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cho-ice
Über mich: 
Ich liebe gute Bücher! :-)

Bewertungen

Insgesamt 235 Bewertungen
Bewertung vom 12.04.2021
Merle und die Bonbon-Verschwörung
Schuster, Esther

Merle und die Bonbon-Verschwörung


ausgezeichnet

Wir lieben Merle! - Das ist die Zusammenfassung unserer Rezension. Alle, die mehr wissen wollen, dürfen weiterlesen …

Die neunjährige Merle gründet mit zwei ihrer Freundinnen einen Detektiv-Club, aber zunächst passiert in ihrem kleinen Kaff Bauerbach gar nichts. Als sie kurz davor stehen, ihren Club wieder aufzulösen, kommen sie jedoch einer geheim gehaltenen Diebstahlserie auf die Spur. Es sieht ganz so aus, als wäre sogar jemand aus ihrer Klasse daran beteiligt. Und so stürzen sich die drei Mädchen in ihren ersten Fall - ohne zu ahnen, dass viel mehr dahinter steckt, als zunächst scheint …

Ich habe den ersten Band von „Merle“ gemeinsam mit meinem fast siebenjährigen Sohn (1. Klasse) gelesen. Detektivgeschichten sind bei Kindern zwischen 6 und mindestens 11 Jahren hoch im Kurs und die Autorin Esther Schuster schreibt so frisch, witzig und nah an der Lebenswelt der Kinder dran, dass es eine Freude war, ihren Debütroman zu lesen. Es gab immer großen Protest, wenn ich gesagt habe: „Morgen lesen wir weiter!“

Neben viel Spannung und Witz enthält „Merle“ auch ernstere Themen wie Mobbing, Ausgrenzung, Eifersucht und Mut. Sie werden glaubhaft & überzeugend in die Geschichte integriert. Gleiches gilt für Bezüge zum christlichen Glauben. Vom Alter her ist das Buch perfekt geeignet für Kinder zwischen 8 und 12 Jahren, man kann es aber auch mit jüngeren Kindern lesen, wenn man bereit ist, ihnen zwischendurch immer wieder einige Dinge kurz zu erklären, die sie noch nicht kennen.

Uns hat „Merle und die Bonbon-Verschwörung“ sehr viel Spaß gemacht und wir freuen uns sehr, dass im Herbst Band 2 der Reihe erscheinen wird. Den besorgen wir uns auf jeden Fall!

Bewertung vom 05.04.2021
Ermordet in Kabul
Führer, Heidemarie

Ermordet in Kabul


sehr gut

Dieses Buch ist beeindruckend.

Beeindruckend, weil diese Biografie von einer Frau (Sr. Heidemarie Führer) geschrieben wurde, die die Frau, über die sie schrieb (Simone Beck) gar nicht kannte. Beeindruckend aber auch, weil es ein Leben der Hingabe in der heutigen Zeit beschreibt und der Märtyrertod von Simone Beck erst knapp 4 Jahre her ist - und nicht bereits 20, 50 oder mehr.

Dieses Buch ist gut geschrieben.

Es fällt sehr leicht, in die Lebensgeschichte einzutauchen. Die Autorin hat gut recherchiert, ihre eigene Perspektive schön im Vorwort beschrieben, und malt Simone Becks Leben lebendig und spannend der Leserschaft vor Augen. Sie zitiert Freunde, Vorgesetzte, Familienangehörige und aus Rundbriefen und Tagebüchern von Freunden und Simone selbst.

Dieses Buch fasziniert und macht nachdenklich.

Ein Leben der Hingabe stellt zwangsläufig Fragen an den Leser. Da die Zweifel, Kämpfe und Macken Simones nicht verschwiegen werden, bleibt sie trotzdem nahbar und menschlich. Da ich beruflich selbst viel mit Sprachen zu tun habe, war es faszinierend, Einblicke in die Arbeit einer Linguistin zu erhalten, die eine unerforschte, noch nicht verschriftlichte Sprache erforscht hat.

Dieses Buch macht traurig.

Ja, auch das möchte ich nicht verschweigen. Je näher ich dem Ende des Buches kam, umso mehr fürchtete ich es. Es gibt kein Happy End, dafür viele offene Fragen. Die Gewissheit, dass Simone Becks Leben Sinn gehabt hat und nun an einem besseren Ort weitergeht, empfand ich zwar als tröstlich, aber mir fehlte der (zeitliche) Abstand zu ihrem Ende. Gern hätte ich gewusst, wie es mit der Arbeit weiterging, die sie angefangen hatte. Am Ende überwog bei mir zudem das Gefühl, dass es der Autorin trotz der sehr guten Arbeit, die sie geleistet hat, nicht gelungen ist, die Lücke zwischen ihr und einer Unbekannten zu schließen.

