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MaWiOr
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Insgesamt 3693 Bewertungen
Bewertung vom 30.06.2025
Bosmans, Phil

Jeden Tg ein Lächeln 2026


ausgezeichnet

Der belgische katholische Ordensgeistliche Phil Bosmans (1922-2012) ist weit über die Grenzen seines Landes bekannt – vor allem mit seinen Radioansprachen, Vorträgen, Interviews und Zeitungsartikeln. Er gründete auch den "Bund ohne Namen", der sich in vielen Ländern sozial engagierte. Als Autor war Bosmans ebenfalls sehr erfolgreich. Sein Buch „Vergiss die Freude nicht!“ wurde ein Welterfolg.

Der Wochen-Kalender „Jeden Tag ein Lächeln“ bringt neben einem passenden Naturfarbfoto ein Bosmans-Zitat, das fröhlich auf die Woche einstimmt oder Mut macht – z.B. „Ein neuer Tag beginnt. Nimm entgegen, was er dir gibt …“ oder „Jeder Mensch, der auf die Welt kommt, sucht sein Leben lang Geborgenheit“. Es sind nachdenkliche Gedanken und stille Naturbeobachtungen, die jede Woche überraschen. Der wechselnde, farbige Hintergrund macht den Kalender ebenfalls abwechslungsreich. Die Neuerscheinung kann sowohl als Wandkalender als auch als Standkalender verwendet werden, dabei ist die Spiralbindung und die Druck- und Papierqualität sehr robust. Wenn mal wieder etwas schiefgeht, hier findet man Trost und neuen Lebensmut.

Bewertung vom 30.06.2025

Die schönste Zeit ist heut 2026


ausgezeichnet

Seit über zwanzig Jahren erfreut sich der Eschbacher Jahres-Kalender einer großen Beliebtheit. Auch die 20262-Ausgabe mit dem Titel „Die schönste Zeit ist heut“ ist wieder liebevoll und abwechslungsreich zusammengestellt. Woche für Woche bietet er ein interessantes Farbfoto und ein dazu passendes literarisches Zitat – meist ein Gedicht. Neben bekannten Schriftsteller*innen wie Franz Kafka, Eugen Roth, Mascha Kaleko, Eva Strittmatter, Rainer Maria Rilke oder Hermann kommen auch zahlreiche regional bekannte Autor*innen zu Wort – so der Theologe und Buchhändler Jörn Heller oder die Schriftstellerin Doris Bewernitz, die beide schon einige Bücher veröffentlicht haben.

Der farbenfrohe Kalender kann als Wandkalender oder Standkalender verwendet werden. Die Spiralbindung ist sehr robust, die Papier- und Druckqualität ausgezeichnet. Der Kalender eignet sich nicht nur zur eigenen Erbauung, Freunden oder Bekannten kann man damit sicherlich auch eine Freude machen. Er ist ein tolles Mitbringsel.

Bewertung vom 22.06.2025

Tag für Tag. Weltliteratur zum Abreißen 2026


ausgezeichnet

Johann Wolfgang von Goethe hat ja bekanntermaßen empfohlen: jeden Tag ein gutes Gedicht zu lesen. Der Reclam-Kalender „Tag für Tag 2026“ bietet zwar keine vollständigen Gedichte, dafür aber täglich „Weltliteratur zum Abreißen“: berühmte Gedichtzeilen, klassische Zitate, philosophische Gedanken oder humorvolle Sprüche. Das Spektrum der Autor*innen reicht dabei von Homer über Adolph Knigge, Arthur Schopenhauer, Heinrich Heine, Novalis oder Mark Twain bis zu Else Lasker-Schüler und Karl Valentin. Natürlich sind auch die Weimarer Dichterfürsten Goethe und Schiller vertreten.

So beginnt das Jahr mit Andreas Gryphius „In dem ein Jahr vergangen / Hat eines angefangen / Den Anfang führt das End.“ und endet schließlich mit Achim von Arnim „Altes Jahr, du ruhst in Frieden, Deine Augen sind geschlossen …“.

