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Benutzername: 
Cybergirl
Wohnort: 
Frankfurt

Bewertungen

Insgesamt 407 Bewertungen
Bewertung vom 22.09.2023
Die Akte Madrid / Lennard Lomberg Bd.2
Storm, Andreas

Die Akte Madrid / Lennard Lomberg Bd.2


ausgezeichnet

Auch der 2. Band begeistert

Klappentext:
Granada im Sommer 2016. Bei einem Einbruch in ein Luxushotel nahe der Alhambra ist ein surrealistisches Gemälde gestohlen worden, das dessen Besitzer, den deutschen Verteidigungsminister, in große Erklärungsnot bringt. Zu blutig ist die Spur des Gemäldes, die von den Folterkellern der Franco-Diktatur bis in die Ministerien der Bonner Republik reicht.
Von seinem Mentor Peter Barrington wird Lomberg beauftragt, das Gemälde für den Minister aufzuspüren. Unterstützung erhält er dabei von der resoluten Kriminalrätin Sina Röhm. Schnell aber wird den beiden klar, dass es hier keineswegs nur um den Diebstahl eines als verschollen geltenden Gemäldes geht, sondern um ein damit verbundenes Vermächtnis von immenser politischer Sprengkraft.
Auch für Lomberg selbst ist die Sache heikel. Einerseits kreuzt das Gemälde nicht zum ersten Mal seinen Weg, andererseits muss er sich gleich zu Beginn der Ermittlungen die schmerzhafte Frage stellen, auf wessen Seite er eigentlich steht.
Doch die Zeit drängt schon bald wird aus der Suche nach dem Kunstwerk eine Hetzjagd und Lomberg vom Verfolger zum Verfolgten.

„Die Akte Madrid“ ist der 2. Band der Lennard-Lomberg-Reihe von Andreas Storm.
Schon der erste Band „Das neunte Gemälde“ hat mich in Atem gehalten.

Die Handlung ist recht komplex. Die Geschichte hat drei Zeitebenen.
Die Gegenwart ist 2016.
Lennard Lomberg ist ein gefragter Kunstexperte und dafür bekannt, verschollene Gemälde wieder zu beschaffen.
In diesem Band bekommt er den Auftrag ein Gemälde, dass aus einem Luxushotel gestohlen wurde aufzufinden.
Das Gemälde gehört dem Verteidigungsminister, der möchte aber nicht, dass die Aufmerksamkeit auf ihn gelenkt wird. Die Vergangenheit des Gemäldes ist mit Blut befleckt.

Kriminalrätin Sina Röhm unterstützt Lomberg bei der Suche.
Sie ist Leiterin des Dezernats für Kunst- und Kulturgutkriminalität beim BKA und die Freundin von Lomberg.

Die Vergangenheit führt die Leser*innen in die Jahre 1943 und in die 1960er Jahre.
Seit das Gemälde 1943 beschlagnahmt wurde gilt es offiziell als verschollen.
Hier führt Andreas Storm seine Leser*innen wieder in die Nazi-Zeit zurück. Aber auch der Bürgerkrieg während dem Franco-Regime spielt eine Rolle.
Die Spuren des Gemäldes führen immer wieder zum Vater des Verteidigungsministers.

Andreas Storm hat mit seinem Kunstexperten Lennard Lomberg einen interessanten Protagonisten erschaffen.
Schon im ersten Band hat man ja die Charaktere gut kennengelernt.
Das Gemälde und dessen Geschichte zieht sich durch das gesamte Buch und ist das Bindeglied zwischen den Zeitebenen.
Man erfährt viel von den politischen Hintergründen.
Interessant zu lesen ist, wie eng Spanien und Deutschland zu dieser Zeit verbunden waren.
Andreas Storm hat in seinem Kriminalroman „Die Akte Madrid“ Realität und Fiktion kunstvoll vermischt.
Daraus ist ein spannender und komplexer Kriminalroman entstanden.
Ich habe schon viel über Kunstraub in der Nazizeit gelesen.
Viele wertvolle Kunstobjekte sind heute noch verschollen und Kunstexperten wie Lennard Lomberg suchen noch immer nach den Kunstwerken.

