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Bewertungen

Insgesamt 149 Bewertungen
Bewertung vom 20.04.2012
Wachstumsschmerz
Kuttner, Sarah

Wachstumsschmerz


gut

Luise und Flo sind nun schon seit 4 Jahren ein Paar. Als sie beschließen, endlich Erwachsen zu werden, fangen die Probleme der beiden erst an. Die Suche nach einer gemeinsamen Wohnung wird begleitet von den Ängsten der beiden und gestaltet sich dadurch schwieriger als gedacht. Und auch das Zusammenleben fällt anders aus als erhofft und der anfänglichen Begeisterung für ein richtiges Erwachsenleben weicht schnell die Ernüchterung des Alltags.

Sarah Kuttners Erstling „Mängelexemplar“ hat mir sehr gut gefallen, und deswegen habe ich mich auch über das Erscheinen von „Wachstumsschmerz“ gefreut. Allerdings war ich unsicher, ob mir die Thematik wirklich gefällt. Nach vielen tollen Rezensionen dachte ich jedoch, dass ich das Buch unbedingt lesen muss. Es war besser und auch thematisch vielfältiger als erwartet, für mich kommt es jedoch nicht an „Mängelexemplar“ heran.

Sarah Kuttners Schreibe hat mir erneut gut gefallen. Sie schreibt locker, ehrlich, manchmal humorvoll, manchmal sarkastisch, jedoch stets immer mitten aus dem Leben heraus. Die beiden Protagonisten, Flo und Luise, haben mir nicht gefallen und ich bin auch nicht richtig warm mit ihnen geworden. Flo war mir zu ruhig, zu duckmäuserisch und ein viel zu großer Ja-Sager. Luise hingegen fand ich einfach nur anstrengend, zickig und nervig. Ihre große Unentschlossenheit bezüglich einer gemeinsamen Wohnung fand ich auch nervig und diese Stellen haben sich für mich dann auch etwas gezogen. Inhaltlich dreht sich ein wichtiger Teil des Buches um die Thematik des Erwachsenwerdens. Und in Anbetracht dieser Thematik fand ich die beiden Protagonisten passend ausgewählt, denn wirklich erwachsen sind beide noch nicht.

Die von Sarah Kuttner angesprochenen Fragen wie wann ist man wirklich Erwachsen? Muss man überhaupt Erwachsen werden? Was erwartet man vom Leben? Wie soll es beruflich weitergehen? Wohin geht die eigene Reise? Sind Fragen, welche nicht nur die Protagonisten sondern wohl auch jeden Leser schon beschäftigt haben. Während des Lesens habe ich über diese Dinge nachgedacht. Dies hat mir gut gefallen, denn ich mag es, wenn man durch ein Buch den Input bekommt, über Dinge nachzudenken. In einigen Gedankengängen konnte ich mich wiederfinden und auch das hat mir gut gefallen. Und auch wenn die Thematiken zum nachdenken anregen, fand ich dass die Autorin teilweise recht oberflächlich geblieben ist und manche Punkte nur leicht angerissen hat. Das finde ich wirklich schade, denn dass Sarah Kuttner auch in die Tiefe ihrer Figuren gehen kann, hat sie mit „Mängelexemplar“ bewiesen.

Die Geschichte wird immer wieder durch Memos, welche aus Luises Sicht geschrieben sind, unterbrochen. Diese Memos sind sehr privat und ich habe mich teilweise beim Lesen gefühlt, als würde ich unerlaubterweise in einem fremden Tagebuch lesen. Und auch wenn es interessant war, diese sehr intim wirkenden Gedanken der Protagonistin zu lesen, so fand ich die Memos falsch platziert. Man erfährt durch sie viel zu schnell, wie die Geschichte endet, was der Geschichte für mich enorm an Spannung genommen hat.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.04.2012
Der Anschlag
King, Stephen

Der Anschlag


ausgezeichnet

Auch wenn ich bislang nie ein großer Fan von Stephen King gewesen bin, hat mich dieses Buch sehr gereizt, weil ich die 50er mag und mich für das Leben zu dieser Zeit interessiere. Ich habe bislang lediglich ein Buch von King gelesen, welches ich so langweilig fand, dass ich es nach der Hälfte abgebrochen habe. Deswegen war ich gespannt, ob es mir mit dem Anschlag ähnlich ergehen wird, oder ob Herr King es schafft, mich über 1056 Seiten hinweg zu fesseln. Das Buch hatte einige vermeintliche Längen, welche eigentlich keine Längen waren, sondern mir auf Grund der Länge des Buches nur so vorkamen. Davon abgesehen ist es jedoch durchgehend spannend, wozu auch die immer wieder vorkommenden Cliffhanger beitragen. Während des letzten Drittels des Buchs hebt King den Spannungsbogen enorm an, so dass ich ab da nur noch so durch die Seiten geflogen bin, weil ich unbedingt wissen wollte, wie die Geschichte endet.

