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Benutzername: 
Kyra112
Wohnort: 
Sachsen-Anhalt

Bewertungen

Insgesamt 225 Bewertungen
Bewertung vom 25.09.2023
Wer das Vergessen stört / Die Canterbury-Fälle Bd.1
Duncan, Tessa

Wer das Vergessen stört / Die Canterbury-Fälle Bd.1


ausgezeichnet

Lilian Brown arbeitet als Psychotherapeutin in Canterbury, nachdem sie sich entschieden hat, ihren Job als Polizeipsychologin an den Nagel zu hängen. Hier versucht sie, in einer Gemeinschaftspraxis, Menschen zu helfen.
Dabei findet Vera Osmond den Weg zu ihr, die Lilys Hilfe benötigt, um ihren erfolgreichen Job in der Medienbranche zu behalten. Der Beginn der Therapie ist der Beginn einer tödlichen Geschichte.

„Wer das Vergessen stört - Die Canterbury Fälle“ von Tessa Duncan ist der erste Krimi der Autorin Marita Spang, die vielen unter ihrem weiteren Synonym Marie Lacrosse bekannt ist.
Schon das Coverbild spiegelt die Spannung, die in diesem Roman zu finden ist, eindrucksvoll wider.
Ich bin ein großer Fan der historischen Romane der Autorin und war daher skeptisch, ob ihr der Wechsel in das Krimigenre gelingen wird. Doch die Autorin ist auch in diesem Roman ihrem fesselnden Schreibstil treu geblieben und ich wurde keineswegs enttäuscht!
Die Kapitel sind kurz und knapp gehalten und beginnen immer mit dem Datum und dem Ort der Handlung, was toll für die Vorstellungskraft des Lesers ist. Es wirkt ähnlich wie im Krimifilm, wenn diese Daten im Schreibmaschinenstil über den Bildschirm flackern, jedenfalls empfand ich dies so.
Es gibt im Roman zwei Erzählperspektiven. Die erste ist in erzählender Form und oftmals erzählt Vera Osmond aus der Ich-Perspektive, was ihr Gedanken und Gefühle sehr viel nachvollziehbarer macht.
Weiterhin gibt es einen anderen Handlungsstrang, den der Sammy Harris. Die Thematik der häuslichen Gewalt wird vermutlich bis heute immer noch unterschätzt oder ausgeblendet. Das Ansprechend dieser finde ich daher sehr wichtig.
Beide Handlungsstränge behandeln wichtige traumatische Ereignisse und erzählen auf dramatische, aber spannende Weise wozu Menschen fähig sind und was dies mit ihrem Umfeld macht.
Die psychologischen Fakten, Behandlung, Exit-Strategien, Gesprächstherapien u.v.m. werden gut erklärt und sind bestens recherchiert. Sie sind für die Geschichte, die auch auf einem realen Fall basiert, das Sahnehäubchen und geben dem Spannungsbogen den gewissen Kick!

Fazit: Tessa Duncan ist ihr Krimidebüt mit diesem wunderbaren Buch exzellent gelungen und eine absolute Empfehlung für all jene, die gerne Krimis lesen, sich aber auch für Psychologie interessieren.

Bewertung vom 23.09.2023
Aufregende Zeiten in Courléon / Das romantische Château in Frankreich Bd.2 (eBook, ePUB)
Bonnett, Claire

Aufregende Zeiten in Courléon / Das romantische Château in Frankreich Bd.2 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Herzlicher und erfrischender Roman

Élodie ist gefangen inmitten von Aktenbergen rund um das Chateau in Courléon, in der Hoffnung es mit ihrem Freund Nicolas renovieren zu können.
Während dieser ganzen Bemühungen scheinen sich Nicolas und Élodie aus den Augen zu verlieren. Das Ganze findet seinen Höhepunkt als sich eine neue Hoffnung zur Rettung des Chateaus auftut und Élodie in Vorbereitungen verstrickt ist. Dabei lernt sie den rastlosen Arzt Mathieu kennen, dem sie nicht nur das Landleben näher bringt.