Der Schreibstil des Autors ist gut verständlich. Er baut sehr gut Spannung auf und fügt interessante historische Details in seine Geschichte ein.
Am Ende des Buchs gibt es noch ein hilfreiches Figurenverzeichnis in dem auch die Historischen Personen näher erläutert werden.

Ich habe „Die Akte Madrid“ mit großem Interesse und großer Freude gelesen.
Jetzt freue ich mich auf Lennard Lombergs 3. Fall.

Bewertung vom 20.09.2023
Wir träumten vom Sommer (eBook, ePUB)
Rehn, Heidi

Wir träumten vom Sommer (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Lebendig erzählt und gut recherchiert

In ihrem neuen Roman „Wir träumten vom Sommer“ entführt Heidi Rehn ihre Leser*innen nach München.
Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt.
Die Gegenwart ist das Jahr 1972.
München fiebert den Olympischen Spielen entgegen.
Amrei, die vor einigen Jahren München den Rücken gekehrt hatte kommt zurück.
Ihre Bewerbung als Hostess bei den Olympischen Spielen zu arbeiten wurde angenommen.

Heidi Rehn zeigt ihren Leser*innen hier das aufregende München. Es zeigt sich auf Grund der Olympiade und der vielen internationalen Gäste die erwartet werden von einer ganz neuen Seite.
Alles ist neu und modern, die vielen Baustellen der letzten Jahre sind verschwunden. Die Bewohner, die oft gegen die Olympischen Spiele waren fiebern denen jetzt entgegen.
Heidi Rehn zeigt aber auch die Schattenseiten der Olympischen Spiele auf.
Die Geiselnahme der israelischen Athleten bei den Olympischen Spielen durch die Palästinenser ist ja hinreichend bekannt.

Die zweite Zeitebene führt ein paar Jahre zurück.
1967 ist Amrei vom Land nach München zu ihrer Großtante Annamirl gezogen um zu studieren.
Schnell findet sie Anschluss an eine Studentenclique.
Hier erleben die Leser*innen die Studentenunruhen hautnah mit.
Als Amrei sich zwischen zwei Männern entscheiden muss verlässt sie München und zieht in die Welt hinaus.

Heidi Rehn erzählt die Geschichte sehr lebendig.
Ich habe noch gute Erinnerungen an die Jahre.
Die Studentenunruhen die wir auch hier in Frankfurter hatten werden sehr lebensnah erzählt.
Auch die Geiselnahme in München bei den Olympischen Spielen 1972 ist mit noch in Erinnerung.
Die Charaktere finde ich sympathisch. Die bunte Gruppe von Freunden und Freundinnen die Amrei in München findet haben mit gut gefallen.
Auch den Polizisten Wastl finde ich sympathisch.
Genauso schockiert wie Amrei war ich dann allerdings von den Veränderung ihrer Freunde die sich radikalisiert haben.

Heidi Rehn überzeugt auch in diesem Roman wieder mit ihrer genauen Recherche.
Die Leser*innen bekommen viele Hintergrundinformationen mit auf den Weg.
Die Studentenunruhen, die vielen Umbauten in München, der Aufbau des Olympischen Dorfs und letztendlich die Geiselnahme.
Alles wird sehr authentisch erzählt.

„Wir träumten vom Sommer“ ist wieder ein interessanter und gleichzeitig unterhaltsamer Roman aus der Feder von Heidi Rehn.

Bewertung vom 15.09.2023
Nur eine Lüge - Zwei Familien, eine tödliche Verbindung
Stehn, Malin

Nur eine Lüge - Zwei Familien, eine tödliche Verbindung


ausgezeichnet

Sehr spannend

Klappentext:
Emily Brandt hat ihre Schlosshochzeit mit William Nihlzén minutiös geplant. Nur drei Dinge hat sie nicht unter Kontrolle: das Wetter, ihre Mutter Annika und ihren Bruder Erik. Das Wetter spielt mit, doch während der extravaganten Feier kommt es zu Spannungen, verschüttete Wahrheiten kommen an die Oberfläche und kurz nach Mitternacht liegt eine Leiche am Ufer des Öresunds.
Acht Jahre zuvor zerriss die idyllische Mittelklasse-Existenz der Familien Brandt und Nihlzén durch ein furchtbares Ereignis. Freundschaften und Ehen zersplitterten. Und jetzt treffen alle wieder aufeinander bei dieser Hochzeit, die sie für immer verbinden soll.

