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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Joko
Wohnort: 
Belm

Bewertungen

Insgesamt 101 Bewertungen
Bewertung vom 16.05.2024
Hallo, du Schöne
Napolitano, Ann

Hallo, du Schöne


ausgezeichnet

ein ruhiger , sehr berührender Familienroman
William Water ist ein erfolgreicher Basketballspieler. Für ihn ist dieser Sport alles.Im Spiel findet er Anerkennung und sein Zuhause, alles , was er in seinem Elternhaus nicht findet.Nach dem Tod seiner Schwester, die kurz nach seiner Geburt starb, ist er für seine Eltern nicht mehr wichtig. Lieblos und kühl ist sein Zuhause, nichts wohin man sich sehnt und wo man sich geborgen fühlen kann. Als dann ein Foul seiner Baketballkarriere ein Ende setzt, findet er in Julia Padavano und ihrer Familie all das, was er bisher so schmerzlich vermisst hat.Zusammenhalt, Verständnis,Zuneigung und Ein Zugehörigkeitsgefühl. Auch wenn in der Familie Padavano läuft auch nicht alles glatt läuft.Doch Julia, für die feststeht, dass sie William heiraten wird, steht ihre Zukunft fest. Karriere und Kinder, alles kein Problem. Doch als Julias Vater stirbt, scheinen alle Zukunftspläne von Julia Padavano zu zerbrechen und der Tod ihres Vaters bleibt nicht der einzige Schmerz.

Ruhig und bedächtig, aber trotzdem fesselnd erzählt Ann Napolitano ihre Geschichte über 20 Jahre hinweg über die Familie Padanano, besonders die der Schwestern .Aus verschiedenen Perspektiven erfährt der Leser einiges über die einzelnen Figuren, was sehr berührend, realistisch und für mich immer nachvollziehbar und daher realistisch war.Der Einblick in die Gefühlswelt der einzelnen Protagonisten hat mich einen großen Reiz der Geschichte dargestellt.
Man konnte erfahren, dass selbst so ein starkes Familiengefüge wie das der Padavano‘s zerbrechen kann, wenn geschwiegen wird und Wut , Trauer und Tragödien das Leben bestimmen.
Trotzdem ist es keine durchweg traurige Geschichte, denn es klingt überall Hoffnung durch, die wieder einmal zeigt, dass Liebe, Vergebung und Selbstbestimmung viel bewegen können und letztendlich zum Glück führen.

Bewertung vom 14.05.2024
Demon Copperhead
Kingsolver, Barbara

Demon Copperhead


ausgezeichnet

was für ein Buch
Wie kann man so ein Leben überleben. Diese Frage habe ich mir bei diesem Buch sehr oft gestellt. Barbara Kingsolver hat mit „Demon Copperhead“eine Adaption des Charles Dickend Romans „David Copperfield“geschrieben und ich habe trotz der Schwere des Themas an jeder Seite geklebt, sie inhaliert und aufgesaugt.

Demons Leben ist von Anfang an ein Desaster. Vater tot, Mutter drogenabhängig, wird er in einer Trailersiedlung geboren. Mit 11Jahren kommt er in die Obhut von Pflegefamilien und eine Odyssee beginnt, die nicht selten unschön ist, aber Demon kämpft sich durch, bis dann sein eigener Kampf beginnt in Armut und mit Drogen.

Es war manchmal sehr schwer für mich Demons Geschichte zu folgen, da ich selbst Mutter bin und immer nur gedacht habe, war für Startchancen für das!eben hat man bei solchen Vorraussetzungen?Der Roman ist schon sehr sozialkritisch geschrieben und prangert die Opiodkrise in den Staaten an, die viele Menschen in die Abhängigkeit getrieben hat, ein sehr wichtiges Thema.

Trotz der Schwere des Themas, lässt sich das Buch durch den Humor und die Lebensfreude, die Demon immer wieder ausstrahlt , unterhaltsam lesen und die mehr als 800 Seiten fliegen nur so dahin.Man lacht und weint mit Demon und freut sich einfach, wenn es ihm gut geht und drückt ihm die Daumen, dass es so bleibt.

Ein toller, schrecklicher, berührender, einfach ein atemberaubender Roman der mir sicherlich lange in Erinnerung bleiben wird.

Bewertung vom 14.05.2024
Das Licht in den Birken
Fölck, Romy

Das Licht in den Birken


sehr gut

gute Unterhaltungslektüre
Neben ihren Marschlandkrimis , die ich wirklich sehr gerne lese, hat die Autorin jetzt nach“Die Rückkehr der Kraniche „ ihren zweiten Roman geschrieben.
„Das Licht in den Birken spielt in der Lüneburger Heide und hat mich wirklich gut unterhalten.

