Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Yvonne von lesehungrig
Wohnort: 
Oberfranken
Über mich: 
Ich lese für mein Leben gern

Bewertungen

Insgesamt 637 Bewertungen
Bewertung vom 19.11.2023
Broken Lines - Faithful
Valentine , Kim

Broken Lines - Faithful


sehr gut

Das Buch begeistert mich!

Um was es geht:
Dawn reist nach New York zu ihrer Stiefschwester, um dort ein Praktikum in der Firma ihres Stiefvaters zu absolvieren. In dieser Zeit muss sie einige Demütigungen und Schikanen erdulden und nur die Bekanntschaft des Bassisten Andy hilft ihr, das alles durchzustehen.

Zu den Figuren:
Dawn Marshall ist ein herzensguter Charakter und ich fühle mich vom ersten Augenblick an mit ihr wohl. Sie ist ehrlich, steht zu ihren Wünschen und beweist Mut, sich auf Neues einzulassen.

Andy ist ebenso ein angenehmer Charakter, der nicht ganz so aufrichtig ist wie Dawn, aber das hat seine Gründe. Die Zeit mit ihm genieße ich total und der Einblick, den ich in seine Musik erhalte, begeistert mich.

Zur Umsetzung:
Der Schreibstil ist flüssig, lebhaft und zieht mich sofort in die Geschichte hinein. Ich liebe das Setting New York und in meinem Kopf laufen eifrig Bilder ab. Der Grundaufbau der Story erinnert an Cinderella und damit hat das Buch blitzschnell mein Herz erobert. Modern und auf einprägsame Weise gestaltet sich die Annäherung von Andy und Dawn. Ich darf lachen, mit den Protagonisten mitfiebern und eine unbeschwerte Zeit erleben, ehe alles in sich zusammenfällt. Feurige Szenen entfachen einen Flächenbrand in mir, von dem ich mich gerne anstecken lasse. Sie sind unfassbar gut geschrieben und so jagt ein Kribbeln nach dem anderen durch meinen Bauch.

Mit Dawns Stiefschwester Camilla und ihrem Verlobten Roy schickt Valentine zwei unsympathische Nebenfiguren aufs Feld, die einen verflixt guten Job erledigen. Die Geschichte ist aus den wechselnden Ich-Perspektiven der Hauptfiguren im Präsens geschrieben, was ich stimmig finde.

Was ich gerne anders gelesen hätte:
Es gibt immer wieder Längen im Buch und die Emotionen des Herzschmerzes von Andy und Dawn erreichen mich nicht, wie ich es brauche. Alle anderen Gefühle sind dafür in Massen greifbar, was ich prima finde.

Mein Fazit:
„Broken Lines – Faithful“ ist in grober Form eine moderne Version von Aschenputtel, was ich so liebe. Die Geschichte begeistert mich von Beginn an und bis auf die kleinen Schwächen genieße ich sie bis zum Schlusswort. Es wird bildgewaltig, humorvoll, romantisch, heftig prickelnd und etwas schmerzhaft. Eine gelungene Mischung, um sich für einige Stunden aus dem tristen Grau des Herbstes zu träumen.

Von mir erhält „Broken Lines – Faithful“ 4 begeisterte Sterne von 5 und eine absolute Leseempfehlung.

Bewertung vom 16.11.2023
New Wishes / Green Valley Love Bd.7
Lucas, Lilly

New Wishes / Green Valley Love Bd.7


ausgezeichnet

4,5 Sterne - so schön!

Um was es geht:
Rebecca erlebt beruflich ein Desaster und zu Hause bei ihrer Familie in Green Valley, setzt sich das fort, weil ihr ehemaliges Kinderzimmer an den Eishockeytrainer Leo Braxton vermietet wurde. Wie kann sie seinem Charme widerstehen, wenn er sich so hilfsbereit zeigt?

Zu den Figuren:
Rebecca Fitzgerald hat einen Job als Hilfspastorin in Colorado Springs ergattert, als sie in Schwierigkeiten gerät. Ich mag ihre Art, damit umzugehen, und fühle mich mit ihren Gedanken so wohl. Sie ist witzig, schlagfertig, geradlinig und gerne für andere da.

Leo Brexton ist ein talentierter Eishockeyspieler und einfühlsamer Trainer, der in Green Valley, dem jüngeren Bruder von Rebecca, eine Perspektive gibt. Er wirkt etwas geheimnisvoll und ich liebe seinen Esprit. Mir gefällt, dass er Rebecca charmant Contra bietet, was diese regelmäßig verblüfft.

Die Nebenfiguren sind liebevoll gezeichnet und ich inhaliere die Zeit mit der Familie Fitzgerald. Dass ich dabei auf lieb gewonnene Figuren treffe, ist eine große Freude für mich.

Zurück in Green Valley:
Ich liebe den gefühlvollen und charismatischen Schreibstil von Lucas. Damit zieht sie mich blitzschnell in die Story hinein und ich lande sanft neben Rebecca und verliere sie bis zum Schluss nicht mehr aus den Augen. Die Geschichte ist so genial wie unterhaltsam. Romantisch, humorvoll, prickelnd und intensiv schenkt mir die Autorin atmosphärische Lesestunden, die mich träumen lassen.

Die Vibes, die zwischen Leo und Rebecca herrschen, sind vom ersten Augenblick an greifbar und lassen mich immer wieder lächeln, weil ich alles so lebhaft vor Augen sehe. Das Setting Green Valley ist genial und es ist für mich ein zweites Zuhause geworden. Der dramatische Höhepunkt ist leicht zu erahnen, aber Lucas löst das prima, weil die Figuren durchaus überraschend agieren. Leider fehlt mir am Ende das sanfte Ausgleiten, weshalb es einen Miniabzug gibt.

