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Dragon

Bewertungen

Insgesamt 103 Bewertungen
Bewertung vom 12.09.2022
Die Entführung / Swift & Hawk, Cyberagenten Bd.1
Macx, Logan

Die Entführung / Swift & Hawk, Cyberagenten Bd.1


ausgezeichnet

Cyberagenten-Action!

Swift und Hawk. Das sind die Codenamen der beiden Kinder Caleb und Zenobia, deren Familien entführt wurden und die nun in das geheime Agentenprogramm mit dem Namen „Möbius“ aufgenommen werden, um ihre Angehörigen zu finden und zu retten. Dabei geraten sie in gefährliche Situationen, die sie jedoch mithilfe ihres Könnens als Programmierer und Roboterentwickler gut meistern können.

Vom Thema her ist das Buch eine interessante, rasante und kurzweilige Geschichte im Stil von James Bond und anderen Agenten-Geschichten. Dass es sich hierbei um Kinder als Hauptprotagonisten handelt, die spannende Abenteuer erleben und in Technik so geschickt sind, dass sie Roboter entwickeln oder aufwändige Computerspiele und technische Spielereien mit Leichtigkeit entwickeln können, ist zwar ein wenig realitätsfern, doch welches Kind wünscht sich nicht so ein Abenteuer und solche Fähigkeiten! So schafft das Buch eine Story, in die man geradezu versinken kann, wenn man sich auf die Spannung und das Abenteuer einlässt und mit nicht zu viel Anspruch an Logik und Realität heran geht.

Die Figuren sind sympathisch dargestellt, sodass man mit ihnen mitfiebert. Die Geschichte enthält viele Fachbegriffe aus dem Bereich der Technologie oder der Computerwelt. Selbst wenn man auf diesen Gebieten wenig Wissen besitzt, sind die Passagen keinesfalls unverständlich oder zu schwer, da vieles gleich mit erklärt und in die Geschichte mit eingebaut wird.

Der angenehme Schreibstil des Autors schafft es, die Spannung aufrecht zu erhalten, schwierige Fachbegriffe verständlich rüber zu bringen und dem Buch genau die richtige Mischung aus Action und Spannung zu verleihen, die dieses Kinder- und Jugendbuch so toll macht. Im Stil dazu passend ist noch die Anmerkung über den Autor: Logan Macx soll ein Ex-Agent des britischen Geheimdienstes sein, dessen Aufenthaltsort geheim ist. Ob dies so der Wirklichkeit entspricht oder ein geschickter Schachzug des Autors ist, sei dahin gestellt. Auf jeden Fall passt es zum Inhalt, zur Agentenstory und verbreitet den Hauch des Mysteriösen um dieses Buch, was den Kids gefallen wird.

Der Schluss deutet schon auf ein weiteres Abenteuer von Swift und Hawk hin, das sicher wieder aufregend, spannend und unterhaltsam wird. Ein toller Auftakt der neuen Cyberagentenreihe, die kurzweilige Lesestunden verspricht. Ein Buch für Action- und Technik-Fans und alle, die es spannend mögen.

Bewertung vom 09.09.2022
Casa Zarrella
Zarrella, Jana Ina;Lafer, Johann

Casa Zarrella


ausgezeichnet

Ein Kochbuch-Highlight

Das Kochbuch von Jana Ina Zarrella in Zusammenarbeit mit Johann Lafer erstellt, ist ein richtig tolles Buch, das in keiner Küche fehlen sollte. Neben den persönlichen Vorworten von Jana Ina und Johann erfährt man eingangs sehr viel über die Küche und das Kochverhalten im Hause Zarrella. Hier wird erzählt, welche kulinarischen Bräuche es aus den italienischen und brasilianischen Familien gibt, wie und wer bei den Zarrellas kocht, warum Jana Ina seit einigen Jahren auf Fleisch verzichtet und wie man die Lust am Kochen und an den Gerichten auch an die Kinder weiter gibt und sie in der Küche mit einbezieht. Auch Johann Lafer präsentiert Einblicke in seine Familienküche. Diese Informationen sind sehr interessant und machen das Buch sehr persönlich. Bevor es dann auch richtig los geht mit den tollen Rezepten gibt es eine kleine Übersicht über die Must Haves in der Speisekammer, praktische Tipps und Tricks zu Küchengeräten und dem Zeitmanagement und in einem vorgefertigten Wochenplan kann man sogar seine eigenen Ideen und zusammengestellten Speisen eintragen.

