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Cybergirl
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Frankfurt

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Insgesamt 444 Bewertungen
Bewertung vom 27.02.2024
Stimme der Angst / Max Bischoff - Mörderfinder Bd.4
Strobel, Arno

Stimme der Angst / Max Bischoff - Mörderfinder Bd.4


ausgezeichnet

Pageturner
Klappentext:
Auf einer Beerdigung steht Fallanalytiker Max Bischoff plötzlich einer Frau gegenüber, die seiner großen Liebe Jennifer Sommer zum Verwechseln ähnlich sieht. Aber Jennifer ist seit fünf Jahren tot. Und Max gibt sich noch immer die Schuld daran.
Die Begegnung lässt ihm keine Ruhe, und er spricht die Unbekannte an. Sie ist ebenso erstaunt wie er, es gibt keine Verbindung zu Jennifer.
Obwohl Max mit aller Macht versucht, das Vergangene ruhen zu lassen, gelingt es ihm nicht. Es ist alles wieder da, das alte Trauma, die inneren Dämonen.
Nie wieder wird ein Mensch seinetwegen sterben. Das hat er sich geschworen. Und doch scheint sich genau das zu wiederholen. Denn nur kurze Zeit später verschwindet jemand aus seinem Umfeld. Und Max wird zurück katapultiert in den Keller, in dem er einst Jennifer fand, und jede Hilfe zu spät kam.

Der Band ist spannend und undurchsichtig. Erst taucht eine Frau auf die Jennifer Sommer, die seit 5 Jahren tot ist sehr ähnlich ist und das nicht nur äußerlich sondern auch wie sie sich kleidet und wie sie sich bewegt. Dann wird sein Freund und ehemaliger Kollege Horst Böhmer verletzt und aus seinem engeren Bekanntenkreis verschwindet jemand.
Diese Geschehnisse wecken alle Dämonen in Max. Zusammen mit dem Psychologen Dr. Marvin Wagner versucht Max Licht ins Dunkle zu bringen.

Seit der Trilogie „Im Kopf des Mörders“ ist Max Bischoff mein Lieblings-Charakter aus den Büchern.
Eigentlich habe ich gedacht, dass Arno Strobel seine Charaktere mit der Zeit auch ans Herz gewachsen sind. In diesem Band kommt es mir allerdings so vor, als hätte Arno Strobel eine Voodoo Puppe mit dem Gesicht von Max Bischoff und Nadeln auf seinem Schreibstich liegen. Jeder Stich ist ein Treffer in das Herz von Max.

Besonders gut gefällt mir auch Dr. Marvin Wagner. Er ist so ganz anders als man sich einen Psychologen und Wissenschaftler vorsteht. Ein sehr gelungener Charakter.
Er macht sich einen Spaß daraus die Menschen durch sein Aussehen zu schocken. Max Bischoff und Marvin Wagner wachsen immer mehr zu einem guten Team zusammen.

Kriminalrätin Eslem Keskin läuft in diesem Band zu Hochtouren auf. Jeden Stein den sie findet legt sie Max in den Weg.

Arno Strobel hat es auch mit diesem Band wieder geschafft mich zu begeistern.
Er versteht es einfach Spannung aufzubauen und den Spannungsbogen bis zum Ende aufrecht zu halten. Dazu kommt sein flüssiger und gut verständlicher Schreibstil.
Nach kurzer Zeit kann man das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
Die Kapitel haben eine angenehme Länge und enden oft mit einem Cliffhanger. Auch das führt dazu, dass man immer weiter liest. Es gibt solche Bücher, da braucht man kein Essen und kein Trinken sondern will einfach weiterlesen.

Jetzt sind die Buchdeckel zugeklappt und ich hoffe auf viele weiter Fälle mit Max Bischoff.