„Das romantische Chateau in Frankreich - Aufregende Zeiten in Courléon ist der zweite Band der Reihe um das Chateau.
Hatte ich im ersten Band noch Schwierigkeiten mit Élodies etwas chaotischer Art, mit der sie auch immer gerne ein Fettnäpfchen mitnahm, so erschien sie mir in diesem Buch erwachsener, umsichtiger, aber dennoch quirlig im positiven Sinne. Ihre Beziehung zu Nicolas fand ich gut beschrieben, weil Claire Bonnett damit auch Alltagsprobleme einer jeden Beziehung darstellt. Damit und mit dem Kampf um das Überleben das Chateaus hat sie einen guten Realitätsbezug dargestellt. Mir persönlich hat auch der Handlungsstrang um den neuen Arzt Mathieu toll gefallen, denn auch seine Geschichte gehört zu einer interessanten Thematik, die in der Gesellschaft auch gerne einmal vergessen wird. Gleiches gilt für Solenes Hintergrund. Auch hier wurde ein wunderbarer Realitätsbezug aufgezeigt.
Da ich bereits neben dieser Reihe schon ein anderes Buch von Claire Bonnett gelesen habe, fand ich die Verknüpfung zu einer Hauptfigur aus einem vergangenen Roman wunderbar.

Kurz um: Die Autorin hat einen wunderbaren zweiten Band geschaffen, der eine erwachsenere und umsichtigere Élodie zeigt, die mit den Problemen des Alltags zu kämpfen hat, aber dennoch ein ganzes Dorf hinter sich hat. Dieser Band macht auf jeden Fall Lust auf den ausstehenden dritten Teil!

Bewertung vom 19.09.2023
Die junge Wanderhure / Die Wanderhure Bd.9
Lorentz, Iny

Die junge Wanderhure / Die Wanderhure Bd.9


ausgezeichnet

Der jungen Marie wird übel mitgespielt. Sie wird schwer misshandelt, fast zu Tode geprügelt, überlebt aber. Für Marie ist dies der Beginn eines neuen, unerwarteten und harten Leben. Die Wanderhure Hiltrud findet sie. Für Marie ist es der Anfang eines Lebens als Wanderhure, doch der Gedanke nach Rache bleibt bestehen.

„Die junge Wanderhure“ des Autorenpaares Ins Lorentz ist der neunte Band der „Wanderhuren-Reihe“.
Dieser Band erklärt, wie Marie Adler auf Kibitzstein zur Wanderhure wurde. Damit spielt er vor allen anderen Teilen. Iny Lorentz ist es wirklich gut gelungen, diesen Band in die Reihe zu integrieren, ohne dass er zeitlich deplatziert wirkt.
Das Buch ist in 10 Abschnitte unterteilt, wobei für mich jeder Abschnitt seinen eigenen Spannungsbogen enthielt. Deswegen und aufgrund der sehr kurzen Kapitel flog ich nur so durch das Buch. Auch durch ihren tollen Schreibstil ist es den Autoren gelungen, mich von der ersten bis zur letzten Seite mitzunehmen. 
Die Protagonisten des Buches sollten eingefleischten Fans absolut bekannt vorkommen und auch jene, die neu hinzukamen, wurden wunderbar in die Geschichte integriert und sorgten noch für den ein oder anderen Überraschungseffekt. Die Autoren sind damit ihrem Schreibstil und der Handlung absolut trau geblieben.
Auch die Rahmenhandlung um dieses Buch fand ich toll gestaltet, zeigt es doch den Zusammenhalt derer von Kibitzstein.

Mein Fazit: Ein toller neunter Band, der meines Erachtens genug Potential für einen Folgeband enthält. Das Buch ist fesselnd von der ersten bis zur letzten Seite und enttäuscht die Fans um die Wanderhure Marie absolut nicht!

Bewertung vom 19.09.2023
Töchter eines neuen Morgens / Bodensee Saga Bd.3
Nikolai, Maria

Töchter eines neuen Morgens / Bodensee Saga Bd.3


ausgezeichnet

Katharina hat sich ihren großen Traum erfüllt. Sie steht kurz vor dem Abschluss ihres Medizinstudiums, lernt fleißig und gönnt sich hin und wieder eine Auszeit mit ihren Freundinnen. Alles läuft perfekt, wäre da nicht ein missgünstiger Kommilitone.

