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Benutzername: 
Kyra112
Wohnort: 
Sachsen-Anhalt

Bewertungen

Insgesamt 318 Bewertungen
Bewertung vom 13.10.2024
Im Takt der Freiheit
Caspian, Hanna

Im Takt der Freiheit


sehr gut

Felicitas ist jung, schön und stammt aus einer reichen Bürgersfamilie. Damit ist ein zukünftiges Leben als Hausfrau und Mutter vorgeplant. So strebt ihr Vater eine Hochzeit zwischen ihr und dem Sohn eines Grafen an, um seine Projekte voranzutreiben. Als Felicitas jedoch dem Studenten Lorenz begegnet, lernt sie, was Freiheit bedeutet.

Hanna Caspians „Im Takt der Freiheit“ spielt im Dreikaiserjahr 1888 und erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die das Fahrrad für sich entdeckt und gleichzeitig für ihre Träume kämpft. Das Buch ist nicht Teil einer Reihe.
Der Fokus des Romans liegt beim Wunsch nach Gleichberechtigung zwischen Frauen und Männern. Weiterhin geht es um den Beginn des Fahrradfahrens wie wir es heute kennen.
Das Buch besteht aus sechs Kapiteln, die aufgeteilt in die einzelnen Tage bis zum Höhepunkt und darüberhinaus sind.
Der Ablauf des Romans ist authentisch geschrieben und auch sehr gut von der Autorin recherchiert worden.
Die Charaktere sind nahbar beschrieben. Eine besondere Verbindung bildet die Beziehung zwischen Felicitas und ihrer Zofe. Um die Zofe entsteht sogar eine Art extra Handlungsstrang. Das Ziel des Strangs konnte ich nicht so ganz nachvollziehen, aber vermute, es orientiert sich am Titel um das Streben nach Freiheit. Dieses Buch ist auch mehr oder minder auf der Suche nach der Definition um Freiheit und beleuchtet diese aus unterschiedlichen Blickwinkeln aufgrund der unterschiedlichen Positionen der Charaktere, die Freiheit suchen.
Erschreckend fand ich die männlichen Charaktere, ihr Denken, ihr Verhalten und ihre Machtspielchen. Gerade dieses Verhalten verleiht dem Verlauf des Romans seine Spannung.

Der Roman hat mich an manchen Stellen etwas an den Roman „Solange die Welt noch schläft“ von Petra Durst-Benning und die weiteren Teile dazu erinnert.

Fazit: Wie immer ein exzellent recherchierter Roman der Autorin, der aber meiner Meinung nach nicht an die Romane der Romanreihen um das „Gut Greifenau“ und „Schloss Liebenberg“ anknüpfen kann. Dennoch machen die weiblichen Charaktere und die Erklärungen rund um die Entwicklung des Fahrrads das Buch sehr interessant.
Ich kann diesen Roman allen Fans historischer Geschichten empfehlen und all jenen, die gerne Geschichten um durchsetzungsstarke Frauen mögen.

Bewertung vom 12.10.2024
Winterwunder im kleinen Strandcafé am Meer
Böhler, Annette

Winterwunder im kleinen Strandcafé am Meer


gut

Emmas Eltern besitzen ein kleines Strandcafe, das leider nicht mehr genug abwirft, um davon leben zu können. Da Emma sehr daran hängt, kommt sie mit ihrem Vater überein, dass Café renovieren zu dürfen und ein Jahr Zeit zu bekommen, es zum Laufen zu bringen.
Wie der Zufall es will, befindet sich zum gleichen Zeitpunkt ihre Jugendliebe Timothy im Ort. Seine Oma verdonnert ihn, Emma bei der Renovierung zu helfen, dabei kämpfen die beiden mit ihrer Vergangenheit.

