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ech
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Bochum

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Insgesamt 641 Bewertungen
Bewertung vom 09.01.2024
Wir Helden von Rom. Die wahre Geschichte der Fußball-WM 1990, erzählt von allen Weltmeistern
Suling, Nils

Wir Helden von Rom. Die wahre Geschichte der Fußball-WM 1990, erzählt von allen Weltmeistern


sehr gut

Nostalgische und äußerst unterhaltsame Reise durch ein unvergessliches Turnier

In diesem Buch lässt der Journalist Nils Suling die aus deutscher Sicht äußerst erfolgreiche Weltmeisterschaft 1990 noch einmal wiederaufleben. Dabei agiert er weniger als Autor, sondern lässt ausschließlich die Beteiligten zu Wort kommen. Nils Suling hat mit den Spielern von damals, dem Trainer-Team und den Funktionären, die mit vor Ort waren, gesprochen, ihre Geschichten und Erlebnisse gesammelt und lediglich ein wenig strukturiert. Angereichert wird das Ganze mit Fotos und ein wenig Statistik zu den einzelnen Turnierspielen von der Vorrunde bis zum Finale in Rom. Die Vorbereitung und die Feierlichkeiten nach dem Finale dürfen dabei natürlich auch nicht fehlen. Dabei kommt auch so manches Detail zur Sprache, dass der breiten Öffentlichkeit bislang eher unbekannt war. Wer wusste schon, dass damals z.B. der Kinderwagen der Familie Augenthaler bei den Feierlichkeiten in Rom zu Bruch gegangen ist, weil in ihm immer wieder der Spieler Thomas Häßler durch den Wasserstrahl eines Rasensprengers geschoben wurde ?

Bereits das Vorwort, dass der gerade erst verstorbene Franz Beckenbauer verfasst hat, sorgt zum ersten und garantiert nicht zum letzten Mal für reichlich Gänsehaut, insbesondere bei denen, die, wie ich, das Turnier damals intensiv verfolgt haben. So gesellen sich zu den Erinnerungen der Beteiligten schnell eigene Erlebnisse, die man mit diesem Turnier verbindet und die beim Lesen automatisch getriggert werden. Aber auch wer keine eigenen Erinnerungen an die WM 1990 hat, wird mit diesem Buch seine helle Freude haben, da die Beteiligten kein Blatt vor den Mund nehmen und ihre Erinnerungen ungefiltert zum Besten geben. Ein angenehmer Kontrast zu den oftmals allzu weichgespülten Aussagen, die man heute so rund um den Fußball zu hören und zu lesen bekommt.

An der einen oder anderen Stelle hätte man das Ganze vielleicht ein wenig kürzen können, da sich in den Ausführungen doch die eine oder andere Wiederholung findet, die nicht unbedingt für neue Erkenntnisse oder Einblicke sorgt. Der Lesegenuss, den das Buch bietet, wird dadurch aber nur unwesentlich getrübt.

Wer sich für den deutschen Fußball interessiert und sich an die WM 1990 erinnern möchte, kommt an diesem Buch nicht vorbei.

Bewertung vom 09.01.2024
Brandmal
Palmer, Mareike

Brandmal


ausgezeichnet

Düstere Geschichte voller Abgründe und böser Überraschungen

Mit diesem Buch gelingt der Autorin Mareike Palmer ein weiterer schonungsloser Thriller voller Abgründe und Grausamkeiten, der schon absolut hartgesottene Leser benötigt. Eine Verfilmung dieser Geschichte würde wohl definitiv als FSK18 eingestuft werden müssen und die Triggerwarnungen zu Beginn des Buches sind auch absolut berechtigt.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht die Soldatin Roxanne Rosalie Roth, Spitzname Rocky, die nach einem traumatischen Erlebnis bei einem Auslandseinsatz zurückbeordert wird und sich in ihrer alten Umgebung erst einmal wieder zurechtfinden muss. Dabei brechen schnell einige alte und auch neue Konflikte auf. Spätestens als ihr Verlobter tot aufgefunden wird, steckt Rocky direkt wieder mitten im nächsten Alptraum.