„Töchter eines neuen Morgens“ ist der dritte und letzte Band der „Bodensee-Saga“ der erfolgreichen Autorin Maria Nikolai.
Allein das Cover in seiner Eleganz und mit den gedeckten Farben motivierte mich dazu, diesen dritten Band unbedingt lesen zu wollen, um zu erfahren, wie es mit den Schwestern Helena, Lilli und Katharina weitergeht.
Jedes Buch der Saga widmet sich einer Schwester. So lernt der Leser in diesem Teil die jüngste Schwester, Katharina, kennen. Maria Nikolai ist es dabei gelungen, Katharinas Charakter sehr authentisch zu beschreiben. Die Figur wirkte auf mich intelligent, manchmal kühl, jedoch nicht im negativen Sinne, sondern auf überlegend, aber auch sehr emphatisch.
Gleichzeitig hat die Autorin mit den verschiedenen Figuren den geschichtlichen Hintergrund des Buches, die 1920er Jahre, mit Blick auf die folgende 1930er Jahre und die damit verbundene politische Gesinnung in ihren Vorläufern einzufangen.
Das Buch liest sich spannend und ich konnte es zum Teil gar nicht mehr weglegen, weil ich wissen wollte, wie sich die Geschichte um Katharina weiterentwickelt.
Das Buch ist dabei in 4 Abschnitte, Epilog und Anhang unterteilt. Der Anhang ordnet die Geschichte noch einmal wunderbar ein und gibt interessante Hintergrund- und Zusatzinformationen, was mir wirklich gut gefallen hat.

Fazit: Mit diesem dritten Band ist Maria Nikolai ein toller Abschluss dieser grandiosen Reihe gelungen. Ich mochte alle drei Bücher, jedoch war für mich die Geschichte um Katharina das Highlight der Saga!

Bewertung vom 12.09.2023
Die Formel der Hoffnung
Cullen, Lynn

Die Formel der Hoffnung


sehr gut

Dorothy Horstmann ist intelligent und ehrgeizig. Durch diese Eigenschaften ist es ihr möglich in den 1930er Jahren Medizin zu studieren. Doch aufgrund ihres Geschlechts wird sie oftmals nicht ernst genommen. Dorothy beißt sich durch und beweist ihren männlichen Kollegen, was sie kann. Ihr größter Antrieb ist dabei, der Wille einen Impfstoff gegen die Kinderlähmung zu finden.

Lynn Cullen hat mit „Die Formel der Hoffnung“ die Geschichte der Entwicklung und Entdeckung des Polio-Impfstoffes
Das Buch ist in verschiedene zeitliche Abschnitte unterteilt und enthält dabei von der Länge her übersichtliche Kapitel. Diesen werden auch die Zeitabschnitte zugeordnet und zu Beginn eines jeden Abschnitts wird die Perspektive einer Frau (Sekretärin, Mutter etc.) geschildert.
Der Autorin ist es gelungen, den packenden Kampf auf der Suche nach dem Impfstoff zu erzählen. Insbesondere bei der Beschreibung der Personen, die dabei beteiligt waren, widmet sie eine tiefgründige Beschreibung, was mir wirklich gut gefallen hat. 
Insbesondere hat mir die Beschreibung der Protagonistin Dorothy gefallen. Diese wirkt etwas kühl, ist aber absolut emphatisch, was Lynn Cullen vor allem in der Beziehung zu ihrem Vater widerspiegelt.
Für mich waren die Gespräche zwischen den Wissenschaftlern oftmals schwierig zu lesen. Diese wirkten auf mich manchmal etwas unübersichtlich und im schnellen Schlagabtausch, sodass ich teilweise zweimal lesen musste, um herauszufinden, wer nun zu wem gesprochen hat.
Auch war es spannend mitzufiebern, wie die Entwicklung verläuft. Das Ganze wurde sehr realistisch dargestellt, wird es doch immer wieder durch die „unbedeutende“ Rolle der Frau beeinflusst.
Das Nachwort inkl. der Erklärungen der Person macht dieses Buch zu einer runden Sache!

Mein Fazit: Ein tolles Buch über einen wichtigen Part in der Gesundheitsentwicklung des 21. Jahrhunderts.