Thea, eine der Protagonistinnen dieses Romans , beschließt nach jahrzehntelangem Aufenthalt in Portugal, wo sie zuletzt als Ziegenhirtin gearbeitet hat, nach Deutschlang zurück zu kehren. Mit in ihrem alten Camper fahren ihre beiden Ziegen und so sucht sie sich als Bleibe in Deutschland ein kleines Haus auf einem Bauernhof, den der Besitzer Benno als „Lebenshof“für Tiere ausgebaut hat. Benno, ein wortkarger Mann, lebt nach der Trennung von seiner Frau und seinem Sohn zurückgezogen und hat wenig Kontakt zu anderen Menschen. Seit Corona und der Energiekrise hat er zunehmend Schwierigkeiten den Hof und das Futter für die Tiere zu finanzieren, weil die Spenden ausbleiben und sich mittlerweile Schulden angehäuft haben. Also vermieteter ein ausgebautes Nebengebäude an Thea, hat aber Schwierigkeiten mit ihrer quirlige und offenen Art umzugehen.
Zu diesem Duo stößt dann noch Juli, eine junge Frau, die nach dem Tod ihres Großvaters, zu Fuß in seine Lieblingsstadt Amsterdam wandern will, auch um dem angespannten Verhältnis zu ihrer Mutter zu entkommen. Auf dem Weg dahin hat sie einen Unfall und strandet auf Bennos Hof.
Alle drei haben ihre Päckchen zu tragen und versuchen doch durch gegenseitige Unterstützung ihre misslichen Lagen zu verbessern, allen voran, den Hof von Benno , der kurz vor der Zwangsversteigerung steht, zu retten.

Mir hat es sehr viel Spaß gemacht diesen Roman zu lesen. Die Protagonistin werden sehr liebevoll und facettenreich beschrieben, man hat Bilder im Kopf, wie sich das Leben auf diesem Hof abspielt, was mir sehr gefallen hat, und es war sehr interessant zu verfolgen , wie sich jede Figur weiterentwickelt hat .
Der Schluss war mir dann doch ein bisschen zu schnell erreicht in Relation zu den ja nicht unerheblichen Problemen, die jede Einzelne hatte, da hätte ich mir etwas mehr Ausführlichkeit gewünscht und nicht dieses abrupte Friede-Freude- Eierkuchen, aber alles in allem hat Romy Fölck hier einen sehr unterhaltsamen Roman mit sympathischen Protagonisten geschrieben, den ich gerne weiterempfehle.

Bewertung vom 14.05.2024
Annas Lied
Koppel, Benjamin

Annas Lied


sehr gut

ein sehr berührendes Buch
„Anna‘sLied ist ein sehr emotionaler Debütroman des Jazz-Saxophonisten und Komponisten Benjamin Koppel, der mir bis dato unbekannt war. Seine Großtante ist die Protagonistin dieses Romans, der ihr Leben erzählt, das Ende der 20 er Jahre des letzten Jahrhunderts in Kopenhagen spielt.Sie wuchs dort als einziges Mädchen unter 4 Jungen auf und war sehr musikalisch, was wohl in derFamilie liegt.
Die jüdische Familie war aus Polen geflohen und in Kopenhagen gestrandet, weil das Geld für Amerika nicht mehr reichte.
Musik spielte, wie schon erwähnt, eine große Rolle in der Familie, besonders für Hannah, für die schon früh feststeht, dass sie später Pianistin werden will.Doch ihre Mutter hat andere Pläne, die sie mir Druck und psychischer Gewalt durchsetzt.
Hannah erfährt früh was es heißt eine Frau zu sein.Ihr Leben ist nicht einfach, wie sie in der Zukunft erfahren muss und nur durch die Musik, die ihre große Liebe ist, lässt es sich für sie ertragen.

Benjamin Koppel hat mit „Anna‘s Lied ein sehr eindringliches Bild seiner Großtante vor den Augen der Leser entstehen lassen.mit sehr lebendigen und facettenreichen Charakteren macht es diese Geschichte zu einem Roman, die ich nicht so schnell vergessen werde.Die Geschichte berührt und steht sicherlich für viele Frauen, die zu dieser Zeit gelebt haben und sich den Konventionen unterwerfen mussten.

