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Benutzername: 
Joko
Wohnort: 
Belm

Bewertungen

Insgesamt 106 Bewertungen
Bewertung vom 10.06.2024
Solito
Zamora, Javier

Solito


ausgezeichnet

ein sehr zu Herzen gehendes Buch
„Solito“ist ein autobiographischer Roman, der aus der Sicht des neunjährigen Javier geschrieben ist, der sich , nachdem seine Eltern, die schon in Kalifornien leben, entschieden haben ihn zu sich zu holen, auf den gefährlichen und einsamen Weg von Südamerika nach Amerika macht.Mit einem Schiff und zu Fuß geht es Aufenthalt den viele tausend Kilometer langen Weg, auf den Javier sich auf einige Menschen verlassen kann, eine Mutter mit ihrer Tochter und ein junger Mann, dessen jüngerer Bruder gestorben ist , nehmen sich seiner an und ich denke ohne sie hätte er es auch nicht geschafft.
Die Schilderungen dieser strapaziösen und auch sehr gefährlichen Reise werden sehr eindringlich und realistisch erzählt und man fragt sich immer wieder, wie dieser Junge es geschafften hat das zu überstehen. Als Mutter dreier Kinder kann ich mir ausmalen, welche Ängste und Sorgen die Eltern während der Flucht ihres Sohnes hatten, muss aber auch gestehen, dass ich es sicherlich anders gehandhabt hätte. Aber ich denke, ich kann mit meinem westlichen Wohlstandsdenken manche Entscheidungen auch nicht nachvollziehen, wenn Not und Elend manche Menschen zu so etwas treibt.

Der Schreibstil ist an sich flüssig und spannend, trotzdem wird der Lesefluss durch viele spanische Wörter und Redewendungen unterbrochen, die man in einem Glossar nachschlagen kann, aber man unterbricht jedes Mal die Geschichte, was etwas störend war. Die spanische Sprache lässt das Buch allerdings authentischer erscheinen.

Dieses Buch hat mir noch einmal deutlich gemacht, welche Strapazen und auch Gefahren Menschen auf sich nehmen, um ihrem Elend zu entfliehen und dass hinter jeder Flüchtlingszahl, die wir lesen oder im TV hören , jedes Mal ein Menschenschicksal steckt.

Bewertung vom 10.06.2024
Die Influencerin (eBook, ePUB)
Russ, Rebecca

Die Influencerin (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

spannend
Influencer gibt es genügend im Netz. Ob im Fitnessbereich, beauty. Lifestyle , wir finden sie zuhauf und junge Menschen sehen hier häufig ihre Zukunft. Welche Gefahren aber hinter so einem Influencerdasein lauern, abgesehen von dem ganzen Hate, der über ihnen ausgeschüttet wird, vor allem wenn man zu viel von sich preis gibt, wird in diesem Buch sehr anschaulich, aber vor allem sehr spannend in Szene gesetzt.

Glauch der Anfang des Buches " Die Influencerin" saugt einen in das Geschehen, denn wir schauen in den Kopf einer Stalkerin, die einer bekannten Influencerin, Sarah , folgt und sehr massiv reagiert, als diese ihren Account still legt.

Nach diesem rasanten Anfang, verfolgen wir die Geschichte von Sarah in der Vergangenheit und zwar aus ihrer Sicht.
Sarah hat, nachdem sich eine junge Followerin, die unter Depressionen litt und einen Hilferuf an sie gerichtet hat, bevor sie sich das Leben nahm, ihren Kanal still gelegt. Sie wird mit Hasskommentaren überschüttet, man macht sie für den Tod der jungen Frau mitverantwortlich. Man entführt ihren Hund, bedroht und erpresst ihre Tochter, der Horror findet kein Ende.
Halt findet Sarah bei ihrer Schwester und ihrem Mann. Zusammen versuchens sie herauszufinden, wer hinter all dem steckt.

Dieses Buch ist ein absoluter Adrenalinkicker. Jedes Mal , wenn man meine zu wissen, wer hinter all dem steckt, kommt die nächste Wendung im Geschehen und man merkt, dass man wieder auf der falschen Fährte ist.
Die Protagonistin Sarah hat mir sehr gefallen und ich fand es erschreckend mitzuerleben, was ihr widerfahren ist.

Da dieses Geschehen, wie man immer wieder hört, gar nicht so weit von der Realität entfernt ist, fand ich diesen Roman sehr realistisch und absolut spannend umgesetzt.