Trotzdem kann ich das Buch weiterempfehlen. Es ist spannend und bietet realistische Einblicke in das Leben einer Missionarin in der heutigen Zeit sowie in ein Leben auf einem Missionsschiff (Simone Beck war einige Jahre auf der „Doulous“ von OM tätig). Man sollte es allerdings nicht in einer Zeit lesen, in der man selbst emotional angeschlagen ist.

Bewertung vom 30.03.2021
Rees Howells
Grubb, Norman P.

Rees Howells


sehr gut

Dieses Buch ist ungewöhnlich, und zwar in mancher Hinsicht. Es ist fast 70 Jahre alt, erscheint aber in dieser vollständigen Fassung erstmals auf Deutsch. Es hat ein 14 (!) Seiten langes Vorwort aus dem Jahr 2020. Und es beschreibt ein sehr ungewöhnliches Leben, das den Leser vor viele Fragen und Herausforderungen stellt.

Rees Howells wird in Wales als Kind einer armen, aber gläubigen Familie geboren. Als junger Erwachsener erkennt er selbst die Notwendigkeit, gerettet zu werden, und lernt zum ersten Mal die Kraft des Heiligen Geistes kennen. Dieser führt ihn auf einzigartige Weise in ein Leben des Verzichts und der Hingabe. Doch die Opfer, die er - und später auch seine Frau - bringen, führen zu reichem Segen für viele.

Ich möchte nicht zu viel von diesem sehr bewegten Leben vorwegnehmen, aber manches lässt einem beim Lesen wirklich den Atem stocken. Gleichzeitig wirkt vieles aus heutiger Sicht befremdlich und es bleiben an mancher Stelle Fragen offen. Dies mag auch dem Alter der Biografie geschuldet sein. Unabhängig davon ist jedoch klar - wie auch Hanspeter Nüesch im Vorwort herausstellt -, dass Rees Howells auf eine besondere Weise gebraucht wurde und deshalb auch besondere Erfahrungen mit Gott gemacht hat, die sich nicht verallgemeinern lassen.

Mich hat dieses Buch herausgefordert, nachdenklich gemacht, ungläubig den Kopf schütteln und an mancher Stelle auch innerlich protestieren lassen. Unterm Strich halte ich es aber für eine lohnenswerte Lektüre, da es den Leser wachrüttelt und ihn dazu ermutigt, sein eigenes Leben mit Gott zu überprüfen.

Bewertung vom 07.03.2021
Der Kampf ums Glück
Morris, Gilbert

Der Kampf ums Glück


sehr gut

„Der Kampf ums Glück“ ist der 6. Teil der Saga um die Familie Wakefield. Man kann eigentlich (siehe Fazit!) mit jedem Band neu in die Reihe einsteigen und benötigt kein Vorwissen, da die Saga fortlaufend ist und immer andere Personen im Mittelpunkt der Geschichte stehen.

Ich habe bisher alle Teile der Saga gelesen und es ist faszinierend, wie unterschiedlich jedes einzelne Buch ist. Gilbert Morris gelingt es immer wieder, überzeugende neue Charaktere zu kreieren und spannende Wendungen herbeizuführen, mit denen man als Leser nicht gerechnet hat. Diesmal führt es wieder einen der Wakefield-Sprösslinge nach Amerika …

Im Gegensatz zum letzten Band sind hier geistliche Themen eher eine Randerscheinung. Im Fokus der Erzählung stehen die Zwillinge Paul und David und die Frauen, die ihr Leben bestimmen. Erst im letzten Drittel des Buches wird der christliche Glaube stärker thematisiert. Es ist also mehr ein klassischer historischer Liebesroman auf sehr hohem Niveau. Die Charaktere wachsen schnell ans Herz, man fiebert mit und will das Buch gar nicht aus der Hand legen.

Was mir etwas fehlte, waren die historischen Bezüge, die in „Der Kampf ums Glück“ unerwartet dünn ausfielen. Es gab diesmal keine wichtige historische Person, der Leben eingehaucht wurde, und auch die Abschnitte über das Zeitgeschehen, die sonst so meisterhaft eingewoben waren, sind kaum vorhanden. Das fand ich etwas schade und gebe daher einen Stern Abzug.

Fazit: Wer auf der Suche nach einem guten historischen (Liebes-)Roman ist, kommt hier auf seine Kosten. Gut geeignet für Einsteiger in die Serie.