„Nur eine Lüge“ von Malin Stehn ist ein spannender Thriller aus Schweden.

Im Mittelpunkt stehen die Familien Brandt und Nihlzén.
Die Familien sind verfeindet. Doch jetzt wollen Emily Brandt und William Nihlzén heiraten.
Das sorgt für ordentlich Sprengstoff.

Man wird schon im Prolog mitten in die Geschichte katapultiert.
An einer Uferböschung wird eine Leiche gefunden.
Wer es ist erfahren die Leser*innen noch lange nicht.

Dann teilt sich die Geschichte in zwei Handlungsstränge.
Der Ablauf der Hochzeit wird aus verschiedenen Perspektiven von Familienangehörige der Familie Brandt erzählt.
Und auch die Geschehnisse vor 8 Jahren, die zum Bruch zwischen den Familien geführt hatte wird aus diesen verschiedenen Perspektiven geschildert.

Malin Stehn erzählt die Geschichte mit viel Spannung.
Die Perspektivwechsel machen die Geschichte facettenreich.
Jeder hat so seine eigene Wahrheit.
So bekommt man langsam Stück für Stück eine Ahnung was in der Vergangenheit geschehen ist.

Mich hat das Buch nach wenigen Seiten gefesselt.
Die Geschichte ist spannend und durch die vielen Sichtweisen sehr kurzweilig.
Einmal angefangen konnte ich kaum aufhören mit lesen.

„Nur eine Lüge“ war mein ersten Buch von Malin Stehn aber bestimmt nicht mein letztes.

Bewertung vom 13.09.2023
Die letzte Nacht / Georgia Bd.11
Slaughter, Karin

Die letzte Nacht / Georgia Bd.11


ausgezeichnet

Spannender Thriller

Vor fünfzehn Jahren veränderte sich Sara Lintons Leben schlagartig, als sie nach einem Barbesuch brutal überfallen wurde. Mittlerweile hat sie es geschafft, das Trauma hinter sich zu lassen: Sara ist erfolgreiche Ärztin und mit einem Mann verlobt, den sie liebt.
Doch eines Nachts, während sie in der Notaufnahme arbeitet, verändert sich alles. Eine junge Frau wird nach einem Überfall schwer verletzt eingeliefert, und Sara muss um ihr Leben kämpfen. Je weiter die Ermittlungen unter der Leitung von Will Trent fortschreiten, umso klarer wird es, dass das, was dieser Frau zugestoßen ist, auf grausame Weise mit Saras eigenem Schicksal zusammenhängt.
Sara Linton muss sich ihrer Vergangenheit stellen .

„Die letzte Nacht“ ist ein spannender Thriller von Karin Slaughter.

Die Ärztin Sara Lintons wird, als eine Patientin in die Notaufnahme eingeliefert wird mit ihrem eigenen 15 Jahre zurückliegenden Schicksal konfrontiert.
Lange hat Sara gebraucht um mit ihrem Trauma zurecht zukommen und plötzlich ist alles wieder da.
Will Trent übernimmt mit seinem Team die Ermittlungen.

Vielen Leser*innen sind die Hauptpersonen in diesem Thriller bekannt. Für mich ist es das erste Buch vom Karin Slaughter und ich bin auch ohne Vorkenntnisse gut in die Story reingekommen.

Die Charaktere werden gut dargestellt.
Will Trent ist mir als Ermittler und auch als Mann an Saras Seite sympathisch.
Sara Lintons hat vor 15 Jahren schlimmes erlebt und ist gerade dabei ihr Trauma hinter sich zu lassen als Dani Cooper eingeliefert wurde.
Stückchenweise erfahren die Leser*innen was Sara damals zugestoßen ist.
Eine Frage die wohl schon seit mehreren Bänden in der Luft hängt.

Karin Slaughter lässt die Story langsam beginnen und steigert dann die Spannung Stück für Stück.
Ich konnte mich gut mit den Charakteren vertraut machen, da sie mir ja bisher unbekannt waren.
Karin Slaughter hat einen flüssigen Schreibstil. Sie besticht durch ihre detaillierte Szenebeschreibung, auch wenn Gewalt angewendet ist. Also keine Autorin für zu zart besaitete Leser*innen.

