nach oben in die neutrale Zone zu schaffen.

Ein entsetzlicher Betrug katapultiert Cass von fast ganz oben zum Bodensatz der Gesellschaft, wo sie fortan um ihr Leben kämpfen muss. Doch Cass trägt Geheimnisse mit sich. Gefährliche Geheimnisse, die sie noch nicht einmal mit Jax teilt. Ihr Verbündeter. Oder doch mehr?

Mich hat diese Dystopie vom ersten Satz an gefesselt. Der Schreibstil der Autorin ist so flüssig, und die Handlung bietet so viel Spannung, dass ich nur so durch die Seiten geflogen bin. In das Worldbuilding und die Regeln konnte ich mich rasch einfinden, nur die viele Gewalt war für mich ein wenig gewöhnungsbedürftig. Aber diese trägt ganz ernüchternd zur Erkenntnis bei, dass hier entgegen des Titels keine Spielchen gespielt werden, sondern es blutiger Ernst ist. Dazu haben wir mit Cass eine Heldin, die eine wirklich spannende Entwicklung durchläuft von der behüteten Tochter zur Gamerin. Erinnerungsfetzen, die immer wieder aufblitzen, geben zusätzlich Rätsel auf, weil bald klar wird, dass es in ihrer Vergangenheit Geheimnisse gibt, die erst noch enthüllt werden müssen. Das Ende ließ mich atemlos zurück und ich bin schon wahnsinnig gespannt auf die Fortsetzung dieser aufregenden Geschichte!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.02.2024
Love Game
Painter, Lynn

Love Game


sehr gut

Tacos und Talk

Es beginnt mit einem One Night Stand. Eigentlich wollte Jack auf der Hochzeit seiner Schwester seiner Freundin Vanessa einen Antrag machen. Stattdessen macht er Schluss mit ihr und betrinkt sich hemmungslos mit Barkeeperin Hallie, was im One Night Stand des Jahrhunderts mündet. Kein Problem, denn schließlich werden sich die beiden ja nie wiedersehen.

Hahaha, denkt das Schicksal, denn prompt wischen sie sich sozusagen nur wenig später auf einer Dating-App über den Weg. Aneinander haben sie kein Interesse. Neeeiiiin. Überhaupt gar nicht. Aber sie daten andere, haben sogar eine Wette miteinander laufen, und wenn diese Dates nicht gut laufen, und das tun sie nie, treffen sich Hallie und Jack danach für Tacos und Talk. Und da kann die süße Story ihren ganzen Zauber ausspielen. Die Magie der Geschichte liegt nämlich für mich in den frechen Dialogen zwischen Hallie und Jack, den Frotzeleien, in den witzigen Gesprächen, aber auch in ihren Chats mit Charme und frechen Anspielungen. Natürlich war die Story an sich vorhersehbar, aber es machte richtig Spaß, den beiden zuzuschauen, wie sie hartnäckig ausblenden, dass sie eigentlich mehr als nur Dating Buddies sind.

Besonders schön fand ich, dass die Gespräche zwischen Hallie und Jack zwar süß prickelnd und manchmal auch ein klein wenig dirty sind, aber sich der Spice insgesamt in Grenzen hält.

Für mich eine schnuckelige und amüsante Lektüre für Zwischendurch!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.