Jake hat mir als Protagonist gut gefallen. Er ist sympathisch, kein typischer Held, sondern der normale Typ von nebenan, der eben zufällig in eine solche Geschichte gezogen wird. Und dennoch wächst er durch die Situation über sich hinaus und gewinnt an neuer Stärke. Die Entwicklung dieser Figur wird gut deutlich und es war interessant, dies zu beobachten. Auch habe ich schnell ein gutes Gespür für Jake bekommen. Auch Sadie wird von King gut beschrieben, und dennoch hatte ich immer das Gefühl, sie gar nicht zu kennen und nicht richtig zu wissen, was sie und ihr Wesen ausmacht. Die weiteren Protagonisten hingegen sind gut dargestellt, und der Leser erhält ein klares Bild dieser Figuren. Besonders gefallen hat mir, wie King die menschlichen Unterschiede dargestellt und herausgearbeitet hat.

Neben der gelungenen Darstellung der Protagonisten, konnte King mich auch durch die Beschreibung von Orten und Situationen beeindrucken. Die ganze Geschichte ist atmosphärisch sehr dicht und richtig greifbar, so dass ich häufig das Gefühl hatte, direkt dabei zu sein. Die einzelnen Handlungsorte sind mir nicht bekannt und dennoch hatte ich manchmal das Gefühl, Dallas, Derry und die anderen Orte zu kennen.

Bislang habe ich mit King Grusel und Horror verbunden und war daher sehr positiv überrascht, wie romantisch und gefühlvoll er die Liebesgeschichte zwischen Sadie und Jake beschrieben hat. Ich hätte wirklich nicht gedacht, solche Emotionen beim Lesen vorzufinden und hatte während des Lesens mehr als einmal eine Gänsehaut.

Während des Lesens habe ich nicht nur über die Handlung nachgedacht und darüber, wie das Buch wohl enden mag, sondern auch über einige moralische Fragen, welche King zwar nicht direkt anspricht, welche aber trotzdem nicht ausbleiben. Am lautesten war in meinem Kopf die Frage danach, ob das Leben des einen Menschen mehr wiegt als das des anderen? King beantwortet diese Frage auf seine eigene Art durch Jakes Handlungen.

Obwohl man einige Handlungsstränge grob vorhersehen kann, war die eigentliche Handlung dann doch immer anders als gedacht und so gab es beim Lesen die ein oder andere kleine Überraschung. Schon recht früh hatte ich eine Vermutung bezüglich des Endes und grob hat sich diese Vermutung dann auch bestätigt. Mir hat das Ende sehr gut gefallen und für mich war es der perfekte Abschluss für diese spannende Geschichte.

Fazit:

Obwohl ich mit einigen Zweifeln an das Buch herangegangen bin, konnte Stephen King mit seinem Schreibstil diese Zweifel schnell beseitigen. Der Anschlag hat mir wesentlich besser gefallen, als vorab vermutet. Besonders erfreut hat mich die Vielseitigkeit der Geschichte, welche dazu beiträgt, dass es nie langweilig wird.

5 von 9 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.04.2012
Links und rechts vom Glück
Schütze, Silke

Links und rechts vom Glück


ausgezeichnet

Nun sitze ich schon eine ganze Weile vor dem Bildschirm, und weiß einfach nicht, was ich schreiben soll, da ich ständig das Gefühl habe, die Schönheit dieses Buches nicht mit Worten beschreiben zu können. Am liebsten würde ich mich ja ganz kurz fassen und das Buch einfach jedem, der sich vom Klappentext angesprochen fühlt, empfehlen. Das mache ich natürlich auch, denn ich empfinde „Links & rechts vom Glück“ als äußerst lesenswert.