Die einzelnen Tagesblätter kommen in einem bunten Outfit daher, allein Sonnabend und Sonntag haben ein schlichtes Weiß. Auf den Rückseiten, die sich wunderbar für Notizen eignet, findet man Informationen über die Quelle des jeweiligen Zitates, sodass man sich intensiver mit Urheber*innen und Werk beschäftigen kann. Fazit: Ein anregender Tageskalender, der auf jedem Schreibtisch ein farbiger und nachdenklicher Hingucker ist.

Bewertung vom 18.06.2025
Ackermann Kunstverlag GmbH

Bar Time Kalender 2026


ausgezeichnet

Wandkalender mit nostalgischen Werbeplakaten liegen seit Jahren voll im Trend. Die 2026-Ausgabe „Bar Time“ des Ackermann Kunstverlages erinnert an die Cocktailbars und die Drinks zu Beginn des 20. Jahrhunderts, vor allem der turbulenten 1920er Jahre. Bereits das Titelblatt (und Maiblatt) zeigt das Absinthe Blanqui-Plakat aus dem Jahr 1900, das vom damaligen Jugendstil und Orientalismus inspiriert wurde.

Auf dem Januarmotiv (um 1930) zeigt eine grüne Fee, die eine Flasche Pernod einschenkt, während auf dem Februarblatt Reklame für Porto & Sherry von Sandeman gemacht wird. Im März wird dann Werbung für die ehemalige Sektkellerei Karl Schwarz in Bad Kreuznach gemacht, während der April ein frühes Werbeplakat (Jamaica Rum, 1897) von Alfons Mucha zeigt. Andere Plakate machen Reklame für Cointreau, Sauvion’s Brandy (ein Art-Déco-Plakat von 1926), Campari (ein Schweizer Plakat um 1950), Cognac Jacquet (Jugendstil um 1926) oder französische Weine (Ses Chablis Authentiques). Im November lädt schließlich eine rothaarige Dame zu einem Liquore Strega (1906) ein, einem aromatischen Likör aus Zitronen. Den Abschluss im Dezember bildet ein Vintage-Plakat aus dem Jahr 1896 für den Digestif Amer Mauguin aus Lüttich.

Fazit: ein wunderschöner Wandkalender, dessen Farbigkeit auch noch durch den farbigen Kalenderfond verstärkt wird. Ein echter Blickfang, nicht nur für die gemütliche Hausbar.

Bewertung vom 16.06.2025
Petrick, Romy

Hans Christian Andersen und Dresden


ausgezeichnet

Der dänische Märchendichter Hans Christian Andersen (1805-1875) war ein reisefreudiger Mann. Er unternahm rund dreißig größere Reisen, die ihn u.a. nach Deutschland, England, die Schweiz, Italien, Spanien, Portugal und in das Osmanische Reich führten. 15 Mal weilte er dabei in Dresden und lernte die Stadt an der Elbe kennen und schätzen.

Zum 150. Todestag des Dichters hat die Autorin und Musikwissenschaftlerin Romy Petrick eine Rekonstruktion seiner Aufenthalte in Elbflorenz vorgenommen. Als Quelle dienten ihr die hinterlassenen Schriften (Reiseberichte) und die Korrespondenz von Andersen. Die erste Reise führte ihn im Juni 1831 nach Dresden, wo er die Gemäldegalerie aufsuchte, die Sächsische Schweiz bereiste und Ludwig Tieck traf. Bei weiteren Besuchen in den Jahren 1834 bis 1872 knüpfte er weitere Kontakte, z.B. zu dem Maler Johan Christian Clausen Dahl, dem Arzt Carl Gustav Carus oder der Pianistin Clara Schumann. Eine besonders enge Beziehung bestand zu der Familie Serre, die in Maxen ein Rittergut besaß.

Petrick beleuchtet die einzelnen Aufenthalte und Begegnungen ausführlich und detailliert. Sie schildert die persönlichen Vorlieben und Sichtweisen von Andersen. Dazu ist die interessante Neuerscheinung mit einer Fülle von historischen Abbildungen ergänzt, die neben den Porträtaufnahmen auch einen optischen Eindruck von Dresden und der Umgebung im 19. Jahrhundert vermitteln.

