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horrorbiene
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Bewertungen

Insgesamt 210 Bewertungen
Bewertung vom 11.03.2013
Paddington hilft, wo er kann und andere Geschichten
Bond, Michael

Paddington hilft, wo er kann und andere Geschichten


ausgezeichnet

Nach der gelungenen Neuauflage der ersten beiden Paddington-Bände in einem Buch, die mir sehr gefallen hat, ist nun endlich der zweite Doppelband um den kleinen Bären aus dem dunkelsten Peru, der bei der Familie Brown in London lebt, erschienen.
Für mich ist Paddington ein Stück Kindheitserinnerung, da wir es in meiner Schulzeit entweder selbst gelesen haben oder die Lehrerin aus dem Buch vorgelesen hat. Für beides ist es jedenfalls hervorragend geeignet, da die Kapitel zum einen nicht zu lang sind, zum anderen jedes Kapitel für sich eines von Paddingtons Abenteuern beinhaltet. Demnach hat dieses Buch 14 kleine Geschichten, in denen Paddington jeweils ein Abenteuer erlebt – was meist bedeutet, dass ihm irgendetwas gehörig schief geht – und ein schönes Ende findet. Einzig der zweite Teil des Buches, der früher als Der kleine Bär macht Ferien erschienen ist, baut teilweise aufeinander auf und bildet so ein kleines Buch für sich. Die Kapitel des ersten Teils des Buches, kann man jedoch auch losgelöst vom Gesamtkonzept vorlesen, z.B. wenn man mit Kindern Dinge im Haushalt (Kochen, Wäsche waschen…) thematisieren will, denn gerade in diesem Teil versucht sich Paddington in solchen Dingen. Doch auch Auktionen, ein Kino-Besuch und (Hand-)Werken sind Themen, die hier angesprochen werden und deren Episoden zu passenden Gelegenheiten vorgelesen werden können. Außerdem ist der Humor des Buches, der durch Paddingtons Tollpatschigkeit erzeugt wird, nicht nur kindgerecht, sondern auch ich musste sehr oft breit grinsen. Dennoch bin ich der Meinung, dass die Kenntnis der ersten Kapitel des ersten Paddingtonbuches schon bekannt sein sollten, damit man diese Episoden gut genießen kann, da dort beschrieben ist, wie der kleine Bär zur Familie Brown kam.
Ergänzt wird jeder Abschnitt durch sehr gelungene sw-Illustrationen von Peggy Fortnum.
Paddington ist einfach goldig, denn auch wenn bei dem Marmelade liebenden Bären vieles schief geht, stellt er doch durch Höflichkeit und gutes Benehmen ein Vorbild für Kinder dar. Und die Botschaft, die das Buch vermittelt ist auch sehr wichtig: Auch wenn dir mal etwas schief geht: Zusammen kann man jedes Probelm wieder lösen.

Fazit: Paddington hilft, wo er kann ist eine gelungene Fortsetzung von Geschichten von Paddington. Beides sind Bücher, die in ein gut sortiertes Kinderbuchregal gehören, da sie nicht nur lustig -, sondern durch Botschaft und Humor abslout kindgerecht sind. Darüber hinaus bereitet es auch Erwachsenen beim Vor- oder selber lesen sehr viel Freude. Durch die kurzen, meist für sich stehenden Kapitel ist es wiklich gut geeigent zum (themenorientierten) Vorlesen vor dem Zubettgehen oder in der Schule. Ich hoffe, dass der Verlag auch die weiteren Paddington-Bände neu auflegt!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.03.2013
Glühender Stahl
Morgan, Richard