Im Laufe der Geschichte hat diese ihren ganz eigenen Charme entwickelt. Zum einen entsteht dieser Charme durch die Protagonisten. Diese sind herrlich normal, mit Ecken und Kanten und dennoch sind sie alle auf ihre Art etwas Besonderes. Dadurch wirken die Charaktere auf mich unheimlich authentisch und gerade dieses Gefühl, dass die Geschichte von „echten“ Menschen handelt, macht für mich den Reiz an Silke Schützes Protagonisten aus. Zum anderen entsteht der Charme der Geschichte jedoch auch durch die Landschaftsbilder. Besonders die Beschreibung von Kiekeby, dem Hof auf welchem Sonja ihre Kindheit verbracht hat und welcher noch immer von Hermine bewohnt wird, hat mir gut gefallen. Ich habe dadurch richtig Lust bekommen, mich auch auf einem solchen Hof aufzuhalten, Pferde zu streicheln und den Geruch nach Pferdestall zu riechen.

Doch auch die erzählte Geschichte selbst, hat mir gut gefallen. Und auch wenn die Geschichten der drei Frauen sich voneinander unterscheiden, so wird deutlich, wie häufig der Schein trügen kann und dass viele Dinge unter ihrer Oberfläche doch völlig anders sind, als sie zu sein scheinen. Auch zweifeln die drei Frauen zu verschiedenen Punkten ihres Lebens an sich selbst, jedoch auch am Glück der anderen. Und schließlich lernen alle drei Frauen, dass das Glück nicht immer geradeaus vor einem liegt, sondern sich auch links und rechts des Weges befinden kann. Silke Schütze erzählt die Geschichten der drei Frauen sehr gefühlvoll und emotional und verknüpft diese einzelnen Erzählstränge geschickt zu einem Gesamtgefüge.

Abgerundet wird diese stimmungsvolle Geschichte durch tolle Zitate, welche jeden Kapitelanfang schmücken. Doch auch die einzelnen Kapitel selbst sind voller Weisheit und sie beinhalten immer wieder schöne Sätze. Viele Sätze und Passagen habe ich mehrfach gelesen, einfach weil sie mir so gut gefallen haben.

Fazit:

Mit Sonja, Billie und Hermine hat Silke Schütze drei tolle Frauen geschaffen, welche auf mich wirken wie mitten aus dem Leben. Silke Schützes Schreibstil gefällt mir sehr gut und es ist ihr gelungen, dass ich völlig in diese wunderbare Geschichte eintauchen konnte.

Bewertung vom 26.03.2012
Auserkoren
Williams, Carol Lynch

Auserkoren


weniger gut

Die vierzehnjährige Kyra lebt mit ihrer Familie in einem abgegrenzten Gebiet mitten in der Wüste bei den Erwählten, einer Mormonen-Sekte. Polygamie, Gewalt, Zwangsheirat und religiöser Wahn sind hier an der Tagesordnung. Das ganze Leben wird von Prophet Childs und seinen Aposteln kontrolliert. Bislang hat Kyra ihr Leben hingenommen wie es ist, doch dann soll sie den über 60jährigen Hyrum heiraten, der zudem auch noch ihr Onkel ist. Für Kyra bricht eine Welt zusammen, denn heimlich hatte sie gehofft ihr Leben mit Joshua, ihrer geheimen Liebe verbringen zu können. Auf der Suche nach einem Ausweg aus dieser Situation bringt Kyra sich und ihre Familie in tödliche Gefahr…

Die Autorin wirft den Leser direkt mitten in das Geschehen hinein. Man lernt Kyra, ihre Familie und ihr Leben kennen und erhält einen Einblick in ihren Alltag. Erklärungen oder Hintergrundinformationen über die Erwählten und ihren Glauben erhält man jedoch kaum. Dies finde ich sehr schade, denn so bleiben viele Fragen offen. Auch Kyra ist mir fremd geblieben. Man erhält zwar einige Einblicke in ihre Gedanken, diese drehen sich jedoch fast immer um die selben ein, zwei Punkte. Eine wirkliche Entwicklung findet nicht statt, was ich schade finde, da die Geschichte viel Potential dazu bietet. Dadurch dass sich Kyras Gedanken nicht weiterentwickeln, hatte ich häufig auch das Gefühl, dass die ganze Geschichte stagniert. Dadurch wurde es ziemlich langweilig und ich habe mehrfach mit dem Gedanken gespielt, das Buch abzubrechen.

Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen. Zum einen in der Gegenwart, zum anderen werden immer wieder Gedanken und Erinnerungen an vergangene Momente eingeschoben. Die einzelnen Abschnitte sind teilweise sehr kurz und wirken durch die großen Absätze stellenweise richtig abgehakt.