Bewertung vom 11.09.2023
Always love you / Ikonen ihrer Zeit Bd.11 (eBook, ePUB)
Faber, Hanna

Always love you / Ikonen ihrer Zeit Bd.11 (eBook, ePUB)


gut

Die Geschichte eines Stars - vom Mädchen zur weltweit populären Sängerin. 
Die junge Whitney startet ihre Karriere im Chor ihrer örtlichen Gemeinde. Schon da sorgt sie für Gänsehautmomente. Bemüht durch ihren Fleiß und vor allem ihre Liebe zum Gesang, schafft sie es in die Herzen von Millionen Fans. Doch das Leben im Rampenlicht bringt nicht nur gute Seiten mit sich.

„Always Love you“ von Hanna Faber ist die Geschichte der Sängerin Whitney Houston vom Beginn ihrer Leidenschaft zum Gesang bis zum Höhepunkt ihrer Karriere.
Das Buch ist in drei wesentliche Teile gegliedert und springt dabei zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin und her. Die Autorin bringt dem Lesenden die Familie Houston näher, erklärt, wie es zu Whitney sängerischer, aber auch persönlicher Entwicklung kam und erklärt auch, den Weg zu den Drogen.
Das Buch ist eine Romanbiografie, geschrieben, basierend auf den Recherchen der Autorin.
Ihr gelingt es, die persönlichen Beziehungen Whitneys zu erklären, speziell die zu Robyn Crawford und Bobby Brown.
Gut gefallen hat mir auch, die Beschreibung von Whitneys sensibler Art.

Trotz allem konnte mich die Autorin mit ihrem Schreibstil nicht ganz abholen. Das Buch plätscherte irgendwie vor sich hin und es fehlte etwas an Spannung bzw. konnte mich nicht mitreißen. Viel mehr standen der Drogenkonsum und das Verhältnis zu Robyn immer im Mittelpunkt. Auch fand ich es sehr schade, dass das Buch am Zenit ihrer Karriere endete, vielmehr hätte mich das interessiert, was danach kam, wie es dazu kam, wie das Verhältnis von Mutter und Tochter war usw.

Mein Fazit: Ein gutes Buch, um die Person Whitney Houston kennenzulernen, einige Zusammenhänge zu verstehen, doch ohne Tiefe über das Leben der Frau mit der einzigartigen Stimme!

Bewertung vom 30.08.2023
Wie ein Stern in mondloser Nacht
Sand, Marie

Wie ein Stern in mondloser Nacht


ausgezeichnet

Gebrandmarkt durch ihr eigenes Schicksal erfüllt sich die junge Henni ihren Berufswunsch und macht eine Ausbildung zur Hebamme. Als solche schlägt sie einen völlig anderen Weg als ihre Kolleginnen ein und macht die Geburt zu etwas Besonderem, aber auch zu etwas verständigem. Dabei begegnet Henni den Schattenseiten des Mutterwerdens und fasst einen Entschluss, der bis heute nachhallt und über den auch heute nur selten gesprochen wird.

„Wie ein Stern in mondloser Nacht“ von Marie Sand ist ein Roman mit dramatischem Hintergrund.
Die Autorin erzählt Hennis Geschichten und verwendet dafür zwei Perspektiven. Die zweite Perspektive war mir zu Beginn des Buches unbekannt und ich war überrascht, aber das machte das Ganze für mich insgesamt zu einer sehr gut beschriebenen Erzählung.
Der Perspektivwechsel zwischen Hennis und Livs Leben bewirkt Spannung und Dramatik und motivierte mich, weiterzulesen.
Die drei Protagonisten, Hebamme Henriette und Eduard von Rothenburg, die beide zu Beginn im Berliner Krankenhaus „Waldfriede“ arbeiten und die Journalistin Liv, könnten nicht unterschiedlicher sein, aber dennoch verbindet sie diese Geschichte und beschreibt die Anfänge der Babyklappen.
Marie Sand hat es in meinen Augen geschafft, ein sehr sensibles Thema anschaulich zu erklären, die rechtlichen Zwänge aufzuzeigen und auch die Folgen bis in die Gegenwart darzustellen, was ich in Teilen wirklich schockierend für die betroffenen Personen fand.
Auch die Rolle der Anwältin Marta fand ich spannend, weil ihre Person für mich dreigeteilt war und ihre Rolle für mich zwar unterstützender Natur war, aber doch war sie auch als Gefangene des Systems dargestellt und gerade diesen Widerspruch fand ich ausschlaggebend für diese Geschichte.