Glühender Stahl


sehr gut

Ringil, ein Abkömmling aus wohlhabendem einflussreichem Hause, ist ein Held aus vergangenen Kriegszeiten und dadurch im ganzen Reich bekannt. Bei manchen Leuten ist nur seine sexuelle Neigung im Gedächtnis geblieben. Da Homosexualität nicht geduldet wird, musste er als Heranwachsender mit ansehen, wie seine Liebe auf grausame Weise hingerichtet wurde. Nun als Erwachsener Mann lebt er von seinem Ruf als Held, bis seine Mutter ihn nach Hause ruft und ihm einen Auftrag erteilt: Die Sklaverei ist nach dem Krieg legalisiert worden und Familien, die ihre Schulden nicht mehr bezahlen können, sehen sich gezwungen Familienmitglieder in die Sklaverei zu verkaufen. So ist es auch mit einer von Ringils Kusinen mütterlicherseits geschehen und die soll er nun aus den Fängen der Sklavenhändler befreien. Doch es kommt so, wie es kommen musste: Hinter dem Sklavenhandel steckt mehr, als es auf den ersten Blick scheint. Eine lang vergessene, mächtige Spezies rüstet sich, ihr ehemaliges Territorium wieder zurück zu erobern und Ringil platzt mitten hinein. Doch zum Glück ist Ringil nicht allein auf weiter Flur. Zwei seiner Kampfgefährten und Freunde aus alter Zeit stehen ihm schließlich bei: Archeth, eine der letzten aus dem Volk der schwarzhäutigen Kiriath und Egar Drachentöter, ein Barbarenhäuptling aus dem Volk der Malak.
So kommt es, dass das Buch geprägt ist durch Szenenwechsel. Den größten Teil über begleitet der Leser den Hauptcharakter Ringil, doch auch Archeth und Egar bekommen eigne Kapitel, in denen der Leser sie besser kennenlernen und einen Teil des Weges mitverfolgen kann, wie es schließlich zu einem durch göttlich beeinflussten Zusammentreffen der Kampfgewährten kam. Dies hat mir gut gefallen, war es so gut möglich alle wichtigen Personen ausreichend kennen zu lernen und zu verstehen.
Der Schreibstil des Autors ist so ausführlich, dass er es prima schafft Atmosphäre aufzubauen. Zudem ist er einfach gehalten, so dass man das Buch ohne Schwierigkeiten lesen kann. Negativ aufgefallen sind mir allerdings die vielen Flüche und Schimpfworte, die vor allem Ringil in so manchem Dialog von sich gab, doch vielleicht muss dies bei diesem Charakter sein. Zwischendurch gibt es innerhalb des Textes Rückblenden bzw. Erinnerungen bei allen drei Hauptdarstellern. Diese sind zwar in kursiv gedruckt, dennoch fiel es mir manchmal schwer den Zusammenhang zu erfassen oder schnell genug umzuschalten. Unabhängig davon ist es mir auch manchmal schwer gefallen, der Handlung zu folgen, wobei ich dies nicht an einem Punkt festmachen kann, denn die Handlung ist spannend und detailiert beschrieben.
Ein weiterer Punkt, der mich nicht überzeugen konnte ist die Sexualität in dem Buch. Sicher ist es mal etwas anderes, dass ein Buch einen homosexuellen Hauptcharakter hat und dementsprechend interessant. Ich kann auch verstehen, dass man an manchen Stellen sexuelle Handlungen schildern sollte, damit alles authentisch bleibt. Doch war mir dies hier etwas arg übertrieben, da nicht nur Ringil, sondern auch Archeth homosexuell ist. Eine lesbische Beziehung führt sie derzeit zwar nicht und daher wurde dem Leser ihre sexuellen Praktiken nicht vor Augen geführt, dafür aber die des Barbarenhäuptlings, der erfrischender Weise einen heterosexuellen Gegenpol bildet, seine Einstellung gegenüber Frauen lässt jedoch stark zu wünschen übrigt. Zu Beginn habe ich gedacht, dass die Schilderungen mancher Bettgeschichten noch taktisch eingesetzt wurden, um die Charaktere dem Leser mit allen Facetten näher zu bringen – z.B. auch die Gegenseite durch den Barbaren-Schamanen – doch irgendwann war es einfach nur noch übertrieben. Für mich war es definitiv zu viel des Guten.
Das Buch hat dafür ein spannendes Ende, bei dem die Fäden zusammenlaufen. Zwar ist mir nicht zu 100% klar, wie es nun weitergehen soll in der Geschichte, da diese ein in sich abgeschlossenes Ende hat, dennoch interessiert es mich, wie es mit dem eigenartigen Dreiergespann weitergeht.

