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Kleeblatt
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Berlin
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Ich lese sehr gern, wann immer ich Zeit habe. Mit meiner Tochter zusammen habe ich einen Bücherblog, auf dem wir uns immer über Besucher freuen. http://lesendes-katzenpersonal.blogspot.de/

Bewertungen

Insgesamt 1020 Bewertungen
Bewertung vom 30.11.2016
Weight Watchers - Das Kochbuch
Weight Watchers

Weight Watchers - Das Kochbuch


sehr gut

Weight Watchers. Wer kennt den Namen nicht?
Schon seit Jahren eine aus den USA kommende Methode der Gewichtsreduzierung. Das Abnehmen mit Weight Watchers basiert auf einem Punktesystem, den Smart-Points (SP). Die Basis bilden Kalorien. Die Lebensmittel werden mittels einer Smart-Points-Formel berechnet. Lebensmittel mit viel Eiweiß haben wenig Smart-Points, die mit viel Zucker und gesättigten Fettsäuren dagegen viel Smart-Points.
Da einer Person eine bestimmte Anzahl an Smart-Points zugeordnet wird, ist man natürlich bestrebt, möglichst Nahrungsmittel auszuwählen, die wenig SP haben.
Um den Personen, die mit Weight Watchers abnehmen wollen, die Auswahl an Rezepten und die Berechnung dieser zu erleichtern, gibt es dieses Kochbuch.

Schon nach dem ersten Durchblättern befanden sich an den Seiten des Buches jede Menge Post-its, mit denen ich mein Interesse gleich zu Beginn schon mal markiere.

Das Buch unterteilt sich in folgende Abschnitte:
- Weight Watchers - das Erfolgskonzept
- Suppen & Eintöpfe
- Fleisch & Fisch
- Kartoffeln, Reis & Pasta
- Gemüse & Salate
- Snacks & Aufstriche
- Süße Speisen & Kuchen

Zu Beginn des Buches findet sich eine kurze Vorstellung des Weight Watchers Programmes sowie eine Zusammenstellung von Rezepten, die man zum Beispiel übers Wochenende - Freitag bis Sonntag - umsetzen könnte.

Die Rezepte im Buch hören sich nicht nur super an, sie schmecken auch. Das kann ich zumindest für die behaupten, die ich bislang ausprobiert habe.

Rezepte wie "Chili-Reis-Pfanne" oder Kichererbsen-Tomaten-Salat findet man in dem Buch ebenso wie "Chili con Carne" wie auch "Paella".
Schon beim Durchblättern der Rezepte lief mir das Wasser im Mund zusammengelaufen.

Zu jedem Rezept findet man eine Einkaufsliste und die Anleitung zur Zubereitung. Leicht und verständlich lassen sich die Rezepte nacharbeiten.
Auch fehlen nicht die Angaben zur Portionenanzahl, der Zubereitungszeit sowie Garzeit der Gerichte. Nicht zu vergessen findet man auch die Anzahl der Smart-Points je Portion.
Was ich jedoch vermisse, ist die Benennung der Smart-Points-Punkte bereits in der Zutatenliste. Lasse ich jetzt eine Zutat weg oder ersetze sie durch eine andere würde die Berechnung der SP erleichtern. So hat man die Mühe und muss sich selbst durch die Zutatenliste hangeln und sich die SP-Punkte berechnen.

Einige der Gerichte sind bebildert, machen Hunger beim Ansehen und man hofft, dass die eigenen Kochkünste dem vorgestellten entsprechen.
Am Ende des Buches findet man noch das übliche Rezeptregister und eines, das nach Smart-Points-Punkten sortiert ist.

Die meisten der Gerichte sind recht schnell zubereitet, so dass man seinen Hunger auch schnell besänftigen kann.

Alles, was ich nachgearbeitet habe, war sehr lecker. Viele Seiten sind noch markiert, was heißt, dass ich noch ganz viel ausprobieren möchte.
Dieses Buch empfehle ich sehr gern weiter.

Bewertung vom 29.11.2016
Das Geheimnis des Mondes
Seo, Bo-hyeon Seo

Das Geheimnis des Mondes


ausgezeichnet

Der Mond. Er begleitet die Lebewesen auf dem Planeten ihr Leben lang. Jeden Abend kommt er und gegen Morgen verschwindet er wieder.
Es gibt niemanden, der ihn nicht kennt, aber einige scheinen ihn anders zu sehen als andere.