Mein Fazit:
Mit „New Wishes“ versetzt mich die Autorin direkt in Winterlaune, denn ich darf frisch gefallenen Schnee genießen, Schlittschuh laufen und den leckeren Duft von Apfelpunsch inhalieren. Mit der romantischen Geschichte rutsche ich tief unter meine Decke und mag das Buch überhaupt nicht mehr weglegen. Beim Lesen fühle ich mich geborgen und fliege von einem Kapitel ins nächste. Die Annäherung von Leo und Rebecca bringt mich zum Lachen, beschleunigt meinen Herzschlag und ist absolutes Seelenfutter für mein Romantikerherz. Lediglich das abrupte Ende trifft nicht ganz meinen Geschmack.

Von mir erhält „New Wishes“ 4,5 gefühlvolle Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung. Wo keine halben Sterne möglich sind, runde ich auf.

Bewertung vom 14.11.2023
Isle of Darkness
Healand, Mica

Isle of Darkness


sehr gut

Düster und prickelnd!

Um was es geht:
Kylee Hawthorn ist Journalistin und an einer großen Sache dran. Sie sammelt Informationen über den Callen-Clan, der mafiöse Strukturen aufweist und begibt sich damit in große Gefahr.

Die Hauptdarsteller:
Mit Kylee und Brexen schickt Healand zwei intensive Charaktere aufs Spielfeld, die großes Entwicklungspotenzial zeigen. Leider kann ich nur wenig zu den Figuren sagen, weil ich niemanden spoilern möchte. Ich finde beide definitiv anziehend.

Die Umsetzung:
Der Schreibstil liest sich locker und flüssig weg und schubst mich nach einem kurzen Prolog zu schnell in die Geschehnisse hinein. Ich bekomme kaum Raum, um mich zu orientieren, da fliegt Kylee alles um die Ohren. Sobald ich angekommen bin, habe ich keinerlei Probleme mehr, das hohe Tempo mitzugehen. Ich erfahre alles aus den wechselnden Ich-Perspektiven von Kylee und Brexen im Präsens, was hervorragend passt.

Brexen Ward wird im Umgang mit Kylee einiges abverlangt und das bringt mich immer wieder zum Schmunzeln. Es wird heiß wie die Sünde und verflixt dunkel. Hier stimmt die Abfolge der Spannungsbögen zum Durchschnaufen und ich inhaliere jeden Einzelnen. Rau, direkt und schonungslos nimmt mich die Autorin mit auf die Insel Eilean Ross und ich genieße deren derbe Schönheit.

Die Dynamik der Figuren hat etwas Fesselndes und so fliege ich wie ein Wirbelsturm durch die Seiten. Brexen und Kylee erreichen einen Tiefgang, den ich so nicht erwartet habe. Ich komme nicht umhin, mir den 2. Band zu sichern, schließlich muss ich nach dem gemeinen Cliffhanger wissen, wie es weitergeht.

Das Buch ist optisch wunderschön gestaltet. Der äußere Umschlag wie die Innenseiten der Kapitel. So liebevoll.

Für was es einen Abzug gibt:
Die fehlende Verhütung und der überhastete Start in die Geschichte.

Mein Fazit:
„Isle of Darkness – Entführt in die Dunkelheit“ liefert mir packende und prickelnde Lesestunden. Dark Romance ist eines meiner Lieblingsgenres und ich bin erstaunt, das es so lange gedauert hat, ehe ich ein Buch von dieser Autorin lese. Mit jeder Menge Gefühl, Herzschmerz, Spannung und tiefen Ängsten hält sie mich unaufhörlich in den Seiten. Kylee und Brexen sind prima ausgearbeitet und werden eine Weile in mir nachhallen. Der Schreibstil liegt mit seiner Lebendigkeit voll auf meiner Linie und ich muss unbedingt wissen, wie die Geschichte der beiden weitergeht.

Von mir erhält „Isle of Darkness – Entführt in die Dunkelheit“ 4 berauschende Sterne von 5 und eine absolute Leseempfehlung.

Bewertung vom 09.11.2023
When The King Falls / Vampire Royals Bd.1
Niehoff, Marie

When The King Falls / Vampire Royals Bd.1


gut

Hörbuch!

Das Buch hinterlässt gemischte Gefühle!

Mit Fantasy habe ich es nicht so, aber Vampire gehen immer. Nach etlichen begeisterten Rezensionen muss ich das Buch hören.

Um was es geht:
Florence bietet sich die einmalige Möglichkeit, den König der Vampire zu töten und die Menschen von ihrer Unterdrückung und Ausbeutung zu befreien. Als Blutbraut kommt sie König Benedict sehr nahe und es wird dadurch möglich sein, ihn auszuschalten. So der Plan, doch was geschieht, wenn das eigene Herz diesen durchkreuzt?

Zum Hörbuch:
Die Sprecherin ist genial. Ihr Talent, den Figuren Leben einzuhauchen, berührt mich total. Mit unendlich viel Wärme durchfließt mich ihre Stimme und hält mich so stetig in den Seiten. Keine Ahnung, ob ich ein Taschenbuch nicht öfters weggelegt hätte, aber hier zieht mich Dagmar Bittner unaufhörlich ins Hörbuch hinein. Atmosphärisch dicht und eindrucksstark ist das Kino, das sie mir in den Kopf zaubert. An dieser Stelle einen großen Dank dafür.

