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Benutzername: 
Tialda von bibliofeles.de
Wohnort: 
Saarland
Über mich: 
schwarzromantische Buchliebhaberin

Bewertungen

Insgesamt 239 Bewertungen
Bewertung vom 30.10.2014
Atme nicht
Hubbard, Jennifer R.

Atme nicht


sehr gut

Rezension:

Auf der Suche nach einem guten Jugendbuch stolperte ich über “Atme nicht” von Jennifer R. Hubbard. Das Cover, eines der wenigen, das auch wirklich perfekt zum Inhalt des Buches passt, sprach mich direkt an, und der Klappentext machte mich neugierig – das Beste ist jedoch: Ich wurde nicht enttäuscht und bekam genau das geliefert, worauf ich hoffte.

Die Autorin schreibt glaubhaft aus der Sicht des Protagonisten – einem Teenie namens Ryan, der einige Zeit vor dem Einsetzen der Geschichte einen Selbstmordversuch unternahm und noch nicht allzu lange aus der psychiatrischen Klinik entlassen ist, in die er damals eingeliefert wurde.

Wirklich gut geht es ihm immer noch nicht. Mit seinen einzigen Freunden, Jake und Val, die er beide aus der Klinik kennt, hält er online Kontakt, und so gibt es nur zwei Orte, an denen er sich am liebsten aufhält: sein Zimmer und der Wasserfall, der in der Nähe seines Elternhauses liegt. Was seine überfürsorglichen Eltern nicht wissen sollen: Wenn Ryans Gedankenkarussell zu schnell wird, stellt er sich genau unter diesen tosenden Wasserfall und lässt sich das Wasser hart auf seinen Körper prasseln – eine nicht ganz ungefährliche Strategie.

Und genau hier befindet sich der Leser am Anfang der Geschichte. Denn am ersten Tag, den wir mit Ryan verbringen, taucht plötzlich die Schwester eines Klassenkameraden auf und spricht ihn an. Kurze Zeit später hat sich Nicki schon in Ryans Leben gedrängt und ist an einem Thema ganz besonders interessiert: seinem Selbstmordversuch, denn Ryan soll ihr helfen zu verstehen.

Nachdem ich das Buch gelesen hatte, konnte ich mir kaum noch vorstellen, dass diese umfangreiche und fesselnde Geschichte auf weniger als 300 Seiten Platz fand. Einerseits erfährt man recht viel über die verschiedenen Hintergründe aus Ryans und Nickis Leben, und andererseits schafft es die Autorin trotzdem, noch recht viel an Handlung unterzubringen – und das alles, ohne dass die Geschichte überladen oder zu unübersichtlich wirkt. Zudem sind sowohl Ryan als auch Nicki wahnsinnig sympathische Charaktere.

Es geht um ein schwieriges Thema und der Leser weiß das (wenn er den Klappentext gelesen hat) – ich glaube, genau das ist der Grund, warum diese Geschichte keine langen Erklärungen braucht. Ryans Art zu erzählen und zu denken bringt die Sache einfach auf den Punkt.

Fazit:

Eine Handlung, die wie das Leben ist: überraschend spontan und ein bisschen verrückt.

Bewertung vom 26.10.2014
Tödlicher Fluch / Oneiros Bd.1
Heitz, Markus

Tödlicher Fluch / Oneiros Bd.1


sehr gut

Rezension:

Eigentlich ging ich damals in den Buchladen, um mir Markus Heitz’ “Totenblick” zu holen – wurde dann aber darauf hingewiesen, dass dort auch der Protagonist aus “Oneiros – Tödlicher Fluch” auftauchen wird. Somit kam ich an diesem Werk mit dem wunderbar düsteren Cover also gar nicht vorbei.

Heitz’ Schreibstil ist große Klasse. Schon im Prolog war ich von der Geschichte so gefesselt, dass ich das Buch nicht mehr zur Seite legen wollte, und das änderte sich auch auf den restlichen rund 600 Seiten nicht. Obwohl die Geschichte an verschiedenen Orten spielt, und es mehrere Handlungsstränge gibt, gelingt es dem Autor trotzdem, den Leser nie den Überblick verlieren zu lassen und am Ende alle Stränge zu einem spannenden Showdown zusammenzuführen.

