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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Chiara
Wohnort: 
Kornwestheim

Bewertungen

Insgesamt 128 Bewertungen
Bewertung vom 13.06.2010
Die erste Liebe
Green, John

Die erste Liebe


sehr gut

Inhalt: Colin ist ein echtes Wunderkind: Er beherrscht elf Sprachen fließend, liebt Anagramme und gilt als wandelndes Lexikon. In der Liebe nützt ihm das allerdings wenig – gerade hat ihn zum neunzehnten Mal ein Mädchen Namens Kathrin verlassen.
Auf einer Autofahrt durch die USA zu der ihn sein bester Freund Hassan überredet hat, entwickelt Colin ein Theorem, mit dem er ab sofort vorausberechnen will, wann ihn eine Freundin abservieren wird. Als er Lindsay kennenlernt, scheint sich seine mühsam ertüftelte Formel tatsächlich zu bestätigen – aber hat er auch wirklich alle Variablen berücksichtigt?

Meine Meinung: Ich fand es total spannend mal einen Liebesroman aus Sicht eines Jungen von einem männlichen Autor zu lesen (findet man ja nicht so häufig) und war von der ersten Seite an begeistert. Vor allem die Freundschaft zwischen Colin und Hassan mit den sehr unterschiedlichen Charakteren sorgen für amüsanten kurzweiligen Lese-Spaß. Colins Wissensdurst ist unermesslich es scheint kaum etwas zu geben was er nicht interessant findet und er lässt den Leser auch immer wieder an seinem Wissen teilhaben. Dies ist allerdings so geschickt in die Geschichte eingefügt ,wirkt keineswegs nervig oder langweilig sondern oft lustig und interessant. In den Fußnoten werden einige Begriffe oder Anekdoten näher erläutert. Obwohl ich Fußnoten manchmal als störend empfinde haben sie hier meinen Lesefluss nicht unterbrochen.
Hassan ist besonders gut im Nichtstun. Seit dem Highschoolabschluß lungert er nun schon ein Jahr zu Hause herum, schaut am liebsten fern und futtert sich dabei ordentlich Hüftspeck an. Dennoch gelingt es ihm immer wieder Colin auf den Boden zu holen.
Als Colin sich in seinem Liebeskummer und Selbstmitleid labt plant Hassan eine Fahrt ins Blaue. Allzu weit kommen Sie jedoch nicht. Ein kurzer Abstecher nach Gutshot Tenessee bleibt nicht ohne Folgen und so bleiben sie in dem kleinen Örtchen hängen.
Als absoluter Mathe muffel muss ich gestehen, dass ich mich nicht so sehr für das Theorem begeistern konnte. Die Idee an sich fand ich aber lustig und man muss sich auch nicht wirklich damit befassen um den Sinn des Buches zu verstehen. Daher finde ich es gut dass im Anhang des Buches für alle Mathe Freaks und solche die es werden wollen das Theorem ausführlich erklärt wird.
Auch wenn das Theorem der Aufhänger ist, hat mir die Geschichte an sich gefallen. Teilweise herrlich naiv, jede Menge Situationskomik, hinreißend komisch, (habe an einigen Stellen sehr laut gelacht). Ein herrlicher Roman über Freundschaft, erste Liebe, Coolness, und erwachsen werden.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.06.2010
Schneewittchen muss sterben / Oliver von Bodenstein Bd.4
Neuhaus, Nele

Schneewittchen muss sterben / Oliver von Bodenstein Bd.4


ausgezeichnet

Tobias Sartorius, Sohn eines angesehen Gastwirtes, Mädchenschwarm und Einserschüler wollte Medizin studieren und hätte es bestimmt weit gebracht. Doch es kommt anders. Nach 10 Jahren wird er aus der Haft entlassen, für eine Straftat an die er sich nach wie vor nicht erinnern kann, verurteilt als doppelter Mädchenmörder. Zu Hause in Altenhain ist nichts mehr wie es war. Der Gasthof geschlossen und verwahrlost, sein Vater ein gebrochener Mann, dem nicht nur der Sohn genommen wurde sondern auch die Frau verlassen hat. Für all das gibt Tobias sich die Schuld.