Die Rezepte sind überwiegend vegetarisch, doch enthalten auch Fisch und Meeresfrüchte. Die Aufteilung in Gruppen wie Frühstück, Suppen, Süßes usw. finde ich sehr gut, um sich schnell zurecht zu finden. Alphabetisch sind die Gerichte dann am Ende des Buches notiert.

Bei jedem Gericht findet man die Personenanzahl, die Zeit für die Zubereitung und ob es sich um ein vegetarisches Essen handelt. Neben der Zutatenliste sind die einzelnen Zubereitungsschritte sehr klar und übersichtlich gegliedert. Oft findet sich noch eine farblich hervorgehobene persönliche Anmerkung von Jana Ina oder Johann Lafer dabei, die Tipps enthält.
Bei zwei Gerichten fiel mir allerdings auf, dass sie als vegetarische verzeichnet sind, jedoch Fischfilets und Calamaretti enthalten. Das ist nicht weiter schlimm, da man es ja anhand der Zutatenliste sieht, welche Zutaten man für das Rezept braucht.

Ansonsten haben wir jetzt schon einige Rezepte ausprobiert und es werden noch viele weitere folgen, denn hier hält man ein Kochbuch in den Händen, das keine ausgefallenen Zutaten benötigt, um raffinierte und leckere Gerichte auf den Tisch zu bringen. Es sind Rezepte enthalten, wenn es mal schnell gehen soll, sowohl für Feiern oder auch für den Familientisch mit Kindern. Mit diesem Buch kommt man kulinarisch gut durch den Alltag, es ist für jeden was dabei und die Fotos der Gerichte sind optisch sehr ansprechend.

Mein Fazit: Ein Kochbuch, das in keiner Küche fehlen sollte, da es ansprechende und schnelle leckere Gerichte enthält, die man auch ohne große Kochkenntnisse leicht nachkochen kann. Die Zutaten hat man fast alle sowieso zu Hause, die Tipps helfen und erleichtern beim Einkaufen und Kochen die Arbeit und das Buch ist so vielfältig, dass es von Frühstück bis Abendessen und von Süß bis Deftig viele Bereiche abdeckt. Ein echtes Kochbuch-Highlight!

Bewertung vom 30.08.2022
Die Wächter des Himmelspalasts (Rick Riordan Presents) / Aru gegen die Götter Bd.1
Chokshi, Roshani

Die Wächter des Himmelspalasts (Rick Riordan Presents) / Aru gegen die Götter Bd.1


ausgezeichnet

Der Weltuntergang ist nah…

Weil sie gerne ihrer Fantasie freien Lauf lässt – dann sind es doch keine richtigen Lügen, oder? – bringt sich Aru vor ihren Schulkameraden in Schwierigkeiten und leitet versehentlich den Weltuntergang ein. Die Tochter der Museumsleiterin des Museums für Altindische Kunst und Kultur sieht sich plötzlich großen Herausforderungen gegenüber, die sie gemeinsam mit ihrer Seelenschwester Mini und Subala, ihrem Gefährten in Gestalt einer Taube meistern muss. Und dann ist da ja auch noch die klitzekleine Kleinigkeit, dass sie eine Göttertochter ist…

Das Cover ist ein echter Hingucker mit seinen Farben, seinem Aufbau und den wunderschönen Gestaltungselementen. Im Buch selbst gibt es keine Illustrationen, aber an jedem Kapitelanfang befindet sich ein Stück eines Ornaments, das dann auf der letzten Seite in seiner Vollständigkeit gezeigt wird. Eine schöne Idee.

Das Vorwort stammt nicht von der Autorin selbst, sondern vom Autor der Percy Jackson-Reihe Rick Riordan. Er empfiehlt das Buch seinen Fans und allen, die sich für die Hindu-Mythologie interessieren. Im hinteren Teil des Buchs gibt es ein Glossar für die indischen Begriffe. Das fand ich sehr hilfreich um den Überblick in der Geschichte zu behalten. Die Aussprache wird zudem angegeben und die Erklärungen sind ausführlich.

