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Ich bin seit 2012 Bloggerin und Ihr findet mich auf instagram unter: katisbuecherwelt

Bewertungen

Insgesamt 318 Bewertungen
Bewertung vom 17.09.2023
Girls like girls - Sag mir nicht, wie ich mich fühle
Kiyoko, Hayley

Girls like girls - Sag mir nicht, wie ich mich fühle


sehr gut

Zum Cover:
Die Gestaltung fällt durch den frischen orangefarbigen Hintergrund direkt ins Auge. Die etwas andere Zeichnung mit dem Mädchen, was alleine auf dem Bike durch die Straße fährt, wirkte auf mich etwas traurig und ich hatte hier sofort das Gefühl, dass diese Geschichte mich nachdenklich stimmen würde. In den Innenseiten der Broschüre fand ich schöne Zitate aus dem Buch - einfühlsame Passagen. Schlicht und dennoch sehr schön gestaltet.

Meine Meinung:
Mit "Girls like Girls" von Hayley Kiyoko las ich meine erste rein querre Liebesgeschichte und nachdem ich das Buch einige Male zur Seite gelegt habe, war ich froh, es nun endlich gelesen zu haben. Parallel habe ich einige Kapitel als Hörbuch gehört und ich empfand es gehört noch viel emotionaler, als wie selbst gelesen. Die Sprecherin hat sehr viel Gefühl ins Vorlesen einbringen können, was mir sehr gut gefallen hat - aber auch gelesen, war es für mich sehr emotional.

Coley fühlt sich einsam. Ihre Mutter hat sich aus dem Leben geschieden und sie zurückgelassen - ein tiefer Schmerz, den sie zu verarbeiten versucht. Frisch bei ihrem Vater Curtis eingezogen fühlt Coley sich fehl am Platz. Warum hat er sie verlassen, als sie 3 war? War sie ihm auch nicht gut genug, wie allen anderen? Warum ist sie anders als die anderen Mädchen? Gedanklich sehnt sie sich jetzt schon ihre Volljährigkeit bevor, um bei ihm auszuziehen - ihm nicht zur Last zu fallen. Dabei gibt Curtis sich viel Mühe, um sich ihr anzunähern - doch Coley kann ihren Schmerz und innerliche Wut nicht ablegen. Doch dann trifft sie auf Sonya und ihre Gefühle fahren Achterbahn. Doch Sonya führt eine On- und Off Beziehung mit dem unausstehlichen Trenton. Kann Coley ihre Gefühle zu ihr zurückhalten und Curtis eine Chance geben?

Die Geschichte ist in der Ich- und Erzählperspektive geschrieben, was mir sehr gut gefallen hat und mich direkt in die Story katapultiert hat. Ebenso die Online-Tagebucheinträge waren zeitgemäß modern und schön zu lesen. Teilweise mit Chatfunktion, was dem ganzen etwas Leichtigkeit eingespielt hat.

Coley mochte ich sehr gern und ich konnte ihre Ängste und tiefen Emotionen miterleben. Sie war authentisch beschrieben und ein sehr einfühlsamer und nachdenklicher Charakter. Sonya war mir ebenfalls sehr vertraut und ihre Angst, die neuen Gefühle zuzulassen und die dabei entstehenden Konsequenzen zu ertragen, wurden gut übermittelt. Trenton konnte ich ab der ersten Minute nicht leiden - ein selbstgefälliger, unsympatischer und homophober junger Mann, der immer denkt alles zu bekommen, was er will, ohne jegliche Toleranz.

Mich haben die Gedankengänge und Gefühlswelten von Coley und Sonya sehr berührt - die enge Verbundenheit der Freundschaft und die zarten Annäherungsversuche und diese auch zuzulassen. Aber auch die familiäre Situtation zwischen Curtis und Coley gingen mir nahe und hier habe ich einen klaren Kritikpunkt: Die Geschichte ihrer Mutter, wie sie verstorben ist und was genau zur Trennung der Eltern geführt hat, war nur zu erahnen, aber nicht klar ausgedrückt. Ich hätte mir hier mehr Informationen und weitere Szenen gewünscht zwischen Tochter und Vater und lieber weniger von Coleys teilweisen wiederholenden Gedankenkreisen gewünscht.

Was mir nicht so gut gefallen hat, war der recht hohe Konsum an Drogen. Besonders Blake konsumierte regelmäßig. Und immer wieder tauchten Szenen auf, in dem die Charaktere einen Joint rauchten. Für meinen Geschmack und in Betracht das es ein Jugendbuch ist, war dies leider etwas zu gewagt.

Die Geschichte ist durch den Song "Girls like Girls" von der Pop-Ikone Hayley Kiyoko entstanden und diesen Song samt Video habe ich mir nach dem Lesen angehört und angesehen. Und ich war nochmals neu ergriffen und den Tränen nahe. Das Video spiegelt diese Erzählung einmalig wieder.

Fazit:
"Girls like Girls" von Hayley Kiyoko erzählt über eine junge Frau mit Selbstzweifeln, Schmerz und Trauer und einer queeren Liebesgeschichte mit Ängsten sich seinen Gefühlen zu stellen und diese zuzulassen. Einnehmend und authentisch erzählt.

~ moderner Schreibstil mit Onlinetagebucheinträgen ~ emotional und ergreifend ~ eine Geschichte die zu mehr Toleranz in der Gesellschaft aufruft ~

Bewertung vom 14.09.2023
Einsam funkelnd in tiefer Nacht
Franke, Heike

Einsam funkelnd in tiefer Nacht


gut

Zum Cover:
Das Cover gefällt mir richtig gut und ist farblich sehr schön zum Schriftzug angepasst. Erst dachte ich es wäre eine Ballerina, durch die Frisur und der Körperhaltung, doch dem ist nicht so. Es zeigt eine Inszenierung einer Operndarstellung und passt zum Inhalt des Buches.

Meine Meinung:
Mit "Einsam Funkelnd in tiefer Nacht" von Heike Franke las ich zuerst den 2. Band der Glücksstimmen Reihe, welcher unabhängig vom ersten Teil gelesen werden kann. Auf Grund des Klappentextes habe ich mir dennoch in einigen Punkten etwas anderes vorgestellt, was mir dennoch gut gefallen hat.