Ein kleine Eule singt ein Lied vom tellerrunden Mond, denn sie möchte ihrer Mutter ein Ständchen bringen. Ihr Gesang schallt durch den Wald und wird auch von anderen Waldbewohnern wahrgenommen.
Der erste, der sich dazu äußern möchte, ist der Fuchs. Seiner Meinung nach ist der Mond nicht tellerrund, sondern sieht aus wie ein Ball.
Eine zweite Meinung kommt vom Wildschwein, denn das ist der Meinung, dass der Mond wie eine geviertelte Melone aussieht.
Der Bär aus dem Wald hat eine weitere Meinung.

Die Eule weiß nicht so recht, was sie von den verschiedenen Meinungen halten soll, denn jeder besteht darauf, dass er recht hat.
Die Waldbewohner sind völlig ratlos, als der Storch vorbeikommt und ihnen seine Ansichten mitteilt...

Ein wunderschönes Kinderbuch, das sich mit dem Mond beschäftigt.
Jedes Kind weiß, dass der Mond nicht jeden Tag gleich aussieht und hier in dem Buch kann es erfahren, warum es so ist.
Den Kindern wird eine Geschichte erzählt, um im Anschluss daran auch wissenschaftlich, jedoch kindgerecht aufzuklären, wie die Zusammenhänge sind.
Das Kind lernt die verschiedenen Gestalten des Mondes kennen und es werden zusätzlich einige Fragen beantwortet, wie beispielsweise, warum man am Tag den Mond nicht sehen kann.

Das Buch ist mit vielen Zeichnungen ausgestattet und es macht Spaß, sich diese anzusehen. Die einzelnen Illustrationen sind teilweise so üppig, dass man sich allein beim Betrachten der Bilder eine Weile Zeit lassen muss, um alles zu erfassen.
Sehr gelungen finde ich die Deckseite des Buches. Die Mondsichel ist im Buchdeckel ausgestanzt und beim Aufschlagen ist für den Betrachter ein Vollmond sichtbar. Das führt den Leser schon direkt in den Inhalt des Buches ein.

Ein wirklich gelungenes Kinderbuch, nicht nur zum ansehen, lesen oder vorlesen, sondern ein Buch mit Lerneffekt. Noch einfacher kann man Wissen nicht an Kinder herantragen.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich empfehle es sehr gern weiter.

Bewertung vom 24.11.2016
Die Schattenschwester / Die sieben Schwestern Bd.3
Riley, Lucinda

Die Schattenschwester / Die sieben Schwestern Bd.3


ausgezeichnet

Star d'Aplièse, einfach nur Star genannt, ist die drittälteste von 5 Schwestern. Genau wie all die anderen, wurde auch sie in frühester Kindheit von Pa Salt adoptiert. Sie ist aber auch die ruhigste von den Schwestern, die wenig erzählt und auch wenig auffällt.
Star bildet gemeinsam mit ihrer Schwester CeCe eine Einheit, man trifft selten die eine ohne die andere an. Sie brauchen sich wie die Luft zum Atmen. Diese Abhängigkeit voneinander hat sich in frühen Jahren geprägt und hält auch noch im Erwachsenenalter an.
Als sie vom Tode Pa Salts hören, können sie es nicht fassen, aber sie haben sich, um sich gegenseitig aufzufangen.
Pa Salt hat auch für Star einen Hinweis hinterlassen, der sie zu ihren Ursprüngen führen wird, wenn sie denn bereit ist, sich der Aufgabe zu stellen. Es wäre ein Schritt weg von CeCe und ein Schritt in die Selbständigkeit. Wird Star es wagen, sich der Aufgabe zu stellen? ...

Star wagt den Schritt und ist auf der Suche nach ihren Wurzeln.
Als Hinweis hatte sie von Pa Salt eine kleine Katzenfigur aus Porzellan und einen Brief erhalten. Der Hinweis führt sie nach England in eine alte kleine Buchhandlung. Dort trifft sie auf den Eigentümer Orlando, ein ein wenig verschrobener alter Mann mit Prinzipien. Obwohl die Buchhandlung dem Untergang geweiht ist, bietet er Star eine Aushilfsstelle an, die sie sehr gern annimmt. Die Buchhandlung und Orlando hat sie sofort in ihr Herz geschlossen. Durch ihn lernt sie auch seine Cousine, seinen Bruder Maus und seinen Neffen kennen, die in Kent auf einem englischen Adelssitz leben.
Dieser Ort führt Star auch in ihre eigene Geschichte.