Mit einem packenden Schreibstil und zahlreichen überraschenden Wendungen treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte konsequent voran. Dabei erleben wir das Geschehen in großen Teilen aus der Perspektive von Rocky, die hier auch als Ich-Erzählerin auftritt und uns so hautnah an ihrer doch ziemlich chaotischen Gefühlwelt teilhaben lässt. Im Verlauf der Geschichte kommen noch einige weitere Perspektiven hinzu, die aber zunächst eher mehr Fragen aufwerfen als echte Antworten zu liefern. Und so muss man schon ziemlich aufpassen, sich nicht in der Mischung aus Wahn und Wirklichkeit zu verlieren, die Rocky umgibt, und stellt sich beim Lesen immer öfter die Frage, wem oder was man hier eigentlich noch trauen kann. Die Antwort darauf ist absolut erschreckend und hat mich doch ziemlich fassungslos zurückgelassen.

Wer auf Thriller der etwas härteten Art steht, wird hier sehr gut bedient und spannend unterhalten.

Bewertung vom 20.12.2023
Seelensammler (eBook, ePUB)
Dützer, Volker

Seelensammler (eBook, ePUB)


sehr gut

Packender und actionreicher Thriller mit einem erschreckenden Szenario

Mit diesem Buch legt der Autor Volker Dützer seinen bereits im Jahr 2019 unter dem Titel „Das Ambrosia-Experiment“ erschienenen Thriller in einer überarbeiteten Neuauflage vor. Von seiner Aktualität und Brisanz hat die Geschichte mit seinem erschreckenden Szenario dabei aber nichts verloren.

Das Leben von Jule Rahn wird durch ihre Zwangshandlungen bestimmt. Als sie Zeugin eines Mordes wird und dem Mörder klar wird, dass sie ihn identifizieren könnte, gerät ihr streng geregeltes Leben komplett aus den Fugen. Nur der Mordermittler Lucas Prinz, der gerade erst seinen Dienst in Koblenz angetreten hat, schenkt ihren Beobachtungen Glauben, während seine Kollegen der Zeugin eher misstrauisch gegenüberstehen. Während der Ermittlungen kommt es zu einigen Vermisstenfällen in Jules näherem Umfeld und es wird klar, dass sich wesentlich mehr hinter diesem Fall verbirgt wie zunächst vermutet. Doch da ist die Jagd auf Jule und Lucas bereits eröffnet und die beiden wissen schon bald nicht mehr, wem sie überhaupt noch trauen können.

Mit einem packenden Schreibstil, einem hohen Erzähltempo und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und steuert sie konsequent auf einen fulminanten Showdown zu, der es ordentlich krachen lässt und zudem eine überzeugende Auflösung bietet, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Charakteren in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Besonders das Zusammenspiel zwischen Jule und Lucas funktioniert sehr gut. Die Ausflüge in Jules etwas verworrene Gedankenwelt werden zudem glaubwürdig beschrieben und verleihen der Geschichte so das gewisse Extra. Ab und an trägt der Autor allerdings etwas zu dick auf und so wirkt das Ganze an der einen oder anderen Stelle doch so ein wenig überkonstruiert. Meinen Lesegenuss konnte dies aber nur unwesentlich trüben, zumal diese Punkte bzw. Wendungen im Sinne der Spannung auch durchaus gut funktionieren. Unter dem Strich überwiegen am Ende daher die positiven Leseeindrücke bei Weitem.

Wer auf spannende und actionreiche Thriller mit brisanten Themen steht, wird hier insgesamt sehr gut bedient und unterhalten.