Nach dem ja eher vagen Klappentext steigt der Leser mit dem Prolog in eine scheinbar normale Situation an Bord eines Flugzeugs ein, das auf dem Weg nach Paris ist. Neben der Routine der Flugbegleiterinnen wird der Augenmerk auf Tommaso gelenkt – ein offenbar recht nerviger Gast, der davon überzeugt ist, ein Terrorist würde sich an Bord befinden. Noch bevor das Flugzeug in Paris zum Stehen kommt, sind alle an Bord tot – alle außer Tommaso … so scheint es.

Mit dem ersten Kapitel startet die Geschichte dann in Leipzig – dem Wohnort des Protagonisten Konstantin Korff – Inhaber eines Bestattungsinstituts und einer der besten Thanatologen weltweit. Ich fand Korff, der aus einem ganz bestimmten Grund allein auf einem Hausboot lebt, als Charakter wahnsinnig interessant, zumal man einen spannenden Einblick in seine Arbeit bekommt – aber vor allem faszinierte mich natürlich seine ‘Gabe’, um die sich im Endeffekt auch der Hauptplott des Buches dreht – denn schläft Korff ein, befindet sich besser niemand in seiner Nähe, der weiterleben möchte.

Korffs persönliche Geschichte steht aber nicht mal direkt im Vordergrund, denn er ist nicht der einzige, der seine Umgebung im Schlaf in Gefahr bringt – und es kann bei weitem nicht jeder so gut wie er mit diesem Problem umgehen – erst recht nicht, wenn es sich um einen Narkoleptiker handelt. Doch eine Ärztin, die mit Nachnamen durchaus Frankenstein heißen könnte, bemüht sich, die Sache in den Griff zu bekommen – selbstverständlich nicht aus Gründen der Nächstenliebe und schon gar nicht legal.

Fest steht: Mit “Oneiros – Tödlicher Fluch” kommen Leser, die auf eine Mischung aus Thriller und Fantasy stehen, voll und ganz auf ihre Kosten, denn hier findet man eine vielschichtige und morbide Geschichte.

Fazit:

Eine Story, deren Handlungsstränge sich an Spannung und düsteren Ideen von Kapitel zu Kapitel selbst übertreffen.

Bewertung vom 22.10.2014
Teardrop Bd.1
Kate, Lauren

Teardrop Bd.1


sehr gut

Rezension:

Die Kampagne, die Lauren Kate zum Erscheinen ihres Trilogieauftakts veranstaltete war sehr emotional. Blogger bekamen die Möglichkeit, im Buchtrailer zu erscheinen, indem sie auf ein Blatt Papier schrieben, wann sie zuletzt geweint hatten, und ein Foto davon einreichten – denn durch große Emotionen ausgelöste Tränen spielen auch in Lauren Kates Atlantis-Trilogie, welche mit “Teardrop” seinen Anfang findet, eine große Rolle.

Das Buch beginnt mit einem Prolog, auf den sich die ganze spätere Geschichte aufbaut – denn wenige Monate vor dem eigentlichen Einsatz der Handlung hat Eureka mit ihrer Mutter einen schweren Autounfall, bei dem Wasser und Naturgewalt eine große Rolle spielen. Nur Eureka überlebt, und die Geschehnisse liegen ihr schwer auf der Seele, da sie ihre Mutter, eine Archäologin, über alles liebt.

So hat es der Leser mit einer unglücklichen Protagonistin zu tun, die sich zwischen Therapie, Schule und ihrem Zimmer durch den Alltag hangelt – Rückhalt gibt ihr Brooks, ihr bester Freund … und dann taucht ein Junge namens Ander auf. Scheinbar durch Zufall drängt er sich in ihr Leben, ist verdächtig oft da, wo sich Eureka gerade aufhält, und berührt letztendlich ihr Herz. – Und an dieser Stelle wird es gefährlich – denn Eureka darf unter keinen Umständen weinen.

Aber nicht nur Ander bringt Veränderung – auch Brooks’ Verhalten wandelt sich zum negativen und schon bald ist er wie ausgewechselt. Soviel sei verraten: Es steckt mehr dahinter, als nur die Laune eines Teenies. Was genau, eröffnet sich dem Leser aber erst gegen Ende des Buches. Außerdem sind da noch zwei Gegenstände, die Eureka vom Anwalt ihrer Mutter bekommt – ein Medaillon, das sich nicht öffnen lässt, und ein seltsamer Stein, den sie erst aus seiner Verpackung holen darf, ‘wenn es an der Zeit ist’.