Bewertung vom 05.06.2024
Das Baumhaus
Buck, Vera

Das Baumhaus


gut

verstörend spannend
Ich muss sagen, dass mich das Buch etwas zwiegespalten zurücklässt.
Zum einen fand ich es sehr spannend, gut konstruiert und für mich nicht unbedingt vorhersehbar. Zum anderen finde ich das Thema sehr verstörend.Ohne jetzt spoilern zu wollen, finde ich die Thematik sehr grenzwertig. Für mich, die ich Mutter von 3 Kindern bin, waren manche Beschreibungen von Szenen schwer zu ertragen und ich brauchte lange für dieses Buch, weil ich es nur häppchenweise lesen konnte. Auch die vielen skurrilen Personen, die sich mit Tod und Verwesung beschäftigten, waren mir etwas zu abgedreht.

Die unterschiedlichen Zeitebenen und auch die unterschiedlichen Sichtweisen von Personen haben erheblich zur Spannung dieses Buches beigetragen und den Leser immer wieder auf falsche Fährten geführt. Dies war sehr geschickt konstruiert und hat den Reiz dieses Buches ausgemacht.
Die abscheulichen Verbrechen an den Kindern waren für mich aber schwer auszuhalten.

Die Autorin hat ja schon in ihrem ersten Roman Kinder in den Fokus ihrer Geschichte gestellt und ich fand das Buch „Wolfskinder „sehr gelungen. Hier hat sie allerdings für meinen Geschmack die Grenzen des Erträglichen überschritten. Sicherlich gibt es Menschen, die an dieser Art Quälerei ihre Genugtung finden. Für mich war es zu viel und wenn ich das Buch nicht hätte bewerten müssen, hätte ich es abgebrochen.
Als Thriller sicher erstklassig, daher auch die 3 Sterne, von der Thematik her für mich grenzwertig.

Bewertung vom 05.06.2024
Issa
Mahn, Mirrianne

Issa


ausgezeichnet

hallt nach
„Issa „ist der Debütroman der Schriftstellerin Mirrianne Mahn und er trifft mitten ins Herz.

Issa stammt aus Kamerun, lebt aber schon seit dem Kleinkindalter in einem kleinen Ort im Hunsrück. Ihre Mutter heiratete einen Deutschen, der in Kamerun gearbeitet hat und sich in sie verliebte.
Schon als Grundschülerin bekommt Issa mit, dass sie „ anders „ ist. Sie erlebt Rassismus in all seinen Facetten. Auch die Erziehungsmethoden ihrer Mutter, die als Ärztin arbeitet, sind brutal. Sie schlägt sie, macht sie klein, Issas Selbstbewusstsein ist nicht groß. Als sie von ihrem Freund schwanger wird, der es ihr gegenüber auch an Respekt fehlen lässt, verlässt sie nach einem Streit mit ihrer Mutter Deutschland und geht in ihr Ursprungsland Kamerun, um sich Ritualen zu unterwerfen , die ihr eine gute Schwangerschaft und ein gesundes Kind bringen sollen. Issa weiß nicht, dass diese Reise für sie zu einem neuen Selbstbild führen wird.

Aus der Sicht verschiedener Frauen wird die Geschichte von den Frauen aus Issa‘s Familie erzählt, die bis zum Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts zurückreicht. Die Autorin erzählt eine berührende Geschichte über Unterdrückung, Rassismus, Polygamie,Kolonialismus, seine Auswirkungen und immer wieder über die Schicksale der Frauen, die dieKonsequenzen dieser Themen erleben mussten.
Sie erzählt aber auch über Zusammenhalt, Frauenpower, Aufbegehren gegen das Patriarchat. Eine Welt aus Mythen und Ritualen, die mir fremd war,die ich aber auch sehr interessant fand.

Das Buch zeigt, dass man seinen Ursprung nicht leugnen kann und muss, sondern sich damit auseinander setzen sollte, um Frieden zu finden.

„Du Must in die Vergangenheit schauen, um die Gegenwart zu verstehen, damit du deine Zukunft gestalten kannst.“

Dieser Satz sagt soviel aus und trifft auf jeden von uns zu.

Mich hat dieses Buch sehr berührt, alle Gefühle der Gefühlsskala angesprochen, sowohl im negativen , wie im positiven Sinne und ich bin froh zu diesem Buch gegriffen zu haben, denn mir wäre ein tolles Leseerlebnis entgangen, hätte ich es nicht gemacht.