Bewertung vom 18.12.2023
Mordlinie
Rahaus, Markus

Mordlinie


ausgezeichnet

Spannender Cuxland-Krimi um einen eher ungewöhnlichen Ermittler mit Potential

Mit diesem Kriminalroman aus dem hohen Norden schickt der Autor Markus Rahaus einen eher ungewöhnlichen Ermittler ins Rennen, der mich bei seinem ersten Auftritt gleich auf ganzer Linie überzeugen und begeistern konnte. Und Potential für weitere Auftritte ist auch durchaus vorhanden.

Konrad Georg Brichtner studiert eigentlich in Bremerhaven, betätigt sich aber nebenbei auch als Privatdetektiv in kleineren Fällen. Im Rahmen einer nächtlichen Observation stolpert er am Duhner Strand in Cuxhaven dann aber förmlich über eine Leiche, die sich als Polizist und ehemaliger Kollege seines Onkels entpuppt. Gibt es einen Zusammenhang zu einer BKA-Operation aus dem Jahr 2014, die ein wenig aus dem Ruder gelaufen ist ? Und was hat es mit der Petrischale vom Fundort auf sich, in der sich ein Nährboden für Bakterien befindet, die in Form einer numerischen Reihenfolge wachsen ? Konrad stürzt sich mit Feuereifer in die Ermittlungen und erhält dabei Unterstützung von seiner Studienkollegin Jantje. Doch als ein weiterer toter Polizist gefunden wird, überschlagen sich die Ereignisse urplötzlich.

Mit einem packenden Schreibstil treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und baut dabei schnell Spannung auf, die auch bis zum Schluss hält. Dass der Täter hier schon ziemlich früh bekannt ist, sorgt auch keineswegs für einen Spannungsabfall, die Hintergründe der Taten halten dennoch die eine oder andere Überraschung bereit. Am Ende des Spannungsbogens wartet dann ein fulminanter Showdown mit einer überzeugenden Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Die Geschichte ist stark auf seine charismatische Hauptfigur zugeschnitten, die immer wieder in eine Fantasiewelt abtaucht, in der er als harter Privatdetektiv Connor Royce Brichton alle Schwierigkeiten im Handumdrehen meistert. Diese Passagen und der Umstand, dass Fantasie und Realität immer mehr miteinander verschmelzen, tragen viel zum hohen Unterhaltungswert des Buches bei.

Wer auf spannende Kriminalromane mit reichlich Lokalkolorit steht, wird hier bestens bedient und unterhalten. Ich hoffe auf weitere Auftritte von Konrad und Jantje.

Bewertung vom 15.12.2023
Tote Mädchen schweigen ewig (Thriller)
Schwarz, Gunnar

Tote Mädchen schweigen ewig (Thriller)


ausgezeichnet

Packender Thriller mit einem gut aufeinander abgestimmten Ermittlerinnen-Duo

In diesem Thriller schickt der Autor Gunnar Schwarz mit Charlotte „Charlie“ Bekker und Stella Meislow ein Ermittlerinnenduo ins Rennen, dass mich bei ihrem ersten Auftritt gleich auf ganzer Linie überzeugen und begeistern konnte. Einige Punkte in der Vergangenheit der beiden Frauen, die hier zunächst nur angedeutet werden, bieten zudem noch reichlich Potential für weitere Auftritte dieses gut aufeinander abgestimmten Teams, zu dem auch die weiteren Mitglieder der Mordkommission gehören.

Charlotte und Stella werden Teil einer festen Mordkommission, die nicht nur für einzelne Fälle gebildet wird, sondern durchgängig besonders knifflige Mordfälle bearbeiten soll. Als Charlotte eher zufällig zu einem Tatort kommt, an dem eine Frau mit ihrem Auto in den Fluss gerollt ist, spürt sie sofort, dass mehr hinter diesem Fall steckt. Tatsächlich zeigt sich schnell, dass hier kein tragischer Unfall vorliegt, sondern ein brutaler Mord geschehen ist. Während ihre Kollegen allzu schnell den Ehemann als mutmaßlichen Täter festnehmen, glaubt Charlotte an dessen Unschuld. Auch ein Geständnis des Mannes kann sie nicht von ihrer Überzeugung abbringen. Und so sind Charlotte und Stella schon bald auf der Spur eines brutalen Killers mit einem perfiden Plan.