Die Autorin Lucinda Riley entführt auch in diesem Teil den Leser in eine längst vergangene Zeitebene.
Zu Beginn des 20. Jhs. lebte Flora McNichols, die Protagonistin der Vergangenheit, gemeinsam mit Eltern und Schwester Aurelia in England. Ihre jüngere Schwester bekommt die allgemeine Zuwendung der Eltern, während sie bei vielen Gelegenheiten übergangen wird. Selbst eine offizielle Einführung bei Hofe wird nur ihrer Schwester gewährleistet.
Als ihre Eltern ihr Anwesen verkaufen, um die Heirat ihrer Schwester zu unterstützen, wird sie bei einer Mrs. Keppel untergebracht. Ihre Eltern ziehen nach Schottland und der Kontakt bricht ab.
Um Aurelias Glück nicht zu gefährden, fällt Flora eine folgenschwere Entscheidung.

Wieder einmal ist es Lucinda Riley gelungen, Vergangenheit mit Gegenwart in einer Geschichte zu verknüpfen. Auch hier sind wieder Personen Bestandteil der Geschichte, die historisch belegt sind. Beatrix Potter, die Kinderbuchautorin, sind genauso zu finden wie Mrs. Keppel, die letzte Geliebte von König Edward VII., wie der König selbst.
Dank ihrer gewohnt genauen Recherche können die Ereignisse überprüft werden und machen die Geschichte rund.

Dieser Roman erzählt die Geschichten einiger starker Frauen, die ihren Weg gehen. Egal, ob es in der Gegenwart Star ist, die aus dem Schatten ihrer Schwester treten muss, um ihr eigenes Leben leben zu können oder Flora in der Vergangenheit, die Entscheidungen aus Liebe trifft, es macht auf jeden Spaß, die Frauen auf ihren Wegen zu begleiten.
Zu erleben, wie sie ihre Entscheidungen treffen, für ihre Lieben da sind und sich selbst verwirklichen, machen den Reiz des Buches aus.

Dieser Roman ist der 3. Teil von 7 angedachten Bänden. Obwohl es eine Reihe ist, kann man die Teile separat lesen.
Ich habe das Buch förmlich verschlungen und empfehle es sehr gern weiter.

3 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.11.2016
Ein Leuchten im Sturm  (Restauflage)
Roberts, Nora

Ein Leuchten im Sturm (Restauflage)


ausgezeichnet

Für Shelby bricht eine Welt zusammen, als sie nach dem Unfalltod ihres Mannes, der auf See verunglückte, erfuhr, dass er ihr Schulden in Millionenhöhe hinterlassen hat. Mit allen Mitteln versucht sie nun, die Schulden abzutragen. Sie verkauft, was nur geht, neben den Designerklamotten auch die kostbare Uhrensammlung ihres Mannes und letztendlich auch das Haus, in dem sie lebten, in dem sie sich jedoch nie wohl fühlte.
Beim Durchsuchen seiner Sachen fand sie einen kleinen Schlüssel, der zu nichts passte, was sie kannte. War es ein Bankschließfach, ein Safe, sie wusste es nicht. Eines war ihr jedoch klar, sie musste wissen, wohin der Schlüssel gehörte und was er dort verschlossen gehalten hatte.
Ihr wird klar, dass der Mann, mit dem sie 5 Jahre lang verheiratet war und ein Kind hat, nicht der Mann war, für den sie ihn gehalten hatte. Wer zum Teufel war Richard, der Mann, mit dem sie so lange zusammen war?...

Shelby zweifelt an sich selbst. Kannte sie den Mann überhaupt, den sie geheiratet hat? Er hat sie vereinnahmt, hat sie ihrer Familie entfremdet und getan, was immer er wollte, ohne groß Rücksicht auf sie zu nehmen. Aber was sich ihr jetzt eröffnet sieht aus, als wäre er keinem normalen Job nachgegangen, sondern als wäre er ein Verbrecher gewesen.
Woher sollte wohl sonst das viele Geld kommen, dass sie schließlich findet? Und dann gibt es da auch noch eine Frau, die plötzlich vor ihrer Tür steht und unglaubliches behauptet.