Insgesamt erinnert mich der komplette Roman eher an eine Kurzgeschichte. Bei einer richtigen Kurzgeschichte stören mich die genannten Kritikpunkte auch nicht, bei einer Geschichte von 224 Seiten stört mich dies jedoch sehr.

Gegen Ende entwickelt die Geschichte wieder mehr Leben und die Ereignisse scheinen sich fast zu überschlagen. Die Geschehnisse sind sehr vorhersehbar und dennoch fand ich das Ende auf eine gewisse Art rührend.

Fazit:

Von dieser Geschichte habe ich mir mehr erhofft, als ich dann tatsächlich zwischen den Buchdeckeln vorgefunden habe. Die Protagonisten sind mir allesamt sehr fremd geblieben und ich finde es auch schade, dass so viele Fragen zur Sekte und ihrer Lebensweise unbeantwortet geblieben sind. Die abgehakte Erzählweise hat mich genervt und ich habe mehrfach überlegt, das Buch abzubrechen.

Bewertung vom 26.03.2012
Von Wahrheit, Schönheit und Ziegenkäse
Frazer, Megan

Von Wahrheit, Schönheit und Ziegenkäse


ausgezeichnet

Vor 10 Jahren war Dara Cohen die „Little Miss Maine“. Heute ist sie jedoch scheinbar weit entfernt davon, irgendeine Miss Wahl zu gewinnen. Denn die ehemalige little Miss Maine ist nicht nur älter, sondern vor allem auch breiter geworden. Als Dara ihr Übergewicht für ein Schul-Projekt thematisiert, läuft alles aus dem Ruder. Kurz entschlossen nimmt Dara Kontakt zu ihrer Schwester Rachel auf, welche ihre Eltern ihr bislang verheimlicht haben. Sie besucht Rachel, die mit Freunden auf einer Ziegenfarm lebt. Und dort lernt Dara nicht nur, wie man Ziegenkäse herstellt…

Megan Frazers Roman hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt und fasziniert. Die Geschichte wird aus Daras Perspektive erzählt, so dass man von Anfang an ein gutes Gefühl für Dara erhält. Dara ist offen, selbstkritisch, klug, humorvoll und richtig liebenswert. Doch auch die weiteren Charaktere hat die Autorin wirklich gut dargestellt, und man merkt, dass sie ein gutes Gespür für Menschen hat.

Daras Geschichte hat mich sehr berührt und an einigen Stellen hätte ich beinahe die ein oder andere Träne verloren. Auf den ersten Blick scheint Daras größtes Problem ihr Übergewicht zu sein, und die Autorin schildert die Probleme eines dicken Mädchens sehr authentisch. Schaut man jedoch genauer hin, wird schnell klar, dass das Übergewicht nicht Daras einziges Problem ist. Da sind auch noch ihre Eltern, die einerseits lieblos erscheinen und andererseits nicht in der Lage sind Dara loszulassen und zu akzeptieren, dass Dara alt genug ist um selbstständig zu denken und eigene Entscheidungen zu treffen. Zudem muss Dara ihr Selbstbewusstsein neu entdecken und auch sich selbst und ihren Platz im Leben neu finden.

Nun könnte man denken, dass Dara mit all diesen Dingen genug zu tun hat, doch da ist auch noch Rachel, ihre Schwester. Als Leser beobachtet man die beiden dabei, wie sie sich kennenlernen und einander annähern. Und auch Rachels Vergangenheit war nicht ganz einfach und während des Lesens wurde ich sehr neugierig darauf, was wohl passiert sein mag.

Neben Dara, Rachel und natürlich den Ziegen lernt man auch die anderen Bewohner der Jezabel Ziegenfarm kennen. Auch sie wurden von der Autorin mit viel Gefühl und Geschick für menschliche Nöte dargestellt.

Stellenweise ist die Geschichte recht vorhersehbar, doch das hat mich kein bisschen gestört. Die erzählte Geschichte hat mir richtig gut gefallen und es hat mir auch gefallen, wie die Geschichte den Schönheits- und Schlankheitswahn sowie Kinder-Misswahlen deutlich kritisiert, ohne dabei den moralischen Zeigefinger zu penetrant zu zeigen. Die Geschichte ist sehr vielfältig und facettenreich und hinterlässt nach dem Lesen ein wohliges Gefühl in der Herzgegend.