„Winterwunder im kleinen Strandcafe am Meer“ ist Band 3 aus der Reihe „Herzklopfen am Meer“ von Annette Böhler.
Das Buch beginnt sehr angenehm. Die Charaktere Emma, Tim und vor allem dessen Granny verleihen dem Roman einen Wohlfühlbeginn.
Leider lässt das jedoch schnell nach und die Geschichte dreht sich im Kreis zwischen enttäuschter Jugendliebe und dauernden Gesprächen über die bevorstehende Pleite des Cafés. Von letzterem soll ja keiner erfahren, dennoch kommt es in sämtlichen Passagen des Buches vor, was das Ganze unglaubwürdig macht.
Auch die fehlenden Interaktionen zwischen Emma und Tim und noch vielmehr zwischen Emma und ihren Eltern, ob der Zukunft des Cafés macht den Verlauf der Geschichte vorhersehbar und leider auch unglaubwürdig.
Auch findet sich im Buch so gut wie nichts weihnachtliches oder winterliches, anders als der Titel vermuten lässt.
Was mir gefallen hat, war das Aufeinandertreffen von Charakteren aus den Vorgängerbänden. Ich finde es immer schön, wenn man so der Weiterentwicklung von vergangenen Protagonisten folgen kann. Dies hat für mich immer was heimeliges.
Das Ende kam dann ziemlich schnell und war auch sehr weichgespült.

Fazit: Wer die zwei vorherigen Romane kennt, wird hiervon leider etwas enttäuscht sein, da dem Roman der gewisse Pepp, die Tiefe und leider auch die weihnachtlich-winterliche Atmosphäre fehlen.

Bewertung vom 08.10.2024
Die Mitford Schwestern / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.6
Benedict, Marie

Die Mitford Schwestern / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.6


ausgezeichnet

Die Familie Mitford gehört zur gut bürgerlichen Gesellschaft Englands in den 1930er Jahren und ist sogar mit der Familie Churchill als auch mit der Familie des Komponisten Wagner verwandt. Die sechs Töchter und Sohn Tom gehen gezwungenermaßen ihre eigenen Wege, insofern sie in die Gesellschaft eingeführt sind. Das gilt auch für ihre politischen Sichtweisen und so engagieren sich die Schwestern Unity und Diana glühend für den Faschismus und werden zu engen Vertrauten Hitlers. Schwester Nancy und die Eltern sehen das kritisch.

„Die Mitford Schwestern“ von Marie Benedict ist Band sechs der Reihe „Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte“.
Mich hat die Geschichte um die Familie Mitford stark beeindruckt. Der Autorin ist es gelungen, die zwiegespaltene Familie und ihre politischen Haltungen eindrucksvoll zu beschreiben. Gerade die Heranführung Unitys und Dianas an den Faschismus ist nachvollziehbar beschrieben und auch die Bedenken ihrer Schwester Nancy.
Das Buch wird aus den Perspektiven Nancys, Dianas und Unitys erzählt. Die Haupterzählerin dabei ist Nancy, was sich daran zeigt, dass die Kapitel, die aus ihrer Sicht erzählt werden, in der Ich-Perspektive geschrieben sind. Die Kapitel der anderen beiden Schwestern werden aus der dritten Person heraus erzählt.
Die Kapitel sind kurz und übersichtlich gestaltet, was den Fortgang der Handlung erfrischend und auch spannend gestaltet. 
Gerade die wachsende Begeisterung, die schon einem Fanatismus gleicht, aber auch die einzelnen Abhängigkeiten zwischen den politischen Führern sind fundiert durch die Autorin dargestellt worden.
Ich fand die Geschichte von Seite zu Seite erschreckender und damit fesselnder.

Fazit: Eine eindrucksvolle Geschichte, die auf wahren Begebenheiten basiert. Das Buch ist fundiert recherchiert und stellt eindrucksvoll politische Faszination bis hin zu erschreckendem Fanatismus dar. Dabei sorgen die wechselnden Erzählperspektiven für Abwechslung und Spannung. Ich kann diesen Roman allen geschichtsinteressierten daher empfehlen!