Für Lissi geht ein Traum in Erfüllung, als sie ein Stipendium gewinnt und ihre Leidenschaft dem Singen in der Oper nachgehen kann. Doch immer mehr zweifelt sie an sich, ob sie den Druck der Professoren standhalten kann und auch ihre Mutter ist nicht so begeistert davon, dass ihre Tochter keinen "anständigen und sicheren Arbeitsplatz" auserwählt hat. Julie, die beste Freundin ihrer Mutter und Lissis sogenannte Ziehmutter, vermittelt zwischen Mutter und Tochter, aber auch sie hat eine Vergangenheit, die sie einzuholen versucht, nachdem sie auf den Opernsänger Kilian trifft. Kilian - den Mann, den sie vor 6 Jahren verlassen hat. Tiefe Wunden reißen auf und ein Weglaufen kommt nicht in Frage.

Zu Beginn musste ich mich ersteinmal an den Schreibstil der Autorin gewöhnen und nach und nach konnte ich mich darin fallenlassen. Viel Tiefe und Gefühl wurden in kurzen Sätzen erzeugt - was mir sehr gut gefallen hat und mir Raum gab, diese Emotionen nachvollziehen zu können. Heike Franke beschreibt die Gefühle und Gedanken sehr ausschweifend, teils auch poetisch und der Text las sich flüssig.

Die Liebe zur Oper war hier deutlich zu spüren. Heike Franke singt selbst in einem Chor und kennt sich auf dem Gebiet aus, was sie in der Geschichte detailliert erzählt. Für mich allerdings war es zu tiefgründig. Ich bin keine Operngängerin und hatte mich bisher nie mit dieser künstlerischen Kultur befasst oder was alles dahintersteckt, weil es nicht in meinem Interessengebiet liegt. Ich wusste anhand des Klappentextes, dass es um die Oper gehen wird, doch nicht in diesem Ausmaß. Fans der Oper werden die detaillierten Erzählungen mit Sicherheit lieben - für mich waren diese leider zu gehaltvoll.

Sehr interessant fand ich, dass die Story zur Zeit der Corona Pandemie erzählt und die Schwierigkeiten des Lockdowns wieder ins Gedächtnis gerufen wurden. An manchen Stellen wurde darauf etwas zu oft aufmerksam gemacht, was ich aber nicht so schlimm fand. Auch der Ukraine Krieg und einige politische Bewegungen sind angesprochen worden. Die politischen Gegebenheiten waren mir hier auch teilweise zu bedeutend erzählt. Mein großes Augenmerk und Interesse lag bei den Charakteren und deren Handlung.

Die Protagonisten waren allesamt interessant und authentisch beschrieben und ich verfolgte gerne ihre Geschichte und den Wendungen. Jeder hat sein Päckchen zu tragen gehabt, und alles war miteinander verbunden und fügte sich nach und nach zusammen. Lissi empfand ich als eine starke junge Frau, trotz Selbstzweifel, blieb sie sich treu und entwickelte sich weiter. Ihre Mutter, in ständiger Sorge um ihre Tochter, der ich nachempfinden konnte. Julie mochte ich auch sehr gern. Sie hat eine dunkle Vergangenheit und viel Schmerz und Leid erlebt. Prof. Volkov war mir zunächst sehr unsympathisch, aber zum Schluss konnte ich sein Handeln verstehen und war darüber sehr überrascht.

Der Verlauf der Geschichte und die Ereignisse Rund um die Charaktere haben mich gut unterhalten und ich habe Lust bekommen, trotz des detaillierten Opernwissens und der politischen Bewegungen, den ersten Teil "Der Klang von Mut" in dem Julie und Kilians Vorgeschichte erzählt wird, zu lesen.

Fazit:
"Einsam Funkelnd in tiefer Nacht" von Heike Franke hat mich im Bereich der Charakterenentwicklung und Geschehnissen gut unterhalten. Ganz allein die tiefgründige Erzählung über die Oper, und das teilweise zu tief in die Politik schauende, konnte mein Interesse nicht wecken.

~ fesselnde Charakterentwicklung ~ angenehmer Schreibstil mit kurzen Sätzen, die Tiefe und Emotionen hervorlocken ~ zu detailliertes Opernwissen, was mich nicht begeistern konnte - Opernliebhaber werden es mögen ~

Bewertung: 3,5 von 5 Sternen

Bewertung vom 10.09.2023
Am Leben bleiben
Gössling, Wolfram

Am Leben bleiben


gut

Zum Cover:
Das Cover ist schlicht gehalten und das Buch wäre mir im Buchhandel dadurch auch eher unscheinbar erschienen. Doch der Untertext hat mich dazu bewogen, es mir näher anzusehen.

Meine Meinung:
"Am Leben bleiben - Ein Onkologe bekämpft seinen Krebs" von Dr. Wolfram Gössling erzählt über seine Krebserkrankung und dem medizinischen Werdegang, was mich ergriffen hat aber auch zwiegespalten zurückließ, weil ich etwas anderes erwartet hatte mit dieser Geschichte.

Dr. Wolfram Gössling kommt aus Bielefeld, war sogar in meinem Ort an der Universität Witten/Herdecke und wanderte mehrere Jahre in die USA aus, wo er in einem Forschungslabor an Leberkrebs intensiv forschte. Er ist verheiratet und hat vier Kinder als seine Krebsdiagnose ein Angiosarkom im Gesicht mit 45 Jahren entdeckt wurde - eine sehr aggressive Krebserkrankung, auf die er überhaupt nicht vorbereitet war. Denn schließlich sitzt er normalerweise auf der anderen Seite, als Arzt und nicht als Patient.