„Die letzte Nacht“ ist ein spannender Thriller der einen manchmal den Atem stocken lässt. Das Buch hat mich süchtig nach mehr von Karin Slaughter gemacht.

Bewertung vom 09.09.2023
Der Trip - Du hast dich frei gefühlt. Bis er dich fand.
Strobel, Arno

Der Trip - Du hast dich frei gefühlt. Bis er dich fand.


ausgezeichnet

Spannender Thriller

Klappentext:
Evelyn Jancke ist nur noch ein Schatten ihrer selbst, seit ihr Bruder Fabian zwei Jahre zuvor auf einem Wohnmobil-Trip spurlos verschwand. Es gibt kein Lebenszeichen von ihm, die Ermittlungen wurden eingestellt.
Allein ihre Arbeit als forensische Psychologin hält Evelyn aufrecht, vor allem, als die Oldenburger Polizei um ihre Mithilfe bei einer Mordserie bittet. Im norddeutschen Raum tötet ein Unbekannter scheinbar wahllos Menschen auf Campingplätzen. Er kommt immer nachts und verschwindet unerkannt wieder. Bis es einen Zeugen gibt. Und daraufhin ein Phantombild.
Evelyn traut ihren Augen nicht, als sie es sieht. Und fasst einen verzweifelten Entschluss, der sie alles kosten könnte …

„Der Trip“ heißt der neue Psychothriller von Arno Strobel.
Lange ersehnt und lange darauf gewartet und dann ist er so spannend, dass ich ihn an zwei Abenden ausgelesen haben.

Der Autor hat sich wieder einmal ein unglaubliches Szenario ausgedacht.
Dazu die passenden Charaktere kreiert so, dass ein spannender Thriller entstanden ist.

Es beginnt mit dem Schreckensszenario, dass Fabian Jancke und seine Frau erleben.
Das Ehepaar ist mit dem Camper unterwegs in den Urlaub.
Doch bei Dijon soll die Reise abrupt enden.
Durch einen Wildunfall ist der Camper so stark beschädigt, dass an eine Weiterfahrt nicht zu denken ist.
Mit seinen paar Brocken Französisch versucht Fabian die Polizei zu verständigen. Doch die ist nur zuständig wenn es Personenschaden gegeben hat.
Also muss ein Abschleppwagen her. Noch mitten in den Bemühungen taucht plötzlich ein Abschleppwagen hinter ihm auf.
Fabian kann sein Glück kaum fassen. Er und seine Frau werden samt Camper zu einer Werkstatt gebracht.
Das Ganze geschah 2 Jahre vor der eigentlichen Story und seither gibt es von Fabian und seiner Frau kein Lebenszeichen mehr.
Dieses Szenario ist Arno und Nina Strobel im letzten Jahr passiert.
Doch zum Glück sind sie zu einer richtigen, wenn auch abgelegenen Werkstatt gebracht worden und wir Leser*innen sind heil froh, dass sie gesund wieder nach Hause gekommen sind.
Aber die Rädchen in Arno Strobel Kopf begannen zu rattern.

Evelyn Jancke ist die Schwester von Fabian und leidet seit 2 Jahren unter seinem Verschwinden. Fast jede Nacht quälen sie Alpträume.
Evelyn ist forensische Psychologin und arbeitet oft mit der Polizei zusammen.
Kommissar Gerhard Tillmann ist ihr bester Freund. Er versucht Evelyn immer wieder zu helfen, meist ohne Erfolg.
Tillmann ermittelt zur Zeit in einer Mordserie auf Campingplätzen.
Als ein Zeuge auftaucht, der den mutmaßlichen Täter gesehen hat wird ein Phantombild erstelle.
Dieses Phantombild versetz Evelyn in einen Strudel der sie immer tiefer in ein Loch zieht.
Ab hier weiß man als Leser*in nicht mehr was Realität ist und was sich nur in Evelyns Kopf, in ihrer Fantasie abspielt.

Mit seinem neuen Psychothriller „Der Trip“ ist Arno Strobel wieder ein spannender Thriller gelungen.
Er führt seine LeserInnen wieder einmal gekonnt an der Nase herum.
Zwischen den einzelnen Kapitel gibt es immer wieder Passagen aus Sicht des Täters ohne, dass man die Person erkennt.
Der temporeiche und spannende Schreibstil des Autors machten es mir fast unmöglich das Buch zur Seite zu legen.