Besonders gefallen hat mir der Humor der Geschichte. Das Lesealter wird ab 10 Jahren angegeben und dafür finde ich den Umfang der Story, den Tiefgang und den Humor gerade richtig. Die Personen – allen voran Taube Subala – sind wundervoll ausgearbeitet und sympathisch dargestellt. Die sich anbahnende und weiter entwickelnde Freundschaft der beiden Mädchen Aru und Mini ist zart, realistisch und die jungen Leser können sich bestimmt gut mit ihnen identifizieren. Die Geschichte wird aus der personalen Erzählperspektive erzählt, was meiner Meinung nach hier gut passt und sehr angenehm zu lesen ist. Genauso wie der Schreibstil allgemein, denn er ist flüssig und Fremdwörter werden sofort erklärend in die Geschichte eingebaut. Für die Altersstufe ist genau die richtige Dosierung an Spannung gewählt, so dass die Geschichte interessant, spannend und lustig daher kommt.

Mein Fazit für die Leser: Eine interessante und spannende Geschichte rund um die indische Götterwelt, zu der man viel erfahren und lernen kann. Da das Buch der erste Teil einer Reihe ist, wurden hier sehr schön die Grundlagen geschaffen und es endet mit einem Cliffhanger, so dass man gespannt auf den nächsten Teil ist.

Bewertung vom 27.08.2022
Mein genialer Tod
Jägerfeld, Jenny

Mein genialer Tod


sehr gut

Sigges Leben in Skärblacka

Sigge hat es nicht immer leicht in seiner etwas chaotischen, aber liebenswürdigen Familie. Seit er aber aus Stockholm mit seiner Mutter und den beiden Schwestern in das Hotel seiner Oma gezogen ist, hat er eine Freundin in seiner Klassenkameradin Juno gefunden. Mit ihr tüftelt er tolle Dinge aus und als auch noch die beliebten Zwillinge seiner Klasse mit ihm befreundet sein und eine Hiphop-Crew bilden wollen, fühlt er sich endlich dazugehörig. Denn leider kennt er es aus seiner alten Schule anders. Dort wurde er gemein beschimpft und als Außenseiter behandelt, da er oft feinfühlig ist, sich zu allem Gedanken macht und nicht so „cool“ rüber kommt, wie es manche Klassenkameraden von ihm erwarten. Im Laufe der Geschichte erkennt Sigge, welche Freundschaften wichtig sind und dass man nach seinen eigenen Gefühlen handeln soll und nicht das tun, was die anderen von einem erwarten.

Trotz einer guten Prise Humor ist das Buch auch tiefgründig und spricht Themen wie Freundschaft, Familie, erste Verliebtheit, Ausgrenzung und das eigene Handeln an. Die jungen Leser können sich sicher sehr gut in Sigge hineinversetzen, denn es sind Themen, die die Jugendlichen bewegen und womöglich gerade selbst erleben. Schön finde ich auch, wie durch die Kapitelüberschriften quasi ein Countdown zum eigentlichen finalen Event – der Weihnachtsaufführung in der Schule – geschaffen wird. Man fiebert mit den Protagonisten auf dieses Ereignis hin, das jeder in seiner Art anders herbeisehnt und sich vorstellt.

Die Figuren sind durchwegs sympathisch angelegt, jeder mit seinem eigenen – teils schrägen - Charakter. Sigges Schwester Majken sticht mir ihrer lauten Stimme hervor und ihr dominantes Wesen wird dadurch ausgedrückt, dass alles in Großbuchstaben geschrieben ist, was sie sagt. Das fand ich beim Lesen nicht unangenehm, sondern hatte sofort ihr lautes Organ im Ohr und eine bessere Vorstellungskraft von ihr.

Das Cover hat sich mir erst auf den zweiten Blick erschlossen, denn im Laufe der Geschichte erfährt man, was es mit einem Pinguin, einem Skateboard und der Cap auf sich hat. Dann allerdings ist das Cover sehr stimmig und gefällt mir auch in seiner Farbgebung sehr gut.