Zur Umsetzung:
Das Buch lässt sich in drei Teile gliedern. Auf der ersten Etappe geschieht für mich gefühlt nichts. Bei der Zweiten steigt der Spannungsbogen äußerst langsam an und rutscht zu fix wieder ab. Das letzte Drittel bietet mir endlich den erhofften Nervenkitzel und aufregende Hörstunden. Wie soll ich dieses Buch nur beurteilen? Es fällt mir verflixt schwer, das muss ich zugeben.

Zu den Figuren:
Florence ist die Protagonistin und mein erstes Problem. Sie ist unglaublich anstrengend, mit allem, was sie tut. Ihre Sturheit nervt mich ab einem gewissen Punkt nur noch und ihre Gedankenwelt strapaziert mein Nervenkostüm. Emotional wirkt sie nicht immer wie eine fast 25-Jährige, sondern deutlich jünger. Für mich eine Diskrepanz. Da es nur die Erzählperspektive in der Ich-Form von Florence gibt, erhalte ich keine Sekunde Verschnaufpause von ihr.

Valerian ist Florence Bruder und ihn mag ich am Anfang gerne.

König Benedict ist ein Vampir des Schreckens, und hier sind wir bei der 2. Diskrepanz. Alles, was über ihn erzählt wird, passt nicht zu seinem Handeln und überzeugt mich somit nicht. Er wandert direkt in mein Herz, obwohl ich so viele Fragen zu seiner Figur habe. Wie gerne hätte ich seine Perspektive gelesen, aber wir sind hier nicht bei Wünsch-dir-was.

Lyra ist die jüngere Schwester von Benedict und ein wahrer Sonnenschein im Vampir-Universum.

Verschenktes Potenzial:
Langatmige Passagen halten mich nicht unbedingt bei Hörlaune. Es stecken zu viele unbedeutende Handlungen im Buch, die die Geschichte nicht voranbringen. Es fehlt schlichtweg an Substanz. Vom Vampirreich bekomme ich zu wenige Informationen, so kann ich nicht tief darin eintauchen und mir kein ausreichendes Bild vom Zusammenleben der Vampire mit den Menschen machen. Das ist so schade.

Das Zusammenspiel der Hauptdarsteller:
Zwischen Benedict und Florence sind lange Zeit keine Vibes zu bemerken, was ich bedauerlich finde. Es könnten Bruder und Schwester sein, die sich gegenüberstehen, das habe ich in dieser Form noch nicht gelesen. Im letzten Drittel wird es minimal prickelnd, was ich mir deutlich früher gewünscht hätte. So erreicht es mich nicht.

Der Schreibstil ist ausgezeichnet und alles fließt problemlos ineinander, doch kann er nicht den wenig überzeugenden Inhalt kaschieren.

Mein Fazit:
Mit „When The King Falls“ erscheint eine weitere Vampirgeschichte auf dem Markt. Ich habe mir die Hörbuchausgabe gegönnt und erlebe zum ersten Mal Dagmar Bittner in Aktion. Was für ein Genuss – sie katapultiert sich mit ihrem Sprachtalent mitten in mein Herz. In Zukunft werde ich direkt nach Hörbüchern Ausschau halten, die sie eingesprochen hat. Das Buch selbst bietet mir einen genialen Schreibstil, der leicht verständlich ist und mit König Benedict schenkt mir Niehoff einen geheimnisvollen Vampir, den ich ebenso fix ins Herz schließe wie die Hörbuchsprecherin. Leider kann mich der Inhalt der Geschichte nicht überzeugen.

Langatmigkeit ist nichts, worauf ich wert lege und im ersten Drittel geschieht gefühlt nichts, was meinen Puls auch nur annäherend in Bedrängnis bringt. Das trifft erst auf den letzten Abschnitt zu und kommt da für mich zu spät. Zwischen Florence und Benedict sind zu lange keinerlei Schwingungen spürbar und so überzeugen mich die wenigen expliziten Momente, die prima geschrieben sind, nicht. Der komplette Aufbau der Vampirwelt bleibt mir zu blass und weit hinter seinen Möglichkeiten zurück. Eine massive Straffung hätte dem Buch gut gestanden. Das Ende zieht alle Register, um auf den Folgeband “The Queen Will Rise” neugierig zu machen, und das gelingt bestens.

Von mir erhält „When The King Falls“ 3 ambivalente Sterne von 5 und eine Hörempfehlung.

Bewertung vom 07.11.2023
King of Wrath / Kings of Sin Bd.1
Huang, Ana

King of Wrath / Kings of Sin Bd.1


ausgezeichnet

Für mich ein Highlight!

Um was es geht:
Durch eine Erpressung wird Dante Russo genötigt, sich mit Vivian Lau zu verloben. Aus Pflichtbewusstsein ihrer Familie gegenüber willigt Vivian ein und so entsteht eine explosive Mischung, sobald beide die gleiche Luft einatmen.

Die Figuren polarisieren:
Vivian Lau ist 28 Jahre alt und unter privilegierten Verhältnissen groß geworden. Sie ist klug, bildhübsch und trägt das Herz am rechten Fleck. Ich mag ihre verrückten Essensgewohnheiten und die Fähigkeit, in allem etwas Gute zu sehen. Beruflich organisiert sie Events für die Schönen und Reichen und liebt, was sie tut.