Bewertung vom 11.03.2013
Das kalte Schwert
Morgan, Richard

Das kalte Schwert


gut

Am Ende des ersten Bandes war es so, dass die drei Helden sich zusammen gefunden haben und das Finale gemeinsam bestritten haben. Allerdings haben sie sich nach erfolgreichem Bestehen der Prüfung am Ende des Buches getrennt. Ringil ging nach Haus zu seinen Eltern, um über den Ausgang der Mission zu berichten und die anderen beiden, Archeth und Egar, zogen gemeinsam gen Yelteth. Dies hat mich irritiert, dachte ich zunächst nun, wenn sich die drei wiedergefunden haben, würden sie den Rest der Trilogie zusammen bleiben, aber weit gefehlt. Zu Beginn dieses Buches geht jeder wieder seiner Wege und der Leser erlebt wieder einmal jede Person einzeln. Dies ist zwar in anbetracht der logischen Fortsetzung des ersten Bandes sinnvoll – nur mit dem Punkt, dass ich nicht wusste, wohin die Geschichte nun laufen soll. Das große Ganze hat sich mir selbst nach 350 Seiten noch immer nicht erschlossen. Ich vermutete nun, dass die Expedition zur wiederaufgetauchen Kirtathinsel das Finale der Trilogie stellen könnte, doch leider ist mir da die eine oder andere Einzelheit nicht wirklich deutlich geworden, so dass ich immer noch nicht wirklich weiß, worum es geht. Dies finde ich für einen zweiten Teil schon sehr eigenartig, macht es so doch den Eindruck, als würde man erneut einen ersten Band lesen – oder drei verschiedene Bücher aus derselben Welt parallel… Aufgrund dieser Ziellosigkeit kam zwischenzeitlich regelrechte Langweile auf und das Buch zog sich wie Gummi.
Doch dies war nicht das einzige, was mich an diesem Buch etwas störte: Ringil erkrant an der Pest und schickt seinen Kameraden aus, sich selbst zu retten, bevor die Tore der Stadt geschlossen werden, ergibt sich selbst seinem Schicksal und betrinkt sich. Als es mit seiner Perspektive weitergeht, befindet er sich umherrirrend an den grauen Orten und ehrlich gesagt, habe ich diesen Teil des Buches nicht verstanden. Mir ist schon klar, dass die grauen Orten auch verwirrend sein sollen, da normale Menschen diesen Ort nicht mit intaktem Verstand verlassen können, doch diese Passagen zu lesen waren für mich dadurch extrem anstrengend. Er begegent dort einer Reihe von Bekannten und auch einem scheinbar wichtigen, doch entweder habe ich entscheidende Stellen aus dem Vorgängerband vergessen oder es wurde nicht ausführlich genug berichtet. Jedenfalls hatte ich stets das Gefühl irgendetwas verpasst zu haben – vor allem ging es mir so bei der Magie. Wo hat er die denn auf einmal gelernt?
Ein Vorteil hat dieses Buch gegenüber dem Vorgängerband: War in Glühender Stahl Sexualität in homo- und heterogener Form ein wichtiger Teil des Buches, wurde dieser Punkt hier sehr zurückgeschraubt. Passierte mal etwas, dass wurde es wesentlich kürzer abgehandelt und manchmal blieb es nur bei Andeutungen. Dies ist für mich eine entscheidende Verbesserung!
Der Schreibstil des Autors ist auch weiterhin so ausführlich, dass er es prima schafft Atmosphäre aufzubauen. Zudem ist er einfach gehalten, so dass man das Buch ohne Schwierigkeiten lesen kann. Negativ aufgefallen sind mir immer noch die vielen Flüche und derben Wörter, die vor allem Ringil in so manchem (inneren) Dialog von sich gab, doch vielleicht muss dies bei diesem Charakter sein. Zwischendurch gibt es innerhalb des Textes Rückblenden bzw. Erinnerungen bei allen drei Hauptdarstellern, welche auch wesentlich kürzer gehalten wurden, als im Vorgänger, was dem Lesefluss zuträglich war. Unabhängig davon ist es mir auch immer noch manchmal schwer gefallen, der Handlung zu folgen, wobei ich dies nicht an einem Punkt festmachen kann, denn die Handlung ist spannend und detailiert beschrieben.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.02.2013
Der Hüter des Schwertes / Martil Bd.1
Lay, Duncan