Bewertung vom 28.02.2021
Vielleicht lässt jemand Wunder regnen

Vielleicht lässt jemand Wunder regnen


sehr gut

Ich liebe es, wenn ein Buch hält, was es verspricht. „Vielleicht lässt jemand Wunder regnen“ ist tatsächlich ein „hoffnungsfrohes Lesebuch“, das nicht nur Lust auf Frühling, sondern ganz allgemein das Leben macht. Ein gelungener Mix aus kurzen und längeren Impulsen. Gedichte, Kurzgeschichten, sorgfältig ausgesuchte Bibelverse, schöne Zitate zum Nachdenken … und sogar Postkarten zum Selberbehalten oder Verschicken! Wirklich toll!

Theoretisch liest sich das Buch schnell weg. Es lohnt sich aber, es langsam und in kleinen Portionen zu sich zu nehmen. Manche Texte sind wahre Wortakrobatik, mit herrlichen Bildern und hintersinnigen (Um-)Formulierungen. In mir haben so viele Sätze nachgehallt, dass es mir wichtig war, ihnen Raum und Zeit dazu zu geben, und nicht von einem Impuls zum nächsten zu hasten.

Einen Stern Abzug gebe ich, weil ich mit den „Engelstexten“ nichts anfangen kann und mir einige wenige Texte weltanschaulich zu liberal waren. Insgesamt kann ich jedoch eine klare Kaufempfehlung geben und habe das Buch sogar schon weiterverschenkt. Perfekt für alle, die etwas Frühlings-Freude brauchen oder weitergeben möchten.

Bewertung vom 14.02.2021
Jori - Das Schweinchen ohne Ringelschwanz
Schwarzrock, Damaris

Jori - Das Schweinchen ohne Ringelschwanz


ausgezeichnet

Was macht ein Schweinchen ohne Ringelschwanz?
Vor allem, wenn alle anderen einen haben?

Genau, es versucht erst mal, sich auch einen zu basteln und sich anzupassen.
Es braucht wenig, bis Jori, das kleine Schweinchen, erkennt: „Ich bin auch ohne Ringelschwanz liebenswert und nicht der Einzige, der unperfekt ist.“
Das Autorin/Illustratorin-Team hat mit „Jori“ ein zauberhaftes Bilderbuch für Kinder zwischen 3 und 6 Jahren kreiert, das eine wichtige Botschaft auf herrlich bunten Bildern vermittelt. Die Zeichnungen sind kindgerecht und gleichzeitig humorvoll – auf dem Bauernhof scheinen nur Tiere zu leben, die natürlich auch alle sprechen können. Es gibt viele tolle Details zu entdecken, und die Aussage: „Du bist gut so, wie du bist“, können Kinder gar nicht oft genug hören.

Ich finde daher, „Jori“ gehört in jeden Haushalt und Kindergarten. Klare Kaufempfehlung!

Bewertung vom 10.01.2021
Fürchtet euch nicht
Myers, Laurie; Duffey, Betsy

Fürchtet euch nicht


ausgezeichnet

Ein neues Buch der „Writing Sisters“? Das musste ich lesen! Seit ihrem ersten Buch, „Das Lied des Hirten“, das 2015 auf Deutsch erschienen ist, habe ich jeden neuen Titel gelesen. Bisher reichte meinem Empfinden nach nichts an ihr erstes Buch heran, doch mit „Fürchtet euch nicht“ hat sich das geändert!

Waren es in „Das Lied des Hirten“, „Wie im Himmel“ oder auch „Die Liebe hört nie auf“ noch Bibeltexte, die unterschiedlichste Menschen miteinander verbanden, so wurde es hier buchstäblich anfassbarer: Als durch geplante Baumaßnahmen in einer Kirche die lebensgroßen Krippenfiguren im Frühherbst kurzfristig obdachlos werden, finden sie ein temporäres Zuhause bei verschiedenen Kirchenmitgliedern. Und es scheint, als hätte jede Person genau die Figur mitgenommen, durch die Gott ihr gerade am meisten zu sagen hat …

Mich hat „Fürchtet euch nicht“ sehr berührt. Die Autorinnen verstehen einfach ihr Handwerk und können mit wenigen Worten viel ausdrücken. Jedes Kapitel ist einer anderen Person oder Familie gewidmet und doch wächst einem jede ans Herz.

Eine Warnung: „Fürchtet euch nicht“ verleitet dazu, einfach immer weiter zu lesen. Um möglichst viel davon zu haben, sollte man diesem Drang jedoch widerstehen und es Kapitel für Kapitel genießen. Das Buch ist perfekt für verregnete oder verschneite Sofa-Tage und passt optimal in die Advents- und Weihnachtszeit.