Bewertung vom 02.09.2023
Elternhaus
Mank, Ute

Elternhaus


ausgezeichnet

Eine emotionale Familiengeschichte

Klappentext:
Sanne, die nur ein paar Straßen von ihren Eltern entfernt lebt, bekommt deren Alltag hautnah mit. Immer häufiger muss sie helfen, den Eltern wächst das Haus über den Kopf. Und so beschließt sie, dass die beiden umziehen müssen. Doch sie fällt diese Entscheidung allein, immerhin ist sie die Älteste.
So viel mehr als vier Wände und ein Dach: das Elternhaus.
Als ihre Schwester Petra von den Plänen erfährt, ist sie entsetzt. Wie kann Sanne die Eltern entwurzeln? Wie kann sie alles zerstören, was Sinnbild ihrer gemeinsamen Kindheit ist? Diese Pläne reißen Petra den Boden unter den Füßen weg.

„Elternhaus“ ist eine emotionale Familiengeschichte von Ute Mank.

Was passiert wenn die Eltern plötzlich alt werden?
So ergeht es den Eltern von Sanne, Petra und Gitti.
Plötzlich wird die Arbeit mit Haus und Garten den Eltern zu viel.
Sanne als die Älteste sieht sich in der Pflicht.
Sie entscheidet kurzerhand, dass die Eltern umziehen müssen und das Haus verkauft wird.
Da hat sie allerdings nicht mit ihren Schwestern gerechnet.

Im Mittelpunkt stehen die drei Schwestern Sanne, Petra und Gitti.

Sanne ist die Älteste und wohnt ganz in der Nähe der Eltern.
Sanne lebt mit ihrer Familie selbst im eigenen Haus.
Für sie steht, wie für ihre Mutter die Familie an erster Stelle.

Petra ist die Mittlere der Schwestern.
Sie studiert und wohnt in der Großstadt und hat sich von der Familie entfernt.

Gitti ist die Jüngste.
Wie üblich wurde der Jüngsten immer mehr Freiheit zugestanden.
So führt Gitti auch heute noch ein freieres Leben. Sie hat ein Kind und ihre Lebenspartner wechseln . Auch im Berufsleben hat sie keine Stabilität.

Als das Haus der Eltern verkauft werden soll, da stehen alle plötzlich auf der Matte.
Sie ereifern sich darüber, dass Sanne über ihren Kopf hinweg entscheidet.
Viele Erinnerungen aus der Kindheit sind mit dem Haus verbunden.
Die Eltern, die aus einfachen Verhältnissen stammen haben viel Arbeit und Herzblut in das Haus gesteckt.
Jetzt heißt es nicht nur eine gemeinsamem Entscheidung zu treffen.
Die Schwestern müssen auch ihr angestoßenes Verhältnis zueinander Aufarbeiten.
Warum haben sie sich so entfremdet?

Ute Mank spricht mit ihren Roman „Elternhaus“ ein schwieriges Thema an.
Was ist wenn die Eltern älter werden und nicht mehr alleine zurechtkommen.
Schwierige Entscheidungen stehen an. Kann man die Eltern einfach so entwurzeln oder gibt es keine andere Möglichkeit?
Ute Mank erzählt die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven. Es ist interessant die Meinung der verschiedenen Schwestern zu lesen.
Mit viel Gefühl erzählt die Autorin die Geschichte.
Sie lässt die Charaktere an der langen Leine so, dass sie sich in der Geschichte frei entfalten können.
Nur die Eltern stehen ein bisschen im Hintergrund.
Gerne hätte ich etwas mehr davon erfahren was eigentlich ihr Wunsch ist.

„Elternhaus“ ist eine interessante Geschichte die zum Nachdenken anregt.