Für mich war dies eine erschütternde Erzählung, die über die Anfänge eines wichtigen Themas berichtet. Es war erschütternd, berührend, faszinierend, aber auch emphatisch. Daher empfinde ich dieses Buch als absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 29.08.2023
Das Versprechen der Oktoberfrauen
Santana, Lea

Das Versprechen der Oktoberfrauen


sehr gut

Die Welt ist zu laut. Die Menschen in dieser Welt sind schwierig und es stellt sich keine Nähe ein. Also beschließt Hanna, dass sie dem ein Ende machen möchte und das an der mecklenburgischen Küste. Doch dann kommt alles anders und Henning fischt sie aus der kalten Ostsee. Dies ist der Beginn einer Reihe von Zufällen und die Chance ein neues Leben zu beginnen.

„Das Versprechen der Oktoberfrauen“ ist der zweite Roman von Lea Santana.
Er spielt an der mecklenburgischen Ostsee. Im Fokus steht die Hamburgerin Hanna, die ein schweres Päckchen zu tragen hat.
Ich hatte zu Beginn mit Hanna meine Schwierigkeiten, suhlt sie sich doch gern im Selbstmitleid.
Auch hatte ich etwas andere Erwartungen an das Buch in Bezug auf den Klappentext, denn Fischer Hennings Rolle ist etwas anders als dargestellt.
Die Hauptthemen im Buch waren für mich Zusammenhalt, psychische Erkrankungen, Ehrlichkeit, Loyalität und Respekt. Die psychische Erkrankung in den Vordergrund zu stellen, fand ich sehr interessant, denn die Hyperakusis war mir vorher nicht bekannt. 
Die erste Hälfte des Buches las sich wunderbar und ich wollte es gar nicht mehr aus der Hand legen, jedoch ernüchterte die zweite mich etwas. Gegen Ende legte die Autorin einen Sprint durch die Geschichte hin, bei dem für mich viele Fragen offen blieben und auch einige Zusammenhänge nicht ganz realistisch und klar erschienen. Ihre Flucht, der Weg zur professionellen Hilfe u.v.m. werden nur oberflächlich behandelt, sodass die Geschichte verlorenes Potential enthält.
Gefallen hat mir Frida und auch das Verhältnis zwischen Frida und Henning fand ich absolut bewundernswert, von Grund auf ehrlich und sehr respektvoll. Mit den beiden und auch den Dorfbewohnern, die ihre Ecken und Kanten haben, hat Lea Santana eine wunderbare Wohlfühlatmosphäre geschaffen.

Alles in allem ein schöner Roman, dessen Potential leider nicht so ausgeschöpft wurde, wie es hätte sein können.
Aber ein Roman, der über eine wichtige und vermutlich noch relativ unbekannte psychische Erkrankung berichtet und daher sehr interessant ist.

Bewertung vom 09.08.2023
A Love Letter To Whiskey
Steiner, Kandi

A Love Letter To Whiskey


sehr gut

Abhängigkeiten

Als B beim joggen mit Jamie zusammenstößt, verändert das ihr Leben für immer. Beginnend mit einer Freundschaft endet das ganze in jahrelanger Abhängigkeit.
Ein Drama vor dem Hintergrund einer Liebeserklärung an Whiskey.

