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Lese-Abenteurerin
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Oberösterreich

Bewertungen

Insgesamt 130 Bewertungen
Bewertung vom 17.11.2023
24 Wege nach Hause
Fagerlund, Jenny

24 Wege nach Hause


ausgezeichnet

Meine Meinung
Der Autorin Jenny Fagerlund ist mit „24 Wege nach Hause“ ein kuscheliger Wohlfühlroman, der sich aber dennoch ernster Themen annimmt, bestens gelungen.

Die Hauptdarstellerin Petra zieht nach dem Tod ihrer Schwester mit deren 12jährigen Tochter Charlie von Stockholm nach Südschweden, wo die Familie eine Wohnung besitzt, von deren Existenz Petra erst kurz vor dem Ableben ihrer Schwester erfahren hat. Dort hoffen Petra und Charlie sich von dem Schicksalsschlag zu erholen, zumal auch Petras berufliche Situation momentan sehr angespannt ist. Ein geheimnisvoller Adventkalender, der Petra zufällt, bringt in 24 Stationen jede Menge Überraschungen, die nicht alle angenehmer Natur sind.

Die Geschichte lebt, meiner Ansicht nach, ganz intensiv von dem Flair der Vorweihnachtszeit in Südschweden, das sehr anschaulich und eindrücklich beschrieben wird. Ich wurde bald schon selbst in eine vorweihnachtliche Stimmung versetzt und ertappte mich dabei, wie ich selbst Pläne zur Dekoration der Wohnung schmiedete, nachdem ich die Schilderungen im Buch gelesen hatte.

Die meisten Kapitel beginnen mit einer Botschaft aus dem geheimnisumwitterten Adventkalender und machten mich immer wieder neugierig, wie dieses neue Puzzlestück in das Gesamtbild des Romans passen könnte. Das, und auch der leicht zu lesende Schreibstil, ließen mich nur so durch die Seiten fliegen. Ein Ende, das mich zwar überraschte, aber sehr zufrieden stellte, ließ mich das Buch am Schluss mit einem Lächeln aus den Händen legen.

Insgesamt empfand ich das Geschriebene als ein schönes Buch mit Wohlfühlfaktor, bei dem auch ernste Themen in die Geschichte Eingang fanden.

Mein Fazit
Wer einen Roman mit Wohlfühlfaktor rund um die Weihnachtszeit in Südschweden lesen möchte, dem sei „24 Wege nach Hause“ wärmstens empfohlen. Ich fühlte mich, trotz der Behandlung einiger ernsterer Themen in der Geschichte, kuschelig unterhalten.

Bewertung vom 14.11.2023
Ein guter Plan ist die halbe Liebe
Schmölzl, Lydia

Ein guter Plan ist die halbe Liebe


gut

Meine Meinung
Der Autorin Lydia Schmölzl ist mit „Ein guter Plan ist die halbe Liebe“ ein moderner Liebesroman mit einer taffen Hauptdarstellerin gut gelungen.

Die 35jährige Roxy erfährt bei einem Frauenarzttermin, dass ihr nur noch wenige Eizellen bleiben, um Mutter zu werden. Daraufhin begibt sich die stark durchorganisierte, strukturiere und sich nur auf sich selbst verlassende Hauptdarstellerin auf die Suche nach einem möglichen Baby-Daddy. Sie möchte ihr Kind allein bekommen und großziehen und im besten Fall ein Co-Parenting mit dem Erzeuger eingehen. Und wie es so ihre Art ist, sieht sie sich nicht nur beiläufig um einen potenziellen Samenspender um, sondern geht ihre neue Aufgabe mit einem strukturierten Test in der Art eines Bewerbungsverfahrens möglicher Partner an. Dass aber in der Liebe nicht alles so geordnet und wohlorganisiert abläuft, wie sie sich das wünscht, muss Roxy alsbald erkennen und landet damit in einem ziemlichen (Gefühls-) Schlamassel.