Shelby versucht alles hinter sich zu lassen und zieht mit ihrer kleinen Tochter zu ihren Eltern. Dort erfährt sie die Unterstützung, die sie praktisch und seelisch braucht. Ihre Eltern und ihr Bruder stehen ihr zur Seite. Ihr Bruder Forrest ist Polizist und passt besonders auf seine Schwester auf.
Da holt sie ihre Vergangenheit plötzlich wieder ein und alles, was sie hat und dabei ist, sich aufzubauen, wird bedroht.

Ach ja, Nora Roberts und ihre Romane. Ich bin bekennender Fan der Autorin und so war es für mich bezeiten klar, dass ich auch dieses Buch lesen musste. Das Buch beinhaltet nicht nur eine Liebesgeschichte, sondern vereint auch kriminelle Aspekte, die das Buch spannend machen und den Leser nicht ruhen lassen.

Shelby, die ein wenig blauäugig in die Ehe mit Richard gerät und unter seinem Einfluss zu keiner eigenen Handlung fähig ist, muss aus der Not heraus Entscheidungen treffen. Sie hat den Willen, die Schulden ihres verstorbenen Mannes abzutragen und sucht sich Arbeit. Sie ist nicht zimperlich und nimmt an, was sich ihr anbietet. Aus einer unselbständigen Frau wird eine taffe Frau, mit der man rechnen muss, die weiß, was sie will und vor allem auch, was sie nicht mehr will. Sie ist mir als Leser sympathisch und ich habe sie sehr gern auf ihrem Weg begleitet.
Auch die anderen Protagonisten nehmen den Leser für sich ein, man muss sie einfach mögen.

Mit diesem Buch hat Nora Roberts wieder alle Register gezogen und ich merkte wieder, warum sie eine meiner Lieblingsautoren ist.
Geschickt verbindet sie eine super Story mit Liebe und Verbrechen und schon hat sie den Leser am Haken.

Für dieses Buch spreche ich, wie für fast alle Nora Roberts Romane eine klare Kauf- und Leseempfehlung aus.

Bewertung vom 21.11.2016
Ins Glück gebloggt
Kasperski, Gabriela

Ins Glück gebloggt


sehr gut

Nina geht es gut. Sie ist verheiratet, hat drei Kinder und ihr Mann verdient sehr gut. Was also lag näher, als dass sie sich ihr Leben als Hausfrau und Mutter eingerichtet hatte.
Die Kinder sind inzwischen flügge und ihr Mann verkündet von einem Tag auf den anderen, dass er eine Auszeit braucht, die genau 3 Monate dauern soll. Er will sich auf seine Harley schwingen und von Familie und Firma nichts sehen und hören. Weihnachten wäre er dann wieder da.
Nina fällt aus allen Wolken und kann nicht glauben, was sie hört.
Aber als brave Ehefrau macht sie auch das mit, nicht ahnend, welche Folgen es auch für sie haben wird...

Nina ist nunmehr für sich und die Kinder allein zuständig. Die ersten Tage geht es noch gut, denn ihr Mann war eh nicht viel zu Hause, so dass seine Abwesenheit anfangs niemanden wirklich auffällt. Aber plötzlich ist das Geld alle und was jetzt? Nina muss aktiv werden.

Nina, die sich seit Jahren wieder mit ihren Schulfreundinnen Coco, Pat, Lucie und Julia trifft, muss sehr schnell erkennen, dass es den anderen auch nicht viel besser geht. Aber diese stecken den Kopf nicht in den Sand und wollen ihren partnerlosen Zustand ändern.
Ein Ratgeber für Frauen, die vor den gleichen Problemen wie sie selbst stehen, soll mittels eines Blogs geschaffen werden. Nina sträubt sich, kommentiert aber den bestehenden Blog mit großem Erfolg, bis raus kommt, dass sie dort als Pocahontas gepostet hat.

Nina ist die Protagonistin des Buches, nicht mehr ganz taufrisch, 45+, und sieht sich genötigt, etwas in ihrem Leben zu bewegen. Sie muss urplötzlich ihre Familie allein durchbringen und hat obendrein die neugierige Schwiegermutter an der Backe.

Mit viel Humor erzählt Gabriela Kasperski die Geschichte von Nina. Man ist als Leser immer mittendrin, erfährt sogar die Sachen, die Nina denkt, sich jedoch nicht traut, auszusprechen.
Ihr passieren nicht nur einmal Pleiten, Pech und Pannen, sehr zur Freude des Lesers.
Ich mochte Nina anfangs nicht besonders, da ich Probleme mit Frauen habe, denen es reicht, die Kinder und den Haushalt zu versorgen und dem Mann nur die angewärmten Pantoffel vorzulegen. Aber sie hat sich gemausert, ist aus ihrem Hausfrauenimage herausgetreten und hat ihr Leben geändert.
Sie erlebt einige unangenehme Situationen, denen sie sich stellen muss, auch der Tatsache, dass ihr Mann sie mehr als einmal belogen hat.
Nina wird selbstbewusst und strahlt das auch aus.