Wer denkt, dass Sport das Leben nicht verändern kann, der sollte dringend dieses Buch lesen.
Dieser Roman ist eine Reise durch die Entstehung eines guten Whiskeys, eine Liebeserklärung an diesen, beschrieben mit seinen Vor- und Nachteilen und Nebeneffekten.
Schon das Cover in Gold gehalten, erinnert etwas an die bernstein-Farbgebung des Getränks und der in schwungvollen Lettern geschriebene Titel sieht eben so edel aus.
23 Kapitel beschreiben alle Faktoren um die Herstellung von Whiskey, aber vor allem beschreiben sie die dramatische und emotionale Liebesgeschichte von Brecks und Jamie. Eine Liebesgeschichte, die mit einer High School-Freundschaft beginnt und sich dann dramatisch fortentwickelt.
Die Geschichte wird aus B’s Perspektive erzählt. B ist eine starke, junge Frau, die unentschlossen ist, was ihre Zukunft betrifft, aber dennoch immer nach hohen Zielen strebt. Ihre Schwäche dabei ist Jamie. 
Die Geschichte ist hochemotional und spannend erzählt, obwohl sie eigentlich immer an der gleichen Stelle endet. So war sicher in Teilen immer mal vorhersehbar, wie es endet, aber es war dennoch immer der Drang vorhanden, weiterzulesen und weiter zu hoffen.
Jamie mag für den ein oder anderen vermutlich der fiese Part dieser Geschichte sein, dennoch war er das für mich nie. Beide Parteien bleiben sich nichts schuldig und so bringt es am Ende B’s beste Freundin, Jenna, auf den Punkt. 
Jenna ist auch der Fels in der Brandung für B. Hat sie am Anfang viel Einfluss, spielt sie in der Mitte eine relativ kleine Rolle und kommt zum Ende stark zurück und hat für mich einen großen Anteil am Ende der Geschichte.

Eine hochemotionale und spannende Geschichte einer toxischen Beziehung und ganz nebenbei lernt der Leser noch eine Menge über Whiskey. Das Ganze hin und wieder verpackt mit einem Hauch von Shades of Grey ist es die perfekte Mischung eines flüssig geschriebenen Liebesdrama. Eine absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 07.08.2023
Die Schwabinger Morde / Fräulein Anna, Gerichtsmedizin Bd.2
Aicher, Petra

Die Schwabinger Morde / Fräulein Anna, Gerichtsmedizin Bd.2


sehr gut

Fräulein Anna Gerichtsmedizin - Die Schwabinger Morde ist der zweite Teil der Reihe.

Anna und der Reporter Fritz Nachtwey, alias Fritz von Weynand, ermitteln wieder gemeinsam, nachdem ein totes Baby in der Gerichtsmedizin untersucht wurde. Alles deutet auf einen natürlichen Tod im Laufe der Geburt hin, doch dann gibt es anonyme Hinweise, die etwas anderes besagen. Anna und Fritz begeben sich auf eine gefährliche Spurensuche und das sogar im Auftrag.

Beginnt der zweite Teil dieser Reihe etwas gemächlich und scheint sich auch alles sehr schnell aufzuklären, zieht sich die Geschichte aber dann doch spannend hin.

Nach den ersten Seiten fragte ich mich, wie es der Autorin gelingen wird, das Buch zu füllen und hatte ich ab der Hälfte auch die Vorahnung, wie sich die Geschichte entwickeln wird, hat mich deren Verlauf dann doch überrascht. Denn obwohl ich zeitweise etwas genervt war, weil ich eben dachte, es scheint doch klar, wie sich das Ganze zutrug, so wurde es doch spannend. Die Spannung kam also in Wellen und nahm mich beim Lesen mit.

Auch die Geschichte, die die Autorin ringsum erzählte, fand ich interessant. So zeigt sich doch, dass Annas Schwester eine glänzende Zukunft bevorsteht, aber zu welchem Preis? Anna scheint es vorherzusehen, doch die Jüngere nicht.

Auch der Konflikt mit ihrer früheren Gönnerin Christiane schwelt zwischen den Zeilen und Annas Hin- und Hergerissenheit ist gut dargestellt.

Ebenso das Verhältnis von zwischen Fritz Nachtwey und der hiesigen Polizei wird wieder gut dargestellt, aber ebenso, dass eine Hand die andere wäscht.
Auch ist die Geschichte wieder voll mit allerhand illustren und bunten Charakteren und vor allem die Vielfalt des Münchner Künstlerviertel Schwabing ist wunderbar dargestellt.

Auch finde ich es gut, dass die Autorin beim Krimigenre bleibt und sich dem Knistern zwischen den beiden Protagonisten nur ganz, ganz am Rande zuwendet.

Fazit: Ein toller Anschluss an den ersten Band, dem vielleicht die ein oder andere Seite weniger gut getan hätte, der aber dennoch viel Spannung enthält und einige unvorhersehbare Sachen im petto hat! Ein Muss also für all jene, die den ersten Band schon verschlungen haben!