Bewertung vom 07.10.2024
Coco und die Revolution der Mode (eBook, ePUB)
Johannson, Lena

Coco und die Revolution der Mode (eBook, ePUB)


gut

Gabrielle wächst inmitten eines Gasthofes in Frankreich auf. Als ihre Mutter stirbt, besuchen sie und ihre Schwestern eine Klosterschule. Dort und bei der Tante erlernt Gabrielle das Nähen, womit sie als Erwachsene ihren Lebensunterhalt bestreiten will.

„Coco und die Revolution der Mode“ von Lena Johannson ist der 27. Band der Reihe „Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe“.
Ich habe mir von dem Buch die Lebensgeschichte Coco Chanels von der Kindheit bis zum Aufbau ihres Unternehmens, speziell von der Gründung über die ersten Jahre des Unternehmens.
Lena Johannson beschreibt in diesem Buch jedoch hauptsächlich die Kindheit, Jugend und die Zeit mit Boy bis zur Gründung des Unternehmens. Leider jedoch nicht die Zeit danach. Vermutlich ist das auch der Grund, warum ich mit der Geschichte nicht so ganz warm geworden bin.
Die Autorin hat einen angenehmen Schreibstil und beschreibt Coco als strebsame, selbstbewusste, junge Frau. Gleichzeitig beschreibt sie, was Coco anstrebt und wie sie es erreicht und dass sie dabei auch ihre Haltung zu der Beziehung zu Boy wechselt.
Die Autorin stellt die wichtigsten Meilensteine von Cocos Leben anhand wichtiger Meilensteine dar und dabei auch die Beziehung zu den wichtigsten Familienmitgliedern.

Mein persönliches Fazit: 
Eine interessante Hinführung zur Gründung von Chanel. Wer jedoch erwartet mehr über die Geschichte des Unternehmens und vor allem über die ersten Jahre der Unternehmensführung wird hier enttäuscht. Fokus haben hier die Kindheits-, Jugendjahre und das junge Erwachsenenalter von Coco Chanel.
Wer jedoch erfahren möchte, welcher Typ Mensch Coco Chanel ist, wie es zu ihrer Entwicklung zur Modeschöpferin und wie sie das Ganze umsetzte, ist hier richtig.
Von mir gibt es 3,5 Sterne.

Bewertung vom 02.10.2024
Weihnachten mit Tony (eBook, ePUB)
Lucas, Stella

Weihnachten mit Tony (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Carrie ist auf dem Weg nach Hause, nach Schottland, um dort mit ihrer Familie Weihnachten zu verbringen. Dabei stellt sich heraus, dass ihr Vater einen Herzanfall erlitten hat. Es scheint als gäbe es dabei einen Zusammenhang zwischen dem Verkauf der Wallaby-Insel Inchconnachan und ihrem Ex-Freund, dem Architekten Marc. Aufgrund des Verkaufs sind die Wallabys in Gefahr. Zeit für Carrie und ihren Vater zu kämpfen, ganz speziell um die Zukunft von Wallaby Tony, mit dem Carrie eine einzigartige Freundschaft verbindet.

„Weihnachten mit Tony“ von Stella Lucas fällt schon durch sein niedliches Cover, welches Wallaby Tony darstellen soll, ins Auge.
Der Roman ist aus mehreren Sichtweisen in der Ich-Perspektive geschrieben. Die beiden Hauptsichtweisen sind die von Marc und Carrie und ab und an kommt noch das ein oder andere Tier zum Zug. Die veränderten Perspektiven sind nachvollziehbar dargestellt. Auch ist zu jeder Zeit dargestellt, an welchem Tag der Leser sich gerade befindet.
Die Geschichte um die Insel und die Wallabys beruht dabei zum Teil auf realen Tatsachen.
Stelle Lucas überzeugt mit einem witzigen Schreibstil, der so manches Mal durch ironische Dialoge geprägt ist. Dabei muss sich Stella Lucas nach meinem Empfinden nicht hinter einer Jenny Colgan verstecken, denn dieses Buch sorgt trotz einiger Aufregung für eine wunderbare Wohlfühlatmosphäre.
Geprägt ist der Roman aber ebenso durch die Darstellung von Familienliebe, Freundschaft und vor allem Tierliebe!
Von Anfang an ist eine Spannung zwischen Carrie und Marc zu spüren, deren Auf und Abs sich durch das ganze Buch verteilen. Gerade Carries Art wirkt dabei so manches Mal anstrengend und ermüdend. Diese Parts werden aber ganz gut durch andere Stellen ausgeglichen, in denen ihre Schwester Sue Anne, Fiona oder auch Marcs Sekretärin zu Wort kommen.
Interessant fand ich, dass es die Wallabys auf der Insel wirklich gibt. Aus diesem Grund hätte es mich gefreut, wenn die Geschichte zu ihrer Population in den Roman mit aufgenommen worden wäre.