Es gibt also Vieles aufzuklären und zu entdecken. Die Geschichte hat mir an sich gut gefallen und Lauren Kate schreibt so, dass man sich beim Lesen nicht anstrengen muss, sondern einfach durch den Text fliegt und sich ganz auf die Handlung einlassen kann. Doch trotz der besonderen Story hat mir noch das gewisse Etwas gefehlt – ein kleiner ‘Baustein’, der das Buch zum Lieblingsbuch werden lässt. Wer aber Jugendbücher mit Lovestory (die sich aber hier im ersten Band erst anbahnt) und Fantasyanteil mag, kann mit Teardrop nichts falsch machen.

Fazit:

Ein normales Mädchen, das mit einem Verlust klarkommen muss – und um es herum unzählige Geheimnisse und Seltsamkeiten, mit denen schon bald feststeht: Eureka ist doch nicht so normal, wie sie dachte.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.10.2014
Zenissimos Jagd
Ibing, Sabine

Zenissimos Jagd


gut

Rezension:

Obwohl ich das Cover von Sabine Ibings “Zenissimos Jagd” zwar passend, aber nicht besonders schön finde, hatte ich schon länger sehnsüchtig darauf gewartet, dass das Buch endlich erscheint. In der ersten Hälfte des Jahres hatte mir die Autorin von der Geschichte erzählt, und die Beschreibung im Klappentext versprach Spannung – was während des Lesens auch im Grunde bestätigt wurde.

Erzählt wird aus der dritten Person, wobei der Augenmerk auf einer Handvoll Protagonisten liegt. So ist der Leser der einzige, der das komplette Bild sehen kann, welches sich aus dem ergibt, was der Psychopath Jeremias plant und umsetzt, und dem, wie sich seine Taten bei die Leidtragenden auswirken.

Es geht darum, dass Jeremias von Carina abserviert wurde, was den krankhaft stolzen Mann zutiefst kränkte. So kommt ihm der Zufall entgegen, als er seine Exfreundin mit ihrem neuen Freund und ihrem Bruder mit seiner Frau Laura auf Teneriffa sieht. Kurzerhand freundet er sich mit Laura, die auf der Insel viel Zeit allein verbringt und die ihn nicht persönlich kennt, an und sein Racheplan entwickelt sich rasend schnell. Zurück in Deutschland schafft er es, die Wohnungen der beiden Paare heimlich mit Überwachungsgeräten auszustatten und sich so in deren Leben einzuklinken.

Am meisten fesselte mich, was Jeremias sich alles einfallen lässt, um Carina unerkannt zu terrorisieren. Es ist beängstigend und faszinierend zugleich, wenn man sich vorstellt, wie einfach es theoretisch ist, in ein Leben einzudringen, ohne dass der andere etwas davon merkt. Doch das bloße Ausspionieren reicht Jeremias nicht – er geht weiter, beginnt Herr über Leben und Tod zu werden und zerstört somit systematisch das Leben seiner Exfreundin. Als er ihr auch noch ein ernstes Verbrechen anhängt, bricht Carinas Leben endgültig in sich zusammen.

Klingt soweit gut – allerdings gab es eine Sache, die mich an der Geschichte gestört hat: die Charaktere. Eigentlich ist das gar nicht möglich – als Leser schlägt man sich ja meist auf eine Seite – aber ich fand in “Zenissimos Jagd” keine einzige Person sympathisch. In der oberen Gesellschaftsschicht angesiedelt wirkten die Hauptpersonen auf mich naiv und dümmlich, ohne ernsthafte Probleme – alà ‘von Beruf Sohn/Tochter’. Man kann als Leser in den Charakteren keine Tiefe entdecken, im Mittelpunkt stehen Jeremias Taten. Es ist schlimm, was mit Carinas Leben geschieht, aber wirkliches Nahe ging mir ihr Schicksal nicht.

Wenn man es aber schafft, über die schwachen Charakter der Personen hinwegzusehen, findet man sich in einer wirklich fesselnden und faszinierenden Geschichte wieder. Ein Thriller der ohne blutiges Gemetzel Eindruck hinterlässt.

Fazit:

Schwache Charaktere, aber ein umso stärkerer Handlungsvorgang. Hier kann so mancher Stalker und Teilzeitpsychopath noch etwas lernen.

