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Nilly

Bewertungen

Insgesamt 88 Bewertungen
Bewertung vom 16.07.2010
Cleo
Brown, Helen

Cleo


ausgezeichnet

Das geliebte Kind ist tot - überfahren. So etwas passiert doch nur anderen! Doch Helen Brown muss sich genau mit dieser schrecklichen Situation auseinander setzten. Das WARUM ist ein ständiger Begleiter. Trauer und Schmerz sind eine Zerreisprobe für die Familie. Helen´s Ehemann zieht sich zurück und ist froh, wenn er sich wieder auf See ablenken kann. Der 6-jährige Bruder Rob kann das erlebte nicht verarbeiten und scheint das Lachen verlernt zu haben. Selbst die Hündin Rata hat keinen Spaß mehr am Leben.

Doch dann springt das Kätzchen Cleo in ihr Leben. Spitzbübisch und frech erobert sie die Herzen im Sturm. Dass sie anfangs nicht gewollt und am Besten gleich wieder abgeschoben werden sollte, scheint sie nicht zu stören. Die Trauer der Hausbewohner lässt Cleo ebenfalls unbeeindruckt. Sie fordert bedingungslose Aufmerksamkeit und Liebe. Chaos scheint ihr 2. Vorname zu sein. Doch die anfangs unansehnliche Katze gibt das Dreifache an Liebe und Lebensfreude zurück. Gemeinsam mit ihren Leibeigenen durchlebt die Majestät Cleo die Höhen und Tiefen ihrer Menschen. Für den schweren und anstrengenden Weg aus der Dunkelheit ist sie eine treue Gefährtin.

Ich bin von diesem Buch tief beeindruckt! Der Schmerz, die Liebe und die Hoffnung habe ich regelrecht gespürt. Es ist jedoch kein Werk der Trostlosigkeit. Humor- und liebevoll werden die "Ticks und Tricks" der Katze erzählt. Schmunzelnd habe ich die Passagen verfolgt, als Cleo mal wieder das halbe Haus auf den Kopf gestellt hat! Der Schreibstil ist leicht und doch auch tiefgründig. Die bildhafte und teilweise philosophische Sprache haben mich berührt.

Ich bin jeden Tag aufs Neue erstaunt, was wie wunderbare Tiere Katzen doch sind! Cleo hat es mit ihren einfühlsamen Wesen geschafft, Menschen kurz vor dem Abgrund zu retten - da steht ihr auch solch ein Buch voller Liebe und Anerkennung nun wirklich zu!

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.07.2010
Andi Meisfeld - und das Geheimnis der Röhre 13
Steinbrecher, Tom

Andi Meisfeld - und das Geheimnis der Röhre 13


ausgezeichnet

Zu dem Hörspiel „Andi Meisfeld und das Geheimnis der Röhre 13“ kann ich nur sagen: echt dufte! Obwohl dies meine erste Bekanntschaft mit den aufgeweckten Tierchen war, hatte ich keine Schwierigkeiten mich in der Ameisen-Stadt Meisenstedt zurecht zu finden. Die bildhaften Beschreibungen sind wirklich sehr gelungen.

Andi und sein bester Freund Armin stören aus Versehen eine Theateraufführung. Die Königin kann sich einen Lachanfall kaum unterdrücken, aber dennoch muss sie eine Strafe aussprechen: Andi und Armin müssen die Röhren im Abschnitt 4 überprüfen. Alles geht gut, nur mit Röhre 13 scheint wirklich etwas nicht in Ordnung zu sein… was ist hier nur los? Wo kommen diese unerträgliche Geräusche her? Gespenster? Gemeinsam stürzen sich die Freunde ins Abenteuer - wenn das mal alles gut geht!

Diese niedliche und liebevolle Folge hat mir sehr gut gefallen. Sicher gibt es viele Parallelen zu anderen Jugenddetektiven, aber dennoch ist alles ganz anders. Schon allein die Tatsache, dass alles „ver-meist“ wird, steigert den Unterhaltungswert ungemein. Die witzige und spritzige Sprache macht einfach Spaß.