Bewertung vom 14.02.2024
Verborgen / Mörderisches Island Bd.3
Ægisdóttir, Eva Björg

Verborgen / Mörderisches Island Bd.3


ausgezeichnet

Spannende Krimireihe aus Island

Klappentext:
Die Kleinstadt Akranes ist zutiefst erschüttert, als beim Brand eines Einfamilienhauses ein junger Mann ums Leben kommt. Als sich im Zuge der Ermittlungen von Kommissarin Elma und ihrem Team herausstellt, dass es sich um Brandstiftung handelt, sehen sie sich schnell mit einem äußerst komplexen Fall mit verschiedenen Verdächtigen konfrontiert. Und die letzte Online-Recherche des mutmaßlichen Opfers legt nahe, dass man es eventuell nicht nur mit einem, sondern mit zwei Morden zu tun haben könnte.
Ein paar Monate vor dem Brand: Eine junge Holländerin tritt eine Stelle als Au-pair-Mädchen in Akranes an, um sich nach dem Tod ihres Vaters ein neues Leben aufzubauen. Doch die zunächst so perfekt wirkende Familie, in der sie unterkommt, hat offenbar ihre ganz eigenen Probleme. Im Zuge der sich immer weiter verzweigenden Ermittlungen hat Elma zusätzlich noch mit einigen persönlichen Schwierigkeiten zu kämpfen und sie gerät sogar in Lebensgefahr, als klar wird, dass jemand bereit ist, alles zu tun, damit sein Verbrechen nicht ans Licht kommt.

„Verborgen“ ist der 3. Band der Reihe Mörderisches Island von Eva Björg Ægisdóttir.
Für mich ist es der bisher spannendste Band der Reihe.

Die beiden Ermittler Elma und Sævar gefallen mir sehr gut und auch der Leiter der Dienststelle Hörður ist sympathisch.
Elma ist nach dem Selbstmord ihres Lebenspartners wieder in ihr Heimatort zurückgekehrt und arbeitet seither bei der Polizei in Akranes.
Elma ist mir schon seit dem 1. Band ans Herz gewachsen.
Sie ist eine engagierte Ermittlerin und hat oft ein feines Gespür.
Sævar ist auch ein guter Ermittler. Er nimmt das Leben etwas leichter als Elma.
Mittlerweile haben die zwei sich auch privat näher kennengelernt.

Hörður hat schwer am Tod seiner Frau zu tragen. Trotzdem er eine Auszeit nehmen wollte stürzt er sich in die Arbeit.

Für das Ermittlungsteam ist der Fall schwierig. Bei einem Brand in einem Einfamilienhaus kommt ein junger Mann ums Leben. Das Feuer hat so gut wie alle Hinweise zerstört. Da es sich um Brandstiftung handelt gehen die Ermittler auch von einem Mord aus.

Die Ermittlungen machen auch darauf aufmerksam, dass ein Au-pair-Mädchen aus Holland, das Kontakt zu dem Opfer hatte kurz vor dem Brand abgereist ist und offensichtlich nie zu Hause angekommen ist.

Zwischendurch gibt es immer wieder Kapitel die von dem Au-pair-Mädchen erzählen.
Diese Kapitel werden wie bei einem Countdown von der Ankunft des Au-pair-Mädchen bis zur Gegenwart runterzählt.

Eva Björg Ægisdóttir erzählt die Geschichte recht atmosphärisch und spannend.
Die Charaktere sind gut beschrieben und waren mir zum großen Teil gleich sympathisch.
Was den oder die Täter*in angeht habe ich bis fast zum Ende gerätselt.
Es gab mehrere Personen die für den Mord in Frage kamen.
Doch die Autorin hat am Ende ganz geschickt eine Wendung eingeführt die alle meine Verdächtigen über den Haufen geschmissenen hat.

Eva Björg Ægisdóttir versteht es sehr gut Spannung aufzubauen. Die Spannung hat sich dann auch durch das ganze Buch gezogen und zum Ende noch einmal gesteigert.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr angehen, zu lesen.
Mir hat auch der 3. Band gut gefallen, ich fand ihn noch spannender als die ersten beiden Bände.

Jetzt freue ich mich auf noch viele weitere Fälle.

Bewertung vom 10.02.2024
Geteilte Träume / Kinderklinik Weißensee Bd. 4
Blum, Antonia

Geteilte Träume / Kinderklinik Weißensee Bd. 4


ausgezeichnet

Ein schöner Abschluss der Kinderklinik Weißensee Reihe

Klappentext:
Berlin-Weißensee, 1948: Elisabeth „Lissi“ Vogel kann es kaum erwarten, als Assistenzärztin an der Kinderklinik Weißensee endlich in die Fußstapfen ihrer Tante Marlene zu treten. Doch der Klinikdirektor schätzt die begabte, junge Frau wegen ihres verformten Beines, das von einer überstandenen Kinderlähmung herrührt, gering. Außerdem legt er ihr immer neue Steine in den Weg. Aber Lissi lässt sich so schnell nicht einschüchtern, genauso wie ihre Tante Marlene. Die musste in einer Nacht-und-Nebel-Aktion nach Westberlin fliehen und dort bei null anfangen. Als sich in Berlin Fälle von Kinderlähmung häufen, wird die frisch verliebte Lissi plötzlich mit ihrer größten Angst konfrontiert und verliert den Mut, für ihre kleinen Patienten und für den Mann ihres Herzens zu kämpfe

„Kinderklinik Weißensee – Geteilte Träume“ ist der 4. und letzte Band der Reihe „Kinderklinik Weißensee“ von Antonia Blum.