Die Geschichte ist gut aufgebaut, ich lernte Dr. Wolfram Gössling kennen, was er beruflich macht, der Beginn seiner Krebserkrankung bishin zum Werdegang und dem Verlauf der Erkrankung folgte ich gespannt mit großer Hoffnung mit. Denn genau diese Hoffnung war mir sehr wichtig, diese zu spüren, da ich in meinem Leben als betroffene Angehörige besser verstehen wollte mit dieser Erkrankung umzugehen und zu verstehen, wie sich der Erkrankte dabei fühlt und welche Gedanken und Ängste ausgelöst werden - um besser damit umgehen zu können. Diese konnte ich aber hier nur zum Teil finden.

Dr. Wolfram Gössling erklärt in einigen Passagen sehr fachlich, wenn auch verständlich die Krebserkrankung, die Folgen, verschiedene Untersuchungs- und Behandlungsmethoden, doch war mir der persönliche Aspekt, etwas zu kurz geraten. Zudem wurde hier sehr schnell klar, dass er als Arzt ganz andere Möglichkeiten einer Therapie unterliegt, was er auch betont und viel schneller an wichtige Untersuchungen kommt, als ein "normaler Patient", was für mich schwer war zu lesen und mir dessen ein wenig den Mut und die Hoffnung nahm, was ich aber genau mit diesem Buch erhofft hatte.

Interessant waren seine Berichterstattungen zu dem Umgang der Diagnosenübermittlung zwischen Arzt und Patient. So lernte er jahrelang eine Form von empathischer und sachlicher Überbringung der Erkrankung, aber als er selbst als Patient diese Form der Übermittlung erhält, beginnt er darüber nachzudenken und fasst neue kommunikative Gesprächsansätze.

Ich habe mir hier etwas mehr Persönlichkeit gewünscht, die in kleinen Teilen vorhanden waren, aber überwogen mit vielen fachlichen Erzählungen und dem immer wieder derben Nachgeschmack, dass andere Erkrankte nicht die selben Möglichkeiten einer Behandlung haben, als ein renommierter Arzt vom Fach. Dieser Aspekt hat mich sehr getroffen und erschüttert.

Ich empfand es trotz allem sehr Mutig von Dr. Wolfram Gössling wie er so offen über seinen Werdegang und Gedanken zwischen Arzt und Patient berichtet hat, dass er seinen Kampf aufgenommen und trotz Niederlagen nie aufgegeben hat. Ich wünsche ihm nur das Beste und hoffe, dass er weiterhin vielen Menschen helfen kann - auch mit seiner Geschichte.

Am Ende des Buches fand ich einen QR-Code zu einer kleinen Fotodokumentation mit sehr privaten Bildern von Dr. Wolfram Gössling, die mich erschreckten, aber doch etwas Hoffnung in mir erweckten.

Fazit:
"Am Leben bleiben - Ein Onkologe bekämpft seinen Krebs" von Dr. Wolfram Gössling erzählt über seine Erkrankung, dem Kampf und der Hoffnung auf Heilung, sowie über fachliche Erklärungen der Krebserkrankung. Für mich teilweise zu Fachlich und nicht immer Hoffnungsschöpfend, als wie erwartet.

~ Fachliche Erkrankungserklärungen ~ Ärzte mit mehr Möglichkeiten zu einer besseren Behandlungsmöglichkeit gegenüber "normale" Patienten ~ Zwiegespaltenes Gefühl lässt mich zurück ~

Bewertung vom 05.09.2023
One Second to Love / Breaking Waves Bd.1
Moninger, Kristina

One Second to Love / Breaking Waves Bd.1


gut

Zum Cover:
Wow - diese Gestaltung ist einfach ein Traum und hier wurde sehr viel Liebe ins Detail gesteckt. Das Cover zeigt einen Strand, Wellen und Surfer, genau passend zur Story. Der Farbschnitt ist ein Eye-Catcher und alle Bänder der Reihe bilden ein komplettes Bild in allen verschiedenen Blickwinkeln. Das beiliegende Overlay ist auch wunderschön. Ich bin überwältigt von der optischen Gestaltung.

Meine Meinung:
Auf "One Second to love - Breaking Waves" von Kristina Moninger fieberte ich wochenlang darauf hin, es endlich lesen zu dürfen. Ich bin vom Cover, Buchschnitt & Klappentext begeistert angezogen worden, doch der Auftakt hat mich etwas enttäuscht zurückgelassen - meine Erwartungen waren hier etwas zu hoch.

Avery zieht es nach der letzten Tournee ihrer Band zurück auf die Insel Harbour Bridge - ihr Hafen, an dem sie sich früher immer sicher und glücklich fühlte - bis ihre Freundin Josie verschwand. Dort lernten sich die Freundinnen Avery, Isabella, Odina, Lee und Josie in einer Surfschule kennen und jedes Jahr im Sommer verbrachten sie dort ihre Zeit. Doch 10 Jahre später ist alles anders. Die Freundinnen sind keine Einheit mehr, Josies Verschwinden nagt an Avery, ebenso ihre Karriere als Rockstar bröckelt an Mangel von Kreativität. Schuld daran sind Schuldgefühle und ihre Liebe zu Bandkollege Jake. Avery stellt sich ihren Ängsten und geht auf die Suche nach Josie und versucht ihren Freundinnen näher zu kommen. Doch dann taucht Jake auf der Insel auf - und beginnt um sie zu kämpfen - der Jake der sie am meisten verletzt hat.

Die Geschichte begann in der Vergangenheit als Josie verschwindet und das Festivalfeeling, Sommer, Strand & Surfen fingen mich ein. Ich war neugierig, was damals passierte und der Blick in die Vergangenheit setzte einen ersten Spannungsmarker. In der Gegenwart angelangt hatte ich in den ersten Kapiteln einige Schwierigkeiten mich einzufinden, obwohl ich den Schreibstil und die Ausdruckweisen sehr mochte. Die Protagonisten waren mir gefühlt zu weit weg, teils fremd und die Verbindung baute sich nur schwer auf.