2 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.12.2020
Das Wunder von Errikousa
Corporon, Yvette Manessis

Das Wunder von Errikousa


gut

Ich hatte mir von diesem Buch viel versprochen, da ich wenig bis gar nichts über die Aktivitäten der Nazis in Griechenland wusste und der Klappentext sich spannend las. Leider beschäftigt sich nur ein kleiner Teil des Buches mit dem, was während des Zweiten Weltkriegs und Dritten Reiches auf dem griechischen Festland und den griechischen Inseln Korfu und Errikousa geschah.

Im Original heißt das Buch „Something Beautiful Happened“ (etwa „Dann geschah etwas Schönes“), was vom Inhalt her natürlich mehr Spielraum lässt. Die Autorin, eine griechisch-stämmige US-Amerikanerin, verbindet in diesem Buch die Geschichte ihrer Herkunftsfamilie aus der Nazizeit auf Errikousa mit einem antisemitisch motivierten Attentat, dem 2014 zwei Mitglieder ihrer Schwiegerfamilie zum Opfer fielen. Da sich dies während ihrer Suche und Recherche nach Holocaust-Überlebenden und ihren Nachfahren ereignet, hat es eine einschneidende Wirkung. Letztlich wurde für mich aber ein Zusammenhang hergestellt, der so gar nicht vorhanden war.

An vielen Stellen liest sich das Buch wie eine (ausschweifende) Hommage an Corporons Familie und Schwiegerfamilie. Durchaus spannende Abschnitte und Kapitel wechseln sich ab mit ermüdenden Passagen und Kapiteln. Die eigentliche Geschichte des Buches – die Suche nach dem Verbleib versteckter Juden auf der Insel Errikousa nach dem Krieg – ist durchaus spannend, aber das Ende wird bereits in den ersten Kapiteln vorweggenommen, was für mich dem Konzept eines guten Buches widerspricht.

Gerade im letzten Drittel des Buches hätte man gut und gerne die Hälfte weglassen können. Die vielen Personen und Namen ermüden und an vielen Stellen hätte es der Autorin gutgetan, weniger über sich und ihre Gefühle zu schreiben. An der Übersetzung liegt es nicht, die ist gut gelungen, wie so oft bei Silvia Lutz. Das Buch an sich ist nicht rund.

Was ich außerdem schade fand: Die Bezüge zum christlichen Glauben fallen eher spärlich aus; es wird vielmehr darauf hingewiesen, dass es gut ist, einen Glauben zu haben – mir war das zu schwammig für eine Publikation im Hänssler-Verlag.

Mein Fazit: Eine Geschichte, für die die Regel hätte gelten sollen „Weniger ist mehr“. Wer über die ausschweifenden Passagen hinweglesen kann und Geduld mitbringt, entdeckt trotz allem eine interessante Geschichte, die das Herz berühren kann.

Bewertung vom 15.12.2020
Laaangeweile
Roth, Elina

Laaangeweile


ausgezeichnet

„Supertolle Ideen! 12 Sterne!“ – so lautet das Urteil meines „Testkindes“, 6 Jahre alt. Ich kann dem im Grunde nur zustimmen.

Wir haben uns beim Testen vor allem auf die Rubriken „Extreme Experimente“ und „Bombastische Basteleien“ konzentriert und diverse Vorschläge ausprobiert, z. B. „Brodelnder Backpulver-Vulkan“, „Zitronen-Batterie“, „Kristalle züchten“, „Geheimagenten-Versteck“. Das meiste hat super funktioniert und uns sehr viel Spaß gemacht.

Klasse an dem Buch ist die Mischung, und zwar auf mehreren Ebenen: Einmal die Mischung aus Spielen, Experimenten, Basteleien und witzigen Funfood-Rezepten. Aber auch die Mischung aus bekannten und neuen Ideen sowie die Mischung aus aufwändigen und einfach umsetzbaren Ideen. Für mindestens ein Drittel der Vorschläge hat man normalerweise alles im Haushalt und kann sofort loslegen – genial!

Manche Dinge sind eher etwas für die warme Jahreszeit und andere, wie „Papier schöpfen“ oder „Klimaanlage bauen“ recht große Projekte, daher konnten wir nicht alles testen. Aber das wird auf jeden Fall noch nachgeholt und die Beschreibungen sind alle sehr schön bebildert, sodass eigentlich keine Fragen offen bleiben.

Wir empfehlen dieses Buch ALLEN Familien mit Kindern ab Vorschul- oder Grundschulalter, da es garantiert die Langeweile vertreibt – und noch dazu wirklich günstig ist für das, was man für das Geld kriegt. Um meinen Sohn zu zitieren: „12 Sterne!“