Nach seiner Rückkehr, gerät das Dorf in Aufruhr. Die Familie wird weiterhin schikaniert und es beginnt eine regelrechte Hetzjagd und das obwohl doch einige wissen was damals tatsächlich geschah.

Auch wenn der Leser recht schnell von Tobias Unschuld überzeugt ist bleibt es spannend bis zum Ende. Es gibt viele überraschende Wendungen und so ziemlich alles ist ganz anders wie es scheint.

Das war mein erster Nele Neuhaus Kriminalroman aus der Taunusreihe und ich bin absolut begeistert. Die Autorin hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt. Ein Krimi der absolut unter die Haut geht und einen sehr nachdenklich stimmt. Fassungslos folgt man dem Netz aus Intrigen und Lügen und fragt sich dabei mehr als einmal wie viel ein Mensch aushalten kann.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.06.2010
Der Schatz / Der Krieg der Knöpfe 1
Pergaud, Louis;Gabella, Mathieu

Der Schatz / Der Krieg der Knöpfe 1


gut

Das Buch stützt sich auf den teils autobiographischen Roman „der Krieg der Knöpfe“ von Louis Pergaud. Dieser erschien bereits 1912 und wurde bald zum Welterfolg. 1962 erreichte die Geschichte durch die preisgekrönte Verfilmung Kultstatus und nun erscheint ein Bilderbuch im Comic Stil.

Die Geschichte: Die Bewohner der beiden Dörfer Longverne und Velran hassen sich schon seit langer Zeit obwohl kaum noch einer den wahren Grund dafür kennt. Während die Erwachsenen sich verbal beleidigen geht es bei den Kindern richtig zur Sache. Es finden regelrechte Schlachten statt und wer gefangen wird, der wird entehrt, indem alles abgeschnitten wird, was absteht, vor allem die Knöpfe. Um dieser Schmach zu entgehen beschließen die Jungen aus Longeverne unter ihrem Anführer Lebrac nackt in die Schlacht zu ziehen. Die Gegner sind dermaßen geschockt, dass ihnen der Sieg gelingt. Doch nackt zu kämpfen ist keine Dauerlösung, viel zu kalt und es hagelt Ärger durch die Erwachsenen. Daher beschließen Sie einen Schatz an Knöpfen anzulegen.

Meine Meinung: Den Titel fand ich interessant und auch das Cover ist sehr lustig dort sieht man vier Nackedeis mit Holzschwertern, zwei haben Töpfe auf dem Kopf wie sie durch den Wald rennen. Auch die Illustration ist sehr gut gelungen. Allerdings konnte ich mit der Geschichte nicht allzu viel anfangen. Trotz ein paar lustiger Szenen blieb die Handlung größtenteils wirr, einige Übergänge unverständlich und das mit dem Knöpfen blieb mir ein Rätsel. Erst durch Recherchen im Internet habe ich herausgefunden, dass es von den Eltern jedesmal mächtig Ärger gab und die Mädchen die gekauften Knöpfe annähen sollten um diesen zu vermeiden.

Die Idee die Geschichte in einem Comic aufzugreifen finde ich gut nur vom Text her nicht so gut umgesetzt vielleicht auch unglücklich übersetzt . Mit dem Ende konnte ich leider gar nichts anfangen, da es sich aber um Band 1 handelt wird es wohl eine ganze Reihe von Lebrac und den anderen Helden aus Longverne geben und die Geschichte somit im Verlauf der ganzen Reihe schlüssiger.

Auf jeden Fall bin ich auf das Ursprungswerk neugierig geworden.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.05.2010
Die geheime Sammlung
Shulman, Polly

Die geheime Sammlung


ausgezeichnet

Elizabeth hat noch keine Freunde in der neuen Schule und ihre Stiefmutter und Stiefschwestern machen ihr das Leben auch nicht gerade leicht, dennoch hat sie ihr Herz am rechten Fleck und gibt einer Obdachlosen ohne zu zögern ihre Turnschuhe, damit sie es ein wenig wärmer hat.