Mein Fazit: Ein schönes Jugendbuch mit aktuellen Themen, die die Jugendlichen bewegen und einem leicht zu lesenden Schreibstil, der einen die Geschichte recht bildhaft vor Augen führt. Obwohl dies Band 2 ist, lässt es sich durchaus alleine lesen, da man recht schnell in die Geschichte hinein findet und die Basics noch mal erklärt werden.

Bewertung vom 20.08.2022
Vega - Der Wind in meinen Händen
Perko, Marion

Vega - Der Wind in meinen Händen


sehr gut

stürmisch

Unsere Welt in der Zukunft. Das Klima und das Wetter haben sich verändert, in den Städten gibt es fast kein Grün mehr, das Wasser ist knapp, Pflanzen, die nicht als Nahrung oder Schattenspender dienen, gibt es nicht mehr. Aber es gibt die Wettermacher wie Vega, die Wind und Regen erzeugen können. Doch Vega hütet ein Geheimnis, das niemand erfahren darf. Als es zu einem folgenschweren Zwischenfall bei ihrer Aufgabe kommt, sieht sie sich plötzlich auf der Flucht.

Da die Story aus Vegas Perspektive geschrieben ist, hat man zu keinem Zeitpunkt mehr Wissen als die Protagonistin selbst. Das verleiht eine Nähe zu ihr und baut Spannung auf, weil man sich selbst oft genauso unsicher ist wie Vega, was die Motive der anderen Personen angeht. Der plötzlich auftauchende Leo gibt genau so Rätsel auf wie der verschwundene Freund Esper. Zu beiden fühlt sich Vega hingezogen, obwohl die jungen Männer so unterschiedlich sind.

Die Personen hat Marion Perko sehr authentisch angelegt und dass man erst so nach und nach mehr über sie erfährt oder auch teils ganz im Unklaren gelassen wird, macht es besonders spannend, diese Protagonisten zu begleiten, mehr über sie herauszufinden und ihre Motive zu entschlüsseln. Doch nicht nur die Geheimnisse der Personen machen das Buch mitreißend, sondern der ganze Aufbau – beginnend mit einer Katastrophe über eine wilde Hetzjagd bis hin zu einem Cliffhanger – lassen einen die Spannung fast körperlich spüren. Man fliegt wirklich geradezu durch das Buch und wie Vega möchte man den Geheimnissen und Ungereimtheiten auf die Spur kommen. Dazu verwendet die Autorin eine sehr lebendige, bildhafte Sprache, in die man unglaublich gut eintauchen kann.

Das Cover ist ein wahrer Hingucker! Vegas ausdrucksstarkes Gesicht, die kühlen Farben und die Glitzerelemente, die den Wind andeuten, strahlen Kraft und Stärke aus.

Insgesamt ist das Buch ein toller Auftakt einer neuen Reihe. Dieser erste Band führt in die Welt von Vega ein, zeigt ihre Arbeit als Wettermacherin, beleuchtet die Personen um sie herum und schafft einen gelungenen Einstieg in die Klima-Reihe. Mit einer Handlungsunterbrechung an einer besonders spannenden Stelle endet das Buch und macht neugierig auf den nächsten Teil. Von mir eine klare Empfehlung für Jugendliche und Erwachsene!

Bewertung vom 18.08.2022
Zehn Wünsche, sieben Abenteuer und eine sprechende Katze
Evans, Lissa

Zehn Wünsche, sieben Abenteuer und eine sprechende Katze


sehr gut

Ich wünsche mir…

Dieses Buch ist so abenteuerlich und magisch wie sein Titel. Wer wünscht sich nicht, Wünsche frei zu haben, die in Erfüllung gehen?! Genau das erleben zwei Geschwister mit ihrem neuen Freund und geraten dabei in Abenteuer, von denen sie nie geglaubt hätten, dass sie sie erleben würden. Das Buch ist unterhaltsam, witzig, aber auch tiefgründig und herzerwärmend.