Dante Russo ist 36 Jahre alt und der schwerreiche CEO von Russo Group. Seine kühle und beherrschte Art lässt ihn spannungsvoll wirken, aber wenn seine Fassade Risse bekommt, wird es wirklich aufregend. Ich mag es, wie er sich um seinen jüngeren Bruder kümmert oder mit seinen Angestellten umgeht. Die Redewendung „Raue Schale weicher Kern“ passt perfekt zu ihm.

Zur Umsetzung:
Wie genial kann ein Buch sein, wie toll kann eine Autorin schreiben? Dieser Reihenauftakt hat enormes Suchtpotenzial und so rausche ich in kürzester Zeit durch die Seiten. Ich habe unzählige „Enemies to Lovers“ Geschichen gelesen und ich kann sicher sagen, das Huang in ihrer eigenen Liga schreibt. Die Charaktere sind auf den Punkt ausgearbeitet und sie schenkt mir als Leser nichts. Mir wird oft schwer ums Herz, wenn ich ertragen muss, wie Dante mit Vivian umspringt und sie immer noch auf ein eine positive Wendung hofft.

Die Balance zwischen Hass und Liebe wird dennoch nicht überstrapaziert und alles wirkt überzeugend. Dabei durchlaufen beide eine eindrucksvolle Entwicklung, die schmerzhaft und einprägsam, aber notwendig ist. Die expliziten Szenen sind leidenschaftlich geschrieben und lassen mich nicht kalt. Dante und Vivian gehen mir unter die Haut und werden eine Weile nachwirken, was absolut für die Autorin spricht.

Mich begeistert auch die Verbindung zu Eldorra, wodurch Huang eine Verknüpfung zur Twisted-Reihe setzt, die ich liebe. Den Folgeband „King of Pride“ kann ich kaum erwarten.

Woran ich mich etwas störe:
Die Geldverschwendung trifft nicht meinen Geschmack. Blumenschmuck für 120.000 Dollar? Ernsthaft? Ein Ballkleid für 130.000, na klar, immer weg mit der Kohle. Auch wenn Dante sich das spielend leisten kann, habe ich persönlich Probleme damit, aber diese Elemente werden mit Sicherheit eingewoben, um seinen Reichtum hervorzuheben. Für mich halt unnötig. Dafür gibt es dennoch keinen Abzug, denn das gehört zur schriftstellerischen Freiheit.

Mein Fazit:
Mit „King of Wrath“ brennt sich Huang in meine Leseseele ein. Sie hat ein sicheres Gespür für Charaktere, die zu nahe an der Absturzgrenze balancieren. Dante und Vivian sind tiefgründig ausgearbeitet. Ich spüre jeden Herzschlag von ihnen und kann mich komplett auf sie einlassen. Den Verlauf von Feinden zu Liebenden hautnah mitzuverfolgen, bereitet mir riesen Spaß. Davon kann ich nie genug bekommen. Der umwerfende Schreibstil ist das Sahnehäubchen bei diesem Buch. Ich darf lachen, fiebere leidenschaftlich mit, erleide Herzschmerzen, heftiges Bauchkribbeln und bin Wachs in den Seiten. Trotz kleiner Schwächen ist es für mich ein Highlight geworden.

Von mir gibt es für „King of Wrath“ 5 geniale Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung.

Bewertung vom 05.11.2023
Hot Like Clay - Kentucky Love
Westphal, Yvonne

Hot Like Clay - Kentucky Love


ausgezeichnet

Feurig heiß und lustig!

Puh, was für ein feuriger Ritt!

Um was es geht:
Die Anwaltsassistentin Evelyn trennt genau eine Unterschrift von ihrer Teilnahme an einer bekannten Kunstausstellung für ihre Tonfiguren, aber diese Unterschrift hat es in sich. Clay ist heiß wie die Sünde, schroff wie ein Felsen und unwiderstehlich wie flüssige Schokolade. Zum Glück ist Evelyn schlagfertig und kämpft für ihre Ziele und in Clay hat sie einen ebenbürtigen Gegner gefunden.

Zur Umsetzung:
Der flüssige Schreibstil liest sich locker weg und zieht mich fix in die Geschichte hinein. Ich liebe es, direkt in die Figuren zu schlüpfen und durch die wechselnden Ich-Perspektiven von Clay und Evelyn in der Vergangenheit und die stetig eingewobenen Gedanken der beiden im Präsens gestaltet sich alles lebendig.

Voller Esprit:
Es ist ein großer Spaß, Evelyn dabei zu begleiten, wie sie als Großstädterin von Chicago im beschaulichen Sweet Springs in Kentucky ankommt. Sie ist überzeugt davon, mit den Waffen einer Frau, zur Not auch mit List an die begehrte Unterschrift von Clay Davis zu kommen, diese ihrem Boss zu übergeben und im Tausch dafür den begehrten Platz in der Kunstausstellung zu erhalten. Leider hat sie die Rechnung ohne Clay gemacht und so entspannt sich ein Schlagabtausch zwischen den beiden störrischen Charakteren, der mich zum Lachen bringt und mir auch ab und an gewisse Ausrufe entlockt, die nicht jugendfrei sind.