Mit einem packenden Schreibstil und zahlreichen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und liefert am Ende eine schlüssige Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Dabei schlägt er ein hohes Tempo an, dass einem beim Lesen kaum Zeit zum Luftholen lässt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Die Geschichte wird im Wesentlichen aus den wechselnden Perspektiven der beiden Ermittlerinnen erzählt, die durchaus ein wenig sperrig sind und sich im Laufe der turbulenten Ereignisse erst einmal zusammenraufen müssen, um ein echtes Team zu werden. Immer wieder eingestreute Passagen aus der Perspektive des Täters sorgen für zusätzliche Spannung, ohne dabei bereits zu viel über dessen Identität zu verraten.

Wer auf spannende und abgründige Thriller steht, wird hier bestens bedient und unterhalten. Auf die weiteren Auftritte der beiden Ermittlerinnen bin ich nun schon sehr gespannt. Die Schlusspointe des ansonsten in sich abgeschlossenen Falles konnte meine Neugierde dabei sogar noch einmal deutlich steigern.

Bewertung vom 13.12.2023
Schneeweißes Grab (Zwischen Mord und Ostsee - Küstenkrimi 5)
Herzberg, Thomas

Schneeweißes Grab (Zwischen Mord und Ostsee - Küstenkrimi 5)


sehr gut

Spannender Kriminalroman aus dem winterlichen Lübeck

In diesem Kriminalroman schickt der Autor Thomas Herzberg sein Ermittler-Duo Carina „Ina“ Drews und Jörn Appel in ihren fünften Fall, der sie diesmal ins winterliche Lübeck führt. Für mich war es nunmehr bereits die dritte Begegnung mit den beiden sympathischen Ermittlern, die mich wieder einmal gut und spannend unterhalten konnte.

Man braucht hier aber grundsätzlich keine Vorkenntnisse aus den ersten Bänden, um die Geschichte lesen und nachvollziehen zu können, auch wenn es durchaus die eine oder andere Anspielung auf vergangene Ereignisse gibt. Alle für das Verständnis erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören.

Als in Lübeck die Leiche eines Sternekochs gefunden wird, bittet die örtliche Kriminalpolizei Ina und Jörn um Unterstützung, da die eigenen Kräfte mit ihren Ermittlungen gegen einen Drogenring voll ausgelastet sind. Und so machen sich die beiden Ermittler ans Werk und stellen schnell fest, dass die Dimension dieses Falles doch weitaus größer ist wie zunächst vermutet. Und dass die Lübecker Ermittler ihr ganz eigenes Süppchen kochen, ist auch nicht unbedingt hilfreich.

Mit einem packenden Schreibstil, einigen überraschenden Wendungen und einem hohen Erzähltempo treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und bietet dabei eine ausgewogene Mischung aus Krimihandlung und Lokalkolorit. Am Ende gibt es dann einen klassischen Showdown mit einer verblüffenden Auflösung, die aber doch ziemlich schlüssig daherkommt und keine wesentlichen Fragen offenlässt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Vor allem das Zusammenspiel von Ina und Jörn funktioniert sehr gut, die beiden Ermittler sind mir inzwischen auch schon ziemlich ans Herz gewachsen.

Wer auf spannende Kriminalromane aus dem hohen Norden steht, wird hier ein weiteres Mal gut bedient und unterhalten.

Bewertung vom 11.12.2023
Zwielicht 18
Blackwood, Algernon

Zwielicht 18


sehr gut

Gelungenes Horrormagazin mit 17 abwechslungsreichen Geschichten und 2 interessanten Artikeln

In der inzwischen bereits 18. Ausgabe der Reihe Zwielicht haben die beiden Herausgeber Achim Hildebrand und Michael Schmidt erneut eine abwechslungsreiche Sammlung an Kurzgeschichten und Artikeln aus den Bereichen Horror und phantastische Literatur zusammengestellt.