Fazit:

„Von Wahrheit, Schönheit und Ziegenkäse“ ist eine emotionale und intelligente Geschichte mit liebenswerten Charakteren und einer tollen Moral. Ich hätte gerne noch mehr Zeit mit den Protagonisten auf der Ziegenfarm verbracht und war etwas traurig, als ich das Buch beendet habe. Dieses Buch habe ich sicher nicht zum letzten Mal gelesen und ich hoffe auch, dass es noch weitere Bücher von Megan Frazer geben wird.

PS: Bevor ich das Buch gelesen habe, ließ mich der Klappentext gleich an „Fat Cat“ von Robin Brande denken. Und auch wenn sich beide Geschichten durch die Faktoren „Übergewicht“ und „Schulprojekt“ thematisch berühren, so sind sie dennoch völlig unterschiedlich und inhaltlich nicht vergleichbar. Wem jedoch „Fat Cat“ gefallen hat, wird sicherlich auch „Von Wahrheit, Schönheit und Ziegenkäse“ gefallen

Bewertung vom 22.03.2012
Sex and the Kitty
Nancy the Cat

Sex and the Kitty


weniger gut

Als ich die Inhaltsbeschreibung zu „Sex and the kitty“ gelesen habe, wurde ich neugierig auf das Buch. Ich bin zwar kein „Sex and the City“-Fan, aber ich mag Katzen und habe auch selbst welche. Zum Glück haben meine Katzen jedoch – soweit ich weiß – keinerlei Starambitionen, wofür ich nach der Lektüre von „Sex and the kitty“ wirklich dankbar bin. Nancy, die feline Protagonistin und ich-Erzählerin des Romans, ist nämlich in erster Linie anstrengend und stellenweise auch nervig und überheblich. Vor allem ihre Überheblichkeit wird bereits in der Einleitung deutlich. Diese soll sicherlich selbstbewusst klingen, wirkte auf mich jedoch einfach nur unsympathisch und von dem im Klappentext angesprochenen Charme ist auch nichts zu spüren. Nachdem ich die Einleitung gelesen habe, ist mir erst Mal jegliche Lust auf das Buch vergangen und ich habe ein anderes Buch gelesen.

Da man ein Buch jedoch schlecht nur an Hand der Einleitung beurteilen kann, habe ich es doch wieder zur Hand genommen und auch relativ schnell durchgelesen. Das Buch erzählt zwei Geschichten. Zum einen ist da die Geschichte einer Katze, Nancy, welche bloggt, auf Facebook aktiv ist und berühmt werden möchte. Und als hätte Nancy nicht schon genug damit zu tun, berühmt zu werden, muss sie sich auch noch mit den ganz normalen Problemen einer normalen Katze rumschlagen. Als Leser begleitet man Nancy während verschiedener Stationen im Leben einer Katze – die Trennung von der Mutter, ein neues zu Hause, ein neues Revier, Konkurrenzkämpfe mit anderen Katzen, der erste Besuch beim Tierarzt und so weiter. Auf eine katzenhafte Art ist hier nun auch der angekündigte Charme zu spüren, jedoch auf eine Art, wie wohl nur eine Katze charmant sein kann. Wäre Nancy nämlich eine menschliche Protagonistin, würde ich sie nervig, naiv und egoistisch finden.

Betrachtet man die Geschichte jedoch nicht als Erzählung aus dem Leben einer Katze, sondern als Fabel, so hat sie wesentlich mehr zu bieten, als nur Nancys Alltag. Und schiebt man mal auf Seite, dass Nancy eine Katze ist, könnte „Sex and the kitty“ auch die Geschichte eines jungen Menschen erzählen, welcher alles versucht um berühmt zu werden und dabei an verschiedenen Castings teilnimmt und bei nicht ganz seriösen Modelagenturen einen Vertrag unterschreibt. Nebenbei warnt die Geschichte auch noch vor übermäßiger Verführung durch Werbung sowie den Gefahren des Internets.

Mit den nun bereits angesprochenen Punkten, hätte das Buch eigentlich schon genügend Inhalt. Nancy, bzw. die Ghostwriterin, konnte es jedoch nicht lassen, das ganze Buch mit Seitenhieben auf Katzenbücher, Katzenblogs und andere Katzenbesitzer zu spicken. Einige dieser Seitenhiebe haben mich dabei zum schmunzeln gebracht, andere fand ich jedoch einfach nur unnötig. Insgesamt wirkte dies auf mich so, als würde hier irgendein Zickenkrieg ausgefochten.