Seit dem 3. Band sind fast 1 1/2 Jahre vergangen, doch nach wenigen Seiten war ich wieder tief in der Geschichte versunken.

Die Hauptprotagonisten sind die Schwestern Marlene und Emma die ich schon seit dem ersten Band ins Herz geschlossen habe.
Und jetzt natürlich Lissi, die Tochter von Emma. Sie will in die Fußstapfen ihrer Tante Marlene treten und ihre Fachärztin für Kinderheilkunde machen.
Der Krieg ist vorbei und überall sind noch die Nachwirkungen zu spüren. Die Kinderklinik liegt im russischen Teil von Berlin und auch die Schwestern leben dort.
Doch Marlene und ihre Familie müssen vor den russischen Besatzern in den Westteil fliehen.
So teilen die verschiedenen Sektoren nicht nur das Land und die Stadt sondern auch die Schwestern.

Interessant sind die Einblicke die man in die Kinderheilkunde bekommt.
In diesem Band bricht in Berlin eine Welle von Kinderlähmung aus. Man kann gegen die Krankheit so wenig machen. Wir können froh sein, dass die Krankheit bei uns durch die Impfungen so gut wie ausgerottet ist.

Antonia Blum hat diese Geschichte wieder wunderschön geschrieben.
Von Marlene und Emma mit ihren Familien hat man sehr schnell Bilder im Kopf.
Marlene ereilt ein schweres Schicksal in diesem letzten Band. Mit ihr habe ich viel gelitten.
Antonia Blum steckt in diese Geschichte viel Emotion, viel Liebe und einiges an historischen Informationen. So bekommen die Leser*innen mit was die Blockade für die Berliner die nicht im russischen Sektor lebten bedeutete. Die Autorin hat Marlene nach Westberlin flüchten lassen und konnte die Unterschiede zwischen dem westlichen und dem östlichen Berlin gut aufzeigen.

Die Kinderklinik Weißensee wurde wie am Anfang der Reihe beschrieben tatsächlich 1911 eröffnet, heute befindet sich dort nur noch eine Ruine.
Antonia Blum hat gute Recherchearbeit geleistet und eine sehr realistische und wunderschöne Buchreihe veröffentlicht.
Durch den fesselnden Schreibstil der Autorin bin ich in jeden Band wieder ganz tief versunken.

Jetzt ist der Buchdeckel des letzten Bandes zugeklappt und ich bin etwas wehmütig die Schwestern jetzt verlassen zu müssen.

„Kinderklinik Weißensee-Geteilte Träume“ war, wie schon die vorherigen Bände ein echtes Highlight.

Bewertung vom 08.02.2024
Sturmmädchen
Bernstein, Lilly

Sturmmädchen


ausgezeichnet

Freundinnen für immer

Die drei Freundinnen Elli, Margot und Käthe kennen sich seit ihren Kindertagen in der malerischen Eifel. Aber die Zeitläufte stellen ihre Freundschaft auf eine harte Probe. Als die Nationalsozialisten die Macht übernehmen, fühlt Käthe sich von der neuen Ideologie angezogen, während die Jüdin Margot bald um ihr Leben und das ihrer Familie fürchten muss. Die gehbehinderte Elli, für die Leute im Dorf nur das „Hinkemädchen“ wird hineingerissen in einen Strudel der Gefühle: Angst und Trauer um ihre Freundinnen, Sorge um ihre überarbeitete Mutter, die einzige Hebamme im Tal. Und sie fühlt eine Liebe in sich aufkeimen, die es gar nicht geben dürfte. Doch sie weiß, dass sie nur eine Wahl hat: Margot zu helfen, um jeden Preis. Auch wenn sie sich dabei selbst in Gefahr bringt und droht, alles zu verlieren, was sie liebt.