Der Schreibstil der Autorin ist modern und leicht zu lesen. Die Protagonist*innen wurden sehr detailreich ausgearbeitet, jedoch fehlte mir ein wenig die Entwicklung der Charaktere im Laufe der Geschichte. Auch weist das Buch, meinem Empfinden nach, einige Längen auf und ein paar Seiten weniger hätten der Geschichte vielleicht mehr Drive gegeben.

So richtig identifizieren konnte ich mich mit Roxy leider nicht, da sie als sehr berechnend und egoistisch herüberkam und ich mir mitunter die Frage stellte, ob der Kinderwunsch wirklich von Herzen kommt oder ob sie nur auch diesen Punkt in ihrer Lebensplanung abgehakt haben möchte.

Insgesamt hätte ich mir nach dem Klappentext und den ersten Seiten eine herzlichere und amüsantere Geschichte erhofft.

Mein Fazit
Wer eine moderne Liebesgeschichte ohne allzu viel Romantik lesen möchte, dem sei „Ein guter Plan ist die halbe Liebe“ empfohlen. Mir war es für einen Liebesroman zu kühl geschrieben und deshalb vergebe ich nur 3 Sterne.

Bewertung vom 13.11.2023
Das Leben im Großen und Ganzen
Korber, Tessa

Das Leben im Großen und Ganzen


gut

Meine Meinung
Die Autorin Tessa Korber erzählt in ihrem Roman „Das Leben im Großen und Ganzen“ eine teilweise berührende, teilweise melancholische Geschichte über eine alleinstehende Frau.

Frieda, die Hauptdarstellerin des Buches, ist mit Mitte fünfzig Single und erlebt sehr intensiv die Höhen und Tiefen des Alleinseins. Sie ist eher der introvertierte Typ und das ganze Gegenteil ihrer besten Freundin Yvonne, die ebenfalls Single ist und diesen Zustand mittels einer Dating-App zu ändern versucht. Gut gemeint, meldet sie auch Frieda zu dieser App an. Doch Frieda will etwas anderes als flüchtige Bekanntschaften im Netz. In ihrem Inneren sehnt sie sich augenscheinlich nach Verbundenheit und Beständigkeit.

Die Autorin beschreibt, meiner Ansicht nach, mit viel Tiefgang Friedas Gefühlswelt und gibt einen Einblick in ein Leben als Alleinstehende, das nicht unbedingt selbst so auserkoren wurde. Die Sprache ist leicht zu lesen und ein gewisser Spannungsbogen hielt mich bei der Stange, auch wenn mir das Buch streckenweise ein wenig zu melancholisch war. Diese Melancholie war aber vom Grundtenor her stimmig mit der Figur der Frieda, die sich schnell entmutigen lässt und ein wenig larmoyant herüberkommt. Ich persönlich konnte mich mit der praktisch veranlagten und zupackenden Yvonne besser identifizieren und so gefiel mir dieser Part der Geschichte besser als jener der Hauptprotagonistin Frieda.

Was mir auch als „Nicht-Katzen-Mensch“ gefiel, war die Einbindung kurzer Kapitel aus der Sicht einer Katze, die sich Stück für Stück in Friedas Leben einschleicht. Diese Beobachtungen aus der Katzenperspektive waren recht amüsant zu lesen und gaben den anderen Kapiteln ein wenig Pep.

Mein Fazit
Wer auf der Suche nach einer Geschichte um eine Frau in ihren Fünfzigern ist, die mit dem Alleinsein hadert und wer gerne einige nett geschriebene Kapitel aus Katzensicht lesen möchte, dem sei dieses Buch empfohlen. Mein Fall war dieser Roman nicht so ganz, denn ich hatte mir aufgrund des Klappentextes eine andere Entwicklung der Personen erwartet.

Bewertung vom 03.11.2023
Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen / Die mörderischen Cunninghams Bd.1
Stevenson, Benjamin

Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen / Die mörderischen Cunninghams Bd.1


ausgezeichnet

Meine Meinung
Dem Autor Benjamin Stevenson ist mit „Die mörderischen Cunninghams. Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen“ ein eigenwilliger, spannender, satirischer und humorvoller Kriminalroman auf das Beste gelungen.