Ihr Lehrer Mr Mauskopf beobachtet sie dabei und vermittelt ihr kurze Zeit später einen Job im New Yorker Repositorium der Verleihbaren Schätze. Elizabeth kann sich unter dem geheimnisvollen Namen nicht allzu viel vorstellen und auch das Einstellungsgespräch verläuft recht merkwürdig. Dennoch freut sie sich auf die Arbeit und findet dort neue Freunde unter anderem den beliebten Basketballstar ihrer Schule.

Es gibt kaum etwas was man nicht im Repositorium findet. Am interessantesten und geheimnisvollsten schein jedoch das Grimm-Sammelsurium. Dort findet man nicht nur Gegenstände, die in den bekannten Märchen auftauchen sondern sie verfügen auch über magische Kräfte. Als einige Gegenstände verschwinden und andere ihre Kräfte verlieren versuchen die Freunde das Rätsel zu lösen und begeben sich dadurch in große Gefahr.

Mir hat der Mix aus modernem Märchen und Science Fiction sehr gut gefallen. Das Buch handelt von Freundschaft, Mut, Vertrauen und wie könnte es sein auch von der ersten wahren Liebe und lässt einen mit einem wohligen Gefühl zurück.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.05.2010
Die Reinheit des Todes
Kliesch, Vincent

Die Reinheit des Todes


ausgezeichnet

Als ein Serienkiller in Berlin sein Unwesen treibt hat Kern immer noch nicht seinen letzten Fall verdaut. Obwohl er einen Massenmörder festnehmen konnte, wurde dieser freigesprochen. Das belastet Kern so sehr, dass ihm sein Privatleben entgleitet.

Obwohl recht schnell der Täter feststeht, fesselt uns der Autor mit jeder Menge Details und Hintergrundinformationen sowohl aus dem aktuellen als auch dem vergangen Fall welcher bereits 3 Jahre zurückliegt.

Während der eine sehr sanft tötet, mordet der andere brutal und skrupellos beide werden sehr gut dargestellt und auch das Umfeld sowie die Hintergründe sind sehr interessant.

Dieses Buch ist für einen Debütroman erstaunlich gut gelungen. Man ist sofort im Geschehen drin und kann den Roman kaum aus den Händen legen. Psychologisch ist das Ganze sehr gut aufgebaut als Leser wankt man zwischen blanken entsetzen, Neugierde, Fassungslosigkeit aber auch ein klein wenig Verständnis.
Was bei diesem Thriller auf keinen Fall aufkommt ist Langeweile.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.05.2010
Das Opfer
Katzenbach, John

Das Opfer


sehr gut

Ein unbedachter One Night Stand verändert plötzlich alles. Erst als Ashley den Technikfreak Michael O‘ Connel zurückweist ahnt sie auf welchen Wahnsinn sie sich eingelassen hat.

O’Connel ist von ihr besessen und lässt keinen Zweifel daran, sollte sie ihm nicht gehören wird sie keinem gehören. Er lässt sich auch nicht von Ashleys Familie einschüchtern sondern versucht im Gegenzug auch diese zu zerstören. So gibt es nur ein Mittel ihn loszuwerden und am Ende bleibt die Frage ob der Einsatz sich gelohnt hat.

Erschreckend, bedrohlich, beängstigend … ein wahr gewordener Alptraum. Man kann sich sehr gut in die Personen hineinversetzen und fragt sich wie weit würde man selbst gehen in solch einer Situation aus der es scheinbar keinen Ausweg gibt.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.05.2010
Antonio Vivaldi und der Fluch des Phoenix
Vonau, Michael;Bader, Elke

Antonio Vivaldi und der Fluch des Phoenix


sehr gut

Positiv überrascht war ich ,dass in dem liebevoll gestalteten Hörbuch abgesehen von Antonio Vivaldi auch ein intensiver Einblick in die Entstehung und Geschichte von Venedig gegeben wird welche im Begleitbuch noch ausführlicher erläutert werden.