Bewertung vom 26.08.2023
Der Glanz der Zukunft. Loulou de la Falaise und Yves Saint Laurent
Marly, Michelle

Der Glanz der Zukunft. Loulou de la Falaise und Yves Saint Laurent


ausgezeichnet

Liebe, Freundschaft und Mode

Paris, 1968: Als die junge Loulou zu einer Teestunde in illustrer Gesellschaft eingeladen wird, könnte sie sich nichts Langweiligeres vorstellen und allgemein fällt es der in London geborenen jungen Frau schwer, in Frankreich anzukommen. Endlich hat sie es geschafft, aus dem Schatten ihrer berühmten Mutter herauszutreten, alles in ihr wehrt sich dagegen, sich von ihrem bunten, ausufernden Stil abzuwenden und der hier vorherrschenden kühlen Eleganz anzupassen. Doch dieser Nachmittag soll nicht ohne Folgen bleiben. Eine Begegnung verändert ihr Leben für immer, denn hier trifft sie Yves Saint Laurent. Er ist fasziniert von der jungen Frau, die selbst am liebsten Flohmarkt-Klamotten trägt, aber nichts auf der Welt so liebt wie Mode. Loulou und Yves werden gute Freunde, und schließlich macht er ihr das Angebot ihres Lebens doch lediglich eine Muse wollte sie nie sein.

„Der Glanz der Zukunft“ ist eine Romanbiografie über Loulou de la Falaise und Yves Saint Laurent von Michelle Marly.

Im Mittelpunkt steht die junge Loulou de la Falaise.
Loulou ist noch sehr jung als sie den um einige Jahre älteren Desmond Fitzgerald heiratet.
Bald bemerkt sie, dass die Ehe ein Fehler war und sie verlässt ihn und reist nach Marokko.
Sie trifft auf John Paul und Talitha Getty und geht mit ihnen nach Marrakesch.
Als Loulou schließlich Yves Saint Laurent kennenlernt ist sie von seiner Arbeit fasziniert.
Loulou hat sich schon immer für Mode begeistern können.
Ab diesem Punkt können die Leser*innen miterleben wie beide sich zu neuen Modellen inspirieren.

Michelle Marly lässt ihre Leser*innen in fremde Welten blicken. Die Beschreibung von Marrakesch hat mir besonders gefallen. Ich habe die vielen verschiedenen Düfte förmlich riechen können.
Aber auch der Blick in die Modewelt war spannend.
Man konnte den Modeschöpfern richtiggehend über die Schulter schauen.
Loulou und Yves Saint Laurent verband eine tiefe Freundschaft.
Auch hier vermittelt Michelle Marly ihren Leser*innen gekonnt die schillernde Modewelt und man stößt auf so einige bekannte Namen.

Mit ihrem flüssigen und leicht verständlichen Schreibstil und ihrer detaillierten Beschreibung der Handlungsorte hat Michelle Marly schon oft begeistert.
Biografische Roman hat die Autorin auch schon einige veröffentlicht und ich habe sie alle mit großer Freude gelesen.
In „Der Glanz der Zukunft“ hat die Autorin Loulou de la Falaise und Yves Saint Laurent noch einmal zum Leben erweckt.
Es ist eine großartige Romanbiografie über zwei große Persönlichkeiten der Modewelt.

Bewertung vom 22.08.2023
Kommissar Jennerwein darf nicht sterben / Kommissar Jennerwein ermittelt Bd.15
Maurer, Jörg

Kommissar Jennerwein darf nicht sterben / Kommissar Jennerwein ermittelt Bd.15


gut

Diesmal konnte Jennerwein mich nicht überzeugen

Kommissar Jennerwein macht Urlaub!
Er ist in einem Sporthotel und verbringt die Zeit mit Joggen, Wassertreten und auf dem Ergometer.
Was er nicht weiß, die Schwerverbrecher, die Jennerwein im Laufe der Zeit hinter Gitter gebracht hat und zum Teil dort immer noch verweilen haben sich zusammengeschlossen und einen Auftragskiller auf Jennerwein angesetzt.
Jennerwein gibt sich aber nicht nur dem Nichtstun hin. Als ein Mitarbeiter eines Großkonzern ihn bei der Suche nach einem verschwundenen Mitarbeiter um Hilfe ist Jennerwein dabei.
Die Ermittlungen in den großen voll elektrisierten Werkshallen voller Künstlicher Intelligenz
bergen einige Gefahren für den Kommissar.
Und weiterhin ist der Auftragskiller hinter Jennerwein her.

„Kommissar Jennerwein darf nicht sterben“ ist bereits der 15. Band der erfolgreichen Kommissar Jennerwein Reihe von Jörg Maurer.