„Sturmmädchen“ von Lilly Bernstein hat mich wieder sehr begeistert.
Die Autorin entführt ihre Leser*innen in die Eifel in die Jahre 1933 - 1940.
Im Mittelpunkt stehen die drei Freundinnen Eli, Margot und Käthe.
Sie sind Freundinnen seit Kindertagen und schwören sich immer füreinander da zu sein.
Doch die politische Lage in Deutschland wird prekär.
Die Nationalsozialisten kommen an die Macht. Käthe fühlt sich zu den neuen Machthabern hingezogen, Margot ist Jüdin und fürchtet um ihre Sicherheit. Elli dagegen ist voller Sorge um ihre Mutter und um Margot.

Lilly Bernstein hat für ihren Roman tolle Charaktere entwickelt und ihnen Leben eingehaucht.
Man kann sich die Schicksale der Protagonisten gut vor Augen führen.
Die drei Frauen waren mir, jede auf ihre Art sympathisch.
Die LeserInnen bekommen aber auch vor Augen geführt wie schwer es in den Jahren war, wenn man eine andere Meinung hatte.
Man fragt sich oft, ob die Freundschaft der drei Frauen diese dunkle Zeit überstehen kann.
Wegen der Zeiten und der verschiedenen Lebenssituationen scheint die Freundschaft auseinanderzubrechen.

Lilly Bernstein vermittelt die Zeit der Handlung sehr authentisch.
Die Autorin hat einen fesselnden und gut verständlichen Schreibstil.
„Sturmmädchen“ ist ein Roman mit einer oft traurigen Stimmung aber auch ein Roman der Mut macht.

Wie schon mit „Trümmermädchen“ und „Findelmädchen“ hat mich Lilly Bernstein auch mit „Sturmmädchen wieder begeistert.

Bewertung vom 05.02.2024
Grenzfall - In den Tiefen der Schuld / Jahn und Krammer ermitteln Bd.4
Schneider, Anna

Grenzfall - In den Tiefen der Schuld / Jahn und Krammer ermitteln Bd.4


ausgezeichnet

Grenzübergreifende Ermittlungen

Chefinspektor Bernhard Krammer steht geschockt in der Wohnung seiner Kollegin Roza Szabo in Innsbruck. In ihrem Wohnzimmer liegt eine männliche Leiche mit einer Tauchermaske. Doch von Roza selbst fehlt jede Spur. Was ist geschehen? Warum hat sie nicht die Kollegen alarmiert, sondern ist wie vom Erdboden verschwunden?
Als klar ist, dass Roza das letzte Mal am Walchensee gesehen wurde, bittet Krammer Oberkommissarin Alexa Jahn von der Inspektion Weilheim um Hilfe. Aber Rozas Spur verliert sich am See.
Die Ermittlungen geraten zusehends ins Stocken, doch eines wird immer klarer: Jemand ist hinter Roza her. Und wenn Alexa und Krammer sie nicht rechtzeitig aufspüren können, wird sie mit ihrem Leben bezahlen.

„Grenzfall – In den Tiefen der Schuld“ ist der 4. Band der Krimireihe „Jahn und Krammer ermitteln“ von Anna Schneider.

Chefinspektor Bernhard Krammer vom LKA Tirol und Oberkommissarin Alexa Jahn von der Kripo Weilheim ermitteln immer zusammen wenn es um grenzübergreifende Fälle geht.
So auch in diesem Band. Roza Szabo, eine Kollegin von Bernhard Krammer ist plötzlich aus dem Präsidium verschwunden. Als Krammer nach ihr sucht, findet er in ihrer Wohnung einen Toten mit einer Tauchermaske. Krammer fragt sich was seine Kollegin so in Panik versetzt hat, dass sie so plötzlich geflohen ist und was es mit der Leiche in ihrem Wohnzimmer auf sich hat. Ist Roza in kriminelle Machenschaften verstrickt?
Krammer macht sich auf die Suche nach Roza. Zum letzten Mal wurde sie am Walchensee in Deutschland gesehen. Krammer bittet Oberkommissarin Alexa Jahn um Hilfe.

Die Hauptcharaktere sind aus den vorherigen Bänden gut bekannt und es ist schön sie wieder bei einem Fall zu begleiten.
Die Charaktere werden gut in Szene gesetzt und wirken lebendig.
Für Krammer ist es ein Fall der ihm nahe geht. Mit seiner Kollegin Roza Szabo arbeitet er oft eng zusammen. Er meint sie gut zu kennen, doch jetzt gibt sie ihm Rätsel auf.