Das Buch beinhaltet vieles, das Frauen ab 45 interessiert oder zumindest beschäftigt. Kinderlosigkeit, Partnerprobleme, Menopause, das volle Programm.
Die Autorin hat damit Frauen angesprochen, die nicht mehr zu den jugendlich dynamischen, gut aussehenden Frauen gehören, sondern die schon fest im Leben stehen und schon einiges erlebt haben. Das heißt nicht, dass sie die Eigenschaften abgelegt haben müssen, man kann noch immer jung aussehen, dynamisch agieren und muss nicht als alte verschrobene Tante sein Dasein fristen.

Es ist ein Buch, das mich gut unterhalten hat. Der Schreibstil der Autorin ist locker und es liest sich sehr gut. Die Seiten sind schnell gelesen und hinterlassen ein gutes Gefühl.
Ein Buch, das nicht nur gelesen werden sollte, wenn man 45+ ist.

Bewertung vom 21.11.2016
Irgendwo im Glück, 6 Audio-CDs
McPartlin, Anna

Irgendwo im Glück, 6 Audio-CDs


ausgezeichnet

Maisie Bean ist eine Frau, die schon einiges im Leben erlebt hat. Ihr erstes Date endet so gut wie mit einer Vergewaltigung, aus der ihr Sohn Jeremy hervorging. Natürlich kam im damaligen Irland keine alleinstehende Mutter in Frage, so dass sie auch auf Drängen ihrer Mutter den Mann heiratete. Sie bekam ein weiteres Kind, Valerie.
Ihr Mann hielt nichts von Zurückhaltung den Frauen gegenüber und schlug Maisie regelmäßig, bis es eines Tages so schlimm war, dass er sie fast umbrachte. Sie trennte sich von ihm und zog mit ihren Kindern zu ihrer Mutter.
Bald brauchte auch ihre Mutter Unterstützung, denn sie glitt so langsam in die Demenz. Maisie und ihre Kinder pflegten die Großmutter, die sie sehr liebten.
Jeremy und Valerie sind vom Charakter her sehr unterschiedlich. Während Jeremy der eher ruhige und sensible Typ ist, der die Repressalien des Vaters bewusst miterlebt hat, ist Valerie starr- und eigensinnig.
Alles ändert sich, als Jeremy eines Tages nicht nach Hause kommt...

Das Buch beginnt im Jahr 2015 und schildert die Dinge, die vor 20 Jahren geschehen sind.
Schon die Worte von Maisie im Jahr 2015, die sagen, dass Jeremy gewaltsam gezeugt und gewaltsam gestorben ist, lässt den Leser innehalten.
Wie soll ein Buch einen jetzt noch gefangen nehmen, wenn einem diese Tatsache gleich zu Beginn des Buches präsentiert wird?

Aber es funktioniert. Als Leser wird man langsam in die Geschichte eingeführt. Man lernt die einzelnen Protagonisten in ihrer normalen Umgebung kennen. Der Leser erfährt den Leidensweg von Maisie, ist mit dabei, wenn Bridie, die Großmutter, lichte Momente des Erkennens hat, erlebt die aufmüpfige Valerie und den sensiblen Jeremy. Ebenso lernt man Jeremys Freunde kennen, ganz besonders seinen Freund Rave.
Doch Jeremy hütet ein Geheimnis, von dem weder seine Mutter noch sein bester Freund weiß. Es zermürbt ihn, macht ihn unglücklich. Als Leser leidet man förmlich mit ihm mit.

Als Jeremy verschwunden ist, gibt Maisie keine Minute auf, ihren Sohn zu suchen. Ihm kann nur etwas zugestoßen sein, denn er würde sie und die Familie nie so ohne weiteres verlassen, da ist sie sich ziemlich sicher. Aber es vergehen Tage und es gibt niemanden, der ihn gesehen hat.
Große Unterstützung erfährt sie durch ihren Freund Fred, den Polizisten, und ihre Freundin Lynn, die immer zur Stelle ist, wenn sie gebraucht wird und immer ein offenes Ohr hat.
Solche Freunde wünscht man sich selber.