Diesmal konnte mich die Geschichte nicht überzeugen.
Die Idee den Kommissar in den Urlaub zu schicken, die Täter der Buchreihe sich zusammenschließen lassen und Jagd auf den Kommissar machen finde ich gut.
Es war zum einen interessant die Protagonisten aus den vorhergehenden Bände noch einmal zu treffen oder von denen die nicht mehr am Leben sind zu lesen.
Hier hätte ich mir ein bisschen mehr Interaktion der Protagonisten gewünscht.

Auch die Geschichte mit dem Teufen im Beichtstuhl fand ich gut eingeflochten.
Die Probe die Jennerwein in der Kirche nimmt und auch am Ende die Auflösung des Handlungsstrangs war clever gemacht.

Wer den Kommissar gut kennt, weiß, dass er nicht zum Nichtstun gemacht ist.
So war es nur eine Frage der Zeit, dass Jennerwein irgendwo ermittelt.
So kam ihm Herr Lim gerade recht.
Ein Mitarbeiter des Großkonzern World Wide Real Mikado Solutions ist unauffindbar verschwunden. Es besteht die Gefahr, dass er Firmengeheimnisse ausplaudert.
Es gibt keinen Hinweis, dass der Mitarbeiter das Firmengelände verlassen hat und auch keinen, dass er sich auf dem Firmengelände aufhält.

Große Teile der Handlung spielen sich in den Hallen der Firma Mikado ab.
Es gibt so gut wie keine Mitarbeiter.
Alles Roboter und Maschinen. Die KI ist alles beherrschend.
Taxis die sprechen und Witze erzählen wollen.
Ab da war ich dann raus.
Das war mir tu viel Science Fiction.

Hier sind Mit Jörg Maurer die Pferde durchgegangen.
Er hat zwar seinen gewohnten Humor immer wieder durchblitzen lassen und ich habe auch des Öfteren geschmunzelt.
Aber der Anteil an Science Fiction war mir eindeutig zu groß.

Es gibt bestimmt viele Leser*innen die darüber begeistert sind.
Ich möchte auch betonen, dass das meine persönliche Meinung ist und nicht für die Vielzahl der Leser steht.

Ich hoffe, dass Jörg Maurer bei Band 16 wieder in seine alten Gewohnheiten zurückfindet.

Bewertung vom 17.08.2023
Der Traum von einem fernen Glück
Sahler, Martina

Der Traum von einem fernen Glück


ausgezeichnet

Eine Reise ins Tal der Könige

Klappentext:
Ägypten 1922: Francine Tremblay berichtet jeden Tag für die renommierte Londoner Zeitung The Times über die sensationellen Funde am Grab von Tutanchamun. Eine Herausforderung für die ehrgeizige junge Journalistin, die sich in einer männerdominierten Welt behaupten muss. Als zwei Kollegen von der Times anreisen, muss Francine plötzlich um die Anerkennung ihrer Arbeit fürchten. Und um ihr Herz: Denn einer der Reporter ist der attraktive Oliver Gilmore, mit dem sie einst eine tiefe Liebe verband und den sie nach einer großen Enttäuschung nie wiedersehen wollte …

„Der Traum von einem fernen Glück“ ist der 2. Band der Reihe „Die Frauen von Luxor“ von Martina Sahler.

Die Autorin entführt ihre LeserInnen in das Ägypten des frühen 20. Jahrhundert.
Wir lernen interessante Charaktere kennen, besonders Francine Tremblay
hat mir von Anfang an gut gefallen.
Die Leser*innen treffen wieder auf Howard Carter der mit seinen Ausgrabungen großen Ruhm erlangt.
Lucas Hodgson, der zum Team gehört lässt seine Cousine Francine für die Times über die Ausgrabung und die Funde berichten.
Francine gewöhnt sich schnell in das Team ein und fühlt sich in Ägypten wohl.
Der Fund des spektakulären Grab des Tutenchamun soll kurz bevorstehen.
Gerade jetzt bekommt Francine 2 Männer an ihre Seite gestellt.
Hiller und Oliver, Francine’s Ex lassen sie kaum noch zum Zuge kommen.
Sie lassen Francine deutlich spüren, dass sie in einer Männerdomaine eingedrungen ist.