Der Hüter des Schwertes / Martil Bd.1


ausgezeichnet

Martil hängt seinen Ruf als “Schlächter von Bellic” noch sehr nach, vor allem aber plagen ihn des Nachts Albträume in denen ihn die Schreie der Frauen und vor allem Kinder heimsuchen, die auf sein Geheiß in der Stadt zu Tode gekommen sind. Auf dem Weg zum Meer um vielleicht Ruhe zu finden, wird er von einem armseligen Straßenräuber aufgehalten und in eine Falle gelockt. Aber er wäre nicht der Schlächter von Bellic und in manchem Ort ein Held, würde er mit ein paar Räubern nicht fertig. Als jedoch der letzte noch lebende ihm einen Schwur abringt, die sechsjährige Tochte des Familienoberhaupts zu ihrem Onkel zu bringen, sollte sich nicht nur sein Leben ändern, sondern er schlittert ohne es zu Ahnen in politische Machenschaften und Intrigen hinein, aus denen es auch keinen Ausweg mehr gibt…
Der Hüter des Schwertes ist kein komplettes Buch, sondern nur der erste Teil eines Auftaktbandes einer Trilogie. Erstaunlicherweise hat es einen geeigneten Schnittpunkt und daher auch eine Art Finale mit gelungenem seichten Cliffhanger. Was jedoch deutlich wird, ist dass in diesem Buch die Steine für den Weg geebent werden, die die Trilogie noch gehen wird. Martil trifft auf Karia, dem Kind, dass seine Welt auf den Kopf stellt und durch ihr magisches Potential noch eine wichtige Rollen spielen wird. Außerdem werden weitere wichtige Figuren und magische Artefakte eingeführt. Der Hauptcharakter ist hier definitv Martil, da der Hauptteil der Geschichte aus seiner Sicht geschildert wird, doch der Leser darf auch mal durch die Augen anderer Figuren schauen und so auch die Gegenspieler kennenlernen und so manche Fäden einer Intrige erkennen, die der Hauptcharakter noch nicht erahnt.
Aufgrund der Tatsache, dass es nur ein halbes Buch ist und dann auch noch der halbe Auftaktband, sind doch recht viele Dinge vorhersehbar. Wenn man gern Fantasy liest, sieht man gleich, worauf es hinauslaufen soll. Doch mich hat dies hier überhaupt nicht gestört. Ich lese sehr gern Fantasy und was mir gefällt kann ich ruhig auch mehrmals in anderer Form erzählt bekommen. Auf diesen 400 Seiten wird jedenfalls ein solider Grundstock gelegt, auf dem man eine gute Fantasy-Trilogie (im Original ist es eine) aufbauen kann. Die Charaktere sind sympathisch, es gibt unterschiedliche Typen, die die Gruppe ausmachen und die Geschichte ist gut erzählt, wobei die Balance zwischen atmosphärisch-dichter Erzählung und Ausführlichkeit gut gewahrt wird.