Bewertung vom 15.06.2025
Zechner, Wolfgang

Völlig schwerelos


ausgezeichnet

Er wurde schon oft totgesagt und dennoch hat er bis heute ein zähes Leben: der deutschsprachige Schlager. Der Autor und Musikliebhaber Wolfgang Zechner hat sich in seinem neuen Buch quasi in ein Pop-Raumschiff gesetzt und eine Reise durch die deutschsprachige Schlagerwelt in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts unternommen. An 99 Stationen hat er Halt gemacht und seine Gedanken und Erinnerungen festgehalten, die das Ergebnis einer fast lebenslangen Beschäftigung mit diesem Thema sind.

Los geht es 1956 mit dem späteren Millionenseller „Heimweh“ von Freddy Quinn. In den 1960er Jahren trällerten dann Lale Andersen, Caterina Valente oder The Lords. Ein Jahrzehnt später waren Udo Lindenberg, Juliane Werding oder Dschinghis Khan angesagt, während in den 1980er Jahren vor allem die Neue Deutsche Welle und der Punk regierten. Die 1990er waren dann vielfach eine Rock’n’Roll-Rückbesinnung.

Die 99 lesenswerten Texte, die sich durch viel Fachwissen und eine etwas ironische Erzählweise auszeichnen, präsentieren die Vielfalt der deutschsprachigen Popmusik, in der auch internationale Künstler (u.a. Karel Gott, Falco oder Vader Abraham vertreten sind. Allein die ehemalige DDR-Musikszene ist mit nur drei Erwähnungen (Manfred Krug, Karat und H&N) deutlich unterrepräsentiert. Dabei bin ich absolut keine „geschundene Ost-Seele“, wie es der Autor nennt.

Bewertung vom 15.06.2025
Drachenberg, Margarete

Friedrich der Große


ausgezeichnet

Der Eulenspiegel Verlag hat seine beliebte Reihe „Ein Lebensbild in Anekdoten fortgesetzt: nach Joachim Ringelnatz, Giacomo Puccini und Thomas Mann nun Friedrich der Große (1712-1786). Ein dankbares Objekt, denn über den Preußenkönig gibt es zahlreiche Anekdoten. Die Autorin und Herausgeberin Margarete Drachenberg hat eine Fülle über den musizierenden Kronprinzen und den späteren philosophierenden Kriegsherren zusammengetragen. Dabei ging sie chronologisch vor – von den Großeltern über die ungleichen Eltern, die schönen Tage in Rheinsberg und die Schlesischen Kriege bis zu dem Spaziergänger von Sanssouci und der Odyssee seines verlöteten Zinnsarges über zwei Jahrhunderte hinweg.

Neben bekannten Anekdoten wie Kattes Hinrichtung, der Strafversetzung eines Kavalleristen, dem Kartoffelbaum oder seinen ständigen Plagen mit der Gicht hat die Autorin auch weniger bekannte Geschichten und Schnurren ausfindig gemacht. So erfahren die Leser*innen etwas über die Befindlichkeiten des Preußenkönigs, seine Toleranz in Religionsfragen, seine Abneigung Frauen gegenüber oder seine Winkelzüge in der Ausübung der Macht. Oder wussten Sie, dass Friedrich der Große 1761 in der Nähe von Strehlen entführt und den Österreichern ausgeliefert werden sollte, was der Jäger Matthias Cappel allerdings verhinderte.

Fazit: eine sehr interessante, humorvolle und lesenswerte Anekdotensammlung, die auch eine Fülle von historischen Informationen vermittelt.

Bewertung vom 15.06.2025
Scheer, Regina

Max Liebermann erzählt aus seinem Leben


ausgezeichnet

Am 13. April 1932 erzählte der Maler Max Liebermann (1847-1935) im Radio aus seinem Leben, eine Episode aus seiner Kindheit. Die halbstündige Kindersendung wurde in Liebermanns Haus am Pariser Platz von Tontechnikern des Deutschlandsenders aufgenommen.

Die Autorin Regina Scheer hat die Aufnahme im Deutschen Rundfunkarchiv entdeckt und beleuchtet in ihrem neuen Buch die Hintergründe der halbstündigen Sendung. Der 85-jährige Liebermann, der schon immer ein Faible für Kinder hatte, war dem Wunsch des Senders gern nachgekommen. Der oft mürrische Liebermann war Kindern gegenüber immer freundlich.