Anna Schneider baut in ihrem Kriminalroman schnell Spannung auf. Sie erzählt die Geschichte aus Sicht der Ermittler. Zwischendrin sind aber auch Kapitel die aus der Sicht des Opfers erzählt werden. Das macht die Geschichte facettenreich und spannend.
Es dauert eine ganze Weile bis man ahnen kann wie Roza in dem Ganzen verwickelt ist.
Die einzelnen Kapitel sind kurz gehalten und lesen sich schnell. So verfliegt Seite um Seite und man merkt nicht wie die Zeit vergeht.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und gut verständlich. Den Spannungsbogen wird über die gesamte Geschichte gespannt.

„Grenzfall – In den Tiefen der Schuld“ ist ein spannender Kriminalroman, zum besseren Verständnis würde ich auf jeden Fall empfehlen Band 3 „Grenzfall – In der Stille des Waldes zu lesen.
Ich freue mich jetzt schon auf Band 5, „Grenzfall – Ihre Spur in den Flammen“ der im Januar 2025 erscheinen wird.

Bewertung vom 04.02.2024
Gestehe
Faber, Henri

Gestehe


ausgezeichnet

Genialer Thriller mit überraschenden Wendungen

Der Wiener Star-Ermittler Johann »Jacket« Winkler kommt an einen Tatort, der die Polizei vor ein Rätsel stellt. Das Opfer wurde grausam ermordet und mit einem mysteriösen Wort markiert: GESTEHE. Doch es ist nicht die Brutalität, die Jackets Welt ins Wanken bringt, sondern die Tatsache, dass er den Tatort kennt, aus seinem eigenen unveröffentlichten Roman, den noch niemand gelesen hat. Er trägt den Titel GESTEHE. Und Jacket ahnt: Das Morden hat gerade erst begonnen.

„Gestehe“ ist ein spannender Thriller von Henri Faber.

Wie immer sind die Charaktere gut gezeichnet und lebendig, wenn auch nicht immer sympathisch.
Da sind Chefinspektor Johann, genannt „Jacket“ Winkler vom LKA - Abteilung Leib-Leben in Wien. Er behauptet von sich, er ist ein Aushängeschild der Stadt, ein Held des Volkes. Doch seine Kollegen sehen das anders.
Und Bezirksinspektor Mohammad genannt „Mo“ Moghaddam LKA-Abteilung Leib-Leben in Wien. Er hat als Jahrgangsbester die Polizeischule abgeschlossen. Auf eine Führungsposition wartet er vergeblich. So geht es ihm mit vielem. Er führt das auf seine Herkunft zurück und fühlt sich diskriminiert.

Ich habe etwas gebraucht in in die Geschichte reinzukommen. Der Zugang zu den Protagonisten hat etwas Zeit gebraucht. Chefinspektor Johann Winkler ist kein besonders sympathischer Zeitgenosse.
Mohammad Moghaddam hat es etwas schneller geschafft mich zu überzeugen.

Nach etwa einem Drittel legt die Geschichte dann an Tempo zu und es wird spannend.
Auch mit den Charakteren habe ich mich soweit vertraut gemacht.

Henri Faber versteht es Spannung aufzubauen und sie im Verlauf der Geschichte immer weiter zu steigern.
Die Erzählung aus verschiedenen Perspektiven ist gut gelungen.
Man ahnt schnell, dass man es mit einer Mordserie zu tun bekommt.
Der Schreibstil von Henry Faber ist fesselnd und gut verständlich.

„Gestehe“ ist ein gut gemachter und spannender Psychothriller. Ich hoffe von Henri Faber noch mehr lesen zu können.

Bewertung vom 24.01.2024
Die Mönchin
Orontes, Peter

Die Mönchin


ausgezeichnet

Spannender Historischer Roman mit klösterlichem Setting

Klappentext:
Herzogtum Oberösterreich, anno 1405. Adrian von Bitterstedt, gelehrter Benediktinermönch und Spezialist für antike Texte, visitiert die Abtei Ennswalden. Dort soll eine apokryphe Schrift lagern, ein fünftes Evangelium, das, fiele es in unbefugte Hände, der Kirche größten Schaden zufügen kann und deshalb gesichert werden soll. Doch seine wahre Mission ist eine andere. Im Auftrag einer Bewegung, die der Amtskirche den Kampf angesagt hat, forscht er insgeheim nach dem verschollenenBrief des Athanasius, welcher die Kirche in ihren Grundfesten erschüttern könnte. Adrians Mission ist brandgefährlich, handelt es sich bei ihm doch in Wirklichkeit um Adriana von Bronnen – eine junge Frau, die, als Mönch verkleidet, vor dem gefährlichsten Abenteuer ihres Lebens steht.