Fazit: Der Hüter des Schwertes bringt nicht wirklich Neues auf den Fantsy-Markt, dennoch ist es grundsolide, mit allen Bausteinen, die eine gute Fantasy-Trilogie benötigt. Mir hat das Lesen sehr viel Spaß gemacht, was vor allem daran lag, dass es eben nicht so viel Neues zu verstehen galt. Eine wunderbare Abwechslung zur ganzen epischen Fantasy, von der ich die Fortsetzungen auf jeden Fall auch lesen werde.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.02.2013
Die blendende Klinge / Licht Saga Bd.2
Weeks, Brent

Die blendende Klinge / Licht Saga Bd.2


ausgezeichnet

Band eins Schwarzes Prisma hat mir außerordentlich gut gefallen. Es überzeugte durch gut gestaltete Charaktere, unheimlich viel Atmopshäre und einer wirklich interessanten Welt mit eigener Form der Magie. Band zwei ist mit 960 Seiten sogar noch dicker als der erste Band, etwas, dass ich – soweit das Buch denn auch gut ist – sehr zu schätzen weiß, legen doch manche Verlage Obergrenzen fest, die ein Buch nicht übersteigen darf.
In Band zwei liegt der Schwerpunkt eindeutig auf der Figur Kip, der zwar immer noch sehr impulsiv handelt und offenen Auges ins Messer läuft, dennoch hat er sich weiterentwickelt und ist zu einem tragenden Charakter geworden, den wir dabei erleben, wie er seine Ausbildung in der Chromeria absolviert und nebenbei versucht in der Schwarzen Garde aufgenommen zu werden. Dabei lernt er neue Leute kennen und auch seinen Großvater, der ihm ordentlich Steine in den Weg zu legen versucht. Gavin hat derweil andere Sorgen: Er muss sich um die Überlebenden der Schlacht von Garriston kümmern und hat sein Blau verloren, d.h. nicht nur, dass er blaues Luxin nicht mehr wandeln kann, sondern dass er vor seiner Zeit stirbt und die Farben, die er als Prisma eigentlich im Gleichgewicht halten soll, ins Chaos verfallen – und blau ist nur der Anfang…
Das Buch hat schon einen enormen Umfang und ich kann jedem nur raten, das Buch rasch durchzulesen oder sich Notizen zu machen, denn es kommen einige neue Charaktere hinzu und ein Glossar gibt es leider nicht. Durch diesen Umfang bleib es leider nicht ganz aus, dass das Buch über manche Längen verfügt, wenn diese für mich doch sehr einfach zu verkraften waren, war doch der Rest des Buches aufgrund der Ausführlichkeit wieder einmal wundervoll atmosphärisch. Weeks schreibt hier so detailreich, dass ich mir vorkam, als sei ich ein Begleiter Kips bei seiner Ausbildung. War Kip in Band eins noch ein ziemlich ambivalenter Charakter, so wird er hier zunehmend sympathischer und man kann ihn besser ernst nehmen. Dass dem Jungen so viel Raum in diesem Buch gelassen wird, verweist meiner Vermutung nach auf die Bedeutung des Jungen in der Zukunft.
Am Ende kommt es zu einer Schlacht innerhalb des Krieges gegen den Farbprinzen. Ähnlich wie im ersten Band ist das Finale spannend und mitreißend. Aufgrund der geteilten Schauplätze minimal unübersichtlich, doch hat mir sehr gut gefallen, dass manchmal ein Blick von einem Schauplatz zum nächsten geworfen wurde. Zum Schluss kommt jedoch noch ein Klopper: Da meint der Leser die Schlacht endet im Allgemeinen Wohlgefallen und dann endet es mit einem sehr krassen Cliffhanger, der mich fluchend zurückgelassen hat – schließlich erscheint Band drei erst einmal nicht in absehbarer Zeit. Wenn der nächste wieder so eine Schwarte wird, muss ich mich sicher noch gefühlt zu lange gedulden.

Fazit: Die Fortsetzung von Schwarzes Prisma entwickelt sich zu Beginn sehr langsam, was mir persönlich sehr gut gefallen hat. Ich konnte einmal mehr in eine hervorragend ausgearbeitete Fantasy-Welt eintauchen und durch die wirklich hervorzuhebende Atmosphäre und Detailverliebtheit die Geschichte wirklich genießen. Das Buch hat mich allerdings nach der Fortsetzung schreiend zurückgelassen, endet es nach einem spannenden Finale noch mit einem Cliffhanger. Mehr Fragen werden aufgeworfen, den Helden neue Steine in den Weg gelegt – und nun muss ich noch viel zu lange warten… Es lohnt sich wirklich diese Trilogie zu lesen!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.01.2013
Die Mission / Department 19 Bd.1
Hill, Will

Die Mission / Department 19 Bd.1


sehr gut

Die Idee eine moderne Jugendbuch-Fortsetzung des Klassikers Dracula von Bram Stroker zu schreiben und diese auch noch mit einer eben solchen Fortsetzung von Mary Shelleys Frankenstein zu verbinden ist wirklich genial. Die Geschichte ist mehr oder weniger “klassisch” für ein Jugendbuch aufgebaut: Der Vater verstirbt früh, doch um seinen Tod ranken sich viele Vermutungen, denn er wurde vor den Augen der Familie von seltsamen schwarz gekleideten Männern erschossen, während sich etwas Böses in den Bäumen herumtrieb. Nach diesem Schicksalsschlag musste Jamie (16) oft umziehen, konnte nie Fuß fassen und Freunde finden und war ein typischr Außenseiter. Nachdem nun auch seine Mutter verschwunden ist, taucht ein Monster auf, dass ihn zu einer geheimen Organisation mitnimmt und sich ihm als Frankenstein vorstellt. Dort stellt er fest, wie tief der Verrat ging, den sein Vater begangen hat und dass die Welt voll ist von Wesen, die er eigentlich nur aus Büchern kennt – selbstverständlich hat er sowohl Dracula als auch Frankenstein gelesen. Nun muss die Mutter aus den Fängen des Bösen befreit werden, doch genießt diese Mission keine Priorität und Jamie muss sich selbst durchschlagen. Dabei findet er nicht nur sich selbst und den wahren Hintergrund des Todes seines Vaters, sondern wird eher ungewollt vom tragischen gescheiterten Jungen zum strahlenden Helden.
Das Buch ist gut geschrieben und ließ sich prima flüssig lesen. Ergänzt wurde der Fließtext durch Episoden aus der Vergangenheit. Z.B. begleitet der Leser Van Helsing bei einem Auftrag 1902, der schließlich zur Gründung von Department 19 führt. Diese Episoden sind sehr aufschlussreich und vermitteln viel Hintergrundinfo, die die Organisation plastischer erscheinen lassen und die auch das Ende und damit den Aufhänger für den nächsten Band bietet: Das Böse ist mit der Leiche von Graf Dracula wieder aufgetaucht und nun mus verhindert werden, dass der gefährlichste Vampir erstarkt. Obwohl mir diese Einschübe aus Erzählungen aus der Vergangenheit im Prinzip sehr gut gefallen, haben sie mich hier etwas gestört. Das mag vielleicht daran liegen, dass die Episoden in mehrere kleine Teile geteilt und immer mal wieder eingeschoben wurden. So hatte ich kaum Zeit Jamie näher kennen zu lernen und zu verstehen, da stand schon die erste Episode an und wupps, ich war raus aus der Geschichte. Dies hat meinen Lesefluss und auch meine Lesefreude etwas getrübt. Dies hat dazu geführt, das bei diesem eigentlich gut geschriebenen, thematisch exzellenten und auch spannenden Buch der Funke nicht übergesprungen ist. Ich habe zwar gelesen, was Jamie unternahm um seine Mutter zu finden, doch mitfiebern konnte ich irgendwie nicht.

Fazit: Die Reihe Department 19 ist eine Reihe für Jugendliche, die sich erfirschenderweise auf die Klassiker Dracula und Frankenstein bezieht und die Figuren daraus bzw. ihre direkten Nachfahren in der heutigen Welt agieren lässt. Der Kitsch, der sonst häufig Vampirromanen anhaftet, fehlt hier dadurch, obwohl eine kleine Liebelei in einem Jugendbuch natürlich nicht fehlen darf. Aufbau und Inhalt des Buches sind ebenfalls klassisch für ein Jugendbuch. Neu sind die zahlreichen Einschübe aus der Vergangenheit, die mehr Hintergrundinfos liefern, mir jedeoch den Lesefluss kaputt gemacht haben.

3 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.01.2013
Die Seelenkriegerin / Magister-Trilogie Bd.3
Friedman, Celia

Die Seelenkriegerin / Magister-Trilogie Bd.3


ausgezeichnet

In Band drei setzt sich die Geschichte aus dem zweiten Teil nahtlos fort, wenn auch etwas anders als erwartet, denn zunächst erfährt der Leser einige Dinge, die für die spätere Handlung wichtig sind, doch ohne dass die Hauptcharaktere maßgeblich teilhaben. Dies hätte mir den Wiedereinstieg in das Buch, wäre die Lesepause größer gewesen, sicherlich erschwert – so hatte ich jedoch keine großen Probleme. Doch bald geht auch die Haupthandlung weiter: Eine Seelenfresser-Königin befindet sich im Großkönigreich und muss beseitigt werden, doch auch Siderea Aminestas ist eine große Gefahr – wenn nicht die größte – für den Fortbestand der Menschheit.
Alle drei Bücher verströmen einen anderen Charme und sind für sich genommen anders: Band eins war geprägt von der Reise Andovans zu der Quelle seines Leidens: Kamala. Dass sie ihren eigenen Konjunkten fand und sich auch noch in ihn verliebte hat den Reiz dieses Buches ausgemacht. In Band zwei wird die Bedrohung der Seelenfresser offenbar, doch fand hier vor allem Charakterentwicklung statt. Im dritten und abschließenden Band weisen alle Zeiger auf den finalen Kampf gegen die Seelenfresser. Doch warten die Helden des Buches nicht ab, bis die Seelenfresser zu übermächtig werden. Ganz nach dem Motto: Angriff ist die beste Verteidigung gehen sie sehr offensiv vor, doch ist diese Strategie auch von Erfolg gekrönt?
In diesem Band werden endlich lang gehütete Geheimnisse – über die Seelenfresser, den ersten Krieg gegen sie und was Colivar mit dem ganzen zu tun hat – gelüftet. Das lange Mitraten hat ein Ende und die Auflösung fand zu meiner Zufriedenheit statt – im Prinzip konnte man sich aus dem Zusammenhang das eine oder andere zusammenreimen, doch ich war froh, endlich Gewissheit zu haben.
Mit Band drei schließt Friedman mit Erzählstil und Atmosphäre an die Vorgänger an. Dieses Buch – wie auch die anderen – lässt sich hervorragend lesen, es ist spannend und regelrecht mitreißend. Am besten gefallen hat mir jedoch das Miträtseln. Das Finale hat meinen Geschmack getroffen und so schließt die Autorin diese wunderbare Trilogie mit diesem Buch sehr passend ab.

Fazit: Diese Trilogie ist eine Bereicherung des Fantasy-Genres. Jedes Buch ist für sich gesehen anders mit seinem eigenen Charme und Schwerpunkthandlung. Ich habe sie alle drei sehr gern gelesen und kann die Trilogie uneingeschränkt weiterempfehlen. Doch eine Einschränkung gibt es: Bitte bei Band eins anfangen!

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.01.2013
Die Nonne und der Tod
Kern, Claudia