Dabei fängt alles ganz enttäuschend für die Geschwister Ed und Roo an, die eigentlich ganz andere Pläne für ihre Ferien gehabt hatten. Stattdessen müssen sie wegen Anbauarbeiten an ihrem Haus die freien Tage nun bei der alten Miss Filey verbringen, die in der Nachbarschaft wohnt. Wenig begeistert ist vor allem Ed, der sich nicht vorstellen kann, was er denn den ganzen Tag dort machen soll. Seine kleinere Schwester lässt sich dagegen schon etwas eher auf die Tage bei Miss Filey ein und versucht das Ganze positiv zu sehen. Als die beiden dann noch den neuen Nachbarsjungen Willard kennen lernen, der nach eigenen Aussagen der Klassenclown in seiner neuen Klasse sein wird und ein wenig schräg daher kommt, wird es zumindest ein wenig unterhaltsam für Ed und Roo. Als Roo durch Zufall schließlich alte Geburtstagskerzen in einer Schublade bei Miss Filey findet und die Kinder herausfinden, was passiert, wenn man die Kerzen anzündet und sich dabei etwas wünscht, stolpern sie in fantastische Abenteuer.

Lissa Evans kannte ich bisher als Autorin nicht, aber ihr lockerer, humorvoller Schreibstil hat mich gleich überzeugt und das Buch war vom ersten Moment an spannend. Der Prolog deutet schon etwas Geheimnisvolles an und im Lauf der Story kann man die Entwicklung der Hauptpersonen sehr gut mitverfolgen und nachvollziehen. Sie hat liebenswerte Charaktere mit ganz eigenen Merkmalen und Hintergründen geschaffen. Da ist Ed, der ältere Bruder von Roo, der in einem Rollstuhl sitzt, sich aber nicht bemitleiden sondern sein Leben selbstbestimmt leben möchte und in etlichen Situationen voller Sarkasmus reagiert. Roo, die eigentlich Lucy heißt, aufgeschlossen für etwas Neues ist und eine erfrischend lebendige Art hat. Willard, der neue Nachbarsjunge, der einen schrägen ersten Eindruck vermittelt, aufgedreht und aufgeweckt daher kommt und sich zu einem echten Freund entwickelt. Und natürlich Miss Filey, die alte Nachbarin, die nur immer im Vorübergehen ein paar Sätze ruft und in einem alten Haus lebt, das genauso alt ausgestattet ist und die scheinbar nichts mit ihren Mitmenschen anfangen kann. Alle Personen durchlaufen im Buch eine Entwicklung und man erfährt zum Beispiel, warum Miss Filey so ist, wie sie sich den Kindern zu Anfang des Buches darstellt. Wir erfahren von ihrer Kindheit und ihren Wünschen. Und der Kater Attlee hat eine ganz besondere Eigenschaft, die sich viele Kinder bestimmt auch von ihrem Haustier wünschen würden.

Das Cover passt wunderbar zur Geschichte und zeigt schon alle wesentlichen Momente, die im Buch eine Rolle spielen. Mit seinen leuchtenden frischen Farben kommt es sehr ansprechend daher und ist im Bücherregal ein schöner Hingucker.

Abschließen kann ich sagen, dass es der Autorin gelingt, den Leser in eine fantastische Geschichte mitzunehmen, die an keiner Stelle langatmig oder langweilig daher kommt und immer wieder eine neue Wendung nimmt und spannend bleibt. So kann ich das Buch allen empfehlen, die Abenteuer erleben und sich den Träumen über Wünsche hingeben möchten. Mich hat es sehr begeistert und war eine echte Überraschung.

Bewertung vom 08.08.2022
GraviTrax. Das Pro-Buch für Fans und Profis
Gregor, Rina;BlueBlizzard;Jordan, Luke

GraviTrax. Das Pro-Buch für Fans und Profis


sehr gut

Lasst die Kugeln rollen

Vorab sei gesagt, dass man wirklich die angegeben Bauteile und Sets besitzen sollte, für die das Buch ausgelegt ist. Im Klartext heißt das, dass das hier das Starter Set Vertical PRO und das normale Starter Set sind. Zusätzlich schadet es nicht, wenn man die ein oder andere Erweiterung besitzt. Man kann die Bahnen immer noch nach seinem eigenen Geschmack oder mit den vorhandenen Teilen abwandeln, aber grundsätzlich kommt man nicht weit, wenn einem ein ganzes Starterset zum Beispiel fehlt. Hat man alles zusammen, kann der Bauspaß beginnen.