Avery's Gefühlswelten zwischen der Vergangenheit und Gegenwart prallen aufeinander und waren nach einer Zeit nachzuempfinden, doch mir waren die zeitweisen vielen Wiederholungen zu viel und es gab kein vorankommen. Jake verstand ich nur selten. Seine Verhältnisse zu seiner Frau waren mir zu schwammig, seine Art brachte mich zum Wahnsinn und ich konnte nicht verstehen, wie Avery sich so zu ihm hingezogen fühlte. Seine weiche Art kam zwischenzeitlich durch, was mir besser gefallen hat. Die Freundinnen Odina, Lee, Isabelle waren mir durchweg zu fremd dargestellt - was sich in den anderen Bänden hoffentlich ändern wird.

Die Liebesgeschichte erreichte leider nicht vollends mein Herz und das Prickeln stimmte sich nicht so wie erhofft ein. Der Mittelteil des Buches plätscherte etwas vor sich hin, weder zu Josies Verschwinden noch zu der Beziehung zu Jake hin, gab es gefühlt keine große Entwicklung, was mich am Ende hin etwas ärgerte, weil man zu Josie einfach zu wenig erfahren hatte und ich mich fast auf demselben Stand befand, wie zu Beginn der Geschichte.

Neben der wirklich gelungenen Ausdruckweise der Autorin hat mir das Surffeeling sehr gut gefallen. Ich konnte mir die Umgebungen bildhaft vorstellen und das Meer fast riechen und schmecken. Gefehlt hat mir hier nur, dass viele Surfbegriffe aufgegriffen, aber nicht erklärt wurden, was diese bedeuteten. Ein kleines Surf 1x1 wäre hilfreich gewesen, um noch tiefer in dieses Feeling eintauchen zu können.

Trotz einiger Kritikpunkte hat mir die Geschichte gefallen, nachdem ich mich an den Schreibstil gewöhnt hatte und laß es gerne. Ich möchte unbedingt wissen, wie es weitergehen wird, was mit Josie passiert ist und ob ich in den Folgebänden einen tieferen Draht zu den Charakteren aufbauen kann, was mir hier gefehlt hat. Und ganz besonders hoffe ich, dass mich endlich das erwünschte Herzrasen und Bangen abholen wird.

Fazit:
"One Second to Love" von Kristina Moninger ist der Auftakt der Breaking Waves Reihe der mir gut gefallen hat, aber nicht vollständig begeistern und abholen konnte. Auf die Fortsetzung bin ich dennoch sehr gespannt.

~ zu wenig Herzklopfen & Prickeln ~ wunderschönes Seeting ~ toller Schreibstil ~ trotz Längen fesselnd geschrieben ~

Bewertung vom 24.08.2023
Die kleine Pension im Weinberg / Die Moselpension Bd.1 (eBook, ePUB)
Erlenkamp, Barbara

Die kleine Pension im Weinberg / Die Moselpension Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Zum Cover:
Das Cover lädt richtig zum Träumen ein und vermittelte mir pures Urlaubsfeeling. Genauso habe ich mir die kleine Pension beim lesen vorgestellt.

Meine Meinung:
Mit " Die kleine Pension im Weinberg" vom Autorenduo Barbara Erlenkamp konnte ich meinem Alltag entfliehen und hatte ein schönes Feel-Good-Erlebnis.

Katies Traum geht in Erfüllung, sie kauft einen alten Gutshof im Moselthal in Wümmerscheid-Sollensbach und baut diesen um in eine kleine private Pension. Die Eröffnungsfeier ist ihr bestens gelungen und nach und nach reisen die ersten Gäste an. Mitunter die junge alleinerziehende Mutter Franziska mit ihren 4 Kindern. Sie ist überarbeitet und erschöpft, und versucht sich in der Pension zu erholen. Die Reise hat sie zum Glück im Preisausschreiben gewonnen - niemals hätte sie eine solche Reise finanzieren können. Aber auch ein Ehepaar, was gerade eine Paartherapie begonnen hat und der Computerfreak Kevin reisen an, die nicht nur Erholung bei Katie in der Pension suchen. Alles scheint gut zu laufen, bis Nachbar Oliver seine Krallen ausfährt und die Pension gefährdet...

Die Geschichte beginnt mitten im Geschehen und hat einen flüssigen und leichten Schreibstil. Zu Beginn hatte ich ein paar Schwierigkeiten in die Erzählung einzufinden, da es direkt losging und ich den Bezug zu den Charakteren erst spät aufbauen konnte. Was sich ab der Hälfte des Buches dann änderte und es mir immer mehr gefallen hat dem Geschehen zu folgen.

Katie war mir sehr lange Zeit fremd, doch nach und nach konnte ich sie besser kennenlernen und ihre Vergangenheit nachvollziehen und verstehen. Ich hätte mir gewünscht, noch viel mehr von ihr zu erfahren, um mich näher an sie binden zu können. Das Gastehepaar Zimmermann fand ich allerliebst und urkomisch. Herr Zimmermann hat einen trockenen Humor und der Dialekt der Beiden, war köstlich. Kevin, der Computernerd war auch interessant und wie er sich im Verlauf der Geschichte entwickelte, hat mich sehr gefreut. Besonders nahe ging mir die alleinerziehende Mutter. Ihre Gedanken und Handeln war schlüssig und ich fand auch ihren Weg sehr ergreifend, wenn auch vorhersehbar. Der Twist zwischen Katie und Winzer Oliver war unterhaltsam und ich fand es etwas schade, dass die Beiden erst ziemlich am Ende des Buches mehr ins Sichtfeld gerückt sind - was sich hoffentlich in Band 2 noch vertiefen wird.

Die Umgebungen sind bildhaft beschrieben worden und ich hatte Freude daran mitzuverfolgen, wie sich Katies kleiner Blumengarten entwickelte. Ich hatte dabei das Gefühl, ich würde selbst in dem Garten mit umgraben und zum Schluss, dort zu sitzen und die schöne Aussicht zu betrachten. Am Ende des Buches gibt es kleine Tipps zum Anlegen eines Blumengartens.

Der Verlauf der Story war angenehm und unterhaltsam. Das Ende ließ mich doch etwas fragend zurück, besonders auf Katies Geschichte hin mit ihrer Tochter Emma und ich freue mich auf die Fortsetzung, welche im Dezember 2023 erscheinen wird.