Der (allwissende) Erzähler, und zugleich Hauptdarsteller, Ernest Cunningham, berichtet aus seiner Sicht über sein merkwürdiges Familientreffen in einem von einem Schneesturm heimgesuchten Ferienresort in den australischen Bergen. Ernest wendet sich auch immer wieder direkt an die Lesenden und da dieser Schreibstil eher außergewöhnlich ist, hatte er meine volle Aufmerksamkeit. Dieses besagte Familientreffen der Cunninghams nimmt einige unvermutete und mörderische Wendungen, denn wie der Titel des Krimis schon verrät, hat bei den Cunninghams und der angeheirateten Verwandtschaft jeder irgendwen auf dem Gewissen.

Ich fand die Geschichte herrlich fein gesponnen und wie Ernest sagte, hatte hier wirklich „jedes Satzzeichen seine Bedeutung“. Der Ideenreichtum des Autors brachte mich immer wieder zum Staunen und auch wenn zunächst einiges an Geschehnissen und Informationen ziemlich verworren und unzusammenhängend auf mich wirkte, so fiel zum Schluss alles an seinen vorgesehenen Platz und machte in einem Showdown in der Bibliothek, ganz im Stil der klassischen Kriminalromane, Sinn. Ich war ständig am Miträtseln, wer für die Verbrechen zur Rechenschaft gezogen werden könnte, und so entwickelte sich der Krimi rasch zu einem Pageturner.

Besonderen Gefallen fand ich an der australisch-britischen Ausdrucksweise der Protagonist*innen und dem australischen Flair der Szenerie. Ich kann mich nicht bewusst erinnern, bereits einen australischen Krimi gelesen zu haben. Auch der satirisch-humorvolle und flotte Schreibstil des Autors trugen zum Gelingen des Krimis wesentlich bei und ließen mich trotz der mörderischen Ereignisse immer wieder schmunzeln. Ich fand das vorliegende Buch grandios.

Mein Fazit
Wer auf der Suche nach einem außergewöhnlichen, faszinierenden, satirisch-humorvollen und fein gesponnen Kriminalroman mit australischem Lokalkolorit ist, dem sei „Die mörderischen Cunninghams. Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen“ wärmstens empfohlen. Ich freue mich bereits jetzt auf eine Fortsetzung der Reihe und vergebe gerne die volle Sternezahl und meine absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 30.10.2023
Der Tod spielt auf der Luisenburg
Eckstein, Yvette

Der Tod spielt auf der Luisenburg


sehr gut

Meine Meinung
Der Autorin Yvette Eckstein ist mit „Der Tod spielt auf der Luisenburg“ ein spannender und humorvoller, nicht allzu blutrünstiger Krimi mit viel Lokalkolorit gut gelungen.

Ich kannte den ersten Teil der Kranzfelder-Reihe nicht und fand mich, dank einiger geschickt eingefügter Erklärungen zum "Vorleben" der Protagonist*innen, schnell zurecht. So ist der Hauptdarsteller in diesem Krimi ein Mann, der das Herz am rechten Fleck trägt, auch wenn er manchmal mit seiner polterigen Art ein bisschen rau auf seine Umwelt wirken mag. Er wurde mit viel Liebe zum Detail in seiner Bodenständigkeit gezeichnet und auch die anderen Charaktere erfahren im Laufe der Geschichte eine immer genauere Ausdifferenzierung.

Die Kapitelüberschriften im Dialekt waren gut gewählt und die paar Textstellen im Dialekt fand ich fürs Lokalkolorit sehr zuträglich. Meiner Auffassung nach wurde die regionale Ausdrucksweise genau in der richtigen Dosis eingesetzt. Was ich auch positiv hervorheben möchte, ist der Lageplan auf Seite 219 im Buch, der mir die räumlichen Dimensionen in dem Fall besser vor Augen führen konnte.

Der leicht zu lesende und sehr bildhafte Schreibstil ließen mich durch die Kapitel fliegen und obwohl ich bis zuletzt keinen blassen Schimmer hatte, wer der Mörder / die Mörderin sein könnte, fand der Krimi ein schlüssiges Ende, das mich zuletzt das Buch zufrieden aus den Händen legen ließ.