In insgesamt 17 Kurzgeschichten wird ein gelungener Querschnitt der Möglichkeiten, den dieses Genre bietet, abgebildet, so dass jeder Liebhaber hier die eine oder andere Geschichte ganz nach seinem Geschmack finden sollte. Darunter befinden sich nicht nur neue Geschichten, sondern auch ein paar ältere Beiträge aus den Jahren 1895 bis 1955, die aber kein bisschen angestaubt rüberkommen. Meine persönlichen Favoriten waren die Geschichten von Christian Blum, Lisa-Katharina Hensel, Julia A. Jorges, Karin Reddemann und Lennox Lethe. Aber auch die übrigen Geschichten konnten mich gut unterhalten, echte Ausreißer nach unter gab es hier für mich nicht.

Neben den Geschichten befinden sich in dem Buch noch zwei Essays. Zum einen beschäftigt sich Karin Reddemann in ihrem Beitrag mit der Rolle der Katzen in der Geschichte und in der Literatur. Und dann bringt uns Jo Piccol den mir bislang unbekannten deutschen Autor Hanns Heinz Ewers näher und kann dabei durchaus neugierig auf dessen Schaffen machen.

Weitere Informationen zu den an diesem Buch beteiligten Autoren dürfen am Ende des Buches natürlich nicht fehlen.

Auch mein inzwischen viertes Buch aus der Zwielicht-Reihe konnte mich wieder gut unterhalten und wird mit Sicherheit nicht mein letztes bleiben.

Bewertung vom 11.12.2023
Als Cristiano Ronaldo nach Merode kam
Krieger, Günter

Als Cristiano Ronaldo nach Merode kam


sehr gut

Bissige Satire rund um einen kleinen Ort im Ausnahmezustand

Mit diesem Buch legt der Autor Günter Krieger eine beißende Satire vor, die das Fußballgeschäft im Großen und auch im Kleinen gekonnt auf die Schippe nimmt.

Als Gerd Zucker bei seiner Joggingrunde einen Mann vor einem herabfallenden Ast rettet, staunt er nicht schlecht, in ihm den weltberühmten Fußballer Cristiano Ronaldo zu erkennen. Aus Dankbarkeit bietet dieser seinem Retter an, den neugegründeten FC Merode für zwei Jahre als Spielertrainer zu unterstützen. Begeistert nimmt Gerd das Angebot an, ahnt aber noch nicht, was er damit auslöst.

Mit einem lockeren Schreibstil, bildhaften Beschreibungen, die das Kopfkino beim Lesen auf Hochtouren laufen lassen, und einem bissigen Humor treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und steuert sie schnurstracks auf eine Pressekonferenz zu, bei der sich alle Verwicklungen in einem großen Knall entladen. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, die vielfach bewusst überzeichnet sind, einem aber dennoch im Laufe der Geschichte ein wenig ans Herz wachsen. Zwar hätte ich mir in Sachen Abrechnung mit den Machenschaften des Fußballgeschäftes noch etwas mehr Biss versprochen, doch auch so bietet die Geschichte einen hohen Unterhaltungswert.

Eine Satire, der nicht nur gut unterhält, sondern auch sehr viel Spaß macht und bei mir für zahlreiche Lacher oder zumindest Schmunzler gesorgt hat.

Bewertung vom 11.12.2023
Little Lady
Most, Cora

Little Lady


ausgezeichnet

Packender Horrorroman um ein Segelboot und eine Party, die ein wenig aus dem Ruder läuft

In diesem Horrorroman entführt uns die Autorin Cora Most an Bord des Segelbootes „Little Lady“ und konnte mich dabei erneut gut und spannend unterhalten. Nach zwei Geschichten, die in und um den Ort Trapwood angesiedelt sind, bietet sie diesmal einen neuen Schauplatz, der aber auch reichlich Grusel bereithält.