Die Figuren erobern mich:
Ich genieße sympathische Charaktere rund um die Protagonisten und fühle mich mit Clays Familie wohl, obwohl es auch dort einige Probleme gibt. Die Chemie zwischen Evelyn und Clay stimmt und so prickelt die Luft von Anfang an. Kein Wunder, dass sich bald ein Flächenbrand entzündet, aber trotzdem wird nichts überstürzt. Ich genieße die schmutzige Gedankenwelt von Clay und Evelyn, die durch zweideutige Dialoge ständig angefacht wird. Passende explizite Szenen fügen sich prima in die Handlung ein. Dabei verzichtet die Autorin auf große Dramen. Es ist eine heiße Lovestory, die das Thema Naturschutz streift und ein solides Grundgerüst mitbringt und sich dadurch von einer reinen Erotikgeschichte abgrenzt.

Wenn Evelyn sich dem Ton widmet, um eine Figur zu gestalten, spüre ich jeden Funken ihrer Leidenschaft dafür, was ich total genieße. Sie brennt für diese Arbeit und alles andere rückt meilenweit in den Hintergrund. Für mich ist es das erste Mal, das ich so eine intensive Berührung mit der Bildhauerei habe.

Mein Fazit:
Mit „Hot Like Clay“ gelingt der Autorin eine verflixt heiße Geschichte, die mir ein Kribbeln nach dem anderen in den Bauch jagt. Es wird humorvoll, spritzig, romantisch und feurig heiß. Ich genieße ein gelungenes Kleinstadtsetting und fühle mich in Sweet Springs megawohl. Die Charaktere schließe ich blitzschnell ins Herz und freue mich total auf den Folgeband, indem Ash seine Geschichte bekommen wird. Wer Geschichten mit starken Charakteren bevorzugt, bei denen es prickelnd und feurig wird, es gedanklich direkt mag und auf amerikanisches Kleinstadtfeeling steht, liest hier genau richtig.

Von mir erhält „Hot Like Clay“ 5 flammende Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung.

Bewertung vom 03.11.2023
Vierundzwanzigsieben kochen
Mälzer, Tim

Vierundzwanzigsieben kochen


ausgezeichnet

Alltagstauglich lecker!

Die Haptik ist genial und das Buch ist absolut wertig hergestellt, was das graue Lesebändchen untermauert. Solch liebevolle Details sind mir wichtig. Mit seinen über 100 Rezepten geht Tim Mälzer einen für mich nachvollziehbaren Weg. Fernab von Schnickschnack drängt es ihn zu bodenständigen Gerichten, die danach schmecken dürfen, aus dem sie bestehen: grundehrliche Zutaten. Mit diesem Buch möchte Mälzer aufzeigen, wie leicht sich Mahlzeiten an unseren Alltag anpassen lassen. Sie sind wie Chamäleons und bieten mir zum Frühstück etwas, was mein Nachbar lieber am Abend verspeist und das ist völlig in Ordnung. Unkompliziert, leicht verständlich, geling sicher.

Das Kochbuch gliedert sich in folgende Bereiche auf:

Frühstück
Belegte Brote
Grüne Kiste
Pasta
Suppen & Eintöpfe
Kartoffeln
Fisch
Fleisch
Süßes & Dessert
Für mich die Krönung:
Neben den leckeren Rezepten ist mein Highlight der Mittelteil von Thees Uhlmann (deutscher Musiker und Autor). Er plaudert ein wenig aus dem Nähkästchen. Es wird persönlich und er erstaunt mich mit seinem Scharfsinn. Die Art, mit Worten umzugehen, beschert mir jede Menge Lesespaß zwischen den Gerichten. Ich liebe diese Abschnitte.

Nun zum Praxistest: Fotos dazu findest du auf meinem Blog lesehungrig

Quarkbrötchen von S. 31
Es ist Frühstückszeit und es sind weder Brot noch Brötchen im Haus. Was jetzt? Ganz einfach die Quarkbrötchen von Tim Mälzer backen und die gehen mir wirklich spielend leicht und flott von der Hand. Sie haben eine tolle Teigkonsistenz, keinerlei Geh- oder Stehzeit und brauchen bei mir am Ende null Mehlzugabe, um die 8 geteilten Stücke in Form zu bringen. Geschmacklich passen sie fantastisch zu einem süßen Belag und sind daher bestens fürs Frühstück geeignet. Wir haben sie uns mit Marmelade, Schokoladencreme und Honig schmecken lassen. Von uns gibts eine absolute Nachbackempfehlung. P. S. nebenbei halten sie lange satt.

Lecker gehts weiter:
Die Pilz-Kartoffel-Frittata von S. 28 ist ganz nach unserem Geschmack. Mit einer selbst ausgesuchten Pilzmischung aus dem Bioladen (Kräuterseitlinge, Champignons, Shiitake) mache ich mich ans Werk. Da ich keine ofenfeste Pfanne besitze, habe ich nach dem Anbraten der Kartoffelscheiben und Pilze alles in eine runde Steingutform geschichtet und auf das kurze Stocken auf dem Herd verzichtet. Die Ofenzeit habe ich deshalb um ein paar Minuten verlängert und es dauert nicht lange und ein verlockender Duft zieht durch unsere Küche. Was ich an solchen Gerichten liebe, ist, dass alles aufgeräumt ist, ehe das Essen auf den Tisch kommt. So hält sich auch die Arbeit nach der Mahlzeit im Rahmen. Absolut angenehm und komplikationslos und es gab keine Essensreste bei uns.

Zum Naschen verführt:
Die Schoko-Erdnuss-Cookies auf S. 249 sind ein Selbstläufer. Alle Zutaten sind rasch miteinander verrührt und nach wenigen Minuten landet das erste Backblech im Ofen. Die kleinen Häufchen laufen etwas in die Breite, was bei Cookies erwünscht ist, und sie verströmen einen köstlichen Geruch. Auf einem Metallgitter kühlt der erste Schwung ab, während die nächste Runde in den Backofen wandert. Im Nu habe ich 26 Cookies gebacken und es dauert nicht lange, ehe sie im Mund landen. So lecker, zart, verführerisch und am Rand leicht knusprig. Genau unser Fall. Die backe ich bald wieder.