Die musikalische Untermalung und die eingespielten Geräusche lassen die Geschichte noch lebendiger werden. An Jugendhörspiele finde ich es besonders angenehm, dass jede Person (hier Ameise) seinen eigenen Sprecher hat. Die Stimmen sind sehr gut aufeinander abgestimmt und passen perfekt. Langeweile und gedankenverlorenes Abschweifen? Fehlanzeige! Einen kleinen Kritikpunkt habe ich dennoch: das Geheimnis wird für meinen Geschmack zu schnell gelöst, sodass keine anhaltende Spannung aufgebaut wird.

Mein Fazit:
1. Ich bekomme die Melodie der Meisfeld-Band nicht mehr aus dem Kopf…
2. Die putzigen Tierchen muss man einfach gerne haben…
und
3. Diese Reihe behalte ich im Auge und ich werde mir bestimmt noch ein paar mehr Abenteuer zulegen!

Bewertung vom 03.07.2010
Das Schwert aus dem Feuer / Das Vermächtnis von Thrandor Bd.1
Robson, Mark

Das Schwert aus dem Feuer / Das Vermächtnis von Thrandor Bd.1


gut

Das Vermächtnis von Thrandor ist der erste Teil einer vierteiligen Serie. Das Cover ist duster und geheimnisvoll gehalten. Besonders das „S“ in Drachenform ist ein echtes Highlight.

Calvyn lernt nach einem Angelausflug den alten Perdimonn kennen. Verwundert stellt er fest, dass Perdimonn ein Magier ist. Das muss geheim gehalten werden, da Zauberei verboten ist. Gemeinsam gehen sie in sein Dorf. Was sie hier erwartet ist grauenhaft: das ganze Dorf, außer ein paar wenige, wurden von Rebellen getötet – auch Calvyns Eltern.

Da Calvyn den Schmerz kaum ertragen kann, verlässt mit dem Magier das Dorf. Auf der Wanderschaft wird er in die Kunst der Magie eingewiesen. Doch schon bald sollen sich die Wege von Calvyn und dem Magier Perdimonn trennen…

Nach langem überlegen unterzieht sich Calvyn eine Militärausbildung. Trotz den Strapazen findet er viele Freundschaften. Keiner weiß von seiner magischen Begabung, bis plötzlich doch alles ganz anders kommt. Im Kampf gegen das Böse MUSS er sie einsetzen.

Der Anfang der Geschichte wurde vom Autor sehr schnell zusammengefasst. Dafür wurden mache Passagen für meinen Geschmack etwas zu ausführlich gehalten. Der Schreibstil ist angenehm flüssig und ich war schnell in der Geschichte. Die „magischen Momente“ wurden fantasievoll herausgearbeitet.

Das Buch ist eine Einführung in die ganze Reihe. Am Ende geht es eigentlich erst so richtig los. Die Idee ist nett, hat mich jedoch nicht komplett überzeugt. Dennoch hatte ich auch Spaß beim Lesen. Das Jugendbuch wird sicherlich viele begeistern, ich werde mir aber keine weitern Bände zulegen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.06.2010
Das Siegel des Feuers / Grim Bd.1
Schwartz, Gesa

Das Siegel des Feuers / Grim Bd.1


ausgezeichnet

Endlich mal kein romantischer Vampir-Roman! Grim ist ein menschenverachtender und in Paris lebender Gargoyle. Ein so genannter Schattenflügler. Er arbeitet für die Gargoyle-Polizei. Bei dieser bürokratischen Vereinigung steht das wichtigste Gesetz in Stein gemeißelt: die Menschen dürfen niemals von der Existenz der Gargoyle und der Anderswelt erfahren!

In seinem Inneren hat Grim jedoch einen weichen Kern. Oft ärgert er sich über seine zwiespältigen Gefühle. Mia, ein Menschenmädchen die eine Seherin ist, wächst ihm doch zusehends ans Herz.

Brutale Morde erschüttern die Anderwelt. Bald wird klar, nur ein verschlüsseltes Pergament kann Licht in das Dunkle bringen und die magische Anderwelt retten. Gemeinsam stürzen sich Grim, Mia und der Kobold Remis ins Abenteuer.