Fazit: Ein toller Weihnachtsroman, der mir wunderbare Lesestunden beschert hat und damit eine Empfehlung für alle Freunde von Tieren, Liebe und Weihnachten darstellt. Meinerseits gibt es daher 4,5 Sterne!

Bewertung vom 28.09.2024
Wer mit den Wölfen heult / Die Canterbury-Fälle Bd.2
Duncan, Tessa

Wer mit den Wölfen heult / Die Canterbury-Fälle Bd.2


ausgezeichnet

Ein Banküberfall, ein Schuss und das Leben von Martin Gordon ändert sich auf einen Schlag. Hat er absichtlich auf einen Kollegen geschossen? Die Antwort auf diese Frage soll Lily Brown im Auftrag seines Arbeitgebers, der Kent Police finden. Dabei wird sie von ihrem Lebensgefährten Dan unterstützt, der wiederum auch an einem spektakulären Fall arbeitet.

Tessa Duncans „Wer mit den Wölfen heult“ ist der zweite Band der Canterbury-Fälle.
Tessa Duncan ist vielen auch bekannt als Marie Lacrosse oder unter ihrem Klarnamen Marita Spang. Unter den letzten beiden Namen schreibt sie historische Romane.
Duncan beschäftigt sich in diesem Buch mit der Thematik Korpsgeist innerhalb der Polizei.
Es gibt aber noch zwei weitere Handlungsstränge. Einer davon hängt mit ihrer Arbeit in ihrer Praxis zusammen und der andere mit ihrem Lebensgefährten Dan.
Das Buch beginnt mit der einleitenden Situation über den Ablauf des Schusses auf den Polizisten Clark Jarrett. Diese Situation ist der rote Faden für das Buch.
Der Leser begleitet daraufhin Lily Brown bei der psychologischen Aufarbeitung dieses Falls, aber auch des Falls der schwangeren Jerry Hoover. In beiden Fällen, aber auch in den Gesprächen mit Dan und Matt begeistert mich die „psychologische Kleinarbeit“ Lilys, ihr Kombinationsvermögen, aber auch die Hingabe für ihren Job. Genau diese Aspekte hat die Autorin mitreißend beschrieben.
Genau so perfektionistisch beschrieben sind die Tathergänge, die Herleitung der Täterprofile, aber auch die Charaktere und Absichten der einzelnen Personen.

Tessa Duncan stellt dem Leser aber nicht nur die dienstliche Lily Brown vor sondern auch die Ecken und Kanten ihres Privatlebens. So steht immer die Beziehung zu Dan im Fokus. Hier wird unter anderem die Thematik Trennung und Sorgerecht behandelt. Weiterhin geht es auch um das Verhältnis zu ihrem Chef Matt, aber auch zu ihrem Nachbar Mr. O’Brian.
Kleiner Herzensbrecher im Roman ist Kater Mick, der nach Aussage der Autorin ihrem eigenen Kater nachempfunden ist.