Bewertung vom 17.10.2014
Das wirst du bereuen
Maciel, Amanda

Das wirst du bereuen


gut

Rezension:

So viel steht fest – trotz seiner eigentlichen Schlichtheit ist das schwarze Cover mit pinkem Spotlack von Amanda Maciels Debüt “Das wirst du bereuen” ein absoluter Hingucker. Das war dann offen gestanden auch der Hauptgrund, wieso ich mich direkt nach seiner Ankunft vollkommen lesewütig auf das Buch geworfen habe.

Beginnt man zu lesen, wird man direkt ins Geschehen katapultiert – in die Gegenwart, in der sich die Protagonistin Sara in einem Gespräch mit einer Anwältin befindet, das mehr einer Befragung gleicht – eine Befragung darüber, ob sie mit einem Mädchen namens Emma Putnam jemals eine körperliche Konfrontation hatte – Sara antwortet mit “Ja”.

Die Geschichte wird authentisch aus Saras Perspektive erzählt und spielt sich auf zwei sich von Kapitel zu Kapitel abwechseknden Zeitebenen ab – nämlich in der Gegenwart und in der Vergangenheit, beginnend mit einem halben Jahr vorher. Zwar ist es der Autorin gelungen, Saras Gedanken und Erzählweise wie die einer Jugendlichen klingen zu lassen, aber leider konnte mich das trotz des ernsten Themas nicht richtig berühren. Ich las die Story mit gewissem Abstand, was vielleicht daran liegt, dass meine Schulzeit und die damit einhergehenden Probleme schon zu lange zurückliegen.

Das erste Kapitel in der Vergangenheit beginnt damit, dass Sara und ihre beste Freundin Brielle, ihres Zeichens eine typische ‘High School-Zicke’, sauer auf ihre Mitschülerin Emma sind, die erst seit kurzem auf ihre Schule geht und aus Sicht der Freundinnen alle Jungs um den Finger wickelt – so auch Saras Freund. Was mit Geläster beginnt, endet in fragwürdigen Aktionen, die Emma vor der ganzen Schule bloßstellen, und die das sensible Mädchen letztendlich zum Äußersten treiben – der Grund, warum Sara und Brielle vor Gericht sollen.

In der Gegenwart geht vor allem darum, wie sich Emma zwischen ihrer Anwältin und ihrer Psychologin von Termin zu Termin schleppt, und wie ihre Gefühlswelt dabei aussieht. Fest stand für mich, dass Brielle, der ‘wirklich’ schlechte Mensch bei der ganzen Sache war …

Geeignet ist “Das wirst du bereuen” in erster Linie für Jugendliche. Mobbing ist ein ernstes Thema, das mittlerweile so ziemlich jedem Schüler bekannt sein dürfe – egal ob als Opfer, Täter oder ‘Zuschauer’. Amanda Maciel zeigt mit ihrer Geschichte, welche Auswirkungen es haben kann, wenn niemand etwas dagegen tut.

Fazit:

Lässt sich zwar gut lesen, die Geschichte konnte mich aber nicht so begeistern wie das Cover und ist eher für Jugendliche geeignet.

Bewertung vom 17.10.2014
William Shakespeares Star Wars 01 - Fürwahr, Eine neue Hoffnung
Doescher, Ian

William Shakespeares Star Wars 01 - Fürwahr, Eine neue Hoffnung


sehr gut

Rezension:

Obwohl ich (unglaublich aber wahr) bisher keinen einzigen Star Wars-Film gesehen habe, und somit auch nicht wusste, worum es in diesem Epos überhaupt genau geht, wollte ich mich auf ein Experiment einlassen und Ian Doeschers “William Shakespeares Star Wars” lesen, das sich auf Episode IV bezieht. Ich fand den Gedanken, Sci-Fi mit Shakespeare zu verbinden so ungewöhnlich, dass ich das Buch unbedingt lesen wollte und wurde positiv überrascht.

Anders als erwartet, kam ich mit dem als Blankvers verfassten Text schon nach wenigen Seiten gut klar (von Shakespeare habe ich übrigens auch noch kein Werk gelesen) und konnte sogar nachvollziehen, worum es in der Geschichte eigentlich geht, solange ich mich konzentriert habe.

Aufgebaut ist der Text aber nicht nur was die Verse angeht, wie ein typisches Drama, sondern auch die restliche Gestaltung passt – Es wird angekündigt, wer gerade das Geschehen betritt und wer es verlässt, der “Chor” fasst zusammen, was sich dem Leser durch die bloßen Textpassagen nicht erschließen kann und abgerundet wird das Ganze mit vereinzelten Zeichnungen bestimmter Szenen, die sich immer jeweils über eine ganze Buchseite erstrecken.