In diesem Meisterwerk der Fantasiegestalten kommen noch so manche Kreaturen vor. Es gibt die bekannten Werwölfe, Vampire (gehören wohl einfach dazu, wenn auch hier nur kurz am Rande), Kobolde, Waldschrate, Feen, Hybriden usw. Durch die ausführlichen und bildhaften Beschreibungen werden sie lebendig. Die magischen und mythenreichen Orte werden in all ihrer Pracht farbenfroh der Fantasie des Lesers nahe gebracht.

Die vielen Kampf- und Verfolgungsszenen geben dem Buch ein hohes Tempo. Es gibt aber nicht nur Action: eine gehörige Portion Humor ist auch dabei. Die ironischen und trockenen Sprüche sind einfach zum Grinsen. Sehr gut hat mir auch gefallen, dass immer die Hintergründe der verfeindeten Clans und Sippschaften mit Liebe zum Detail erzählt und erklärt werden.

Erwähnenswert ist auch dieses wunderschöne Buchcover. Es ist ein absolutes Highlight im Regal. Ich kann somit diesen Debütroman wirklich empfehlen. Vielleicht gibt es ja einen genauso fantasievollen Nachfolger? Man darf gespannt sein! (Mich würde es sehr freuen…)

7 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.05.2010
Rattentanz
Tietz, Michael

Rattentanz


ausgezeichnet

23. Mai, 07:00 Uhr - das Chaos bricht aus! Strom, Wasser, Navigation, Telekommunikation und PC-Systeme sind einfach weg. Die eigentlich kaum noch beachteten und registrierten Hilfsmittel gibt es nicht mehr. Der Grund? Ein banaler Jungen-Streich…

Aber was passiert mit den Menschen? Schon nach kurzer Zeit werden sie zu Tieren. Die längst vergessenen Urinstinkte gewinnen Oberhand - nur die Stärksten werden überleben!

Der Autor beschreibt die „Verwandlung“ der Gesellschaft eindrucksvoll und erschreckend: die immer höflichen und freundlichen Rentner plündern eine Bank, das Militär geht auf Raubzug und mordet aus Lust und Laune, Polizisten werden von der Bevölkerung für alles verantwortlich gemacht und niedergemetzelt.

Viele Menschen, die bisher die Verlierer der Gesellschaft waren, sehen hier und jetzt ihre Chance! Endlich sind sie an der Macht. Dieses neu gewonnen Gefühl der Stärke macht süchtig.

Das Dorf Wellendingen bleibt genauso wenig verschont. Nach Flugzeugabstürzen ist es wie gelähmt. Es muss aber eine völlig neue Organisation her - und vor allem schnell! Leichen müssen vergraben werden, Wasser und Lebensmittel müssen rationiert werden, usw. Ganz einfach: das Überleben muss gesichert sein.

Eva´s Familie lebt ebenfalls in Wellendingen. Aus einem 30km-Arbeitsanfahrtweg nach Donaueschingen wird eine Weltreise. Durch die Globalisierung arbeitet ihr Mann Hans zeitlich begrenzt in Schweden… wie soll dieser Weg zu Frau und Kind überwunden werden?!

Kaum ein Buch hat mich so sehr beschäftigt und zum nachdenken gebracht: WAS WÄRE WENN…

Vor ein paar Tagen ist dann tatsächlich das Internet ausgefallen. Nur nachmittags ein paar wenige Stunden! Da ich aber voll in diesem Horror-Szenario steckte, hatte ich wirklich ein ungutes Gefühl.

Teilweise kann ich mich der Meinung, dass manche Geschehnisse zu detailliert beschrieben sind, anschließen. Dennoch muss ich sagen, dass gerade die Genauigkeit und der gradlinige Schreibstil dieses Meisterwerks mich so sehr in ihren Bann gezogen und beschäftigt haben. „Rattentanz“ ist somit absolut kein Buch für zwischendurch, aber auf jeden Fall sehr lesenswert und unterhaltsam!

Bewertung vom 17.05.2010
Die geheime Sammlung
Shulman, Polly

Die geheime Sammlung


ausgezeichnet

Die Geheime Sammlung - der Titel und das Cover sind wirklich sehr gelungen. Schon nach wenigen Minuten war ich gefangen. Gefangen in einer fantastischen Geschichte aus Märchen und Realität. Die Charaktere sind wundervoll heraus gearbeitet und schwups war ich in einem großen Abenteuer!