Das Cover kommt wie ein Schachtelbild eines Bausets der Gravitraxbahn daher und passt deshalb wunderbar zum System. Man weiß gleich, welches Buch man da vor sich hat und im Buchladen ist es ein echter Hingucker. Im Inneren ist das Buch sehr übersichtlich und ansprechend aufgebaut und den einzelnen Themen sind zur leichteren Übersicht Farben zugeordnet. Neben den Anleitungen finden sich auch immer wieder Sechseckwaben, in denen Tipps enthalten sind oder die „Wusstest du, dass…“-Infos. Außerdem werden die Funktionsweisen der einzelnen Elemente wie z. B. Brücken oder Tunnel erklärt. So erfährt man, warum etwa hier die Kugeln nicht rausfliegen oder warum die Kugeln an bestimmten Stellen beschleunigen können.
Die Kategorien neben den Bauplänen im Buch sind
• „Special Effect“ – hier gibt es Bahnen mit besonderem Kniff
• „Race“ – hier geht es um Rennen und Geschwindigkeit
• „Challenge“ – hier gibt es verschiedene Herausforderungen

Die Anleitungen sind sehr detailliert und man findet sich gut zurecht. Die benötigten Teile sind in der Stückzahl angegeben und Schritt für Schritt arbeitet man sich voran, sodass die eigentliche Bauanleitung alleine mit Bildern und ohne Text auskommt. So können vor allem auch Kinder gut mitbauen oder die älteren schon ganz alleine.

Spaß gemacht haben uns die Challenges und Race-Bahnen, bei denen man kleine Aufgaben erfüllen muss oder die Zeit stoppt. Damit der Spielspaß dann noch viel länger weiter geht, kann man hier dann mit anderen Teilen oder nach eigenen Ideen seine Bahnen verändern und beobachten, welche Auswirkungen dies hat.

Problemlos hat bei uns auch die App funktioniert, denn bei den Bauanleitungen befinden sich Codes, die man in die App eingeben und damit virtuell die Kugel rollen lassen kann. Das ist auch besonders für diejenigen interessant, die sich vielleicht die ein oder andere Bahn nicht so vorstellen können oder die Eigenkreation erst mal als „Trockenübung“ testen möchten, bevor es ans eigentliche Bauen geht.

Unser Fazit:
Das Buch hat uns viele Stunden Bauspaß und tolle Herausforderungen beschert und wir können es nur empfehlen. Wer es als Anregung für weitere eigene Kreationen nimmt, wird daran seine Freude haben.

Bewertung vom 25.07.2022
Das Glück auf der letzten Seite
Bonidan, Cathy

Das Glück auf der letzten Seite


sehr gut

Ein Buch, das was verändert

Anne-Lise findet in einem Hotel ein Roman-Manuskript eines unbekannten Autors. Nachdem sie es gelesen hat, lässt es sie nicht mehr los und sie setzt alle Hebel in Bewegung, um den Autor ausfindig zu machen und gleichzeitig den Weg zurück zu verfolgen, den das Manuskript genommen hat.

Das Buch ist durchwegs im Stil von Briefen verfasst, was es zu etwas Besonderem macht. Die Finderin des Manuskripts, der Autor, der Verfasser des Schlusses, eine enge Freundin und noch andere Personen treten hier mittels Briefen in Kontakt und so spinnt sich eine durchgehende Handlung, die aber dadurch nichts an Spannung oder Witz einbüßt. Der Schreibstil ist ein wenig antiquiert und die Sprache scheint nicht mehr der heutigen Zeit angepasst, aber da das Briefeschreiben ja schon fast ein Relikt aus vergangener Zeit ist, passt dann die Ausdrucksweise der Protagonisten doch wieder.

Das Cover ist sehr schlicht gehalten, strahlt aber diesen typischen französischen Charme aus und passt in seiner Leichtigkeit und Einfachheit gut zum Schreibstil.