Fazit:
Der Reihenauftakt zu "Die kleine Pension im Weinberg" vom Autorenduo Barbara Erlenkamp ist ein Feel-Good-Kurzroman der mich gut unterhalten hat und den ich einfach ohne grosses Nachdenken genießen konnte.

~ eine herzliche kleine Pension mit schönen Gastgeschichten ~ Kurzroman zum Entspannen und Verweilen ~ Blumengartentipps am Ende des Buches ~

Bewertung vom 16.08.2023
Oracle
Poznanski, Ursula

Oracle


gut

Zum Cover:
Die Hardcover-Ausgabe ist ein düsterer Blickfang und lud mich immer wieder ein es zu betrachten. Ein sehr aufwendig gestaltetes Cover, mit dem dunklen Design und vielen hervorgehobenen Prägungen und Schattengebilden. Genauso habe ich mir manche beschriebene Markierungen aus der Story vorgestellt und spiegelt das Ende des Buches perfekt wieder.

Meine Meinung:
Auf den neuen All-Age Thriller "Oracle" von Ursula Poznanski war ich sehr neugierig und habe mich auf äußerst spannende Lesestunden gefreut. Schöne Lesestunden hatte ich mit dem neuen Werk, doch leider nicht so nervenaufreibend durchzogen, wie ich es mir erhofft hatte.

Julian hat seit seiner Kindheit merkwürdige Trugbilder, die er an seinen Mitschülern und Mitmenschen sieht und ihm Angst bereiten. Er wird als Freak und Psychopath abgestempelt und kapselt sich von allen ab. Während seiner psychologischen Behandlung mit Medikamenten und Gesprächen hören diese Trugbilder schlagartig auf - ein neues unbeschwertes Leben beginnt für Julian und er setzt sich bei seinen Eltern durch und zieht in eine Wohngemeinschaft ein, in der Nähe seines Campus. Zum ersten Mal in seinem Leben findet er dort Freundschaften, und lebt sich gut ein. Doch das Klassentreffen mit seinen alten Schulkammeraden, diese, an denen er die furchteinflössenden Marker in der Vergangenheit gesehen hat, wirft ihn erneut aus der Bahn. Plötzlich passieren mit den Mitschülern schlimme Dinge - Dinge die ihm als Visionen bereits angezeigt wurden. Doch ist das Möglich und warum sieht er diese Markierungen nicht mehr? Sind es seine Medikamente, die es eindämmen? Er fasst einen Entschluss und stellt sich den Visionen ...

Als ich von diesem Buch erfahren habe, war ich Feuer und Flamme - ich dachte was für ein mega spannender Plot, und mal etwas total anderes, als was ich bisher gelesen habe. Den Plot und die dahinter steckende Idee, gefällt mir nach wie vor sehr, doch bei der Umsetzung habe ich es mir düsterer und nervenaufreibender vorgestellt, als wie ich es beim Lesen empfunden habe. Die Visionen und die beschriebenen Marker waren mir nicht immer schlüssig erklärt. Der Protagonist Julian rätselt an seinen verschiedenen auftretenden Trugbildern und versucht Zusammenhänge zu finden, welche Marker was auslösen, doch genau definiert werden diese am Ende nicht - es bleibt bei Spekulationen. Mir fehlten hier die Auflösungen, inwiefern diese entstanden sind, auch im Bezug seiner verstorbenen Großmutter und am Ende, was mit den Visionen passiert ist, war mir nicht ganz schlüssig erklärt.
Der Schreibstil ist flüssig und das Buch liest sich sehr schnell. Es hat mich von Kapitel zu Kapitel gefesselt, obwohl es im Mittelteil sehr ruhig zuging und insgesamt nicht so viel passiert, war immer das Gefühl vorhanden, jetzt kommt gleich etwas ganz schlimmes - was mir Herzrasen beschert - es traf nur leider nicht ein. Und genau dieses Gefühl, hat mir hier einfach gefehlt.

Die Charaktere wurden gut beschrieben, doch hat mir hier auch das gewisse etwas gefehlt. Ich war nicht komplett mit ihnen verbunden und ich fühlte mich mehr als eine aussenstehende Betrachterin, als Mittendrin dabei. Julian war ein sympathischer junger Mann, der die Verzweiflung im Gesicht stand, doch seine Überlegungen zu seinen Trugbildern standen oftmals auf der Stelle und entwickelte sich für mich nicht weiter aus - er maniwrierte sich in eine kleine Sachgasse. Robin, ein sehr flippiger Charaktere, mochte ich auf Anhieb, von ihm hätte ich mir viel mehr gewünscht zu erfahren und zu lesen.

Das Ende war ab einem gewissen Zeitpunkt vorhersehbar und es fügte sich langsam alles zusammen. Hier passierte dann etwas spektakuläres, wo ich an den Seiten gefesselt hing. Von solchen Momenten hätte ich mir gerne mehr in dieser Story gewünscht.

Fazit:
"Oracle" von Ursula Poznanski ist ein All-Age Thriller mit einem aufregenden Plot, der mir leider etwas zu seicht beschrieben wurde und ich viel mehr erwartet habe. Eine gute Geschichte über einen Jungen, der eine besondere Gabe hat und der er sich stellt.

~ ein interessanter Plot um ein modernes Oracle ~ flüssiger und fesselnder Schreibstil ~ Herzrasen und Nervenkitzel haben mir gefehlt ~

Bewertung vom 13.08.2023
Ziemlich bunte Zeiten / Die Freundinnen vom Chiemsee Bd.4
Schwarzhuber, Angelika

Ziemlich bunte Zeiten / Die Freundinnen vom Chiemsee Bd.4


sehr gut

Zum Cover:
Das Design ist den vorherigen Büchern der Reihe angepasst, nur farblich sticht es etwas aus der Reihe. Man erkennt einige Charaktere und eine Szene aus dem Buch wieder, was mir sehr gefallen hat. Besonders der Titel ist toll in Szene gesetzt und der gesamte Stil hat einen hohen Wiedererkennungswert zu den anderen Büchern von Angelika Schwarzhuber.