Jeder der Protagonisten ist in seiner Art einzigartig. Schicksalsschläge sind in der Familie nicht dazu da, den Kopf in den Sand zu stecken, sondern die Herausforderungen anzunehmen. Das macht jeder auf seine Weise und der Zusammenhalt in der Familie ist deutlich spürbar.
Der Autorin Anna McPartlin ist es ein weiteres Mal gelungen, den Leser zu fesseln und in die Geschichte mit zu integrieren. Man kann gar nicht anders, man lebt mit den Protagonisten mit, leidet mit ihnen und fühlt mit ihnen.

Ich habe dieses Buch als Hörbuch erlebt und war, wie schon des öfteren, begeistert von der Lesung durch die Schauspielerin und Hörbuchsprecherin Nina Petri. Sie versteht es gekonnt, den Figuren Leben einzuhauchen und diese agieren zu lassen.
Es macht Spaß, ihr zuzuhören und das Buch im Geiste gemeinsam mit ihr zu lesen. Sie ist eine gute Wahl zur Einlesung des Buches.

Auch dieses Buch von Anna McPartlin beschäftigt sich mit schwierigen Themen, mit denen sich auch der Leser dann zwangsläufig auseinandersetzt.
Ein Buch, das gelesen werden will und sollte.

Ich empfehle es sehr gern weiter.

Bewertung vom 11.11.2016
Die Träumerin / The Bone Season Bd.1
Shannon, Samantha

Die Träumerin / The Bone Season Bd.1


sehr gut

London: Es ist das Jahr 2059 und die 19-jährige Paige lebt als Traumdeuterin beim Sydikatschef Jaxon, dessen Gangsterbraut sie ist. Sie versuchen, das vorherschende System zu bekämpfen.
Ihr Gabe als Seherin und Träumerin ist sehr selten und von daher etwas ganz besonderes. Sie kann mit Hilfe ihrer Gabe in die Träume anderer eindringen. Menschen wie sie werden von den Scions gejagt und vernichtet, da sie als widernatürlich gelten.
Bei einer Kontrolle tötet sie einen von ihnen und wird gejagt. Man nimmt sie gefangen und bringt sie an einen geheimen Ort, in die "verlorene Stadt" Oxford.
Die Rephaim haben dort ihr Lager und halten Seher, Träumer und andere als Sklaven. Dort nimmt sie Arcturus auf, der Wächter, der schon lange keinen mehr bei sich aufgenommen hatte. Er wird sie ausbilden, damit sie eine Rotjacke werden wird.
Paiges einziges Ziel ist, von dort zu fliehen und die Rephaim zu bekämpfen.
Wird ihr das gelingen?...

Samantha Shannon hat mit diesem Buch eine neue Welt geschaffen, eine Fantasy-Welt. Die Geschichte spielt im Jahr 2059, hat ihren Ursprung aber bereits im Jahr 1859. Da die Ereignisse nicht in der Realität stattfanden, findet die Geschichte in einer Parallelwelt statt.
Es ist eine Welt, die seinesgleichen sucht. Eine Welt mit Sehern, Geistern, Rephaims, Emims, Amaurotikern, Gauklern und vielen anderen Menschen, die besondere Fähigkeiten haben.
Paige Mahony, ein 19-jähriges Mädchen mit besonderen Fähigkeiten wird von den Rephaim gefangen genommen und Arcturus als Slavin zur Verfügung gestellt.

Die Geschichte ist sehr komplex und vielfältig.
Zu Beginn des Buches hat man Mühe, in die Geschichte hineinzufinden. Zu viele fremde Worte, die man als Leser vereinnamen muss, zu viele Informationen auf einmal. Hilfreich sind die zu Beginn des Buches die Aufstellung der "Sieben Kasten der Hellseherei" und einer Karte der Strafkolonie Sheol 1 sowie dem Glossar am Ende des Buches.
Es dauerte ein wenig, bis ich überhaupt in die Geschichte hineingefunden habe, wohl auch durch die fremdartige Welt, in die man als Leser hineinkatapultiert wird.
Schnell jedoch lernt man Paige kennen und auch lieben. Sie ist ein geradliniges, ehrliches und hilfsbereites Mädchen, das man einfach gern haben muss. Sie denkt nicht nur an ihr eigenes Überleben und an ihre Flucht, sie hat auch den Mumm und den Ehrgeiz, für andere einzutreten. Ihren Feinden tritt sie mutig entgegen, was ihr nicht immer gut bekommt.