Nicht kamerascheu:
Was mir bei einem Kochbuch wichtig ist, sind Bilder und hier sind wirklich alle Rezepte damit versehen. Ihre Qualität ist recht unterschiedlich. Etliche sind aufwendig geknipst und andere haben voll den Nostalgischen-Touch. Ich vermute mal, dass das so gewollt ist, da es einige Retro-Kochrezepte ins Buch geschafft haben, die für die heutige Zeit angemessen aufgepimpt sind. Ein Rezeptregister schließt das Kochbuch ab.

Mein Fazit:
Mit „Vierundzwanzigsieben kochen“ trifft Mälzer einen Nerv der Zeit – nämlich die Zeit selbst. Zeit ist ein hohes Gut, und wenn man die Menschen fragt, geht genau selbige den meisten aus. Mit dieser Rezeptsammlung hat es jeder in der Hand, binnen weniger Minuten eine leckere Mahlzeit auf den Tisch zu zaubern oder sich Zeit zu lassen, um sich und seinen Lieben mit mehr Aufwand ein Essen zu gönnen, das funktionieren wird. Hier passen sich die Gerichte dem Alltag an und nicht umgekehrt, was absolut Sinn macht.

Es stehen noch einige Rezepte aus, die ich aus dem Buch kochen werde, denn die drei getesteten haben mich völlig überzeugt. Dazu die wortwitzigen und geistreichen Kapitel von Thees Uhlmann, und ich bin glücklich. Ein Buch, bei dem für mich alles stimmig ist.

Hier wird alles in erfrischender Manier präsentiert. Ich werde eingeladen, die Töpfe zum Glühen und die Augen meiner Familie und Freunde zum Leuchten zu bringen und sie mit Leckereien zu verwöhnen, die auf moderne Art gelungen auf dem Tisch landen. Guten Appetit!

Für „Vierundzwanzigsieben kochen“ gibt es von mir 5 alltagstaugliche Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Kaufempfehlung.

Bewertung vom 30.10.2023
Risking it all / Blackwell Palace Bd.1
Dade, Ayla

Risking it all / Blackwell Palace Bd.1


ausgezeichnet

4,5 Sterne!

Von der Autorin habe ich bisher vier Bücher verschlungen und war mir sicher, abschätzen zu können, was mich hier erwartet, aber damit liege ich so weit entfernt wie Bayern von China.

Kurz zum Inhalt:
Paola kommt bei kühlen Temperaturen im Oktober in St. Moritz an. Sie ist die neue Sommelière und bringt neben ihrem Gepäck ein dunkles Geheimnis mit ins Blackwell Castle. Damit ist sie bei den Blackwell-Brüdern in bester Gesellschaft und ehe ich blinzeln kann, wirbeln um mich herum Intrigenspiele und Turbulenzen, die mit jeder Seite an Geschwindigkeiten zulegen.

Komplexe Figuren:
Paola Cortessa ist auf den ersten Blick unscheinbar, steckt in preisgünstigen Klamotten und passt so gar nicht zu den Schickimicki-Leuten im Hotelpalast. In ihrem Job als Sommelière ist sie herausragend und ihre Vorliebe für klassische Literatur macht sie mir sofort sympathisch.

Die Brüder Edward und Charles Blackwell sind anziehend gut aussehend, überzeugt von ihren Fähigkeiten und können blitzschnell von Eiseskälte zur Hitze eines Jahrhundertsommers wechseln. Sie hinterlassen bei mir einige Fragezeigen, die sich mit dem Fortlauf der Geschichte ein wenig auflösen.

Zur Umsetzung:
Die Kapitelüberschriften finde ich genial und die Kapitellängen ebenso. Der Schreibstil ist erstklassig und nimmt mich sofort gefangen. Dade hat es echt drauf, wortgewaltig und bildhaft Szenen zu vermitteln, in denen ich mich immer auf Augenhöhe mit den Darstellern befinde. Die Dynamik der Figuren ist für mich am Anfang schwer zu durchschauen. Der Spannungsaufbau entwickelt sich langsam, doch die Kurve zeigt unerbittlich nach oben und gipfelt am Ende in einem finalen Cliffhanger, den ich so nie und nimmer erwartet habe.

In St. Moritz wird der Klassenunterschied zwischen der High Society und den Angestellten sofort deutlich und ich muss sagen, dass ich mich mit Paola und ihren Kollegen absolut wohlfühle. Alle Figuren sind sorgfältig ausgearbeitet und die Autorin verzichtet darauf, mir allzuschrille Charaktere anzubieten.

Was mich begeistert:
Die Annäherung von Paola zu Charles und Edward wird überzeugend geschildert und bringt die Luft zum Flirren. Es wird romantisch, spicy und prickelnd, aber auch düster und schmerzhaft. Ich darf hinter die Kulissen schauen und habe einiges nicht erwartet von dem, was ich lese. Was mir prima gefällt, ist die Tatsache, dass Paola nicht als prüdes Mäuschen dargestellt wird, sondern als Frau, die das Recht hat, sich zu nehmen, wonach ihr der Sinn steht. Ich schreibe jetzt nicht, dass sie das auch tut, aber diese Botschaft ist bei mir angekommen und ich feiere sie, weil ich genau das viel zu selten in Büchern finden darf. Dort kommen meistens die Herren zum Zug, wenn es um gewisse Freiheiten geht. Es wird alles aus Sicht von Paola, Edward und Charles in der Ich-Perspektive im Präsens geschildert, was total gelungen ist.