Ich fragte mich am Anfang und im Verlauf des Buches, wie die Fälle denn nun alle zusammenfinden sollten bzw. ob sie das überhaupt werden. Ich muss sagen, es ist der Autorin in mitreißender Form gelungen, die einzelnen Handlungsstränge nachvollziehbar miteinander zu verbinden und gerade das Ende nochmal spektakulär zu gestalten.

Fazit: Auch mit diesem Krimi konnte Tessa Duncan wieder überzeugen. Ihr ist ein überaus spannender Krimi gelungen! Eine Empfehlung für eben alle Fans von Krimis oder solche, die es noch werden wollen, aber auch für alle Fans ihrer anderen Bücher, mal über den Tellerrand hinauszugucken.

Bewertung vom 27.09.2024
Das Geheimnis der weißen Insel (eBook, ePUB)
Sommerhäuser, Sarah

Das Geheimnis der weißen Insel (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Plötzlich passt ihr Schlüssel nicht mehr und Matti ist nicht nur durch das Erbe ihres Großvaters verwirrt sondern auch, weil ihr Freund sie kurzfristig aus der gemeinsamen Wohnung schmeißt.
Als ihre Schwester Charly dann für Matti kurzfristig ein Ticket nach Kreta und ein Hotel dort bucht, um der eigenen Familiengeschichte auf die Spur zu kommen, nutzt sie diese Chance und lässt die familiären Zwänge in der familieneigenen Firma hinter sich.

„Das Geheimnis der weißen Insel“ von Sarah Sommerhäuser ist eine Kombination aus einem seichten Krimi und einer Liebesgeschichte.
Erzählt wird der Roman in zwei Zeitformen. Während Matti in der Gegenwart in der Ich-Form erzählt, wird der zweite Teil eines Kapitels aus der Sicht ihres Großvaters im Jahr 1964 erzählt.
Der Schreibstil der Autorin hat mich von der ersten Seite an begeistert. Vor allem Protagonistin Martha Luise von Wehrstein wirkt auf den ersten Seite als erfolgreiche Schicki-Micki-Karrierefrau, aber schnell wird klar, dass sie das nicht ist. Sie wird als sehr bodenständig beschrieben, was sie sympathisch macht. 
Unterschwellig wird hier auch ein Konflikt zwischen den Generationen beschrieben. Während ihre Großmutter sich des Familienerbes verpflichtet fühlt und diesen Anspruch auch an die älteste Enkelin hat, hat Matti ganz andere Ansprüche.
Besonders gefallen hat mir auch die Atmosphäre, in der der Roman spielt. Greta und Pascal, aber auch Fizz lockern die Geschichte auf und sind für Matti der Fels in der Brandung.
Was ich etwas schade fand, die Geschichte zwischen Anestis und Matti ist relativ vorhersehbar.
Das macht aber die Geschichte um ihren Großvater wieder wett, denn die gestaltet sich wirklich wie ein Krimi. Gerade zum Schluss musste ich schnell weiter lesen, weil es einfach so spannend war!!

Alles in allem hat mir dieses Buch absolut gefallen und ich kann es Lesern, die spannende Liebesgeschichten mögen, nur ans Herz legen.

Bewertung vom 27.09.2024
Strom der Zeit / Loreley Bd.2
Popp, Susanne

Strom der Zeit / Loreley Bd.2


sehr gut

Das Geheimnis dreier Generationen

Nach Julies Verschwinden gibt Johann seine Kinder in die Obhut von Gregor und Walburga. 
Lissie verliebt sich dabei in den Sohn der beiden, Manuel. Dies stößt Walburga sauer auf und sie verbietet ihr die Beziehung zu Manuel. Zum Glück ist Lissie nun für einige Wochen bei ihrem Vater auf dessen Schiff. Doch auch dort läuft es nicht gut für Lissie.