Neben dem Erzähler bringen die Sprecher Leben und Schwung in die Geschichte. Besonders der italienische Akzent von Poleni und Vivaldi haben es uns sehr angetan und halten jung und alt bei der Stange.

Fred die Feuerwehrmaus, Leopold die Leseratte und Siggi Rümmelein treffen bei ihrer Zeitreise auf Poleni , Vivaldi und dessen Schülerinnen. Neben Vivaldis Kompositionen und Venedigs Geschichte interessieren sich unsere Freunde der Feuerbacher Feuerwache natürlich für die spektakulären Brände des Teatro la Fenice welches 3-mal abgebrannt und wieder aufgebaut wurde.

Wer nun bei den kleinen musikalischen Einschüben von Vivaldis vier Jahreszeiten auf den Geschmack gekommen ist kann auf der CD2 in seine Kompositionen eintauchen.

Mein Fazit: Klassik und Geschichte spielerisch und interessant aufbereitet, so macht lernen Spaß und auch wenn dieses Hörspiel speziell auf die Alterklasse von 5-10 Jährige ausgerichtet ist, hab auch ich noch einiges dazugelernt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.05.2010
Todesbraut / Wencke Tydmers Bd.7
Lüpkes, Sandra

Todesbraut / Wencke Tydmers Bd.7


sehr gut

Nach 3 jährigem USA Aufenthalt kehrt Wencke als Profilerin nach Deutschland zurück. Sie soll im LKA Hannover eine Bundesweite Datenbank mit Täterprofilen einrichten und mit Daten füttern. Eigentlich ein ruhiger Job mit überschaubaren Arbeitszeiten. Als erstes befasst Sie sich mit einem versuchten Ehrenmord, der bereits 3 Jahre zurückliegt und führt ein Gespräch mit dem damaligen Täter. Bereits am nächsten Tag ist Shirin Talabani tatsächlich tot und obwohl ihr Bruder gleich ein umfassendes Geständnis ablegt lässt der Fall Wencke nicht los. So ermittelt sie auf eigene Faust, eckt damit nicht nur bei ihrer Vorgesetzen an, sondern bringt sich und ihre Familie ebenfalls in Gefahr. Als ein Mordanschlag auf die kurdische Anwältin verübt wird und Wenckes Sohn Emil entführt wird, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit.

Der Roman ist aus Wencke’s Sicht geschrieben. Diese wird durch kleine Einschübe unterbrochen in denen der Leser in die Gedanken der anderen Protagonisten reinlesen kann. Dies ist der Autorin sehr gut gelungen und ermöglicht dem Leser einen Blick hinter die Kulissen. Wencke ist einem auf Anhieb sympathisch. So fiebert man die ganze Zeit mit. Auch der Schreibstil hat mich von der ersten Seite an gefesselt.

Man erhält Einblicke in die für uns doch recht fremde Kultur .Vieles ist für uns nicht nachvollziehbar und regt zu Diskussionen an. So lernen wir drei kurdische Frauen kennen, von denen jede ihre ganz eigene Vorstellung von Freiheit hat. Eine flieht aus einer Zwangsehe und verletzt dadurch die Familienehre, die andere verzichtet auf ihre große Liebe und schließt sich der terroristischen kurdischen Freiheitskämpfer KmK an, während andere sich ganz bewusst für den traditionellen Weg entscheiden.

Dieser Krimi ist sehr emotional und zeigt wie schmal der Grad zwischen den Gefühlen und den alten Traditionen ist.

Obwohl der Fall am Anfang recht klar erscheint, tauchen immer mehr Unstimmigkeiten auf, die den Leser ins Wanken bringen und so bleibt es bis zum Ende spannend.