Bewertung vom 09.05.2024
Notizen zu einer Hinrichtung
Kukafka, Danya

Notizen zu einer Hinrichtung


sehr gut

ein polarisierendes Thema
„Notizen zu einer Hinrichtung“ ist ein Buch das bei mir ein Gedankenkarusell in Gang gesetzt hat und viele Fragen aufgeworfen hat.

Ansel Packer sitzt in der Todeszelle und soll wegen Mord hingerichtet werden.Der Leser verfolgt nun in seinen letzten Stunden seine Gedankengänge. Seine Hoffnung seinen Tod doch noch abwenden zu können, hat mich sehr berührt und mich sehr über das Thema „Todesstrafe“nachdenken lassen.

Im Rückblick erfahren wir, wie Ansel Packerzu dem Mensch geworden ist, der er heute ist Undine er diese Taten vollbringen konnte.Aber nicht er wird in den Mittelpunkt des Buches gerückt lt., sondern die Frauen, die seine Taten massgeblich mitbestimmt haben.
Da ist seine Mutter, die ihn früh verließ, sich aus ihrer gewalttätige Ehe floh und ihn der Obhut der Behörden überließ , was für ihn die Odyssee durch Pflegefamilien bedeutete und Sally,die früh ahnte, was für ein Mensch Ansel war, aber nicht tätig wurde und zuletzt Hazel, die miterlebt, wie Anseln‘s Manipulationsversuche das Leben ihrer Schwester zerstört.


Als Leser wechselt man ständig zwischen Abscheu und Verständnis ob dieser Schilderungen und trotzdem kam bei mir immer wieder die Frage auf, rechtfertigt dies eine Todesstrafe?

Wie in vielen Romanen, die im Moment den Buchmarkt überschwemmen, wird eines immer wieder deutlich, die Sozialisation eines Menschen ist entscheidend für sein Leben, seine Persönlichkeitsentwicklung und die Entscheidungen, die er trifft. Entscheidungen, die nicht wieder rückgängig gemacht werden können und den individuellen Lebensweg maßgeblich mitentscheiden.

Der Schreibstil des Buches hat mir das Lesen des Buches leicht gemacht, die Figuren wurden gut beschrieben und das Thema wird mich noch lange beschäftigen.

Bewertung vom 06.05.2024
Geordnete Verhältnisse
Lux, Lana

Geordnete Verhältnisse


ausgezeichnet

die Geschichte einer toxischen Beziehung
Faina kommt als Grundschulkind aus der Ukraine nach Deutschland. Sie kennt weder die Sprache,noch die Gebräuche in diesem ihr fremden Land. Doch da ist Philipp, eher ein Außenseiter in der Klasse, Sohn einer alkoholabhängigen Mutter, die sich später das Leben nehmen wird. Struktur und Kontinuität ist er nicht gewohnt, Unterstützung zur Ausbildung seiner Persönlichkeit noch weniger. Viel Kritik, je nach jeweiligem Zustand der Mutter, während einer Abwesenheit der Mutter, verbringt er eine Zeit bei der Schwester seiner Mutter in „geordneten Verhältnissen“, fühlt sich dort aber auch nicht wohl.
Als Faina in die Klasse kommt, in der Philipp ist, nimmt er sich ihrer an, vermittelt ihr die Sprache und vieles andere mehr und macht sie zu „seiner Freundin“. Er stellt von Anfang an einen Besitzanspruch an sie und das wird sich über die Zeit nicht ändern, eher im Gegenteil.
Als sie älter werden , trennen sich ihre Wege für eine gewisse Zeit. Eine sexuelle Beziehung können sie nicht führen, da Philipp sich vor Körperlichkeiten ekelt.Faina hat eher das umgekehrte Problem, sie lebt bisexuell und verdient zusätzliches Geld mit Sexdiensten.Als sie schwanger wird, von wem weiss sie nicht, flüchte sie zu Philipp, dem einzigen der ihr hilft, denn Faina’s Elternhaus ist auch mehr als problematisch.Philipp zieht mit ihr nach Berlin, wird immer kontrollsüchtiger , bis es zum großen Knall kommt.

Dieses Buch hat es in sich. Beide Protagonisten haben eine problematische Kindheit,Faina entwickelt eine bipolare Störung, wechselt zwischen Hochs und Tiefs, was durch das Kind noch erschwert wird.
Man ahnt von Anfang an, dass das nicht gut gehen kann, spürt bei Philipp eine ständige latente Wut, die er zu Anfang noch unter Kontrolle hat.Narzistische Züge sind bei ihm auch zu erkennen, es geht immer nur um sein Wohlbefinden, er tut nichts ohne Gegenleistung, auch wenn es anfangs anders wirkt, schafft Abhängigkeiten für die er belohnt werden will.
Ich fand diese toxische Beziehung gut beschrieben, wie sie sich mit der Zeit entwickelt, sich hochschaukelt und jeder Einzelne agiert.