Die Charaktere sind sehr vielschichtig und interessant angelegt. Im Laufe des Buches erfährt man von allen etwas näher deren Lebensgeschichte und interessante Charakteristiken arbeiten sich heraus. Obwohl all diese Leute sich noch nie zuvor gesehen haben oder kennen, teilen sie vorwiegend sehr Privates über sich in ihren Briefen mit. Das liegt wohl an der Gemeinsamkeit, die sie verbindet: Alle haben das Manuskript des unbekannten Autors gelesen, das auf seine Weise das Leben jeder Person beeinflusst hat. Ein Manuskript, das es schafft, dass einzelne Menschen wieder Lust am Leben gewinnen und zu einem sozialen Leben zurück finden. Eine Geschichte, die ich so noch nicht gelesen habe. Dass das eigentliche Manuskript im Buch selbst nicht auftaucht, ist hier nicht weiter schlimm. So bleibt es der Phantasie des Lesers überlassen, seine Wirkung auf jeden, der es liest, sich selbst auszumalen. Vielleicht regt es aber auch dazu an, darüber nachzudenken, was in seinem eigenen Leben einen kleinen Schubs oder eine andere Sichtweise bräuchte, um wieder ins rechte Lot gerückt zu werden. Jedenfalls ist die Story hinreißend je enger sich das Band zwischen den Protagonisten webt.

So kann ich dieses Buch all denen empfehlen, die sich gerne treiben lassen möchten, einen entspannten Lesenachmittag verbringen und die Lust am Briefeschreiben wieder entdecken möchten.

Bewertung vom 20.07.2022
Ich bin Joy / Joy Applebloom Bd.1
Valentine, Jenny

Ich bin Joy / Joy Applebloom Bd.1


sehr gut

Der Silberstreif am Horizont

Ihr Großvater ist das genaue Gegenteil von Joy und ihrer Familie. Während die 10jährige Joy ihr ganzes Leben lang unterrichtet von ihren Eltern in der Welt herum reiste, neue Erfahrungen und vielfältiges Wissen sammelte und sich gerne mit einem Samenkorn im Wind vergleicht, das von Ort zu Ort getragen wird, so ist Thomas E. Blake die Beständigkeit und Pünktlichkeit in Person. Diese beiden Welten prallen aufeinander, als ein Unfall des Großvaters die Familie von Joy zwingt, zu ihm zu ziehen und ein sesshaftes Leben zu führen. Zum ersten Mal geht Joy in eine Schule und obwohl sie die unverbesserliche Optimistin ist, die in allem das Gute und der Zukunft mit Neugier und Freude entgegen sieht, gerät ihr Optimismus bald ins Wanken, als die Schule sich so ganz anders herausstellt, als sie es sich ausgemalt hatte. Dagegen kommt ihre 3 Jahre ältere Schwester Claude, die voller Pessimismus und düsterer Gedanken steckt, erstaunlich gut mit dem neuen Leben zurecht. Als Joy, die in ihrem Leben immer ein bisschen Alltagsmagie vermutet und den Silberstreif an Horizont sucht, einen Freund findet, gelingt es den beiden, sich für eine große Sache einzusetzen. Unerwartet erhalten sie von denjenigen Hilfe, von denen sie es wohl nicht erwartet hätten.

Das Cover kommt genau so bunt und fröhlich daher, wie es die Protagonistin ist und auch die Schwarz-Weiß-Bilder im Buchinneren passen stets sehr gut und unterstützen die Story. Einen Steckbrief über Joy findet man nach der Geschichte. Schöner wäre er tatsächlich am Anfang des Buches gewesen, um so das Mädchen gleich ein wenig kennen zu lernen, bevor sie einen mit in ihre Erzählungen nimmt.

Die Themen Familie, Zusammenhalt, Freundschaft und Mut werden in Joys Geschichte erzählt und sind kindgerecht und phantasievoll umgesetzt. Die Schreibweise im Ich-Erzählstil ist sehr angenehm und vertraut und es ist so, als wäre Joy eine Freundin, der man gerne zuhört, weil sie so viel zu erzählen hat.