Bewertung vom 05.06.2024
Wir werden jung sein
Leo, Maxim

Wir werden jung sein


ausgezeichnet

hat mich begeistert
Ich habe schon einige Bücher von Maxim Leo gelesen und sie haben mir alle gefallen genauso wie sein neustes Buch " Wir werden jung sein".

Wer möchte nicht ewig nung sein, immer leistungsfähig, keine Alterswehwehchen, immer straff und gutaussehend. Genau um dieses Thema geht es in diesem Buch und welche Konsequenzen so etwas hätte.

In einem Medikamentenversuch, der mit verschiedenen Probanten durchgeführt wird, die an einer Herzinsuffizienz leiden, stellt sich ein positiver Nebeneffekt ein, nämlich der, dass die Patienten nicht nur von ihrer Herzinsuffizienz genesen, sondern gleichzeitig auch immer jünger werden.

Anhand eines Siebzehjährigen, eines älteren Unternehmers, einer Leistungsschwimmerin und einer Frau, die schon seit Jahren versucht schwanger zu werden wird diese Geschichte erzählt, die ich nicht nur sehr interessant von der Thematik her fand, sondern auch sehr unterhaltsam umgesetzt.

Es tun sich beim Leser viele Fragen auf und auch wenn die Vorstellung sehr verlockend ist, immer jung zu sein und somit viele Krankheiten nicht zu bekommen, die sich unweigerlich mit dem Alter einschleichen, merkt man , dass dieser Zustand, wenn er denn die ganze Weltbevölkerung beträfe , eben auch viele unwilkommende Nebenerscheinungen hätte, sozial ,ökonomisch und auch demographisch.
Die Welt würde sich komplett ändern, würde auch viele Ganoven auf den Plan rufen, die versuchen würden dieses Medikament für ,ihre Belange auszunutzen.

Mir hat es sehr viel Spaß gemacht dieses Buch zu lesen, ich habe geschmunzelt, teilweise laut gelacht, aber eben auch viel Gedanken gehabt, die ich sehr intereassant fand.

Wieder ein tolles Buch dieses Autors.

Bewertung vom 16.05.2024
Hallo, du Schöne
Napolitano, Ann

Hallo, du Schöne


ausgezeichnet

ein ruhiger , sehr berührender Familienroman
William Water ist ein erfolgreicher Basketballspieler. Für ihn ist dieser Sport alles.Im Spiel findet er Anerkennung und sein Zuhause, alles , was er in seinem Elternhaus nicht findet.Nach dem Tod seiner Schwester, die kurz nach seiner Geburt starb, ist er für seine Eltern nicht mehr wichtig. Lieblos und kühl ist sein Zuhause, nichts wohin man sich sehnt und wo man sich geborgen fühlen kann. Als dann ein Foul seiner Baketballkarriere ein Ende setzt, findet er in Julia Padavano und ihrer Familie all das, was er bisher so schmerzlich vermisst hat.Zusammenhalt, Verständnis,Zuneigung und Ein Zugehörigkeitsgefühl. Auch wenn in der Familie Padavano läuft auch nicht alles glatt läuft.Doch Julia, für die feststeht, dass sie William heiraten wird, steht ihre Zukunft fest. Karriere und Kinder, alles kein Problem. Doch als Julias Vater stirbt, scheinen alle Zukunftspläne von Julia Padavano zu zerbrechen und der Tod ihres Vaters bleibt nicht der einzige Schmerz.

Ruhig und bedächtig, aber trotzdem fesselnd erzählt Ann Napolitano ihre Geschichte über 20 Jahre hinweg über die Familie Padanano, besonders die der Schwestern .Aus verschiedenen Perspektiven erfährt der Leser einiges über die einzelnen Figuren, was sehr berührend, realistisch und für mich immer nachvollziehbar und daher realistisch war.Der Einblick in die Gefühlswelt der einzelnen Protagonisten hat mich einen großen Reiz der Geschichte dargestellt.
Man konnte erfahren, dass selbst so ein starkes Familiengefüge wie das der Padavano‘s zerbrechen kann, wenn geschwiegen wird und Wut , Trauer und Tragödien das Leben bestimmen.
Trotzdem ist es keine durchweg traurige Geschichte, denn es klingt überall Hoffnung durch, die wieder einmal zeigt, dass Liebe, Vergebung und Selbstbestimmung viel bewegen können und letztendlich zum Glück führen.