„Loreley - Fluss der Zeit“ ist der zweite Band der „Loreley - Romane“ von Susanne Popp.
Der Band schließt ca. 17 Jahre später an Band 1 an und erzählt hauptsächlich die Geschichte von Julies jüngster Tochter Lissie. 
Weiterhin gibt es noch einen zweiten Handlungsstrang in der Geschichte, welcher die Lebensgeschichte von Lassies Großmutter, Merle, erzählt. Dieser Handlungsstrang erklärt wunderbar offen gebliebene Fragen aus dem ersten Band. Er erklärt die Herkunft und gibt Einblicke in das Leben von Merle, die sich bis in die Zeiten von Lissie auswirken.
Das Buch ist in mehrere Teile unterteilt, die sich an den verschiedenen Jahren orientieren, in denen die Geschichte spielt.
Lissie umgibt eine ebenso geheimnisvolle Atmosphäre wie ihre Mutter Julie, was nicht unbedingt authentisch, aber passend zum Roman und der Anspielung auf die Loreley, mystisch wirkt.
Aufgrund der ganzen Verflechtungen und auch aufgrund des ein oder anderen Rückblicks ist das Verstehen des Romans ohne vorheriges Lesen des ersten Bandes m.E. nicht wirklich möglich.
Anstrengend fand ich die Geschichte um Ferdinand Fiedler. Diese Geschichte passte für mich nicht so ganz in die Geschichte und wirkte leicht deplatziert.
Auch die journalistischen Berichterstattungen wirkten auf mich eher fantastisch als authentisch.

Fazit: Ein guter Anschlussroman, der Licht ins Dunkel um die drei Generation der Winter/König-Frauen bringt und der auch viele offene Fragen aus Band 1 aufklärt.
Allerdings konnte mich der Roman nicht so sehr überzeugen wie Band 1, da Vieles auf mich nicht authentisch wirkte.

Bewertung vom 21.09.2024
Just Some Stupid Love Story - Die Wette mit dem Ex
Doyle, Katelyn

Just Some Stupid Love Story - Die Wette mit dem Ex


ausgezeichnet

Ein Klassentreffen nach 15 Jahren und Molly trifft wieder auf ihren Ex-Freund Seth, dem sie nach dem Highschool-Abschluss das Herz gebrochen hat. 
Heute ist die pragmatische Molly, für die Romantik ein Fremdwort ist, Autorin für Hollywood-Liebesgeschichten. So kommt es auch, dass sie auf dem Klassentreffen mit Seth eine Wette über die Langlebigkeit von Beziehungen ihrer ehemaligen Klassenkameraden, aber auch von ihnen beiden, eingehen.

„Just some stupid Love Story-Die Wette mit dem Ex“ fällt allein durch seinen bunten Farbschnitt auf und lässt damit den Leser neugierig werden.
Im Fokus der Geschichte stehen die Molly und Seth, aus deren Perspektive die Geschichte auch abwechselnd erzählt wird. Außerdem sprechen die beiden zum Teil den Leser persönlich an, was mir wirklich gut gefallen hat. Man hatte damit den Eindruck ein Gespräch mit der jeweiligen Person zu führen.
Ich fand das Buch sehr kurzweilig zu lesen. Es besticht m.M. nach durch witzige, ironisch-sarkastische Dialoge, die das Ganze auflockern und zum schnellen Lesen einladen.
Das Buch besteht aus mehreren Teilen, die sich hauptsächlich in die einzelnen Jahre zwischen den zwei Klassentreffen unterteilen.
Das Buch greift aus Mollys Sicht zwei entscheidend wichtige Themen auf - Bindungsangst und Trennung. Gerade die Trennung von Eltern im Kindesalter wird hier ausführlich und ungeschminkt angesprochen.
Die beiden Protagonisten ergänzen sich wunderbar, bilden einen Ausgleich zueinander, könnten aber auch nicht unterschiedlicher sein.
Die Geschichte wiederholt sich in ihrer Handlung im Buch des Öfteren, was aber mit den o.g. Themen zusammenhängt, die gerade Molly prägen.
Ein weiteres wichtiges Thema dieser Geschichte ist Freundschaft. Mollys Freundinnen sind ein äußerst wichtiger Bestandteil und erden sie immer wieder, erzählen ihr dabei aber auch die oftmals unbeliebte Wahrheit.
Auch die Beziehung zu Mollys Vater wird mehrfach beleuchtet. Das hat mir gut gefallen, denn ich finde, sie ist u.a. Basis des Handlungsverlaufs.