Was nicht meinen Geschmack trifft:
Ich selbst lese nicht so gerne Liebesgeschichten, wo drei Personen eine Rolle spielen, aber das ist nur mein subjektives Empfinden.

An einigen Punkten wird es mir zu viel mit der explosiven Ausstrahlung der jungen Herren und der Beschreibung dazu. Paola wirkt gelegentlich naiv, sobald sie von den Testosteron strotzenden Männern bezirzt wird.

Mein Fazit:
Mit „Blackwell Palace – Risking it all“ hat mich die Autorin definitiv überrascht. Ihr ist mit diesem Band der Auftakt einer heißen New Adult-Reihe mit Sogwirkung gelungen und ich kann kaum die Fortsetzung erwarten. Mit dem verschneiten St. Moritz legt mir Dade ein malerisches und luxuriöses Setting zu Füßen und mit ihren Figuren verführt sie mich von Kapitel zu Kapitel mehr. Paola Cortessa wirbelt die Blackwell-Brüder gehörig durcheinander, und die dunklen Geheimnisse, die es auf beiden Seiten gibt, geraten heftig ins Wanken. Wenn du nicht zu eng gesteckte Moralvorstellungen pflegst und nichts gegen Charaktere hast, die nicht zwangsläufig sofort dein Herz erobern, dann wirst du mit diesem Buch einen emotionalen Wirbelsturm erleben.

Von mir erhält „Blackwell Palace – Risking it all“ 4,5 sehnsuchtsvolle Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung. Wo keine halben Sterne möglich sind, runde ich auf.

Bewertung vom 25.10.2023
The Way We Kiss / Bonnie & Henry Bd.1
Adams, Ella

The Way We Kiss / Bonnie & Henry Bd.1


sehr gut

Das Buch hat Suchtpotential!

Um was es geht:
Henry und Bonnie kennen sich, seit sie Kinder waren. Das erste Wiedersehen gestaltet sich holprig und Bonnie nimmt sich vor, ihm aus dem Weg zu gehen. Trotzdem kommen sie sich mit der Zeit näher und zwischen ihnen sprühen die Funken, doch ein Duke und ein Stallmädchen ist eben nicht standesgemäß und das lassen Bonnie einige spüren. Hat ihre Liebe überhaupt den Hauch einer Chance, wenn alle Zeichen auf Sturm stehen?

Die Figuren:
Bonnie Harper lebt mit ihrem Vater auf dem Red-Oak-Gestüt, wo sie sich als Pferdepflegerin und Trainerin ihren Lebensunterhalt verdient. Sie hat ein Lieblingspferd: Meteor und ich genieße jeden Augenblick, den sie bei ihm verbringt. Bonnie ist empathisch, hilfsbereit, naturverbunden und hat ein untrügliches Gespür für Tiere.

Henry Beaumont ist der Duke of Winterset. Er führt ein privilegiertes Leben und kämpft mit einem großen Schmerz. Er hat ebenfalls das nötige Einfühlungsvermögen für Pferde und sieht seine berufliche Zukunft im gemeinsamen Gestüt seines Onkels Sam. Henry macht es mir nicht so leicht wie Bonnie, aber auch ihn schließe ich ins Herz.

Die Umsetzung:
Der Einstieg in die Geschichte fällt mir schwer und das liegt am Schreibstil. Es dauert eine Weile, ehe die Story Fahrt aufnimmt, aber dann lässt sie mich nicht mehr los. Die liebevoll ausgearbeiteten Figuren berühren mich und ich genieße Bonnies Entwicklung. Das Setting ist überzeugend und so sehe ich alles lebhaft vor mir.

Ich schnuppere Turnierluft und die Aufregung und Anspannung springen auf mich über. Mir gefällt Bonnies Umgang mit den Pferden sehr und obwohl ich ein totaler Laie auf diesem Gebiet bin, habe ich zu keiner Sekunde das Gefühl, irgendetwas nicht zu verstehen, was Bonnie als Pferdetrainerin für Aufgaben hat.

Bildhaft und wortgewaltig:
Die Stimmung ist aufgeladen, als Bonnie und Henry aufeinandertreffen und die Entwicklung habe ich so nicht erwartet. Sie gefällt mir phänomenal. Überhaupt ist alles so nahbar geschrieben und ich spüre den Wechsel zwischen den Schichten der Society und dem „normalen Volk“ deutlich.

Die Luft prickelt, sobald Bonnie und Henry sich näherkommen. Beide eint die Liebe zu den Pferden und ein schwerer Schicksalsschlag, doch mindestens ebenso viel steht zwischen ihnen.

Mit Sam, Mike, Maya und Ally fühle ich mich ebenso wohl wie Bonnie. Die Spannungsbögen sind gelungen ausgearbeitet und lassen mein Herz immer wieder schneller galoppieren. Der Cliffhanger am Ende lässt mich erwartungsvoll auf den Folgeband warten. Ich erfahre alles aus der Ich-Perspektive von Bonnie in der Vergangenheit.

Was ich nicht mag:
Der Schreibstil ist zu detailverliebt und beschreibend, was mir die Möglichkeit nimmt, mir selbst ein Bild zu machen. Ich brauche eine Weile, ehe ich das ausblende und in die Geschichte falle.