Leider hört man immer wieder von diesen Fällen, die mir immer wieder zeigen, wie wichtig eine gute Kindheit ist, wie wichtig es ist, Kindern zu zeigen, dass man sie liebt und sie in ihrer Persönlichkeitsentwicklung unterstützt.Fehler machen wir Eltern alle, wir sind Menschen und fehlbar, aber ein liebevolles und stabiles Elternhaus ist auch die Grundlage für die Persönlichkeitentwicklung eines Menschen und für sein Handeln im späteren Leben.

Bewertung vom 06.05.2024
Das Fenster zur Welt
Winman, Sarah

Das Fenster zur Welt


sehr gut

ein gutes Buch mit einigen Längen
Auf das Buch " Das Fenster zur Welt" wurde ich durch die vielen guten englischen Rezensionen aufmerksam. Auch das wunderschöne Cover sprach mich an und so war ich sehr dankbar, dass ich es lesen durfte.

Das Buch erzählt von Freundschaft, Familie, Liebe in all seinen Facetten, von Toleranz und immer wieder von der Kunst. Die Geschichte konnte mich zum Teil gefangen nehmen, hat mich aber auch manchmal mit seiner Langatmigkeit in den Dialogen auf eine Geduldsprobe gestellt.

Im Jahr 1944 treffen zwei Menschen in der Toscana aufeinander. Der junge britische Soldat Ulysses und die sechzigjährige Kunsthistorikerin Evelyn . Sie werden zu lebenslangen Freunden und ihre Freundschaft prägt beide gerade durch ihre unterschiedlichen Sichtweisen nachhaltig.
Wir begleiten die Leben der beiden Protagonisten und ihre Freunde, was mich teilweise sehr begeistert hat. Die flüssige, teilweise sehr humorvolle Schreibweise fand ich mehr als gelungen, vor allem die Schilderungen rund um den Papagei Claude haben mich häufig lachen lassen.
Auf der anderen Seite waren mir manche Passagen des Buches zu langatmig, mache Dialoge zu ausschweifend. Anderseits fehlte mir etwas. Die Geschichte von Evelyn war mir zu kurz, denn hier hätte ich gern mehr erfahren von dieser interessanten und charismatischen Frau.
Sowieso ist der Autorin die Ausgestaltung ihrer Charaktere wirklich gut gelungen. Auch das Thema Kunst, was natürlich in Italien und speziell in Florenz nicht zu kurz kommen darf, fand ich gelungen umgesetzt.

Bis auf die ab und zu auftretenden Längen, die meinen Lesefluß manchmal gestört haben, fand ich das Buch aber sehr gelungen und wer sich an manchmal ausschweifenden Dialogen nicht stört, wird sicherlich viel Freude mit diesem Buch haben.

Bewertung vom 06.05.2024
Die Zeit der Kinder
Riess, Lena

Die Zeit der Kinder


sehr gut

Pädagogik im Wandel der Zeit
„Die Zeit der Kinder“ist ein sehr flüssig und interessant geschriebenes Buch über den Pädagogen Friedrich Fröbel und seine spätere Ehefrau Luise.

Das Buch spielt im 19. Jahrhundert, einer Zeit, in der preußische Tugenden, wie Gehorsam , Pünktlichkeit und Anpassung noch hervorstechende Tugenden waren. Von Kindern erwartete man sie , genauso wie von Erwachsenen. Kind sein, so wir es heute kennen, war nicht gefragt. Es wurde geprügelt und bestraft, bis der kindliche Wille gebrochen war und ein angepasstes , widerspruchsloses Menschenkind das Ergebnis war. Wen wundert‘s , dass danach die Dinge geschahen, die geschehen sind.

Friedrich Fröbel war einer der Pädagogen , neben Johann Pestalozzi , der sich für eine andere Art der Pädagogik einsetzte, die natürlich auf großen Widerstand traf.
Auf spielerische Art und Weise ließ er die Kinder die Welt erkunden und begreifen und hatte großen Erfolg damit. Seine spätere Frau Luise unterstützte ihn dabei, wo sie nur konnte.

Auf sehr spannende und interessante Art und Weise wird über diesen großen Pädagogen und seine Frau bericht. Die flüssigeSchreibweise und die vielen interessanten Aspekte dieser Geschichte haben das Lesen für mich zu einem schönen Erlebnis werden lassen.