Meine Meinung:
Mit "Ziemlich bunte Zeiten" dem 4. Band der Reihe "Die Freundinnen vom Chiemsee" von Angelika Schwarzhuber laß ich die erste Geschichte der vielen Protagonisten und hatte eine schöne Lesezeit. Ich möchte unbedingt noch die ersten Bände über die anderen Charaktere lesen.

Als Ben's Beziehung scheitert fangen ihn seine Freundinnen Anna, Ilona und Zoe auf. Obwohl er ein Spitzenkoch ist und er seine Karriereleiter weiter nach oben hätte ausbauen können, hat er sich entschlossen im Delikatessenladen von Ilona sich zu verwirklichen. Zu sehr hat ihn der Stress in einer noblen Küche zugesetzt und ihm keinen Freiraum für seine Ideen gegeben. Da schlägt er sich lieber mit einer sehr schwierigen Kundin rum, die einen Großauftrag für eine Geburtstagsfeier in Auftrag gegeben hat und alle besprochenen Pläne immer wieder über Bord wirft. Als er dabei auf Florian trifft, beginnen für ihn ziemlich bunte Zeiten, zwischen Hoffnung und Enttäuschung. Immer Mittendrin seine chaotischen Freundinnen ...

Obwohl ich mit dem 4. Band der Reihe gestartet habe, fand ich mich schnell in die Erzählung ein und fühlte mich wohl in den Umgebungsbeschreibungen. Lediglich mit den vielen Charakteren und Namen tat ich mich anfänglich etwas schwer und hätte mir ein Personenregister gewünscht, um immer einmal kurz nachschauen zu können, wer mit wem in einer Beziehung/Verbindung steht.

Die Charaktere waren mir alle sympathisch und ich habe große Freude gehabt sie alle kennenzulernen und musste des öfteren Schmunzeln. Besonders über Ilona - ihren Humor fand ich einfach köstlich und das sie eine so liebreizende kleine Plaudertasche war - einfach nur zum gernhaben. Ben war mir manchmal etwas zu blas und zu lieb, doch im Verlaufe der Geschichte durchbricht er seine Entwicklung und zeigte eine andere Seite. Die aufbauende Liebesgeschichte war durchzogen von kleinen Dramen, die die Story lebendig gestaltete. Dadurch, dass die Annäherung erst sehr langsam vorranschritt, und zum Ende hin sehr schnell verlief, konnte ich hier nicht ganz das Herzklopfen zwischen den Protagonisten fühlen. Ein kleiner Funke hat mir hierbei noch gefehlt.
Der Zusammenhalt der einzelnen Persönlichkeiten und der enge Familienzusammenhalt in allen Lebenslagen die es zu bewältigen gab, zauberte einen besonderen Charme und Wohlbefinden aus.

Das Ende fühlte sich für mich abgeschlossen und zufrieden an und vielleicht geht es ja noch weiter in der Toskana.
Am Ende des Buches fand ich einige leckere Rezepte, die mich im Buch schon sehr gereizt haben und ich während des Lesens permanent Appetit hatte. Besonders als Ben die vielen Leckereien für das Büfett vorbereitete, lief mir das Wasser im Mund zusammen. Das ein oder andere Gericht werde ich mit Sicherheit nachkochen.

Fazit:
"Ziemlich bunte Zeiten" von Angelika Schwarzhuber ist ein kunterbunter Roman mit Charme und Humor, und einem schönem Setting. Ein Wohlfühlbuch zum Schmunzeln und mit vielen Leckereien.

~ Eintauchen & Wohlfühlen ~ Schmunzelfaktor garantiert ~ liebreizende Charaktere und ein Hauch von Drama ~

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.08.2023
Einen Herbst und einen Winter lang
Steinborn, Margit

Einen Herbst und einen Winter lang


ausgezeichnet

Zum Cover:
Das Cover finde ich sehr ansprechend und passend zur Geschichte und zeigt hier schon den innigen Zusammenhalt der Protagonisten. Der Hintergrund ist farblich nostalgisch gestaltet und die jungen Kinder rücken in den Vordergrund, und gaben mir beim Betrachten bereits ein wehmütiges Gefühl.

Meine Meinung:
Mit " Einen Herbst und einen Winter lang" von Margit Steinborn wurde ich in die Zeit 1908 in Berlin zurückversetzt und erlebte eine Zeitreise mit viel Schmerz und Leid, Hoffnung und Liebe.

Berlin 1908 zur Zeit der Klassenunterschiede zwischen Oberschicht und Arbeiterschaft: Isa lebt mit ihrer Mutter und Bruder Moritz im Scheunenviertel und verlassen durch ihren Vater versucht sie die Familie zusammenzuhalten und mit zu versorgen. Dabei hilft der Nachbarsjunge Viktor den Geschwistern und lernt ihnen das Betteln und Stehlen, um über die Runden zu kommen. Eigentlich will Isa das überhaupt nicht, und ihr schlechtes Gewissen zermürbt sie, doch es bleibt ihr keine andere Möglichkeit. Als eines Tages ein schlimmer Unfall passiert und Isa einem kleinen Mädchen aus der Oberschicht das Leben rettet, trifft sie auf dessen Bruder Henning. Der junge Mann ist Isa dankbar für ihren Einsatz und möchte sich bei ihr bedanken. Doch er sucht das Bettelkind jahrelang ohne Erfolg, bis die Beiden sich erneut über den Weg laufen und er tut alles, um diesen Kontakt nicht wieder abbrechen zu lassen.

Diese Geschichte hat mich von Anfang an gefesselt und mitfiebern lassen. Es war für mich eine Zeitreise mit vielen Emotionen, die sich authentisch anfühlten, wenn auch sehr hart die Umstände geschildert wurden - so konnte ich mir gut vorstellen, dass es sich genauso damals zugetragen hat. Die Oberschichten feierten ein Fest nach dem anderen und schlossen neue Zusammenkünfte. Die Arbeitergesellschaft dagegen schufteten hart in den Betrieben und konnten sich kaum ernähren. Arbeitssicherung wurde damals noch nicht so groß geschrieben wie heute und für die Unternehmer war es zu kostspielig.