Fazit:

Die Grundidee, welche dem Roman zugrunde liegt, gefällt mir. Mir gefällt auch, wie die Autorin diese Idee umgesetzt hat, indem sie sowohl eine Katzen-Geschichte , als auch eine Fabel geschrieben hat und sich dabei auf aktuelle Themen bezogen hat. Nancy als Protagonistin und ich-Erzählerin der Geschichte konnte mich jedoch nicht überzeugen. Ich bin einfach nicht warm mit ihr geworden, sie blieb mir fremd und ich fand sie unsympathisch – darunter hat dann auch das Lesevergnügen gelitten.

Bewertung vom 17.03.2012
Fünf / Beatrice Kaspary Bd.1
Poznanski, Ursula

Fünf / Beatrice Kaspary Bd.1


weniger gut

„Fünf“ war mein erstes Buch, welches ich von Ursula Poznanski gelesen habe. Auf Grund der vielen positiven und begeisterten Rezensionen, welche ich sowohl zu ihren beiden vorherigen Werken als auch zu „Fünf“ gelesen habe, war ich schon sehr gespannt auf dieses Buch. Doch ich kann mich den überschwänglichen Lobgesängen leider nicht anschließen.

Das Thema Geocaching war für mich ganz neu und gleich zu Beginn erhält man von der Autorin eine interessante Einführung in das Thema. Sie erklärt verständlich, worum es beim geocachen geht und erklärt auch gleich einige Begriffe. Somit stehen auch Leser, welche bislang nichts mit geocachen zu tun hatten, nicht auf dem Schlauch. Man merkt schnell, dass Ursula Poznanski sich mit dem Thema auskennt und mich hat sie neugierig darauf gemacht, auch selbst mal geocachen zu gehen. Auch die Idee, geocachen in einen Thriller zu involvieren, finde ich gelungen, da dies (für mich) etwas völlig Neues ist.

Der Einstieg in die Geschichte ist wirklich spannend und der Autorin gelingt es gut, einen Spannungsbogen aufzubauen. Der Spannungsbogen lässt dann jedoch schnell nach und das Geschehen wurde für mich langweilig. Dies lag zum einen daran, dass die Ermittler völlig im Dunkeln getappt sind und auf der Stelle standen. Dadurch ist für mich einfach zu wenig passiert und die Ermittler waren mir nicht aktiv genug – und die wenigen Aktivitäten, denen sie nachgehen, wiederholen sich dann auch noch ständig. Zum anderen lag es jedoch daran, dass ich ab etwa der Hälfte wusste, wer der Täter ist, welches Motiv die Taten haben und welche Rolle die einzelnen Opfer spielen. Diese beiden Punkte sorgen bei mir bei einem Thriller immer für Langeweile. Gefördert wurde die Langeweile dann noch durch die privaten Probleme der Ermittlerin, Beatrice Kaspary. Privatprobleme interessieren mich bei einem Thriller nicht, denn da geht es mir nur um den Fall. Diese drei Punkte haben dafür gesorgt, dass ich gar keine richtige Lust mehr hatte, das Buch zu lesen und mich doch sehr überwinden musste, es zu Ende zu lesen. Zu Ende gelesen habe ich es dann nur, weil ich wissen wollte, ob sich meine Vermutung bezüglich des Mörders bestätigt, was sie dann auch tat. Auch einige Dinge, welche gegen Ende geschehen, waren die ganze Zeit hervorsehbar, was ich wirklich schade fand.

Ich habe schnell ein Gefühl für die Protagonisten bekommen, und dafür wie sie ticken und wie sie in bestimmten Situationen reagieren. Dies lag zu Teilen jedoch sicher auch daran, dass ich sie als unheimlich stereotyp und somit völlig austauschbar empfunden habe. Die Charaktere haben nichts Neues geboten und waren so alle schon zig Mal in anderen Büchern da. Natürlich kann kein Autor das Rad neu erfinden, das ist mir völlig bewusst. Aber solch im Endeffekt nichtssagende Protagonisten fand ich einfach enttäuschend. Hier hätte ich mir etwas mehr Individualismus gewünscht.

Fazit:

Mich hat „Fünf“ leider enttäuscht. Die Spannung bestand für mich nur zu Anfang des Buchs, danach war sie für mich nicht mehr wirklich vorhanden. Auch die Protagonisten konnten bei mir nicht punkten, da ich sie eintönig fand. Gut gefallen hat mir hingegen die Idee mit dem Geocachen, denn hier vermittelt die Autorin neben Wissenswertem auch Lust darauf, es selbst einmal auszuprobieren.

3 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.