Bewertung vom 29.04.2024
Sturmmädchen (eBook, ePUB)
Bernstein, Lilly

Sturmmädchen (eBook, ePUB)


sehr gut

Freundschaft im Dritten Reich
Die Bücher von Lilly Bernstein konnten mich immer begeistern und so war es für mich selbstverständlich auch oihr neusten Buch zu lesen. " Sturmmädchen" ist ein Buch über eine Freundschaft im Dritten Reich.

Elli, Margot und Käthe kennen sich seit langem und ihre Freundschaft scheint unzerbrechlich. Unterschiedlich wie sie sind, halten sie zusammen und schwören sich ewige Freundschaft. Elli und Käthe kennen sich seit ihrer Kindheit im kleinen Eifeldorf, in dem sie aufgewachsen sind. Käthe, ein jüdisches Mädchen, ist später zum Kleeblatt dazugekommen , als ihre Eltern ein Ferienhaus in dem kleinen Eifelstädtchen kauften.

Mit Aufkommen des Nationalsozialismus zeigen sich erste Risse in der Freundschaft. Käthe ist eine glühende Verehrerin der neuen Ideologie, Elli steht dem ganzen skeptisch gegenüber und Margot als Jüdin und zusammen mit hrer Familie immer mehr unter Repressalien zu leiden.

Als die Nazis an die Macht kommen, spitzt sich die Lage zu und Margot und ihre Familie müssen um ihr Leben fürchten. Elli, die durch ein Gehbehinderung körperlich eingeschränkt ist, hilft wo sie kann, doch auch ihr Möglichkleiten sind begrenzt.

Dieses Buch zu lesen,macht wieder deutlich, wie wichtig es ist, die Geschehnisse der damaligen Zeit in Erinnerung zu behalten, damit so etwas nicht wieder geschieht. Das Buch berührt und es läuft einem mehr als einmal eiskalt über den Rücken mitzuerleben, wie Juden damals leben mussten.
Die Autrorin schreibt ihre Geschichte sehr berührend, die Charaktere sind sehr gut und liebevoll ausgestaltet und man folgt der Geschichte teilweise atemlos.

Trotzdem konnte mich dieses Buch nicht so begeistern, wie die Vorgängerbände.Voran das genau lag, kann ich gar nicht mal sagen, aber irgendwas fehlte mir in dieser Geschichte.Ich habe auch gar nicht verstanden, warum die Behinderung von Elli so eine große Rolle einnahm, weil sie eigentlich für den Verlauf der Geschichte keine allzu große Rolle spielte.

Alles in allem habe ich das Buch aber sehr gerne gelesen und kann es weiterempfehlen.

Bewertung vom 29.04.2024
Für immer, dein August / Mühlbach-Saga Bd.2 (eBook, ePUB)
Leciejewski, Barbara

Für immer, dein August / Mühlbach-Saga Bd.2 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

die Geschichte geht weiter
„ Für immer, dein August“ ist der Fortsetzungsband der Mühlbach Sage und hat mir genauso gut gefallen wie „In Liebe, deine Lina“.

Der 1. Weltkrieg ist vorbei und August ist nach seiner Kriegsgefangenschaft nach Mühlbach zurückgekehrt, woher nicht unbedingt freundlich aufgenommen wird. Lotte, die in Bremen wohnt, hat August über die schwere Zeit hinweggeholfen und die Gefühle sind längst in Liebe übergegangen.
Doch schon ziehen neue dunkle Wolken am Horizont auf.

In diesem Buch wird die Geschichte der Großeltern der Autorin erzählt. Sehr interessant , aber auch sehr einfühlsam beschreibt die Autorin die damaligen Zeit im kleinen Dorf Mühlbach.Die Bevölkerung , gefangen in ihrer Arbeit , wollen sich nicht mit der neuen Gefahr, die droht beschäftigen. Längst sind die alten Wunden noch nicht verheilt und die Arbeit muss getan werden. August hadert mit seinem Schicksal und versucht das Beste draus zu machen.

Der Autorin gelingt es ausgezeichnet dieses ausschlaggebende Moment der Zeitgeschichte des 20. Jahrhunderts einzufangen, die Gedanken und Gefühle der Menschen zu beschreiben. Man kann den Zeitgeist spüren und möchte die Menschen am liebsten wachrütteln und sagen „Passt auf, wehrt euch, sonst passiert Schlimmes.“
In einer sehr flüssigen und emphatischen Schreibweise erzählt die Autorin die Geschichte ihre Großeltern, die einen mehr als gefangen nimmt.

eingrossartiges Buch.