Mein Fazit:
Mit „The Way We Kiss“ verbringe ich nach Startschwierigkeiten mitreißende Lesestunden auf einem Gestüt in England. Der Adel ist dort ebenso zu Hause wie eindrucksvolle Menschen, die mein Herz berühren. Ich bestaune elegante Pferde und die Arbeit mit ihnen und komme dabei allem sehr nahe. Bonnie und Henry schenken der Story einige Funkenflüge und ich erliege ihrem Charme. Leider ist nicht jeder dafür zu begeistern. Ein Duke und ein Stallmädchen? So was gehört sich in diesen Kreisen nicht. Es klingt etwas nach Aschenbrödel. Wenigstens hatte Cinderella ihr Happy End, aber hier erwartet mich ein Cliffhanger, der mich ungeduldig auf den Folgeband zurücklässt.

Von mir erhält „The Way We Kiss“ 4 gelungene Sterne von 5 und eine absolute Leseempfehlung.

Bewertung vom 22.10.2023
Highland Crime ¿ Die tote Tänzerin
McGregor, Charlotte

Highland Crime ¿ Die tote Tänzerin


ausgezeichnet

Das Buch überrascht mich!

Im Moment bin ich nicht die größte Krimi-Maus, aber ein Krimi von einer meiner Lieblingsautorinnen? Da bin ich so was von dabei.

Um was es geht:
Fanny ist dem hektischen München entflohen und verbringt ein Jahr Auszeit in Schottland. Ihr Weg führt sie ins beschauliche Kirkby. Bei einer Ausflugstour findet sie, oder besser gesagt ihr bester Freund Rudi, ein entzückender Dackel, eine Frauenleiche. Ohne es zu wollen, stolpert Fanny in einen aufregenden Kriminalfall, den die hiesige Polizei schon vor der Zeugenvernehmung gedanklich zu den Akten legt. Ermittlungshilfe erhält sie dabei von dem für sie schwer einschätzbaren George King, denn das die Frau nicht freiwillig aus dem Leben geschieden ist, ist für beide sonnenklar.

Das Abenteuer beginnt:
Ich habe kaum mit dem Buch angefangen und bin schon unsterblich verliebt in einen eigenwilligen und persönlichkeitsstarken Vierbeiner: Rudi. Wie oft ich über ihn lache, kann ich nicht zählen und Fannys Gedankenwelt bringt mich ebenso zum Kringeln. Ihr Charakter ist genial. Sie ist geradlinig, will niemanden etwas Gemeines und kann Ungerechtigkeiten nicht ausstehen. Was sie sich in den Kopf setzt, das zieht sie durch. Das könnte man als stur beschreiben. Wie war das noch mal? Frauchen und Hund ähneln sich? *hüstel*

Die Charaktere passen:
Neben bekannten Gesichtern treffe ich auf Neue, die mich bestens unterhalten. George King zum Beispiel ist nicht nur gut aussehend und im Umgang mit anderen schlagfertig und scharfsinnig, nein, er trägt ein gefährliches Geheimnis mit sich herum, von dem niemand erfahren darf. Mit seinem Blog „The King‘s Speech“ macht er sich kaum Freunde. Zum Glück betreibt er diesen anonym und er stellt seinen einzigen Zeitvertreib dar, bis Fanny in Kirkby auftaucht.

Nicht gesucht, aber gefunden:
Fanny König und George King, kurz King & König, passen so gut zusammen wie Apfelkuchen mit Zimt, doch die beiden brauchen eine Weile, ehe sie das kapieren. Der Weg dorthin wird von Lachen meinerseits begleitet und trotz der Leiche und weiteren Turbulenzen vergeht es mir kaum. Gegen Ende bleibt es mir im Hals stecken und kurz vorher gibt es einen Moment, wo mir die Gänsehaut rauf und runter kriecht. Das liegt nicht an blutigen Details im Buch, sondern an meinem Kopfkino, für das die Autorin ganze Arbeit geleistet hat. Der Schreibstil ist so brillant wie verständlich und das Setting grandios ausgearbeitet.

Mit dem vierbeinigen Schnüffler weht ein humorvoller Wind durch die Seiten und Leser, die eventuell keine Vorliebe für Hunde haben (wobei ich mir das nicht im Ansatz vorstellen mag), werden gut mit Rudi klarkommen.

Mein Fazit:
Mit „Highland Crime – Die Tote Tänzerin“ beschreitet McGregor neues Terrain und dieses hat sie zu hundert Prozent erobert. Es handelt sich um einen Cosy-Crime, bei dem kaum Blut aus den Seiten tropft und mich der Humor nebst der Spannung komplett abholen. Ich langweile mich keine Sekunde und fühle mich bestens unterhalten. Zu den anderen Kirkby Büchern gibt es für mich hier eine klare Linie. Zwar tauchen einige vertraute Bewohner in der Geschichte auf, doch es ist ihr gelungen, den Fokus vollständig neu zu justieren. Ich bin in Kirkby, treffe auf alte Bekannte, aber erlebe mein geliebtes Örtchen auf eine komplett andere Art neu, was ich total faszinierend finde. Vielen Dank für das inspirierende Leseerlebnis. Ich hoffe, dass dies kein einmaliger Ausflug in das Genre Cosy-Crime bleibt und wir uns alle auf weitere Ermittlungen des Traum-Duos King & König freuen dürfen.

Von mir erhält „Highland Crime – Die Tote Tänzerin“ 5 ermittlungsstarke Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung.