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Manuela2205

Bewertungen

Insgesamt 171 Bewertungen
Bewertung vom 20.08.2010
Der Ruf der Schlange
Gößling, Andreas

Der Ruf der Schlange


weniger gut

***Zum Inhalt***

Samu A. Rabov ist eine Art Geheimdienstmitarbeiter. Ihm unterstehen die mysteriösen Todesfälle, die vermutlich irgendwie mit Magie zu tun haben. Magie ist geächtet und die Begabten müssen streng kontrolliert werden.
Er wird zu einem Mordfall gerufen. Eine junge Frau ist an einem Seil erstickt, das wie eine Schlange in ihren Hals gekrochen zu sein scheint. Von verschiedenen Informanten hat Rabov unterschiedliche Versionen des Mordes erzählt bekommen. Am vertrauenswürdigsten erscheint natürlich eine Vision, die Rabov mit einer Seherin geteilt hat, und in der das Seil eine Schlange war. Am Tatort angekommen erkennt Rabov und sein Assistent, der ihm von seiner Vorgesetzten, mit der er früher liiert war, zur Seite gestellt wurde, dass die Frau nicht nur tot ist, sondern eine seltsame Metamorphose mit ihr vor geht. Sie verwandelt sich langsam von den Füßen an aufwärts in einen Baum. Die Ermittlungen wenden sich zuerst dem Professor und seiner Assistentin zu, für die das Opfer tätig war. Der Professor ist jedoch selbst auf seltsame Weise ums Leben gekommen. In einem anscheinend von ihm selbst errichteten Tempelnachbau wurde ihm fein säuberlich die Wirbelsäule herausgepult. Die Frage ist nun, ob ein außer Kontrolle geratener Magier sein Unwesen treibt oder vielleicht doch eine weltweite Katastrophe bevorsteht, worauf Prophezeiungen hindeuten. Zudem werden Rabovs Ermittlungen von seinem eigenen Institut blockiert.

***Meine Meinung***

Die Welt, die hier aufgebaut wird, erinnert mich ein wenig an Indien. Einen großen Anteil daran haben natürlich die allgegenwärtigen Schlangen und die Kulte drumherum, aber auch Bemerkungen über schwüle Hitze und vorhandener Regenwald, die dieses Bild in mir heraufbeschworen haben. Technik bzw. die beschriebenen Dampfmaschinen sind eigentlich Tabu, da sie nach Meinung von Gelehrten die damalige große Flut heraufbeschworen haben. Dennoch werden sie allmählich wieder Bestandteil des täglichen Lebens, nicht zuletzt auf Wunsch des Königs. Die vielen Menschen innewohnenden magischen Kräfte werden misstrauisch beäugt und die Verwendung ist eher verpönt, ein Leben rein nach Logik ist das angestrebte Ziel.
Soweit so gut, jedoch stören die vielen seltsamen verwendeten Wörter, die zwar schnell von der Bedeutung her klar werden, jedoch trotzdem den Lesefluss stören. Warum muss ich mich mit Lichtich und Dunkeldu herumärgern, wenn man doch auch Logik/Verstand und Magie sagen könnte? Mir scheint, der Autor will mit den ganzen selbst ausgedachten Wörtern krampfhaft eine fantastische Welt aufbauen. Andererseits bedient er sich dann schamlos an christlichen Geschichten, wie Jonas und der Wal, und denkt sich keine eigenen Mythen aus. Ab und an stechen Begriffe heraus, die nicht in die Welt passen – als ich Mystomobil lesen musste (für ein dampfbetriebenes Fahrzeug) kamen mir nur moderne Superhelden in den Sinn.
Die Hauptperson, Ermittler Rabov, ist mir eher unsympathisch. Wurde ich anfangs noch leicht an Sherlock Holmes erinnert, versandete dieser Eindruck nach und nach. Übrig blieb ein Mann in Dreißigern, der abgesehen von seiner Arbeit, der Vergangenheit nachhängt. Er war mit seiner Vorgesetzten liiert, die ihn schon vor langer Zeit abserviert hat. In jeder freien Sekunde stellt er sich vor, sie würde wieder zu ihm zurückkehren. Das nervt einfach nur.

Die Spannung lässt auch sehr zu wünschen übrig. So gut sich der Klappentext anhört mit den ungewöhnlichen Morden, so wenig ist dieses Buch ein Thriller. Ich musste mich durch jede Seite quälen, großes Interesse am weiteren Fortgang der Story kam selten auf. Wäre das Buch ein Schnitzel würde ich es mit einer Schuhsohle vergleichen. Man kann es bei großem Hunger essen, Genuss kommt jedoch nicht auf.
Leseempfehlung? Kann ich nicht wirklich aussprechen.

Bewertung vom 16.08.2010
Die geliehene Zeit / Highland Saga Bd.2
Gabaldon, Diana

Die geliehene Zeit / Highland Saga Bd.2


sehr gut

Es sind 20 Jahre vergangen. Claire ist wieder zurück in der Zukunft und hat eine Tochter, Brianna. Was diese noch nicht weiß: Sie ist die Tochter von Jamie Fraser und nicht, wie ihr Leben lang dachte, von Frank Randall, als dessen Tochter sie aufwuchs. Nachdem Frank nun tot ist, ist Claire mit Brianna nach Schottland gefahren, um ihr die schwierige Wahrheit zu offenbaren.
Dabei erinnert sie sich an die Zeit vor ihrer Heimkehr: Die Zeit mit Jamie in Frankreich, wo sie gemeinsam versucht haben, den Lauf der Geschichte zu verändern, Bonnie Prince Charlie aufzuhalten und die Schlacht von Cullodeen zu verhindern.

***Meine Meinung***

Grundsätzlich: Man kann diesen Band notfalls auch ohne Vorkenntnisse von Band 1 lesen. Dann muss man allerdings damit leben, dass man so manche Anspielung nicht versteht. Denn es tauchen immer wieder Personen aus dem ersten Band auf, die eine durchaus wichtige Rolle innehatten, so dass man die eine oder andere Reaktion der Hauptpersonen dann nicht ganz versteht.


Das Buch selbst ist zweigeteilt, zunächst befindet man sich im Jahr 1968 und ist überrascht, Claire wieder zurück in der Zukunft zu sehen, dazu mit einer Tochter, die, wie man schnell erfährt, das Kind von Jamie Fraser ist. Durchaus eindringlich erfährt man von den Gewissensnöten von Claire und den Problemen, die nach ihrem erneuten Zeitsprung aufgetreten sind. Auch die schier nicht zu bewältigende Aufgabe, der Tochter ihre wahre Herkunft zu offenbaren, ohne selbst als geisteskrank dazustehen, versteht Diana Gabaldon eindrucksvoll zu schildern.

Auf der anderen Seite stehen die Ereignisse, die sich gewissermaßen vor 200 Jahren abgespielt haben. Die Versuche von Jamie und Claire, die Zukunft zu ändern und den verhängnisvollen Niedergang von Schottland zu verhindern. Ist es überhaupt möglich, oder löst Claire durch ihre Einmischung diese Ereignisse überhaupt aus?
Natürlich erfährt man viele geschichtliche Fakten, inwieweit diese genau recherchiert wurden, lasse ich mal dahingestellt, dafür habe ich mich ehrlich gesagt weniger interessiert.
Jedoch haben mich diese historischen Personen und Verwicklungen, die am französischen Hof herrschten, eher gelangweilt. Diese Intrigenspielchen und Verschwörungstheorien waren mehr zum Gähnen. Spannend wurde es allerdings zwischendurch durchaus immer wieder, durch unvorhergesehene Wendung und das Auftauchen von Personen, mit denen man überhaupt nicht gerechnet hat.
Auch diesmal spürt man die überwältigende Liebe von Jamie und Claire sehr deutlich. Und da man von Anfang an weiß, dass Claire in ihre Zeit zurückkehrt, spoilere ich ja nicht, wenn ich sage: Bei ihrem Abschied sind mir auch diesmal wieder die Tränchen in die Augen getreten, obwohl ich das Buch nun bestimmt schon zum vierten Mal gelesen habe.

Fazit: Ein Buch, das wohl keinen Anspruch auf historische Korrektheit erheben kann und nicht ganz an seinen Vorgänger heranreicht. Aber ein durchaus gelungener Roman über eine nicht kitschige Liebe.

8 von 9 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.08.2010
Das Spiel / Shadowmarch Bd.2
Williams, Tad

Das Spiel / Shadowmarch Bd.2


sehr gut

***Zum Inhalt***

Wie bei Tad Williams üblich, laufen mehrere Handlungsstränge nebeneinander her.
Auf einige davon gehe ich näher ein.

Briony ist mit Shaso auf der Flucht. Sie hat Angst um ihren Vater, da die thronräuberischen Tollys das geforderte Lösegeld für ihn wohl nicht zahlen werden. Die beiden kommen bei einem Landsmann von Shaso unter, wo er der Königstochter den Messerkampf lehrt, damit sie nicht hilflos Feinden gegenüber steht. Denn die Feinde sind ihnen auf der Spur.

Barrick reitet unbeirrt durch die Schattenlande, gefolgt von Ferras Hansen, der Briony versprochen hatte, auf ihren Bruder zu achten. Auf Wunsch von Barrick retten sie einem Zwielichtler das Leben, der ebenfalls im Auftrag der Fürstin Stachelschwein, Yasammez, unterwegs ist. Barrick vertraut dem Qar sofort, im Gegensatz zu Hansen, der immer auf der Hut ist, von dem Wesen eventuell im Schlaf ermordet zu werden.

Quinnitan ist dem Autarchen entflohen und in Hiersosol in einer Waschküche untergekommen. Der Autarch ist wenig begeistert und schickt ihr einen Häscher nach.

Der Funderling Chert sitzt wieder mitten in den Schwierigkeiten. Seit dem Ausflug in die Mysterien erkennt sie das Findelkind Flint nicht mehr, was seine Frau Opalia völlig verstört. Der Hofarzt Chaven sucht bei ihm Unterschlupf, was ihm den Kopf kosten kann, wenn die Tollys das herausfinden.

***Meine Meinung***

Diesen Band einzeln zu besprechen ist schwierig, da er für sich genommen völlig in der Luft hängt. Ein paar der Erzählstränge aus dem ersten Band werden zusammengeführt, andere trennen sich dagegen. Ganz allgemein lösen sich ein paar Fragen auf und man erfährt etliche Dinge speziell über die Qar bzw. Zwielichtler. Der Grund, weshalb sie gerade jetzt die Südmark angreifen, obwohl sie schon zwei Jahrhunderte vertrieben waren, tritt zutage und aus den Unterhaltungen zwischen Barrick und Gyir, dem von ihm geretteten Qar erfährt man etliche Details über sein Volk. Das hat aber zugleich den Nachteil, dass nicht wirklich viel geschieht, erst im letzten Drittel kommt die Geschichte wieder ein wenig in Fahrt.

Der Erzählstrang von Briony ist sogar eher langweilig, dafür entwickelt sich die Königstochter von der verzogenen aufbrausenden und rechthaberischen Regentin in ein Mädchen, das erst einmal nachdenken muss und ihre Handlungen und Grillen besser einschätzen kann.

Trotz der bilderreichen Erzählweise von Tad Williams hatte ich nach dem Lesen das Gefühl, dass sich die handelnden Personen nicht wirklich von der Stelle bewegt haben, weshalb ich einen Stern abziehen muss. Ohne die kleinen liebevollen erzählten Nebenfiguren wie das Dachlingsvolk oder der sprechende Rabe hätte das ganze sehr langatmig werden können, da hat Tad Williams gerade nochmal die Kurve bekommen.
Jedenfalls sind meine Erwartungen in den nächsten Band wieder hoch, wenn auch angekündigt wurde, dass es nicht bei einer Trilogie bleibt, sondern der letzte Band in zwei Bücher aufgespalten wird.

Bewertung vom 13.08.2010
Schatten über Ulldart / Ulldart - die dunkle Zeit Bd.1
Heitz, Markus

Schatten über Ulldart / Ulldart - die dunkle Zeit Bd.1


weniger gut

***Zum Inhalt***

Die recht zweideutige Prophezeiung eines Mönchs weist darauf hin, dass die Dunkle Zeit nach Ulldart zurückkehren könnte. Darin verwickelt ist auf alle Fälle der tollpatschige Thronfolger. Es wird so interpretiert, dass er unbedingt beschützt werden muss, da er der Retter Ulldarts sein wird. Genausogut könnte aber auch davor gewarnt werden, dass er den Untergang herbeiführt.
Jedenfalls wird er inkognito in die Provinz geschickt um a) in Sicherheit zu sein und b) womöglich doch noch etwas über das Regieren zu lernen. Doch dort trifft Lodrik, der junge Thronfolger, dessen größtes Interesse beim Essen liegt, nicht nur auf Freunde und wird schnell gezwungen erwachsen zu werden.

***Meine Meinung***

Dieses Werk wurde mit dem Deutschen Phantastik Preis ausgezeichnet? Armes Deutschland!
Gut, es ist das Erstlingswerk von Markus Heitz, die Auszeichnung verstehe ich aber mitnichten. Die wichtigsten Hauptfiguren sind zwar ganz nett und sympathisch beschrieben. Über den fetten, faulen und verfressenen Lodrik (für den offensichtlich Garfield Pate stand) konnte ich durchaus das eine oder andere Mal schmunzeln und sogar Verständnis entwickeln, da er im Schatten seines übermächtigen Vaters keinerlei Selbstbewusstsein entwickeln konnte.
Die Handlung selbst ist aber viel zu konstruiert und viele Handlungen absolut unplausibel. Kurz lässt sich die Geschichte so zusammenfassen: Junge wird in die Provinz geschickt, trifft auf Missstände, versucht diese zu beseitigen, macht sich beim Adel unbeliebt, beim Volk beliebt. Ein Attentäter ist ihm auf den Fersen, Pirat kommt dahinter und will den Jungen retten, weil der Attentäter sein Schiff versenkt hat. Junge überlebt sämtlichen Unbill und seine Ratgeber wissen immer noch nicht, ob er die Rettung oder der Untergang Ulldarts ist.
Kurzes Beispiel für unplausible Handlungen: Für Lodrik läuft es eigentlich ganz gut, alles geht gut für ihn aus. Nun steht er in einer Schlacht, weil die Adligen nicht grade begeistert von seiner Regierungsweise sind. Da ruft er den bösen Gott Tzulan an, weil der liebe Ulldrael ihm ja sowieso nicht zuhört?? Für mich absolut unlogisch und dient nur dazu, den Leser im Ungewissen zu lassen, wie die Prophezeiung nun richtig ausgelegt wäre. Derartige Beispiele könnte ich noch locker drei oder vier aus dem Ärmel schütteln ohne nachzudenken.

Sprachlich ist das ganze kein Meisterwerk, lässt sich aber gut und flüssig lesen. Für Jugendliche mag das ganze vielleicht spannend sein, ich fand die Geschichte aber eher seicht und vorhersehbar. Man konnte es lesen, ja, aber die Fortsetzungen werde ich mir wohl nicht mehr antun, auch wenn diese ausgezeichnet sein mögen. Denn was ich vom Phantastik-Preis zu halten habe hat mir dieses Buch vor Augen geführt. Mehr als 2,5 Sterne sind nicht drin.

5 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.08.2010
Blutspur / Rachel Morgan Bd.1
Harrison, Kim

Blutspur / Rachel Morgan Bd.1


sehr gut

***Zum Inhalt***

Nach einer weltumspannenden Seuche hat sich das Leben auf der Erde grundlegend verändert: Die magischen Wesen sind aus dem Schatten getreten. Vampire, Kobolde und andere Wesen machen die Straßen unsicher.

Dies ist die Geschichte der Hexe und Kopfgeldjägerin Rachel Morgan, deren Job es ist, diese finsteren Kreaturen zur Strecke zu bringen. Eines Tages hat Rachel jedoch genug von ihrem wenig aussichtsreichen Job in der magischen Sicherheitsbehörde von Cincinnati und kündigt. Gemeinsam mit der Vampirin Ivy, auf deren Enthaltsamkeitsgelübde man sich nicht verlassen sollte, und Jenks, einem vorlauten Pixie, gründet sie ihre eigene Agentur.

Doch als Rachels ehemaliger Chef ihr ein Tötungskommando auf den Hals hetzt (Ivy war immerhin seine beste Mitarbeiterin und die IS verlässt man nicht einfach so), sieht sie nur einen Weg, um ihre Haut zu retten: Sie muss Trent Kalamack, den gefährlichsten Gangster der Stadt, als Rauschgiftschmuggler überführen.

***Meine Meinung***

Rachel Morgan ist eine Heldin, die buchstäblich immer vom Regen in die Traufe fällt, was auch den Hauptteil der Handlung ausmacht. Sie handelt sehr impulsiv und Hilfe anzunehmen fällt ihr aufgrund ihrer Erziehung schwer.
Ivy dagegen ist ein Ordnungsfanatiker. Alles hat seinen festen Platz, bevor sie handelt wird gründlich recherchiert und sie liebt es neben Plan A auch Plan B und C zu haben.

Anfangs ist die Handlung des Buches sehr verwirrend, weshalb Ivy unbedingt bei der IS aufhören will und sich mit Rachel zusammentun bleibt völlig unklar, da sie der Liebling des Chefs ist und die besten Aufträge bekommt. Der Freikauf aus ihrem Vertrag kostet sie zudem ihr gesamtes Vermögen. Sie und Rachel könnten nicht unterschiedlicher sein, dennoch setzt Ivy alles daran, dass das Zusammenleben zwischen ihnen funktioniert.

Ein Highlight ist sicherlich Jenks, der mit seiner losen Klappe immer wieder für ein Schmunzeln gut ist.
Das ganze Buch ist sehr locker flockig geschrieben und lässt sich wunderbar lesen. Ein Wunderwerk der Erzählkunst darf man nicht erwarten, ein paar unterhaltsame Stunden kann ich aber garantieren.
Da mir ein paar Fragen zu den Beweggründen zuviel offen bleiben, insbesondere den Waffenstillstand am Ende des Buches zwischen Trent Kalamack und Rachel verstehe ich nicht wirklich, ziehe ich einen Stern ab.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.08.2010
Blutspiel / Rachel Morgan Bd.2
Harrison, Kim

Blutspiel / Rachel Morgan Bd.2


sehr gut

***Zum Inhalt***

Das FIB bittet Rachel um Mithilfe in einem Fall. Kraftlinienhexen fallen einem Serienmörder zum Opfer und nun scheint es einen neuen Mord zu geben: Der Freund von Trent Kalamacks Sekretärin ist verschwunden, auch er wohl vertraut mit Kraftlinienmagie. Die Spuren scheinen auf eine alte Lehrerin von Rachel hin zu deuten, Rachel hingegen findet Indizien, die sie zu Trent Kalamack hin führen, mit dem sie sowieso noch eine alte Rechnung offen hat.
Doch der Fall ist nicht so eindeutig wie es zunächst scheint und nebenher hat Rachel noch etliche andere Probleme zu lösen.

***Meine Meinung***

Wie bereits aus Band 1 gewohnt handelt Rachel sehr impulsiv und meist ohne vorher nachzudenken. Die beziehung zu Ivy scheint stabil - sie sind Freunde, auch wenn Ivy ssehr an sich halten muss, um Rachel nicht zu beißen. Denn dazu hat Rachel eine eindeutige Meinung: Da sie hetero ist und Vampire Sex und Blut gern vermischen, kommt das für sie gar nicht in Frage. Auch die Wahl ihres Freundes passt zu ihrem Wesen. Nick hat eine nicht ganz blütenreine Vergangenheit und interessiert sich für Dämonen und Zauber, die nicht immer ganz astrein sind. Rachels große Klappe kommt auch in diesem Band wieder zum Tragen. Die Charaktere werden weiter ausgebaut und man erhält diesmal auch Einblick in die Gefühlswelt von Ivy, die in Band 1 eher ein wenig blass geblieben ist. Immer wieder bringen einen kleine Zwischenspiele zum Schmunzeln, wie beispielsweise Rachels Versuche, das Geld für die Miete aufzutreiben, ihre Aufträge enden gern in einem Fiasko. Die Handlung sehr actionreich, wobei es jedoch ein paar Wermutstropfen um die Schlüssigkeit gibt. Beispielsweise folgert Rachel aus dem Benehmen von Kalamacks Sekretärin, dass sie nicht die Freundin des vermissten Hexers war. Ich konnte an deren Benehmen jedoch rein gar nichts Ungewöhnliches feststellen. In diese Richtung gibt es noch ein oder zwei Beispiele. Ebenfalls störend im Lesefluss sind einige fehlende Wörter bzw. Grammatikfehler. Ansonsten ist das Buch leicht und flüssig zu lesen und versteht zu fesseln. Tiefschürfende Gedankengänge darf man dabei allerdings nicht erwarten, jedoch ist es ideal, um ein paar Stunden abzuschalten und eine spannende Geschichte gewürzt mit einer guten Prise Humor zu genießen. Ein paar kleine Fragen bleiben offen und lassen den Leser gespannt auf Band 3 zurück. Ansonsten ist die Handlung dieses Bandes jedoch in sich abgeschlossen. Da man nun über die Erkenntnisse von Band 1 und 2 verfügt, ist man von der Handlung nicht mehr verwirrt, weshalb es nun schon 4,5 Sterne gibt.

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.08.2010
Der Übergang / Passage Trilogie Bd.1
Cronin, Justin

Der Übergang / Passage Trilogie Bd.1


sehr gut

Welch ein Schmöker! Mit über 1000 Seiten und einem Gewicht von über einem Kilogramm kann man damit jemanden erschlagen. Die Ausstattung ist aber schön, mit Lesebändchen und sogar einem Pappschuber.

Inhaltlich ist die Geschichte geteilt. Einmal in die Zeit vor dem Vorfall, in dem über das Mädchen und die anderen Versuchskaninchen erzählt wird. Wie man sich vorstellen kann, hat bei dieser Versuchsreihe auch das Militär seine Finger im Spiel, die an nahezu unsterblichen Menschen mit Superkräften natürlich gesteigertes Interesse haben. Hier wird mit atemberaubender Spannung erzählt, die Charaktere sind ausgereift und interessant gestaltet. Für das erste Drittel habe ich mich regelrecht vergraben und war nicht ansprechbar.

Dann das Jahr 2n.V., erzählt aus der Sicht eines kleinen Mädchens, das den Eltern entrissen und zwangesevakuiert wird.

Nun erfolgt ein großer Sprung ins Jahr 92 n.V., ins Leben einer kleinen Kolonie von Überlebenden. Auch von der Spannung her ein großer Sprung - die war plötzlich nicht mehr vorhanden. Neue Charaktere werden eingeführt, die aber eher verschwommen bleiben und für mich größtenteils austauschbar. Es wird viel aus dem Alltag der Kolonie erzählt, deren Probleme, Wünsche und Sorgen und natürlich die allgegenwärtige Bedrohung durch die so genannten Virals, den Infizierten. Erst im letzten Drittel steigt der Spannungsbogen wieder an.



Erzähltechnisch wird hier ein wenig hin und her gewechselt zwischen einem allwissenden Erzähler und verschiedenen Tagebucheinträgen. Zum einem von Auntie, dem zwangsevakuierten Mädchen, die mittlerweile natürlich uralt ist und später, wenn Amy wieder auftaucht, von dem Mädchen Sara, die zu denjenigen gehört, die Amy vertrauen.

Sprachlich lässt sich das Buch gut und flüssig lesen, die wenigen, gelegentlichen Druckfehler tun da keinen Abbruch. Auch die Übersetzung kann man loben, ich bin über keinerlei seltsame Formulierungen gestolpert.

Endzeitszenarios gibt es natürlich viele, so dass man nicht allzu viel Neues erwarten sollte. Etliche Ideen kamen mir aus Filmen oder auch Büchern bereits bekannt vor. Manche Geschehnisse wirken leicht konstruiert, beispielsweise die Art und Weise, wie die Überlebenden am Ende erfahren, was damals passiert ist, wie es zur Katastrophe kam. Auch die Ereignisse am Anfang, durch die Amy in dem Kloster landete wirkten auf mich leicht seltsam. Andere Dinge, die mich anfangs befremdeten, haben sich im Laufe der Geschichte glasklar gelöst.

Vom Ende war ich zunächst leicht enttäuscht, bis ich im Internet darauf gestoßen bin, dass dies kein Einzelband ist, sondern wohl als Trilogie angelegt. Das hat mich mit dem eher offenen Ende wieder versöhnt.

Eine leichte Straffung hätte dem Buch gut getan, weshalb ich nur 4 Sterne vergeben kann. Denn trotz der Anlehnungen an Bekanntes hat mir das Buch gut gefallen.

6 von 10 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.07.2010
Cleo
Brown, Helen

Cleo


ausgezeichnet

Helen Brown erzählt eine berührende autobiographische Geschichte. Es geht um IHR Leben und IHR Kind, das gestorben ist. Dementsprechend eindringlich ist die Schilderung des Sumpfes von Traurigkeit und Verzweiflung in den die Familie und ganz besonders sie selbst versinkt. Erst das Kätzchen, das sie eigentlich gar nicht haben will, schafft es, das erste Lächeln auf ihr Gesicht und das vom kleinen Rob zu zaubern. Natürlich ist eine Katze kein Allheilmittel, doch es gibt immer mehr Augenblicke, in denen die Trauer nicht im Vordergrund steht. Und so wandelt sich auch der Erzählstil langsam und immer öfter blitzt ein Hauch von Humor durch, während die Jahre ins Land gehen und die Katze immer im Mittelpunkt des Familienlebens steht.
Wer selbst Katzen hat, wird auch sein eigenes Tier in dem einen oder anderen Augenblick in der Geschichte wieder finden. Die Liebe der Autorin zu Cleo dringt in jeder einzelnen Schilderung durch. Ganz besonders intensiv allerdings, als Cleo in methusalemischen Katzenalter ist. Dieses Verständnis für Macken und Gebrechen und die Beschreibung des „bösen“ Tierarztes der von Einschläferung spricht, ist mir sehr nahe gegangen. So hatte ich dann tatsächlich ein kleines Tränchen im Auge stehen, als es mit Cleo tatsächlich zu Ende ging.
Sprachlich lässt sich das Buch leicht und flüssig lesen. Für mich ein perfektes Buch für einen entspannten Sommernachmittag, das ich allen Katzenbesitzern ans Herz legen kann. Natürlich ist das Buch nicht nur für Katzenbesitzer geeignet, jedem, der autobiografische Schilderungen mag, kann ich dieses Buch ebenfalls ans Herz legen. Helen Brown hat eine schöne Art, ihr Leben mal ernst, mal mit einem kleinen Augenzwinkern zu schildern.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.