Um das Segelboot „Little Lady“ und seinen Besitzer George Flynn ranken sich zahlreiche Gerüchte, die im Hafenstädtchen Hidden Village schon länger die Runde machen. Als sich Flynn für einen Familienbesuch nach Trapwood begibt und sein Boot für zwei Tage im Hafen zurücklässt, nutzen Pia und ihre Freunde Tess, Adam und Nick die Gelegenheit, den Gerüchten mal etwas näher auf den Grund zu gehen. Sie ahnen nicht, worauf sie sich dabei einlassen.

Mit einem packenden Schreibstil treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran und baut dabei schnell Spannung und eine unterschwellige Bedrohungslage auf, die sich immer weiter steigert und in der zweiten Hälfte endgültig ihr wahres Grauen entfaltet, das in einem verzweifelten Überlebenskampf mündet. Die vier Hauptprotagonisten sind insgesamt gut gezeichnet und vielschichtig angelegt, so dass man gerne mit ihnen mitzittert und auf ein gutes Ende hofft.

Wer auf spannende und durchaus blutige Horror-Thriller steht, wird hier bestens bedient und unterhalten.

Bewertung vom 06.12.2023
Dunkelsee (Thriller)
Schwermer, Melisa

Dunkelsee (Thriller)


sehr gut

Auch Band 3 der Reihe bietet spannende Unterhaltung mit einem sympathischen Ermittler-Duo

In diesem Thriller schickt die Autorin Melisa Schwermer die Anwältin Annabelle Hart und den Privatdetektiv Felix Hertzlich in ihren dritten Fall und konnte mich dabei ein weiteres mal gut und spannend unterhalten.

Man braucht hier grundsätzlich keine Vorkenntnisse aus den ersten beiden Bänden, um die Geschichte lesen und nachvollziehen zu können. Alle hierfür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Um die Entwicklung der Figuren und die eine oder andere eingestreute Anspielung auf frühere Ereignisse in Gänze genießen zu können, empfiehlt es sich aber doch, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen

Der Unternehmer Siegfried von Baumer wendet sich an Annabelle und bittet sie um Hilfe. Die minderjährige Internatsschülerin Fabienne Lindner, mit der er ein Verhältnis hat, ist spurlos verschwunden und Annabelle soll ihm helfen, seinen Namen aus der Öffentlichkeit herauszuhalten, da er mit ihrem Verschwunden nichts zu tun hat. Um sich sicher zu sein, keinen Mörder zu vertreten, bittet Annabelle Hart den Privatdetektiv Felix Hertzlich, in der Sache zu ermitteln. Als kurz darauf die Leiche der jungen Frau gefunden wird und zwei weitere Schülerinnen des Internats verschwinden, zeigt sich, dass hier ein skrupelloser Killer am Werk ist, der einen perfiden Plan verfolgt.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran, legt dabei geschickt ein paar falsche Fährten und liefert am Ende eine absolut schlüssige Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, von denen mir besonders Felix autistische Schwester Natalie an Herz gewachsen ist, da sie der Geschichte auch diesmal wieder ihren ganz besonderen Stempel aufdrückt. Aber auch Annabelles neuer Assistent Jannes Geissner ist eine echte Bereicherung und bringt frischen Wind ins gut aufeinander abgestimmte Team. Die Geschichte wird im Wesentlichen aus den wechselnden Perspektiven der beiden Ermittler erzählt, immer wieder eingestreute Kapitel aus der Sicht des Täters sorgen für zusätzliche Spannung, ohne dabei bereits zu viel über seine Identität zu verraten.

Wer auf spannende und abgründige Thriller steht, wird hier bestens bedient und unterhalten. Auf den nächsten Auftritt dieses überzeugenden Teams bin ich nun schon sehr gespannt.