In der Sendung erzählte er von seinen Großeltern und Eltern, von seiner Kindheit und Jugend, wo er durchaus ein Lausejunge war. Er schilderte kurz die Orte seiner Kindheit und das frühere Berlin, das sich in seinem Leben so verändert hatte: „Heute sieht es da ganz anders aus.“ Am Schluss berichtet er, wie er im Atelier von Carl Steffeck zum ersten Mal in seinem Leben in Öl malte. Das war 1865 mit 18 Jahren.

Die interessante und lesenswerte Neuerscheinung wird mit einem QR-Code ergänzt, der zu dem Original-Tondokument des Deutschen Rundfunkarchivs führt..
Fazit: Eine liebenswerte Lektüre zum 90. Todestag von Max Liebermann.

Bewertung vom 14.06.2025
Buchsteiner, Jochen

Wir Ostpreußen


ausgezeichnet

Am 12. Januar 1945 begann die große Winteroffensive der Roten Armee gegen die deutsche Ostfront. Das Ende des Zweiten Weltkrieges war absehbar. Ostpreußen, der nordöstlichste Teil des ehemaligen „Deutschen Reiches“, war lange von den Schrecken des Krieges verschont geblieben, doch die Offensive der Roten Armee brachte eine Fluchtwelle mit sich.

Der FAZ-Autor Jochen Buchsteiner erzählt in „Wir Ostpreußen“ mit dem detaillierten Fluchtbericht seiner Großmutter im Januar 1945 eine ganz gewöhnliche deutsche Familiengeschichte. Sachlich und unparteiisch schildert Buchsteiner die Flucht seiner Familie; dabei verwendet er neben den privaten Aufzeichnungen und Erinnerungen seiner Großmutter Else Buchsteiner, die aus einer Gutsbesitzerfamilie stammte, auch andere Quellen und Dokumentationen. So erfahren die Leser*innen neben der Familiengeschichte auch viel über die Geschichte Ostpreußens und die damaligen Zeitverhältnisse mit den furchtbaren Kriegserlebnissen. So spart Buchsteiner auch nicht aus, warum in Ostpreußen die Begeisterung für das nationalsozialistische Regime besonders groß war. Auch die Ankunft in Westdeutschland und der schwere Anfang hier werden beleuchtet.

Fazit: Eine gelungene Neuerscheinung, die deutsche Geschichte erlebbar macht und versucht, der Vergessenheit zu entreißen.

Bewertung vom 13.06.2025
Ackermann Kunstverlag GmbH

Kunstwerk Wald Kalender 2026


ausgezeichnet

Die „Kunstwerk“-Wandkalender des Ackermann Kunstverlages erfreuen sich längst einer großen Beliebtheit. Sie präsentieren zu den Themen „Wald“ und „Meer“ ausdrucksstarke Naturgemälde des Impressionismus und Expressionismus.

Die „Wald“-Ausgabe zeigt mit ihren zwölf Gemäldeabbildungen den Wald zu den verschiedenen Jahreszeiten mit den unterschiedlichsten Farbtönen. Der russische Maler Archip Iwanowitsch Kuidschi eröffnet mit „Sonne im Winterwald“ den Jahresreigen. Seine Werke waren vor allem durch ihre faszinierende Beleuchtung bekannt. Nicht weniger eindrucksvoll sind die Gemälde „Der Bach“ (Paul Cézanne), „Unterholz im Frühling“ (Felix Vallotton), „Die kleine Brücke“ (Camille Pissarro) und „Frühlingseffekt, Giverny“ (Claude Monet), die in den verschiedenen Grüntönen des Frühlings beeindrucken. Die Sommermonate zeigen dann Gemälde von Pierre-Auguste Renoir, Camille Pissarro und Otto Reiniger, während der goldene Herbst durch John Elwood Bundy, Joseph Kleitsch und Philipp Franck in Szene gesetzt wird. Den Abschluss im Dezember bildet schließlich das Gemälde „Gefällte Baumstämme“ von Edvard Munch.

Fazit: Eine sehr gelungene Auswahl, die auch weniger bekannte Künstler für einen Monat ins Interesse rückt. Ein wirklich toller Kalender für Kunst- und Naturfreunde.