Bewertung vom 14.05.2024
Demon Copperhead
Kingsolver, Barbara

Demon Copperhead


ausgezeichnet

was für ein Buch
Wie kann man so ein Leben überleben. Diese Frage habe ich mir bei diesem Buch sehr oft gestellt. Barbara Kingsolver hat mit „Demon Copperhead“eine Adaption des Charles Dickend Romans „David Copperfield“geschrieben und ich habe trotz der Schwere des Themas an jeder Seite geklebt, sie inhaliert und aufgesaugt.

Demons Leben ist von Anfang an ein Desaster. Vater tot, Mutter drogenabhängig, wird er in einer Trailersiedlung geboren. Mit 11Jahren kommt er in die Obhut von Pflegefamilien und eine Odyssee beginnt, die nicht selten unschön ist, aber Demon kämpft sich durch, bis dann sein eigener Kampf beginnt in Armut und mit Drogen.

Es war manchmal sehr schwer für mich Demons Geschichte zu folgen, da ich selbst Mutter bin und immer nur gedacht habe, war für Startchancen für das!eben hat man bei solchen Vorraussetzungen?Der Roman ist schon sehr sozialkritisch geschrieben und prangert die Opiodkrise in den Staaten an, die viele Menschen in die Abhängigkeit getrieben hat, ein sehr wichtiges Thema.

Trotz der Schwere des Themas, lässt sich das Buch durch den Humor und die Lebensfreude, die Demon immer wieder ausstrahlt , unterhaltsam lesen und die mehr als 800 Seiten fliegen nur so dahin.Man lacht und weint mit Demon und freut sich einfach, wenn es ihm gut geht und drückt ihm die Daumen, dass es so bleibt.

Ein toller, schrecklicher, berührender, einfach ein atemberaubender Roman der mir sicherlich lange in Erinnerung bleiben wird.

Bewertung vom 14.05.2024
Das Licht in den Birken
Fölck, Romy

Das Licht in den Birken


sehr gut

gute Unterhaltungslektüre
Neben ihren Marschlandkrimis , die ich wirklich sehr gerne lese, hat die Autorin jetzt nach“Die Rückkehr der Kraniche „ ihren zweiten Roman geschrieben.
„Das Licht in den Birken spielt in der Lüneburger Heide und hat mich wirklich gut unterhalten.

Thea, eine der Protagonistinnen dieses Romans , beschließt nach jahrzehntelangem Aufenthalt in Portugal, wo sie zuletzt als Ziegenhirtin gearbeitet hat, nach Deutschlang zurück zu kehren. Mit in ihrem alten Camper fahren ihre beiden Ziegen und so sucht sie sich als Bleibe in Deutschland ein kleines Haus auf einem Bauernhof, den der Besitzer Benno als „Lebenshof“für Tiere ausgebaut hat. Benno, ein wortkarger Mann, lebt nach der Trennung von seiner Frau und seinem Sohn zurückgezogen und hat wenig Kontakt zu anderen Menschen. Seit Corona und der Energiekrise hat er zunehmend Schwierigkeiten den Hof und das Futter für die Tiere zu finanzieren, weil die Spenden ausbleiben und sich mittlerweile Schulden angehäuft haben. Also vermieteter ein ausgebautes Nebengebäude an Thea, hat aber Schwierigkeiten mit ihrer quirlige und offenen Art umzugehen.
Zu diesem Duo stößt dann noch Juli, eine junge Frau, die nach dem Tod ihres Großvaters, zu Fuß in seine Lieblingsstadt Amsterdam wandern will, auch um dem angespannten Verhältnis zu ihrer Mutter zu entkommen. Auf dem Weg dahin hat sie einen Unfall und strandet auf Bennos Hof.
Alle drei haben ihre Päckchen zu tragen und versuchen doch durch gegenseitige Unterstützung ihre misslichen Lagen zu verbessern, allen voran, den Hof von Benno , der kurz vor der Zwangsversteigerung steht, zu retten.