Der Schreibstil von Margit Steinborn ist gefühlvoll, bildhaft und mitreißend. Ich durchlebte mehrere Phasen von Emotionen, wie Hoffnung, Schmerz & Leid, aber auch große Gefühle wie Liebe, Zusammenhalt & Fürsorge. Es gab einige Ereignisse, die mich innerlich zerrissen und zu Tränen rührten, und auch Szenen, in dem mir das Herz aufging. Einfach nur wundervoll!

Die Charaktere lernte ich schnell und immer tiefgründiger kennen. Ihre Handlungen waren nachvollziehbar, auch wenn ich mir manchmal etwas anderes gewünscht hätte. Isa ist eine sehr fürsorgliche und kämpferische Persönlichkeit. Ich habe sie bewundert für ihre Kraft und ihren Frohsinn, obwohl ihre Umstände nicht die besten waren. Henning war mir sympathisch und tat mir oftmals leid, weil er sich einsam und missverstanden fühlte. Die Nebencharaktere schätzte ich auch sehr, nur die Eltern von Henning waren mir zu stark an sich selbstdenkend, was bei Vater Max mit der Zeit etwas besser wurde. Ich hoffe hier, dass er sich etwas mehr für seine Mitmenschen erwärmen wird.

Das Ende hat mich stark getroffen, nicht nur das es offen für Band 2 blieb, sondern auch was sich alles zugetragen hat zum bevorstehenden Krieg und zwischen Isa und Henning. Ich kann es kaum erwarten, dass es im Oktober 2023 weitergehen wird.
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Fazit:
"Einen Herbst und einen Winter lang" von Margit Steinborn ist ein mitreißender erster Teil der "Stadtlichter-Saga" und beschreibt die verarmten Schichten und die Oberschichten Berlins um 1908-1913 vor dem Ersten Weltkrieg. Ein gefühlvoller Roman, der mich öfters zu Tränen gerührt hat. Mein Lesehighlight im August 2023.

~ Klassengesellschaft zur Zeit Berlins 1908 - 1913 ~ authentisch ~ fesselnd und ergreifend ~ Lesehighlight ~

Bewertung vom 01.08.2023
Die traumhafte Konditorei im Löwensteg / Im Löwensteg Bd.2 (eBook, ePUB)
Garde, Kerstin

Die traumhafte Konditorei im Löwensteg / Im Löwensteg Bd.2 (eBook, ePUB)


sehr gut

Zum Cover:
Das Cover ist ein absoluter Blickfang und lud mich zum Träumen ein. Genau so habe ich mir während des Lesens die kleine Konditorei vorgestellt. Hier passt einfach alles stimmig zusammen. Eine wunderschöne Gestaltung, die ich mir gerne in allen Detaills angeschaut habe und mich darin fallen lassen konnte.

Meine Meinung:
"Die kleine Konditorei im Löwensteg" von Kerstin Garde ist der 2. Band der Löwensteg-Wohlfühl-Liebesroman-Reihe, und unabhängig vom ersten Teil lesbar. Mich hat die Geschichte verzaubert und abgeholt.

Nova ist tief gekrängt und verletzt, als sie ihren Freund Lucas im Flagranti mit einer anderen erwischt und setzt ihn vor die Tür. Dabei hatte sie sich ihr gemeinsames Leben so schön vorgestellt - Lucas und Nova im kleinen Haus ihrer Tante im Löwensteg lebend und die kleine Konditorei führend. Aus der Traum, oder doch nicht? Tante Agnes scheint von ihrer Lage zu spüren und macht Nova das Angebot die Konditorei "Bei Agnes" zu übernehmen, weil sie auswandern möchte. Nova ist hoch motiviert und stürzt sich in das neue Abenteuer, doch mit einigen Hindernissen. Die Baustelle im Nachbarhaus vertreibt ihre Kunden und die Familienfehde zwischen der Konditorei und einer Konditoreikette holt sie ein. Wird Nova einen Ausweg finden und ihren Laden retten? Und was verbirgt ihr neuer Angestellter Nathan, in dem sie immer mehr ihr Herz verliert?

Von Anfang an, war ich begeistert von dem Charme der kleinen Konditorei und der Geschichte der Vorfahren des Ladens. Sehr detailliert beschreibt die Autorin Kerstin Garde diesen bezaubernden Laden und die Straße mit den verschiedenen Geschäften und Bewohnern. Es stellte sich sehr schnell eine Wohlfühlatmosphäre ein. Die vielen leckeren Kuchenkreationen wurden bildhaft beschrieben, und mir lief das Wasser im Mund zusammen. Manchmal fehlte mir hier nur noch das Gefühl, ich würde das frisch gebackene Gebäck gedanklich riechen können. Über einige Rezepte der Vintage-Kreationen am Ende des Buches hätte ich mich gefreut.

Die Charaktere sind facettenreich und liebreizend. Die Bewohner des Löwenstegs halten zusammen und helfen sich gegenseitig, was mir besonders gut gefallen hat. Nova ist eine sehr sympathische und authentische Persönlichkeit. Es gab Punkte, da dachte ich sie würde aufgeben, aber sie kämpfte weiter für ihren Traum - ihre eigene kleine Konditorei zu führen, egal was für Hürden ihr in den Weg gestellt wurden. Nathan mochte ich ebenfalls sehr gern, trotz seiner eigenen Schatten aus der Vergangenheit und Gegenwart.

Die zarte Verbindung der beiden baute sich zunehmend auf und hinterlies eine angenehme Romantik. Obwohl alles sehr stimmig und nachvollziehbar war, baute sich das spürbare Herzklopfen bei mir nicht gänzlich auf. Das gewisse Knistern zwischen Nova und Nathan hat mir gefehlt und vielleicht mit einigen gemeinsamen Szenen mehr, die das Verstärkt hätten, um bei mir dieses besondere Gefühl hervorzurufen.