Zum Schmunzeln konnten mich vor allem die Passagen bringen, die R2-D2 und Chewbacca ‘sprechen’ – beim einen nur angedeutete Töne und beim anderen zusammenhanglose Silben, die seine Sprache darstellen. Ein bisschen fordernd ist das Lesen in Versform natürlich schon, doch das Buch ist genau so dick, dass es noch Spaß macht und man sich nicht ab einem bestimmten Punkt quälen muss – ausgezeichnet.

Trotz allem richtet sich “William Shakespeares Star Wars” in erster Linie an Star Wars-Fans und Liebhaber des ‘Nerdigen’. Ein superfesselnder Pageturner ist das Werk, wie man es sich schon denken kann, nicht – aber immerhin eine amüsante und ungewöhnliche Mischung und somit etwas Besonderes.

Fazit:

Für jeden auf Bildung gelevelten Nerd und Star Wars-Fan ein Muss.

Bewertung vom 17.10.2014
Taken - Das erfrorene Land / Das Laicos-Project Bd.2
Bowman, Erin

Taken - Das erfrorene Land / Das Laicos-Project Bd.2


gut

Rezension:

Obwohl ich von Band 1 der Reihe um das Laicos-Projekt nur mäßig begeistert war, wollte ich trotzdem wissen, wie es in Band 2 – “Taken – Das erfrorene Land” weitergeht. Bereut habe ich die Entscheidung, das Buch zu lesen, nicht.

Der Aufbau orientiert sich an dem in Band 1 und so wurde die Geschichte wieder in mehrere, genauer gesagt 4 Teile aufgegliedert. Berichtet wird aus der Egoperspektive des Protagonisten Gray und der Schreibstil der Autorin ist wieder recht angenehm zu lesen. Er verbreitet Spannung und gibt gleichzeitig Einblicke in Grays Gedankenwelt.

[ACHTUNG SPOILER BAND 1]
Die Geschichte setzt im tiefsten Winter ein – Gray ist mit einer kleinen Gruppe des Widerstands unterwegs, um neue Verbündete gegen den skrupellosen Herrscher des Landes zu finden. Doch schon bald stellt sich heraus, dass der frankonische Orden mehr weiß, als sie denken, und dass ihre kleine Gruppe längst unterwandert sein könnte.

Der Autorin ist es gelungen, die kalte, raue Atmosphäre dermaßen gut herauszuarbeiten, dass man meint, man könnte während des Lesens seine eigenen Atemwölkchen sehen. Es herrscht eine graue, gedrückte Stimmung, mit der die kleine Gruppe durch die Kälte wandert, ohne überhaupt genau zu wissen, was sie an ihrem Ziel erwarten wird – und was sie am Ende erwartet, ist gleichermaßen gut wie schlecht.

Wie Band 1 reißt mich auch Band 2 nicht vom Hocker, aber trotzdem war es wie ein Treffen mit alten Bekannten. Schicksalsschläge konnten mich berühren und ich fieberte bei actionhaltigen Szenen mit. Wer also “Taken 1″ bereits gelesen hat und damit zufrieden war, kann ruhig auch “Taken – Das erfrorene Land” lesen.

Fazit:

Nach wie vor nicht der absolute Oberknaller, aber trotzdem wie ein nettes (und spannendes) Treffen mit alten Bekannten – wenn auch in einer sehr unwirtlichen Gegend.

Bewertung vom 07.09.2014
Es
King, Stephen

Es


sehr gut

Rezension:

Mit 14 Jahren habe ich zum ersten Mal die Buchverfilmung zu Stephen Kings “Es” gesehen, der mich damals zutiefst ängstigte – was mich aber nicht davon abhielt, ihn bis heute immer wieder anzusehen. So war es eigentlich klar, dass ich nicht daran vorbeikam, auch irgendwann das Buch zu lesen – selbst wenn erst viele Jahre vergehen mussten.