Mir hat es sehr viel Spaß gemacht diesen Roman zu lesen. Die Protagonistin werden sehr liebevoll und facettenreich beschrieben, man hat Bilder im Kopf, wie sich das Leben auf diesem Hof abspielt, was mir sehr gefallen hat, und es war sehr interessant zu verfolgen , wie sich jede Figur weiterentwickelt hat .
Der Schluss war mir dann doch ein bisschen zu schnell erreicht in Relation zu den ja nicht unerheblichen Problemen, die jede Einzelne hatte, da hätte ich mir etwas mehr Ausführlichkeit gewünscht und nicht dieses abrupte Friede-Freude- Eierkuchen, aber alles in allem hat Romy Fölck hier einen sehr unterhaltsamen Roman mit sympathischen Protagonisten geschrieben, den ich gerne weiterempfehle.

Bewertung vom 14.05.2024
Annas Lied
Koppel, Benjamin

Annas Lied


sehr gut

ein sehr berührendes Buch
„Anna‘sLied ist ein sehr emotionaler Debütroman des Jazz-Saxophonisten und Komponisten Benjamin Koppel, der mir bis dato unbekannt war. Seine Großtante ist die Protagonistin dieses Romans, der ihr Leben erzählt, das Ende der 20 er Jahre des letzten Jahrhunderts in Kopenhagen spielt.Sie wuchs dort als einziges Mädchen unter 4 Jungen auf und war sehr musikalisch, was wohl in derFamilie liegt.
Die jüdische Familie war aus Polen geflohen und in Kopenhagen gestrandet, weil das Geld für Amerika nicht mehr reichte.
Musik spielte, wie schon erwähnt, eine große Rolle in der Familie, besonders für Hannah, für die schon früh feststeht, dass sie später Pianistin werden will.Doch ihre Mutter hat andere Pläne, die sie mir Druck und psychischer Gewalt durchsetzt.
Hannah erfährt früh was es heißt eine Frau zu sein.Ihr Leben ist nicht einfach, wie sie in der Zukunft erfahren muss und nur durch die Musik, die ihre große Liebe ist, lässt es sich für sie ertragen.

Benjamin Koppel hat mit „Anna‘s Lied ein sehr eindringliches Bild seiner Großtante vor den Augen der Leser entstehen lassen.mit sehr lebendigen und facettenreichen Charakteren macht es diese Geschichte zu einem Roman, die ich nicht so schnell vergessen werde.Die Geschichte berührt und steht sicherlich für viele Frauen, die zu dieser Zeit gelebt haben und sich den Konventionen unterwerfen mussten.

Bewertung vom 09.05.2024
Notizen zu einer Hinrichtung
Kukafka, Danya

Notizen zu einer Hinrichtung


sehr gut

ein polarisierendes Thema
„Notizen zu einer Hinrichtung“ ist ein Buch das bei mir ein Gedankenkarusell in Gang gesetzt hat und viele Fragen aufgeworfen hat.

Ansel Packer sitzt in der Todeszelle und soll wegen Mord hingerichtet werden.Der Leser verfolgt nun in seinen letzten Stunden seine Gedankengänge. Seine Hoffnung seinen Tod doch noch abwenden zu können, hat mich sehr berührt und mich sehr über das Thema „Todesstrafe“nachdenken lassen.

Im Rückblick erfahren wir, wie Ansel Packerzu dem Mensch geworden ist, der er heute ist Undine er diese Taten vollbringen konnte.Aber nicht er wird in den Mittelpunkt des Buches gerückt lt., sondern die Frauen, die seine Taten massgeblich mitbestimmt haben.
Da ist seine Mutter, die ihn früh verließ, sich aus ihrer gewalttätige Ehe floh und ihn der Obhut der Behörden überließ , was für ihn die Odyssee durch Pflegefamilien bedeutete und Sally,die früh ahnte, was für ein Mensch Ansel war, aber nicht tätig wurde und zuletzt Hazel, die miterlebt, wie Anseln‘s Manipulationsversuche das Leben ihrer Schwester zerstört.


Als Leser wechselt man ständig zwischen Abscheu und Verständnis ob dieser Schilderungen und trotzdem kam bei mir immer wieder die Frage auf, rechtfertigt dies eine Todesstrafe?

Wie in vielen Romanen, die im Moment den Buchmarkt überschwemmen, wird eines immer wieder deutlich, die Sozialisation eines Menschen ist entscheidend für sein Leben, seine Persönlichkeitsentwicklung und die Entscheidungen, die er trifft. Entscheidungen, die nicht wieder rückgängig gemacht werden können und den individuellen Lebensweg maßgeblich mitentscheiden.

Der Schreibstil des Buches hat mir das Lesen des Buches leicht gemacht, die Figuren wurden gut beschrieben und das Thema wird mich noch lange beschäftigen.