Die Nonne und der Tod


ausgezeichnet

Ich mag es gern zwischendurch die Genres zu wechseln und einen historischen Roman zu lesen. Bei diesem Genre favorisiere ich solche, die im Mittelalter spielen und vor allem solche, bei denen die Pest eine Rolle spielt. So hat es mich gefreut, dass mit Die Nonne und der Tod ein Buch erschien, das genau meine Vorlieben bedient. Im Prinzip hat mir das Buch auch wirklich gut gefallen, nur leider ist es erneut eines, bei dem der Klappentext, Erwartungen weckt, die nicht erfüllt werden. Manchmal ist es mir ein Rätsel, wer solche Klappentexte verfasst – bestimmt nicht die Autoren… Ganz eigenartig fang ich zunächst, das dort die Stadt Köln genannt wird, im Buch wurde sie bei ihrer alten Bezeichnung Coellen genannt. Das Buch beginnt auch nicht kurz bevor sie Jacob trifft, sondern weit im Vorfeld. Bis die Ereignisse im Klappentext eintreffen muss man schon einige Seiten lesen (über 170 um genau zu sein). Zunächst erzählt Ketlin aus ihrer Sicht ihre Vergangenheit ab dem Punkt, an dem sich Dinge ereignen, die für die spätere Geschichte wichtig werden, nämlich als eine Gauklertruppe in ihrem Dorf eintrifft. Ketlins Mutter macht sich unbeliebt, da sie der Truppe im Austausch von Unterrichststunden für Ketlin, einen Platz zum überwintern gewährt. Als im Dorf die Pest ausbricht kommt eines zum anderen und Ketlin muss aus ihrem Dorf fliehen und findet Zuflucht in einem Zisterzienserkloster in Coellen, in dem sie Novizin wird. Da das Leben einer Nonne eigentlich nicht ihrem Lebensziel entspricht, kann sie sich nicht gut einleben, doch auch die anderen Ordensschwestern machen ihr das Leben im Kloster alles andere als leicht. Gut, dass Ketlin ihre Berufung in der Kräuterkunde entdeckt und für das Ordenskrankenhaus nun im kirchlichen Wald Kräuter sammeln gehen kann – wobei sie auf Jacob trifft.
Ein weiterer Punkt, bei dem meine Erwartungen aufgrund des Klappentextes nicht dem Buch entsprachen, ist die Liebe zwischen den beiden. Sie finden sich, sie lieben sich und möchten in die Welt ziehen, doch auf einmal sind die Tore geschlossen. Dies stimmt einfach mal so überhaupt gar nicht. Sie finden sich. Stimmt. Sie lieben sich. Stimmt auch, wobei ich mir mehr Liebesgeschichte vorgestellt habe. Nicht dass ich auf Kitsch stehe, doch sie berichtet etwas arg kurz und nüchtern über ihren Traumprinzen. Doch diesen zieht es zunächst erst einmal allein hinaus in die weite Welt. Er hat von einem persischen Arzt aus Konstantinopel gehört, der derzeit in Maastricht weilt und da Arzt zu werden sein größter Wunsch ist, zieht es ihn hinaus und Ketlin bleibt – unwissend – allein zurück. Die Tore der Stadt werden nun vorsorglich vom Rat geschlossen, um die Pest draußen zu halten und Ketlin sieht in ihrern Kontakten zu den Schmugglern, bei denen sich auch ihr ehemaliger Lehrer von den Gauklern wiederfindet und sich auch zu ihm hingezogen fühlt, die Möglichkeit Jacob wieder IN die Stadt zu schmuggeln. Erst dann bricht die Pest aus… und leider ist das Buch dann auch schon beinahe zu Ende. Mit Erschrecken musste ich feststellen, dass die Seiten dahinschwanden und die Geschichte auf kein passendes Ende hinaus lief. Letztlich war es dann so, wie es in Wirklichkeit vielleicht geschah. Doch das Ende kam so plötzlich mit einem zweifelhaften offenen Ende, da Ketlin die Geschichte sehr offensichtlich in der Zukunft erzählt oder niederschreibt.

Fazit: Mir hat das Lesen von Die Nonne und der Tod dennoch gut gefallen, ist es gut geschrieben und gerade in der Klosterepisode, konnte ich gut mit ihr mitfühlen. Die verschiedenen Episoden aus Ketlins Lebens werden anschaulich und authentisch dargestellt. Der Liebesaspekt kam mir persönlich etwas arg kurz bzw. er hätte für mich noch etwas mehr in den Mittelpunkt gestellt werden können. Doch so ist Die Nonne und der Tod die Erzählung einer Frau über den Weg, den sie gegangen ist, um die zu werden, die sie nun ist – wobei letztes leider nicht offenbart wird.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.