Obwohl das Buch vor fast 30 Jahren geschrieben wurde, ist es trotzdem in Stephen Kings typischem Schreibstil verfasst. Lange, ausschweifende Sätze, die zwar teilweise nerven und einen den Faden verlieren lassen, aber dafür das Grauen umso detaillierter beschreiben. “Es” ist wahnsinnig umfangreich und zum besseren Verständnis auf 5 Teile und insgesamt 23 Kapitel aufgeteilt. Dazu muss ich sagen, dass ich die oben gezeigte Version (die 11. Auflage) des Buches besitze, die angeblich gekürzt ist. Ich weiß nicht, ob die Aufteilung in neueren, noch erhältlichen Ausgaben gleich ist.

Gleich am Anfang stellte ich fest, dass das Buch viel ausführlicher ist, als der Film und somit auch viele Szenen enthält, die ich nicht kannte – dies ist zwar kein Buch-Film-Vergleich, aber nur ganz kurz: Das Buch gefällt mir viel besser, und das, obwohl ich den Film schon toll fand.

Ganz grob gesagt spielt sich die Geschichte auf zwei verschiedenen Zeitebenen ab. Einmal in den 50ern und einmal in den 80ern. In den 50ern lernt sich die Gruppe, die gegen “es” kämpfen wird durch scheinbaren Zufall kennen – 7 Kinder, die “es” bereits in irgendeiner Gestalt gesehen haben und sich anfreunden, alle Außenseiter, was sie noch enger zusammenschweißt.

In den 80ern ruft der einzige, der später nie aus der Stadt weggezog, Mike Hanlon, seine Freunde zurück in die Stadt – den “es” ist wieder da, und die Gruppe schwor sich damals, zurückzukommen und erneut in den Kampf zu ziehen, falls das Wesen, das sich vorzugsweise in Gestalt des Clowns “Pennywise” zeigt, wieder auftaucht.

Die verschiedenen Buchteile sind so aufgegliedert, dass man jede der Hauptpersonen zwei Mal ganz genau kennenlernt – einmal als Kind und einmal als Erwachsenen. Dazwischen gibt es immer wieder Kapitel, die aus der Ich-Perspektive von Mike verfasst wurden, in denen er von seinen Forschungen über die Stadt erzählt und feststellt, dass “es” in einem regelmäßigen Zyklus auftaucht.

Ich könnte noch ewig so weiterschreiben, denn die Geschichte ist einfach extrem dicht und umfangreich und ich bin wirklich sehr angetan davon, aber die Rezension sollte ja auch nicht zu lang werden. Fakt ist: Wer Stephen Kings Literatur, oder den Film “Es” toll findet, muss dieses Buch lesen. Über Kings Vorliebe, ausschweifend zu erzählen, sollte man hinwegsehen (und schweigend einen Stern abziehen).

Fazit:

Ein Kultbuch, das sich kein Clown-Hasser entgegen lassen sollte.

3 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.09.2014
Voll streng, Frau Freitag
Frau Freitag

Voll streng, Frau Freitag


gut

Rezension:

Da ich hin und wieder auf Frau Freitags Blog “Na, wie war’s in der Schule?” mitlese und mir ihr Schreibstil gefällt, wollte ich auch mal ein Buch von ihr ausprobieren – und kam prompt an ein günstiges Exemplar von “Voll streng, Frau Freitag – Neues aus dem Schulalltag”, dem 2. von bisher 3 veröffentlichten Büchern, in denen die Lehrerin von ihrem Berufsalltag berichtet.

Fest steht: Durch den umgangssprachlichen Schreibstil kann man die etwas weniger als 300 Seiten quasi in einem Rutsch weglesen. Es gibt sehr viel wörtliche Rede und so ist es ein bisschen, als wäre man selbst dabei oder würde es sich zumindest erzählen lassen.

Durch Frau Freitags Humor hätte ich dem Buch wahrscheinlich sogar bis zu 5 Sterne gegeben – wenn mich das Thema an sich – “Schule/Jugendliche” – dann nicht so genervt hätte. Ich finde diesen aktuellen Jugendslang total nervig und schlimm – und genau so sprechen Frau Freitags Schüler nun mal. So habe ich mich die Hälfte des Buches darüber aufgeregt und die andere Hälfte hab ich mich darüber aufgeregt, dass den Schülern ihre Zukunft so egal ist.

Wer sich daran aber nicht stört, wird mit “Voll streng, Frau Freitag” viel Spaß haben – denn schreiben kann die Frau ;).

Fazit:

Witziger Zeitvertreib – wenn die Schüler nur nicht diesen grenzwertigen Slang sprechen würden…