Die Geschichte verlief durchweg im Wohlfühlmodus gespickt durch den Hindernissen mit Spannung auf das Happy End. Ich hatte eine besonders schöne Lesezeit mit der Story und bin nun natürlich neugierig auf den ersten Teil, der über den Trödelladen von Novas Freundin erzählt, und auf den 3. Band der Reihe gespannt.

Fazit:
Mit "Die kleine Konditorei im Löwensteg" von Kerstin Garde erlebte ich eine authentische Wohlfühlstory mit Romantik und Spannung. Die Liebe zum Beruf der Konditoren war spürbar und ich war dem Charme dieses kleinen Ladens und der Bewohner der Straße verfallen.

~ eine alte Familienfehde die wieder aufkeimt ~ herzliche Bewohner und Charaktere ~ eine Liebesgeschichte an alle Konditoren ~ eine Wohlfühlstorie zum Abtauchen

Bewertung vom 25.07.2023
Dunkelaura / Die Legende des Phönix Bd.1
Milán, Greta

Dunkelaura / Die Legende des Phönix Bd.1


ausgezeichnet

Zum Cover:
Dieses Cover ist einfach traumhaft schön und sehr edel gestaltet. Der goldene hervorgehobene Titel fällt direkt ins Auge und die äussere Farbgebung in verschiedenen Lila/Pink/Rot Tönen mit Blumen und Farn harmonieren im Kontrast zu dem Schreibzug und passen perfekt zum Inhalt des Buches. Der farbige Buchschnitt wertet das Gesamtbild weiter auf und im Inneren fand ich eine schöne Landkarte zu der Umgebung, die mir beim Lesen eine hervorragende Orientierungshilfe war. Ich bin verliebt in dieses Cover.

Meine Meinung:
Mit " Die Legende des Phönix - Dunkelaura" von Greta Milan startet der Urban-Fantasy-Zweiteiler über die Phönixkrieger und die Geschichte sog mich von Anfang an in seinen Bann.

Eden ist gerade frisch getrennt von ihrer Jugendliebe und kümmert sich liebevoll um ihren verwirrten Vater, der sich nach dem Verschwinden ihrer Mutter zurückgezogen hat und in seiner Malerei verschanzt. Als Eden Nachts auf dem Heimweg ist wird sie von düsteren Gestalten angegriffen und von vier Fremden gerettet, die mit Lichtschwertern die Gestalten vernichten. Bevor sie begreift was das alles zu bedeuten hat, befindet sie sich schon auf dem Weg in ein neues Leben. Sie soll eine Phönixkriegerin sein und ihre Gabe finden. So reist Eden mit den anderen Phönixkriegern zum Hauptsitz, um ihre Lichtgabe zu erlangen, was gar nicht so einfach ist und erfährt immer mehr über ihre Familie und der Legende des Phönix, die mit ihrer Vergangenheit verwoben ist. Dabei gerät sie in einen Strudel von Gewissenskonflikten und der Krieger Kane erwacht in ihr eine enorme Anziehungskraft. Kann sie sich ihrer Lichtgabe und Aufgabe stellen, die Rogues zu vernichten?

Diese Geschichte hat mich von Anfang an gepackt und kaum mehr losgelassen. Der Schreibstil ist flüssig und bildgewandt. Ich befand mich sprichwörtlich wie in einem Film, der mich komplett eintauchen lassen hat. Nach und nach wurde ich in die Story eingeführt, lernte die Charaktere, die Legende des Phönix und die Hintergründe kennen und die Spannung blieb durchweg aufrecht.

Die Protagonisten waren allesamt mit Ecken und Kanten versehen, die mich immer wieder aufs Neue herausforderten und begeistern konnten. Eden ist mir dabei sehr ans Herz gewachsen mir ihrer liebevollen Art und ihrem Mut. Sie sieht auch im Bösen noch das Gute und hinterfragte viele Dinge. Aber auch die Phönixkrieger Tori, Lennox, Aaron und Kane bezauberten mich mit ihrer Persönlichkeit und ihren verschiedenen Gaben. Kane hat ein gutes Herz, obwohl er einen schwer an sich heranlassen konnte, war ich ihm schnell verfallen. Una, die Anführerin mochte ich zunächst überhaupt nicht - eine sehr kalte und unberechenbare Person, die aber auch ihre Beweggründe hatte, was ihr Handeln im Verlaufe der Erzählung immer mehr nachvollziehbar machte.

Greta Milan hat hier eine phantastische Welt über die Legende des letzten Phönix erschaffen und konnte mich mit den verschiedenen Lichtgaben der einzelnen Krieger begeistern. Die Kämpfe zwischen den Phönixkriegern und den Rogues, den düsteren Wesen, denen das Licht genommen wurde, waren spannend und detailliert beschrieben. Ich fieberte jeden Augenblick mit.

Die Liebesgeschichte war anfangs zart und entwickelte sich zunehmend. Ich erlebte einige sehr wundervolle Szenen zwischen den Charakteren, die mich emotional abholten und mir zeitweise auch das Herz aus der Brust rissen.

Im Verlaufe des Story kamen immer mehr Fragen auf, und verleiteten mich zum spekulieren und grübeln. Einige wurden bereits aufgelöst, andere blieben mir noch verborgen, was den Spannungsbogen stets aufrecht erhielt.

Das Ende war atemberaubend und herzergreifend. Ich war gefangen in Schmerz und Leid und Fassungslosigkeit. Der Cliffhanger war unbeschreiblich fies und ich weiß nicht, wie ich es bis zum Finale im Frühjahr 2024 aushalten soll.

Fazit:
"Die Legende des Phönix - Dunkelaura" von Greta Milan ist ein atemberaubender Urban-Fantasy Auftakt der mich abgeholt und gefesselt hat. Eine phantastische Welt mit facettenreichen Charakteren und einer spannungsreichen Story. Mein Lesehighlight auf das ich ungeduldig auf das Finale hinfiebere.

~ Filmhafte Gedankenreise in die phantastische Welt der Phönixkrieger ~ düster & voller Magie ~ Cliffhanger der es in sich hat ~ Urban-Fantasy-Highlight 2023 ~