Mit seinem Historischen Roman „Die Mönchin“ führt Peter Orontes seien Leser*innen ins Mittelalter.

Der Benediktinermönch Adrian von Bitterstedt sucht in der Abtei Ennswalden nach einem geheimen Schriftstück.
Darin wird die Entscheidung, die Kaiser Konstantin traf, dass Gott und Jesus Christus wesensgleich sind widerlegt.
Dabei muss Adrian von Bitterstedt auf zwei Dinge achten. Zum einen, dass niemand erfährt nach was er wirklich sucht und zum anderen, dass er in Wirklichkeit Adriana von Bronnen ist, also eine Frau.

Peter Orontes gibt seinen Leser*innen einiges an Informationen vorab mit auf dem Weg.
Bevor die Geschichte beginnt kann man sich erst einmal an Hand einer Zeichnung mit dem Kloster und den einzelnen Bereichen vertraut machen.
Dann folgt ein hilfreiches Personenregister und danach eine Einteilung des klösterlichen Tagesablauf.
Dank dieser Informationen ist man gut gerüstet der Geschichte zu folgen.

Der Autor schildert in seinem Roman den klösterlichen Alltag sehr authentisch.
Dafür hat er wunderbare Charaktere entworfen, die seine Geschichte lebendig wirken lassen. Besonders gelungen ist dem Autor Adrian von Bitterstedt / Adriana von Bronnen. Hier ist der Wechsel zwischen Mann und Frau sehr gut gelungen.
Adriana ist eine für diese Zeit ungewöhnlich intelligente Frau. Sie hat ganz schnell meine Sympathie gewonnen.

Peter Orontes packt einiges am Spannung in die Geschichte. Manchmal liest sie sich wie ein Kriminalroman. Es gibt Intrigen, Mord und so manche ungeahnte Wendung.

Der Schreibstil von Peter Orontes ist flüssig und gut verständlich. Einige vielleicht unbekannte Begriffe werden am Ende in einem Glossar erklärt.

„Die Mönchin“ war für mich das erste Buch von Peter Orontes und ich habe damit einen neuen Autoren für mich entdeckt.

Bewertung vom 17.01.2024
White Zero
Falk, Thilo

White Zero


ausgezeichnet

Spannender Klimathriller

Mitteleuropa wird von einer neuen Eiszeit heimgesucht. Die erbarmungslose Kälte bedroht das Leben aller, die Versorgung der Bevölkerung ist durch eine zerstörte Infrastruktur nicht mehr gewährleistet, Energiepreise sind unbezahlbar. Die Forschung nach den Ursachen läuft auf Hochtouren. Doch dann machen Geophysikerin Dr. Jana Hollmer, deren Partner Clemens Bach sowie der Reederei-Chef Titus van Dijk eine unglaubliche Entdeckung …

„White Zero“ ist ein spannender Klimathriller von Thilo Falk.

Ein erschreckendes Szenario liegt der Geschichte zu Grunde. Europa wird von einer unerklärlichen Kältewelle heimgesucht. In Berlin sind es annähernd -30Grad. Es gibt Kältetode und der Infrastruktur kommt fast zum erliegen.
Ist der Grund der Klimawandel?
Die Geophysikerin Dr. Jana Hollmer versucht den Grund für diese Kältewelle zu finden.

Thilo Falk hat in seiner Geschichte Szenario erschaffen, dass einen Angst machen kann. Die Menschen sind einer extremen Kälte ausgesetzt. Die Energiekosten schießen in die Höhe. Die Versorgung kommt zum Teil zum erliegen.
Das Land, die Menschen und auch die Politik sind überfordert. Die Atmosphäre ist bedrückend und die Hilflosigkeit deutlich zu spüren.

In der Geschichte gibt es recht viele Protagonisten. Ich hatte am Anfang etwas Schwierigkeiten den Überblick zu behalten.
Der wichtigste Charakter ist Dr. Jana Hollmer ist ein sympathischer Charakter. Sie ist ehrgeizig und will hinter das Phänomen kommen.
Ihr Freund hingegen war manchmal etwas nervig. Der Grußkartentexter Clemens Bach sollte wahrscheinlich mit seinen Sprüchen die bedrückende Stimmung auflockern.