Einziger Kritikpunkt sind ein paar Längen, die der Krimi aufweist. Vielleicht wäre mit ein paar Buchseiten weniger noch mehr Spannung möglich gewesen. Ich freue mich jedoch auf eine Fortsetzung der Reihe und bin bei einem eventuellen 3. Fall für Kranzfelder wieder gerne dabei!

Mein Fazit
Wer auf der Suche nach einem Krimi mit einem originellen Ermittler und nicht allzu blutrünstigem Plot ist, dem sei „Der Tod spielt auf der Luisenburg“ empfohlen. Ich fühlte mich angenehm unterhalten und vergebe gute 4 Sterne für die gelungene Umsetzung eines Krimis mit viel lokalem Charme.

Bewertung vom 25.10.2023
Florence Butterfield und die Nachtschwalbe
Fletcher, Susan

Florence Butterfield und die Nachtschwalbe


ausgezeichnet

Meine Meinung
Der Autorin Susan Flechter ist mit „Florence Butterfield und die Nachtschwalbe“ ein gleichermaßen berührender Roman über eine außergewöhnliche Lebensgeschichte sowie ein spannender Krimi bestens gelungen.

Die 87jährige Hauptdarstellerin Florence Butterfield wuchs mir schon nach kürzester Zeit mit ihrer außergewöhnlichen Art und Lebensweisheit ans Herz und auch die anderen Protagonist*innen wurden mit viel Liebe zum Detail ausgearbeitet, sodass ich die Geschichte wie einen Film vor meinem inneren Auge mitverfolgen konnte. Geschickt eingebaute Rückblenden ins bewegte Leben der Florence Butterfield verdichteten sich immer mehr zu einer interessanten und faszinierenden Erzählung ihrer prägenden Lebenserfahrungen. Dass ihre Lebensgeschichte mit einem aktuellen Kriminalfall in der Seniorenresidenz, in der sie nach einer Beinamputation ihren neuen Wohnsitz gefunden hat, eng verwoben ist, machte den gesamten Plot noch zusätzlich spannend.

Was mir besonders gut gefiel, war das britische Lokalkolorit und die „very british“ anmutenden Dialoge, sowie die gewählte Sprache und der flüssige Schreibstil.

Mein Fazit
Wer auf der Suche nach einer bewegenden, berührenden und außergewöhnlichen britischen Lebensgeschichte, garniert mit einem geschickt eingefädelten Krimiplot, ist, dem sei „Florence Butterfield und die Nachtschwalbe“ bestens empfohlen. Ich genoss die Lektüre außerordentlich und gebe gerne meine Leseempfehlung für dieses gelungene Buch.

Bewertung vom 17.10.2023
Grazer Zunder
Schilcher, Astrid

Grazer Zunder


ausgezeichnet

Meine Meinung
Der Autorin Astrid Schilcher ist mit „Grazer Zunder“ ein spannender Kriminalroman mit viel österreichischem, insbesondere Grazer, Lokalkolorit bestens gelungen.

Obwohl ich den Vorgängerband nicht kannte, fand ich mich rasch zurecht, denn geschickt eingebaute Regresse brachten mir die Charaktere und ihre Vorgeschichten näher. Der Ermittler und Chefinspektor Sepp Semper wurde vielschichtig und sehr menschlich gezeichnet, was mir besonders gut gefiel. Er hat seine Schwächen und Verletzlichkeiten und wird nicht als der Superheld der Ermittlungen dargestellt. Ihm passieren Fehler und er gesteht auch seinen Mitarbeitern Fehler zu, was ihn als einen sympathischen Zeitgenossen erscheinen lässt.

Der Spannungsbogen konnte meiner Ansicht nach von der ersten bis zur letzten Seite aufrechterhalten werden und ich war ständig am Rätseln, wer nun der Täter sein könnte. Eine leise Ahnung schlich sich dann bei mir ein und ich konnte das Buch zufrieden aus den Händen legen, nachdem ein schlüssiges Ende meine Vermutung bestätigt hatte.