Dieser Band "Die Träumerin" ist der erste Band einer neuen Fantasy-Reihe, die auf 7 Bände angedacht ist.
Das Buch liest sich gut, wenn man die Anfangsschwierigkeiten aufgrund der vielen neuen Begriffe und dem Hineinfinden in diese fremdartige Welt außer Acht lässt.
Hat man jedoch in die Geschichte hineingefunden, lässt sie den Leser nicht mehr los. Es werden auch genügend Ansatzpunkte für den Folgeband gesetzt, so dass die Geschichte zwar in sich geschlossen ist, jedoch gleichzeitig Cliffhanger für Band 2 gesetzt wurden.

Für Fantasyfreunde ist dieses Buch ein absolutes Muss.

Bewertung vom 11.11.2016
Die Rückkehr der Templer / Die Templer Bd.2
André, Martina

Die Rückkehr der Templer / Die Templer Bd.2


ausgezeichnet

Gero von Breydenbach und seine Kameraden leben nun schon seit 1 Jahr mit ihren Frauen gemeinsam im Jahr 2005. Sie sind jedoch nicht frei, sondern leben auf einer amerikanischen Militärbasis in der Eifel, wo sie mehr oder weniger unter Verschluss gehalten werden. Die NSA führt noch immer Versuche mit den Templern durch.
Als Wissenschaftlern bekannt wird, dass sich 2 Frauen aus der Zukunft im Jahr 1153 in Jerusalem befinden, wollen sie die Templer hinterherschicken, um die beiden Frauen zurückzuholen. Die Frauen kommen aus einer Zukunft, die sich von der heutigen Welt drastisch unterscheidet. Es wird einen Krieg geben, der das Weltgefüge, wie man es kennt, verändern wird. Das muss unbedingt verhindert werden...

Die Templer versuchen vor ihren Frauen zu verheimlichen, was ihr Auftrag sein wird und wohin es sie verschlagen soll. Hannah, Geros Frau, kann das so nicht auf sich beruhen lassen und es gelingt ihr auch, in Erfahrung zu bringen, zu welch einem Himmelfahrtskommando ihre Männer ausersehen wurden. Kurzerhand versucht sie gemeinsam mit den anderen Frauen der Templer ihren Männern zu folgen. Auch sie landen, getrennt von ihren Männern, im Jahr 1153.

Die Reihe um die Templer Gero von Breydenbach und seinen Kameraden geht in die 3. Runde.
Dieser Band spielt auf 3 Zeitebenen, die Vergangenheit, Gegenwart und die Zukunft betreffen.

Die Welt im Jahre 2151 hat sich verändert, zum Negativen. Der eigene Wille der Menschen wird unterdrückt. Rebellengruppen haben sich gebildet. Eine davon ist die um den Rebellenführer Lion. Dieser schickt die beiden Schwestern Rona und Lyn sowie deren Bruder mit einem Timeserver zurück ins 12. Jh. Dort sollen sie den Grundstein für eine Änderung der Entwicklung legen.

Die Autorin Martina André erzählt abwechselnd die Erlebnisse der Schwestern Rona und Lyn, von Gero und seinen Templerbrüdern sowie die der Frauen der Templer.
Ich möchte an dieser Stelle nicht mehr von den Ereignissen erzählen, um den Lesern nicht die Spannung zu nehmen.

Spannung ist dem Leser jedoch garantiert.
Wer die Vorgänger gelesen hat, kommt auch um diesen Band nicht herum.
Martina André nimmt den Leser an die Hand und geleitet ihn in das 12. Jh. nach Jerusalem. Die genaue Recherche der Autorin macht es dem Leser leicht, sich in der Zeit zurechtzufinden.
Viele der genannten Personen haben tatsächlich gelebt und finden auch in diesem Buch ihren Platz.

Man findet Spannung, Liebe, Krieg, Verrat, Hoffnung, Glauben, Zeitreisen, Fantasy und vieles mehr in diesem Mammutwerk vor. Zu keiner Zeit jedoch hat man das Gefühl, dass es langweilig wird, dafür ist einfach zu viel Bewegung in der Geschichte.
Die Protagonisten, die man bereits aus den Vorbänden kennt, finden auch hier wieder ihren Platz und werden mit weiteren Protagonisten ergänzt.