Die Handlungsorte wechseln immer zwischen Berlin, Freiburg, verschiedene europäischen Städten, Peking und dem Tschad ab. Man erkennt problemlos an der Überschrift des einzelnen Abschnitts wo man sich gerade aufhält.

Die vielen Handlungsorte lassen gut erkennen, dass es sich um ein globales Problem handelt. Die verschiedenen Perspektiven aus denen die Geschichte erzählt wird macht die Geschichte spannend.

Thilo Falk hat einen fesselnden und flüssigen Schreibstil. Die Geschichte braucht manchmal ein bisschen mehr Aufmerksamkeit ist aber gut zu verfolgen. Ich habe das Buch mit Spannung gelesen.

Bewertung vom 15.01.2024
Die Hafenärztin. Ein Leben für die Hoffnung der Menschen
Engel, Henrike

Die Hafenärztin. Ein Leben für die Hoffnung der Menschen


ausgezeichnet

Emotionaler Abschluss

Klappentext:
Hamburg im Herbst 1911: Bei ihrer Arbeit am Hamburger Hafen wird die Ärztin Anne Fitzpatrick zunehmend mit Süchtigen konfrontiert. Sie beginnt, nach den Hintermännern zu suchen, als plötzlich ihre Freundin Ju entführt und Anne erpresst wird. Für sie beginnt ein Rennen gegen die Zeit um Jus Leben. Zusätzlich ist Kommissar Berthold Rheydt mit eigenen Problemen konfrontiert: Er glaubt, seine Frau Elisabeth, die mutmaßlich verstorben ist, gesehen zu haben. Eigentlich wollte er Helene heiraten, nun platzt der Hochzeitstermin. Die engagierte Lehrerin Helene merkt unterdessen, dass sie auf Schritt und Tritt beobachtet wird. Wer will ihr Schaden zufügen? Und wer hat es auf Anne abgesehen?

„Die Hafenärztin - Ein Leben für die Hoffnung der Menschen“ ist der 4. und letzte Band Reihe „Die Hafenärztin“ von Henrike Engel.
Das Cover sieht mit seiner Goldprägung wieder sehr edel aus, und hat eine Ähnlichkeit mit den vorherigen Bänden.

Mittlerweile schreiben wir das Jahr 1911.
Anne ist eine der ersten Ärztinnen in Deutschland.
Sie ist eine starke Frau und setzt sich immer für die Frauen und Kinder ein.
In diesem Band häufen sich die Suchtkranken. Vor allem Opium und auch Heroin, dass zu dieser Zeit noch als Medizin verabreicht wird sind im Umlauf.
Anne will dem auf den Grund gehen und sucht die Hintermänner.
Dann wird ihre Freundin entführt und es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit um Ju wiederzufinden.

Auch Helene ist wieder dabei.
Sie hat auch einen starken Willen.
Helene hat eine große Entwicklung durchlebt.
Sie wollte sich nie in die Rolle der Ehefrau pressen lassen. Doch jetzt hat sie die große Liebe gefunden.
In diesem Band fühlt sie sich verfolgt und weiß nicht wer hinter ihr her ist.

Kommissar Berthold Rheydt hat schon in mehreren Fällen mit Anne Fitzpatrick zusammen Ermittlungen durchgeführt.
Jetzt denkt er seine für tot geglaubte Frau gesehen zu haben. So muss er den geplanten Hochzeitstermin mit Helene erst einmal absagen.

Drei interessante Charaktere und eine interessant Zeit werden hier miteinander verbunden.
Ich habe die Charaktere seit dem ersten Band ins Herz geschlossen und ihre große Entwicklung mit Freude verfolgt.

Henrike Engel verpackt das alles in eine spannende und interessante Geschichte.
Es ist eine gute Mischung aus Historischem Roman und Kriminalroman.
Henrike Engel hat starke und sympathische Charaktere geschaffen. Es macht großen Spaß ihnen zu folgen.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und leicht verständlich. Die Autorin versteht es ihre Leser*innen zu fesseln. Die wechselnden Perspektiven aus denen die Autorin erzählt machen die Geschichte facettenreich.