Das Besondere an diesem Krimi sind sicher die vielen Anspielungen auf Grazer Lokalitäten und Örtlichkeiten und das Einbinden von steirischen Besonderheiten, wie zum Beispiel der Käferbohnen. Dieses Lokalkolorit mochte ich sehr und es war genau in der richtigen Menge in die Geschichte eingewoben.

Mein Fazit
Wer einen spannenden Krimi mit einem sympathischen Ermittler und einer guten Portion Grazer Lokalkolorit sucht, dem sei „Grazer Zunder“ wärmstens empfohlen. Ich fühlte mich gut unterhalten und vergebe gerne meine Leseempfehlung.

Bewertung vom 14.10.2023
Wie Sterben geht
Pflüger, Andreas

Wie Sterben geht


ausgezeichnet

Meine Meinung
Dem Autor Andreas Pflüger ist mit „Wie sterben geht“ ein spannender, faszinierender, packender und mit einer Prise Romantik gewürzter Spionagethriller auf das Beste gelungen.

Die Hauptdarstellerin Nina Winter konnte ich mir nach kurzer Zeit bereits in ihrer Vielschichtigkeit gut vorstellen und ebenso wurden die anderen Protagonisten sehr detailreich und differenziert ausgestaltet, wobei auch den „Bösewichten“ eine grandiose Ausdifferenzierung durch den Autor zuteilwurde.

Der Spannungsbogen hielt von der ersten bis zur letzten Seite, die noch einmal eine große Überraschung bereitete.
Die angenehme Kapitellänge und die Dichte der Ereignisse ließen mich nur so durch den Thriller fliegen und das Buch entwickelte sich schnell zum Pageturner. So überzog ich meine eingeplante Lesezeit bei Weitem und das Eintauchen in eine mir so fremde Welt der Spionage und Gegenspionage ließ mich meine anderen Verpflichtungen, wie zum Beispiel so lapidare Dinge wie meine haushaltlichen Tätigkeiten, in den Hintergrund rücken.

Das Leben der Spionage liegt so weit weg von meinen eigenen Erfahrungen, was aber wahrscheinlich den Reiz dieses Agententhrillers erklärt: unvorstellbar, dennoch faszinierend. Wer aber eher zart besaitet ist, sollte sich ein anderes Buch zur Lektüre aussuchen. Die harte und unverblümte Erzählweise des Autors ist nichts für schwache Nerven. Zumal die dargestellten Ereignisse teilweise reale Bezüge haben und sich so manches wirklich in dieser brutalen Art zugetragen hat bzw. haben könnte.

Einziger Kritikpunkt an diesem Thriller ist die Verwendung einer großen Zahl an Abkürzungen für Institutionen, die durch ein Glossar leichter zu verstehen gewesen wären (insbesondere für Personen, die nicht in Deutschland während des Kalten Krieges lebten).

Mein Fazit
Wer auf der Suche nach einem packenden, unverblümten und faszinierenden Spionagethriller ist, dem sei „Wie sterben geht“ des Autors Andreas Pflüger bestens empfohlen. Ich wurde spannend unterhalten und vergebe eine Leseempfehlung und die volle Sternezahl.

Bewertung vom 11.10.2023
Frau Morgenstern und der Abgrund
Huwyler, Marcel

Frau Morgenstern und der Abgrund


ausgezeichnet

Meine Meinung
Dem Autor Marcel Huwyler ist mit dem 5. Band aus der Reihe der Frau Morgenstern wiederum ein skurriler, hintersinniger und schwarzhumoriger Kriminalroman bestens gelungen.

Auch wer die anderen Bände der Reihe vielleicht noch nicht gelesen hat, und daher ganz eindeutig etwas versäumt hat, findet sich in „Frau Morgenstern und der Abgrund“ bald zurecht, da die wichtigsten Vorinformationen geschickt noch einmal in den aktuellen Fall eingewoben werden.