Lange Zeit laufen die einzelnen Stränge parallel, zum Ende jedoch sind bilden sie eine Einheit und runden die ganze Story ab.

Mir hat es wieder viel Spaß gemacht, Gero und Hannah sowie all die anderen Protagonisten zu begleiten.
Es ist nicht nur eine spannende und emotionale Reise in die Vergangenheit, sondern auch eine Geschichtslektion für den Leser.
Martina André ist es wieder einmal gelungen, mich ans Buch zu fesseln und nicht mehr loszulassen. Wunderbar geschrieben und recherchiert, da kann man gar nicht anders, als sich im Buch fallenzulassen und gemeinsam mit den Protagonisten auf die Reise zu gehen.

Ich spreche dafür eine klare Leseempfehlung aus.

Bewertung vom 11.11.2016
Freedom's Child, deutsche Ausgabe
Miller, Jax

Freedom's Child, deutsche Ausgabe


sehr gut

Freedom Oliver, deren wahrer Name Nessa Delaney ist, lebt in einem kleinen Städtchen im Rahmen des Zeugenschutzprogrammes.
Sie hat ihren Mann, einen Polizisten, umgebracht und die Schuld ihrem Schwager in die Schuhe geschoben, der daraufhin für 18 Jahre in den Knast ging.
Sie selbst war, solange sie unter Mordverdacht stand, auch im Knast, brachte dort ihr zweites Kind zur Welt und gab, um ihnen ein gutes Leben zu ermöglichen, beide zur Adoption frei.
Nun hat ihr Schwager seine Strafe abgesessen und ist auf freiem Fuß. Er und seine Mutter planen Rache an Freedom, denn diese haben durch Beziehungen Freedom ausfindig gemacht, trotz Zeugenschutzprogramm.
Zeitgleich verschwindet auch Freedom's Tochter Rebekah und Freedom, die jahrelang nur ihre Kinder übers Internet beobachtet hat, erfährt erneut Mutterinstinkte und macht sich auf, um Rebekah zu finden...

Freedom ist eine Protagonistin, die man zu Beginn des Buches sehr schlecht einschätzen kann. Sie arbeitet in einer Kneipe, trinkt, sucht sich Männer fürs Bett, ohne genau hinzusehen und hat Selbstmordgedanken. Sie nimmt das Leben wie es kommt, flucht und führt derbe Sprüche.
Als jedoch ihre Tochter verschwunden ist, macht sie sich auf die Suche.
Obwohl der Leser schon vom Prolog her weiß, dass die Suche vergeblich sein wird, denn Rebekah ist tot, begleitet man Freedom gern auf ihren Weg und begegnet dabei der Wahrheit.

Viele Rückblicke und Erinnerungen an die Geschehnisse von vor 18 Jahren, als ihr Mann ums Leben kam und wie es dazu kam, runden das Komplettbild von Freedom und der Sippe der Delaneys ab.

Freedom hatte nie ein leichtes Leben, vor 18 Jahren in ihrer Ehe nicht und auch jetzt nicht. Das Einzige, was sie ein wenig aufrecht hielt, war die Liebe zu ihren Kindern Mason und Rebekah. Diese wuchsen in einer Pfarrerfamilie auf und Freedom wünschte ihnen von Herzen, dass sie es dort gut haben mögen.

Freedom ist eine harte Frau, die derbe Sprüche drauf hat und sich aus fast nichts macht. Aber sie ist auch eine Frau, die ihr Herz am rechten Fleck hat, man muss nur ganz genau hinsehen, um es zu finden. Ihre raue Schale bekommt ab und an Risse und man kann hinter die Fassade von Freedom blicken und erblickt dort eine Frau, die einem leid tut, die man in den Arm nehmen möchte. Aber sie ist auch eine Kämpfernatur und genau diese braucht sie auch, um sich selbst aus dem Sumpf zu ziehen und ihre Kinder zu finden.

Die Autorin Jax Miller, deren Name eine Pseudonym ist, erzählt hier in ihrem Erstlingswerk eine Geschichte, die ihresgleichen sucht. Es ist eine große komplexe Geschichte, die den Leser gefangen nimmt und in eine Welt hineinkatapultiert, die böse und rau ist. Sie nimmt den Leser gefangen und lässt ihn nicht mehr los, bis man alles gelesen, alles erfahren hat.

Eine tolle Geschichte, die man sehr gern weiterempfiehlt.