Martina Sahler erzählt die Geschichte sehr lebendig. Nach wenigen Seiten entstehen automatisch Bilder im Kopf.
Ich mag besonders ihre weiblichen Charaktere. Es handelt sich meist um recht selbstbewusste Frauen die ein eigenständiges Leben führen möchten und es schwer haben in einer Männerdomaine ihre Frau zu stehen.
Schon bei der Trilogie „Die Englische Gärtnerin“ hat mich Charlotte begeistert die als erste Frau in Kew Gardens als Botanikerin arbeiten durfte.
So wie Charlotte in „Die englische Gärtnerin“, Victoria im ersten Band „Die Hoffnung auf ein neues Morgen“ und jetzt Francine sind es immer tolle selbstbewusste Frauen die mich bei den Geschichten von Martina Sahler faszinieren.
Und natürlich auch die schönen und gut beschriebenen Handlungsorte.

„Der Traum von einem fernen Glück“ ist eine facettenreiche Geschichte.
Ein bisschen Reisebericht und ein bisschen Abenteuer.
Mit ihrem fesselnden Schreibstil vermittelt Martina Sahler ihren LeserInnen viele interessante Informationen über die Ausgrabungen und das Ägypten vor 100 Jahren.
Dabei verwebt die Autorin Realität und Fiktion so fein, dass es untrennbar zusammengehört.

„Der Traum von einem fernen Glück“ hat mich wieder richtig begeistert. Das Buch kann auch problemlos ohne Kenntnisse des 1. Band gelesen werden.

Bewertung vom 09.08.2023
Die Erfindung des Lächelns
Hillenbrand, Tom

Die Erfindung des Lächelns


ausgezeichnet

Jagd nach der Mona Lisa

Als der Pariser Louvre am 22. August 1911 seine Pforten öffnet, fehlt im Salon Carré ein Gemälde: Leonardo da Vincis Mona Lisa. Sofort versetzt der Polizeipräfekt seine Männer in höchste Alarmbereitschaft, lässt Straßen, Bahnhöfe und sogar Häfen sperren. Doch es ist zu spät. La Joconde ist verschwunden. Juhel Lenoir von der Pariser Polizei soll es finden – und die Welt schaut ihm dabei zu.
Commissaire Lenoir lebt in der aufregendsten Stadt der Welt und bekommt den schwierigsten Auftrag, den er sich vorstellen kann: das Bild zu finden, das die Welt betört. Wen hat die »Mona Lisa« so sehr bezirzt, dass er nicht mehr ohne sie leben konnte? Auf seiner Jagd trifft der Ermittler auf den Maler Pablo Picasso und den Dichter Guillaume Apollinaire, die Ausdruckstänzerin Isadora Duncan und ihren Guru, den Satanisten Aleister Crowley, die Musiker Igor Strawinsky und Claude Debussy, die brutalen Anarchisten der Bonnot-Bande und Frankreichs größten Detektiv, Alphonse Bertillon, den »lebenden Sherlock Holmes«. Wer von ihnen ist in die Geschichte des verschwundenen Bildes verwickelt?

„Die Erfindung des Lächelns“ von Tom Hillenbrand entführt die Leser*innen nach Paris ins Jahr 1911.

Aus dem Louvre ist die Mona Lisa, wohl eins der berühmtesten Bilder der Welt verschwunden.
Der Louvre ist nicht mit dem heutigen Museum zu vergleichen.
Er ist ziemlich heruntergekommen und die Museumswächter sind mehr oder weniger Alkoholiker.
Man muss sich also nicht fragen, wie so etwas passieren konnte.
Natürlich wird alles in Alarmbereitschaft versetzt und die ganze Stadt abgeriegelt.
Doch das Bild bleibt verschwunden.
Commissaire Juhel Lenoir wird beauftragt das Bild wiederzufinden.
Eine Jagd durch Paris beginnt.
Wir begleiten den Commissaire durch viele bekannte Orte in der Stadt. Unter anderem in das Künstlerviertel Montmartre

Tom Hillenbrand erzählt die Geschichte in seiner gekonnt unterhaltsamen Art.
Der Autor lässt viel Zeitkolorit in die Geschichte einfließen.
Die Plätze in Paris werden gut und der Zeit angepasst beschrieben.
„Die Erfindung des Lächelns“ ist ein kurzweiliger und spannender Historischer Roman von Tom Hillenbrand.