Frau Morgenstern und Herr Schlunegger bilden abermals ein kreatives, spitzzüngiges und mörderisches Due, das aber selbst in so manche Schusslinie gerät. Mehrere Erzählstränge sorgen für zusätzliche nervenaufreibende Spannung beim Lesen. Scheint der Fall auf den ersten Blick noch so skurril, es gelingt dem Autor eine schlüssige Erklärung und Auflösung des Ganzen zu kreieren.

Besonders der Wortwitz und die Wortneuschöpfungen, sowie die scharfzüngigen Dialoge im Krimi konnten mich wiederum hellauf begeistern. Die Verwendung von schweizerischen Ausdrücken gefiel mir, da sie ein wenig Lokalkolorit in die Geschichte brachten. Die ProtagonistInnen werden detailreich und menschlich sehr vielschichtig präsentiert und ich sah die Personen sehr gut vor meinem inneren Auge.

Der Krimi faszinierte mich, wie bereits seine Vorgänger, aufgrund seines Aberwitzes und ich habe die Geschichte fast in einem Rutsch gelesen, denn sie präsentiert sich als echter Pageturner.

Insbesondere das Ende lässt mich einen Wunsch an Marcel Huwyler formulieren: Bitte unbedingt eine Story für Band 6 ausdenken!

Mein Fazit
Wer einen aberwitzigen, skurrilen, aber dennoch fein gesponnen Krimi mit schweizerischem Lokalkolorit und Ausdrücken sucht, dem sei „Frau Morgenstern und der Abgrund“ wärmstens empfohlen. Ich habe die schwarzhumorige Lektüre genossen und vergebe daher die volle Sternezahl und meine Leseempfehlung!

Bewertung vom 06.10.2023
Der späte Ruhm der Mrs. Quinn
Ford, Olivia

Der späte Ruhm der Mrs. Quinn


ausgezeichnet

Meine Meinung
Der Autorin Olivia Ford ist mit „Der späte Ruhm der Mrs. Quinn“ ein herzergreifendes, berührendes, spannendes und faszinierendes Buch wunderbar gelungen.

Mrs. Jennifer Quinn, die Hauptdarstellerin des Buches, wuchs mir mit ihrer herzlichen und ihrer den Menschen zugewandten Art schnell ans Herz, so wie auch die anderen Figuren der Geschichte, die mit viel Liebe zum Detail gezeichnet wurden.

Der Schreibstil ist angenehm flott und die Dialoge sind „very british“, was dem Ganzen viel Charme verlieh. Auch der Spannungsbogen wird mit zwei unterschiedlichen Handlungssträngen und Zeitebenen, in denen die Geschehnisse ablaufen, von der ersten bis zur letzten Seite großartig aufrecht gehalten.

Dieses Buch ist mit seinen Schilderungen von Backwaren allerdings nicht dazu geeignet, den Lesenden zum Abnehmen zu bringen. Vielmehr sah ich all die beschriebenen Köstlichkeiten nicht nur vor meinem geistigen Auge, sondern bekam auch schrecklichen Appetit auf die erwähnten Gaumenfreuden, sodass ich während der Lektüre wahrscheinlich ein Kilogramm durch Naschen zugenommen habe. Aber das war es den Lesegenuss wert! Denn dass dieses Buch ein solcher ist, ist für mich unbestritten. Die Geschichte und ihre Wendungen schmelzen so zart wie Pariser Creme auf der Zunge und hinterließen bei mir ein wohliges Gefühl. Vor allem macht dieses Buch Mut, sich etwas zuzutrauen, egal wie alt man ist und es bestärkt darin, sich seiner Vergangenheit zu stellen, auch wenn diese mitunter schmerzhafte Elemente enthält.

Mein Fazit
Wer ein wunderschönes Buch um eine ältere Dame und ihren Mut zum Leben im Hier und Heute und die erfolgreiche Auseinandersetzung mit ihrer Vergangenheit sucht, dem sei „Der späte Ruhm der Mrs. Quinn“ wärmstens empfohlen. Ein Lesegenuss, so zartschmelzend wie Pariser Creme!