Elizabeth ist ein modernes Aschenputtel: zusammen mit ihren Stiefschwestern , der Stiefmutter und ihrem Vater lebt sie in New York. Viel Hausarbeit bleibt an ihr hängen. Trotz vielen Schikanen behält Elizabeth ihr freundliches Wesen bei.

Durch ihren Gemeinschaftsku nden Lehrer bekommt sie einen fantastischen Job. Sie darf als Page im "Repositorium der Verleihbaren Schätze" arbeiten. Schnell stellt sich heraus, dass es sich hier nicht nur um irgendeinen Job handelt. Es können unter anderem magische Gegenstände aus den Grimm-Märchen ausgeliehen werden! Aber auch andere, unvorstellbare Dinge befinden sich in dem Repositorium.

Hier findet Elizabeth endlich Freunde und die Arbeit macht ihr sehr viel Spaß. Doch etwas stimmt ganz und gar nicht! Gegenstände verschwinden oder verlieren ihre Magie! Ein rießiger Vogel wird gesichtet - hat er etwas damit zu tun? Warum verfolgt er die Freunde? Durch das plötzliche Verschwinden einer Mitarbeiterin steht fest, dass etwas sehr bedrohliches seine Grallen ausgestreckt hat! Die Freunde stellen sich der Gefahr und wollen das Geheimnis lüften. Gemeinsam erleben sie viele Abenteuer, in denen die Märchen der Gebrüder Grimm immer wieder eine große Rolle spielen.

Das Buch ist ein wunderbarer Mix aus Märchen, Spannung und Freundschaft. Selbstverständl ich darf auch die Liebe nicht fehlen!

Ich kann dieses "Werk der Märchen und Kindheitserinne rungen" nur empfehlen!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.03.2010
Das Leben kleben
Lewycka, Marina

Das Leben kleben


sehr gut

In dem Buch "Das leben Kleben" lernen sich wir 2 unterschiedliche Frauen kennen. Zum einen die niedergeschlagene Georgie Sinclair und zum anderen die alte Mrs. Shapiro. Zwei Frauen - zwei Geschichten, die sich unverhofft treffen. Eine besondere Freundschaft entsteht.

Georgie wird von ihrem Mann verlassen und an ihren Sohn Ben kommt sie einfach nicht mehr heran. Der Job als Autorin bei einer Kleber-Fachzeitschrift hält Georgie finanziell über Wasser. Der Wein ist ein guter Freund geworden. Traurig und niedergeschlagen versucht sie ihr Leben zu kleben. Da lernt sie Mrs. Shapiro kennen.

Die alte Dame wohnt mich 7 Katzen in einem völlig verdrecktem und heruntergekommenen Haus. Sie ist nicht im Jetzt angekommen, sondern lebt in ihrer glänzenden Vergangenheit.

Als Mrs. Shapiro ins Krankenhaus muss, kämpft Georgie für das Haus und die Selbstständigkeit der schrulligen Dame. Außerdem ist da noch ein Geheimnis. Georgie ist neugierig.

Die 2 Frauen erzählen sich ihre Lebensgeschichten. Mrs. Shapiro zeigt Einblicke in das Grauen der Judenverfolgung und wie es ihrem Mann und dessen Familie ergangen ist. Georgie erzählt die Geschichte ihrer großen Liebe.

Gesucht und gefunden - mit Hilfe, Verständnis und Nächstenliebe scheinen beide Leben wieder lebenswerter zu sein. Diese Botschaft ist fantastisch geglückt! Da könnte man meinen: langweilig und überholt! Überhaupt nicht. Ich hatte mit den beiden Ladies viel Spaß. Dennoch gibt es auch traurige Passagen mit Tiefgang. Die wohl für immer bestehende Feindschaft zwischen Juden und Palästinensern wird ebenfalls aufgegriffen. Den Bezug zu Klebstoffen und chemischen Reaktionen im Vergleich mit dem Leben finde ich äußerst gelungen. Die wortgewandte Autorin hat eine liebenswerte Art, die Problematik der Gesellschaft in eine interessante und kurzweilige Geschichte zu packen. Daumen hoch!