Jenny Valentine hat eine starke kleine Protagonistin mit Joy Applebloom geschaffen, die ihre Geschichte erfrischend, positiv und lustig erzählt. Und sie hat viel zu erzählen. Von Orten, an denen sie schon gewesen ist, die die meisten Leute nur aus Büchern oder Erzählungen kennen. Überraschend für ihr Alter hat sie kluge Ideen und weise Ansichten, ist aber ein ganz normales Kind, das aber dem Neuen überaus positiv und ohne Vorurteile eingestellt ist. Die anderen Figuren sind ebenfalls sehr sympathisch und authentisch gestaltet. Der Großvater überrascht, doch anscheinend hat er genau die Unterbrechung seiner grauen Alltagsroutine durch die Anwesenheit seiner Familie gebraucht, seit seine Frau vor einigen Jahren starb.

Der Auftakt zur Trilogie um Joy Applebloom ist Jenny Valentine sehr gut geglückt und mit der Leseprobe für Band 2 im hinteren Teil des Buchs bekommt man jetzt schon Lust, Joy weiter zu begleiten und ist neugierig darauf, was sie noch alles zu erzählen hat. Nicht nur für Kinder ist das Buch lesenswert, auch den Erwachsenen tut es gut, mal wieder eine kindliche Sicht auf die Dinge zu erleben und sich vielleicht sogar anzugewöhnen, selbst den Silberstreif am Horizont in seinem Alltag zu suchen. Deshalb empfehle ich das Buch für Groß und Klein!

Bewertung vom 19.07.2022
Wie wir die Welt retten wollten und dabei aus Versehen das Bernsteinzimmer fanden
Lindner, Anni E.

Wie wir die Welt retten wollten und dabei aus Versehen das Bernsteinzimmer fanden


sehr gut

Bei einer Großfamilie ist immer etwas los. So auch bei Familie Himmelweit mit ihren 6 Kindern; 3 Jungen und 3 Mädchen im Alter von 5 bis 16 Jahren. Immer mit dabei Hündin Bella. Im sowieso schon trubeligen Familienalltag setzen sich die Kinder für die Umwelt ein und geraten dabei in ein ganz besonderes Abenteuer, so dass in diesen Ferien garantiert keine Langeweile aufkommt!

Das Cover ist bunt, lustig und kindgerecht und kommt genauso leicht chaotisch daher wie die sympathische Großfamilie. Wer aber dahinter und durch diesen Zeichenstil angeregt einen Comic-Roman wie „Lotta Leben“ vermutet, der sei enttäuscht, denn es handelt sich hier um ein Buch mit wenig Illustrationen. Zu Beginn werden die einzelnen Familienmitglieder in Wort und Bild vorgestellt, aber im weiteren Inhalt finden sich nur wenige Bilder. Das ist aber auch gar nicht nötig, denn der Schreibstil und die Schriftgröße sowie Länge der Kapitel sind gut angemessen und lassen sich für die Zielgruppe ab 10 Jahren gut bewältigen. Der Ich-Erzählstil der Protagonistin Emmi (Emilia Himmelweit) ist sehr ansprechend, da sie den Leser wie einen Freund direkt anspricht und so eine schöne Vertrautheit zu Emmi entsteht.

Das Alter und die Charaktere der Geschwister sind so gewählt, dass wohl jeder seine Identifikationsfigur finden kann, so dass das Buch bestens geeignet für Jungen und Mädchen ist, obwohl es aus der Sicht von Emmi erzählt wird. Wie in einer ganz normalen Familie kommt es auch hier unter den Kindern mal zu Streitigkeiten, die Pubertät zeigt sich oder der erste Freund lugt um die Ecke. Das Leben der Familie Himmelweit ist herrlich normal und verrückt zugleich und deshalb liest sich die Geschichte so gut in einem Rutsch weg. Die Charaktere der Figuren sind durchwegs liebevoll, individuell und passend gezeichnet und es macht Spaß, sich mit den Kindern gemeinsam auf Umweltschutz oder Schatzsuche zu begeben. Kritische Themen wie den Zweiten Weltkrieg, Umweltschutz, Fridays for future und auch das Thema Religion kommen zum Sprache, was ich sehr gut finde. Natürlich nur oberflächlich, des Leseralters und des Buchumfangs geschuldet.

Weil auch hier wieder einmal Mut, Zusammenhalt und das Sichstarkmachen für eine wichtige Sache im Vordergrund stehen, gefällt mir dieses Buch sehr. Es ist kurzweilig, lustig, kindgerecht und so kann ich es nur empfehlen!