Fazit: Ein Liebesroman, der oftmals auf sarkastische Weise erzählt wird, dadurch aber kurzweilig wirkt und wichtige Themen der heutigen Zeit anspricht.
Für mich eine klare Empfehlung für all jene, die Gegenwarts- und Liebesromane mögen!

Bewertung vom 11.09.2024
Hoffnung der Frauen / Die Berghebamme Bd.1
Winterberg, Linda

Hoffnung der Frauen / Die Berghebamme Bd.1


ausgezeichnet

Kampf gegen Vorurteile und Generationskonflikte

Maria ist mit Leib und Seele Hebamme. Als sie die Möglichkeit bekommt, diese Tätigkeit nach ihrer Ausbildung in ihrem Heimatort Brannenburg durchzuführen, hadert sie lange mit einer Entscheidung, da ihr in der Heimat der Ruf des Bankert anhängt. Trotz der Bedenken entscheidet sie sich für ihre Heimat, stößt jedoch auf erheblichen Widerstand, angefeuert durch ihre Vorgängerin Alma. Maria steht eine harte Zeit bevor.

„Die Berghebamme - Hoffnung der Frauen“ von Linda Winterberg ist der erste Band der Trilogie „Kinder der Berge“. 
Für Linda Winterberg ist die Thematik nicht neu, denn aus ihrer Feder stammt bereits die vier Bände umfassende „Die Hebammen-Saga“.
Da ich diese Saga bereits gelesen habe, war ich neugierig auf das neue Buch der Autorin und genau wie sie mich zuvor mit der ersten Saga begeistert hat, konnte sie dies auch wieder mit ihrem aktuellen Buch.
Die Geschichte um die Hebamme Maria spielt 1893/1894. Die Hauptproblematik der Geschichte liegt im Kampf gegen die Vorurteile, die durch die Kirche geschürt werden. Maria muss gegen den „Makel“ als uneheliches Kind geboren und weiterhin von ihrer Mutter ausgesetzt worden zu sein. Doch dies ist nicht das einzige Problem gegen welches sie gegenüber den Menschen und vor allem der Kirche kämpfen muss. Das wird anschaulich anhand verschiedener Vorkommnisse mit den Bewohnern der Umgebung erzählt.
Ebenso taucht immer wieder das Thema der versprochenen Ehe auf, mit der auch Maria in Berührung kommt.
All diese Probleme werden durch die Autorin anschaulich und authentisch beschrieben und mit ihrem tollen und flüssigen Schreibstil gut umgesetzt. Was mir jedoch besonders gut gefallen hat, sind die Unterschiede der beiden Hebammengenerationen, die Linda Winterberg gut hervorgehoben hat. Auch hat sie mit Maria eine sehr vernünftige Person geschaffen, die durch ihr Verhalten dem Leser auch indirekt die Neuentwicklungen in den Abläufen der Geburt erklärt.
Was mir allerdings nicht so gut gefallen hat, war der Umgang der Protagonistin mit Rückschlägen. Das war immer gleich und vorhersehbar.
Besonders gefallen jedoch hat mir das Ende, mit dem ich so nicht gerechnet hätte und was eine Art „Spannung“ in die letzten Seite gebracht hat.

Fazit: Wer bereits die erste Saga der Autorin kennt, wird auch hier wieder nicht enttäuscht und erlebt eine authentische Beschreibung um eine selbstbewusste, junge Hebamme, die ihren Weg steinigen Weg geht. Daher eine absolute Empfehlung für all jene, die bereits Romane der Autorin kennen, aber auch für all jene, die sie noch nicht kennen, aber historische Romane lieben!