Vor allem baut Henrike Engel Spannung auf, die immer zum Weiterlesen verführt.
Auch die Zeit der Handlung wird von ihr sehr authentisch beschrieben.
Jetzt ist der letzte Band beendet. Ich hatte mit der Hafenärztin so viele schöne Lesestunden und werde sie vermissen.

Zum besseren Verständnis würde jedem empfehlen die Bücher in Reihenfolge zu lesen.
Band 1: Die Hafenärztin. Ein Leben für Freiheit der Frauen
Band 2: Die Hafenärztin. Ein Leben für das Lachen der Kinder
Band 3: Die Hafenärztin. Ein Leben für das Recht auf Liebe
Band 4: Die Hafenärztin. Ein Leben für die Hoffnung der Menschen

Bewertung vom 08.01.2024
Die vermisste Tochter / Die verlorenen Töchter Bd.2
Lane, Soraya

Die vermisste Tochter / Die verlorenen Töchter Bd.2


ausgezeichnet

Auch Band zwei ist einfach schön zu lesen

London in der Gegenwart. Es beginnt mit einer kleinen hölzernen Schachtel mit dem Namen ihrer Großmutter und der Zeichnung eines Familienwappens: Claudia fällt ein geheimnisvolles Erbstück in die Hände und ihre Neugier ist geweckt, ist das der Schlüssel, um endlich mehr über das Leben ihrer verstorbenen Großmutter zu erfahren? Ihre Nachforschungen stoßen sie auf die kubanische Familie Diaz, der in den 1950er-Jahren eine große Zuckerrohrplantage gehörte. Kurzentschlossen fliegt Claudia nach Havanna, um mehr über die Vergangenheit ihrer Familie zu erfahren. Kaum angekommen ist sie wie verzaubert von der quirligen, vor Lebensfreude sprudelnden Stadt und spürt eine ungekannte Verbundenheit mit dem Land und seinen Bewohnern. Als sie den Koch Mateo trifft, zeigt dieser ihr nicht nur das beste Street Food von Havanna, sondern hilft ihr auch dabei, dem Geheimnis um ihre Großmutter auf die Spur zu kommen. Gemeinsam machen sie sich auf eine emotionale Reise in die Vergangenheit, in das opulente und leidenschaftliche Kuba der 1950er Jahre.

„Die vermisste Tochter“ ist der 2. Band der Reihe „Die verlorenen Töchter“ von der neuseeländische Autorin Soraya Lane.

Die Geschichte ist ähnlich aufgebaut wie der erste Band.
Wie schon Lily im ersten Band „Die verlorene Tochter“ so bekommt auch hier eine jungen Frau ein geheimnisvolles Holzkästchen.
Darauf ist ein Familienwappen zu sehen und der Name von Claudias Großmutter.
Claudia die von ihrer Großmutter wenig weiß will dieses Erbstück nutzen um mehr über die Frau zu erfahren.
Die Nachforschungen lasse Claudia auf die Familie Diaz stoßen. Eine der wohl bekanntesten Familien der 1950er Jahre in Kuba.
So begleiten die Leser*innen Claudia nach Havanna.

Die Geschichte hat zwei Zeitebenen, einmal die Gegenwart und dann die 1950er Jahre in Kuba.
Claudia reist nach Havanna um dort zu erfahren was ihre Großmutter mit der Familie Diaz verband.

Soraya Lane erzählt ihre Geschichte mit sehr viel Gefühl und sehr atmosphärisch.
Die Beschreibung der Handlungsorte war für mich wie eine virtuelle Reise.
Ihre Charaktere sind mit viel Liebe zum Leben erweckt.
Der Schreibstil der Autorin ist fesselnd, flüssig und gut verständlich, hat aber auch etwas geheimnisvolles.
Ich wurde beim lesen schnell wie durch einen Sog in die Geschichte hineingezogen.
Ich liebe es einfach wenn in einer Geschichte Geheimnisse aus der Vergangenheit in der Gegenwart aufgeblättert werden.

Ein Geheimnis ist, es gibt nicht nur eine Schachtel sondern sieben.
Also gibt es außer Lily und Claudia noch weitere Empfängerinnen.
Jeder von ihnen soll ein Band gewidmet werden und dabei werden die Leser*innen an die schönsten und geheimnisvollsten Orte geführt.

Am Ende der Geschichte gibt es eine Leseprobe des 3. Bandes „Die verheimlichte Tochter“ der uns nach Griechenland führen wird.
Der Band soll im Juni erscheinen. Ich freue mich schon sehr darauf.